Selina hat geschrieben:(16 Sep 2018, 23:30)
Das hatte ich vor einiger Zeit schon einmal zitiert und verlinkt. Aber hier gerne noch einmal:
Hatte ich bis dahin zum Glück noch nicht gelesen. Mal unabhängig davon, dass einige Erkenntnisse über 15 Jahre alt sind, widerspricht sich die Darstellung und ist in weiten Teilen unrichtig.
Einerseits wird erklärt, dass Ausländer aufgrund des Anzeigeverhaltens öfter als Tatverdächtige erfasst werden, als das bei Deutschen der Fall ist. Dann erklärt man, dass die "Sozialstruktur" das Risiko der Straffälligkeit bei Ausländern erhöht.
Soll das heißen, dass Ausländer, eigentlich gar nicht straffällig würden, wenn die sozialen Rahmenbedingungen gut wären und das Anzeigeverhalten sich nicht auf auf Ausländer kaprizieren würde?
Wenn Ausländer innerhalb derselben schicht weniger straffällig sind als Deutsche, wie Herr Geißler erklärt, dann müssten sie in der Gesamtheit und -betrachtung auch weniger straffällig sein.
Also insgesamt eher tendenziös, als seriös.
Bei der Frage des Anzeigeverhaltens am Beispiel der Körperverletzungsdelikte liegen die Autoren total daneben. In Deutschland bilden sich immer mehr national und ethnisch geprägte Wohngebiete, in denen sehr wenig Deutsche leben. Es gibt Gebiete, die "ethnisch homogen" sind und jene, die eher inhomogen sind. In Letzteren liegt das Konfliktpotential ungleich höher.
Beide haben aber gemeinsam, dass dort - insbesondere bei arabisch oder südosteuropäisch geprägten Gebieten - der Staat als Regulativ nicht anerkannt, gar abgelehnt wird. Das Anezigeverhalten geht dort gegen Null.
Anders herum wird also ein Schuh daraus meine Herren.
Was die PKS angeht, so stimmt es, das sie eine Tatverdächtigenstatistik ist. Aber eine Aussage zu tätigen, wie viele dieser Fälle verurteilt werden, ist unseriös, weil es dazu keine Statistiken gibt, was vor allem bei der Polizei auf Kritik stößt. Aber auch die Aussage, wer nicht verurteilt wird, ist unschuldig, ist in ihrer Pauschalität falsch. Eine faktische UNSCHULD wird nur mit einem Freispruch festgestellt. Es gibt aber verschiedenste Gründe, dass es nicht zu einer Verurteilung kommt.
Vielmehr ist es aber auch so, dass man bei der PKS nicht nur die reinen Zahlen betrachten muss und darf. Man muss schon mal bewerten, wie viele Menschen hinter den Fällen stehen und wie hoch die Belastung bei den verschiedenen Nationalitäten ist.
Und das Ganze nicht, weil ich ausländerfeindlich bin, wie sich mancher jetzt gerne zurecht legen würde. Nein, ganz im Gegenteil. Ich bin ein Freund einer multikulturellen Gesellschaft. Warum betrachtet man nicht, dass eher die meisten Ausländer unter sich bleiben und andere, auch Deutsche eher aus ihrem Lebensumfeld ausschließen. Warum betrachtet man nicht, dass viele ausländer sich weigern deutsch zu sprechen und daher nicht zurecht kommen.
Mir ist es vielmehr daran gelegen, die Probleme zu erkennen, um sie beheben zu können. Anders funktioniert es nämlich nicht. Wir können das derzeit aber nicht, weil wir die Augen davor verschließen.