Neue, linke "Sammlungsbewegung".

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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 17:30)

Als ob du eine linke Sammlungsbewegung je gutheißen würdest. Wenn es nicht die Einwanderungs-Gesetz-Kritik wäre, würdest du etwas anderes finden. Nee nee, bringt mal eure FDP ein bisschen auf Vordermann. Die so genannten Liberalen gehen nämlich immer in Deckung oder auf Tauchstation, wenn etwas mächtig im Argen ist im Land.
Man muss nicht "Wagontaine" mögen, um eine Meinung haben zu können. Es gibt im übrigen auch Linke, die das kritisch sehen.

Außerdem ist die FDP nicht meine FDP, ich bin parteilich ungebunden mit nicht unbedingt statischem Wahlverhalten, sympathisiere aber mit der Mitte liberalprogressiver Ausrichtung. Das bedeutet nicht, kategorisch Äußerungen von Politikern der nicht gewählten Partei zu verteufeln oder umgekehrt, alles für richtig zu halten. Die Kritik seitens der Grünen an Nordstream 2 ist mir z. B. in seinem Umfang eher näher als die eher zurückhaltende Kritik aus Reihen von SPD und FDP.
Kurz gesagt, die persönliche Meinung hangelt sich nicht unbedingt an den Programmen und Parteien entlang.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am So 12. Aug 2018, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Selina
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 17:38)

was genau in D ist denn "mächtig im Argen"?
Zum Beispiel, dass es Leute in der Neuen Rechten gibt, die von "Machtergreifung" und "Machtübernahme" träumen und schwadronieren.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Eine Kritik von links sieht etwa so aus:
Die neue Initiative #aufstehen nennt sich zwar „Sammlungsbewegung“, ist aber ein komplett als Werbeevent organisierter Internetauftritt. Er wird zudem – weil er von Beginn an auf heftige politische Kritik insbesondere aus der eigenen Partei von Sahra Wagenknecht stieß – geradezu konspirativ vorbereitet. Nichts darf nach draußen dringen, nur ein kleiner, allen anderen unbekannter, innerer Kreis managet den Werbeauftritt.
Es wird von ca. 40 „Prominenten“ gesprochen, die am 4. September als Erstaufrufer*innen an die Öffentlichkeit gehen sollen. Bisher werden auf der Plattform 18 unbekannte Menschen mit Bild und Vornamen gezeigt, die in der Art der Fielmann-Fernsehwerbung die Notwendigkeit der neuen Bewegung erklären sollen.
Politische Aufklärung ist selten so auf den Hund gekommen.
http://www.scharf-links.de/90.0.html?&t ... 911f00998a

Fielmann wird aber wohl nicht dabei sein.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 18:04)

Zum Beispiel, dass es Leute in der Neuen Rechten gibt, die von "Machtergreifung" und "Machtübernahme" träumen und schwadronieren.

die gibt es in Reihen der Linken auch

DIE schwadronieren dann vom Sozialismus ...

rechts außen und links außen sind halt ganz nahe ...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Der bekannte Künstler Klaus Staeck spricht sich gegen Wagenknechts Sammlungsbewegung aus.
Weil es ein Frontalangriff vor allem gegen die Sozialdemokratie ist. Sahra Wagenknecht ist für mich die falsche Initiatorin. Ihr traue ich am wenigsten ehrliche Absichten zu. Politik ist keine Talkshow.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/pol ... d-24219861

Man müsse die demokratischen Parteien eher stärken als sie noch weiter zu demontieren.
Mit Bewegungen sei man in der deutschen Geschichte schon genug bestraft, so Staeck. Es seien bekannte, linke "Spieler" am Werk.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Mehrheit der Deutschen ist skeptisch - 63 % glauben nicht an "Aufstehen".

AfD und Grüne legen laut "Politbarometer" in den Umfragen zu, FDP gewinnt auch einen Punkt, die Linke verliert zwei Punkte und kommt auf 9 %.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Odin1506 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:13)

Der bekannte Künstler Klaus Staeck spricht sich gegen Wagenknechts Sammlungsbewegung aus.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/pol ... d-24219861

Man müsse die demokratischen Parteien eher stärken als sie noch weiter zu demontieren.
Mit Bewegungen sei man in der deutschen Geschichte schon genug bestraft, so Staeck. Es seien bekannte, linke "Spieler" am Werk.
Und welche Parteien sollten das sein?
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Odin1506 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 21:09)

Und welche Parteien sollten das sein?
Ist das eine Frage aus dem Einbürgerungstest ?

Hier findest du erste Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Politisch ... eutschland
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Nächstes Jahr sind Landtagswahlen im Osten der Republik, in Brandenburg, Sachsen und Thüringen.
Dort sind Linke und AfD übermäßig stark. Da könnte es für Große Koalitionen oder Jamaika eng werden.

Daniel Günther (CDU) schlägt daher eine Art Sammlungsbewegung vor, die auch Gespräche zwischen Union und Linke nicht ausschließt.

Doch ähnlich wie die "Wagontaine"-Initiative stößt auch dieser Gedanke zunächst überwiegend auf Kritik.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Gregor Gysi reagiert positiv auf den Vorstoß von Daniel Günther, Dietmar Bartsch hält die Debatte in der Union für "hysterisch".

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22842.html
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Odin1506 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:37)

Ist das eine Frage aus dem Einbürgerungstest ?

Hier findest du erste Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Politisch ... eutschland
Sry, aber da steht nichts von "demokratische" Parteien. Du meinst wohl demokratisch gewählte Parteien, das ist ein Unterschied.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Odin1506 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)

Sry, aber da steht nichts von "demokratische" Parteien. Du meinst wohl demokratisch gewählte Parteien, das ist ein Unterschied.
Nun, was Staeck meint, dürfte an sich klar sein. Er ist ja selbst Mitglied jener SPD, gegen die Linke so gern Wahlkampf machen.
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Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von imp »

https://www.tagesspiegel.de/politik/sam ... 97976.html

Konstantin Wecker möchte sich an der Sammlungsbewegung "Aufstehen" nicht beteiligen. Sahra Wagenknecht möchte demnächst 40 andere Prominente vorzeigen, die neu mitmachen.
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von Alexyessin »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Aug 2018, 14:34)

https://www.tagesspiegel.de/politik/sam ... 97976.html

Konstantin Wecker möchte sich an der Sammlungsbewegung "Aufstehen" nicht beteiligen. Sahra Wagenknecht möchte demnächst 40 andere Prominente vorzeigen, die neu mitmachen.
Was? Wecker macht nicht mit? Des wird nix mehr.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Lordkanzlerin Angela Merkel erteilt einer Sammlungsbewegung mit den Linken eine klar Absage. ;)
"Ich befürworte keine Zusammenarbeit mit der Linken-Partei, und das schon seit vielen Jahren", sagte die Kanzlerin. Die Union werde alles dafür tun, dass bei den bevorstehenden Wahlen Regierungen ohne die Linke und ohne die AfD gebildet werden könnten, kündigte die Parteivorsitzende an.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22960.html

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein rät indes mit Hinblick auf ostdeutsche Bundesländer zu "Pragmatismus".
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Alexyessin »

DarkLightbringer hat geschrieben:(14 Aug 2018, 12:18)

Lordkanzlerin Angela Merkel erteilt einer Sammlungsbewegung mit den Linken eine klar Absage. ;)

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 22960.html

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein rät indes mit Hinblick auf ostdeutsche Bundesländer zu "Pragmatismus".
Du schreibst schon wieder Müll. Frau Dr. Merkel, Bundeskanzlerin, sagt, das es keine Zusammenarbeit mit den Linken geben soll - die Sammelbewegung erwähnt sie nicht.
Bei der nächsten Propagandaschulung bitte mehr aufpassen.
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von Zunder »

Alexyessin hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:43)

Was? Wecker macht nicht mit? Des wird nix mehr.
Jürgen Meyer ist dabei.
Der Erfolg läßt sich nicht mehr verhindern.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Katenberg »

Nun, da die liebe Sahra nachweislich zu den Menschen gehört, die Ludwig Erhard gelesen haben, könnte es zu einer interessanten Kombination kommen, zwar einer linken also kollektivistischen Grundausrichtung mit einer sinnvollen, bleiben wir realistisch, sinnvolleren Geldpolitik. Die Hoffnung als Vater des Gedankens hoffe ich doch, dass sich erstmals die Möglichkeit bietet, das System der Zentralbanken und der Geldschöpfung aus dem Nichts zu beenden.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Bodo Ramelow (Linke) springt Daniel Günther (CDU) bei:
Günther sei ein "sehr pragmatischer, junger und moderner Ministerpräsident", sagte Ramelow. So "bunt" wie derzeit sei Deutschland nie gewesen, sagte er mit Blick auf die unterschiedlichsten Regierungskoalitionen, die es derzeit in deutschen Bundesländern gibt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 23033.html

Eine "Sammlung" der Simbabwe-Parteien wäre mir allerdings lieber. Das wäre auch in den ostdeutschen Ländern möglich.
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von Stoner »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Aug 2018, 14:34)

https://www.tagesspiegel.de/politik/sam ... 97976.html

Konstantin Wecker möchte sich an der Sammlungsbewegung "Aufstehen" nicht beteiligen.
Das ist durchaus verständlich. Mit zunehmendem Alter wird manchem Bewegung anstrengend, das Aufstehen mühsam. Man muss sich die Kräfte einteilen und übermäßige Belastungen vermeiden. Andere dagegen laufen noch Marathon mit 70, wieder andere haben in diesem Alter schon an der Altersweisheit geschnuppert. Oder vielleicht hat der Barde sich auch nur gefragt, ob genug nicht doch genug sei und die jungen Hunde, denen er einst hinterherrannte, nicht auch schon alt und nur noch hinkend die Straße entlangschleichen.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von imp »

Katenberg hat geschrieben:(14 Aug 2018, 23:38)

Nun, da die liebe Sahra nachweislich zu den Menschen gehört, die Ludwig Erhard gelesen haben, könnte es zu einer interessanten Kombination kommen, zwar einer linken also kollektivistischen Grundausrichtung mit einer sinnvollen, bleiben wir realistisch, sinnvolleren Geldpolitik. Die Hoffnung als Vater des Gedankens hoffe ich doch, dass sich erstmals die Möglichkeit bietet, das System der Zentralbanken und der Geldschöpfung aus dem Nichts zu beenden.
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(14 Aug 2018, 23:31)

Jürgen Meyer ist dabei.
Der Erfolg läßt sich nicht mehr verhindern.
Wer, bitte, ist Jürgen Meyer?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

Was ich mir fast schon gedacht hatte: Gesichter gibts. Programminhalte nicht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(15 Aug 2018, 09:05)

Was ich mir fast schon gedacht hatte: Gesichter gibts. Programminhalte nicht.
Beobachter nehmen schon einen Grundinhalt wahr: Die Mischung aus Sozialstaat, Antiliberalismus und Einwanderungskritik. Dafür steht zumindest "Wagontaine".

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 36448.html
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von Ammianus »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2018, 08:18)

Wer, bitte, ist Jürgen Meyer?
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"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von Zunder »

JJazzGold hat geschrieben:(15 Aug 2018, 08:18)

Wer, bitte, ist Jürgen Meyer?
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 30#p654530

Vielleicht gehört er ja zu den Prominenten, die demnächst aus der Wundertüte gezaubert werden.
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Re: Aufstehen ohne Wecker!

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(15 Aug 2018, 18:43)

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 30#p654530

Vielleicht gehört er ja zu den Prominenten, die demnächst aus der Wundertüte gezaubert werden.
Danke

Der war mal hier Forum tätig. An den kann ich mich überhaupt nicht erinnern.
Kann schon sein, dass er mit dieser Einstellung Promi geworden ist............
......aber nur im Die Linke Big Brother Container. ;)
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Realist2014 »

Katenberg hat geschrieben:(14 Aug 2018, 23:38)

. Die Hoffnung als Vater des Gedankens hoffe ich doch, dass sich erstmals die Möglichkeit bietet, das System der Zentralbanken und der Geldschöpfung aus dem Nichts zu beenden.
und somit die Wirtschaft komplett abzuwürgen?

SUPER Idee...
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Katenberg »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Aug 2018, 19:40)

und somit die Wirtschaft komplett abzuwürgen?

SUPER Idee...
Ich bin ganz Ohr, wie das die Wirtschaft abwürgen soll :)
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer hat geschrieben:(15 Aug 2018, 10:29)

Beobachter nehmen schon einen Grundinhalt wahr: Die Mischung aus Sozialstaat, Antiliberalismus und Einwanderungskritik. Dafür steht zumindest "Wagontaine".

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 36448.html
"Wagontaine" ... kannte ich noch gar nicht. Was in dem verwiesenen FAZ-Artikel aus meiner Sich schon richtig dargestellt wird: Der Angriff auf die repräsentative Demokratie. Nach dem Motto "Das Volk sammelt sich, steht auf und weist den Regierenden selbst den weg." Parlament? Brauchen wir nicht.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

Unabhängig von der politischen Ausrichtung: Diese sogenannte "Bewegung" wird durchgängig von absoluten, hartgesottenen Politprofis organisiert. Merkt man das denn nicht? Das ist doch falsch und eine durchsichtige PR-Kampagne bis zum geht-nicht-mehr. Oskar Lafontaine gründet eine "Bewegung". Ein Graswurzelgefühl soll aufkommen. Ich fasse es nicht!

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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Misterfritz »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:54)

Unabhängig von der politischen Ausrichtung: Diese sogenannte "Bewegung" wird durchgängig von absoluten, hartgesottenen Politprofis organisiert. Merkt man das denn nicht? Das ist doch falsch und eine durchsichtige PR-Kampagne bis zum geht-nicht-mehr. Oskar Lafontaine gründet eine "Bewegung". Ein Graswurzelgefühl soll aufkommen. Ich fasse es nicht!
Da kommt auch nix mehr (auf) - oder sind die Massen schon aufgestanden?
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Falls es jemanden interessiert: Ich finde es immer recht spannend und auch fair, den Verursacher einer Kontroverse selbst zu fragen, wie er dieses oder jenes meint, seine Positionen zu hinterfragen, statt ihn sofort in Acht und Bann zu schlagen. Daher ist das Interview recht aufschlussreich, finde ich:

https://www.neues-deutschland.de/artike ... etzen.html
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:54)

Unabhängig von der politischen Ausrichtung: Diese sogenannte "Bewegung" wird durchgängig von absoluten, hartgesottenen Politprofis organisiert. Merkt man das denn nicht? Das ist doch falsch und eine durchsichtige PR-Kampagne bis zum geht-nicht-mehr. Oskar Lafontaine gründet eine "Bewegung". Ein Graswurzelgefühl soll aufkommen. Ich fasse es nicht!

Wagenknecht und LaFontaine: Die Enkel von Edward Bernays!
Es ist nicht verkehrt, dass sich erfahrene Politiker an der Spitze einer Bewegung finden. Die können reden, die wissen auch, was man nicht sagt. Jedoch gefällt diese Bewegungen vielen nicht und das ist auch verständlich.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(17 Aug 2018, 07:01)

Falls es jemanden interessiert: Ich finde es immer recht spannend und auch fair, den Verursacher einer Kontroverse selbst zu fragen, wie er dieses oder jenes meint, seine Positionen zu hinterfragen, statt ihn sofort in Acht und Bann zu schlagen. Daher ist das Interview recht aufschlussreich, finde ich:

https://www.neues-deutschland.de/artike ... etzen.html
Das ist allerdings von März und enthält halt bekannte Positionen bezüglich Sozialabbau, Waffenexporte usw. und Bezugnahmen auf politische Bewegungen wie die gegenwärtig in Frankreich oder Italien.

Das was auf aufstehen.de zu sehen ist ... das sind professionell gemachte Videos, null Inhalte, eine Ankündigungsinszenierung als ginge es um ein neues Apple-Produkt ... und das soll nun eine "Bewegung", also etwas von untern gewachsenes sein? Entschuldigung, aber das ist eine Inszenierung komplett "von oben".
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:16)

"Wagontaine" ... kannte ich noch gar nicht. Was in dem verwiesenen FAZ-Artikel aus meiner Sich schon richtig dargestellt wird: Der Angriff auf die repräsentative Demokratie. Nach dem Motto "Das Volk sammelt sich, steht auf und weist den Regierenden selbst den weg." Parlament? Brauchen wir nicht.
Es ist vor allem ein weiterer Vorstoß gegen die SPD. Vielleicht ist ja kein Zufall, dass nun just Politiker der Union öffentlich über Gespräche nachdenken - vor allem im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen. Dort sind AfD und Linke besonders stark.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:45)

Das ist allerdings von März und enthält halt bekannte Positionen bezüglich Sozialabbau, Waffenexporte usw. und Bezugnahmen auf politische Bewegungen wie die gegenwärtig in Frankreich oder Italien.

Das was auf aufstehen.de zu sehen ist ... das sind professionell gemachte Videos, null Inhalte, eine Ankündigungsinszenierung als ginge es um ein neues Apple-Produkt ... und das soll nun eine "Bewegung", also etwas von untern gewachsenes sein? Entschuldigung, aber das ist eine Inszenierung komplett "von oben".
Das Vorbild, die französische Bewegung La France insoumise, wurde auch von einem einzelnen Politiker, von Jean-Luc Mélenchon, gegründet. Aber selbstverständlich müsste die deutsche Initiative dann ebenfalls mal an Fahrt gewinnen und Bewegungscharakter annehmen. Daher sagen Wagenknecht und Lafontaine ja auch, dass man nur wenige Eckpunkte zur Diskussion gestellt habe, die eigentliche Programmatik dann aber erst ab dem 4. September (offizielles Gründungsdatum) von den aktiven Mitstreitern erarbeitet werden könnte/sollte. Da wird dann erst mal inhaltlich gestritten. Wobei logischerweise noch völlig offen ist, was dabei rauskommt. Das gilts halt abzuwarten.

Außerdem - falls ich das richtig verstanden habe - gehörst du doch zu denjenigen, die sich sowieso nie einer Bewegung anschließen würden, ob nun von unten oder von oben initiiert. Und so denken halt viele. Ich selbst hätte auch ein paar Einwände gegen den Ansatz von Wagenknecht, wie ich weiter oben schon mehrfach schrieb. Dennoch halte ich eine linke oder linksliberale (liberal hier im Sinne von aufgeklärt, freidenkerisch, freigeistig, tolerant, vorurteilsfrei) temporäre Bewegung in Deutschland, die der Neuen Rechten und auch dem Neoliberalismus etwas Deutliches entgegensetzt, und das parteienübergreifend, für enorm wichtig. Da es im Moment in Deutschland als Bewegungs-Initiative nur dieses "aufstehen" gibt, hat man halt keine Alternativen. Und auch, wenn man politisch nicht hundertprozentig mit bestimmten Inhalten übereinstimmt, bleibt die Aktion selbst immer noch äußerst wichtig. Mir ist die abwartende Beobachterposition angesichts eines möglichen neuen Faschismus zu passiv. Auch dazu gibt es bekanntlich Parallelen in der Geschichte.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:40)

Das Vorbild, die französische Bewegung La France insoumise, wurde auch von einem einzelnen Politiker, von Jean-Luc Mélenchon, gegründet. Aber selbstverständlich müsste die deutsche Initiative dann ebenfalls mal an Fahrt gewinnen und Bewegungscharakter annehmen. Daher sagen Wagenknecht und Lafontaine ja auch, dass man nur wenige Eckpunkte zur Diskussion gestellt habe, die eigentliche Programmatik dann aber erst ab dem 4. September (offizielles Gründungsdatum) von den aktiven Mitstreitern erarbeitet werden könnte/sollte. Da wird dann erst mal inhaltlich gestritten. Wobei logischerweise noch völlig offen ist, was dabei rauskommt. Das gilts halt abzuwarten.

Außerdem - falls ich das richtig verstanden habe - gehörst du doch zu denjenigen, die sich sowieso nie einer Bewegung anschließen würden, ob nun von unten oder von oben initiiert.
:p Da muss ich - wie vielleicht andere auch - vor allem sofort an einen bestimmten deutschen Popklassiker der "Hamburger Schule" aus den 90ern denken.
Und so denken halt viele. Ich selbst hätte auch ein paar Einwände gegen den Ansatz von Wagenknecht, wie ich weiter oben schon mehrfach schrieb. Dennoch halte ich eine linke oder linksliberale (liberal hier im Sinne von aufgeklärt, freidenkerisch, freigeistig, tolerant, vorurteilsfrei) temporäre Bewegung in Deutschland, die der Neuen Rechten und auch dem Neoliberalismus etwas Deutliches entgegensetzt, und das parteienübergreifend, für enorm wichtig. Da es im Moment in Deutschland als Bewegungs-Initiative nur dieses "aufstehen" gibt, hat man halt keine Alternativen. Und auch, wenn man politisch nicht hundertprozentig mit bestimmten Inhalten übereinstimmt, bleibt die Aktion selbst immer noch äußerst wichtig. Mir ist die abwartende Beobachterposition angesichts eines möglichen neuen Faschismus zu passiv. Auch dazu gibt es bekanntlich Parallelen in der Geschichte.
Es hat sich beginnend mit den 70ern ein grundlegender Wandel in dem Phänomen vollzogen, das mit "Neue Soziale Bewegungen" bezeichnet wird. Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln dazu. Tea Party und Pegida gehören auch zu den NSBs. Ich sehe einfach das Problem, dass der "Bewegungs"-Gedanke selbst und unabhängig von der ausformulierten politischen Botschaft systemisch und unvermeidbar identitäre und damit rechte oder zumindest antiliberale Züge trägt.

Und die Liste der im Laufe der letzten Dekaden zusammengekommenen Missbräuche und Enttäuschungen - vor allem im Zusammenhang mit diesen sogenannten Nationalen Befreiungsbewegungen - ist so lang und schwerwiegend, dass da Ablehnung nicht weiter verwundern sollte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Aug 2018, 11:09)

:p Da muss ich - wie vielleicht andere auch - vor allem sofort an einen bestimmten deutschen Popklassiker der "Hamburger Schule" aus den 90ern denken.



Es hat sich beginnend mit den 70ern ein grundlegender Wandel in dem Phänomen vollzogen, das mit "Neue Soziale Bewegungen" bezeichnet wird. Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln dazu. Tea Party und Pegida gehören auch zu den NSBs. Ich sehe einfach das Problem, dass der "Bewegungs"-Gedanke selbst und unabhängig von der ausformulierten politischen Botschaft systemisch und unvermeidbar identitäre und damit rechte oder zumindest antiliberale Züge trägt.

Und die Liste der im Laufe der letzten Dekaden zusammengekommenen Missbräuche und Enttäuschungen - vor allem im Zusammenhang mit diesen sogenannten Nationalen Befreiungsbewegungen - ist so lang und schwerwiegend, dass da Ablehnung nicht weiter verwundern sollte.
Mit dieser Einschätzung bist du ja nicht alleine, siehe Wolfssohn und Tichys Einblick und dergleichen mehr. Mir sind diese Leute aber selbst ziemlich suspekt, was ihre Nähe zum Rechtspopulismus anbelangt. Deshalb bin ich da sehr vorsichtig mit solchen Vergleichen wie "identitär" und "antiliberal". Denn auch, wenn das hier gelegentlich stark moniert wird, gehöre ich zu denjenigen, die sehr genau darauf schauen, wer wann und warum etwas sagt und schreibt ;) Was allerdings den Begriff "Bewegung" selbst anbelangt, ja, der hat schon ein gewisses Gschmäckle. Bei den Franzosen sicher nicht, aber in Deutschland...
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Aug 2018, 11:09)

Es hat sich beginnend mit den 70ern ein grundlegender Wandel in dem Phänomen vollzogen, das mit "Neue Soziale Bewegungen" bezeichnet wird. Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln dazu. Tea Party und Pegida gehören auch zu den NSBs. Ich sehe einfach das Problem, dass der "Bewegungs"-Gedanke selbst und unabhängig von der ausformulierten politischen Botschaft systemisch und unvermeidbar identitäre und damit rechte oder zumindest antiliberale Züge trägt.
Das stimmt nur im Hinblick auf antiliberal, im Bezug auf identitär nur bedingt. Der Schlüsselbegriff der Bewegungen der 60 oder 70er war "Avantgarde". So lautete das Selbstverständnis der unterschiedlichen Bewegungen. Die außerparlamentarische Opposition war kein rechtes Kind. Ein spürbarer Pendelausschlag nach rechts ist ein neueres Phänomen, trotz Tea Party oder Haider, die beide auf parlamentarische Mehrheiten setzten.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:40) Aber selbstverständlich müsste die deutsche Initiative dann ebenfalls mal an Fahrt gewinnen und Bewegungscharakter annehmen.
Naja, es scheint sich aber nichts in Bewegung zu setzen oder gar Fahrt aufzunehmen.
Und der Vergleich zu Frankreich hinkt in vielerlei Hinsicht:
1. Geht es Deutschland wirtschaftlich erheblich besser als Frankreich.
2. Haben die Franzosen einen Präsidenten gewählt, der ziemlich viele Kompetenzen hat. Wir wählen ja im Prinzip nicht mal den/die Kanzler/in.
3. Sind Proteste oder auch Streiks in Frankreich ungleich gewalttätiger.
Und so weiter ....
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:35)

Das stimmt nur im Hinblick auf antiliberal, im Bezug auf identitär nur bedingt. Der Schlüsselbegriff der Bewegungen der 60 oder 70er war "Avantgarde". So lautete das Selbstverständnis der unterschiedlichen Bewegungen. Die außerparlamentarische Opposition war kein rechtes Kind. Ein spürbarer Pendelausschlag nach rechts ist ein neueres Phänomen, trotz Tea Party oder Haider, die beide auf parlamentarische Mehrheiten setzten.
Dieser Pendelausschlag nach rechts bei neueren "Bewegungen" - davon lese ich interessiert, meist angewidert aber eher persönlich unbeteiligt in verschiedenen Zeitungsartikeln. Was in irgendeiner Art linke - oder eigentlich besser - sich "links" mal irgendwann gebende - Bewegungen anbelangt ... die Desillusionierung könnte kaum umfassender sein.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Und wo ist Mélenchon jetzt ?
In Frankreich hat sich ein Teil der Sozialisten Emmanuel Macrons Bewegung En Marche angeschlossen, um den fremdenfeindlichen Untertönen von Jean-Luc Mélenchon und seiner Bewegung La France insoumise (Unbeugsames Frankreich) zu entgehen, die Wagenknecht als ihr Vorbild bezeichnet.
https://www.zeit.de/2018/34/sahra-wagen ... -aufstehen

Inhaltlich ist Mélenchon EU-Gegner, sympathisiert mit illiberalen Führungspersönlichkeiten und mit der Besatzungsmacht auf der Krim.
Vergleichbares "leistet" sich auch unsere AfD.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Aug 2018, 12:07)

Dieser Pendelausschlag nach rechts bei neueren "Bewegungen" - davon lese ich interessiert, meist angewidert aber eher persönlich unbeteiligt in verschiedenen Zeitungsartikeln. Was in irgendeiner Art linke - oder eigentlich besser - sich "links" mal irgendwann gebende - Bewegungen anbelangt ... die Desillusionierung könnte kaum umfassender sein.
Dem Desillusionierungsgedanken stimme ich zu. Selbst die beste Idee verkommt in der Praxis der Machtausübung an irgendeinem Punkt ihrer Wirkungsgeschichte zum reinen Symbol. Einen Ausweg gibt es jedoch nicht, der Mensch mag für dieses und jenes geschaffen sein, Stillstand gehört nicht dazu. Eine Ausnahme waren und sind allenfalls die geschlossenen Gesellschaften mit animistischen Weltbildern, aber die halten dem externen Druck nicht stand.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Erfolg von Macrons "En Marche" - was ja auch eine Art Bewegung ist - lag u. a. daran, die klassischen Linksrechtsmuster zu durchbrechen. Alle wirklich wichtigen Grundthemen, so hatte mal Macron dargelegt, sind in den demokratischen Parteien selbst umstritten. Ausnahmslos.

Der moderne Unterschied besteht vielleicht eher in den Kategorien liberalprogressiv und populistisch.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

Sehr interessante Betrachtung zur linken Sammlungsbewegung, in der es um die wichtige Aufgabe in der Demokratie geht, das Primat der Politik zurückzuerobern. Denn was seit Jahrzehnten die Politik bestimmt, sind das Kapital, die Wirtschaft und die Finanzwelt, kurz: Es herrscht das Primat der Ökonomie. Und das mit all den Folgen, die jeder täglich sehen kann (Anwachsen des Prekariats, des Niedriglohnbereichs, wachsende Kluft Arm-Reich, Leben der einen Hälfte auf Kosten der anderen sowie schleichende Zerfallsprozesse in den demokratischen Institutionen, wie hier schon oft moniert worden ist... etcpp):

https://www.neues-deutschland.de/artike ... obern.html
KarlRanseier

Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von KarlRanseier »

Selina hat geschrieben:(18 Aug 2018, 12:55)

Sehr interessante Betrachtung zur linken Sammlungsbewegung, in der es um die wichtige Aufgabe in der Demokratie geht, das Primat der Politik zurückzuerobern. Denn was seit Jahrzehnten die Politik bestimmt, sind das Kapital, die Wirtschaft und die Finanzwelt, kurz: Es herrscht das Primat der Ökonomie. Und das mit all den Folgen, die jeder täglich sehen kann (Anwachsen des Prekariats, des Niedriglohnbereichs, wachsende Kluft Arm-Reich, Lebens der einen Hälfte auf Kosten der anderen sowie schleichende Zerfallsprozesse in den demokratischen Institutionen, wie hier schon oft moniert worden ist... etcpp):

https://www.neues-deutschland.de/artike ... obern.html

Kapitalismus bedeutet, dass Menschen durch den Besitz an Produktionsmitteln in die Lage kommen, auf Kosten Anderer zu leben, also andere Menschen für sich arbeiten zu lassen und daraus satte Gewinne zu ziehen.

Die Mehrheit profitiert also viel weniger oder gar nicht von der Steigerung der Produktivität, oft genug leidet sie sogar darunter. Gäbe es ein Primat der Politik, so wäre ein solches System keinen einzigen Tag überlebensfähig, weil sich niemals eine Mehrheit freiwillig von einer kleinen Minderheit tyrannisieren lassen würde.
Stoner

Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Stoner »

DarkLightbringer hat geschrieben:(18 Aug 2018, 12:44)

Der Erfolg von Macrons "En Marche" - was ja auch eine Art Bewegung ist - lag u. a. daran, die klassischen Linksrechtsmuster zu durchbrechen. Alle wirklich wichtigen Grundthemen, so hatte mal Macron dargelegt, sind in den demokratischen Parteien selbst umstritten. Ausnahmslos.

Der moderne Unterschied besteht vielleicht eher in den Kategorien liberalprogressiv und populistisch.
Das sollte man eher als zwei unterschiedliche Kategorien betrachten. DIe Ideologien sind ihrer theoretischen Grundgedanken wegen sicher in unterschiedlichem Maße anfällig für Populismus, aber gerade Macron zeigt, dass Populismus als Methode der Machteroberung von allen eingesetzt werden kann. Wer Bewegung sagt, sagt immer auch Populismus, und der ist auch nicht per se schlecht, sondern das richtet sich nach dem, wofür er eingesetzt wird.
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Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Selina »

KarlRanseier hat geschrieben:(18 Aug 2018, 13:05)

Kapitalismus bedeutet, dass Menschen durch den Besitz an Produktionsmitteln in die Lage kommen, auf Kosten Anderer zu leben, also andere Menschen für sich arbeiten zu lassen und daraus satte Gewinne zu ziehen.

Die Mehrheit profitiert also viel weniger oder gar nicht von der Steigerung der Produktivität, oft genug leidet sie sogar darunter. Gäbe es ein Primat der Politik, so wäre ein solches System keinen einzigen Tag überlebensfähig, weil sich niemals eine Mehrheit freiwillig von einer kleinen Minderheit tyrannisieren lassen würde.
Ich stimme dir zu 90 Prozent zu. Bis auf den Punkt "Primat der Politik". Damit ist ja keine Revolution oder dergleichen gemeint, sondern einfach "nur" ein Grundprinzip, wozu es eine repräsentative Demokratie eigentlich gibt: Die gewählten Repräsentanten stehen dafür ein, den Willen ihrer Wähler umzusetzen und nicht pauschal den Willen der Wirtschaft. Die Politik insgesamt wieder mehr in eine wirklich demokratische Richtung zu entwickeln, halte ich für eine ehrenwerte und sehr liberale Aufgabe. Und das vollzieht sich nicht unbedingt so radikal, wie von dir angedeutet. Allerdings wird das ohne linke Mehrheiten nicht funktionieren, das ist schon klar. Daher ja auch eine solche Sammlungsbewegung, die das Klima wieder ein wenig in eine andere Richtung lenken könnte. Und darüber hinaus zeigt mir der Beitrag von Daniela Dahn (siehe Link), dass die Programmatik von "aufstehen" noch sehr offen ist und sicher noch längere Zeit im Disput erarbeitet werden muss.
Polibu

Re: Neue, linke "Sammlungsbewegung".

Beitrag von Polibu »

Diese neue linke Sammelbewegung eignet sich gut dafür, um SPD, Grüne und Linke zu spalten. Und deshalb finde ich sie gut. :)

Ich finde sowohl Wagenknecht als auch Lafontaine ganz gut. Das sind mir die liebsten Linken. :)

Nichtsdestotrotz kann ich Umverteilungsideen, die dem Leistungsprinzip völlig widersprechen, nicht gutheißen. Es wird Zeit, dass unser Sozailsystem umgekrempelt wird. Wir können uns das auf Dauer auf diese Art und Weise nicht mehr leisten. Irgendwann ist auch die Mittelschicht am Ende. Die kann man nicht unendlich schröpfen. Das Sozialsystem kollabiert bald. Unsere neuen Mitbürger machen die ganze Geschichte nicht besser. Das haben Wagenknecht und Lafontaine immerhin erkannt. Ein Sozialstaat ist nicht finanzierbar, wenn nur Menschen dazu gekommen, die nichts leisten und nur nehmen.

Das kapieren die Flüchtlingsbefürworter halt nicht. Die glauben das Geld wächst auf Bäumen. Aber wenn die Sozialleistungen für alle Sozialleistungsempfänger gekürzt werden müssen, dann plärren die wieder rum. Bla bla alleinerziehende Mütter, bla bla Rente Grundsicherung, bla bla Hartz 4. So geht das doch in einer Tour.

Ich kann dieses Geplärre echt nicht mehr hören. Die Besserverdienden finanzieren den ganzen Kram und die sollen aber geschröpft werden. Die Linken kapieren nicht, dass sie das Sozialsystem selbst kastrieren.

Wenn das so weiter geht, dann gibt es in Deutschland noch einen großen Knall. Wäre die Arbeitsmarktsituation nicht so gut , dann würde es den jetzt schon geben. Aber das kommt noch früh genug. Und dann brauchen die Linken niemanden beschuldigen, denn sie sind die Schuldigen an der ganzen Sache. Zusammen mit ihrer willigen Gehilfin Angela Merkel, die wohl im Westen noch nicht gut genug sozialisiert ist. Die ist in der DDR hängen geblieben. Gelernt hat sie daraus nichts.
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