Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(16 Aug 2018, 13:46)
Mittlerweile wendet es sich ja wieder. Und mit dieser neuerlichen Wende müssen dann die heute Etablierten klarkommen. Ich glaube, dass sie nicht wirklich verstehen werden, was passiert sein wird.
Naja. Was wendet sich? Wenn wir mal wirklich Relevanz auch als Menschenanzahlsbetroffenheit messen. Nehmen wir mal anstelle von Ernst Jünger Rainer Maria Rilke. Der war bekanntlich ein großer Bewunderer der von ihm als ursprünglich, rein, kraftvoll, magisch angesehenen russischen Religiösität. Der hätte sicherlich heute seine Freude an der Reanaissance der russisch-orthodoxen Kirche. Er würde sie feiern. Als Bruder im Geiste neben Solschenizyn (wenn der noch lebte). Aber glaube doch nicht, dass man diese Wendungen und Entwicklungen nicht erkennen, einordnen und verstehen könnte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(16 Aug 2018, 12:07)

Tun Sie das, es lohnt sich durchaus, ebenso wie man mit Abstand von der Jugend Hesse mit völlig anderen Augen liest.



Sie unterschätzen hier vor allem Jünger. Der war nun einmal kein Demokrat, und Hesses Zeitkritik richtete sich gegen anderes. Denken Sie an die Konstruktion des Glasperlenspiels, die gerade Wissenschaft und Kunst ausdrücklich einbezog.
Offen gestanden: Ich habe - wie sicher sehr viele - Hesses Steppenwolf als Jugendlicher gelesen. Aber auch nicht im entferntesten den Kultstatus dieses Buches zu dieser Zeit nachvollziehen können. Jazz war und ist für mich nicht im Mindesten ein Widerspruch oder Gegensatz zu Bach. Das 20. Jahrhundert begann mit großartigen, phantastischen Umbrüchen. Die allesamt nur Jubel in mir auslösen. Und schlitterte in ein Desaster. Nicht zuletzt, weil man sich gegen diese Umbrüche meinte, wehren zu müssen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:17)

Ich hab mich mal ne Zeit lang etwas genauer mit den Waldorfschulen, deren pädogischen Ansätzen und ihrer heutigen Praxis befasst...
Wieso befassen?

Man muss nur an den Gebäuden mit den abgerundeten Kanten vorbeifahren. Dann ist klar, dass das Marotten sind.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:12)

Offen gestanden: Ich habe - wie sicher sehr viele - Hesses Steppenwolf als Jugendlicher gelesen. Aber auch nicht im entferntesten den Kultstatus dieses Buches zu dieser Zeit nachvollziehen können. Jazz war und ist für mich nicht im Mindesten ein Widerspruch oder Gegensatz zu Bach. Das 20. Jahrhundert begann mit großartigen, phantastischen Umbrüchen. Die allesamt nur Jubel in mir auslösen. Und schlitterte in ein Desaster. Nicht zuletzt, weil man sich gegen diese Umbrüche meinte, wehren zu müssen.
Fragt man mich persönlich, so würde ich den Steppenwolf als den am wenigsten beeindruckenden seiner Romane bezeichnen. Aber das Ergebnis ist ja, dass Jazz eben kein Gegensatz zu Bach ist, das lernt Haller ja irgendwo zu verstehen auf seiner Tour. Andere mögen zum Steppenwolf einen anderen Zugang finden, Hesse hat interessantere Romane geschrieben.

Was würden Sie denn zu den großen Umbrüchen des beginnenden 20. Jahrhundert zählen? Ganz besonders einmal mit Blick auf dieses Thema, also die Demokratie gefragt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(15 Aug 2018, 14:01)
Das stimmt, aber dazu bruacht die Linke etwas mehr als z.B. nur eine Beteiligung an einer Regierung. Sie braucht dafür min. eine 2/3 Mehrheit im ganzen Land.
Das Problem ist einfach, dass grundsätzlich in einem ersten Schritt eine Partei zu einer solchen Mehrheitsmacht gelangen kann und dann in einem zweiten Schritt die Systemregeln ändert. Siehe Polen oder Ungarn. Zu einer echten Demokratie gehört immer auch eine Mindestheterogänität.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:12)

Offen gestanden: Ich habe - wie sicher sehr viele - Hesses Steppenwolf als Jugendlicher gelesen. Aber auch nicht im entferntesten den Kultstatus dieses Buches zu dieser Zeit nachvollziehen können.
Hesse war zu meiner Zeit Kult. In Amerika. Und unter Haschern und "Capi"-Fresserrn.

Als jugendlicher Rebell mit einem soliden katholischen Hintergrund, war ich dagegen immun. Warum sollte ich Werke eines pietistischen Predigersohnes und Pfarrer-Lehrling lesen?

Später glaubte ich, meine absichtlichen Bildungslücken füllen zu müssen. Meine jugendliche Entscheidung bestätigte sich nur. Hesse ist Mist. Dass er in der Selbstmordhochburg Norwegen den Nobelpreis erhalten hat, verwundert nicht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:30)
Was würden Sie denn zu den großen Umbrüchen des beginnenden 20. Jahrhundert zählen? Ganz besonders einmal mit Blick auf dieses Thema, also die Demokratie gefragt.
Das ist zunächst mal recht einfach. Technologie: Elektrizität, Telefon, Mobilität. Dann die moderne Physik und die damit verbundenen Weltbild-Änderungen natürlich. Dann die Umbrüche in Kunst, Literatur, Musik usw. Expressionismus, Jazz, Film. Exemplarisch und fokussiert: Die Weimarer Republik und das Berlin der 20er Jahre. Zum Thema "Weimarer Republik und Aufstieg der NSDAP" wurden bestimmt schon zigtausende Seiten Text geschrieben, Trotzdem ist zu überlegen, ob und wo es da heute Parallelen gibt. Wie schon mehrfach erwähnt: Vor genau 10 Tagen ist in Deutschland und in deutscher Übersetzung ein Buch der Ex-US-Außenministerin Albright erschienen: "Faschismus. Eine Warnung."
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:35)

Hesse war zu meiner Zeit Kult. In Amerika. Und unter Haschern und "Capi"-Fresserrn.
Es fragt sich nun, gegen wen das spricht, den Autor oder diejenigen, die ihn so und damit falsch verstanden haben? Sie hätten ja Kurgast oder Nürnberger Reise lesen können, Siddharta oder das Glasperlenspiel. Hesses Revoluzzer-Image entspringt lediglich dem schlecht gelesenen Steppenwolf, dass sein Individualismus gleichzeitig eine viel stärkere Komponente des Dienens hatte, ist im jugendlichen Überschwang am ganzen Hesse nicht wahrgenommen worden.
Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:35)
Als jugendlicher Rebell mit einem soliden katholischen Hintergrund, war ich dagegen immun. Warum sollte ich Werke eines pietistischen Predigersohnes und Pfarrer-Lehrling lesen?
Eine Herkunft hat jeder Mensch. Ob die ein Hindernis ist, etwas zu lesen, was einer anderen Herkunft entspringt? Warum überhaupt lesen?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:35)
Als jugendlicher Rebell mit einem soliden katholischen Hintergrund, war ich dagegen immun. Warum sollte ich Werke eines pietistischen Predigersohnes und Pfarrer-Lehrling lesen?
Auch wenn das jetzt erstens nicht ganz das Thema ist und zweitens ziemlich platt klingen mag: Bücher liest man wegen ihres Inhalts und nicht wegen der Herkunft ihres Autors. AUsgerechnet die Bücher des früheren sudetendeutschen Hitlerjugend- und Reiter-SA-Mitglieds Franz Fühmann zu lesen war für mich auch nicht das Allernaheliegendste.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:51)

Auch wenn das jetzt erstens nicht ganz das Thema ist und zweitens ziemlich platt klingen mag: Bücher liest man wegen ihres Inhalts und nicht wegen der Herkunft ihres Autors. AUsgerechnet die Bücher des früheren sudetendeutschen Hitlerjugend- und Reiter-SA-Mitglieds Franz Fühmann zu lesen war für mich auch nicht das Allernaheliegendste.
Selbstverständlich wählt man Literatur ihres Hintergrunds wegen aus. Sie haben sicher nie Sciascia, Gadda, Silone oder Chevallier oder Pagnol gelesen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:54)

Selbstverständlich wählt man Literatur ihres Hintergrunds wegen aus. Sie haben sicher nie Sciascia, Gadda, Silone oder Chevallier oder Pagnol gelesen.
Die Umkehrung ist der entscheidende Punkt.
Warum sollte ich Werke eines pietistischen Predigersohnes und Pfarrer-Lehrling lesen?
Vielleicht weil sie gut geschrieben oder sogar Weltliteratur sind? Umgekehrt: Warum sollte ich sie nicht lesen?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:43)

Zum Thema "Weimarer Republik und Aufstieg der NSDAP" wurden bestimmt schon zigtausende Seiten Text geschrieben, Trotzdem ist zu überlegen, ob und wo es da heute Parallelen gibt. Wie schon mehrfach erwähnt: Vor genau 10 Tagen ist in Deutschland und in deutscher Übersetzung ein Buch der Ex-US-Außenministerin Albright erschienen: "Faschismus. Eine Warnung."
Es erscheinen schon seit Jahren sehr viele dieser "Warnbücher" - in wenigen Tagen wird auch Sarazzins nächster "Bestseller" (so die Verlagsdarstellung) erscheinen. Vielleicht ist dieser reine Alarmismus ein Hinweis darauf, was die Stellung der Demokratie so gefährdet. Es fehlt zwar nicht wie in Weimar an Demokraten, aber es ist fraglich, ob die Demokraten noch die Kraft aufbringen, positive gemeinschaftsfähige(grundkonsensfähige) Visionen anzubieten. Alle wissen um das Falsche und warnen vor ihm. Was jedoch das Richtige sei, darüber herrscht unter denen, die sich beim Falschen einig sind, ziemliche Ratlosigkeit.
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:43)

Das ist zunächst mal recht einfach. Technologie: Elektrizität, Telefon, Mobilität. Dann die moderne Physik und die damit verbundenen Weltbild-Änderungen natürlich.
Die praktisch-funktionalen Aspekte solcher Dinge greifen viel schneller, als eine Gesellschaft sich angesichts eines damit vielleicht verbundenen Paradigmenwechsels umstellt. Beispielsweise, wie Jünger irgendwo anmerkt, hat erst WK1 mit seinen neuen Waffen und Kriegsstrategien gezeigt, dass es nicht mehr nur darum ging, einem Gegner durch den Sieg seinen Willen aufzuzwingen, sondern ihn zu vernichten. Und noch nicht einmal die Kunst, und sei sie noch so subversiv, muss dadurch auch demokratisch sein. Im akademischen Diskurs kommen solche Weltbild-Änderungen früher an als unter den Menschen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:06)

Die Umkehrung ist der entscheidende Punkt.



Vielleicht weil sie gut geschrieben oder sogar Weltliteratur sind? Umgekehrt: Warum sollte ich sie nicht lesen?
"Weltliteratur" hat mich noch nie beeindruckt. Was Feuiletonisten als relevant einstufen, ist meist irrelevant.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 13:46)

Ja. Die Pyramide der menschlichen Rassen mit der nordisch-germanischen an der Spitze. Da muss man allerdings vorsichtig sein. Damit ist eine Anschlussfähigkeit der Anthroposophie mit der Naziideologie gegeben. Mehr nicht. Allerdings auch nicht weniger. Genauso wie der Sozialdemokratismus insbesondere der skandinavischer Art durchaus anschlussfähig mit den Nazi-Ideen der Eugenik war. Sage und schreibe rund 62000 Menschen wurden sage und schreibe noch bis 1976 (!) in Schweden zwangssterilisiert. Also als unwertes Leben angesehen.
Deswegen erwähnte ich es ja. Das sollte man bei einer Rudolf-Steiner-Betrachtung jedenfalls nicht außen vor lassen. Und es gab sogar noch vor Jahren Waldorfschulen, in denen solcher rassistischer Quatsch noch vermittelt worden ist an die Schüler.

https://www.amazon.de/Schwarzbuch-Waldo ... 3579069950

https://www.deutschlandfunk.de/debatte- ... e_id=51989
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:27)

Wieso befassen?

Man muss nur an den Gebäuden mit den abgerundeten Kanten vorbeifahren. Dann ist klar, dass das Marotten sind.
Es geht nicht um Marotten, sondern darum, ob man sich kritisch mit Rudolf Steiner auseinandersetzt. Der Bund der Freien Waldorfschulen sagt sinngemäß "selbstverständlich tun wir das". Kritiker meinen, das sei nicht immer der Fall (nebenbei: Falls die Frage aufkommt, was das mit dem Thread-Thema zu tun hat: Ich finde, sehr viel. Rassismus ist immer demokratiegefährdend).
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:32)

Das Problem ist einfach, dass grundsätzlich in einem ersten Schritt eine Partei zu einer solchen Mehrheitsmacht gelangen kann und dann in einem zweiten Schritt die Systemregeln ändert. Siehe Polen oder Ungarn. Zu einer echten Demokratie gehört immer auch eine Mindestheterogänität.
Ich würde da eher sagen zu einer gesunden Demokratie. ;)
Zuletzt geändert von relativ am Fr 17. Aug 2018, 08:50, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von relativ »

MäckIntaier hat geschrieben:(16 Aug 2018, 14:44)

Es fragt sich nun, gegen wen das spricht, den Autor oder diejenigen, die ihn so und damit falsch verstanden haben? Sie hätten ja Kurgast oder Nürnberger Reise lesen können, Siddharta oder das Glasperlenspiel. Hesses Revoluzzer-Image entspringt lediglich dem schlecht gelesenen Steppenwolf, dass sein Individualismus gleichzeitig eine viel stärkere Komponente des Dienens hatte, ist im jugendlichen Überschwang am ganzen Hesse nicht wahrgenommen worden.
Man kann es auch mit Hesse selbst abrunden:
"Gedankenloses, zerstreutes Lesen ist geradeso wie Spazierengehen in schöner Landschaft mit verbundenen Augen."
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(17 Aug 2018, 06:42)

Es geht nicht um Marotten, sondern darum, ob man sich kritisch mit Rudolf Steiner auseinandersetzt. Der Bund der Freien Waldorfschulen sagt sinngemäß "selbstverständlich tun wir das". Kritiker meinen, das sei nicht immer der Fall (nebenbei: Falls die Frage aufkommt, was das mit dem Thread-Thema zu tun hat: Ich finde, sehr viel. Rassismus ist immer demokratiegefährdend).
Steiner und Waldorfpädagogik ist einfach abzulehnen. Punkt.

Die Ausbildung dort ist unterirdisch. Die Schulaufsicht wäre eigentlich gefordert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:36)

Steiner und Waldorfpädagogik ist einfach abzulehnen. Punkt.
Kannst du das auch mal ein wenig mit Argumenten untermauern?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:38)

Kannst du das auch mal ein wenig mit Argumenten untermauern?
Ich hatte genug Waldorfschüler unter meinen Studenten. Gut, viele Gesamtschüler waren nicht besser.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:41)

Ich hatte genug Waldorfschüler unter meinen Studenten. Gut, viele Gesamtschüler waren nicht besser.
Das ist ja wunderbar. Aber wo bleiben denn die Argumente?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:44)

Das ist ja wunderbar. Aber wo bleiben denn die Argumente?
Können Sie nicht lesen? Ich sagte, daß die Ausbildung unterirdisch ist. Was sich dann am Kenntnisstand zeigt.

Im Übrigen ist das nicht wunderbar. Ärgerlich aus Sicht der Lehrenden und verbrecherisch gegenüber den Opfern der Waldorfpädagogik.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:47)

Können Sie nicht lesen? Ich sagte, daß die Ausbildung unterirdisch ist. Was sich dann am Kenntnisstand zeigt.
In wie fern ist die Ausbildung denn unterirdisch?
Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:47)
Im Übrigen ist das nicht wunderbar. Ärgerlich aus Sicht der Lehrenden und verbrecherisch gegenüber den Opfern der Waldorfpädagogik.
Es ist wunderbar, das du eine konkrete Frage gut ausgewichen bist. Nennt sich Ironie.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Senexx hat geschrieben:(17 Aug 2018, 12:47)

Können Sie nicht lesen? Ich sagte, daß die Ausbildung unterirdisch ist. Was sich dann am Kenntnisstand zeigt.

Im Übrigen ist das nicht wunderbar. Ärgerlich aus Sicht der Lehrenden und verbrecherisch gegenüber den Opfern der Waldorfpädagogik.
Eine AfD steht für preußische Tugenden! Dies soll also eine Alternative dazu sein, auf diese Weise zu erziehen? Reine Kinderaufbewahrungsanstalten und Prügeln, damit sie eigenen Kopf abgeben, zugunsten vollkommener Unterordnung zum Militär? Alleinige Erziehung zum gedankenloses krepieren, für Kaiser und Vaterland? Ich stelle Hypothese auf, die sind haushoch überlegen, zu den Zeiten, wohin eine AfD zurück will. Aber ich gebe es zu, es könnte durchaus sein, sie sind den "Kenntnisstand" von Compaktlesern bestimmt unterlegen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Humelix33 »

Tomaner hat geschrieben:(19 Aug 2018, 22:10)

Eine AfD steht für preußische Tugenden! Dies soll also eine Alternative dazu sein, auf diese Weise zu erziehen? Reine Kinderaufbewahrungsanstalten und Prügeln, damit sie eigenen Kopf abgeben, zugunsten vollkommener Unterordnung zum Militär? Alleinige Erziehung zum gedankenloses krepieren, für Kaiser und Vaterland? Ich stelle Hypothese auf, die sind haushoch überlegen, zu den Zeiten, wohin eine AfD zurück will. Aber ich gebe es zu, es könnte durchaus sein, sie sind den "Kenntnisstand" von Compaktlesern bestimmt unterlegen.
Keiner will den Kadavergehorsam zurück. Die Prügelstrafe ist auch keine exklusive Erfindung der Preußen gewesen. Die militärische Definition ist eigentlich nie Thema, wenn es um die Wahrung einiger Tugenden geht, die uns Deutsche nunmal charakterisieren, weltweit, noch jedenfalls, die Tendenz ist ja sehr stark, das wir uns in der Art und Weise, wie es hier aktuell zugeht, zurückentwickeln und gar nicht mehr die preußischen Skills aufnehmen, die uns weltweit berühmt und beliebt und gefragt gemacht haben.

Fleiß, Höflichkeit, Gerechtigkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, Toleranz, Zielstrebigkeit, da kann man nichts Schlimmes finden, das sind nunmal unsere Tugenden, wie man uns in der Welt sieht, und wie wir auch nach dem Krieg wieder aufgestanden sind. Aber selbst diese Eigenschaften werden ja schon als rückwärtsgewand angesehen, braucht sich aber dann nicht wundern, dass man mit Aufgabe dann das Deutschland verliert, wo man mal selber in allen Bereichen alles in einem nahezu perfekten Zustand vorgefunden hat, man aber aus Trotz das in Kauf nimmt, nur um diese Eigenschaften abzustreifen, die man als Teufelswerkzeug betrachten will, man selber ohne es vielleicht zu merken, erheblich davon profitiert, und auch genossen hat, es aber nie in diesem Zusammenhang sehen will.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Humelix33 hat geschrieben:(19 Aug 2018, 23:38)

Keiner will den Kadavergehorsam zurück. Die Prügelstrafe ist auch keine exklusive Erfindung der Preußen gewesen. Die militärische Definition ist eigentlich nie Thema, wenn es um die Wahrung einiger Tugenden geht, die uns Deutsche nunmal charakterisieren, weltweit, noch jedenfalls, die Tendenz ist ja sehr stark, das wir uns in der Art und Weise, wie es hier aktuell zugeht, zurückentwickeln und gar nicht mehr die preußischen Skills aufnehmen, die uns weltweit berühmt und beliebt und gefragt gemacht haben.

Fleiß, Höflichkeit, Gerechtigkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, Toleranz, Zielstrebigkeit, da kann man nichts Schlimmes finden, das sind nunmal unsere Tugenden, wie man uns in der Welt sieht, und wie wir auch nach dem Krieg wieder aufgestanden sind. Aber selbst diese Eigenschaften werden ja schon als rückwärtsgewand angesehen, braucht sich aber dann nicht wundern, dass man mit Aufgabe dann das Deutschland verliert, wo man mal selber in allen Bereichen alles in einem nahezu perfekten Zustand vorgefunden hat, man aber aus Trotz das in Kauf nimmt, nur um diese Eigenschaften abzustreifen, die man als Teufelswerkzeug betrachten will, man selber ohne es vielleicht zu merken, erheblich davon profitiert, und auch genossen hat, es aber nie in diesem Zusammenhang sehen will.
Nein, das sind keine speziell "deutschen Tugenden", das sind Tugenden, über die jeder Einzelne, egal welcher Nation, mehr oder weniger ausreichend verfügt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Humelix33 hat geschrieben:(19 Aug 2018, 23:38)

Keiner will den Kadavergehorsam zurück. Die Prügelstrafe ist auch keine exklusive Erfindung der Preußen gewesen. Die militärische Definition ist eigentlich nie Thema, wenn es um die Wahrung einiger Tugenden geht, die uns Deutsche nunmal charakterisieren, weltweit, noch jedenfalls, die Tendenz ist ja sehr stark, das wir uns in der Art und Weise, wie es hier aktuell zugeht, zurückentwickeln und gar nicht mehr die preußischen Skills aufnehmen, die uns weltweit berühmt und beliebt und gefragt gemacht haben.

Fleiß, Höflichkeit, Gerechtigkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, Toleranz, Zielstrebigkeit, da kann man nichts Schlimmes finden, das sind nunmal unsere Tugenden, wie man uns in der Welt sieht, und wie wir auch nach dem Krieg wieder aufgestanden sind. Aber selbst diese Eigenschaften werden ja schon als rückwärtsgewand angesehen, braucht sich aber dann nicht wundern, dass man mit Aufgabe dann das Deutschland verliert, wo man mal selber in allen Bereichen alles in einem nahezu perfekten Zustand vorgefunden hat, man aber aus Trotz das in Kauf nimmt, nur um diese Eigenschaften abzustreifen, die man als Teufelswerkzeug betrachten will, man selber ohne es vielleicht zu merken, erheblich davon profitiert, und auch genossen hat, es aber nie in diesem Zusammenhang sehen will.
Preußische Tugenden zielten auf absolutes Gehorsam auf Militär! Damit auf Selbstaufgabe und ohne mit der Wimper zu zucken, sich für einen Kaiser umbringen zu lassen. Was soll im Kaiserreich Gerechtigkeit gewesen sein, im Gegensatz zur heutigen Zeit der EU? Du müsstest 70 bis 80 Prozent der Deutschen mit heutigen Einstellung vor Kriegsgericht stellen und ein unvorstellbren Massaker am deutschen Volk verrichten.

Aber am meisten würde uns schon mal interessieren, was preußische Tugende mit toleranz zu tun hat. Es würde mich schin mal intereressieren, wo hier ein Kaiserreich für Demokraten Verständnis für wirkliche Demoktatie haben sollte?
Stoner

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Tomaner hat geschrieben:(20 Aug 2018, 00:49)

Preußische Tugenden zielten auf absolutes Gehorsam auf Militär! Damit auf Selbstaufgabe und ohne mit der Wimper zu zucken, sich für einen Kaiser umbringen zu lassen. Was soll im Kaiserreich Gerechtigkeit gewesen sein, im Gegensatz zur heutigen Zeit der EU? Du müsstest 70 bis 80 Prozent der Deutschen mit heutigen Einstellung vor Kriegsgericht stellen und ein unvorstellbren Massaker am deutschen Volk verrichten.

Aber am meisten würde uns schon mal interessieren, was preußische Tugende mit toleranz zu tun hat. Es würde mich schin mal intereressieren, wo hier ein Kaiserreich für Demokraten Verständnis für wirkliche Demoktatie haben sollte?
Liest man den Begriff der Toleranz innerhalb des preußischen Bezugssystem, wird man feststellen, dass er mit dem heutigen Begriff fast nichts zu tun hat. Toleranz bedeutete im Wesentlichen einmal, dass der Souverän seinem Untertan nicht die Religionszugehörigkeit diktieren könne.

Alles andere hat der User Humelix schon richtig dargestellt. Sonst kann man sich auch im Wiki-Eintrag einmal kurz informieren.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Statt sich über so genannte "deutsche Tugenden" den Kopf zu zerbrechen, sollten wir alle miteinander aufpassen, dass sich so etwas wie 33 bis 45 niemals wiederholt. Auch nicht auf "höherer Stufenleiter". Denn wie jeder weiß, haben die "deutsche Gründlichkeit" Millionen und Abermillionen auf grausamste Art und Weise zu spüren gekriegt. Eine Wiederholung muss dringend verhindert werden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 07:59)

Statt sich über so genannte "deutsche Tugenden" den Kopf zu zerbrechen, sollten wir alle miteinander aufpassen, dass sich so etwas wie 33 bis 45 niemals wiederholt. Auch nicht auf "höherer Stufenleiter". Denn wie jeder weiß, haben die "deutsche Gründlichkeit" Millionen und Abermillionen auf grausamste Art und Weise zu spüren gekriegt. Eine Wiederholung muss dringend verhindert werden.
Plant die AfD schon einen Einmarsch in Polen?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 07:59)

Statt sich über so genannte "deutsche Tugenden" den Kopf zu zerbrechen, sollten wir alle miteinander aufpassen, dass sich so etwas wie 33 bis 45 niemals wiederholt. Auch nicht auf "höherer Stufenleiter". Denn wie jeder weiß, haben die "deutsche Gründlichkeit" Millionen und Abermillionen auf grausamste Art und Weise zu spüren gekriegt. Eine Wiederholung muss dringend verhindert werden.
Köpfe zerbrechen an vielerlei, der geistigen Hobbies sind bekanntlich viele, wobei noch mehr Köpfe an Dingen zu zerbrechen scheinen, die dem reinen Nichts zumindest sehr nahekommen. Davon abgesehen ist es der Demokratie nicht sehr förderlich, Diskussionen mit dem Verweis auf ein einzelnes Ereignis alarmistisch unterbinden zu wollen. Zur Klärung dessen, was die gute Demokratie ausmacht, gehört es auch, sich über bestimmte Tugenden klar zu werden, die vielleicht nicht konstitutiv für die Demokratie an sich sind, aber vielleicht Hinweise darauf liefern, in welcher geistigen Verfassung diejenigen sind, die die Demokratie mit (ihrem) Leben füllen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(20 Aug 2018, 08:59)

Plant die AfD schon einen Einmarsch in Polen?
Nö. Aber von "Machtübernahme" und "Machtergreifung" redet sie schon mal. Die Neue Rechte insgesamt - einschließlich AfD - "pflegt" eine Sprache, die sehr nach Drittem Reich klingt. Beispiele hab ich schon oft gebracht.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 09:02)

Köpfe zerbrechen an vielerlei, der geistigen Hobbies sind bekanntlich viele, wobei noch mehr Köpfe an Dingen zu zerbrechen scheinen, die dem reinen Nichts zumindest sehr nahekommen. Davon abgesehen ist es der Demokratie nicht sehr förderlich, Diskussionen mit dem Verweis auf ein einzelnes Ereignis alarmistisch unterbinden zu wollen. Zur Klärung dessen, was die gute Demokratie ausmacht, gehört es auch, sich über bestimmte Tugenden klar zu werden, die vielleicht nicht konstitutiv für die Demokratie an sich sind, aber vielleicht Hinweise darauf liefern, in welcher geistigen Verfassung diejenigen sind, die die Demokratie mit (ihrem) Leben füllen.
Hier ging es aber gerade nicht um "demokratische Tugenden", sondern um nicht vorhandene "deutsche Tugenden".
Betrachter
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Betrachter »

Was ist Demokratie?

„Die ganze demokratische Freiheit verwirklicht sich also im Wahlakt als - im Wortsinne - nichtssagendes Stimmkreuz, an dem von "begründeter Überzeugung oder artikulierter Stellungnahme nichts zu entdecken ist. Genau so ist (die Freiheit), wie sie sein soll, nämlich der individuelle Beitrag zu einer kollektiven Willensäußerung, der jedes Moment von freier gemeinsamer Willensbildung, jeder Anflug von Verständigung innerhalb des Kollektivs der Wähler völlig abgeht. Das Gebot der Geheimhaltung ....unterstreicht zugleich, wie total fremd dem demokratischen Wahlakt jede Gemeinsamkeit des Überlegens, Beratschlagens, geschweige denn Beschließens ist."
Die genau so erwünschte Belanglosigkeit des Wahlkreuzes besteht also darin, dass jede Stimme nur als das eine, individuelle Atom im Meer abgegebener Zettel rein quantitativ zählt. Welche Rolle eine Stimme dann beim Zusammenzählen hat, bestimmt nicht der Wähler mit seinem Kreuz. Und was nachher als Regierung herauskommt, wer nachher Wahlsieger ist, das ist erst recht nicht seine Entscheidung.“ (F. Huisken)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Keoma hat geschrieben:(20 Aug 2018, 09:39)

Und dann wird Polen endlich überfallen?
Ich hoffe, dass Deutschland nie wieder jemanden überfällt. Und ich hoffe, dass die AfD weiterhin unter 20 Prozent bleibt. Dass man aber durchaus schon genau hinsehen sollte, wenn die Neurechten ihren Mund auftun, das halte ich schon für angebracht. Immerhin haben sie solche Nazibegriffe wie „Lügenpresse“, „Volksverräter“, „Überfremdung“, "entartet" und dergleichen mehr wieder salonfähig gemacht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 10:00)

Ich hoffe, dass Deutschland nie wieder jemanden überfällt. Und ich hoffe, dass die AfD weiterhin unter 20 Prozent bleibt. Dass man aber durchaus schon genau hinsehen sollte, wenn die Neurechten ihren Mund auftun, das halte ich schon für angebracht. Immerhin haben sie solche Nazibegriffe wie „Lügenpresse“, „Volksverräter“, „Überfremdung“, "entartet" und dergleichen mehr wieder salonfähig gemacht.
Salonfähig ist gut.
In welchem Salon wird denn jemand, der auch nur annähernd an den Jargon anstreift, nicht sofort als mindestens "neurechts" bezeichnet?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 09:39)

Hier ging es aber gerade nicht um "demokratische Tugenden", sondern um nicht vorhandene "deutsche Tugenden".
Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Dass die preußischen respektive deutschen Tugenden per se demokratieuntauglich seien? Falls ja, warum wäre das so, warum wären diese deutschen Tugenden so starr und deterministisch, dass sie immer in den Faschismus münden? Oder wäre es denkbar, dass diese deutschen Tugenden unter einem abgeänderten Referenzsystem zu ganz anderen Verhaltensweisen und damit anderen Ergebnissen führen?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 10:22)

Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Dass die preußischen respektive deutschen Tugenden per se demokratieuntauglich seien? Falls ja, warum wäre das so, warum wären diese deutschen Tugenden so starr und deterministisch, dass sie immer in den Faschismus münden? Oder wäre es denkbar, dass diese deutschen Tugenden unter einem abgeänderten Referenzsystem zu ganz anderen Verhaltensweisen und damit anderen Ergebnissen führen?
Ich wollte damit nur sagen, dass es keine speziell "deutschen Tugenden" gibt. Menschen sind Individuen. Der eine ist pünktlicher und fleißiger als der andere, der eine präziser und gründlicher als der andere. In jeder Nation.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 10:22)

Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Dass die preußischen respektive deutschen Tugenden per se demokratieuntauglich seien? Falls ja, warum wäre das so, warum wären diese deutschen Tugenden so starr und deterministisch, dass sie immer in den Faschismus münden? Oder wäre es denkbar, dass diese deutschen Tugenden unter einem abgeänderten Referenzsystem zu ganz anderen Verhaltensweisen und damit anderen Ergebnissen führen?
Das was als "preußische Tugenden" im Laufe der Jahrhunderte sich als feste Erzählung etablierte, ist tatsächlich ein Gemisch aus ganz verschiedenen Einflüssen: Pietistische oder kalvinistische Frömmigkeit mit der entsprechenden typischen Arbeitsmoralität. Der Einfluss von Hugenotten und Juden, die die preußischen Herrscher ins Land holten. Am Hofe Friedrich II wurde überwiegend französisch parliert. Nimmt man "Preußische Tugenden" ernsthaft und seriös auseinander, so zerfallen sie in ein Kaleidoskop unterschiedlichster Einflüsse. Auch solche, die gar nix mit Preußen zu tun haben.

Ist in Bayern auch kaum anders. Das "Dirndl"-KLeid ist im wesentlichen die Erfindung der jüdischen Kaufmannsfamilie Wallach. Und wesentliche Teile der bayerischen Verwaltungsstrukturen gehen auf den französischen Graf von Montgelas zurück. Von italienischen Einflüssen in der Kunst mal ganz abgesehen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 10:56)

Ich wollte damit nur sagen, dass es keine speziell "deutschen Tugenden" gibt. Menschen sind Individuen. Der eine ist pünktlicher und fleißiger als der andere, der eine präziser und gründlicher als der andere. In jeder Nation.
Und woher nehmen Sie den Maßstab dessen, was nun pünktlicher oder fleißiger oder gründlicher ist? Ist der Bezugspunkt dann auch individuell, oder wird das Maß eher gesellschaftlich bestimmt? "Bestimmt" meint hier "sich aus den gesellschaftlichen Zusammenleben ergebend".
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 11:43)

Und woher nehmen Sie den Maßstab dessen, was nun pünktlicher oder fleißiger oder gründlicher ist? Ist der Bezugspunkt dann auch individuell, oder wird das Maß eher gesellschaftlich bestimmt? "Bestimmt" meint hier "sich aus den gesellschaftlichen Zusammenleben ergebend".
Was pünktlich ist, ist eine allgemein menschliche Erfahrung, hat mit Nation nix zu tun. Beispiel: Wenn man zehn oder fünf Minuten vor Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz ist, gilt man als pünktlich. Zehn oder fünf Minuten später dann als unpünktlich. Das ist in jeder Nation so. Ähnlich verhält es sich mit dem Fleiß. In dem jeweiligen Umfeld, wo sich einer aufhält, egal, in welcher Nation, gilt jemand als fleißig, wenn er unermüdlich an einer Sache wirkt und schafft. Das ist ebenfalls in allen Nationen so. Diese Begriffe haben eher universelle Bedeutungen. "Deutsche Wertarbeit" ist zum Beispiel ein hohler Begriff, weil es überall auf dem Globus "Wertarbeit" gibt. Und überall auf der Welt auch Pfusch.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 12:31)

Was pünktlich ist, ist eine allgemein menschliche Erfahrung, hat mit Nation nix zu tun. Beispiel: Wenn man zehn oder fünf Minuten vor Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz ist, gilt man als pünktlich. Zehn oder fünf Minuten später dann als unpünktlich. Das ist in jeder Nation so. Ähnlich verhält es sich mit dem Fleiß. In dem jeweiligen Umfeld, wo sich einer aufhält, egal, in welcher Nation, gilt jemand als fleißig, wenn er unermüdlich an einer Sache wirkt und schafft. Das ist ebenfalls in allen Nationen so. Diese Begriffe haben eher universelle Bedeutungen. "Deutsche Wertarbeit" ist zum Beispiel ein hohler Begriff, weil es überall auf dem Globus "Wertarbeit" gibt. Und überall auf der Welt auch Pfusch.
Und es gibt ein weltweit geltendes objektives Eichmaß zur Tugendbestimmung?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 12:44)

Und es gibt ein weltweit geltendes objektives Eichmaß zur Tugendbestimmung?
Nein, natürlich nicht. Ich hatte den Quatsch mit den so genannten "deutschen Tugenden" nicht ins Spiel gebracht. Das war weiter oben ein User. Nochmal: "Deutsche Tugenden" gibt es nicht.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 11:43)

Und woher nehmen Sie den Maßstab dessen, was nun pünktlicher oder fleißiger oder gründlicher ist? Ist der Bezugspunkt dann auch individuell, oder wird das Maß eher gesellschaftlich bestimmt? "Bestimmt" meint hier "sich aus den gesellschaftlichen Zusammenleben ergebend".
DIe Griechen sind faul und die Deutschen fleißig? Schau diese Grafik: https://p5.focus.de/img/incoming/origs4 ... grafik.png. Es ist genau umgekehrt. Griechen werden nur noch von Mexikanern übertroffen. Wenn man die verschiedenen jährlich verrichteten Arbeitsstunden sieht. Das sind natürlich Durchschnittswerte. Die sich keineswegs aus irgendeinem vermeintlich existierenden "Nationalcharakter" ergeben sondern aus verschiedenen sozialen, ökonomischen, klimatischen usw. Gegebenheiten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Aug 2018, 12:51)

DIe Griechen sind faul und die Deutschen fleißig? Schau diese Grafik: https://p5.focus.de/img/incoming/origs4 ... grafik.png. Es ist genau umgekehrt. Griechen werden nur noch von Mexikanern übertroffen. Wenn man die verschiedenen jährlich verrichteten Arbeitsstunden sieht. Das sind natürlich Durchschnittswerte. Die sich keineswegs aus irgendeinem vermeintlich existierenden "Nationalcharakter" ergeben sondern aus verschiedenen sozialen, ökonomischen, klimatischen usw. Gegebenheiten.
Der "Nationalcharakter" ist ein guter Hinweis, denn so ein Zwitter aus einem politischen und einem psychologischen Begriff lockt einen natürlich gerne in Denkfallen. Sicher ist, dass eine als Tugend anerkannte Eigenschaft ihr Maß vom Allgemeinen her erhält und dass Tugenden untereinander wiederum in unterschiedlichen Gegenden im Verhältnis zueinander unterschiedlich gewichtet werden. Daraus folgt wiederum, dass Menschen in unterschiedlichen Ländern zu manchem ein beobachtbar anderes Verhältnis haben und dass dieses andere Verhältnis sich im Zweifel in extremen Unterschieden auswirkt. Beispielsweise sind die unterschiedlichen Auffassungen von Sozialstaat in den USA und in Deutschland u.a. auch das Ergebnis einer völlig unterschiedlichen Gewichtung bestimmter im jeweiligen Land vorhandenen Tugenden, die über Präferenzen im Sozialen und Ökonomischen mitentscheiden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(20 Aug 2018, 13:15)

Der "Nationalcharakter" ist ein guter Hinweis, denn so ein Zwitter aus einem politischen und einem psychologischen Begriff lockt einen natürlich gerne in Denkfallen. Sicher ist, dass eine als Tugend anerkannte Eigenschaft ihr Maß vom Allgemeinen her erhält und dass Tugenden untereinander wiederum in unterschiedlichen Gegenden im Verhältnis zueinander unterschiedlich gewichtet werden. Daraus folgt wiederum, dass Menschen in unterschiedlichen Ländern zu manchem ein beobachtbar anderes Verhältnis haben und dass dieses andere Verhältnis sich im Zweifel in extremen Unterschieden auswirkt. Beispielsweise sind die unterschiedlichen Auffassungen von Sozialstaat in den USA und in Deutschland u.a. auch das Ergebnis einer völlig unterschiedlichen Gewichtung bestimmter im jeweiligen Land vorhandenen Tugenden, die über Präferenzen im Sozialen und Ökonomischen mitentscheiden.
Die "Tugend"-Unterschiede zwischen diversen Brandenburgern und diversen Schwaben können unter Umständen größer sein als die zwischen Deutschen und Franzosen :D Solche Begriffe, ihre Wertung und Gewichtung haben viel mit dem Umfeld, mit den sozialen Verhältnissen, mit Erfahrungen, mit Erziehung zu tun, ob jemand wohlhabend ist oder weniger wohlhabend, ob er Arbeit hat oder arbeitslos ist, er vom Verdienst prekärer Arbeit lebt oder von einem Managergehalt. So wird ein Arbeitsloser, der es partout nicht schafft, einen Job zu kriegen - egal, in welchem Land - eine andere Vorstellung vom Begriff "Fleiß" haben als ein Handwerker mit dickem Auftragsbuch. Der Arbeitslose denkt dazu zunächst "mein Fleiß und mein Können sind einfach nicht gefragt". Letzteres übrigens eine Quelle für psychische Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 07:59)

Statt sich über so genannte "deutsche Tugenden" den Kopf zu zerbrechen, sollten wir alle miteinander aufpassen, dass sich so etwas wie 33 bis 45 niemals wiederholt. Auch nicht auf "höherer Stufenleiter". Denn wie jeder weiß, haben die "deutsche Gründlichkeit" Millionen und Abermillionen auf grausamste Art und Weise zu spüren gekriegt. Eine Wiederholung muss dringend verhindert werden.
Fangen Sie gleich einmal damit an und stellen Sie ihre permanenten Versuche ein, Andersdenkende zu verunglimpfen und in Nazinähe zu rücken. Das wäre dann schon mal der erste Schritt.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Senexx hat geschrieben:(20 Aug 2018, 15:15)

Fangen Sie gleich einmal damit an und stellen Sie ihre permanenten Versuche ein, Andersdenkende zu verunglimpfen und in Nazinähe zu rücken. Das wäre dann schon mal der erste Schritt.
Leute, die sich alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Nation anderen gegenüber überlegen fühlen und das tagtäglich in aller epischen Breite und mit zum Teil üblem Vokabular öffentlich verbreiten, sind keine Andersdenkenden. In Nazinähe rücken die Personen sich ganz von alleine. Da muss man selbst gar nichts tun.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 15:37)

Leute, die sich alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Nation anderen gegenüber überlegen fühlen und das tagtäglich in aller epischen Breite und mit zum Teil üblem Vokabular öffentlich verbreiten, sind keine Andersdenkenden. In Nazinähe rücken die Personen sich ganz von alleine. Da muss man selbst gar nichts tun.
Ich kenne immernoch niemanden, der das tut.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Senexx »

Selina hat geschrieben:(20 Aug 2018, 15:37)

Leute, die sich alleine wegen ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Nation anderen gegenüber überlegen fühlen und das tagtäglich in aller epischen Breite und mit zum Teil üblem Vokabular öffentlich verbreiten, sind keine Andersdenkenden. In Nazinähe rücken die Personen sich ganz von alleine. Da muss man selbst gar nichts tun.
Aus der Zugehörigkeit zur deutschen Nation leiten sich gewisse Privilegierungen ab (Staatsangehörigkeit, Recht auf Staatsangehörigkeit). Sie wollen das verwischen. Wer nicht zur deutschen Nation gehört, muss die Staatsangehörigkeit mühsam erwerben. Teilweise wird sie neuerdings aber verschenkt, wenn er nur hier geboren ist.
Etwas was verschenkt wir, wird entwertet. Die Folgen sehen wir in der zunehmenden Konflikten mit eingedeutschten Ausländern. Zum Beispiel der Begeisterung junger Türken für Erdogan.
Gesperrt