Ist unsere Demokratie in Gefahr?

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schokoschendrezki
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:08)

Immerhin bist du lernfähig und bist jetzt binnen kurzer Zeit von der Verachtung über die Nichtakzeptanz bis hin zur Toleranz einer solchen Selbstzuschreibung gelangt, die ja immerhin im Rahmen der FDGO stattfindet.


"Deutscher" ist ja noch mehr verpönt.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass selbst die Frage, ob es sowas wie "Fanzosen" übehaupt gibt, über kurz oder lang auftauchen wird. Irgendwann habe ich ein Buch gelesen, das hieß im Nebentitel glaub ich "Was es heißt, ein Franzose zu sein". Im Zusammenhangmit Genderforschung gehts manchmal auch um die polemische Zuspitzung "Gibts überhaupt Frauen und Männer"? bzw. um die Bezichtigung einer solchen zugespitzten Fragestellung. Das Problem aus meiner Sicht: Die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit richtet sch nicht auf die Realität sondern auf die Interpretation der Realität. Es mag noch so großer Unfug sein, was da zusammengeschrieben wird. Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert. Darüber sollte man diskutieren. Es sei denn, man will verschwörungstheoretisch behaupten, die ganzen sozialen Veränderungen der modernen Welt seien von den Genderforschern absichtlich herbeigeführt worden.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:40)

Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert.
Uns geht es zu gut, deswegen erschaffen wir uns solche Pseudoprobleme, die dann zB. mit "Gender Studies" gelöst werden müssen. Weil wir kaum noch echte Probleme haben, zerstören wir Althergebrachtes - was uns zivilisatorisch immerhin sehr weit gebracht hat - um "Probleme" zu lösen, die es eigentlich gar nicht gibt, weil man meint, die Gesellschaft müsse sich weiterentwickeln. Das führt dann zu zerstörten Familien, 735 "sozialen" Geschlechtern und gipfelt in Kunstmenschen wie den komplett grau tätowierten hellbärtigen Polen, der sich "nullifizieren" hat lassen. Während in der Glotze Kakerlaken gefressen und dem Voyeurismus gefrönt wird. Total ballaballa. Und in Afrika verhungern immer noch Menschen, in Syrien sterben sie im Giftgas oder durch Fassbomben, während wir Darwin spielen und uns nur um die Überlebenden unserer "Hunger Games" kümmern und auch noch voller Inbrunst vermelden, das wäre humanistisch. Vor den realen Problemen, die dadurch entstehen, werden aber wieder die Augen verschlossen und das Mantra "Wir schaffen das" vorgebetet. Abends läuft ja wieder Big Brother oder ein wichtiges Fußballspiel...
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Dark Angel
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)

Gender Mainstreaming und EU
G. ist ein Ansatz der Gleichstellungspolitik (dt. etwa: »integrierte Gleichstellungsorientierung«). Er zielt auf die »Einbeziehung der Dimension der Gleichstellung von Frauen und Männern in alle Politiken und Maßnahmen der Gemeinschaft«, um Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und Ungleichheit abzubauen. G. wurde erstmals im Vertrag von Amsterdam (1997) rechtlich verankert und ist auch im Lissabon-Vertrag (2009) fixiert [Art. 8 AEUV].

Ich bin zwar nicht Tom, aber ich sage dennoch etwas dazu:
Auch wenn du es noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht richtiger.
Gleichstellung ist und bleibt das Gegenteil von Gleichberechtigung, weil Gruppenrecht dem Individualrecht antagonistisch entgegensteht.
Remember: Gleichberechtigung = Individualrecht, während Gleichstellung Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Gruppenrecht) bedeutet.

Männer und Frauen sind NICHT gleich und sie werden es auch niemals sein!
Männer und Frauen unterscheiden sich auch genetisch, sie unterscheiden sich in ihrem biologisch bedingten (angeborenen) Verhaltensweisen, Interessen und Präferenzen ==> eveolutionärer Überlebensvorteil der Population.
Das lässt sich weder wegdiskutieren, noch politisch ändern, auch NICHT durch Verankerung in irgendwelchen Verträgen!
Was da politisch durchgesetzt werden soll, ist de facto eine Umerziehhung der Menschen, im Sinne einer Ideologie, die der menschlichen Natur widerspricht.

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)Der Ansatz soll in allen Phasen des politischen Entscheidungsprozesses zum Tragen kommen; er führt in der politischen Praxis zu verfahrensrechtlichen und institutionellen Anpassungen und bringt den Einsatz neuer Instrumente mit sich (z. B. Analyse des geschlechtsspezifischen Einflusses von gesetzlichen Maßnahmen, Weiterbildungsmaßnahmen, geschlechtssensible statistische Indikatoren und die Verbreitung von sog. Best-Practice-Modellen (»bewährte Praxis«), finanzielle Unterstützung von Programmen). Die Umsetzung des G. wird von der EU-Kommission in mehrjährigen Rahmenstrategien festgelegt (aktuell: Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010–15). G. ist in einigen Politikfeldern weit vorangeschritten, z. B. in der Forschungs-, Entwicklungs-, Beschäftigungs- oder Strukturpolitik und der Personalpolitik der EU-Institutionen, in Teilen auch in der Sicherheits- und der Agrarpolitik. G. ergänzt die klassische Frauenförderung, ersetzt sie aber nicht. Der Ansatz wurde von den Mitgliedstaaten der EU übernommen. http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/d ... ing-und-eu
Was da als politischer Entscheidungsprozess schön geredet wird, ist ein massiver Eingriff in die Privat- und Intimsphäre der Menschen!
Das widerspricht a) den Menschenrechten und ist b) zutiefst antidemokratisch.
Dieser ganze Genderquatsch, welcher auf der philosophischen Denkrichtung des Sozialkontruktivismus basiert, hat keinerlei demokratische Legitimation durch die Parlamente der jewiligen Staaten.
Die Einführung und Durchsetzung der politischen Strategie Gender Maistream wurde OHNE parlamentarische Diskussion festgelegt!
Es handelt sich ganz eindeutig um ein antidemokratisches Minderheitendiktat!
Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)Dies ist auch bei den erklärten Menschenrechten und im GG so vorgesehen. Da könnt ihr noch so gegen Menschenrechten und Gleichberechtigung rotzen, ihr hattet keine Mehrheit dazu und habt sie immer noch nicht.
Wir "rotzen" NICHT gegen Menschenrechte und Gleichberechtigung, sondern setzen uns im Gegenteil FÜR die Grantie der Menschenrechte und GEGEN deren Einschränkung und Unterhöhlung ein!
Von Gleichstellung steht nichts, aber auch gar nichts im Grundgesetz!
Gleichstellung ist ein Gruppenrecht, welches Individualrecht (Gleichberechtigung) außer Kraft setzt.
Ich wiederhole mich:
Gleichberechtigung ist Individualrecht, welchen JEDEM Menschen - unabhängig von Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Nationalität/Ethnie und ohne Ansehen seiner Gruppenzugehörigkeit.
Gleichstellung ist Gruppenrecht, heißt das Individuum/der Einzelne wird aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt/Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit.
In der Praxis bedeutet das Bevorzugung der Frauen aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit und Benachteiligung der Männer aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit.
Damit handelt es sich um einen eklatanten Verstoß gegen Menschenrechte!

und nur zu deiner Information - die Vertreter der politischen Strategie des Gender Mainstream haben KEINE Mehrheit, sie SIND in der Minderheit! Gender-Maistream IST ein Minderheitendiktat und damit antidemokratisch!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:33)
Die Umsetzung des G. wird von der EU-Kommission in mehrjährigen Rahmenstrategien festgelegt (aktuell: Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010–15). G. ist in einigen Politikfeldern weit vorangeschritten, z. B. in der Forschungs-, Entwicklungs-, Beschäftigungs- oder Strukturpolitik und der Personalpolitik der EU-Institutionen, in Teilen auch in der Sicherheits- und der Agrarpolitik. G. ergänzt die klassische Frauenförderung, ersetzt sie aber nicht.
Nachtrag:
es kann nichts gleichgestellt werden, was nicht gleich ist!
Dies führt IMMER zur Bevorzugung der einen Gruppe bzw zur Benachteiligung der anderen Gruppe.
Frauen benötigen KEINE (besondere) Förderung!
Diese "Frauenförderung"/Frauen müssen besonders gefördert/unterstützt werden, suggeriert dass Frauen zu dämlich, unfähig sind selbstbestimmt eigene Entscheidungen zu treffen, suggeriert dass Frauen unmündig sind, nicht wissen was sie wollen oder was gut für sie ist. Damit wird unterstellt, dass Frauen immer und überall, in jeder Lebenssituation Opfer sind, die unter allen Umständen Hilfe benötigen.
Eine schlimmere Diskriminierung von Frauen gibt es eigentlich nicht, DENN Frauen wissen sehr wohl was sie wollen, was gut für sie ist UND sie sind sehr wohl fähig selbstbestimmt Entcheidungen zu treffen und sie tun auch genau das, entsprechend ihrer eigenen Interessen, Fähigkeiten und Präferenzen. Frauen brauchen KEINE Bevormundung, vor allem NICHT durch andere Frauen und auch nicht durch Politik(er).
Wenn sich Frau FÜR Kinder und GEGEN Karriere entscheidet, dann ist das IHRE Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat.
Wenn sich Frau dafür entscheidet, der Familie den Vorrang vor Karriere und/oder Beruf zu geben, dann ist das IHRE Entscheidung, die zu respektieren ist und wenn Frau sich entscheidet, im Interesse des Kindes/der Kinder eine bestimmte Zeit beruflich zu pausieren, dann ist das IHRE Entscheidung - ihre ganz private/individuelle Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat. Hat mit Benachteiligung und/oder Diskriminierung nicht das Geringste zu tun!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(21 Jul 2018, 10:09)

Uns geht es zu gut, deswegen erschaffen wir uns solche Pseudoprobleme, die dann zB. mit "Gender Studies" gelöst werden müssen. Weil wir kaum noch echte Probleme haben, zerstören wir Althergebrachtes - was uns zivilisatorisch immerhin sehr weit gebracht hat - um "Probleme" zu lösen, die es eigentlich gar nicht gibt, weil man meint, die Gesellschaft müsse sich weiterentwickeln. Das führt dann zu zerstörten Familien, 735 "sozialen" Geschlechtern und gipfelt in Kunstmenschen wie den komplett grau tätowierten hellbärtigen Polen, der sich "nullifizieren" hat lassen. Während in der Glotze Kakerlaken gefressen und dem Voyeurismus gefrönt wird. Total ballaballa. Und in Afrika verhungern immer noch Menschen, in Syrien sterben sie im Giftgas oder durch Fassbomben, während wir Darwin spielen und uns nur um die Überlebenden unserer "Hunger Games" kümmern und auch noch voller Inbrunst vermelden, das wäre humanistisch. Vor den realen Problemen, die dadurch entstehen, werden aber wieder die Augen verschlossen und das Mantra "Wir schaffen das" vorgebetet. Abends läuft ja wieder Big Brother oder ein wichtiges Fußballspiel...
Wenn mit "uns" Bürger allgemein in Mitteleuropa und speziell in Deutschland gemeint ist ... stimme ich Dir auf jeden Fall erstmal zu. Probleme, die auch nur irgendwie auf Existenzsicherung hinauslaufen, haben wir nicht.

Nur mal folgendes zu Bedenken: (sorry, ich habe dieses drastische Beispiel glaub ich schon zwei dreimal in diesem Forum angeführt): Ein Rentner in Russland beklagt sich in einer (deutschen) reportage darüber, dass er infolge der Regierungspolitik seine Herzmedikamente nicht mehr bezahlen kann. Und dann, dass er wegen der Teilnahme an einer Pro-Putin-Jubeldemo das Interview beenden müsse.

Anderes Beispiel (auch schon mal von mir erwähnt): Für eine Mehrheit der Einwohner der (nun nord-) mazedonischen Hauptstadt Skopje ist die Aussicht auf steigenden Wohlstand infolge von EU-Mitgliedschaft weniger wichtiig als die Forderung, nicht "Nordmazedonier" sonder "Mazedonier" zu sein. Zur Argumentation für politische Protest-Ziele werden nicht mehr - wie vielleicht in den 70ern, 80ern - Butterpreise, Lohnerhöhungen, Renteneintrittsalter oder auch Pressefreiheit genannt ... nein. Man streitet sich um das Nachfolgerecht zu Alexander dem Großen. Und zwar sowohl von Seiten der nordgriechischen Provinz (mit extremer Jugendarbeitslosigkeit und ebenso extermer Staatsverschuldung) als auch von Seiten der Ex-Jugo-Republik mit weit darunterliegenden Durchschnittseinkommen. Nicht: Was ist ein gutes Leben? Sondern: Was ist das, was (begrifflich fälschlicherweise) mit "Identität" gemeint ist. Und das ganze ist so ernst gemeint, dass man sich dafür zur Not auch mal in die Luft sprengt.

Also: Verurteilen wir Terroristen und Demokratiegefährder. Moralisch wie auch juristisch. Aber bekommen wir gemeinsam heraus, was eigentlich dahinter steckt. Welche objektiv und real laufenden politischen Veränderungsprozesse.

Die Erdogan-Jubelei liegt doch auf einer ähnlichen Linie. Touristenhotels leer? Keine Einnahmen? egal. Es lebe Erdogan.

Gerade vor einer halben Stunde sah ich zwei offensichtlich sozial vernachlässigte Jugendliche. Auf dem Rücken ihrer T-Shirts stand: "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein."

Nebenbemerkung: Vorsicht nur, was die Beurteilung der mittelosteuropäischen Staaten anbelangt. Dort geht nationalkulturelle Rückbesinnung wenn auch vielleicht nicht so direkt mit Einkommensteigerung so doch mit seit einigen Jahren sehr positiver Wirtschaftsentwicklung und einer vergleichsweise niedrigen Arbeitslosenquote einher.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 00:40)

Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass selbst die Frage, ob es sowas wie "Fanzosen" übehaupt gibt, über kurz oder lang auftauchen wird. Irgendwann habe ich ein Buch gelesen, das hieß im Nebentitel glaub ich "Was es heißt, ein Franzose zu sein". Im Zusammenhangmit Genderforschung gehts manchmal auch um die polemische Zuspitzung "Gibts überhaupt Frauen und Männer"? bzw. um die Bezichtigung einer solchen zugespitzten Fragestellung. Das Problem aus meiner Sicht: Die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit richtet sch nicht auf die Realität sondern auf die Interpretation der Realität. Es mag noch so großer Unfug sein, was da zusammengeschrieben wird. Aber das eigentliche Problem oder besser: der eigentlich interessante Gegenstand ist die reale Entwicklung und Gegenwärtigkeit, die solche Verwirrungen und irrigen Interpretatiopnen triggert. Darüber sollte man diskutieren. Es sei denn, man will verschwörungstheoretisch behaupten, die ganzen sozialen Veränderungen der modernen Welt seien von den Genderforschern absichtlich herbeigeführt worden.
Nur zu blöd, dass es sich dabei eben nicht um Verschwörungstheorien handelt.
Der ganze Genderquatsch geht letztendlich auf Judith Butler zurück - eine Vertreterin des Sozialkonstruktivismus und Poststrukturalismus. Sie war es, die die "soziale Kontruiertheit von Geschlecht" - in Anlehnung an Simone de Behauvoirs Satz "man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" postulierte.
Judith Butler ist es, die die These aufstellt, es gäbe mehr als zwei Geschlechter und jeder könne sein Geschlecht frei wählen.
Judith Butler ist es, die biologische Fakten leugnet und postuliert, Geschlecht könne "dekonstriert werden und sie ist es auch, die die These, sexuelle Orientierung sei das Ergebnis von Diskurs aufgestellt und den Begriff der "Herteronormativität" erfunden hat.
Mit dieser Begriffsfindung postuliert sie, dass Heterosexuelität nicht der natürlichen/biologischen statistischen Normalverteilung entspräche, songern gesellschaftliche Vorgabe wäre.
Butlers Thesen und Postulate bilden die Grundlage die gesamte "Genderforschung" UND die politische Strategie des Gender Maistreaming. "Genderforscher" arbeiten mit den "Methoden" des Sozialkonstruktivismus - ungeachtet der Tatsache, dass diese phisolosphische Denkrichtung bereits in der Sokal-Affäre ad absurdum geführt wurde - und mit den "Methoden" des Poststrukturalismus. Auf diesen "Methoden" basieren die "Erkenntnisse" und das "Wissen" der Genderforscher.
Und damit SIND Genderforscher tatsächlich für die sozialen und politichen Veränderungen verantwortlich.
Die gesamte Gleichstellungspolitik basiert auf den Thesen der "sozialen Konstruiertheit" von Geschlecht und auf den Thesen, dass Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen (ebenfalls) sozial konstruiert seien.
Naturwissenschaftliche Erkenntnisse, die das Gegenteil belegen, werden nicht nur ignoriert, sie werden geleugnet - schlimmer noch Natuwissenschaften - insbesondere Biologie - muss sich den Vorwurf der "Zirkelschlusspraxis und unzulässigen" Übertragungen von Erkenntnissen aus der Primatenforschung auf den Menschen" (Schmitz) gefallen lassen.
Eine Prof.Franziska Schößler versteigt sich in ihrer "Einführung in die Gender Studies" sogar zu der Behauptung:
"Naturwissenschaft ist eine Konstruktion", "Naturwissenschaft reproduzieren herrschende Normen" und „Der Objektivitätsanspruch der Wissenschaft ist ein verdeckter männlicher Habitus."

Immer noch der Meinung, es handele sich um "verschwörungstheoretische Behauptungen"

Immer noch der Meinung, wenn selbst der Genderforscher Hirschauer feststellt:
"Zum einen ist ‚Gender‘ ein dünner rhetorischer Lack auf einer traditionellen Frauenforschung, die sich als feministische Gegenwissenschaft versteht. Sie ist im Wesentlichen Geschlechterforschung geblieben, die in der Feststellung sozialer Ungleichheit ihr Zentralthema hat. Zum anderen verschleift sich das Label ‚Gender‘ in einem politischen Etikettenschwindel: Auf der einen Seite tarnen sich mit ihm verzweifelte hochschulpolitische Versuche, hartnäckige Männerdomänen in bestimmten Fächern mit ‚Frauenprofessuren‘ aufzubrechen;
. Sie folgt noch immer der Logik einer sozialen Bewegung: Sie fasst das Forschungspersonal in Termini politischer Repräsentation auf und fraktioniert Frauen, Männer und Queers. Und sie lässt sich als Vehikel der Frauenförderung verzwecken, um auf diese verquere Weise einen Teil der Karrierehemmnisse für Frauen an Universitäten aus dem Weg zu räumen."
Quelle
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 15:29)
Ich bin zwar nicht Tom, aber ich sage dennoch etwas dazu:
Auch wenn du es noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht richtiger.
Gleichstellung ist und bleibt das Gegenteil von Gleichberechtigung, weil Gruppenrecht dem Individualrecht antagonistisch entgegensteht.
Ich will zu diesem vieldiskutierten Thema nur vorsichtig anmerken: "Gleichstellung" ist ein ziemlich ambivalenter Begriff. Insofern, als dass er sich gleichermaßen auf Gleichgestellt sein und Gleichgestellt werden bezieht. Oder? Muss man, wenn man von "Gleichstellung" redet, nicht auch sagen, was man meint: Ob man das im Sinne einer beabsichtigten "Weichenstellung" meint oder im Sinne einer Stellung wie beispielsweise der von der eben aktuellen gegebenen Stellung der Spieler in einem Fußballspiel. Nehmt nur mal das Beispiel "Erhebung". Im landläufigen Sinne ist das einfach ein Berg, ein Hügel, eine Höhe in drer Landschaft. Völlig anders als eine "Bebauung" oder "Begrünung". Mein Eindruck ist, dass im Nebel dieser Ambivalenzen Scheingefechte ausgeführt werden, bei denen einfach immer hin- und her die Bedeutungsinhalte von Begriffen ausgetauscht werden.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:21)

Nur zu blöd, dass es sich dabei eben nicht um Verschwörungstheorien handelt.
Der ganze Genderquatsch geht letztendlich auf Judith Butler zurück - eine Vertreterin des Sozialkonstruktivismus und Poststrukturalismus. Sie war es, die die "soziale Kontruiertheit von Geschlecht" - in Anlehnung an Simone de Behauvoirs Satz "man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" postulierte.
Das mag sogar durchaus so sein. Dass es zunehmend universitäre Einrichtungen in dieser Richtung gibt. Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?

Wie auch schon bei der Gründung der Grünen-Partei: Zum Teil ziemlich bekloppte, peinliche Personen waren daran beteiligt. Aber letztendlich war diese Gründung Ausdruck objektiv laufender gesellschaftlicher (und umweltlicher) Veränderungen. Die Frage, welche das eigentlich sind, steht beim "Genderquatsch" ebenso wie bei der "Die Grünen"-Gründung.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 17:56)

Aber bekommen wir gemeinsam heraus, was eigentlich dahinter steckt. Welche objektiv und real laufenden politischen Veränderungsprozesse.
Ich sehe nicht viel Bezug deiner Antwort auf mein posting, auch deine Beispiele passen nicht wirklich. Ich spreche mich auch nicht gegen Ursachenforschung von negativen Entwicklungen aus.
Gerade vor einer halben Stunde sah ich zwei offensichtlich sozial vernachlässigte Jugendliche.
Woran hast du deren soziale Vernachlässigung erkannt?

-----

Noch etwas zu Tomaners Gerotze: "Gender Mainstreaming" hat nur am Rande etwas mit der Hirnwichse "Gender Studies" zu tun.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Vongole »

Was hat diese seitenlange Diskussion eigentlich noch mit Gefährdung der Demokratie zu tun?

Ich fühl mich weder durch Gender-Studies noch durch kosmopolitische Ansichten bedroht, mir haben Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland eher genutzt als geschadet,
jeder andere Sichtweise auf die Menschheit kann auch bereichernd sein.
Gefährdend empfinde ich eher den Versuch, in Deutschland sozusagen die Lebensweise der Fünfziger wieder zu etablieren, und jede Meinung, die nicht ausgesprochen "konservativ" erscheint,
als linkes, illiberales Demokratieverständnis zu bezeichnen.
Für mich bedeutet konservativ, zu unseren Grundgesetz zu stehen, die Menschenwürde zu achten, mit der Umwelt, nicht nur der eigenen, sorgfältig und bewahrend umzugehen,
und buchstäblich den Mund aufzmachen, wenn Menschen oder Parteien gegen diese Grundsätze verstoßen oder verstoßen wollen.
Es bedeutet nicht für mich, Grenzen wieder dicht zu machen, sich aus Europa zurückzuziehen, alles nur aus deutscher Sicht zu betrachten.
Gerade Deutschland hat enorm von europäischen Gedanken profitiert, auch wenn das manche gerne anders sehen würden.
Sehr gefährdend betrachte auch auch die Tatsache, das viele Deutsche einem System wie in Ungarn, Polen oder Russland anscheinend viel näher stehen als unserer Demokratie,
und schnell bereit sind, für ein nicht mehr ereichbares Ziel, nämlich ein möglichst ausländerfreies Deutschland, den Rechtsstaat auszuhebeln und damit unser aller Freiheit riskieren.
Am Yisrael Chai

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)

Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?
Hochschulen liegen im Wettstreit miteinander, es geht um viel Geld, und wer "tolle" neue Studiengänge anbieten kann, die auch noch "Forschung" sind, der liegt gut im Rennen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)

Das mag sogar durchaus so sein. Dass es zunehmend universitäre Einrichtungen in dieser Richtung gibt. Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?
Die gesellschaftliche Entwicklung nennt sich "Third-Wave-Feminism", die Gender Mainstream als politische Strategie (durch massiven Lobbyismus in den USA) auf der Weltfrauenkonferenz in Beiing 1995 etabliert hat.
Gender Mainstream bedient sich der Gender Studies zur Durchsetzung seiner Ziele.

@All
Wer immer noch glaubt Gender Studies (deutsch Genderforschung) habe irgend etwas mit Wissenschaft zu tun, der möge sich diese 12 Seiten antun.
https://www.genderopen.de/bitstream/han ... sAllowed=y

Aber Vorsicht, das Geschwurbel verursacht Kopfschmerzen!
In diesem Zusammenhang darf auch gerne darüber nachgedacht werden was diese politische Strategie mit Demokratie zu tun hat bzw wie es sich auf die Demokratie auswirkt, wenn eine - um sich selbst kreisende - Minderheit, die ihre Probleme mit sich selbst und ihre pseudowissenschaftliche Beschäftigung damit - politischen Einfluss erlangt bzw erlangt hat.
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)Wie auch schon bei der Gründung der Grünen-Partei: Zum Teil ziemlich bekloppte, peinliche Personen waren daran beteiligt. Aber letztendlich war diese Gründung Ausdruck objektiv laufender gesellschaftlicher (und umweltlicher) Veränderungen. Die Frage, welche das eigentlich sind, steht beim "Genderquatsch" ebenso wie bei der "Die Grünen"-Gründung.
Siehe Link oben, das dürfte deine Frage beantworten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Laut Antje Schrupp unterstellten Rechtspopulisten und Maskulinisten dem Fach „eine feministische Agenda zu betreiben, also nicht wissenschaftlich objektiv zu sein, sondern eine Ideologie zu verfolgen“. Dabei hätten die Gender Studies gar nichts mit Feminismus zu tun, sondern untersuchten „das, was wir alle ständig tun: Geschlecht darstellen, Geschlechterbilder konstruieren oder untergraben“

Hm...wer schreibt hier bloß immer von "Gender-Ideologie?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:54)
Was hat diese seitenlange Diskussion eigentlich noch mit Gefährdung der Demokratie zu tun?
...
Ich halte Gender Studies für das gesellschaftspolitische Äquivalent zum Kreationismus.

Beim Kreationismus ist es eine religiöse Gruppe, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen möchte, um ihre Glaubensinhalte in der Gesellschaft zu stärken.
Bei den Gender Studies sind es feministisch stark linksideologische Gruppen, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen wollen, um die Gesellschaft ihrem Ideal entsprechend umzuformen.

Ein Angriff auf die Wissenschaft um andere Ziele zu verfolgen ist eine immense Gefahr für die Demokratie, weil die Grundlagen der Aufklärung für irgendwelche Hirngespinnste geopfert werden. Das ist ein destruktiver Prozess, der keinem Staat förderlich ist.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:47)

Ich halte Gender Studies für das gesellschaftspolitische Äquivalent zum Kreationismus.


Bei den Gender Studies sind es feministisch stark linksideologische Gruppen, welche wissenschaftliche Erkenntnisse zersetzen wollen, um die Gesellschaft ihrem Ideal entsprechend umzuformen.
"An deutschen Universitäten und Fachhochschulen gab es 2014 188 Professuren für Geschlechterforschung, so genannte Genderprofessuren. Es handelte sich fast ausschließlich um Denominationen in über 30 Fachgebieten von Literaturwissenschaft über Soziologie bis Medizin und Sport. Viele dieser Stellen sind befristet, 17,6 Prozent sind Professuren in der hochdotierten Besoldungsgruppe W3"
Wikipedia

Also 188, teils hochdotierte Professoren, die feministisch und stark linksideologisch in über 30 Fachgebieten in Universitäten ganz offiziell ihr Unwesen treiben.
Ja merkt das denn keiner? :s
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Skeptiker

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:56)
"An deutschen Universitäten und Fachhochschulen gab es 2014 188 Professuren für Geschlechterforschung, so genannte Genderprofessuren. Es handelte sich fast ausschließlich um Denominationen in über 30 Fachgebieten von Literaturwissenschaft über Soziologie bis Medizin und Sport. Viele dieser Stellen sind befristet, 17,6 Prozent sind Professuren in der hochdotierten Besoldungsgruppe W3"
Wikipedia

Also 188, teils hochdotierte Professoren, die feministisch und stark linksideologisch in über 30 Fachgebieten in Universitäten ganz offiziell ihr Unwesen treiben.
Ja merkt das denn keiner? :s
Eine Sozialwissenschaft die stark politisch gefördert wird und sich gegen die Naturwissenschaften stellt. Doch! Viele merken was! Es werden sogar gerade immer mehr.

Aber die Unterstützerszene ist ja bereits gewohnt von Fakten losgelöst und linientreu ein Ziel zu verfolgen. Die Indoktrination der Medien ist bekannt und dokumentiert. Wer gegen die Kirche die Klappe aufmacht, der hat nichts zu befürchten - Kreationismus ist hier nicht das Problem. Lege ich mich aber in Deutschland mit den Feministen an, dann folgt der gesellschaftliche Tod.
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Selina
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 16:22)

Nachtrag:
es kann nichts gleichgestellt werden, was nicht gleich ist!
Dies führt IMMER zur Bevorzugung der einen Gruppe bzw zur Benachteiligung der anderen Gruppe.
Frauen benötigen KEINE (besondere) Förderung!
Diese "Frauenförderung"/Frauen müssen besonders gefördert/unterstützt werden, suggeriert dass Frauen zu dämlich, unfähig sind selbstbestimmt eigene Entscheidungen zu treffen, suggeriert dass Frauen unmündig sind, nicht wissen was sie wollen oder was gut für sie ist. Damit wird unterstellt, dass Frauen immer und überall, in jeder Lebenssituation Opfer sind, die unter allen Umständen Hilfe benötigen.
Eine schlimmere Diskriminierung von Frauen gibt es eigentlich nicht, DENN Frauen wissen sehr wohl was sie wollen, was gut für sie ist UND sie sind sehr wohl fähig selbstbestimmt Entcheidungen zu treffen und sie tun auch genau das, entsprechend ihrer eigenen Interessen, Fähigkeiten und Präferenzen. Frauen brauchen KEINE Bevormundung, vor allem NICHT durch andere Frauen und auch nicht durch Politik(er).
Wenn sich Frau FÜR Kinder und GEGEN Karriere entscheidet, dann ist das IHRE Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat.
Wenn sich Frau dafür entscheidet, der Familie den Vorrang vor Karriere und/oder Beruf zu geben, dann ist das IHRE Entscheidung, die zu respektieren ist und wenn Frau sich entscheidet, im Interesse des Kindes/der Kinder eine bestimmte Zeit beruflich zu pausieren, dann ist das IHRE Entscheidung - ihre ganz private/individuelle Entscheidung, in die ihr niemand hineinzuquatschen hat. Hat mit Benachteiligung und/oder Diskriminierung nicht das Geringste zu tun!
Selbstverständlich gibt es Gleichstellung und Gleichberechtigung. Und selbstverständlich brauchen Frauen Förderung. Die Frauenpolitik gleicht die immer noch vorhandenen Ungerechtigkeiten in der Behandlung der Geschlechter aus. Das bedeutet nie im Leben, dass irgendeiner davon ausgeht, Frauen seien "immer Opfer" und wüssten nicht selbst, was gut für sie ist. Viele Frauen treffen auf Bedingungen in Beruf, Familie und Freizeit, die lassen sie völlig gleichberechtigt durchs Leben gehen. Aber viele Frauen finden solche Bedingungen eben noch nicht vor. Und niemand "quatscht ihnen hinein", was sie zu tun und zu lassen haben. Es wird einfach geschaut, was zum Beispiel in den Betrieben geändert werden kann, damit Frauen dieselben Bedingungen vorfinden wie Männer (Karriere- und Familienplanung etcpp). Was die einen bereits haben, können die anderen durch eigene Anstrengung und die Hilfe anderer noch erreichen. Das ist ein Prozess, der noch längst nicht abgeschlossen ist.

Wenn man mal die Gegenprobe macht: Welche "abscheulichen" Motive sollten Genderforscher, Politiker, Gewerkschafter und Betriebsräte wohl haben, wenn sie auf Gleichstellung achten? Was sollte denn ihr schlimmer Zweck sein, @DA? Welcher "Angriff" auf die Gesellschaft steckt wohl dahinter? Mir ist es echt schleierhaft, warum dich dieses Thema so stark bewegt, dass du mit solch einer Vehemenz dagegen anschreibst. Da liegen einfach wie in fast allen Bereichen der Gesellschaft etliche Dinge im Argen, und wenn sich Leute ne Platte machen, wie man diese Probleme lösen könnte, bin ich doch eher erfreut als so empört wie du.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Jul 2018, 23:11)

Eine Sozialwissenschaft die stark politisch gefördert wird und sich gegen die Naturwissenschaften stellt. Doch! Viele merken was! Es werden sogar gerade immer mehr.

Aber die Unterstützerszene ist ja bereits gewohnt von Fakten losgelöst und linientreu ein Ziel zu verfolgen. Die Indoktrination der Medien ist bekannt und dokumentiert. Wer gegen die Kirche die Klappe aufmacht, der hat nichts zu befürchten - Kreationismus ist hier nicht das Problem. Lege ich mich aber in Deutschland mit den Feministen an, dann folgt der gesellschaftliche Tod.
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Medien und Feministen die Studiengänge an deutschen Universitäten festlegen.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 23:53)

Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Medien und Feministen die Studiengänge an deutschen Universitäten festlegen.
Vor allem frage ich mich, was die AfD-Anhänger hier eigentlich genau gegen Feminismus haben. Ob mir das mal einer von den Hübschen erklären kann? :D Eine Ahnung davon, was die Rechten da umtreibt, habe ich schon. Aber ich es hätte es gerne von ihnen selbst erfahren. Mutige vor! :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 00:06)

Vor allem frage ich mich, was die AfD-Anhänger hier eigentlich genau gegen Feminismus haben. Ob mir das mal einer von den Hübschen erklären kann? :D Eine Ahnung davon, was die Rechten da umtreibt, habe ich schon. Aber ich es hätte es gerne von ihnen selbst erfahren. Mutige vor! :D
Ich konnte mir bis jetzt auch keinen Reim drauf machen. Ich warte gespannt mit dir auf aufschlussreiche erklaerungen. ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:38)

Das mag sogar durchaus so sein. Dass es zunehmend universitäre Einrichtungen in dieser Richtung gibt. Die eigentliche Frage aber ist: Welche gesellschaftliche Entwicklung hat eine Position wie die von Judith Butler und - eigentlicher noch - die enorme Resonanz darauf hervorgebracht?

Wie auch schon bei der Gründung der Grünen-Partei: Zum Teil ziemlich bekloppte, peinliche Personen waren daran beteiligt. Aber letztendlich war diese Gründung Ausdruck objektiv laufender gesellschaftlicher (und umweltlicher) Veränderungen. Die Frage, welche das eigentlich sind, steht beim "Genderquatsch" ebenso wie bei der "Die Grünen"-Gründung.
Die Menschheitsgeschichte ist voller Beispiele übelster Frauenunterdrückung. Jedes Stückchen Selbstbestimmung, jedes Stückchen Handeln auf der politischen Bühne, jeder Schwangerschaftsabbruch einschließlich gesetzlicher Rahmen musste hart erkämpft werden von den Frauen und ihren aktiven männlichen Zeitgenossen. Heute ist vieles davon selbstverständlich, anderes mutet immer noch mittelalterlich an, wie etwa geschlechterspezifische Preise bei Waren und Dienstleistungen, wie eine ungleiche Entlohnung (von wegen equal pay for equal work) sowie immer noch männerdominierte Bereiche wie Politik und Management. Alles bekannte Fakten. Dass an diesen Stellschrauben nach wie vor gedreht werden muss, liegt doch auf der Hand. Es geht um die Gleichstellung der Frau, aber auch der Homosexuellen und Transgender. Dass die AfD-Anhänger das nicht mögen mit ihrer rückwärtsgewandten Frauen- und Familienpolitik, die eine Zurückgeworfenheit auf kleinbürgerliche enge Familienstrukturen bedeutet, das ist ja wohl klar. So, wie man die Nation vor "Fremden schützen" will, so will man die heilige Vater-Mutter-Kind-Familie "schützen" vor sexueller und familiärer Vielfalt. Gleichstellung stört diese Idylle nur.

Zitat:

Hierzulande profiliert sich die Alternative für Deutschland als Verteidigerin einer althergebrachten Geschlechterordnung. Co-Vorsitzender Jörg Meuthen am Rande einer AfD-Veranstaltung im niedersächsischen Harburg:

"Wir halten Gleichstellung für falsch."

Meuthen zur Ehe von Homosexuellen:

"Wir sind eine konservative Partei und wir haben das Verständnis, dass die Ehe ein Lebensbund zwischen Mann und Frau ist."

Warum die Ehe nicht für alle offen sein soll, die sich zueinander bekennen oder auch nur deren materielle Vorteile genießen möchten, erklärt der AfD-Vorsitzende nicht. Dabei entsprechen die Führungskräfte der Partei keineswegs alten Klischees: Frauen besetzen Spitzenpositionen und beide Vorsitzende, Jörg Meuthen und Frauke Petry, leben in Patchwork-Familien. Aber AfD-Mitglieder und -wähler sind ganz überwiegend Männer.

Gleichstellungspolitik wirkt dagegen meist zugunsten von Frauen. Beim Gender-Mainstreaming etwa soll das in einem Bereich unterrepräsentierte Geschlecht, und das sind bei gut bezahlten Positionen meist Frauen, bevorzugt eingestellt werden. Eine Frau wird allerdings nur dann bevorzugt, wenn sie gleich qualifiziert ist wie der männliche Bewerber.

Jörg Meuthen ist trotzdem dagegen: "Wir sehen keinen Grund, öffentliche Mittel in eine Politik zu stecken, die mit Gender-Mainstreaming verfolgt wird, die davon ausgeht, dass die biologischen Geschlechter letztlich soziale Konstrukte seien. Das ist schon im Grundansatz aus unserer Sicht ein völlig falscher Ansatz."

Die Anti-Gleichstellungs-Positionen der AfD zeigen auch außerhalb der Partei Wirkung. Inge Gräßle, CDU-Europaabgeordnete aus Baden-Württemberg: "Zurzeit haben wir einen Tabubruch auf breiter Front beim Gender-Thema, weil natürlich die AfD dieses Thema massiv aufgegriffen hat. Die Art und Weise, wie sie damit umgehen, führt zu Tabubrüchen. Plötzlich sagen auch unsere Männer wieder Dinge, die sie vor drei Jahren nicht gesagt haben."

Zu den Tabubrüchen von Männern in CDU und CSU gehört es mancherorts, dass Frauen bei den Kandidatenaufstellungen für die anstehende Bundestagswahl völlig leer ausgehen. In München nominierte die CSU für sämtliche Wahlkreise Männer. Die als Landtagspräsidentin hoch geachtete CSU-Politikerin Barbara Stamm empörte sich, ihre Partei hätte Frauen, aber – Zitat – "sie haben nicht die Chancen und die Möglichkeiten".


https://www.deutschlandfunk.de/gleichst ... _id=383901

(Übereinstimmungen mit im Forum schreibenden Personen rein zufällig :D)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 23:53)
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Medien und Feministen die Studiengänge an deutschen Universitäten festlegen.
Die Universitäten legen die Studiengänge in ihren Einrichtungen fest, und es gibt Förderprogramme des Bundes die entsprechende Professuren finanzieren.

Das Thema dieses Stranges ist ja nicht der Feminismus, sondern die Gefahren für unsere Demokratie. Das ist der Aufhänger für diese Diskussion, denn gerade die Art und Weise der Einflussnahme einer Ideologie auf den Politischen- und den Bildungsprozess, ist hier kritisch zu werten. Anbei ein Artikel zu den Methoden:
https://www.cicero.de/kultur/genderstud ... gt-zurueck

Da das für Dich natürlich in die richige Richtung geht, erwarte ich nicht, dass Du an den Methoden Kritik äußern wirst. Dass allzu einseitig verstandener Kampffeminismus die Welt aber nicht immer nur besser macht, dass sollte Dir folgende Artikel verdeutlichen (zwar schon älter, dafür sehr passend):
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 12997.html
https://www.huffingtonpost.de/2015/03/1 ... 46910.html

Es ist also durchaus keine neue Erkenntnis, dass der in Deutschland institutionalisierte Feminismus Diskriminierungstatbestände erzeugt. Dennoch kann ich keine nennenswerten Aktivitäten der Ideologen erkennen diesen Misstand zu mildern. Wozu auch, die Unterstützerszene sorgt für ideologischen Rückhalt indem Unfairness dem zweifelnden Betrachter erklärt und damit manifestiert wird.
http://www.taz.de/!5228924/

Wenn Ideologen in dieser Form versuchen eine Gesellschaft umzugestalten, dann läuft das auf Konflikte hinaus. Teil dieses Konfliktes ist das Erstarken einer rechten Szene, die keine Differenzierung mehr machen möchte, so wie Ideologen vorher auch schon kaum für sachliche Argumente offen waren. Diese Blöcke treffen nun aufeinander und das ist kein Zufall.

Man könnte das ganze Thema dadurch entschärfen, indem man die Genderforschung vom einseitig feministischen und ideologisch unwissenschaftlichen Teil befreit und in eine sachorientierte Forschungsdisziplin umwandelt, die nach naturwissenschaftlichen Standard versucht Verhältnisse zu schaffen, welche beiden Geschlechtern ihren Bedürfnissen entsprechenderes Leben ermöglicht. Aber das wird nicht passieren, weil diese Ideologie eben einen Feldzug führt und nicht etwa an der Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände der Menschen interessiert ist.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 01:35)

Die Universitäten legen die Studiengänge in ihren Einrichtungen fest, und es gibt Förderprogramme des Bundes die entsprechende Professuren finanzieren.

Das Thema dieses Stranges ist ja nicht der Feminismus, sondern die Gefahren für unsere Demokratie. Das ist der Aufhänger für diese Diskussion, denn gerade die Art und Weise der Einflussnahme einer Ideologie auf den Politischen- und den Bildungsprozess, ist hier kritisch zu werten. Anbei ein Artikel zu den Methoden:
https://www.cicero.de/kultur/genderstud ... gt-zurueck

Da das für Dich natürlich in die richige Richtung geht, erwarte ich nicht, dass Du an den Methoden Kritik äußern wirst. Dass allzu einseitig verstandener Kampffeminismus die Welt aber nicht immer nur besser macht, dass sollte Dir folgende Artikel verdeutlichen (zwar schon älter, dafür sehr passend):
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 12997.html
https://www.huffingtonpost.de/2015/03/1 ... 46910.html

Es ist also durchaus keine neue Erkenntnis, dass der in Deutschland institutionalisierte Feminismus Diskriminierungstatbestände erzeugt. Dennoch kann ich keine nennenswerten Aktivitäten der Ideologen erkennen diesen Misstand zu mildern. Wozu auch, die Unterstützerszene sorgt für ideologischen Rückhalt indem Unfairness dem zweifelnden Betrachter erklärt und damit manifestiert wird.
http://www.taz.de/!5228924/

Wenn Ideologen in dieser Form versuchen eine Gesellschaft umzugestalten, dann läuft das auf Konflikte hinaus. Teil dieses Konfliktes ist das Erstarken einer rechten Szene, die keine Differenzierung mehr machen möchte, so wie Ideologen vorher auch schon kaum für sachliche Argumente offen waren. Diese Blöcke treffen nun aufeinander und das ist kein Zufall.

Man könnte das ganze Thema dadurch entschärfen, indem man die Genderforschung vom einseitig feministischen und ideologisch unwissenschaftlichen Teil befreit und in eine sachorientierte Forschungsdisziplin umwandelt, die nach naturwissenschaftlichen Standard versucht Verhältnisse zu schaffen, welche beiden Geschlechtern ihren Bedürfnissen entsprechenderes Leben ermöglicht. Aber das wird nicht passieren, weil diese Ideologie eben einen Feldzug führt und nicht etwa an der Verbesserung der allgemeinen Lebensumstände der Menschen interessiert ist.
Wie äußert sich in deinen Augen dieser "Feldzug"?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 01:51)
Wie äußert sich in deinen Augen dieser "Feldzug"?
Das Wesensmerkmal dieses Feldzuges ist die einseitige Ausrichtung und Besetzung entsprechender Posten mit Feministen (man stelle sich vor die Redakteure aller Tageszeitungen wären "zufällig" Grüne - ein Schelm wer dann böses dabei dächte) und vor allem die offensive Einstellung der Genderforschung gegen die Naturwissenschaften. Wer Fakten bekämpft, der führt Böses im Schilde.

Daher mein einleitender Vergleich der Genderforschung mit dem Kreationismus. Wenn in der Lehre die Fakten durch Ideologien verdrängt werden, dann muss es jedem Demokraten schaurig den Rücken runterlaufen. Das tut es nur deshalb vielen nicht, weil die große Mehrheit dieses "Forschungsgebiet" als Teil einer Systematik versteht, welche den Opfern von Diskriminierung helfen soll. Das Verständnis, dass gut gemeint nicht gleich gut gemacht bedeutet, und gute Absichten durchaus von politischen Strömungen auch missbraucht werden können, ist in meinen Augen noch nicht ausreichend verbreitet.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(21 Jul 2018, 22:22)

Laut Antje Schrupp unterstellten Rechtspopulisten und Maskulinisten dem Fach „eine feministische Agenda zu betreiben, also nicht wissenschaftlich objektiv zu sein, sondern eine Ideologie zu verfolgen“. Dabei hätten die Gender Studies gar nichts mit Feminismus zu tun, sondern untersuchten „das, was wir alle ständig tun: Geschlecht darstellen, Geschlechterbilder konstruieren oder untergraben“

Hm...wer schreibt hier bloß immer von "Gender-Ideologie?
Jaja alles Rechte und/oder Rechtspopulisten, die in Gender Studies und Gender Mainstream eine politische Ideologie erkennen.
Einfach mal alle Andersdenkenden diffamieren, da ist man fein raus, wenn man keine Argumente hat.
Zur Information: "Darstellung von Geschlechtern" oder "Geschlechterbilder konstruieren" existiert nur in der verqueren Denkweise der Sozialkontruktivisten und Postkonstruktivisten, aber NICHT in der Realität.
Sozialkonstruktivismus ist spätestens seit der Sokal-Affäre widerlegt.
Menschen stellen kein Geschlecht dar - sie HABEN eins, nämlich männlich oder weiblich. Geschlecht ist KEINE soziale Konstruktion, sondern eine biologische Gegebenheit.

Genderforschung IST eine Ideologie, keine Wissenschaft und wer ein ganz klein wenig denken kann und auch weiß wodurch sich Wissenschaft und Ideologie unterscheiden, erkennt das spätestens, wenn er sich diese 12 Seiten durchgelesen hat.
https://www.genderopen.de/bitstream/han ... sAllowed=y

Versuch's mal! Tut auch gar nicht weh!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(22 Jul 2018, 10:16)

Jaja alles Rechte und/oder Rechtspopulisten, die in Gender Studies und Gender Mainstream eine politische Ideologie erkennen.
Einfach mal alle Andersdenkenden diffamieren, da ist man fein raus, wenn man keine Argumente hat.
Zur Information: "Darstellung von Geschlechtern" oder "Geschlechterbilder konstruieren" existiert nur in der verqueren Denkweise der Sozialkontruktivisten und Postkonstruktivisten, aber NICHT in der Realität.
Sozialkonstruktivismus ist spätestens seit der Sokal-Affäre widerlegt.
Menschen stellen kein Geschlecht dar - sie HABEN eins, nämlich männlich oder weiblich. Geschlecht ist KEINE soziale Konstruktion, sondern eine biologische Gegebenheit.

Genderforschung IST eine Ideologie, keine Wissenschaft und wer ein ganz klein wenig denken kann und auch weiß wodurch sich Wissenschaft und Ideologie unterscheiden, erkennt das spätestens, wenn er sich diese 12 Seiten durchgelesen hat.
https://www.genderopen.de/bitstream/han ... sAllowed=y

Versuch's mal! Tut auch gar nicht weh!
Mich interessiert das Thema gar nicht. Aber immer, wenn die Rechten hyperventilieren, ist garantiert wieder eine ganz ueble, humanistische und soziale Schweinerei der Linksgruenversifften im Gange. :D
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:54)

Was hat diese seitenlange Diskussion eigentlich noch mit Gefährdung der Demokratie zu tun?

Ich fühl mich weder durch Gender-Studies noch durch kosmopolitische Ansichten bedroht, mir haben Studien- und Arbeitsaufenthalte im Ausland eher genutzt als geschadet,
jeder andere Sichtweise auf die Menschheit kann auch bereichernd sein.
Gefährdend empfinde ich eher den Versuch, in Deutschland sozusagen die Lebensweise der Fünfziger wieder zu etablieren, und jede Meinung, die nicht ausgesprochen "konservativ" erscheint,
als linkes, illiberales Demokratieverständnis zu bezeichnen.
Für mich bedeutet konservativ, zu unseren Grundgesetz zu stehen, die Menschenwürde zu achten, mit der Umwelt, nicht nur der eigenen, sorgfältig und bewahrend umzugehen,
und buchstäblich den Mund aufzmachen, wenn Menschen oder Parteien gegen diese Grundsätze verstoßen oder verstoßen wollen.
Es bedeutet nicht für mich, Grenzen wieder dicht zu machen, sich aus Europa zurückzuziehen, alles nur aus deutscher Sicht zu betrachten.
Gerade Deutschland hat enorm von europäischen Gedanken profitiert, auch wenn das manche gerne anders sehen würden.
Sehr gefährdend betrachte auch auch die Tatsache, das viele Deutsche einem System wie in Ungarn, Polen oder Russland anscheinend viel näher stehen als unserer Demokratie,
und schnell bereit sind, für ein nicht mehr ereichbares Ziel, nämlich ein möglichst ausländerfreies Deutschland, den Rechtsstaat auszuhebeln und damit unser aller Freiheit riskieren.
Es geht nicht darum, ob du dich persönlich durch kosmopolitische Ansichten oder Genderforschung bedroht fühlst, sondern darum, dass eine Minderheit nach politischem Einfluss strebt und ihre politischen Ziele gegenüber der Mehrheit durchsetzen will - auch mit unlauteren Mitteln. Diese angestrebte Minderheitendiktatur ist eine Gefahr für die Demokratie.
Gerade die Gender Studies profitieren davon, dass sich die übergroße Mehrheit gar nicht dafür interessiert, weil niemand so richtig weiß, was da eigentlich mit welchen Methoden erforscht werden soll/wird.
Gender Studies produzieren erst Probleme, die sie vorgeben zu bekämpfen.
https://www.genderopen.de/bitstream/han ... Hirschauer wird sehr deutlich, dass Gender Studies politischer Natur sind und mit ihnen politische Ziele verfolgt werden. Ebenso deutlich wird allerdings auch, dass es nicht um die Beseitigung evtl. tatsächlich vorhandener Misstände geht, sondern um kontruierte, gefühlte und aus kulturwissenschatlicher genauer sozialkostruktivistischer Sichtweise, herbei geredeter.
Immer wieder ist von einer "Konkurrenz" zu den Naturwissenschaften die Rede, davon dass es gilt diese und deren Erkenntnisse zurückzudrängen und surch sozialkontruktivistische zu ersetzen.
Wie User Skeptiker bereits schrieb - es wird ein Kampf gegen die Naturwissenschaften - insbesondere gegen die Biologie und ihre Teildisziplinen - geführt und damit auch gegen die Aufklärung.
Darin besteht die eigentliche Gefahr für die Demokratie.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(22 Jul 2018, 10:25)

Mich interessiert das Thema gar nicht. Aber immer, wenn die Rechten hyperventilieren, ist garantiert wieder eine ganz ueble, humanistische und soziale Schweinerei der Linksgruenversifften im Gange. :D
Ach neeee! Dich interessiert das Thema nicht, aber du weißt ganz genau, dass jede Kritik nur von Rääächts kommen kann.
Ganz dolle Show!
Es gibt irgendwelche Pseudowissenschaftler, die ihren Unsinn als Wissenschaft zu verkaufen trachten und immer gibt es ein paar Schwachmaten, die diesen Unsinn nachplappern. Und in Ermangelung von Wissen/Kenntnissen, worum es sich bei dem nachgeplapperten Unsinn handelt, ist jede sachliche Kritik natürlich automatisch rääächts.
q.e.d.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Jul 2018, 15:29)

Ich bin zwar nicht Tom, aber ich sage dennoch etwas dazu:
Auch wenn du es noch ein paarmal wiederholst, wird es nicht richtiger.
Gleichstellung ist und bleibt das Gegenteil von Gleichberechtigung, weil Gruppenrecht dem Individualrecht antagonistisch entgegensteht.
Remember: Gleichberechtigung = Individualrecht, während Gleichstellung Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Gruppenrecht) bedeutet.

Männer und Frauen sind NICHT gleich und sie werden es auch niemals sein!
Männer und Frauen unterscheiden sich auch genetisch, sie unterscheiden sich in ihrem biologisch bedingten (angeborenen) Verhaltensweisen, Interessen und Präferenzen ==> eveolutionärer Überlebensvorteil der Population.
Das lässt sich weder wegdiskutieren, noch politisch ändern, auch NICHT durch Verankerung in irgendwelchen Verträgen!
Was da politisch durchgesetzt werden soll, ist de facto eine Umerziehhung der Menschen, im Sinne einer Ideologie, die der menschlichen Natur widerspricht.


Was da als politischer Entscheidungsprozess schön geredet wird, ist ein massiver Eingriff in die Privat- und Intimsphäre der Menschen!
Das widerspricht a) den Menschenrechten und ist b) zutiefst antidemokratisch.
Dieser ganze Genderquatsch, welcher auf der philosophischen Denkrichtung des Sozialkontruktivismus basiert, hat keinerlei demokratische Legitimation durch die Parlamente der jewiligen Staaten.
Die Einführung und Durchsetzung der politischen Strategie Gender Maistream wurde OHNE parlamentarische Diskussion festgelegt!
Es handelt sich ganz eindeutig um ein antidemokratisches Minderheitendiktat!


Wir "rotzen" NICHT gegen Menschenrechte und Gleichberechtigung, sondern setzen uns im Gegenteil FÜR die Grantie der Menschenrechte und GEGEN deren Einschränkung und Unterhöhlung ein!
Von Gleichstellung steht nichts, aber auch gar nichts im Grundgesetz!
Gleichstellung ist ein Gruppenrecht, welches Individualrecht (Gleichberechtigung) außer Kraft setzt.
Ich wiederhole mich:
Gleichberechtigung ist Individualrecht, welchen JEDEM Menschen - unabhängig von Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder Nationalität/Ethnie und ohne Ansehen seiner Gruppenzugehörigkeit.
Gleichstellung ist Gruppenrecht, heißt das Individuum/der Einzelne wird aufgrund seiner Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt/Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit.
In der Praxis bedeutet das Bevorzugung der Frauen aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit und Benachteiligung der Männer aufgrund Geschlecht/Gruppenzugehörigkeit.
Damit handelt es sich um einen eklatanten Verstoß gegen Menschenrechte!

und nur zu deiner Information - die Vertreter der politischen Strategie des Gender Mainstream haben KEINE Mehrheit, sie SIND in der Minderheit! Gender-Maistream IST ein Minderheitendiktat und damit antidemokratisch!
Also ich betrachte jetzt mal das Unternehmen in dem ich arbeite und weltweit über 50 000 Arbeitnehmer hat. An unserem Standort werden kanpp 100 junge leute ausgebildet pro Jahrgang. Als ich 1979 Ausbildung dort machte gab es bei gewerblicher Ausbildung keine Frauen mit der Begründung, es gibt keine sanitäre Anlage dazu. Heute sind fast die Hälfte der Azubis Mächen und die Firma ist begeistert von diesen Erfolg und in den Abteilungen selbst arbeiten immer mehr fertig ausgebildete Frauen. Dies als undemokratisch zusammen zu spinnen ist einfach nur peinlich.

Was jetzt Manger und Aufsichtsräte betrifft, wo ist da etwas bei Besetzung für Arbeitgeberseite demokratisch? Auf Arbeitnehmerseite werden schon längst Frauenanteil berücksichtigt und demokratisch gewählt. Fakt ist aber auf Unternehmenseite, Frauen stutieren zu gleichen Anteilen wie Männer und haben gleich gute Ergebnisse, wenn nicht sogar besser. Wenn aber in den Vorständen so gut wie keine Frauen vertreten sind, muß dies Ursachen haben. Diese Ursachen unter die Lupe zu nehmen, ist für dich schon undemokratisch?

Dann sind Rechte für Minderheiten nicht undemokratisch, sondern genau der Vorteil einer parlamentarischen Demokratie. Die Regierung (Mehrheit) ist eine Macht auf zeit und kann bei nächster Wahl selbst Minderheit sein. Schon aus diesem Grund ist es geboten auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen. Würde man eine Dorf nehmen mit 1000 Einwohner wo 90 Prozent katholisch sind, soll da demokratisch abgestimmt werden, ob die evangelischen auch eine Kirche bauen dürfen? Ist das Recht für die Lutheraner eine Kirche zu bauen undemokratisch?

So und das Frauen bei gleicher Leistung und Arbeit im Durchschnitt weniger verdienen ist ein politischer und geselllschaftlicher Skandal und die Zementierung dieser Tatsache alles andere als demokratischer Umstand.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Dass in unserer Stadtverwaltung vor kurzem eine junge, türkische Bauingenieurin angefangen hat, ist sicher auch nicht den Konservativen/Rechtslastigen zu verdanken.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 00:06)

Vor allem frage ich mich, was die AfD-Anhänger hier eigentlich genau gegen Feminismus haben.
Merkwürdig, sogar die Ikone des Feminismus wird doch als "rrrächts" verunglimpft, weil sie die Augen vor Tatsachen nicht verschließen mag. Und wer kritisch gegenüber "Gender Studies" eingestellt ist, der MUSS einfach Nazi sein, da braucht man dann herrlicherweise gar keine Argumente mehr :D Wie ist eigentlich die Stimmung unter unseren Neubürgern, den Feminismus und "Gender Studies" betreffend?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)

Dann sind Rechte für Minderheiten nicht undemokratisch, sondern genau der Vorteil einer parlamentarischen Demokratie.
Männer sind in Deutschland in der Minderheit. Also biologische Männer.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:45)

Merkwürdig, sogar die Ikone des Feminismus wird doch als "rrrächts" verunglimpft, weil sie die Augen vor Tatsachen nicht verschließen mag. Und wer kritisch gegenüber "Gender Studies" eingestellt ist, der MUSS einfach Nazi sein, da braucht man dann herrlicherweise gar keine Argumente mehr :D Wie ist eigentlich die Stimmung unter unseren Neubürgern, den Feminismus und "Gender Studies" betreffend?
Es ist doch Quatsch Kritiker gegenüber "Gender Studies" oder auch für Ausländer generell als Nazis bezeichnet werden. Es kommt nämlich darauf an, wie kritisiert wird und was eigentlich gewollt wird. Für Rechtsradikale und Nazis gibt es eine bestimmte Ideologie und die entscheidet über Einstufung.

Wenn alle Linke für Islam wären, würden sie ja wohl in dieser Religion übertreten. So müßten ja dann auch logisch Linke Kritik am Islam haben. Diese wird aber anders geäußert.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:45)
Merkwürdig, sogar die Ikone des Feminismus wird doch als "rrrächts" verunglimpft, weil sie die Augen vor Tatsachen nicht verschließen mag. Und wer kritisch gegenüber "Gender Studies" eingestellt ist, der MUSS einfach Nazi sein, da braucht man dann herrlicherweise gar keine Argumente mehr :D Wie ist eigentlich die Stimmung unter unseren Neubürgern, den Feminismus und "Gender Studies" betreffend?
Das wird man dann sehen, wenn es die erste größere Migrantenpartei in Deutschland geben wird. Für manche mag es eine herbe Enttäuschung geben, welche Positionen die so vertreten wird. Einen Teil der Empörung konnte man erleben, als es um die Volksabstimmung in der Türkei ging. Da schienen manche Leute doch sehr überrascht vom Wahlverhalten und der sich daraus abzuleitenden Gesinnung zu sein.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)

Also ich betrachte jetzt mal das Unternehmen in dem ich arbeite und weltweit über 50 000 Arbeitnehmer hat. An unserem Standort werden kanpp 100 junge leute ausgebildet pro Jahrgang. Als ich 1979 Ausbildung dort machte gab es bei gewerblicher Ausbildung keine Frauen mit der Begründung, es gibt keine sanitäre Anlage dazu. Heute sind fast die Hälfte der Azubis Mächen und die Firma ist begeistert von diesen Erfolg und in den Abteilungen selbst arbeiten immer mehr fertig ausgebildete Frauen. Dies als undemokratisch zusammen zu spinnen ist einfach nur peinlich.
Dein Beispiel hat genau nichts mit Gleichstellung zu tun, sondern mit der Durchsetzung von Gleichberechtigung. ==> Gleiche Rechte für jeden Einzelnen
Halten wir fest: Jeder Mensch hat die gleichen Rechte, unabhängig von Geschlecht, Alter, Nationalität/Ethnie, Religion etc. Gleichberechtigung beinhaltet eben auch, dass Frauen das Recht haben, jeden Beruf zu wählen, der ihren Interessen, Fähigkeiten, Präferenzen entspricht.
Die Ablehnung von Frauen bzw die Weigerung Frauen einzustellen, weil keine sanitären Anlagen vorhanden sind, IST eine Benachteiligung von Frauen.
Die Schaffung der Voraussetzung(en) dafür, dass Frauen ihr verfassungsmäßig garantiertes Recht wahrnehmen können, hat nichts mit Gleichstellung zu tun!

Der Unterschiedn zwischen Gleichberechtigung = Individualrecht und Gleichstellung = Bevorzugung oder Benachteiligung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Gruppenrechte) wird von deinem Beispiel gar nicht tangiert.
Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)Was jetzt Manger und Aufsichtsräte betrifft, wo ist da etwas bei Besetzung für Arbeitgeberseite demokratisch?
Bei Managern sind Qualifikation, fachliche Kompetenz und Leistung/Leistungsfähigkeit entscheident.
Die werden nicht gewählt, sondern entsprechend dieser Kriterien eingesetzt. Unternehmen sind hierarchisch strukturiert.
Was die Arbeitgeberseite der Aufsichtsräte angeht, so werden die sehr wohl demokratisch gewählt - nämlich wiederum entsprechend der fachlichen Kompetenz der Anteilseigner.
Quotenvorgaben habe nichts mit Demokratie zu tun, sondern mit Diktatur.
Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)Auf Arbeitnehmerseite werden schon längst Frauenanteil berücksichtigt und demokratisch gewählt. Fakt ist aber auf Unternehmenseite, Frauen stutieren zu gleichen Anteilen wie Männer und haben gleich gute Ergebnisse, wenn nicht sogar besser. Wenn aber in den Vorständen so gut wie keine Frauen vertreten sind, muß dies Ursachen haben. Diese Ursachen unter die Lupe zu nehmen, ist für dich schon undemokratisch?
Es ist eben nicht demokratisch, wenn ein bestimmter Frauenateil diktiert wird, der einzuhalten ist.
Hier handelt es sich ganz eindeutig um eine Bevorzugung qua Geschlecht, fachliche Kompetenz und Qualifikation bleiben unberücksichtigt.
Wenn in Vorständen kaum Frauen vertreten sind, dann hat das Ursachen - nämlich, dass Frauen mehrheitlich NICHT bereit sind, der Karriere den Vorrang vor Familie und Kindern zu geben, sie andere Interessen und Präfernzen haben und entsprechend ihre Entscheidungen bezüglich der Berufswahl treffen.
Evolutionspsychologen/Verhaltensbiologen etc sind diese Ursachen durchaus bekannt und sie können auch nachvollziehbare und (an und in der Realität) überprüfbare Erklärungen liefern.
Und diese Ursachen sind in biologisch bedingten (angborenen) Verhaltensunterschieden, Interessen, Fähigkeiten und Präferenzen bei Männern und Frauen begründet.
Wenn nachvollziehbare und überprüfbare Erklärungen/Erkenntnisse der Naturwissenschaften ignoriert und/oder geleugnet werden, ändert das nichts an den Ursachen.
Naturwissenschaftliche Fakten haben nichts mit Demokratie zu tun, die können auch nicht demokratisch geändert werden!
Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)Dann sind Rechte für Minderheiten nicht undemokratisch, sondern genau der Vorteil einer parlamentarischen Demokratie. Die Regierung (Mehrheit) ist eine Macht auf zeit und kann bei nächster Wahl selbst Minderheit sein. Schon aus diesem Grund ist es geboten auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen. Würde man eine Dorf nehmen mit 1000 Einwohner wo 90 Prozent katholisch sind, soll da demokratisch abgestimmt werden, ob die evangelischen auch eine Kirche bauen dürfen? Ist das Recht für die Lutheraner eine Kirche zu bauen undemokratisch?
Minderheitenrechte sind Gruppenrechte und wenn diese Minderheitenrechte zur Bevorzugung aufgrund Gruppenzugehörigkeit führen, dann IST das undemokratisch!
Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)So und das Frauen bei gleicher Leistung und Arbeit im Durchschnitt weniger verdienen ist ein politischer und geselllschaftlicher Skandal und die Zementierung dieser Tatsache alles andere als demokratischer Umstand.
Frauen verdienen bei gleicher Leistung nicht weniger als Männer und sie verdienen auch bei gleicher Arbeit nicht weniger als Männer.
Genau DAS ist ja das ideologische Märchen!
Arbeit/Leistung kann immer nur innerhalb einer bestimmten Berufsgruppe/einer bestimmten Qualifikation miteinander verglichen werden und NICHT berufsgruppenübergreifend/qualifikationsübergreifend.
Die Krankenschwester in einem bestimmten Krankenhaus verdient nicht weniger als der Pfleger bei gleicher Arbeitsleistung und die Kindergärtnerin verdient nicht weniger als ihr männlicher Kollege im gleichen Kindergarten, bei gleicher Arbeitsleistung.
Und so ließe sich das endlos fortsetzen!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Obwohl es über Jahrzehnte lang gesellschaftlicher Konsens war und in der Mehrheit der Gesellschaft auch heute noch ist, dass sich die Gleichberechtigung von Mann und Frau bereits auf einem recht guten Niveau befindet, es aber in der Gleichstellung noch sehr viel zu tun gibt, bringt die Neue Rechte das Thema seit einiger Zeit wieder aufs Tapet. Absicht dabei: Die einmal gewonnenen Erkenntnisse, Erfahrungen und Aufgaben der Gleichstellung ad absurdum zu führen und das Pferd von hinten aufzuzäumen. Ein Mosaikstein im erzkonservativen rückwärtsgewandten Frauen- und Familienbild der Neuen Rechten.

Das ordnet sich in die Gesamtstrategie dieser Leute ein. Sie haben sich vorgenommen, alle gesellschaftlichen Themen zu besetzen: Von Gender über Umwelt bis hin (neuerdings) zum Sozialen. Allmählich und schleichend will man so die Köpfe einer Mehrheit der Wähler haben ("sturmreif schießen"), um schließlich die Macht im Lande, in Europa zu übernehmen. Das ist die eigentliche Gefahr für die Demokratie.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:49)

Das wird man dann sehen, wenn es die erste größere Migrantenpartei in Deutschland geben wird. Für manche mag es eine herbe Enttäuschung geben, welche Positionen die so vertreten wird. Einen Teil der Empörung konnte man erleben, als es um die Volksabstimmung in der Türkei ging. Da schienen manche Leute doch sehr überrascht vom Wahlverhalten und der sich daraus abzuleitenden Gesinnung zu sein.
Das beste Beispiel dafür lieferte vor nicht allzu langer Zeit unser Nachbarland Belgien, in dem eine Migrantenpartei, die Forderung nach Geschlechterseparierung im Nahverkehr stellte.
HIER nachzulesen!
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 11:35)

Also ich betrachte jetzt mal das Unternehmen in dem ich arbeite und weltweit über 50 000 Arbeitnehmer hat. An unserem Standort werden kanpp 100 junge leute ausgebildet pro Jahrgang. Als ich 1979 Ausbildung dort machte gab es bei gewerblicher Ausbildung keine Frauen mit der Begründung, es gibt keine sanitäre Anlage dazu. Heute sind fast die Hälfte der Azubis Mächen und die Firma ist begeistert von diesen Erfolg und in den Abteilungen selbst arbeiten immer mehr fertig ausgebildete Frauen. Dies als undemokratisch zusammen zu spinnen ist einfach nur peinlich.

Was jetzt Manger und Aufsichtsräte betrifft, wo ist da etwas bei Besetzung für Arbeitgeberseite demokratisch? Auf Arbeitnehmerseite werden schon längst Frauenanteil berücksichtigt und demokratisch gewählt. Fakt ist aber auf Unternehmenseite, Frauen stutieren zu gleichen Anteilen wie Männer und haben gleich gute Ergebnisse, wenn nicht sogar besser. Wenn aber in den Vorständen so gut wie keine Frauen vertreten sind, muß dies Ursachen haben. Diese Ursachen unter die Lupe zu nehmen, ist für dich schon undemokratisch?

Dann sind Rechte für Minderheiten nicht undemokratisch, sondern genau der Vorteil einer parlamentarischen Demokratie. Die Regierung (Mehrheit) ist eine Macht auf zeit und kann bei nächster Wahl selbst Minderheit sein. Schon aus diesem Grund ist es geboten auf Minderheiten Rücksicht zu nehmen. Würde man eine Dorf nehmen mit 1000 Einwohner wo 90 Prozent katholisch sind, soll da demokratisch abgestimmt werden, ob die evangelischen auch eine Kirche bauen dürfen? Ist das Recht für die Lutheraner eine Kirche zu bauen undemokratisch?

So und das Frauen bei gleicher Leistung und Arbeit im Durchschnitt weniger verdienen ist ein politischer und geselllschaftlicher Skandal und die Zementierung dieser Tatsache alles andere als demokratischer Umstand.
Guter Kommentar, Tomaner. Was ich von dieser von der Neuen Rechten aufgezwungenen Debatte halte, hab ich oben drüber geschrieben ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:56)
Obwohl es über Jahrzehnte lang gesellschaftlicher Konsens war und in der Mehrheit der Gesellschaft auch heute noch ist, dass sich die Gleichberechtigung von Mann und Frau bereits auf einem recht guten Niveau befindet, es aber in der Gleichstellung noch sehr viel zu tun gibt, bringt die Neue Rechte das Thema seit einiger Zeit wieder aufs Tapet. Absicht dabei: Die einmal gewonnenen Erkenntnisse, Erfahrungen und Aufgaben der Gleichstellung ad absurdum zu führen und das Pferd von hinten aufzuzäumen. Ein Mosaikstein im erzkonservativen rückwärtsgewandten Frauen- und Familienbild der Neuen Rechten.

Das ordnet sich in die Gesamtstrategie dieser Leute ein. Sie haben sich vorgenommen, alle gesellschaftlichen Themen zu besetzen: Von Gender über Umwelt bis hin (neuerdings) zum Sozialen. Allmählich und schleichend will man so die Köpfe einer Mehrheit der Wähler haben ("sturmreif schießen"), um schließlich die Macht im Lande, in Europa zu übernehmen. Das ist die eigentliche Gefahr für die Demokratie.
Hast du Dark Angels langen Ausführungen zum Unterschied von Gleichberechtigung und Gleichstellung gelesen? Es lohnt sich diesen Unterschied zu verstehen. Das würde einem die Tür öffnen das Missverständnis zu erkennen, welches Deinem Post hier zugrunde liegt.

Wir haben keinerlei Mehrheit in Deutschland von Menschen, die sich die Fünfziger Jahre zurück wünschen. Wir haben aber sehr viele Menschen, die sich nicht länger von Ideologen bevormunden lassen wollen. Es geht um sachliche Vebesserung des zusammenlebens der Geschlechter, nicht um verbissenen Krieg von Ideologen gegen Andersdenkende.

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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(22 Jul 2018, 12:14)

Es kommt nämlich darauf an, wie kritisiert wird und was eigentlich gewollt wird.
So etwas wird hier aber nicht analysiert, hier wird generell alles verurteilt, wenn es ein von Linken so kategorisierter "Rechter" schreibt. Ist doch auch super, braucht man so doch gar nicht mehr nicht zu argumentieren. Nur blöd, dass dieses Verhalten von mal zu mal nutzloser und die Argumentationsarmut immer offensichtlicher wird. Es geht auch überhaupt nicht mehr ums Thema, hat think twice ja offen geschrieben "Mich interessiert das Thema gar nicht." Solchen Leuten geht es einzig und alleine um ihren Mindfuck.
Für Rechtsradikale und Nazis gibt es eine bestimmte Ideologie und die entscheidet über Einstufung.
Diese Ideologie gibt es auch für Linksradikale und Stalinisten. Und nu? Alle bekämpfen die Demokratie.
Diese wird aber anders geäußert.
Wie wird denn linke Islamkritik geäußert und wie unterscheidet sie sich von der Islamkritik des Bassam Tibi oder des Hamed Abdel-Samad, die hier ja auch als "rrrächts" eingestuft werden?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:11)

Wir haben keinerlei Mehrheit in Deutschland von Menschen, die sich die Fünfziger Jahre zurück wünschen.
Selbstverständlich nicht, das ist lediglich ein Strohmann, um wieder dem "Kampf gegen Rechts" frönen zu können, obwohl es eigentlich gar nichts zu kämpfen gibt. Ich habe hier noch nichts gelesen, dass an der Gleichberechtigung gerüttelt werden soll oder das Frauen irgendwie benachteiligt werden sollen. Das zeigt im Grunde nur auf, dass diejenigen, die so einen Blödsinn verbreiten, anscheinend gar nicht wissen, was "Gender Studies" eigentlich sind. Aber es klingt gut und von Linken so kategorisierte "Rechte" sind dagegen, also muss man in den Kampf ziehen :D Don Quichote erscheint gegen diese Figuren allerdings wie ein strahlender Held.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:11)

Hast du Dark Angels langen Ausführungen zum Unterschied von Gleichberechtigung und Gleichstellung gelesen? Es lohnt sich diesen Unterschied zu verstehen. Das würde einem die Tür öffnen das Missverständnis zu erkennen, welches Deinem Post hier zugrunde liegt.

Wir haben keinerlei Mehrheit in Deutschland von Menschen, die sich die Fünfziger Jahre zurück wünschen. Wir haben aber sehr viele Menschen, die sich nicht länger von Ideologen bevormunden lassen wollen. Es geht um sachliche Vebesserung des zusammenlebens der Geschlechter, nicht um verbissenen Krieg von Ideologen gegen Andersdenkende.

Einfach mal einen Schritt zurück gehen und die Dinge aus anderem Blickwinkel betrachten. Dann wird aus dem Schreckgespenst schnell ein Scheinriese.
Das empfehle ich dir gleichfalls. Denn das, was ich da weiter oben beschrieb, ist kein Zurückwünschen der 50er. Umgekehrt: Die Neue Rechte peilt so etwas in der Art an, ein Zurück zur "heilen" Vater-Mutter-Kind-Welt ohne schwule Paare, die Kinder großziehen, ohne offene Beziehungen. Die Dinge, die in der Gleichstellung der Geschlechter bereits erreicht worden sind seit den 68ern, das sind die fortschrittlichen Momente der gesellschaftlichen Entwicklung. Was dagegen die Neue Rechte will, ist rückschrittlich. Tiefstes Mittelalter. Das kann man nun noch so sehr pseudowissenschaftlich begründen; Frauen und Männer brauchen schlicht dieselben Ausgangs-Bedingungen, um sich frei entfalten zu können. Das aber ist in diversen Chefetagen und auch in der Politik noch nicht überall angekommen. So erfolgreich die Gleichstellung auch schon ist auf verschiedenen Gebieten. Dass aber diese Gedanken der männerdominierten Neuen Rechten unerträglich sind, ist ja nun klar. Warum? Weil die alten und mittelalten rechten Herren ihre Macht gefährdet sehen. Wo? Zu Hause am Familientisch, in der Politik und auf den Manager-Etagen. Die Geschlechterfrage ist eine Machtfrage. War es schon immer.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:27)

Frauen und Männer brauchen schlicht dieselben Ausgangs-Bedingungen, um sich frei entfalten zu können.
Und die gibt es nicht? Mädchen bekommen eine schlechtere Schul-, Berufs- oder Universitätsausbildung, weil sie weiblichen Geschlechts sind?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:36)

Und die gibt es nicht? Mädchen bekommen eine schlechtere Schul-, Berufs- oder Universitätsausbildung, weil sie weiblichen Geschlechts sind?
Nicht alle, aber einige. Ich schrieb doch mehrfach, dass das alles Prozesse sind, die halt dauern. Für die einen ist Gleichberechtigung auf der ganzen Linie bereits erreicht (für mich zum Beispiel), für andere eben noch lange nicht. Je nachdem, unter welchen Umständen die Frauen und Mädchen aufwachsen, leben und arbeiten.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:27)
Das empfehle ich dir gleichfalls. Denn das, was ich da weiter oben beschrieb, ist kein Zurückwünschen der 50er. Umgekehrt: Die Neue Rechte peilt so etwas in der Art an, ein Zurück zur "heilen" Vater-Mutter-Kind-Welt ohne schwule Paare, die Kinder großziehen, ohne offene Beziehungen. Die Dinge, die in der Gleichstellung der Geschlechter bereits erreicht worden sind seit den 68ern, das sind die fortschrittlichen Momente der gesellschaftlichen Entwicklung. Was dagegen die Neue Rechte will, ist rückschrittlich. Tiefstes Mittelalter. Das kann man nun noch so sehr pseudowissenschaftlich begründen; Frauen und Männer brauchen schlicht dieselben Ausgangs-Bedingungen, um sich frei entfalten zu können. Das aber ist in diversen Chefetagen und auch in der Politik noch nicht überall angekommen. So erfolgreich die Gleichstellung auch schon ist auf verschiedenen Gebieten. Dass aber diese Gedanken der männerdominierten Neuen Rechten unerträglich sind, ist ja nun klar. Warum? Weil die alten und mittelalten rechten Herren ihre Macht gefährdet sehen. Wo? Zu Hause am Familientisch, in der Politik und auf den Manager-Etagen. Die Geschlechterfrage ist eine Machtfrage. War es schon immer.
Ich gehe nun mit den Kindern ein Eis essen. Das erscheint mir eine wertvollere Beschäftigung zu sein, als weiteres „Gegen die Wand reden“ hier im Forum.

Schöne weitere Diskussion :)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:40)

Je nachdem, unter welchen Umständen die Frauen und Mädchen aufwachsen, leben und arbeiten.
Welche Umstände wären das?
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Tom Bombadil hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:49)

Welche Umstände wären das?
Da gibt es nun hunderte verschiedene Umstände. Stell dir einfach vor, wie die Umstände deiner eigenen Entwicklung waren, von der Kindheit bis ins Erwachsenenleben und darüber hinaus. Das sind einfach extrem verschiedene Umstände: Während sich die einen von kleinauf frei entfalten können, ohne Zwänge und Gewalt aufwachsen, eine liberale und humanistische Weltsicht gewinnen und beruflich und in der Freizeit genau das tun können, was sie wollen, finden andere wiederum genau diese Umstände/Bedingungen nicht vor in ihrer Entwicklung. Da es von Ersteren viele gibt, vermitteln/transportieren sie gesellschaftlich bestimmte Erfahrungen und Einsichten. Da es von Zweiteren, also denen ohne diese günstigen Bedingungen, aber auch jede Menge gibt, lassen sich daraus ebenfalls gewisse gesellschaftliche Schlüsse ziehen. Und solange zahlreiche Frauen etwa Bedingungen vorfinden, die äußerst kritikwürdig sind, können diejenigen, die das wollen und die Kraft dafür haben, das jederzeit bzw. meistens ändern. Bis auf die ökonomisch-sozialen Schranken, die der Einzelne, der unter fehlender Gleichberechtigung leidet, nur schwer überwinden kann. Das meine ich, wenn ich sage, dass Gleichberechtigung eine individuelle, aber eben auch eine gesellschaftliche Seite hat.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:43)

Ich gehe nun mit den Kindern ein Eis essen. Das erscheint mir eine wertvollere Beschäftigung zu sein, als weiteres „Gegen die Wand reden“ hier im Forum.

Schöne weitere Diskussion :)
Danke. Viel Spaß beim Eisessen mit den Kindern. Mache ich auch gleich ;)
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:34)

Da gibt es nun hunderte verschiedene Umstände.
Und trotzdem nennst du keinen einzigen Umstand. Also, ganz konkret: welche Umstände sorgen in Deutschland für schlechtere Ausgangsbedingungen von Mädchen und Frauen? Benenn doch mal ganz konkret ein paar von den hunderten verschiedenen Umständen. An meiner Schule und Universität gab es mW. für Mädchen und Frauen keine Nachteile weil sie Mädchen und Frauen waren.
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Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Jul 2018, 13:27)

Das empfehle ich dir gleichfalls. Denn das, was ich da weiter oben beschrieb, ist kein Zurückwünschen der 50er. Umgekehrt: Die Neue Rechte peilt so etwas in der Art an, ein Zurück zur "heilen" Vater-Mutter-Kind-Welt ohne schwule Paare, die Kinder großziehen, ohne offene Beziehungen. Die Dinge, die in der Gleichstellung der Geschlechter bereits erreicht worden sind seit den 68ern, das sind die fortschrittlichen Momente der gesellschaftlichen Entwicklung. Was dagegen die Neue Rechte will, ist rückschrittlich. Tiefstes Mittelalter. Das kann man nun noch so sehr pseudowissenschaftlich begründen; Frauen und Männer brauchen schlicht dieselben Ausgangs-Bedingungen, um sich frei entfalten zu können. Das aber ist in diversen Chefetagen und auch in der Politik noch nicht überall angekommen. So erfolgreich die Gleichstellung auch schon ist auf verschiedenen Gebieten. Dass aber diese Gedanken der männerdominierten Neuen Rechten unerträglich sind, ist ja nun klar. Warum? Weil die alten und mittelalten rechten Herren ihre Macht gefährdet sehen. Wo? Zu Hause am Familientisch, in der Politik und auf den Manager-Etagen. Die Geschlechterfrage ist eine Machtfrage. War es schon immer.
Du laberst immer den gleichen Mist! Entweder hast du den Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung immer noch nicht verstanden, oder du willst ihn nicht verstehen.
Es gibt allerdings noch eine dritte Möglichkeit ...
Männer und Frauen können NICHT gleich gestellt werden, weil Männer und Frauen nunmal unterschiedlich/ungleich sind und Ungleiches NICHT gleichgestellt werden kann.
Das allereinfachste Beispiel:
Männer können keine Kinder gebären - ergo können sie KEINEN Mutterschutz in Anspruch nehmen, können NICHT in Schwangeren- und Wochenurlaub gehen. Und schon gibt es KEINE Gleichstellung - es sei denn, du willst Mutterschutz, Schwangeren- und Wochenurlaub abschaffen und von Frauen verlangen, dass sie bis unmittelbar vor der Geburt arbeiten und unmittelbar nach der Geburt WIEDER arbeiten.
Männer können auch nicht stillen, darum ist es Unsinn, wenn Männer in den ersten Monaten nach der Geburt Elernzeit in Anspruch nehmen.
Und allem Gendergeschwurbel zum Trotz SIND Mutter-Vater-Kind(er)-Familien die Normalität, WEIL nunmal nur Männer zeugen und Frauen gebären können.
Das sind eigentlich Dinge, die jedem fünfjährigen Kind einleuchten.

Schwule und Lesben machen gerade mal 5% bis 10% der Gesamtbevölkerung aus und damit stellen sie eine Abweichung von der Normalität dar.
"Normal" hat etwas mit tatsächlicher statistischer Normalverteilung zu tun und NICHT mit irgendwelchen Vorgaben.
Heterosexualität IST die (statistisch) normale Sexualität und KEIN soziales Konstrukt und auch KEINE gesellschaftliche Vorgabe - und wird es auch dann nicht, wenn "Genderforschern" unermüdlich Unsinn von Heteronormativität schwafeln.
Die von "Genderforschern" verbreitete Ideologie ist Minderheitendiktatur und damit eine Unterhölung unserer Demokratie.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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