Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

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Julian
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Julian »

think twice hat geschrieben:(18 Sep 2018, 19:25)

In dem Video war wohl zu sehen, dass der Deutsche zuerst zugeschlagen hat. Ausserdem hat er NPD-Seiten geliked und in seinem Nicknamen die Zahl 88 gehabt.
Anfangs mahnte sein Vater alle Seiten, den Tod seine Sohnes nicht zu instrumentalisieren. Wie schäbig, die Verzweiflung des Mannes so auszunutzen, dass er sich ein Jahr später auf einer Bühne von Rechten wiederfindet.
Das Video ist online verfügbar; ich habe es gesehen.

Man sieht, dass einer der Flüchtlinge die Faust bzw. den Mittelfinger gegen den Geschädigten erhebt, worauf dieser nicht reagiert. Es ist ersichtlich, dass dieser Flüchtling eindeutig zuerst handgreiflich wird, indem er den Geschädigten wegschubst. Dann folgt ein Schlag des Geschädigten ins Gesicht des Flüchtlings, von relativ weichem Charakter, fast einer Ohrfeige ähnlich. Und dann folgt die brutale Prügelattacke des Flüchtlings, die entgegen den Lügen der Staatsanwaltschaft keineswegs nur aus einem Faustschlag besteht, sondern aus einer Reihe harter Schläge, die den Geschädigten ausknocken.

Sieht für mich aus wie mindestens Körperverletzung mit Todesfolge, und nicht wie Notwehr. Dazu passt auch, dass der Tatverdächtige schon in mehrere vorhergehende Körperverletzungen verwickelt war.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
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Wutbürger
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Wutbürger »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(16 Sep 2018, 22:06)

Klar fühlt sich das nicht gerecht an. Ein volljähriger Jugendlicher kommt mit einem älteren betrunkenen Mann wegen wechselseitigen Schmähungen in Streit, schlägt ihn einmal. Der fällt blöd hin und ist tot. Dafür muss der junge Mann nun eine aufwändige Bewährungsstrafe mit Aggressionstherapie ableisten und soll möglicherweise Unterhalt für zwei fremde Kinder zahlen. Umgekehrt: Zwei Kinder verlieren ihren Vater wegen eines sinnlosen Streits im Suff. Man kann es drehen und wenden wie man will, für alle eine traurige Geschichte.

Nur das one Punch Kemal vielleicht noch 60,70 Jahre leben kann, während der Suff Vater (wie du ihn nennst), das eben nicht mehr kann.
Und das Kemal für zwei Fremde Kinder zahlen muss... wo er den Vater getötet hat... Das ist nur gerecht!
Und die Aggressionstherapie ist auch nur gerecht, denn der Totschläger (sic!) hat ja wohl allen Grund in der ersten Reihe zu sitzen!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Wutbürger »

jack000 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 19:18)

Wenn man den Täter doch gar nicht erst hätte eindringen lassen, würde das Opfer doch noch leben, oder?

Aber aber...
das ist doch nur wieder ein Einzelfall, der mit nichts in Zusammenhang zu bringen ist.

Äh, der wie vielte ist es überhaupt? Sind wir schon dreistellig?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Wutbürger »

think twice hat geschrieben:(18 Sep 2018, 19:44)

Ach, die Afrikaner, die zu Millionen auf gepackten Koffern sitzen, nicht vergessen, Julian. Der Abend ist noch lang.

Na ja, viele von den Schwarzafrikanern sind doch schon da. Die Boote, die die tagesschau regelmäßig einblendet sind voll von ihnen, nicht mehr voll von Arabern (die aber ach noch genug kommen).
Seit enigen Monaten sehe ich hier in meiner Stadt auch vermehrt Schwarze (darf ich das so überhaupt noch schreiben ob´der kommt der schwarze Block?). So gesehen hast du Recht... :thumbup:
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Wutbürger »

Teeernte hat geschrieben:(18 Sep 2018, 21:05)

Stell Dir vor es währ umgekehrt....

3 vorbestrafte Nazis streiten sich mit nem Mädel.....ein Flüchtling (mit Vorerkrankung)..will schlichten - und ist dann tot..

D A S ist dann ja auch etwas GANZ anderes!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Schnitter »

jack000 hat geschrieben:(18 Sep 2018, 00:19)
Aber interessant das du nur gesellschaftliche Ordnungen für legitim hältst die Intensivkriminelle für Teil der Ordnung halten.
Geht's noch ?

Ich habe lediglich festgestellt dass es kaum ein Land auf dieser Erde gibt in dem es keine Intensivtäter gibt.

Deiner simplen Logik folgend sind also fast alle "Systeme im Arsch", was natürlich völliger Blödsinn ist.

Wahr ist aber: Ein Land in dem es keine Intensivtäter gibt muss so autoritär sein dass kaum ein Schwein dort leben möchte.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(18 Sep 2018, 19:44)

Ach, die Afrikaner, die zu Millionen auf gepackten Koffern sitzen,
Stimmt irgendwas an der Aussage nicht?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:12)

Geht's noch ?

Ich habe lediglich festgestellt dass es kaum ein Land auf dieser Erde gibt in dem es keine Intensivtäter gibt.
Es gibt aber Länder in denen es keine gibt und da sollte man sich an denen orientieren bei denen ein Leben nach europäischen Basismaßstäben möglich ist ... und das ist z.B. Singapur. Ich war schon dort, du aber nicht.
=> Deswegen weiß ich wovon ich rede!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:12)
Wahr ist aber: Ein Land in dem es keine Intensivtäter gibt muss so autoritär sein dass kaum ein Schwein dort leben möchte.
Singapur ist sehr beliebt. Warum sollte es auch nicht sehr beliebt sein?
- Sauber
- Modern
- Frauen können im Minirock nachts durch den Park laufen ohne sich überhaupt Gedanken machen zu müssen Opfer einer Straftat zu werden
- Man kann den ÖPNV nutzen ohne durch Müll zu waten oder von Drogendealern belästigt zu werden
- ÖPNV allgemein ist sehr sauber und immer pünktlich
=> Meine Güte, wie schrecklich muss es nur sein in so einem Loch zu leben :rolleyes:
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Wutbürger hat geschrieben:(18 Sep 2018, 23:13)

D A S ist dann ja auch etwas GANZ anderes!
Na dann poste doch einfach die ganzen Nachrichten zu dem Thema die man ja jeden Tag im lokalen Käseblatt liest.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(18 Sep 2018, 19:42)

Kommst du wieder vom Hundertsten ins Tausendste, weil deine Story nicht ganz so war, wie du sie darstellen wolltest? Und jetzt noch die Kosten erwähnen und den Islam und die wilden Jungmaenner und die linksgruenversifften Gutmenschen. Gib alles, Julian. Man kann es nicht oft genug lesen.
Ist ja kein Problem für dich das alles zu wiederlegen mit Zitaten, Links, etc...
=> Kann aber auch sein, dass du nichts bringen wirst ...
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Schnitter »

jack000 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:15)

Es gibt aber Länder in denen es keine gibt und da sollte man sich an denen orientieren bei denen ein Leben nach europäischen Basismaßstäben möglich ist ... und das ist z.B. Singapur.
OK. Halten wir fest: Es gibt Singapur, eine Diktatur mit 5 Mio. Einwohnern, Missachtung elementarer Menschenrechte und der Todesstrafe.

Welche Staaten gibt es noch die ähnlich attraktiv sind und in denen es keine Intensivtäter gibt ? :D
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Wutbürger »

jack000 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:23)

Na dann poste doch einfach die ganzen Nachrichten zu dem Thema die man ja jeden Tag im lokalen Käseblatt liest.

Ne, das sind doch viel zu viele und jede Woche kommt wieder ein bedauerlicher Einzelfall dazu.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Fliege »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Sep 2018, 13:28)
Lassen wir teils mehrfach vorbestrafte Gewaltkriminelle eben weiter frei rumlaufen und ihr Unwesen treiben, die AfD reibt sich derweil die Hände. Es hat fast den Anschein, als wolle man mit allen Mitteln ermöglichen, dass die an die Macht kommen.
In Deutschland fehlt, so meine Schätzung, ein Knast für locker 100 000 ausreisepflichtige und/oder kriminelle Merkel-Migranten, wenn es stimmt, dass nur zehn Prozent von zwei Millionen Merkel-Migranten straffällig werden (so eine Angabe schon aus 2015) sowie sich 200 000 Merkel-Migranten untergetaucht in Deuschland aufhalten (so eine Angabe aus 2016) und so weiter. Von einem Knast in dieser Größenordnung ist jedoch in Dada-Land keine Spur zu finden.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:15)

Es gibt aber Länder in denen es keine gibt und da sollte man sich an denen orientieren bei denen ein Leben nach europäischen Basismaßstäben möglich ist ... und das ist z.B. Singapur. Ich war schon dort, du aber nicht.
=> Deswegen weiß ich wovon ich rede!
Vielleicht Umziehen? Singapur Lifestyle ist hier nicht gefragt.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von omegaunion »

Rohe Gewalttaten und besonders von Leuten, die hierhergekommen sind um Schutz zu suchen fallen natürlich besonders auf.
Aber schauen wir mal auf die einheimische Gesellschaft:
Es wird gelogen, betrogen, gemobbt und gehetzt. Hetze übrigens nicht nur von rechts, sondern jeder gegen jeden.

Machen wir uns doch nichts vor:
Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend liberaler geworden. Und zunehmend sind die Gerichte beschäftigt mit Klagen, Anzeigen und Beschwerden. Der Mensch kann auch im 21. Jahrhundert nur mit Ach und Krach miteinander leben wenn er mit Regeln, Vorschriften und Gesetzen gebunden wird. Ansonsten ist er nichts anderes als alle anderen Lebewesen in der Natur:
Ein Tier.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Billie Holiday »

omegaunion hat geschrieben:(19 Sep 2018, 07:42)

Rohe Gewalttaten und besonders von Leuten, die hierhergekommen sind um Schutz zu suchen fallen natürlich besonders auf.
Aber schauen wir mal auf die einheimische Gesellschaft:
Es wird gelogen, betrogen, gemobbt und gehetzt. Hetze übrigens nicht nur von rechts, sondern jeder gegen jeden.

Machen wir uns doch nichts vor:
Unsere Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend liberaler geworden. Und zunehmend sind die Gerichte beschäftigt mit Klagen, Anzeigen und Beschwerden. Der Mensch kann auch im 21. Jahrhundert nur mit Ach und Krach miteinander leben wenn er mit Regeln, Vorschriften und Gesetzen gebunden wird. Ansonsten ist er nichts anderes als alle anderen Lebewesen in der Natur:
Ein Tier.
Anzeige zu erstatten ist aber besser, als die Angelegenheit selbst mit Messerstichen zu erledigen.

Eigentlich erlebe ich es nicht so, dass ich hier oben in S-H nur mit Ach und Krach mit anderen zusammenleben kann. Im Gegenteil, es ist im großen und ganzen doch sehr friedlich und angenehm. :cool:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von omegaunion »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Sep 2018, 07:47)

Anzeige zu erstatten ist aber besser, als die Angelegenheit selbst mit Messerstichen zu erledigen.

Eigentlich erlebe ich es nicht so, dass ich hier oben in S-H nur mit Ach und Krach mit anderen zusammenleben kann. Im Gegenteil, es ist im großen und ganzen doch sehr friedlich und angenehm. :cool:
Dass die Menschen nicht mehr mit Keulen aufeinander losgehen ist ein Fortschritt den man ja nicht leugnen kann.
Gesellschaftlich stehen wir allerdings heute trotz Bildung, trotz Fortschritt, trotz Wissenschaft und einem hohen Lebensstandard im Grunde da wo wir schon vor Tausenden von Jahren standen.
Jeder für sich, jeder zuerst. Die Konsumgesellschaft befördert dieses Credo ja auch. Wie immer muss ich da nicht jeder einzelne angesprochen fühlen. Aber nicht nur die Polizei stellt ja fest, dass die Gesellschaft roher wird, der Umgang immer rauer.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Dampflok94 »

omegaunion hat geschrieben:(19 Sep 2018, 07:54)
Gesellschaftlich stehen wir allerdings ... da wo wir schon vor Tausenden von Jahren standen.
Und, wäre das so schlimm? Denn...
Jeder für sich, jeder zuerst.
Das gab es vor tausenden von Jahren sicherlich nicht. Sonst gäbe es uns nämlich nicht mehr.

Du scheinst eher kulturpessimistisch zu sein. Das kann ich sogar nachvollziehen. Aber dazu sollte man nicht den Vergleich mit unseren Vorfahren heranziehen. Die schneiden in dieser Beziehung häufig besser ab als wir.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Der Neandertaler »

Dampflok94 hat geschrieben:Aber dazu sollte man nicht den Vergleich mit unseren Vorfahren heranziehen. Die schneiden in dieser Beziehung häufig besser ab als wir.
Das kann ich durchaus bestätigen!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Amun Ra.
Amun Ra hat geschrieben:Da braucht man sich aber nicht wundern, wenn immer mehr Menschen das Vertrauen in den Rechtsstaat verlieren. Verstehe mich nicht falsch, ich halte die Resozialisierung, gerade im Jugendstrafrecht, ebenfalls für immens wichtig. Aber trotz allem darf eines nicht ausser Acht gelassen werden: Strafe muss nunmal auch sein. Es ist schlichtweg nicht vermittelbar, dass jemand einen anderen Menschen töten darf, ob absichtlich oder nicht, ohne dafür bestraft zu werden. Selbst im Jugendstrafrecht wird für Körperverletzung mit Todesfolge eine Höchststrafe von 10 Jahren Gefängnis vorgesehen.
Gut, daß Du dies erkannt hast. Es ist durchaus für den ein oder anderen Jugendlichen schon eine weitaus höhere Strafe wegen Mordes ausgesprochen worden, als etwa "nur" eine Bewährungsstrafe. À propos Höchsztstrafe bei einem Jugendlichen wegen Mord:
  • § 105 Satz 2 - Jugendgerichtsgesetz (JGG):
    • "Das Höchstmaß der Jugendstrafe für Heranwachsende beträgt zehn Jahre. Handelt es sich bei der Tat um Mord und reicht das Höchstmaß nach Satz 1 wegen der besonderen Schwere der Schuld nicht aus, so ist das Höchstmaß 15 Jahre."
Was mich nur an den Kommentaren nach solch einem "milden" Urteil stört, ist die Tatsache, daß der ein oder andere Wutbürger ... der ein oder andere selbsternannte Rächer der humanen Gerechtigkeit reflexartig auf diese oder jene Meldung eines vermeintlich milden Urteils anspringt - als wäre dieses Urteil schon das Ende der Fahnenstange. Wenn die Staatsanwaltschaft oder die eventuelle Nebenklage meint, dies Urteil wäre zu milde, ... der Rechtsweg zu einem "gerechteren" und letztinstanzlichen Urteil ist seeeeehr lang.
Amun Ra hat geschrieben:Das gilt nun aber ebenso für die Behauptung, im Gefängnis würde jemand noch erheblich krimineller...
Nein! Dieses wird von allgemeiner und verantwortlicher Seite immer wieder betont, daß es so ist ... daß Jugendliche nasch Jugendarrest im allgemeinen krimineller werden - es kursiert hier im Diskurs auch schon ein derartiges Zitat!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Teeernte »

Schnitter hat geschrieben:(19 Sep 2018, 00:12)

Geht's noch ?

Ich habe lediglich festgestellt dass es kaum ein Land auf dieser Erde gibt in dem es keine Intensivtäter gibt.

Deiner simplen Logik folgend sind also fast alle "Systeme im Arsch", was natürlich völliger Blödsinn ist.

Wahr ist aber: Ein Land in dem es keine Intensivtäter gibt muss so autoritär sein dass kaum ein Schwein dort leben möchte.
Nun ja... - Diebstahl (Hand AB) geht in Saudi auch nur 2 mal... mehr Hand hat keiner. Schwerer Raub (Hand und Fuß ab) ...macht man auch nur maximal 2 mal verurteilt..
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von omegaunion »

Dampflok94 hat geschrieben:(19 Sep 2018, 17:25)

Und, wäre das so schlimm? Denn...

Das gab es vor tausenden von Jahren sicherlich nicht. Sonst gäbe es uns nämlich nicht mehr.

Du scheinst eher kulturpessimistisch zu sein. Das kann ich sogar nachvollziehen. Aber dazu sollte man nicht den Vergleich mit unseren Vorfahren heranziehen. Die schneiden in dieser Beziehung häufig besser ab als wir.
So gesehen stimmt das sogar, da müssen wir nicht mal lange zurück schauen. Schon in der vorletzten Generation gab es andere Umgangsformen, andere Grenzen und andere Hemmschwellen.
Allerdings möchten wir ja gerne in dem Bewusstsein leben, dass wir zu einer Generation gehören die sich stetig weiterentwickelt hat. Und das sehe ich eben nicht in allen Belangen.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Sep 2018, 07:04)

Vielleicht Umziehen? Singapur Lifestyle ist hier nicht gefragt.
Man kann abhauen wie so manche aus ihren Heimatländern und es sich woanders bequem machen oder man kann die Dinge auch selbst anpacken und verbessern.
Singapur Livestyle ist selbstverständlich auch hier gefragt:
- Nirgendwo liegt Müll rum
- Frauen können im Minirock nachts allein durch den Park laufen ohne in Gefahr zu sein
- ÖPNV ist pünktlich, sauber und komfortabel
- Nirgendwo gibt es vollgeschmierte und sonstwie verunstaltete Gebäude oder Züge
- Kriminalität ist quasi abgeschafft
=> Seit ist sowas hier nicht gefragt? Von wem denn?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 hat geschrieben:(20 Sep 2018, 10:58)

Man kann abhauen wie so manche aus ihren Heimatländern und es sich woanders bequem machen oder man kann die Dinge auch selbst anpacken und verbessern.
Singapur Livestyle ist selbstverständlich auch hier gefragt:
- Nirgendwo liegt Müll rum
- Frauen können im Minirock nachts allein durch den Park laufen ohne in Gefahr zu sein
- ÖPNV ist pünktlich, sauber und komnfortabel
- Nirgendwo gibt es vollgeschmierte und sonstwie verunstaltete Gebäude oder Züge
- Kriminalität ist quasi abgeschafft
=> Seit ist sowas hier nicht gefragt? Von wem denn?
Man muß doch immer das Gesamtsystem betrachten. Ich kann garantiert in vielen Ländern der Welt Dinge finden, die besser als in D geregelt sind. Ich möchte trotzdem nicht da leben. Weil es meist auch viele Dinge gibt, die ich für wesentlich schlechter als in D geregelt halte.

In diesem Strang geht es um den Rechtsstaat. Dieses Label würde ich Singapur nicht geben. Hat den Vorteil, daß man auch das Vertrauen in diesen nicht verlieren kann.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(20 Sep 2018, 11:17)

Man muß doch immer das Gesamtsystem betrachten. Ich kann garantiert in vielen Ländern der Welt Dinge finden, die besser als in D geregelt sind. Ich möchte trotzdem nicht da leben. Weil es meist auch viele Dinge gibt, die ich für wesentlich schlechter als in D geregelt halte.

In diesem Strang geht es um den Rechtsstaat. Dieses Label würde ich Singapur nicht geben. Hat den Vorteil, daß man auch das Vertrauen in diesen nicht verlieren kann.
Wieso muss die Pressefreiheit in Deutschland eingeschränkt werden wenn Drecksäue härter bestrafen will?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Fliege »

jack000 hat geschrieben:(20 Sep 2018, 14:33)
Wieso muss die Pressefreiheit in Deutschland eingeschränkt werden wenn [man] Drecksäue härter bestrafen will?
Wie ich schon angedeutet habe, fehlen in Deutschland die nötigen Haftplätze, um die betreffende Klientel sofort in Untersuchungshaft mit anschließender Strafhaft und/oder Abschiebehaft zu nehmen. Warum der Bund bislang kein großes Gefängnis für kriminelle "Gäste" gebaut hat (beispielsweise auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Niedersachsen oder Brandenburg, wobei jedes Bundesland dort anteilig Haftplätze zur Verfügung gestellt bekäme), obwohl die Problematik seit mindestens 2015 zunehmend verschärft besteht, ist mir nicht bekannt geworden.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Amun Ra »

Der Neandertaler hat geschrieben:(19 Sep 2018, 18:26)

Hallo Amun Ra.Gut, daß Du dies erkannt hast. Es ist durchaus für den ein oder anderen Jugendlichen schon eine weitaus höhere Strafe wegen Mordes ausgesprochen worden, als etwa "nur" eine Bewährungsstrafe. À propos Höchsztstrafe bei einem Jugendlichen wegen Mord:
  • § 105 Satz 2 - Jugendgerichtsgesetz (JGG):
    • "Das Höchstmaß der Jugendstrafe für Heranwachsende beträgt zehn Jahre. Handelt es sich bei der Tat um Mord und reicht das Höchstmaß nach Satz 1 wegen der besonderen Schwere der Schuld nicht aus, so ist das Höchstmaß 15 Jahre."
Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge und fahrlässige Tötung sind im deutschen Strafrecht unterschiedliche Straftaten mit unterschiedlichen Strafmaßen. Es ist darum nicht sinnvoll eine Verurteilung wegen Mordes mit einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu vergleichen. Zum Beispiel weil es bei Mord laut Gesetzbuch keine Bewährung geben kann.
Was mich nur an den Kommentaren nach solch einem "milden" Urteil stört, ist die Tatsache, daß der ein oder andere Wutbürger ... der ein oder andere selbsternannte Rächer der humanen Gerechtigkeit reflexartig auf diese oder jene Meldung eines vermeintlich milden Urteils anspringt - als wäre dieses Urteil schon das Ende der Fahnenstange.
Mich stört es, wenn man in politischen Diskussionsforen Menschen Vorwürfe macht "Wutbürger" zu sein, weil sie nicht verstehen können warum jemand der einen anderen Menschen tötet ohne nennenswerte Strafe davonkommt. Wenn aber eine Person des öffentlichen Lebens wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis kommt sind es diesselben "selbsternannten Verteidiger des ewig gerechten Rechtsstaats" die Zeter und Mordio schreien, weil die Gefängnisstrafe zu kurz, das Urteil zu Milde und die Straftat das schlimmste Verbrechen seit der Erfindung des Mayochups sei. Und selbstredend sind es jene "Moralbürger", die dann auch ganz plötzlich nichts mehr von Resozialisierung hören wollen. Einmal ein Steuerhinterzieher, auf ewig ein Verbrecher. Aber einen Menschen töten... meh... shit happens, nobody's perfect. Kein Grund gleich ein rechtmäßiges Urteil zu hinterfragen. Der deutsche Rechtsstaat ist schliesslich objektiv gerecht, unfehlbar und bar jeglicher Kritik.

Polemik beiseite, man hat immer den einen oder anderen Kasper der Rosinen pickt und dann schreiend durch die Foren zieht. Doch um die geht es garnicht, die bekommt man eh nie weg. Es geht um diejenigen die nicht laut schreien, sondern murren. Diejenigen, die man nur in Umfragen und Studien sieht, wie hier am Anfang des Threads. Um die geht es. Die rosinenpickenden Kasper sind doch nur ein Ablenkungsmanöver, weil man sich mit dem eigentlichen Thema nicht beschäftigen möchte.
Wenn die Staatsanwaltschaft oder die eventuelle Nebenklage meint, dies Urteil wäre zu milde, ... der Rechtsweg zu einem "gerechteren" und letztinstanzlichen Urteil ist seeeeehr lang.
Und wenn darüber nicht berichtet wird sind nicht die Leser der Nachrichten daran schuld, die sich über erstinstanzliche "zu milde" Urteile wundern oder aufregen, sondern die Medien die über den Nachgang nicht berichten.
Wenn juristisch unbedarfte Menschen sich in solchen Rechtsvorgängen nicht auskennen, darum zu Schnellschüssen tendieren (welch nur all zu menschliche Eigenschaft) dann hat, unter anderem, der öffentlich-rechtliche Bildungsauftrag versagt, denn genau das wäre sein Auftrag.
Und wenn man Kritik, auch von Menschen die nicht in der Materie stecken, mit einem "Oh, ihr dummen Wutbürger mal wieder" abtut, dann braucht man sich nicht wundern, wenn die "dummen Wutbürger" irgendwann mal den Institutionen nicht mehr vertrauen. Warum auch sollten sie? Nur hilft das eben der Diskussion, was man dagegen tun könnte , nicht weiter.
Nein! Dieses wird von allgemeiner und verantwortlicher Seite immer wieder betont, daß es so ist ... daß Jugendliche nasch Jugendarrest im allgemeinen krimineller werden - es kursiert hier im Diskurs auch schon ein derartiges Zitat!
Selbst wenn eine Mehrheit dadurch krimineller wird bedeutet das im Umkehrschluss eben nicht, dass darum alle zwingend krimineller werden!

Darüber hinaus stellt sich immer noch die Frage: wie viel krimineller soll denn noch jemand werden, der schon einen Menschen getötet hat? So jemand dürfte im Ranking der "schwersten Jungs" eh schon ganz oben stehen. Und von der moralischen Implikation will ich garnicht erst anfangen. Bestrafen wir nun niemanden mehr, weil durch die Bestrafung könnte er ja noch schlimmer werden?
'I find that offensive.' has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what? - Stephen Fry
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von jack000 »

Fliege hat geschrieben:(20 Sep 2018, 14:39)

Wie ich schon angedeutet habe, fehlen in Deutschland die nötigen Haftplätze, um die betreffende Klientel sofort in Untersuchungshaft mit anschließender Strafhaft und/oder Abschiebehaft zu nehmen. Warum der Bund bislang kein großes Gefängnis für kriminelle "Gäste" gebaut hat (beispielsweise auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Niedersachsen oder Brandenburg, wobei jedes Bundesland dort anteilig Haftplätze zur Verfügung gestellt bekäme), obwohl die Problematik seit mindestens 2015 zunehmend verschärft besteht, ist mir nicht bekannt geworden.
Neben Wohnungen ist der Neubau von Gefängnissen die höchste Priorität. Allein in NRW laufen 10.000 abgelehnte Straftäter frei rum weil die Gefängnisse rappelvoll sind.
Eine noch bessere Idee wäre das Knastwesen auszulagern,denn es gibt ja keinen Grund warum Straftäter unbedingt in Deutschland in Haft müssen.Z.B. in Russland sind sicherlich noch Kapazitäten frei.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Der Neandertaler
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Amun Ra.
Es ist wirklich nicht mein Anliegen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. ... sprich: Mord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge und fahrlässige Tötung - mit eventueller "Schwere der Schuld" und mit dafür unterschiedlichen Strafmaßen zu vermengen ... nicht zu berücksichtigen. Meine Argumentation ging immer dahin, daß dies adäquat berücksichtigt werden soll. Diese Frage solltest Du lieber Anderen stellen.
Nebeibei:
  • Du versuchst mir zu unterstellen, daß ich diese Unterscheidung nicht beachte, nimmst es aber (zumindest unbewußt ... unterschwellig) hin, daß ein sogenannter "Wutbürger" (dessen Bezeichnung Du nicht so gerne hörst) dies nicht erkennt ... nicht erkennen will ... nicht wahrhaben will.
Amun Ra hat geschrieben:... weil sie nicht verstehen können warum jemand der einen anderen Menschen tötet ohne nennenswerte Strafe davonkommt.
Wer dies nicht verstehen kann, der will es vielleicht nicht verstehen oder er hat dermaßen kognitive Probleme, daß er keinen Anwalt braucht (... der ihm das erklärt), sondern einen Arzt.
Amun Ra hat geschrieben:Kein Grund gleich ein rechtmäßiges Urteil zu hinterfragen.
Hast Du denn festgestellt, daß etwa hier im Forum diese Urteil hinterfragt wurde? Von Einigen wurde lediglich bemängelt, daß dieses Urteil für einen "Mörder" zu milde sei.

Wenn ich jemanden schlage - er fällt unglücklich und verletzt sich am Kopf - er stirbt daraufhin später an seinen Verletzungen, dann ist der Mann zwar tot, aber ich nicht zwingend sein Mörder. Eine Verurteilung wegen Mordes setzt Vorsatz voraus - daß dürftest sogar Du wissen.
  • (auch deshalb der Diskurs, welche Unzulänglichkeiten unser Rechtssytem ... unser Gesetzbuch aufweist?)
Also:
  • Eine (zufällige) Schlägerei ist nicht zwingend Mord - fällt also zumindest die "Schwer der Schuld" weg. Meist erkennt dies auch die Staatsanwaltschaft und revidiert ihre Forderung von Mord auf "Totschlag" oder auf "Körperverletzung mit Todesfolge". Wer das nicht berücksichtigt ... wer dies nicht hinterfragt, der versteht auch dessen Urteil nicht - damit hast Du Recht!
Ich erlebe es aber oft in Diskussionen (auch hier in diesem Forum), daß, wenn ich versuche, den sogenannten "Wutbürgern" dieses zu erklären, ... daß ich dann der unzuläßigen Relativierung und Verharmlosung einer Tat und der unberechtigten Verteidigung eines zu milden Urteils bezichtigt werde. Das ist noch die mildeste Reaktion!
Amun Ra hat geschrieben:Und wenn darüber nicht berichtet wird sind nicht die Leser der Nachrichten daran schuld, die sich über erstinstanzliche "zu milde" Urteile wundern oder aufregen, sondern die Medien die über den Nachgang nicht berichten.
Ich dachte, die Zeiten, in denen der Überbringer einer schlechten Nachricht geköpft wird, sind vorbei?
Aber zur Antwort:
  • NEIN! - nicht die Medien sind schuld! Schuld ist der Leser .. der Bürger, der sich zu schnell über ein eventuelles erstinstanzliches Urteil aufregt, anstatt das Ende der juristischen Wege abzuwarten.
Warte mal zwei oder drei Wochen - keiner regt sich dann mehr über dieses Urteil auf. Wie auch wohl kaum jemand eine eventuelle Revision des ein oder anderen, erstinstanzlichen "milden" Urteis wahrnimmt.
Amun Ra hat geschrieben:Bestrafen wir nun niemanden mehr, weil durch die Bestrafung könnte er ja noch schlimmer werden?
Das ist jetzt aber Ironie - nicht wahr? Schwarz oder Weiß - Grau ist unerwünscht?!?
Amun Ra hat geschrieben:Darüber hinaus stellt sich immer noch die Frage: wie viel krimineller soll denn noch jemand werden, der schon einen Menschen getötet hat? So jemand dürfte im Ranking der "schwersten Jungs" eh schon ganz oben stehen. Und von der moralischen Implikation will ich garnicht erst anfangen.
Ich komme noch mal zum Anfang zurück (obwohl ich Wiederholungen nur bei Barnaby und Vera zulasse - ansonsten hasse ich diese):
  • Die nicht-Relativierung zwischen Mord und den anderen Arten nimmst ja wohl jetzt Du vor!?!
Wenn jemand etwa wegen Totschlages (im Affekt) in's Gefängnis kommt, wird er wohl lernen (können), daß Gewalt die Regel ist. Damit ist eine Resozialisierung wohl gescheitert! Insofern dürfte Deine Frage nicht unbedingt ein gutes Argument sein.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Dampflok94 »

Amun Ra hat geschrieben:(20 Sep 2018, 14:50)
Mich stört es, wenn man in politischen Diskussionsforen Menschen Vorwürfe macht "Wutbürger" zu sein, weil sie nicht verstehen können warum jemand der einen anderen Menschen tötet ohne nennenswerte Strafe davonkommt. Wenn aber eine Person des öffentlichen Lebens wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis kommt sind es diesselben "selbsternannten Verteidiger des ewig gerechten Rechtsstaats" die Zeter und Mordio schreien, weil die Gefängnisstrafe zu kurz, das Urteil zu Milde und die Straftat das schlimmste Verbrechen seit der Erfindung des Mayochups sei. Und selbstredend sind es jene "Moralbürger", die dann auch ganz plötzlich nichts mehr von Resozialisierung hören wollen. Einmal ein Steuerhinterzieher, auf ewig ein Verbrecher. Aber einen Menschen töten... meh... shit happens, nobody's perfect. Kein Grund gleich ein rechtmäßiges Urteil zu hinterfragen. Der deutsche Rechtsstaat ist schliesslich objektiv gerecht, unfehlbar und bar jeglicher Kritik.
Nichts vom Menschen gemachte ist objektiv gerecht (was ist das überhaupt?), unfehlbar oder bar jeglicher Kritik. Das gilt also auch für den Rechtsstaat. Und erst recht für ein einzelnes Urteil. Jedes Urteil kann man kritisieren. Passiert auch andauernd. Jede Revision, egal von wem, stellt ja eine Kritik an einem Urteil da. Und natürlich darf auch jeder Außenstehende seine Kritik öffentlich äußern. Wenn diese Kritik allerdings profund sein soll, dann muß man sich schon näher mit einem Fall beschäftigen. Eine skandalisierende Schlagzeile der BILD reicht da nicht aus.
Und was die Steuerhinterzieher angeht: Die werden eigentlich wieder voll sozial integriert. Es gibt da ein bekanntes Beispiel. ;)
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Cat with a whip
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Cat with a whip »

Der Rechtsstaat funktioniert, die BRD schiebt kritischen türkischen Journalisten ab.
Deutschland weist türkischen Erdogan-Kritiker aus

Deutschland weist den türkischen Regierungskritiker und Journalisten Adil Yigit aus. Yilgit hatte Ende September mit einer Protestaktion gegen Erdogan für Aufsehen gesorgt.

Deutschland weist zu Ende Januar den türkischen Regierungskritiker und Journalisten Adil Yigit aus. Am Freitag habe er den Bescheid bekommen, sagte Yigit (60) der dpa am Sonntag.

Er führt die Entscheidung auf seine prominente Protestaktion während einer Pressekonferenz des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und Kanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt Ende September zurück. Damals trug der in Hamburg lebende Journalist ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift „Gazetecilere Özgürlük - Freiheit für Journalisten in der Türkei“. Als es zu Unruhe kam, griffen deutsche Sicherheitskräfte ein und brachten Yigit aus dem Saal. Erdogan lächelte.
http://www.fr.de/politik/adil-yigit-deu ... -a-1609591
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Odin1506 »

Ich habe schon lange das vertrauen in den Rechtstaat Deutschland verloren.
Wenn ich sehe, das Hartz4-Empfänger für kleinste Vergehen wie zu spät kommen, einen Job nicht annehmen oder wenn sie krank sind es nicht melden, dann gleich auf härteste sanktioniert werden. Wärend Steuerhinterzieher ein böses du du du bekommen, evtl ihre Steuern nachzahlen + einen Obulus abdrücken, evtl. als Bauernopfer für ein paar Monate in den Knast gehen um danach so weiter zu machen.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 20:15)

Ich habe schon lange das vertrauen in den Rechtstaat Deutschland verloren.
Wenn ich sehe, das Hartz4-Empfänger für kleinste Vergehen wie zu spät kommen, einen Job nicht annehmen oder wenn sie krank sind es nicht melden, dann gleich auf härteste sanktioniert werden. Wärend Steuerhinterzieher ein böses du du du bekommen, evtl ihre Steuern nachzahlen + einen Obulus abdrücken, evtl. als Bauernopfer für ein paar Monate in den Knast gehen um danach so weiter zu machen.
Nun, ich sehe im Rahmen unseres Hilfevereins täglich, wer wann wie heftig sanktioniert wird. Nicht alle Sanktionen werden von uns auch als angemessen angesehen und deswegen beschäftigen wir auch einen Rechtsanwalt, der dann für die Betroffenen Einspruch erhebt und auch in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich ist. Trotzdem stimmt die Polemik "gleich aufs Härteste sanktioniert" ganz einfach nicht. Das Ganze folgt einer Abstufung, über die man zwar geteilter Meinung sein kann, aber deine Behauptung ist falsch. Punkt!
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Odin1506 »

zollagent hat geschrieben:(29 Oct 2018, 09:08)

Nun, ich sehe im Rahmen unseres Hilfevereins täglich, wer wann wie heftig sanktioniert wird. Nicht alle Sanktionen werden von uns auch als angemessen angesehen und deswegen beschäftigen wir auch einen Rechtsanwalt, der dann für die Betroffenen Einspruch erhebt und auch in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich ist. Trotzdem stimmt die Polemik "gleich aufs Härteste sanktioniert" ganz einfach nicht. Das Ganze folgt einer Abstufung, über die man zwar geteilter Meinung sein kann, aber deine Behauptung ist falsch. Punkt!
Also von dem wenigen was die Leute vom Joncenter bekommen noch 33% abziehen dann 66% und zum Schluß ihnen die Existenz nehmen ist das Härteste.
Und wenn ich dann solche "dummen" Komentare lese, wie: "Dann können sie ja Flaschen sammeln gehen, oder die sind nur zu faul....... usw", geht mir die Hutschnur hoch.
Aber wenn jemand Millionen oder Milliarden an € in den Sand setzt kräht kein Hahn nach, das ist ja alles normal und gehört zum guten Ton.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(29 Oct 2018, 09:29)

Also von dem wenigen was die Leute vom Joncenter bekommen noch 33% abziehen dann 66% und zum Schluß ihnen die Existenz nehmen ist das Härteste.
Und wenn ich dann solche "dummen" Komentare lese, wie: "Dann können sie ja Flaschen sammeln gehen, oder die sind nur zu faul....... usw", geht mir die Hutschnur hoch.
Aber wenn jemand Millionen oder Milliarden an € in den Sand setzt kräht kein Hahn nach, das ist ja alles normal und gehört zum guten Ton.
Von den Mitarbeitern in den Job-Centern in unserem Landkreis haben wir solch ein "Argument" noch nie hören dürfen. Es wird im Gegenteil dort sogar begrüßt, wenn wir uns dort melden, um in absehbaren Sanktionsfällen helfend eingreifen. Wir sind beileibe nicht immer erfolgreich, denn dazu ist erforderlich, daß BEIDE mitspielen, was keineswegs immer der Fall ist.

Trotzdem sehe ich es als falsch an, fiktive Whataboutismen aufzubauen.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Odin1506 »

zollagent hat geschrieben:(29 Oct 2018, 09:34)

Von den Mitarbeitern in den Job-Centern in unserem Landkreis haben wir solch ein "Argument" noch nie hören dürfen. Es wird im Gegenteil dort sogar begrüßt, wenn wir uns dort melden, um in absehbaren Sanktionsfällen helfend eingreifen. Wir sind beileibe nicht immer erfolgreich, denn dazu ist erforderlich, daß BEIDE mitspielen, was keineswegs immer der Fall ist.

Trotzdem sehe ich es als falsch an, fiktive Whataboutismen aufzubauen.
Ich kenne leider genug Leute, denen es so widerfahren ist.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(29 Oct 2018, 09:40)

Ich kenne leider genug Leute, denen es so widerfahren ist.
Was widerfahren ist? Daß sie aufgrund von Verstößen gegen ihre Eingliederungsvereinbarung sanktioniert wurden, obwohl in der Wirtschaft gerade Milliarden verbrannt wurden und das auch nicht als Argument anerkannt wurde?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Cat with a whip »

Verliere grad das Vertrauen in die Bürügrütü. Türkischer Journalist sollte doch nicht abgeschoben werden. Nur formal wurde ihm die Ausweisung angedroht. Man ist humanitär und er darf bleiben. Wurde ihm aber auch erklärt. Soso, oho. Ha, das ist immer witzig mit der Amtssprache.

https://www.tagesspiegel.de/meinung/adi ... 44466.html
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von McKnee »

Cat with a whip hat geschrieben:(28 Oct 2018, 18:28)

Der Rechtsstaat funktioniert, die BRD schiebt kritischen türkischen Journalisten ab.
Jepp, funktioniert. :thumbup:

Nur scheint Yigit ein falsches Spiel zu spielen.
Behördensprecher Florian Käckenmester sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: «Er muss formell einmal kurz ausreisepflichtig werden, deswegen steht auch die Abschiebungsandrohung in dem Bescheid. Sie wird aber in diesem Fall nicht durchgesetzt werden, weil ihm die Erteilung einer anderen Aufenthaltserlaubnis zugesichert wurde.»
ob er damit gut beraten ist?!
Yigit selbst dagegen spricht von einer «Falle».
und er bekommt ein Problem mit der Glaubwürdigkeit
Der dpa sagte Yigit am Montag, er wolle die neue Aufenthaltserlaubnis nicht in Anspruch nehmen, weil sie für ihn Nachteile im Vergleich zur alten Aufenthaltsgenehmigung bringe. «Damit werden mir meine Rechte genommen.» Er müsse sich zum Beispiel mit der neuen Aufenthaltserlaubnis in kürzeren Abständen um eine Erneuerung der Erlaubnis bewerben. «Das ist eine Falle. Sie wollen mich loswerden», sagte er.

Yigit hatte am Wochenende über den Bescheid berichtet. Er führte die Entscheidung auf seinen Protest während einer Pressekonferenz des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Kanzlerin Angela Merkel im Berliner Kanzleramt Ende September zurück. «Wir sind verwundert», sagte der Sprecher der Ausländerbehörde. «Das ganze Verfahren ist mit ihm und seinem Rechtsanwalt vorher abgesprochen gewesen. Es steht auch in absolut keinem Zusammenhang mit seinen möglicherweise politischen Aktivitäten.»
Quelle: dpa
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Betrachter »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 20:15)

Ich habe schon lange das vertrauen in den Rechtstaat Deutschland verloren.
Wenn ich sehe, das Hartz4-Empfänger für kleinste Vergehen wie zu spät kommen, einen Job nicht annehmen oder wenn sie krank sind es nicht melden, dann gleich auf härteste sanktioniert werden. Wärend Steuerhinterzieher ein böses du du du bekommen, evtl ihre Steuern nachzahlen + einen Obulus abdrücken, evtl. als Bauernopfer für ein paar Monate in den Knast gehen um danach so weiter zu machen.
Rechte (im Rechtsstaat) leiten sich aus Pflichten ab. Zuallererst aus der Pflicht, dem Staat gehorsam zu sein. Was hattest du denn früher mal für Illusionen darüber- dass der Staat deine Interessen vertritt, statt über dich zu herrschen?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von firlefanz11 »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 18:36)
Was hattest du denn früher mal für Illusionen darüber- dass der Staat deine Interessen vertritt, statt über dich zu herrschen?
Nun ja, wenn man bedenkt, dass Politiker "Volksvertreter" sein sollen, könnte bzw. sollte man eigentlich erwarten können, dass sie sie Interessen der Bevölkerung vertreten aber Du hast natürlich Recht. DAS ist eine Illusion...
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Fr 2. Nov 2018, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von sünnerklaas »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 20:15)

Ich habe schon lange das vertrauen in den Rechtstaat Deutschland verloren.
Wenn ich sehe, das Hartz4-Empfänger für kleinste Vergehen wie zu spät kommen, einen Job nicht annehmen oder wenn sie krank sind es nicht melden, dann gleich auf härteste sanktioniert werden. Wärend Steuerhinterzieher ein böses du du du bekommen, evtl ihre Steuern nachzahlen + einen Obulus abdrücken, evtl. als Bauernopfer für ein paar Monate in den Knast gehen um danach so weiter zu machen.

Machtpolitisch gesehen ist es entscheidend, wer am längeren Hebel sitzt.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von firlefanz11 »

zum Thema Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat:
Da ist wohl auch kaum ein Wunder wenn man sowas hier liest:
Die Ermittler gaben außerdem bekannt, dass fünf der acht Verdächtigen strafrechtlich schon in Erscheinung getreten sind - unter anderem wegen Körperverletzung und Raubes. Der als Hauptverdächtiger geltende Mann gilt als Intensivtäter. Der inzwischen 22-Jährige soll bereits mehrere Straftaten begangen haben. Es gehe um drei Körperverletzungen und zwei Taten mit Sexualbezug, erklärte Michael Mächtel von der Staatsanwaltschaft.

In einem Fall wird der 22-Jährige verdächtigt, zusammen mit zwei weiteren Männern eine 20-jährige Frau missbraucht zu haben. Der sexuelle Übergriff soll im letzten Jahr in der Wohnung des 22-Jährigen stattgefunden haben. Wegen der Beweislage habe in diesem Fall allerdings kein dringender Tatverdacht bestanden, sagte Michael Mächtel. Auch ein Mann, der verdächtigt wird, die 18-Jährige vergewaltigt zu haben, soll an der Tat beteiligt gewesen sein.
https://www.n-tv.de/panorama/Freiburger ... 01572.html

Jeder Kriminelle lacht sich doch angesichts solchen Versagens ins Fäustchen...
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Odin1506 »

sünnerklaas hat geschrieben:(02 Nov 2018, 16:11)

Machtpolitisch gesehen ist es entscheidend, wer am längeren Hebel sitzt.
Und deswegen glaube ich schon lange nicht mehr an den Rechtsstaat.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von McKnee »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Nov 2018, 17:06)
Jeder Kriminelle lacht sich doch angesichts solchen Versagens ins Fäustchen...
welchen Versagens genau?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von firlefanz11 »

McKnee hat geschrieben:(02 Nov 2018, 17:44)

welchen Versagens genau?
Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht...

Gerade im Rado gehört:
Der Richterbund spricht von einer totalen Überlastung der Justiz, weshalb die Staatsanwaltschaft immer mehr Verfahren einstellt und nur noch wegen der schwerwiegendsten Delikte Anklage erhebt, was wiederum in einem Gerechtigkeitsdefizit u. Vertrauensverlust der Bürger in die Justiz resultiert...
https://www.deutschlandfunk.de/justiz-r ... _id=941579
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von Betrachter »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Nov 2018, 10:03)

Nun ja, wenn man bedenkt, dass Politiker "Volksvertreter" sein sollen, könnte bzw. sollte man eigentlich erwarten können, dass sie sie Interessen der Bevölkerung vertreten aber Du hast natürlich Recht. DAS ist eine Illusion...
Was soll dann der Glaube an den "Rechtsstaat", eine Demokratie? Warum sollte ein Volk über sich selbst herrschen- statt einfach das zu organisieren, was zum Leben nötig ist?
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von McKnee »

firlefanz11 hat geschrieben:(02 Nov 2018, 18:32)

Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht...
Geht das genauer? Ich kann in Freiburg kein Versagen erkennen. Hilf mir auf die Sprünge
Gerade im Rado gehört:
Der Richterbund spricht von einer totalen Überlastung der Justiz, weshalb die Staatsanwaltschaft immer mehr Verfahren einstellt und nur noch wegen der schwerwiegendsten Delikte Anklage erhebt, was wiederum in einem Gerechtigkeitsdefizit u. Vertrauensverlust der Bürger in die Justiz resultiert...
https://www.deutschlandfunk.de/justiz-r ... _id=941579
Das steht aber jetzt nicht im Zusammenhang mit Freiburg, das ist ein generelles Problem. Allerdings gehört der Richterbund auch nicht gerade zu den selbstkritischen Instanzen in diesem Land.
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Re: Immer mehr Deutsche verlieren das Vertrauen in den Rechtsstaat

Beitrag von firlefanz11 »

McKnee hat geschrieben:(02 Nov 2018, 19:30)

Geht das genauer? Ich kann in Freiburg kein Versagen erkennen. Hilf mir auf die Sprünge
Intensivtäter... mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten... Per Haftbefehl gesucht... Das solche Typen immernoch frei rumlaufen ist ein Versagen von Pozilei u. aller anderen Organe in Reinkultur..
Allerdings gehört der Richterbund auch nicht gerade zu den selbstkritischen Instanzen in diesem Land.
Bullshit! Wenn die Gerichte überlastet sind, wird die Justiz zur Farce... Oder wenn Kuschelrichter insbesondere in NRW o. Berlin solche Prozesse leiten...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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