Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

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Vongole
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Erst wollte ich ganz spontan "Sehr gut" schreiben, aber ach, diese doofe Bauchgefühl war stärker: Der Echo geht, der Hass bleibt.
Wird sich schon wieder was finden, um weiteren AHs Raum und Ruhm zu geben.
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Bleibtreu
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Vongole hat geschrieben:(25 Apr 2018, 15:08)

Erst wollte ich ganz spontan "Sehr gut" schreiben, aber ach, diese doofe Bauchgefühl war stärker: Der Echo geht, der Hass bleibt.
Wird sich schon wieder was finden, um weiteren AHs Raum und Ruhm zu geben.
Du hast vollkommen Recht! Es bringt nicht viel nur an Symptomen zu doktern. Morgen wird die naechste Sau durchs Dorf getrieben und das war es - bis zum naechsten Vorfall, der dann wieder Empoerung ausloest and so on and so forth
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 15:19)

Du hast vollkommen Recht! Es bringt nicht viel nur an Symptomen zu doktern. Morgen wird die naechste Sau durchs Dorf getrieben und das war es - bis zum naechsten Vorfall, der dann wieder Empoerung ausloest and so on and so forth
Die Beiden werden sich über die Abschaffung des Echos eher freuen. Sie sind schliesslich der Grund dafür. Sicherlich lässt sich das auch in Raptexte umwandeln und vermarkten.

Ausserdem finde ich die Abschaffung des Echos für ziemlich platt. Es geht ja nicht darum Antisemitismus zu brandmarken. Es geht darum seine eigene Weste wieder rein zu waschen. Der Echo ist besudelt. Deshalb schafft man ihn einfach ab und startet etwas Neues. Das ist schon ziemlich billig.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2018, 12:33)

Wenn nun in allen bayerischen Dienstgebäuden Kreuze aufgehängt werden müssen, dann ist das allerdings keine Trennung von Staat und Religion. Es ist ganz im Gegenteil eine Art Kreuzzug des an sich weltlichen Söder, der aus Amtsstuben die Burgfeste der Tempelritter macht. Jerusalem kehrt heim nach Ober- und Unterammergau. Sozusagen.
Tja Bayern halt. Aber du hast schon Recht. In Deutschland hat sich die Kirche Rechte gesichert die ihr nicht zustehen. Bis hin zum eigenen Arbeitsrecht. Leider hatte keiner den Mut einen wirklich laizistischen Staat wie in Frankreich zu gründen als man 1949 die Gelegenheit dazu hatte.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Apr 2018, 13:39)

Heilige Einfalt - sorry, aber dümmer gehts nimmer!
Es gibt keine "deutschen Moscheen", es gibt nur Moscheen in Deutschland und die werden durch islamische Staaten und die DITIP finanziert und die bestimmen auch was dort gepredigt wird - und zwar auf arabisch(!).
DU weißt nicht - und kannst auch nicht wissen - was den Gläubigen und ihren Kindern dort vermittelt wird.
Es gibt jedoch Leute die das können und die widerlegen deine Behauptungen grundlegend:

"Woher kommen Prediger und Predigten? In Ländern wie Saudi-Arabien, Algerien oder Marokko legen Ministerien für religiöse Angelegenheiten Predigtthemen fest. In der Türkei tut dies das Amt für religiöse Angelegenheiten (Diyanet), zuständig für etwa 80.000 Moscheen in der Türkei und 1.800 im Ausland. Diyanet entsendet Imame auch nach Deutschland. Wo in Moscheen extremistisches Gedankengut verbreitet wird, so teilte mir der Verfassungsschutz mit, dürfe er nicht auflisten.
Nach meinen Anfragen an die Landesinnenministerien, das Bundesinnenministerium, die Innenministerkonferenz und den Zentralverband der Muslime in Deutschland stellte ich fest, es gibt kein Moscheeverzeichnis. Beim Bundesinnenministerium bat man mich, Bescheid zu geben, wenn ich eine genaue Zahl fände. Behörden verweisen zwar gern auf die Website moscheesuche.de, sie listete im Februar 180 Minarette und 2.284 Moscheen. Ich stieß jedoch bei meiner Recherche vor Ort auf Moscheen, die eingetragen waren, aber längst nicht mehr existierten, und auf neue, von denen weder die Website noch der Verfassungsschutz wussten." [...]
"Abgrenzung und die Bewahrung der eigenen Identität gegen deutsche Einflüsse sind zentrale Botschaften. Von den Imamen, mit denen ich sprach, konnte nur ein einziger wirklich Deutsch. Muslime wurden als Schicksalsgemeinschaft angesprochen: "Wir sind eine Diaspora!" Am Tag vor Heiligabend warnt der Prediger schon mal vor der "Weihnachtsgefahr".
Obwohl der Religionsmonitor behauptet, es gingen kaum junge Menschen in Moscheen, waren alle meine Freitagspredigten von Jugendlichen überlaufen. Zugleich fielen mir viele Flüchtlinge auf. Niemand predigte jedoch Integration. Wenn über "unsere Nation", "unser Land" gesprochen wurde, war nie Deutschland gemeint."
Quelle


Wer sich für Abgrenzung von der Aufnahmegesellschaft einsetzt, diese gar in seinen Predigkten vermittelt und sich gegen massiv gegen Integration in die Aufnahmegesellschaft einsetzt, der predigt auch Judenhass und die Überlegenheit des Islam, der predigt auch die Minderwertigkeit aller Ungläubigen.

„Viele Flüchtlinge kommen aus Ländern, wo der Hass auf Juden und Israel staatstragenden Charakter hat. Da ist es klar, dass mit ihnen ein großes Potenzial an Judenhass nach Deutschland kommt.“
Quelle
Gute Antwort. Zumindest an dem Punkt sind wir uns mal einig. Und ich denke wenn die Moscheen sich mehr um das Seelenheil der Gläubigen kümmern würde und weniger um Politik wie sie Erdogan oder die Saudis für richtig halten wären die meisten Probleme mit dem Islam in D. gelöst.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

DarkLightbringer hat geschrieben:(25 Apr 2018, 12:52)

Dämonenbanner stehen außerhalb der weltlichen Zuständigkeit und sind zur Abwehr von Antisemitismus auch nicht unbedingt hilfreich.
Im Gegenteil, das Christentum war ja auch schon immer eine sprudelnde Quelle für den Antisemitismus.

Und noch ein Wort zu den Moscheen: ich weiß nicht, ob die entsprechenden Passagen aus dem Koran auch in Deutschland in Moscheen rezitiert und behandelt werden, darauf müsste man auch mal ein wachsames Auge werfen: https://www.focus.de/politik/experten/w ... 69170.html Was an Antisemitismus durch arabische und türkische Fernsehsender via Satellit in die Kinderzimmer flimmert, lässt sich wohl überhaupt nicht ermessen: https://tapferimnirgendwo.com/2012/11/1 ... am-kriege/
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Dark Angel
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 10:52)

Im Gegenteil, das Christentum war ja auch schon immer eine sprudelnde Quelle für den Antisemitismus.

Und noch ein Wort zu den Moscheen: ich weiß nicht, ob die entsprechenden Passagen aus dem Koran auch in Deutschland in Moscheen rezitiert und behandelt werden, darauf müsste man auch mal ein wachsames Auge werfen: https://www.focus.de/politik/experten/w ... 69170.html Was an Antisemitismus durch arabische und türkische Fernsehsender via Satellit in die Kinderzimmer flimmert, lässt sich wohl überhaupt nicht ermessen: https://tapferimnirgendwo.com/2012/11/1 ... am-kriege/
Was den wachsenden Antisemitismus angeht, mischt die UNO kräftig mit:

"Die ungefähr 5 Millionen „palästinensischen Flüchtlinge“ gibt es aus einem einzigen Grund: weil eine eigene UNO-Behörde sie anders definiert als alle anderen Flüchtlinge auf der Welt." [...]
"Für die so genannten „palästinensischen Flüchtlinge“ gibt es seit 1950 eine eigene Behörde, die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East). Diese Behörde definiert Flüchtlinge als „Personen, deren Hauptwohnsitz zwischen 1. Juni 1946 und 15. Mai 1948 in Palästina war, und die ihre Heime und ihren Lebensunterhalt infolge des Konflikts von 1948 verloren haben“, sowie alle Nachkommen eines Elternteils samt deren adoptierte Kinder.
„Palästinensische Flüchtlinge“ sind der Hochadel aller Refugees. Als einzige können sie ihren Flüchtlingsstatus vererben und sogar durch Adoption weitergeben. Nur aufgrund dieser weltweit einmaligen Zählweise schwoll ihre Zahl seit 1948 auf über 5 Millionen an. Heute betreut die UNRWA „Flüchtlinge“ in 4. Generation. Würden „palästinensische Flüchtlinge“ gezählt wie alle anderen Flüchtlinge auf der Welt, gäbe es davon nur mehr ein paar tausend. Denn während die Definition des UNHCR dafür sorgt, dass die Flüchtlingsbevölkerung im Laufe der Zeit verschwindet, sorgt jene der UNRWA dafür, dass sie ständig wächst." [...]
"Dabei ist schon die kolportierte Zahl von 750.000 Arabern, die 1946-48 das Land verlassen haben, stark übertrieben. Nach der Verabschiedung des UN-Teilungsplans von 1947 verließen als erste etwa 3000 Wohlhabende in Erwartung des kommenden Krieges das Land. Nachdem Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien über den neuen Staat herfielen, folgten ihnen Zehntausende, aufgehetzt von den arabischen Führern, überzeugt, sie würden bald triumphierend zurückkehren, gleich nach der Vernichtung des jüdischen Staates. Die allermeisten Araber sind geflohen, um Platz für die heranrückenden Armeen zu schaffen und nicht zwischen die Fronten zu geraten."
Dem steht knapp eine Million Juden gegenüber, die seit der Gründung Israels tatsächlich aus arabischen Ländern vertrieben worden sind. Für sie ist weder von einem Rückkehrrecht die Rede noch von einer Entschädigung für ihre zurückgelassenen Besitztümer. Sie sind in Israel ebenso integriert wie jene Araber, die geblieben waren. Diese palästinensischen Araber und deren Nachkommen haben heute in Israel mehr demokratische Bürger- und persönliche Freiheitsrechte als Araber in irgendeinem arabischen Land."[...]
"Hingegen wurden die vertriebenen und mehr oder weniger freiwillig geflohenen Araber nie in die arabischen Aufnahmeländer integriert. Bis zum heutigen Tag sind Palästinenser, die in den Flüchtlingslagern der arabischen Welt leben, ethnischen Säuberungen, Vertreibung und Tod ausgesetzt."
Quelle


Das sind Fakten, von denen bestimmte Zeitgenossen eines gewissen politischen Spektrums so gar nichts wissen wollen, stattdessen verbreiten sie weiterhin die Lügen einer "Mitschuld" Israels, welche die "armen Palästinenser" aus ihrer Heimat vertrieben habe und ihnen ein Rückkehrrecht verwehre.
Dass diese Zeitgenossen damit zutiefst antizionistisches Gedankengut (und damit auch Antisemitismus) verinnerlicht haben und Israel de facto das Existenzrecht absprechen, kommt ihnen gar nicht in den Sinn.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 10:52)

Im Gegenteil, das Christentum war ja auch schon immer eine sprudelnde Quelle für den Antisemitismus.
Das Christentum ist die eigentliche Quelle des Antisemitismus. Sowohl der arabische Nationalismus wie auch extrem antisemitische Traktate wie das des Islam"Gelehrten" Tantawi wie auch die antisemitischen Pöbeleien arabischer oder türkischer Jugendlicher in Berlin setzen sich aus Versatzstücken zusammen, die allesamt der im europäisch-christlichen Kutlurraum entstandenen Judenfeindlichkeit entnommen sind. Deshalb ist es ja auch tatsächlich ein dreister Reinwaschungsversuch von "importiertem Antisemitismus" zu sprechen. So als hätte es einen genuin europäischen Antisemitismus nie gegeben. Deshalb ist der Begriff "islamisierter Antisemitismus" für die aktuellen Erscheinungen der eigentlich korrekte. Der "Import" verlief in genau anderer Richtung.

In diesem jüngeren Tagesspiegel-Artikel: https://www.tagesspiegel.de/wissen/jude ... 45898.html: "Woher der muslimische Antisemitismus kommt. Die verbreitete Judenfeindschaft wurzelt historisch in Europa und im arabischen Nationalismus - nicht aber im Islam selbst" werden die Zusammenhänge ausführlich erläutert.

Daraus:
Das neuerdings so gern beschworene „christlich-jüdische Abendland“ entbehrt jeder historischen Realität und taugt nur als politischer Kampfbegriff, mit dem „Islamkritiker“ das Menetekel einer Invasion gefährlicher Muslime beschwören. Muslimischer Antisemitismus ist nicht genuin, sondern politisch, er wurzelt im jungen arabischen Nationalismus. Auch dieser ist ein Import aus dem Westen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von sunny.crockett »

Tomaner hat geschrieben:(25 Apr 2018, 11:55)

Also das mußt du erst mal erklären! Wenn man den "muslimischen Antisemitismus" nicht klein redet, wird man als Rassist angesehen????? Wer sollte dies je gemacht haben? Woher stammt konkret deine Information, Kindern würde in deutschen Moscheen der Märtyrertod und der Kampf gegen alle Ungläubigen nahe gebracht? Ich habe natürlich keine Ahnung ob du weißt, in einer Moschee kann jeder gehen, da der Besuch öffentlich ist. Wer also war konkret in einer Moschee und gab diese angebliche Information weiter? Hast du konkrete Informationen oder übernimmst lediglich die gestreuten Fehlinformationen von extrem Rechten, die lediglich Vorurteile bestätigen sollen? Sollte es nämlich wirklich so in einer Moschee so sein, habe ich auch kein Problem damit, wenn dieser "Laden" wegen Unvereinbarkeit mit GG dicht gemacht wird! Nur dazu ist Ross und Reiter zu nennen und nicht pauschale Verurteilung aller moslemischen Einrichtungen.
Also ich persönlich wurde schon öfters als Rassist beschimpft, weil ich die "Arbeitsweise" von doch vielen Imamen kritisiert habe. Und der Gang in eine Moschee bringt mir relativ wenig, weil ich kein arabisch verstehe.

Es gab aber auch in Deutschland schon Journalisten, die nach Moscheebesuchen eher geschockt waren, ihre Publikationen aber dann schnell wieder verschwanden bzw. diese als Rassisten verunglimpft wurden.

Auch in Österreich gab es eine Studie, die Moscheen bezüglich ihrer Predigten überprüften, da kamen für mich untragbare Aussagen gegenüber anderen Religionen zutage, wie z.B.
in einer Predigt 20 Minuten lang vom Jihad gepredigt und dabei auch der bewaffnete Kampf positiv konnotiert wurde? Einer Predigt, in der es hieß: "Um den Islam zu leben, leben zu lassen und dessen Hegemonie in der Welt zu schaffen, müssen alle Anstrengungen für den Jihad unternommen werden"? Einer Predigt, in der Sätze fielen wie: "Keine Wohltat kann dem guten Werk des Dienens so gerecht werden wie der Märtyrertod selbst, lehrt unser Prophet Mohammed"

„Nicht der Koran muss mit der Demokratie vereinbar sein, sondern umgekehrt, die Demokratie muss mit dem Koran vereinbar sein.“

"Im Fundament gibt es zwei zentrale Denkweisen, die über die Welt walten: 1. Der Glaube an Allah, der Weg Allahs. Wir nennen sie Gläubige und Muslime; 2. Der Unglaube. Diejenigen, die Allahs Existenz infrage stellen. Diejenigen, die gegen Allah rebellieren, die Allah leugnen, die gegen Allah Krieg führen" - derstandard.at/2000066599589/Moscheenstudie-nicht-einfach-wegwischen

„Bitte, lieber Gott, die, die gegen uns sind, sollen entweder den richtigen Weg finden oder vernichtet werden. […] Mach uns zu Soldaten des verborgenen Imam.“
https://derstandard.at/2000066599589/Mo ... wegwischen
"Der Ansatz für Multikulti ist gescheitert, absolut gescheitert!" (Zitat Angela Merkel 2010)
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:17)

Die verbreitete Judenfeindschaft wurzelt historisch in Europa und im arabischen Nationalismus - nicht aber im Islam selbst" werden die Zusammenhänge ausführlich erläutert.
Das: https://www.focus.de/politik/experten/w ... 69170.html hast du nicht gelesen? Dass sich der Antisemitismus weiter "entwickelt" und vermeintlich "gute" Argumente oder Gründe für den Hass auf Juden aus anderen Ländern übernimmt, ist doch nicht weiter verwunderlich. Deutsche Antisemiten instrumentalisieren den Nahostkonflikt ja auch, um ihrem Antisemitismus zu frönen, da kann man dann auch nicht davon sprechen, dass diese Art der Judenfeindschaft historisch im Nahen und Mittleren Osten wurzelt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Quatschki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 11:42)

Was den wachsenden Antisemitismus angeht, mischt die UNO kräftig mit:

"Die ungefähr 5 Millionen „palästinensischen Flüchtlinge“ gibt es aus einem einzigen Grund: weil eine eigene UNO-Behörde sie anders definiert als alle anderen Flüchtlinge auf der Welt." [...]
"Für die so genannten „palästinensischen Flüchtlinge“ gibt es seit 1950 eine eigene Behörde, die UNRWA (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East). Diese Behörde definiert Flüchtlinge als „Personen, deren Hauptwohnsitz zwischen 1. Juni 1946 und 15. Mai 1948 in Palästina war, und die ihre Heime und ihren Lebensunterhalt infolge des Konflikts von 1948 verloren haben“, sowie alle Nachkommen eines Elternteils samt deren adoptierte Kinder.
„Palästinensische Flüchtlinge“ sind der Hochadel aller Refugees. Als einzige können sie ihren Flüchtlingsstatus vererben und sogar durch Adoption weitergeben. Nur aufgrund dieser weltweit einmaligen Zählweise schwoll ihre Zahl seit 1948 auf über 5 Millionen an. Heute betreut die UNRWA „Flüchtlinge“ in 4. Generation. Würden „palästinensische Flüchtlinge“ gezählt wie alle anderen Flüchtlinge auf der Welt, gäbe es davon nur mehr ein paar tausend. Denn während die Definition des UNHCR dafür sorgt, dass die Flüchtlingsbevölkerung im Laufe der Zeit verschwindet, sorgt jene der UNRWA dafür, dass sie ständig wächst." [...]
"Dabei ist schon die kolportierte Zahl von 750.000 Arabern, die 1946-48 das Land verlassen haben, stark übertrieben. Nach der Verabschiedung des UN-Teilungsplans von 1947 verließen als erste etwa 3000 Wohlhabende in Erwartung des kommenden Krieges das Land. Nachdem Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien über den neuen Staat herfielen, folgten ihnen Zehntausende, aufgehetzt von den arabischen Führern, überzeugt, sie würden bald triumphierend zurückkehren, gleich nach der Vernichtung des jüdischen Staates. Die allermeisten Araber sind geflohen, um Platz für die heranrückenden Armeen zu schaffen und nicht zwischen die Fronten zu geraten."
Dem steht knapp eine Million Juden gegenüber, die seit der Gründung Israels tatsächlich aus arabischen Ländern vertrieben worden sind. Für sie ist weder von einem Rückkehrrecht die Rede noch von einer Entschädigung für ihre zurückgelassenen Besitztümer. Sie sind in Israel ebenso integriert wie jene Araber, die geblieben waren. Diese palästinensischen Araber und deren Nachkommen haben heute in Israel mehr demokratische Bürger- und persönliche Freiheitsrechte als Araber in irgendeinem arabischen Land."[...]
"Hingegen wurden die vertriebenen und mehr oder weniger freiwillig geflohenen Araber nie in die arabischen Aufnahmeländer integriert. Bis zum heutigen Tag sind Palästinenser, die in den Flüchtlingslagern der arabischen Welt leben, ethnischen Säuberungen, Vertreibung und Tod ausgesetzt."
Quelle


Das sind Fakten, von denen bestimmte Zeitgenossen eines gewissen politischen Spektrums so gar nichts wissen wollen, stattdessen verbreiten sie weiterhin die Lügen einer "Mitschuld" Israels, welche die "armen Palästinenser" aus ihrer Heimat vertrieben habe und ihnen ein Rückkehrrecht verwehre.
Dass diese Zeitgenossen damit zutiefst antizionistisches Gedankengut (und damit auch Antisemitismus) verinnerlicht haben und Israel de facto das Existenzrecht absprechen, kommt ihnen gar nicht in den Sinn.
Als 1991 450.000 Palästinenser gewaltsam aus Kuweit vertrieben und von ihren muslimischen Glaubensbrüdern ihres Eigentums beraubt wurden, wo sie seit Jahrzehnten lebten und teils schon in zweiter Generation geboren waren, waren das nicht etwa "Vertriebene aus Kuweit", sondern plötzlich wieder "Flüchtlinge aus Palästina".
Viele davon dürften mittlerweile in Deutschland leben...
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Apr 2018, 13:39)

Heilige Einfalt - sorry, aber dümmer gehts nimmer!
Es gibt keine "deutschen Moscheen", es gibt nur Moscheen in Deutschland und die werden durch islamische Staaten und die DITIP finanziert und die bestimmen auch was dort gepredigt wird - und zwar auf arabisch(!).
DU weißt nicht - und kannst auch nicht wissen - was den Gläubigen und ihren Kindern dort vermittelt wird.
Es gibt jedoch Leute die das können und die widerlegen deine Behauptungen grundlegend:

"Woher kommen Prediger und Predigten? In Ländern wie Saudi-Arabien, Algerien oder Marokko legen Ministerien für religiöse Angelegenheiten Predigtthemen fest. In der Türkei tut dies das Amt für religiöse Angelegenheiten (Diyanet), zuständig für etwa 80.000 Moscheen in der Türkei und 1.800 im Ausland. Diyanet entsendet Imame auch nach Deutschland. Wo in Moscheen extremistisches Gedankengut verbreitet wird, so teilte mir der Verfassungsschutz mit, dürfe er nicht auflisten.
Nach meinen Anfragen an die Landesinnenministerien, das Bundesinnenministerium, die Innenministerkonferenz und den Zentralverband der Muslime in Deutschland stellte ich fest, es gibt kein Moscheeverzeichnis. Beim Bundesinnenministerium bat man mich, Bescheid zu geben, wenn ich eine genaue Zahl fände. Behörden verweisen zwar gern auf die Website moscheesuche.de, sie listete im Februar 180 Minarette und 2.284 Moscheen. Ich stieß jedoch bei meiner Recherche vor Ort auf Moscheen, die eingetragen waren, aber längst nicht mehr existierten, und auf neue, von denen weder die Website noch der Verfassungsschutz wussten." [...]
"Abgrenzung und die Bewahrung der eigenen Identität gegen deutsche Einflüsse sind zentrale Botschaften. Von den Imamen, mit denen ich sprach, konnte nur ein einziger wirklich Deutsch. Muslime wurden als Schicksalsgemeinschaft angesprochen: "Wir sind eine Diaspora!" Am Tag vor Heiligabend warnt der Prediger schon mal vor der "Weihnachtsgefahr".
Obwohl der Religionsmonitor behauptet, es gingen kaum junge Menschen in Moscheen, waren alle meine Freitagspredigten von Jugendlichen überlaufen. Zugleich fielen mir viele Flüchtlinge auf. Niemand predigte jedoch Integration. Wenn über "unsere Nation", "unser Land" gesprochen wurde, war nie Deutschland gemeint."
Quelle


Wer sich für Abgrenzung von der Aufnahmegesellschaft einsetzt, diese gar in seinen Predigkten vermittelt und sich gegen massiv gegen Integration in die Aufnahmegesellschaft einsetzt, der predigt auch Judenhass und die Überlegenheit des Islam, der predigt auch die Minderwertigkeit aller Ungläubigen.

„Viele Flüchtlinge kommen aus Ländern, wo der Hass auf Juden und Israel staatstragenden Charakter hat. Da ist es klar, dass mit ihnen ein großes Potenzial an Judenhass nach Deutschland kommt.“
Quelle
Dümmer gehts nimmer? Ich empfehle dir erst einmal was ich geschrieben habe zu lesen, bevor du mich versuchst zu beleidigen! Denn ich ging auf die Aussage ein: "Kindern würde in deutschen Moscheen der Märtyrertod und der Kampf gegen alle Ungläubigen nahe gebracht" Dies ist so nicht der Fall und bestädigt auch dein ganzer Link nicht.

Was das andere betrifft, warum bin ich kein Moslem und auch Gegener von Erdogan? Wohl weil ich selbst Kritik daran habe! Ja und ich habe mich schon lange dafür eingesetzt, Imam in Deutschland auszubilden. Wie soll ein türkischer Imam, der nach Deutschland geschickt wird unsere Realität kennen? Da sind allerdings sogar einige Pfarrer von uns für mich sogar etwas weltfremd. Aber es geht nicht um mir oder meiner Meinung und auch nicht darum das sich jeder seine Welt malen darf, es geht um Toleranz.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:17)

Das Christentum ist die eigentliche Quelle des Antisemitismus. Sowohl der arabische Nationalismus wie auch extrem antisemitische Traktate wie das des Islam"Gelehrten" Tantawi wie auch die antisemitischen Pöbeleien arabischer oder türkischer Jugendlicher in Berlin setzen sich aus Versatzstücken zusammen, die allesamt der im europäisch-christlichen Kutlurraum entstandenen Judenfeindlichkeit entnommen sind. Deshalb ist es ja auch tatsächlich ein dreister Reinwaschungsversuch von "importiertem Antisemitismus" zu sprechen. So als hätte es einen genuin europäischen Antisemitismus nie gegeben. Deshalb ist der Begriff "islamisierter Antisemitismus" für die aktuellen Erscheinungen der eigentlich korrekte. Der "Import" verlief in genau anderer Richtung.

In diesem jüngeren Tagesspiegel-Artikel: https://www.tagesspiegel.de/wissen/jude ... 45898.html: "Woher der muslimische Antisemitismus kommt. Die verbreitete Judenfeindschaft wurzelt historisch in Europa und im arabischen Nationalismus - nicht aber im Islam selbst" werden die Zusammenhänge ausführlich erläutert.

Daraus:
Behaupte doch nicht immer irgendwelchen Unsinn!
Das Christentum ist NICHT die Quelle islamischen Antisemitismus! Informiere dich anhand seriöser Quellen und nicht anhand irgendwelcher Meinungen, die in irgendwelchen Tageszeitungen verbreitet werden. :mad:
Islamischer Antisemitismus/Judenhass hat seinen Ursprung im Koran und IST damit originär islamisch/dem Islam immanent und wurde somit NICHT aus dem Christentum übernommen.
Man muss sauber zwischen dem heutigen islamischen Antisemitismus und dem originären islamischen Antisemitismus unterscheiden und genau das tun die Zeitungsschreiberlinge nicht. Die schmeißen alles in einen großen Topp, rühren kräftig um und raus kommt Unsinn.

"Was ist denn heute das wichtigste Kennzeichen des islamischen Antisemitismus? Es ist die antijüdische Weltverschwörungstheorie. Das Musterbeispiel ist die Charta der Hamas, die unter Berufung auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ die Juden nicht nur für die Französische und für die Russische Revolution verantwortlich macht, sondern ebenso für den I. Weltkrieg, für den II. Weltkrieg und für die Gründung der Vereinten Nationen, mit deren Hilfe die Juden, wie es in der Charta heißt, „die Welt durch ihre Mittelsmänner zu beherrschen“ suche.
Diese Paranoia der Hamas ist in Wirklichkeit eine Phantasie des Christentums und dem ursprünglichen Islam völlig fremd. Nur in der fabrizierten Christuslegende erscheinen Juden als eine dunkle, tödliche und überaus mächtige Instanz, da sie es gar fertig brachten, Gottes einzigen Sohn zu töten." [...]
Der Islam ist demgegenüber von einer anderen Legende geprägt, einer Legende, der zufolge sich die Juden dem Propheten Mohammed in Medina zwar widersetzten. Hier aber blieb Mohammed als eindeutiger Sieger zurück. Er soll die jüdischen Stämme von Medina besiegt und anschließend vertrieben, versklavt oder getötet haben.
Die Diskriminierungen, die Juden unter moslemischer Herrschaft zu erleiden hatte, waren infolgedessen nicht von Hass, Furcht oder Neid motiviert, sondern von Verachtung und von herablassender Duldung, einer Duldung freilich, die rasch zur Unterdrückung wurde, wenn Juden die diskriminierenden Grenzen zu überschreiten suchten."
"Dies hat sich erst mit Laufe der letzten 80 Jahre geändert. Nun erst wurde ein „Antisemitismus nationalsozialistischer Prägung“, so Bernard Lewis, von Europa in die islamische Welt exportiert. Nun erst wurden aus den schwächlichen Widersacher Mohammeds die heimlichen Beherrscher der Welt."
Quelle


Quelle des heutigen islamischen Antisemitsmus ist also NICHT das Christentum, sondern - wie Tom bereits erläuterte - der Nationalsozialismus/die nationalsozialistische Ideologie und die wiederum hat mit dem Christentum so viel gemeinsam wie ein Ruderboot mit nem Flugzeugträger.

Auch der arabische Nationalismus hat NICHT das Geringste mit dem Christentum und/oder dem "europäisch-christlichen Kulturraum" zu tun.
Ganz im Gegenteil - die Quellen/Ursachen für arabischen Nationalismus liegen in der Fremdherrschaft und diese Fremdherrschaft ist sehr viel älter als europäische Expansion.

"Die Arbeit fasst die Hauptstränge der Entwicklung des frühen arabischen Nationalismus im späten 19. und frühen 20.Jahrhundert zusammen. Der Fokus liegt auf dem semiunabhängigen Ägypten sowie auf jenen arabischen Gebieten, die um die Jahrhundertwende noch zum Osmanischen Reich gehörten.
Ausgehend von der Frühphase des Nationalismus zu Beginn des 19.Jahrhunderts fanden im Kontext der Schwäche des Osmanischen Reiches und dessen inkonsistenter Reformpolitik transferierte nationalistisch-demokratische Ideen in der arabischen Welt zunehmend Anklang. Diese hatten Intellektuelle aus Europa transferiert. Die Entstehung des Nationalismus
fiel mit einer Erneuerung des Islam und der arabischen Sprache zusammen, wobei dieser Prozess einen entscheidenden Anteil an der Schaffung eines nationalen Narrativs und Bewusstseins hatte, welches zentral auch Nicht-Muslime einschloss."
Quelle


"Vorweg kann man sagen, dass die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Nationen im arabischen Raum im Islam liegen und in der gemeinsamen arabischen Sprache. Trotzdem war ein Gefühl der Einheit nicht immer vorhanden, es entwickelte sich erst in Folge der Unterdrückung durch die Fremdherrschaft der Osmanen und der europäischen Mächte.
Muslime fühlten sich bedrängt durch die Fremdeinwirkung der Besatzer, dieses (die europäischen Mächte) legitimierten ihren kolonialen Anspruch aufgrund ihrer gefühlten Überlegenheit gegenüber der islamischen Religion und deren Anhängern.
Schnell entstand der Wunsch nach einer Lösung dieser Fremdbeherrschung aller Muslime im arabo-islamischen Raum.
Schließlich empfand man den Zusammenschluss aller islamischen und arabischsprachigen Gebiete als die Lösung.
Personen wie Jamal ad-Din al-Afghani und Muhamed Abduh waren Vertreter des Pan-Islam. Sati Husri entgegen vertrat die These des Panarabismus. Beide Strömungen lieferten die Basis für die jetzigen Nationalstaaten."
Quelle


Es sind nicht immer die anderen schuld an den Problemen, man muss auch selbst Verantwortung übernehmen und akzeptieren, dass Probleme auch selbst verschuldet sind.
Das gilt für Individuen genauso wie für Völker und Staaten.
Aber genau diese Selbstverantwortung ist arabischen Staaten fremd. Sie sehen sich als permanente Opfer "fremder Einflüsse", suchen die Schuld bei anderen (Staaten) und aus dieser Opferposition stellen sie Forderungen.
An ihren gegenwärtigen "Misere" sind die Europäer mit ihren Expansionsbestrebungen, ihrer Kolonialpolitik schuld, an der Lage der "Palästinenser" ist Israel schuld.
Und dann gibt es unsere Medien, die dumm genug sind, sich diese Sichtweise zu Eigen zu machen und weiter zu transportieren, statt die tatsächlichen Fakten zu recherchieren.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:52)

Dümmer gehts nimmer? Ich empfehle dir erst einmal was ich geschrieben habe zu lesen, bevor du mich versuchst zu beleidigen! Denn ich ging auf die Aussage ein: "Kindern würde in deutschen Moscheen der Märtyrertod und der Kampf gegen alle Ungläubigen nahe gebracht" Dies ist so nicht der Fall und bestädigt auch dein ganzer Link nicht.
Und genau DAS ist eine Behauptung, die du NICHT beweisen kannst!

Du weißt schlicht und ergreifend nicht, ob es der Fall ist oder nicht, du weißt schlicht nicht, was in Moscheen in Deutschland in arabischer Sprache - und nur in arabischer Sprache - gepredigt wird.
Wenn nicht einmal bekannt ist, wieviele Moscheen es überhaupt in Deutschland gibt, wie viele davon salafistisch sind und Radikalisierung zum Ziel haben - auch Radikalisierung von Kindern, dann ist eine Behauptung, wie du sie aufstellst nicht naiv, sondern dumm.

Tomaner hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:52)Was das andere betrifft, warum bin ich kein Moslem und auch Gegener von Erdogan? Wohl weil ich selbst Kritik daran habe! Ja und ich habe mich schon lange dafür eingesetzt, Imam in Deutschland auszubilden. Wie soll ein türkischer Imam, der nach Deutschland geschickt wird unsere Realität kennen? Da sind allerdings sogar einige Pfarrer von uns für mich sogar etwas weltfremd. Aber es geht nicht um mir oder meiner Meinung und auch nicht darum das sich jeder seine Welt malen darf, es geht um Toleranz.
Bei islamischen Predigten geht es nicht um "unsere Realität", es geht darum was der Koran vorschreibt und es geht darum, dass Predigten ausschließlich in arabischer Sprache abgehalten werden, dass der Koran nur in arabischer Sprache vorliegt und vorliegen darf, dass er nicht übersetzt werden darf.
Es geht auch nicht um "jeder seine Welt malen", sondern um die Grenzen der Toleranz.
JA - auch Toleranz hat Grenzen!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Tomaner hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:52)

Dies ist so nicht der Fall und bestädigt auch dein ganzer Link nicht.
Wird in Moscheen zum "Heiligen Krieg", zum Dschihad, aufgerufen? Ja, das ist Fakt. Ist das die Regel? Nein, ist es nicht.
http://www.rp-online.de/politik/politik ... -1.6722825
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:54)

Behaupte doch nicht immer irgendwelchen Unsinn!
Das Christentum ist NICHT die Quelle islamischen Antisemitismus! Informiere dich anhand seriöser Quellen und nicht anhand irgendwelcher Meinungen, die in irgendwelchen Tageszeitungen verbreitet werden. :mad:
Erstens gibt es - wie ich darlegte - keinen "islamischen" sondern einen "islamisierten Antisemitismus" (europäischen Ursprungs). Ein "nur" lasse ich hier bewusst aus. Und zweitens handelt es sich nicht um "irgendwelche Quellen" sondern um einen aktuellen Artikel von Wolfgang Benz (langjähriger Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung und international anerkannter Experte auf diesem Gebiet). Zu lesen in einer sehr seriösen Tageszeitung.

Nochmal:
Tatsächlich ist aber der christliche Antijudaismus das Vorbild für muslimischen Antisemitismus.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/jude ... 45898.html

Benz legt in seinem Artikel dar, dass eben genau jener auch in deiner Küntzel-Quelle genannte Tantawi seine antisemitischen Vorstellungen direkt aus den seit langer Zeit im europäischen Raum kreisenden antisemitischen Stereoptypen und VTs zusammenfügte.

Und er geht auch auf die Motivation heutiger verfälschender Sichtweisen ein.
Die jahrhundertelange Ausgrenzung der Juden durch die christliche Mehrheit des Abendlandes war ausdrücklich mit deren Religion begründet und eifernde Prediger erklärten, dass der Talmud die Juden zu bösem Tun und zum Schaden der Mehrheit verpflichte. Neue, nicht weniger ahnungslose und zielstrebige Koranexegeten behaupten nun, die Religion gebiete den Muslimen Schandtaten gegen Ungläubige, wie auch den Hass gegen Juden. Das glauben viele – nicht nur ratlose AfD-Wähler – gern, weil es entlastet, Schuldige definiert und die eigenen Ressentiments vergessen lässt.
Der große Irrtum besteht unter anderem darin, den Nationalsozialismus als eine Art Geistererscheinung anzusehen, die aus dem Nichts in eine aufgeklärt-abendländische Welt gekommen sei und in einem Nichts verschwunden und eine wiederum aufgeklärt-abendländische Welt hinterlassen habe. In die nun wiederum der "islamische Antisemitismus" eingezogen sei. Man muss sich nur ein wenig mit dem Antisemitismus im 19. Jahrhundert in Deutschland oder auch mit mit dem in der Habsburger Monarchie befassen, um zu sehen, dass der NS keineswegs eine singuläre Erscheinung war sondern eingebettet ist in langzeitige und großräumige Traditionen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:54)

Das Christentum ist NICHT die Quelle islamischen Antisemitismus!
Interessant ist auch, was ein Moslem selber zu dem Thema schreibt:
Um den Antijudaismus unter Muslimen zu begreifen, ist es ratsam, einen raschen Blick auf den in Medina (622–632) offenbarten Koran zu werfen. Dort werden Ablehnung bis hin zu Feindschaft und Gewalt gegen die Juden theologisch legitimiert.

Nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, meist als „Kinder Israels“ bezeichnet, müssten im Alltag gemieden werden (Koran 2:120). Ihre Herzen seien verhärtet, sogar härter als die Steine (Koran 2:69, 5:16 und 57:15). Sie hätten ihre eigenen Propheten umgebracht (Koran 2:58 und 2:85) und den mit Gott geschlossenen Bund gebrochen (Koran 4:154 und 5:16). Ihnen sei nicht zu trauen, sie seien als Verräter zu betrachten (Koran 2:94 und 5:16). Ihnen werden Wortverdrehungen und Verfälschungen des Wortes Gottes zugeschrieben (Koran 4-48-49 und 16:45), die durch den Koran korrigiert würden. Sie brächten andere Menschen um ihr Geld (Koran 159 und 9:34). Und dieses stereotype Sündenregister könnte beliebig verlängert werden.

Dadurch kreiert der Koran unter den Muslimen eine Atmosphäre des Misstrauens gegenüber den Juden. Und Sure 9, Vers 29 ruft sogar deutlich zur Bekämpfung der Juden auf. Auch der Prophet selbst, dessen religiöses und politisches Handeln als Vorbild für die Muslime gilt, ging erbarmungslos gegen Juden in Medina vor. Er ließ sie entweder vertreiben oder töten, nachdem sie sich nicht seiner Gemeinde anschließen wollten.

Der Koran bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus islamischer Prägung. Die kulturelle Sozialisation und politische Krisen wie der andauernde Palästinakonflikt dienen als Verstärker. Muslime werden dazu erzogen, die Juden zu hassen, nicht nur Israel, sondern alle Juden der Welt. Unter Muslimen gilt das Wort „Jude“ bis heute als Schimpfwort. Ihnen wird – neben den Amerikanern – die Verantwortung für das Leiden der Muslime in der ganzen Welt zugeschrieben.

http://www.fr.de/kultur/antisemitismus- ... -a-1408164

Abdel-Hakim Ourghi (* 1968 in Oran, Algerien) ist ein deutsch-algerischer Islamwissenschaftler, Philosoph und Religionspädagoge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abdel-Hakim_Ourghi
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:35)

Interessant ist auch, was ein Moslem selber zu dem Thema schreibt:
Um den Antijudaismus unter Muslimen zu begreifen, ist es ratsam, einen raschen Blick auf den in Medina (622–632) offenbarten Koran zu werfen. Dort werden Ablehnung bis hin zu Feindschaft und Gewalt gegen die Juden theologisch legitimiert.

Nicht nur die Christen, sondern auch die Juden, meist als „Kinder Israels“ bezeichnet, müssten im Alltag gemieden werden (Koran 2:120). Ihre Herzen seien verhärtet, sogar härter als die Steine (Koran 2:69, 5:16 und 57:15). Sie hätten ihre eigenen Propheten umgebracht (Koran 2:58 und 2:85) und den mit Gott geschlossenen Bund gebrochen (Koran 4:154 und 5:16). Ihnen sei nicht zu trauen, sie seien als Verräter zu betrachten (Koran 2:94 und 5:16). Ihnen werden Wortverdrehungen und Verfälschungen des Wortes Gottes zugeschrieben (Koran 4-48-49 und 16:45), die durch den Koran korrigiert würden. Sie brächten andere Menschen um ihr Geld (Koran 159 und 9:34). Und dieses stereotype Sündenregister könnte beliebig verlängert werden.

Dadurch kreiert der Koran unter den Muslimen eine Atmosphäre des Misstrauens gegenüber den Juden. Und Sure 9, Vers 29 ruft sogar deutlich zur Bekämpfung der Juden auf. Auch der Prophet selbst, dessen religiöses und politisches Handeln als Vorbild für die Muslime gilt, ging erbarmungslos gegen Juden in Medina vor. Er ließ sie entweder vertreiben oder töten, nachdem sie sich nicht seiner Gemeinde anschließen wollten.

Der Koran bildet gewissermaßen die Tiefenschicht des Antisemitismus islamischer Prägung. Die kulturelle Sozialisation und politische Krisen wie der andauernde Palästinakonflikt dienen als Verstärker. Muslime werden dazu erzogen, die Juden zu hassen, nicht nur Israel, sondern alle Juden der Welt. Unter Muslimen gilt das Wort „Jude“ bis heute als Schimpfwort. Ihnen wird – neben den Amerikanern – die Verantwortung für das Leiden der Muslime in der ganzen Welt zugeschrieben.

http://www.fr.de/kultur/antisemitismus- ... -a-1408164

Abdel-Hakim Ourghi (* 1968 in Oran, Algerien) ist ein deutsch-algerischer Islamwissenschaftler, Philosoph und Religionspädagoge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Abdel-Hakim_Ourghi
Nur leider befinden sich Muslime wie Abdel-Hakim Ourghi in der Minderheit.

Passend dazu auch:

"Bevor ich mit meinen Ausführungen über den islamischen Antisemitismus beginne, möchte ich zunächst einmal mehr klarstellen, dass es falsch und unangebracht wäre, sämtliche Muslime in diesem Punkt unter Generalverdacht zu stellen. Es existieren wohl Millionen von Muslimen, die überhaupt nicht antisemitisch sind, weder latent noch offen. Viele von ihnen pflegen Kontakte und Freundschaften zu Jüdinnen und Juden." [...]
"Die Existenz dieser Menschen soll allerdings nicht suggerieren, dass damit der Islam nicht antisemitisch wäre. Allein die Tatsache, dass sie gegenüber den Antisemiten in der islamischen Welt eine Minderheit bilden, kann einen solchen Rückschluss nicht zulassen. Es ist unzulässig, aufgrund Beobachtungen bei einer ausgesprochenen Minderheit abzuleiten, der Islam sei nicht antisemitisch und diese Leute seien dafür der Beweis." [...]
"Der islamische Antisemitismus ist ein originärer – d.h. von anderen Antisemitismen losgelöster und unabhängig entstandener – Antisemitismus. Er ist einerseits in allen möglichen Quellen des Islam vorzufinden: Im Koran, in den Hadithen, in der Sira, in den relevanten Kommentaren dieser Schriften, in Fatwas (Rechtsgutachten) und in vielen Publikationen religiösen Inhalts. Ferner ist ihm in der gesamten uns bekannten Geschichte des Islam zu begegnen. Wir finden ihn in der Politik, in der Religion, im ganz gewöhnlichen Alltag, in der Kunst, in Karikaturen, in Büchern, schlicht überall, auch in der Gegenwart."
Quelle


Was eigentlich recht schnell und einfach herauszufinden/zu recherchieren ist, scheint unseren Journalisten zu anstrengend zu sein. Die schreiben lieber einer vom andern ab, vor allem, wenn es grade in die gültige Political Correctness passt.
Zum diesem Thema hat sich vor nicht allzu langer Zeit, ein bekannter Politiker wie folgt geäußert:

"Vom französischen Philosophen Alain Finkielkraut ist eine gute Definition von „politischer Korrektheit“ überliefert: „Nicht sehen wollen, was zu sehen ist“. So verstanden ist political correctness also weder ein zivilisierter Sprachgebrauch noch ist die Kritik an ihr gleichzusetzen mit der Missachtung gesellschaftlicher Normen und Wertvorstellungen. Sondern es geht um Wirklichkeitsverweigerung. Um das Schließen der Augen vor unbequemen Realitäten aus Sorge, falsch verstanden zu werden, Beifall von der falschen Seite zu bekommen, aus Mutlosigkeit oder Rücksichtnahme und leider oft auch aus Gleichgültigkeit."

(Mag jeder selbst herausfinden, wer der Politiker ist und wo er das gesagt/geschrieben hat. :p )

Diese Aussage passt auch bezüglich Antisemitismus und dem Umgang damit, wie die Faust auf's Auge.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 13:31)

Das: https://www.focus.de/politik/experten/w ... 69170.html hast du nicht gelesen? Dass sich der Antisemitismus weiter "entwickelt" und vermeintlich "gute" Argumente oder Gründe für den Hass auf Juden aus anderen Ländern übernimmt, ist doch nicht weiter verwunderlich.
Das ist natürlich richtig. Deshalb ist die Formulierung "islamisierter Antisemitismus" meiner Ansicht nach auch völlig korrekt. Und in seinen realen Auswirkungen ist ein solcher islamisierter Antisemitismus keinen Deut besser (oder vielleicht sogar schlimmer) als ein genuiner. Bei der Diskussion um einen angeblichen "Import" geht es ja in Wirklichkeit auch weder um Muslime noch um Juden sondern um die Rettung des Selbsbilds derer, die sich einem christlich-abendländischern Kulturbereich zuordnen.

Auf den leicht durchschaubaren faulen Trick der AfD wurde schon mehrfach hingewiesen. Hier nochmal:
Und so ähnlich ist es bei der AfD: Die freundlichen Töne von Frau Petry oder Marcus Pretzell erleichtern vor allem ihren vielen bürgerlichen Vielleicht-Wählern die Entscheidung, ihren Ressentiments gegen andere Minderheiten – in erster Linie gegen Muslime und Flüchtlinge – freieren Lauf zu lassen. Den Juden kommt in diesem Spiel nur die Rolle der nützlichen Idioten zu. Es irrt gewaltig, wer sich in dieser Rolle geehrt fühlt.
Deutliche Worte.

Im selben Text wird auf die Rolle der Juden (darauf wurde hier wohl noch nicht eingegangen) in der US-Poltiik hingewiesen.
»Der jüdische Bevölkerungsanteil von 1,7 Prozent ist nahezu bedeutungslos. Was zumeist übersehen wird, ist die Tatsache, dass die proisraelischen Äußerungen der amerikanischen Politiker insbesondere aus dem republikanischen Lager sich gar nicht so sehr an die jüdische Wählerschaft, sondern an die evangelikalen Christen richten, deren Bevölkerungsanteil ein Vielfaches der jüdischen Amerikaner beträgt.«
Ganz klar eine Vorlage zur Selbstreinwaschung.

Beide Zitate stammen aus: "Falsche Freunde. Warum die rechtspopulistische Partei sich besonders um jüdische Wähler bemüht", erschienen jüngst in der "Jüdischen Allgemeinen". http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/29407 Zumindest nach meinem Eindruck und nach dem was ich gelesen habe, reflektiert - unter den jüdischen Zeitungen in deutsch - die eher liberale "Jüdische Allgemeine" die aktuellen Entwicklungen in einigen Aspekten etwas anders als die eher konservative "Jüdische Rundschau".
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:55)

Bei der Diskussion um einen angeblichen "Import" geht es ja in Wirklichkeit auch weder um Muslime noch um Juden sondern um die Rettung des Selbsbilds derer, die sich einem christlich-abendländischern Kulturbereich zuordnen.
Diesem Kulturbereich ordne ich mich auch zu, irgendein Selbstbildnis brauche ich nicht zu retten, es gibt antisemitische Deutsche genauso wie antisemitische Einwanderer. Wie genau jetzt jemand seinen Rassismus begründet ist für mich eher unerheblich, Rassismus bleibt Rassismus, ich sehe es allerdings nicht ein, dass "der Westen" oder Europa mal wieder an allem Schuld sein soll. Zur Info: das Pamphlet "Die Protokolle der Weisen von Zion" stammt aus Russland. Oder sind "wir" auch irgendwie am Massaker von Granada Schuld?

Dazu passt dann noch ein anderes Zitat aus o.g. Quelle:
Die selbst gewählte Opferrolle führt zu Passivität und selbst verschuldetem Leiden an Minderheitskomplexen. Sie befreit uns nicht von der Notwendigkeit, die Fehler bei uns selbst zu suchen und endlich Verantwortung zu übernehmen.

Dass Rechtsextreme dieses Thema natürlich begierig aufgreifen, um von der eigenen Schande abzulenken, diese Erkenntnis haut doch auch niemand mehr vom Hocker, viel zu durchschaubar, dieses Theater.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:17)

So als hätte es einen genuin europäischen Antisemitismus nie gegeben. Deshalb ist der Begriff "islamisierter Antisemitismus" für die aktuellen Erscheinungen der eigentlich korrekte. Der "Import" verlief in genau anderer Richtung.
Streng genommen sind alle drei semitischen Religionen - Judentum, Christentum und Islam -"Importe" aus der Wüste. Davor war man im Abendland naturreligös und polytheistisch.
Ich meine, das wird ja gern vergessen oder verdrängt, dass auch und gerade das Christentum eine morgenländische Religion war und Juden die ersten christlichen Anhänger(Judenchristen) und christliche Missionare waren.
Am bekanntesten wohl Paulus von Tarsus ("vom Saulus zum Paulus"), der erst Christen verfolgte, und dann selbst einer wurde und entsprechend verfolgt wurde. Also die früheste Spaltung und daraus folgende Konflikte zwischen alt und neu muss man dort suchen.

Wobei nun auch der ganze Begriff "Antisemitismus" ein falsch gewählter ist, zumindest dafür, wofür er aktuell verwendet wird.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

BlueMonday hat geschrieben:(26 Apr 2018, 15:33)

Streng genommen sind alle drei semitischen Religionen - Judentum, Christentum und Islam -"Importe" aus der Wüste. Davor war man im Abendland naturreligös und polytheistisch.
Ich meine, das wird ja gern vergessen oder verdrängt, dass auch und gerade das Christentum eine morgenländische Religion war und Juden die ersten christlichen Anhänger(Judenchristen) und christliche Missionare waren.
Am bekanntesten wohl Paulus von Tarsus ("vom Saulus zum Paulus"), der erst Christen verfolgte, und dann selbst einer wurde und entsprechend verfolgt wurde. Also die früheste Spaltung und daraus folgende Konflikte zwischen alt und neu muss man dort suchen.

Wobei nun auch der ganze Begriff "Antisemitismus" ein falsch gewählter ist, zumindest dafür, wofür er aktuell verwendet wird.
Antisemitismus steht genau für das, was es ist, nämlich Judenhass.
Wer an der Definition herumdeutelt, bewegt sich nicht mehr auf dünnem Eis, der ist schon eingebrochen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

Zu behaupten, es gäbe keinen genuin islamischen Antisemitismus, ist ziemlicher Käse.
Das erste antijüdische Pogrom auf europäischem Boden haben Muslime veranstaltet. Der gelbe Fleck ist eine islamische Erfindung.

Der christliche Antijudaismus basiert auf dem Vorwurf des Gottesmordes. Daß Muslime sich diesen Antisemitismus zum Vorbild genommen hätten, ist hochgradiger theologischer Humbug.

Wer die Hamas-Charta schon mal gelesen hat, weiß, daß dieser Antisemitismus nicht von Hitler, nicht von den Protokollen und nicht von irgendwelchen Christen kommt. Legitimiert wird die unversöhnliche Feindschaft gegenüber den Juden durch "Weisheiten" des Propheten.

Die islamophile Albernheit, Muslime von jeder Verantwortung für das eigene Handeln freisprechen zu wollen, ist auch eine Form von Rassismus.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:28)

Erstens gibt es - wie ich darlegte - keinen "islamischen" sondern einen "islamisierten Antisemitismus" (europäischen Ursprungs). Ein "nur" lasse ich hier bewusst aus. Und zweitens handelt es sich nicht um "irgendwelche Quellen" sondern um einen aktuellen Artikel von Wolfgang Benz (langjähriger Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung und international anerkannter Experte auf diesem Gebiet). Zu lesen in einer sehr seriösen Tageszeitung.
Du hast gar nichts belegt, du hast nur den Unsinn, der in einer Tageszeitung verbreitet wird, reproduziert!
Es gibt keinen "islamisierten Antisemitismus" europäischen Ursprungs" sondern einen Antisemitismus, welcher dem Islam immanent ist - oder anders einen genuin islamischen Antisemitismus!
Ich zitiere gerne nochmal:

"Die eigentliche Dramatik der Situation liegt jedoch in dem Umstand, dass der Antisemitismus der Islamisten in der Umma der Muslime nicht nur auf keine Gegenbewegung stößt, sondern dass sich der Judenhass mit zunehmender Geschwindigkeit als der wichtigste gemeinsame Nenner dieser umma etabliert." [...]
"Die Behauptung beispielsweise, dass das Verzehren nichtjüdischen Blutes ein religiöser Ritus bei „den Juden“ sei, findet sich nicht nur auf den Homepages der islamistischer Sekten. Diese Behauptung gehört zum Repertoire eines weitverbreiteten Standardwerks über Das Volk Israels im Koran und in der Sunna, das der renommierteste Geistliche des sunnitischen Islam, der Großscheich der Al-Azhar-Universität von Kairo, Mohammed Tantawi verfasst und 1997 neu aufgelegt hat." [...]
Der Islam ist demgegenüber von einer anderen Legende geprägt, einer Legende, der zufolge sich die Juden dem Propheten Mohammed in Medina zwar widersetzten. Hier aber blieb Mohammed als eindeutiger Sieger zurück. Er soll die jüdischen Stämme von Medina besiegt und anschließend vertrieben, versklavt oder getötet haben."
Quelle

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:28)Benz legt in seinem Artikel dar, dass eben genau jener auch in deiner Küntzel-Quelle genannte Tantawi seine antisemitischen Vorstellungen direkt aus den seit langer Zeit im europäischen Raum kreisenden antisemitischen Stereoptypen und VTs zusammenfügte.
Es geht eben NICHT darum woraus sich der Antisemtismus Tantawis speist, sondern darum wo die Ursachen für den islamischen Antisemitsmus liegen. Und diese Ursachen liegen eben NICHT in den europäischen VTs und Sterotypen, sondern die liegen in der Entstehungsgeschichte des Islam, es sind die gleichen Ursachen, aus denen sich auch der islamische Christenhass speist.
Die Ursachen liegen darin begründet, dass der Islam - als jüngste der drei abrahamitischen Religionen - den Anspruch darauf erhebt, die einzig wahre Religion zu sein, deren Regeln und Gebote einem Kamelzüchter namens Mohamend direkt von Gott eingeflüstert worden wären. Juden und Christen wird unterstellt, dass ihre Schriften verfälscht worden seien und dass sie sich gefälligst dieser einzig wahren Religion zu unterwerfen hätten.
Islamischer Antisemitismus speist sich eben daraus, dass sich Juden NICHT unterworfen haben, sondern an ihrem ursprünglichem Glauben festhielten.
Und genau DAS stellt Küntzel auch klar und er tut noch mehr, er zeigt auf, dass Benz und andere jene sind, die Reinwaschungsversuche unternehmen, indem sie eben die Falschbehauptung aufstellen, der islamische Antisemitismus sei europäischen Ursprungs.

"Es ist gerade dieser Antisemitismus des gehobenen islamischen Milieus, der den Zulauf zu islamistischen Terrorkommandos garantiert. Da mag sich auch ein Herr Matathier vom Islamismus abgrenzen, so viel er will: Wer antisemitischen Wind sät, erntet djihadistischen Sturm. Wenn sich das Hirngespinst des angeblich notwendigen Kampfs gegen die Juden erst einmal festgesetzt hat, kann sich Al Qaida allemal als die konsequentere Kraft und als eigentliche Avantgarde der Umma präsentieren.
Die Dramatik dieser Entwicklung wird in Deutschland und Europa kaum erfasst. Wir stehen im Gegenteil vor dem bemerkenswerten Phänomen, dass einerseits der klassische und sich den „Protokollen der Weisen von Zion“ orientierende Antisemitismus eines Le Pen oder eines Abgeordneten Hohmann zwar auf signifikante politische Widersprüche stößt; da wird dann selbst eine Bundestagsresolution bemüht. Exakt derselbe Antisemitismus wird hingegen ignoriert oder toleriert, sobald er sich, wie in den Texten der Hamas, islamisch artikuliert.Die aktuelle Auseinandersetzung über die Antisemitismus-Studie der Europäischen Union legt diesen Widerspruch bloss" [...]
"Wie ist diese Doppelmoral gegenüber Antisemitismus zu erklären? Warum stößt der Antisemitismus der Rechtsradikalen in Deutschland und Europa auf Empörung, der Antisemitismus der Islamisten aber nicht?" [...]
Es lohnt sich, diese beiden durchaus klassischen Argumente, wenn es um die Verharmlosung des islamischen Antisemitismus geht, genauer zu betrachten. Zunächst also zur offenkundig skandalösen These, wonach Rassismus schüre, wer über „Islamischen Antisemitismus“ informiert."
Quelle: ebenda


Und genau DAS macht Benz und das machen unsere Medien - sie verharmlosen und relativieren islamischen Antisemitismus UND sie bestärken Muslime in ihrer selbst gewählten Opferrolle, derzufolge "die Anderen", die Europäer an ihren Problemen Schuld trügen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:28)]
Und er geht auch auf die Motivation heutiger verfälschender Sichtweisen ein.
Ganz im Gegenteil - Benz propagiert selbst eine völlig verfälschte Sichtweise!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:55)

Das ist natürlich richtig. Deshalb ist die Formulierung "islamisierter Antisemitismus" meiner Ansicht nach auch völlig korrekt.
Nein die Formulierung ist nicht nur falsch, sie ist Schwachsinn! Es gibt genuinen islamischen Judenhass, genauso wie es genuinen Christenhass gibt und beide haben die gleichen Wurzeln/Ursachen!
schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:55) Und in seinen realen Auswirkungen ist ein solcher islamisierter Antisemitismus keinen Deut besser (oder vielleicht sogar schlimmer) als ein genuiner.
Es IST genuiner islamischer Antisemitismus, dessen Auswirkungen wir zu spüren bekommen!
schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:55) Bei der Diskussion um einen angeblichen "Import" geht es ja in Wirklichkeit auch weder um Muslime noch um Juden sondern um die Rettung des Selbsbilds derer, die sich einem christlich-abendländischern Kulturbereich zuordnen.
Und noch mehr Unsinn! Oder sollte ich es besser Verachtung der eigenen Kultur nennen?
In der Diskussion um Antisemitismus geht es sehr wohl um Muslime und den genuin islamischen Antisemitismus, den diese mitgebracht haben und der zusätzlich zum eigenen Antisemitismus Probleme bereitet bzw die bereits bestehenden Probleme noch verschärft.
Es muss kein "Selbstbild der christlich-abendländischern Kultur" gerettet werden, weil Antisemitismus (leider) zu dieser Kultur - zu diesem Selbstbild - dazu gehört und das seit 2000 Jahren.
Niemand, der einigermaßen Ahnung von dieser "christlich-abendländischern Kultur" hat, wird das leugnen und niemand, der sich zu dieser Kultur bekennt, wird leugnen, dass dieser Antisemitsmus bisher nicht ausgerottet werden konnte.

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 14:55) Auf den leicht durchschaubaren faulen Trick der AfD wurde schon mehrfach hingewiesen. Hier nochmal:
<snip>
Es geht hier nicht um die AfD - also spare dir deine Ablenkungsmanöver!
Es geht um Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Problem - um ein Problem, welches im rechten und linken politischen Spektrum in etwa gleich hohem Maße vertreten ist, was auch in der politischen Mitte ein Problem - wenn auch nicht in gleichem Maße wie rechts und links - darstellt.
Also besser mal den Dreck vor der eigenen Türe wegräumen, bevor man auf andere zeigt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2018, 15:05)

Diesem Kulturbereich ordne ich mich auch zu, irgendein Selbstbildnis brauche ich nicht zu retten, es gibt antisemitische Deutsche genauso wie antisemitische Einwanderer. Wie genau jetzt jemand seinen Rassismus begründet ist für mich eher unerheblich, Rassismus bleibt Rassismus, ich sehe es allerdings nicht ein, dass "der Westen" oder Europa mal wieder an allem Schuld sein soll. Zur Info: das Pamphlet "Die Protokolle der Weisen von Zion" stammt aus Russland.
... das mit seiner christlich-orthodoxen Glaubenstradition selbstverständlich integraler Bestandteil unseres eigenen Kulturbereichs ist. Wer spricht denn von einer "Schuldfrage"?
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(26 Apr 2018, 18:02)

Zu behaupten, es gäbe keinen genuin islamischen Antisemitismus, ist ziemlicher Käse.
Das erste antijüdische Pogrom auf europäischem Boden haben Muslime veranstaltet. Der gelbe Fleck ist eine islamische Erfindung.

Der christliche Antijudaismus basiert auf dem Vorwurf des Gottesmordes. Daß Muslime sich diesen Antisemitismus zum Vorbild genommen hätten, ist hochgradiger theologischer Humbug.

Wer die Hamas-Charta schon mal gelesen hat, weiß, daß dieser Antisemitismus nicht von Hitler, nicht von den Protokollen und nicht von irgendwelchen Christen kommt. Legitimiert wird die unversöhnliche Feindschaft gegenüber den Juden durch "Weisheiten" des Propheten.

Die islamophile Albernheit, Muslime von jeder Verantwortung für das eigene Handeln freisprechen zu wollen, ist auch eine Form von Rassismus.
In einem Beitrag (von Ende März) im Deutschlandradio wird zunächst einmal ganz ähnlich argumentiert:
Wie kann es sein, dass wir uns noch wundern über antisemitische Übergriffe an deutschen Schulen? Das geht seit Jahren so. "Du Jude" ist zum Schulhof-Schimpfwort schlechthin geworden. Schon vor 20 Jahren hätten wir eingreifen können. Aber was passiert? Politiker und Journalisten und Islamverbände eiern rum, wollen nicht benennen, was offensichtlich ist: Es gibt Judenhass in der biodeutschen Mehrheitsgesellschaft, so lange es sie gibt. Bis heute. Aber es gibt auch eine besondere Form des Judenhasses in der muslimischen Minderheit.

Davor warnt zum Beispiel der Psychologe Ahmad Mansour seit Jahren. Er ist aufgewachsen als arabischer Muslim in Israel und lebt in Deutschland. Er weiß, was sich in muslimischen Köpfen abspielt. Er fordert bessere Prävention - und liefert konkrete Vorschläge. ... Doch unsere Debatten laufen so: Muslimischer Antisemitismus wird relativiert mit dem Verweis auf den Antisemitismus der Neonazis.
Um dann aber, etwas später, zu konstatieren:
Denn machen wir uns nichts vor. Auch wenn die eine oder andere Freitags-Predigt in islamistischen Moscheen antijüdisch daherkommen mag, der eigentliche Grund für die Konflikte auf Berliner und anderen Schulhöfen ist der Nahostkonflikt. So lange von fast allen Staaten der Region das Existenzrecht Israels nicht anerkannt wird, infiziert das die Köpfe und Herzen von Kindern und Jugendlichen in Berlin oder Hamburg.
http://www.deutschlandfunk.de/antisemit ... _id=414411

Wenn das tatsächlich so ist, dann ist die Eindämmung dieser Gewaltphänomene, wenn einem denn daran gelegen ist, wesentlich schwieriger und keineswegs mit Verweis auf irgendwelche kulturellen Traditionslinien zu bewältigen. Beziehungsweise sind diese Verweise in keinster Weise hilfreich. Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.

Ich will aber zu der Argumentation "Muslimischer Antisemitismus wird relativiert mit dem Verweis auf den Antisemitismus der Neonazis." nur zwei Dinge hinzufügen bzw. entgegensetzen. Nach wie vor gibt es einen weit verbreiteten Antisemitismus der Mitte. Auch wenn der sich eher nicht in Gewalttaten und Pöbeleien äußert sondern gewissermaßen in einem Lebendighalten jahrhundertealter Erzählungen. Gerade haben wir das Lutherjahr 2017 hinter uns. Und es gab auch von seiten der evangelischen Kirche in Deutschland einen erfreulich offenen und offensiven Umgang und eine Aufarbeitung der extrem antisemitischen Schriften Luthers. Und zwar ganz ausdrücklich nicht als eine persönliche Macke sondern als integralem Bestandteil seiner Theologie. Und auf der anderen Seite blieben die Besucherzahlen zu den Veranstaltungen weit hinter den Erwartungen zurück. Da stellt sich schon die Frage, ob es da nicht einen gewissen Zusammenhang gibt bzw. ob die These vom "importierten Antisemitismus" nicht das verlockendere Angebot ist. Und zweitens: Der Antisemitismus, der sich zur Zeit in Ländern wie Ungarn ausbreitet, wird keineswegs von "Neonazis" getragen sondern ebenfalls vonn einer sich ausdrücklich christlich-abendländisch verortenden Mitte.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Apr 2018, 08:56)
Wenn das tatsächlich so ist, dann ist die Eindämmung dieser Gewaltphänomene, wenn einem denn daran gelegen ist, wesentlich schwieriger und keineswegs mit Verweis auf irgendwelche kulturellen Traditionslinien zu bewältigen. Beziehungsweise sind diese Verweise in keinster Weise hilfreich. Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.
Aha.
schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:17)
Das Christentum ist die eigentliche Quelle des Antisemitismus.
Die Aussage, daß das Christentum "die eigentliche Quelle des Antisemitismus" sei, ist demnach nicht nur falsch, sondern auch nicht hilfreich.
Das habe ich schon vermutet.

Die Ursachen einzig im Westen zu verorten, erklärt in keiner Weise, warum antisemitische Verschwörungstheorien ungefiltert ins islamische Narrativ eingefügt werden, wenn doch der Antisemitismus im Islam angeblich keine eigene Basis hat.

Die Gründe für den islamischen Antisemitismus im Konfliktfeld des Nahen Ostens zu sehen, unterschlägt eine mehr als tausendjährige Geschichte und macht letztlich die Juden für den Antisemitimus verantwortlich, was nicht wirklich originell ist.

Diese Diskussion wurde andernorts schon mehrmals ausgiebig geführt und ich habe keine Lust immer wieder dem gleichen Blödsinn entgegenzutreten.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p3033889

So wie diese Diskussion verläuft, geht es nicht mehr um den Antisemitismus, sondern um das Prinzip "Haust du meinen Antisemiten, hau' ich deinen Antisemiten". Der Antisemitismus ist kein rechtes, kein linkes und kein islamisches Phänomen, auch keines der Mitte, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

So sieht es aus, Zunder - danke! :thumbup:
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(27 Apr 2018, 15:12)

Aha.

Die Aussage, daß das Christentum "die eigentliche Quelle des Antisemitismus" sei, ist demnach nicht nur falsch, sondern auch nicht hilfreich.
Das habe ich schon vermutet.

Die Ursachen einzig im Westen zu verorten, erklärt in keiner Weise, warum antisemitische Verschwörungstheorien ungefiltert ins islamische Narrativ eingefügt werden, wenn doch der Antisemitismus im Islam angeblich keine eigene Basis hat.

Die Gründe für den islamischen Antisemitismus im Konfliktfeld des Nahen Ostens zu sehen, unterschlägt eine mehr als tausendjährige Geschichte und macht letztlich die Juden für den Antisemitimus verantwortlich, was nicht wirklich originell ist.
Für die Bewältigung der aktuellen ganz konkreten und auch strafrechtlich relevanten Fälle von antisemitischen Ausfällen macht es weder Sinn im Koran noch in Luthers "Judenschriften" nachzulesen. Kurzfristig und wirksam können das nur direkt umgesetzte Maßnahmen sein. Und da sehe ich zuallererst und ganz oben das Problem der Finanzierung und Beeinflussung von Koranschulen in Deutschland, in denen Kinder und Jugendliche mit antisemitischem Gedankengut vergiftet werden. Dann natürlich ganz allgemein der restriktivere Umgang mit Gewaltausübung auf allen Ebenen (Schulen, Medien, Öffentlichkeit). Und dann die gezielte außenpolitische Sanktionierung von Formen offenen und verdeckten Antisemitismus innerhalb der EU. Allen voran die uneträglichste der letzten Dekaden: Die Anti-Soros-Kampagne in Ungarn.

Der Konfliktfeld Naher Osten ist keineswegs kausal der Grund für den islamisierten Antisemitismus. Schon Jean-Paul Sartre wies in seiner Schrift "Überlegungen zur Judenfrage" auf die grundlegende, eigentlich völlig triviale Feststellung hin, dass der Antisemitismus "kein jüdisches Problem ist". Sondern "unseres". Wer immer als dieses "wir" dann einzusetzen ist. Nur wirkt dieses Konfliktfeld wie ein Katalysator für die Ausbreitung solcher auf falschen Annahmen beruhenden Ideologien. Und wiederum muss es dem Westen aus einer pragmatischen Sicht der Konfliktlösung und der Vermeidung von Übergriffen heraus daran gelegen sein, diese Konflikte so einzudämmen, dass diese katalytische Wirkung ausbleibt.

Kausal ist auch nicht der Zusammenhang zwischen antisemitischen Narrativen aus dem christlich-abendländischen Bereich und ihrem Aufgreifen durch muslimische Hassprediger (wie etwa die bekannten Protokolle). Diese Narrative wurden nur eben geliefert. Es ist außerhalb der Konflikte, um die es hier geht, das Gebot der Menschen, die in diesen Kulturraum hineingeboren wurden, sich kritisch mit ihrer eigenen Geschichte des Antisemitismus auseinanderzusetzen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Vongole hat geschrieben:(27 Apr 2018, 14:56)
Die Muslime sind nicht die neuen Juden, auch wenn sich isl. Interessenverbände noch so viel Mühe geben, diesen Vergleich zu ziehen.
Nein. Sind sie nicht. Anlässlich der aktuellen Rückblicke auf das Martin-Luther-King-Attentat oder auch Phänomene wie die Great Migration im 20. Jahrhundert scheint mir der Blick der Europäer auf Muslime in Europa weit eher dem Blick der US-Amerikaner auf ihre schwarzen Mitbewohner im 20. Jahrhundert zu ähneln. In der Hysterie vor allem. Oder auch in dieser häufigen Reduktion auf angebliche sexualisierte Gefahren. Ein Großteil der zwischen Ende des 19. und Mitte des 20. jahrhunderts praktizierten Lynchjustiz-Fälle gegen Schwarze wurde eingeleitet wegen angeblicher sexueller Übergriffe von schwarzen Männern gegen weiße Frauen. Antisemitismus ist ein jahrhundertealtes tief verwurzeltes Phänomen. Jim-Crow-gesetze, Minstrel-Shows, die aktuelle hiesige islam-Hysterie oder auch die antikommunistische Hysterie der nachkriegszeit sind (hoffentlich) eher vorübergehende Zeiterscheinungen.

Und daran erinnern mich auch solche unsäglich dummen Diskussionen wie die um die kulturellen Leistungen der muslimischen Völker. Dass die Algebra keine genuin arabisch-muslimische Entwicklung sei, weil ja das Ziffernsystem aus Indien und Grundlagen aus der griechischen Antike stammen ist exakt so geistlos wie den Jazz als eine genuin "weiße" Kulturleistung einzuordnen, weil ja sowohl das Tonsystem als auch typische Instrumente wie Trompete oder Saxophon in Europa entwickelt wurden. Die Schwarzen hätten eben ein bissel Musik damit gemacht.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Apr 2018, 08:56)
Wenn das tatsächlich so ist, dann ist die Eindämmung dieser Gewaltphänomene, wenn einem denn daran gelegen ist, wesentlich schwieriger und keineswegs mit Verweis auf irgendwelche kulturellen Traditionslinien zu bewältigen. Beziehungsweise sind diese Verweise in keinster Weise hilfreich. Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.
Kommt der "Brennpunkt Nahost" mal eben so zu uns oder woran liegt es, dass er nicht "an unseren Grenzen haltmacht"?
Schon mal darüber nachgedacht?
Schon mal darüber nachgedacht, dass dieser "Brennpunkt Nahost" mitgebracht und unserer Gesellschaft ungebeten aufgezwungen wird?
Schon mal darüber nachgedacht, dass das sehr wohl etwas mit "kulturellen Traditionslinien" zu tun hat?
schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Apr 2018, 08:56)
Ich will aber zu der Argumentation "Muslimischer Antisemitismus wird relativiert mit dem Verweis auf den Antisemitismus der Neonazis." nur zwei Dinge hinzufügen bzw. entgegensetzen. Nach wie vor gibt es einen weit verbreiteten Antisemitismus der Mitte. Auch wenn der sich eher nicht in Gewalttaten und Pöbeleien äußert sondern gewissermaßen in einem Lebendighalten jahrhundertealter Erzählungen.
Wie oft muss man dir denn noch erklären, dass Antisemitismus in Deutschland und Europa ein gesamtgesellschaftliches Problem ist?
Da musst du nicht immer irgendwelche Beispiele heraus knaupeln und versuchen, islamischen Antisemitismus zu relativieren.
Mit deinem ständigen "ja aber" tust du nämlich genau das.
Es gibt diesen importierten Antisemitismus, das ist keine These, sondern eine Tatsache und genauso eine Tatsache ist es, dass dieserimportierte Antisemitismus, die ohnehin vorhandenen Probleme noch potenziert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Keoma hat geschrieben:(27 Apr 2018, 18:28)

Tja, aber wie man sieht, sind wir wieder einmal an diesem Punkt angelangt - wer den Islam kritisiert und noch dazu auf der Seite von Israel steht, muss ja ein böser Rechter sein.
Latürnich sind das alles ganz böse Rechte. Nur ganz böse Rechte haben dem Antrag des Bundestages auf Unverhandelbarkeit des Existenzrechts Israels zugestimmt. Für die Linken ist so ein Antrag nicht annehmbar.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Antonius »

Dark Angel hat geschrieben:(27 Apr 2018, 17:15)
Hier geht es um Antisemitismus, um antisemitistischen Antizionismus, um Judenhass und nicht um Islamfeindlichkeit.
Benz vergleicht den 2000 Jahre alten Antisemitismus mit der recht jungen (ab Beginn des 21.Jh.) Islamfeindlichkeit und stellt sie de facto auf eine Stufe.
Das ist unzulässig, weil er damit den Antisemitsmus relativiert und marginalisiert.
Damit disqualifiziert sich Benz als Kompetenzperson selbst, zumal es keine Definition für "Islamfeindlichkeit" gibt. Darunter wird alles subsummiert - beginnend mit Kritik am Islam, über Islamophibie (einen von iranischen Mullahsystem geprägten bzw erfundenen Begriff) bis hin zur Feindlichkeit gegenüber Muslimen.
Anstisemitismus/antisemitistischer Antizionismus ist eine ganz andere Dimension als so genannte Islamfeindlichkeit.
Über zwei Jahrtausende wurden Tausende Juden Opfer von Pogromen, sowohl durch Christen als auch durch Muslime.
Gegen Muslime gab es keinerlei Pogrome in den letzten 1300 Jahren.
Antisemitismus/Judenhass führte zum Genozid an Juden (Holocaust), gegen Muslime gab es zu keiner Zeit derartige Verbrechen.
Niemand spricht arabischen Staaten das Existenrecht ab, Israel hingegen wird das Existenzrecht abgesprochen und zwar von arabischen (islamischen) Staaten.
Keinem arabischem Volk wird mit vollständiger Vernichtung gedroht, dem jüdischen Volk hingegen drohen gerade arabische Staaten mit vollständiger Vernichtung.
Und es gibt noch einen ganz entscheidenden Unterschied: Juden sind tatsächliche Opfer von Vertreibung, Verfolgung und Mord.
Muslime hingegen generieren sich als Opfer, sind es aber nicht, sie haben nichtJahrtausende lange Verfolgung und Mord ertragen müssen.

Allein schon diese unvollständige Auflistung zeigt, wie unzulässig die Gleichsetzung ist, die Benz vornimmt und wie verkürzt seine Sichtweise ist.
Und nochwas: Die Tatsache, dass Wolfgang Benz der islamistischen Plattform "Muslim-Markt" Interviews gibt und darüber schwadroniert, wie schlimm die Islamfeindlichkeit ist, disqualifiziert in zusätzlich als ernstzunehmenden "Partner" in Sachen Antisemitismuskompetenz, sie brandmarkt ihn vielmehr als Heuchler.
Und genau so sind auch seine Äußerungen bezüglich genuinen islamischen Antisemitismus zu verstehen - als Anbiederung an den Islam, als Islam-Appeasement!
Eine ausgezeichnete Analyse des Phänomens des Antisemitismus, Dark Angel.
Man kann ihr nur uneingeschränkt zustimmen !
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Ist es rechtsextrem, wenn Araber in Gaza nahe der Grenze zu Israel eine Nazi-Flagge hissen: ?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Bleibtreu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 23:15)

Ist es rechtsextrem, wenn Araber in Gaza nahe der Grenze zu Israel eine Nazi-Flagge hissen: ?
Die Botschaft ist ziemlich eindeutig, wenn man weiss, was Nazis dem juedischen Volk angetan haben. :|
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Senexx »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 23:15)

Ist es rechtsextrem, wenn Araber in Gaza nahe der Grenze zu Israel eine Nazi-Flagge hissen: ?
War das jetzt eine rhetorische Frage?

Das ist weniger "rechtsextrem" als ein klares Signal, was man mit den Juden vorhat.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Apr 2018, 23:18)

Die Botschaft ist ziemlich eindeutig, wenn man weiss, was Nazis dem juedischen Volk angetan haben. :|
Selbstverständlich ist die Botschaft eindeutig, natürlich nicht für die, die in diesen Terroristen edle Freiheitskämpfer sehen und die fest daran glauben wollen, die Hamas hätte ihre Meinung über Juden und Israel geändert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Julian »

Wenn man ein Problem angehen will, muss man das Problem erst ehrlich analysieren. Allerdings bezweifle ich, dass man in Deutschland das Problem ehrlich angehen will. Es geht eher darum, sich wohl zu fühlen und die Leute nicht vor den Kopf zu stoßen. Deswegen scheitert es bei vielen schon an der Analyse, gibt es doch viel zu viele politisch korrekte Tabus, die dadurch verletzt würden.

Das fängt an mit der völlig verzerrten Kriminalstatistik, die die Motivation antisemitischer Angriffe falsch darstellt:
Rund 20 Prozent der Befragten ordneten die Täter von versteckten Andeutungen und verbalen Beleidigungen und 25 Prozent von körperlichen Angriffen als linksextrem ein. Als rechtsextrem wurden 15 Prozent der versteckten Andeutungen bzw. 19 Prozent der Beleidigungen und körperlichen Angriffe eingestuft. Rund ein Viertel der Befragten gab an, die versteckten Andeutungen bzw. Beleidigungen seien christlich-religiös motiviert. Besonders häufig wurden muslimische Personen als Täter angegeben: 48 Prozent der versteckten Andeutungen, 62 Prozent der Beleidigungen und 81 Prozent der körperlichen Angriffe gingen nach dieser Einschätzung von muslimischen Personen aus.
https://www.bundestag.de/blob/503858/d5 ... t-data.pdf
(Seite 115)

Die Kriminalstatistik kann man in dieser Hinsicht also nicht für voll nehmen, da aus Gründen der politischen Korrektheit die PMK-Rechts stark aufgebläht wird. Viele Taten, bei denen Muslime tatverdächtig sind, werden hier eingeordnet, und natürlich alle Taten, bei denen keine Zuordnung möglich ist.

Dies geht u.a. aus folgendem Artikel hervor:
Rechtsextremisten, Islamisten und Mitläufer hetzen gegen Juden in Deutschland. Es gibt immer mehr Vorfälle. Experten vermuten ein „rechts verzerrtes Bild“ über Tatmotivation und Täterkreis – und eine größere Rolle von Islamisten.

[...] [F]remdenfeindliche und antisemitische Straftaten würden grundsätzlich immer dann dem Phänomenbereich „Politisch motivierte Kriminalität Rechts“ zugeordnet, „wenn keine weiteren Spezifika erkennbar“ und „keine Tatverdächtigen bekannt geworden sind“. So tauche der Schriftzug „Juden raus“ generell als „rechtsextrem motiviert“ in Statistiken auf, obwohl eine solche Parole auch in islamistischen Kreisen populär ist. „Damit entsteht möglicherweise ein nach rechts verzerrtes Bild über die Tatmotivation und den Täterkreis“, schrieben die Autoren des Expertenberichts.
[...]
Warum Statistiken oft einen schrägen Eindruck vermitteln, wird deutlich an einem Beispiel aus Berlin: Als am 25. Juli 2014 Anhänger der schiitischen Hisbollah einen antisemitischen Al-Kuds-Marsch durch die Hauptstadt organisierten und damit israelfreundliche Gegendemonstranten auf den Plan riefen, hielten Polizeibeamte fest: „Aus einem Aufzug heraus wandte sich eine unbekannt gebliebene 20-köpfige Personengruppe an eine Israelfahnen schwenkende Personengruppe und rief geschlossen ‚Sieg Heil‘.“

Antisemitische Vorfälle an Schulen
Erfasst wurde dieser Vorgang bei der Berliner Polizei wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 86a des Strafgesetzbuches („Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“) als „PMK-rechts“, also als politisch motivierte Kriminalität mit rechtsextremen Motiven. Gespräche mit Polizeibeamten und Verfassungsschützern, die namentlich nicht genannt werden wollen, zeigen, dass derartige Einstufungen oder auch die Verbuchung einer Hakenkreuzschmiererei als „rechtsextrem“ zunehmend als Problem gesehen werden.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... teigt.html

Dazu äußerte sich der Historiker Michael Wolffsohn wie folgt in einem Interview der NZZ:
NZZ: Wenn heute von Judenhass die Rede ist, dann geht es fast immer um rechte Antisemiten.

MW: Die gibt es natürlich. Mit einem Unterschied: Der alte Jean-Marie Le Pen, so grässlich er war und ist, hat keine Gewalt an Juden verübt und sie auch nicht gefordert. Gleiches gilt in Deutschland für AfD und Pegida. Der gewalttätige Antisemitismus kommt heute nicht von rechts, auch wenn die irreführenden Statistiken etwas anderes sagen.

NZZ: Die deutsche Kriminalstatistik hat vergangenes Jahr knapp 1500 antisemitische Straftaten erfasst. 90 Prozent sollen Rechtsradikale verübt haben.

MW: Dieses Bild ist völlig verzerrt. Viele Vorfälle landen unter dem Stichwort «Israel-Palästina-Konflikt» in einer anderen Statistik, der für politisch motivierte Kriminalität. Freundlich formuliert, könnte man von Verschleierung sprechen.

NZZ: Und unfreundlich?

MW: Es ist eine Lüge. Wenn ich mich in meinem jüdischen Bekanntenkreis umhöre, dann sagen alle das Gleiche: Gewalt gegen Juden geht ausschliesslich von Muslimen aus.
https://www.nzz.ch/feuilleton/der-histo ... ld.1359869

Es gibt weitere Äußerungen von Prominenten, die (bisher?) nicht im Verdacht stehen, rechtsextrem zu sein, wie beispielsweise vom Moderator Jürgen Domian im Kölner Stadtanzeiger:
Respekt! Das war eine mutige Aktion. So viel mehr hätte schiefgehen können, als Sie vorige Woche im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg angegriffen wurden, weil Sie mit der jüdischen Kippa unterwegs waren. Unter Umständen lägen Sie jetzt schwer verletzt im Krankenhaus. Trotzdem mache ich mir Sorgen um Sie. Ich befürchte, die Sympathisanten der Täter werden Sie nicht in Ruhe lassen. Passen Sie also gut auf sich auf!

Das Echo auf Ihre Aktion ist gewaltig. Und genau an dieser Stelle werde ich stutzig. Alle sind schockiert, empört und zutiefst betroffen: Frau Merkel, Herr Maas, Frau Barley, Herr Müller, Frau Kramp-Karrenbauer, und die Grünen sind ja ohnehin immer betroffen. Wo, bitte schön, leben diese Damen und Herren? Sie tun so, als träfe uns ein solcher Vorfall wie aus heiterem Himmel. Es ist dieselbe Reaktion wie damals nach der Kölner Silvesternacht.
[...]
Übrigens, wir waren in den 90er Jahren schon mal so weit, dass zwei Männer am Samstagabend entspannt Hand in Hand über die Kölner Ringe schlendern konnten. Heute sollten sie das nicht mehr wagen. Zu groß die Gefahr, eins in die Fresse zu bekommen. Und das nicht von Nazis oder anderen Bekloppten, sondern von Männern, die selbst oder deren Eltern aus muslimisch geprägten Gesellschaften stammen. Aus Gesellschaften, in denen Schwulenhass, Frauenfeindlichkeit und Antisemitismus zum Alltag gehören. –
https://www.ksta.de/kultur/kolumne-von- ... t-30056554

Zwar kann ich das mangels Ortskenntnis nicht für die Kölner Ringe, aber durchaus für andere Orte bestätigen. Dass Frauen, Homosexuelle und Juden die ersten sein werden, die unter den zunehmenden Problemen leiden werden, habe ich bereits an anderer Stelle ausgeführt.

Können wir etwas aus dem europäischen Ausland lernen? Vielleicht am Beispiel Malmö, einer Stadt, die viele Juden in den letzten Jahren verlassen haben? Warum haben diese Juden denn Malmö verlassen? Wegen einer aufkeimenden rechten Szene etwa? Oder wofür ist Malmö in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen gekommen?
Immer wieder gibt es in der schwedischen Stadt Übergriffe von Muslimen. Und die jüdische Gemeinde fühlt sich von der Politik diskriminiert.
[...]„Das Klima für Juden in Malmö ist beschwerlich“, sagt Kahn.[...] Das ist noch milde ausgedrückt, doch Kahn möchte die ohnehin schon vergiftete Atmosphäre in der Stadt nicht noch zusätzlich belasten. Die Tatsachen aber sprechen für sich. Erst Ende Juli weckte eine ohrenbetäubende Explosion die Nachbarschaft der Synagoge. Unbekannte hatten in der Nacht einen Feuerwerkskörper auf den Eingangsstufen hochgehen lassen.

Der war so stark, dass im ersten Stock Glasscheiben zu Bruch gingen. Menschen wurden bei dem Anschlag zwar nicht verletzt, doch wurden sofort wieder Erinnerungen wach an die antisemitischen Krawalle und Anfeindungen jüdischer Bürger und Einrichtungen von vor einem halben Jahr.

Randale in jüdischen Läden und die Drohung auf offener Straße, jüdische Jugendliche halal, also nach islamischem Ritus, zu schlachten, gehörten ebenso dazu wie die Schändung des jüdischen Friedhofs. Die Angriffe, denen Juden in der mit knapp 300.000 Einwohnern drittgrößten Stadt Schwedens im Alltag ausgesetzt sind, gehen meist von Muslimen aus.
[...]
Immer mehr Juden in Malmö aber entscheiden sich anders und verlassen Malmö.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... Juden.html

Oder wie sieht es in Frankreich aus? Dazu Elisabeth Badinter in der FAZ:
Seit der Dreyfus-Affäre 1894, als Emile Zola sein Pamphlet „J’accuse“ publizierte, kämpfte die Linke gegen den Antisemitismus. „Eine neue radikale Linke hat diese Tradition verraten“, sagt Elisabeth Badinter. „Sie solidarisiert sich mit den Arabern in den Banlieues und den Palästinensern. Der Kampf für diese Antizionisten hat den Kampf gegen den Antisemitismus zur Strecke gebracht. Marine Le Pen sagt, dass sie keine Antisemitin sei, das mag ja so sein – in ihrer Truppe und in ihrer Wählerschaft ist der traditionelle Antisemitismus keineswegs überwunden. Aber seit dreißig Jahren ist es nicht dieser Antisemitismus, der die Juden verfolgt, sondern der neue Antisemitismus der Islamisten.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... ageIndex_1

Das heißt alles nicht, dass es keinen autochthonen Antisemitismus gäbe. Selbstverständlich gibt es ihn, und er muss bekämpft werden. Klar sagen muss man aber auch, dass Vorwürfe, wie dass nun auch der bayerische Ministerpräsident antisemitisch sei, weil er ein paar Kreuze aufhängen möchte, absolut lächerlich, und noch schlimmer: kontraproduktiv sind. So nutzt sich der Begriff nämlich ab und verliert auch dann an Schärfe, wenn er zutrifft.

Man wird sich in diesem Land aber dem muslimischen Antisemitismus stellen müssen. Im Grunde geht dieser auch über den reinen Antisemitismus hinaus, denn häufig richtet sich der Hass nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Christen, Atheisten und alle, die eben keine Muslime sind. An Schulen in Deutschland, an denen Muslime in der Mehrheit sind, sind solche Vorfälle inzwischen sehr häufig, wobei sie meist nur dann wahrgenommen werden, wenn es um Juden geht - einfach deswegen, weil autochthone Deutsche vielen linken Politikern und linken Medien, die über die Deutungshoheit verfügen, ohnehin egal sind.

Selbstverständlich gibt es auch viele Muslime, die solche Hassgefühle nicht kennen. Nachdem, was wir von Predigten in Moscheen wissen, traue ich mir aber nicht zu, hier Zahlen zu nennen. Wir hoffen natürlich, dass es die große Mehrheit der Muslime ist; allein, mich plagen Zweifel, insbesondere nach Lektüre von Autoren, die es besser wissen müssten als ich (z.B. Konstantin Schreiber: Inside Islam).
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(30 Apr 2018, 23:15)

Ist es rechtsextrem, wenn Araber in Gaza nahe der Grenze zu Israel eine Nazi-Flagge hissen: ?
Solche Handlungen einfach als rechtsextrem einzustufen, ist zu kurz gegriffen. Hier zeigt sich die bereits beschriebene Affinität zum Nationalsozialismus in Verbindung mit einer Verherrlichung des Holocaust, verdeutlicht aber auch die Ziele, die verfolgt werden. Es geht darum, zu vollenden, was die Nazis begonnen haben - die endgültige Vernichtung des jüdischen Volkes und die Auslöschung des Staates Israel.
Die Affinität zum Nationalsozialismus und die Verherrlichung des Holocaust sind nicht etwa "übernommen" worden, sondern speisen sich aus dem genuinen islamischen Antisemitismus/Antizionismus/Judenhass.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 May 2018, 11:54)

Aktuell bettelt Netanyahu um Krieg und keiner liefert ihm einen Vorwand, keiner führt ihn für ihn. Gut für alle, auch Israel.
Hier geht es um Antisemitismus und nicht um Israelbashing, obwohl das Erstere wohl nicht ohne das Letztere auskommt.
Wenn du über Netanjahu diskutieren willst, dann bitte im 35er.
Am Yisrael Chai

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Bielefeld09 hat geschrieben:(01 May 2018, 01:50)

Na ja,
das sich der stramme Deutsche über seinen Antisemitismus klar werden sollten,
bevor sie gemeinsames Antiislamismusgeheule anstimmen.
Das meinte Gauck doch bestimmt nicht!
So "stramme Deutsche" wie du etwa - der sich über seinen Antisemitismus klar werden sollte?
Genau das sind die VTn über "das Finanzkapital und die weltweiten Verflechtungen?" nämlich, von denen du hier schwurbelst.

Dazu passt:

"Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat in einer phasenweise antisemitischen Rede dem jüdischen Volk die Schuld am Holocaust gegeben, der Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis. Der Holocaust sei nicht durch Antisemitismus ausgelöst worden, sondern durch das "soziale Verhalten" der Juden, wie das Verleihen von Geld, sagte Abbas laut Nachrichtenagentur Wafa vom Dienstag in Ramallah.
Der 83-Jährige versuchte erneut zu belegen, dass das jüdische Volk keine historischen Wurzeln im Heiligen Land habe. Adolf Hitler habe die Einwanderung von Juden ins historische Palästina durch einen Deal zwischen dem deutschen Wirtschaftsministerium und der Anglo-Palestine Bank unterstützt, sagte Abbas in der Rede vor dem Palästinensischen Nationalrat. Dadurch hätten Juden bei der Einwanderung all ihr Vermögen durch die Bank mitnehmen können."
Quelle


Nunja - die einen verbreiten VTn bzw labern sie nach und die anderen versuchen islamischen Antisemitismus als "nicht genuin, sondern vom Christentum übernommen" zu relativieren.
Aber mit Antisemitismus hat das alles angeblich nix zu tun.
Im Gegensatz zu den Moslems/zum Islam haben Christen/hat das Christentum niemals die Wurzeln des jüdischen Volkes im Heiligen Land bestritten.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki hat geschrieben: Wenn das tatsächlich so ist, dann ist die Eindämmung dieser Gewaltphänomene, wenn einem denn daran gelegen ist, wesentlich schwieriger und keineswegs mit Verweis auf irgendwelche kulturellen Traditionslinien zu bewältigen. Beziehungsweise sind diese Verweise in keinster Weise hilfreich. Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.
Dark Angel hat geschrieben:(27 Apr 2018, 18:39)
Kommt der "Brennpunkt Nahost" mal eben so zu uns oder woran liegt es, dass er nicht "an unseren Grenzen haltmacht"?
Schon mal darüber nachgedacht?
Schon mal darüber nachgedacht, dass dieser "Brennpunkt Nahost" mitgebracht und unserer Gesellschaft ungebeten aufgezwungen wird?
Schon mal darüber nachgedacht, dass das sehr wohl etwas mit "kulturellen Traditionslinien" zu tun hat?
Die Unlogik deiner Argumentation besteht darin, eine einfach festgestellte Tatsache ("Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.") als die Behauptung irgendeiner kausalen Verknüpfung aufzufassen. Dass der Brennpunkt Nahost durchaus und sehr wohl etwas mit dem historischen Vorgehen der Länder Europas und Noramerikas (in den letzten ein, zwei Jahrhundeten) zu tun hat und keineswegs nur aufgezwungen ist, ist ein komplexes und schwieriges Thema und gehört nicht in diesen Thread.
schokoschendrezki hat geschrieben: Ich will aber zu der Argumentation "Muslimischer Antisemitismus wird relativiert mit dem Verweis auf den Antisemitismus der Neonazis." nur zwei Dinge hinzufügen bzw. entgegensetzen. Nach wie vor gibt es einen weit verbreiteten Antisemitismus der Mitte. Auch wenn der sich eher nicht in Gewalttaten und Pöbeleien äußert sondern gewissermaßen in einem Lebendighalten jahrhundertealter Erzählungen.
Wie oft muss man dir denn noch erklären, dass Antisemitismus in Deutschland und Europa ein gesamtgesellschaftliches Problem ist?
Da musst du nicht immer irgendwelche Beispiele heraus knaupeln und versuchen, islamischen Antisemitismus zu relativieren.
Mit deinem ständigen "ja aber" tust du nämlich genau das.
Es gibt diesen importierten Antisemitismus, das ist keine These, sondern eine Tatsache und genauso eine Tatsache ist es, dass dieserimportierte Antisemitismus, die ohnehin vorhandenen Probleme noch potenziert.
Die Unlogik deiner Argumentation besteht darin, aus der Aussage "Es existiert a" zu folgern, dass dies auch bedeutet "Es existiert nicht b".
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 4. Mai 2018, 09:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(01 May 2018, 11:38)

Solche Handlungen einfach als rechtsextrem einzustufen, ist zu kurz gegriffen. Hier zeigt sich die bereits beschriebene Affinität zum Nationalsozialismus in Verbindung mit einer Verherrlichung des Holocaust, verdeutlicht aber auch die Ziele, die verfolgt werden. Es geht darum, zu vollenden, was die Nazis begonnen haben - die endgültige Vernichtung des jüdischen Volkes und die Auslöschung des Staates Israel.
Die Affinität zum Nationalsozialismus und die Verherrlichung des Holocaust sind nicht etwa "übernommen" worden, sondern speisen sich aus dem genuinen islamischen Antisemitismus/Antizionismus/Judenhass.
Die Auslöschung und Vernichtung des Staats Israel ist in der Tat Ziel der Regierung des Staats Iran. Das muss man wohl so klar benennen. Aber die Regierung Irans ist nicht identisch mit dem persischen Volk. Und das persische Volk nicht identisch mit der muslimischen Welt.

Dieses Ziel speist sich aber keineswegs aus einem (vermeintlich) genuinen Antisemitismus des Islam. In der ganz frühen Zeit des Islam galt das Judentum als monotheisistische Religion in vielen Teilen der arabischen Welt als Verbündeter gegen die paganischen, heidnischen Araberstämme und auch als spirituelle Quelle. Bezeichnenderweise gilt ausgerechnet der jüdische Rabbiner Abraham Geiger, beginnend mit seiner Dissertation ("Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?", 1833) als einer der Begründer der modernen Islamwissenschaft. Und weiterhin gibt es in der arabischen Welt keinerlei historische Entwicklung, die in ähnlicher Weise ursächlich für den Antisemitismus in Europa war, der schließlich zur Schoah führte. Als wesentlicher Vermittler zwischen einer moderaten christlichen, religiös motivierten, antijudaistischen Abgrenzung vom Judentum, die aber immerhin eine gewisse Koexistenz zwischen Christen und Juden (ähnlich wie zwischen Muslimen und Juden) bis zum Mittelalter ermöglichte (wenn auch mit wiederkehrenden Konflikten) und dem modernen, letztlich auf Vernichtungsabsicht hinauslaufenden Antisemitismus kann man die zahlreichen "Judenschriften" Martin Luthers ansehen. Dem Nationalsozialismus dienten sie in vielfacher Weise als Rechtfertigungsvorlage. Und ebenso eindeutig ist die Bruderschaft großer Teile der evangelischen Kirche mit dem Nationalsozialismus. Die "Deutsche Evangelische Kirche" (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_ ... che_Kirche), parallel zur "Deutschen Physik" ist der Beleg für das selbstmotivierte Bekenntnis der Kirche zum NS-Staat. Und selbst Vertreter der an sich oppositionellen "Bekennenden Kirche" bekannten sich in Punkto Antisemitismus häufig dazu. "Die Kirche hat sich dafür einzusetzen, dass die Ausschaltung der Juden als Fremdkörper im Volksleben sich nicht in einer dem christlichen Ethos widersprechenden Weise vollzieht" schrieb Walter Künneth, einer ihrer Hauptvertreter schon 1933 (!). All diese Tatsache sind auch der Gegenbeweis zu Behauptungen, der Nationalsozialismus und das Christentum hätten "nix miteinander zu tun".
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 08:21)

Die Unlogik deiner Argumentation besteht darin, eine einfach festgestellte Tatsache ("Es ist einfach so, dass dieser Brennpunkt Nahost eben nicht an unseren Grenzen haltmacht.") als die Behauptung irgendeiner kausalen Verknüpfung aufzufassen.
Es ist eben NICHT "einfach so" ... und es besteht ein kausaler Zusammenhang!
Der Konflikt wird hier her geholt bzw der Konflikt wandert ein, den bringen die Zuwanderer mit und leben ihn hier weiter aus.
Die antisemitischen Ausschreitungen gegen Juden, die Alquds-Days und Pro-palästinensischen Demos, bei denen Israel-Flaggen verbrannt werden, sind nicht "einfach so" in unserem Land, die sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von arabischen Zuwanderern mit gebracht worden.
Meine Argumentation ist mitnichten unlogisch!
schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 08:21) Dass der Brennpunkt Nahost durchaus und sehr wohl etwas mit dem historischen Vorgehen der Länder Europas und Noramerikas (in den letzten ein, zwei Jahrhundeten) zu tun hat und keineswegs nur aufgezwungen ist, ist ein komplexes und schwieriges Thema und gehört nicht in diesen Thread.
Erzähle keinen Unsinn! Der Nahostkonflikt hat nichts mit "historischen Vorgehen der Länder Europas und Noramerikas" zu tun, sondern hängt ursächlich mit der Gründung des Staates Israel und dem ungebrochenen Bestreben der Araber, diesen Staat zu vernichten, zusammen. Der Nahostkonflikt speist sich aus dem genuinen islamischen Judenhass/Antisemitismus - aus nichts anderem!
Ist dir eigentlich bewusst, dass du mit deiner Relativiererei islamischen Antisemitismus'/Judenhass und indem du den selbst generierten Opferstatus der Araber/Moslems noch unterstützt, selbst antisemitische Tendenzen aufweist?
Die europäischen Staaten und die USA sind NICHT für den Nahostkonflikt verantwortlich, sondern einzige die Araber selbst und niemand anders!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Wahrscheinlich ist der im Koran und und in den Hadithen verbriefte Antisemitismus von Europa aus da reingeschrieben worden. Ärgerlich, aber nun nicht mehr zu ändern, schließlich bezieht sich in der muslimischen Welt niemand darauf, dass Juden von Affen und Schweine abstammen oder dass Bäume und Steine den Muslimen helfen würden, Juden zu töten...

Oh wait:
https://www.memri.org/tv/three-year-old ... s-and-pigs
https://www.memri.org/tv/palestinian-cl ... qsa-mosque
https://www.memri.org/tv/egyptian-child ... arqad-tree
https://www.memri.org/reports/sudanese- ... pring-jews
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 09:12)

Die Auslöschung und Vernichtung des Staats Israel ist in der Tat Ziel der Regierung des Staats Iran. Das muss man wohl so klar benennen. Aber die Regierung Irans ist nicht identisch mit dem persischen Volk. Und das persische Volk nicht identisch mit der muslimischen Welt.
Das ist schlicht und ergreifend falsch!
Vernichtung und Auslöschung des Staates Israel ist Ziel der arabischen Staaten, seit Bestehen, seit dem Tag der Gründung des Staates Israel. Es war und ist Ziel der PLO und ihrer Nachfolgeorganisationen Hamas und Fatah!
schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 09:12)Dieses Ziel speist sich aber keineswegs aus einem (vermeintlich) genuinen Antisemitismus des Islam. In der ganz frühen Zeit des Islam galt das Judentum als monotheisistische Religion in vielen Teilen der arabischen Welt als Verbündeter gegen die paganischen, heidnischen Araberstämme und auch als spirituelle Quelle.
Und wenn du diese Falschbehauptung noch tausendmal wiederholst, wird sie dadurch nicht wahrer! :mad:
Es gibt keinen "vermeintlich" genuinen islamischen Antisemitismus, sondern es gibt genuinen islamischen Antisemitsmus! Das Judentum galt zu keiner Zeit Verbündeter des Islam. Wo hast du denn diesen Unsinn her?
Bereits zu Mohameds Zeiten wurden Juden in Medina ermordet, weil sie sich nicht dem Islam unterwarfen/nicht konvertierten und im Koran gibt es mehrere Verse, die die Auslöschung der Juden fordern.
Verbündet sein sieht anders aus, mit Verbündeten verfährt man anders, die ermordet man nicht!
Was du hier betreibst, ist Geschichtsklittelung der allerübelsten Art!
schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 09:12)
Bezeichnenderweise gilt ausgerechnet der jüdische Rabbiner Abraham Geiger, beginnend mit seiner Dissertation ("Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?", 1833) als einer der Begründer der modernen Islamwissenschaft. Und weiterhin gibt es in der arabischen Welt keinerlei historische Entwicklung, die in ähnlicher Weise ursächlich für den Antisemitismus in Europa war, der schließlich zur Schoah führte.

Na jetzt hast dir aber ein ganz dickes Eigentor geschossen, dich ausgerechnet auf Geiger, als Zeugen für nicht vorhandenen genuinen islamischen Antisemitsmus zu berufen.
Ausgerechnet auf Geiger, der wegen seiner Ablehnung jüdischer nationaler Identität heftig kritisiert wurde und wird, beziehst du dich, ausgerechnet auf Geiger, der wie kein anderer den Mythos eines "goldenen Zeitalters für Juden" unter muslimischer Herrschaft pflegt, beziehst du dich.
Geiger ist nicht Begründer moderner Islamwissenschaft, sondern Begründer des Reformjudentums.
schokoschendrezki hat geschrieben:(04 May 2018, 09:12)Als wesentlicher Vermittler zwischen einer moderaten christlichen, religiös motivierten, antijudaistischen Abgrenzung vom Judentum, die aber immerhin eine gewisse Koexistenz zwischen Christen und Juden (ähnlich wie zwischen Muslimen und Juden) bis zum Mittelalter ermöglichte (wenn auch mit wiederkehrenden Konflikten) und dem modernen, letztlich auf Vernichtungsabsicht hinauslaufenden Antisemitismus kann man die zahlreichen "Judenschriften" Martin Luthers ansehen. Dem Nationalsozialismus dienten sie in vielfacher Weise als Rechtfertigungsvorlage. Und ebenso eindeutig ist die Bruderschaft großer Teile der evangelischen Kirche mit dem Nationalsozialismus. Die "Deutsche Evangelische Kirche" (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_ ... che_Kirche), parallel zur "Deutschen Physik" ist der Beleg für das selbstmotivierte Bekenntnis der Kirche zum NS-Staat. Und selbst Vertreter der an sich oppositionellen "Bekennenden Kirche" bekannten sich in Punkto Antisemitismus häufig dazu. "Die Kirche hat sich dafür einzusetzen, dass die Ausschaltung der Juden als Fremdkörper im Volksleben sich nicht in einer dem christlichen Ethos widersprechenden Weise vollzieht" schrieb Walter Künneth, einer ihrer Hauptvertreter schon 1933 (!). All diese Tatsache sind auch der Gegenbeweis zu Behauptungen, der Nationalsozialismus und das Christentum hätten "nix miteinander zu tun".
Mein Gott, was für ein verschwurbelter Unsinn!
Geiger hat gar nichts vermittelt!
Genuinen Judenhass/Antisemitismus gibt es sowohl im Christentum, wie im Islam. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Judenhass/Antisemitismus im Christentum metaphorischer Art (Juden als Christusmörder) und Islam praktischer Art ist ==> Juden unterwarfen sich dem Islam nicht, sie konvertierten nicht.
Deine Relativiererei islamischen Antisemitsmus/Judenhass und Reinwaschungsversuche des Islam vom genuinen Antisemitismus, sind mehr als nur peinlich!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(04 May 2018, 10:17)

Es ist eben NICHT "einfach so" ... und es besteht ein kausaler Zusammenhang!
Der Konflikt wird hier her geholt bzw der Konflikt wandert ein, den bringen die Zuwanderer mit und leben ihn hier weiter aus.
Die antisemitischen Ausschreitungen gegen Juden, die Alquds-Days und Pro-palästinensischen Demos, bei denen Israel-Flaggen verbrannt werden, sind nicht "einfach so" in unserem Land, die sind nicht vom Himmel gefallen, sondern von arabischen Zuwanderern mit gebracht worden.
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Ich habe wiederum vom "Brennpunkt Nahost" und nicht vom "Nahostkonflikt" geschrieben. Ein großer Teil des Flüchtlingsstrom resultiert aus den Konflikten in Syrien und dem Irak. Und diese Konflikte haben sogar sehr viel mit den aktuellen und auch mit den historischen Verfflechtungen mit Europa, den USA und Russland zu tun.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(04 May 2018, 11:36)
Mein Gott, was für ein verschwurbelter Unsinn!
Geiger hat gar nichts vermittelt!
Genuinen Judenhass/Antisemitismus gibt es sowohl im Christentum, wie im Islam. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass der Judenhass/Antisemitismus im Christentum metaphorischer Art (Juden als Christusmörder) und Islam praktischer Art ist ==> Juden unterwarfen sich dem Islam nicht, sie konvertierten nicht.
Deine Relativiererei islamischen Antisemitsmus/Judenhass und Reinwaschungsversuche des Islam vom genuinen Antisemitismus, sind mehr als nur peinlich!
Ich habe als "Vermittler" auch nicht Geiger sondern Luthers "Judenschriften" genannt. Bitte genauer lesen.

Davon unabhängig wird auch heute Geigers Schrift "Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen" als grundlegend für das Verständnis des frühen Islam angesehen. Es ist erst 2005 wiederaufgelegt worden.
Jedoch war Abraham Geiger der erste Forscher, der den Islam nicht nur als Irrtum und Mohammed als Betrüger betrachtete, sonder ohne ideologische Vorurteile die Frage zu beantworten suchte, wie es mit dem Einfluss des Judentums auf den Koran steht. Er geht dabei, zu seiner Zeit revolutionär, strikt historisch vor und betrachtet den Koran ebenso "theologiefrei" philologisch wie er den Propheten Mohammed in seiner Zeit verortet.
Aus einer Rezension der NZZ (die Zeitung, die hier, glaube ich, schonmal mit einem islamkritischen Zitat herangezogen wurde).

Weit mehr noch:
Geiger ging es seines Erachtens darum, das Judentum aufzuwerten und zum eigentlichen Ursprung des Islams zu erklären, das aber vor dem Hintergrund, ebenso das Verhältnis zum Christentum angehen zu können. Ein Stück frühe vergleichende Religionsgeschichte aus jüdischer Perspektive - mit aller ihrer Problematik, setzt Gotzmann hinzu.
https://www.perlentaucher.de/buch/abrah ... ommen.html

Aus weiteren Rezensionen zu Geiger geht hervor, dass er den Koran philologisch eher als "Dichtung" denn als Religionsbasis ansieht. Wörtliche Zitate aus dem Koran einfach so wie sie sind als Belege für irgendwas heranzuziehen (was beständig irgendwo getan wird) muss man sehr kritisch sehen.

Davon mal abgesehen: Ausgerechnet den Namensgeber des ersten Rabbinerseminars in Kontinentaleuropa nach der Shoah (Abraham Geiger Kolleg in Potsdam) auf Distanz zu gehen ... das würde ich schon noch mal überdenken.

Und Geiger ist sehr wohl einer der Gründerväter der modernen Islamwissenschaften, die sich aus der "Orientalistik" herauslösten. Wiederum begehst du den logischen Denkfehler, dass eine Aussage a) (war Begründer der Islamwissenschaften) bedeutet, dass Aussage b) (Vordenker des Reformjudentums) nicht gilt oder sogar auch wesentlicher ist.
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