Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

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Dark Angel
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Chajm hat geschrieben:(17 May 2018, 14:51)

Das Gefettete muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen - man daemmt also den (auch deutschen) Antisemitismus ein, indem man die ungarische Fidesz-Partei aus dem EU-Parlament ausschliesst? :rolleyes:
Und bei naechster Gelegenheit gibt genau jenes Parlament dann Herrn Abbas wieder die Chance, seinen Hass auf Juden und Israel ins EU-Parlament zu ejakulieren und findet dessen Rede inspirierend und spendet ihm stehend Beifall!
Aber die Fidesz ist ja dann raus - zumindest wenn man den Eizes des Users Gehoer schenkt und somit hat das EU-Parlament das Seinige getan im K(r)ampf gegen (den auch in Deutschland) vorhandenen Antisemitismus!
Manche Leute haben ein sehr seltsames Demokratieverständnis. Verbieten und ausgrenzen statt argumentativer Auseinandersetzung.
Einerseits von "Kulturalismus" als Form von Zuschreibungen an Gruppen von Menschen als modernes funktionales Äquivalent zu Rassismus" lamentieren und anprangern, aber andererseits selbst das gleiche tun
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(18 May 2018, 08:30)
Ich glaube immer noch, daß die Teils überzogenen öffentlichen Diskussionen über solche Dinge (Karrikaturen, Songs ect.pp.) in Deutschland , dem Kampf gegen Antisemitismus und Xenophobie generell eher schaden als nutzen.
So kommt man nicht an die Köpfe die es zu erreichen gilt.
Das sehe ich anders. Denn genauso kommt man auch an die Köpfe.
Das ist Kapitalismus:

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relativ
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von relativ »

Adam Smith hat geschrieben:(18 May 2018, 08:44)

Das sehe ich anders. Denn genauso kommt man auch an die Köpfe.
Wie du meinst man hat jetzt den möglichen Antisemitismus dieses Karikaturisten geheilt.
Es wäre natürlich viel besser gewesen, man hätte diese Karrikatur schon im Vorfeld ausgemustert, als jetzt wieder diese öffentliche Diskussion darüber zu haben, was und wer Antisemitisch ist.
Unsere Gesellschaft ändert sich auch diesbezüglich, vor ein paar Jahren hätte so eine Karrikuratur es niemals in eine Zeitung dieses Formates geschafft, aber diesbezüglich verblasst m.M. die Aufmerksamkeit.
Also mein Vorschlag wäre, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wieder mehr auf eine Bildungs und Informations Agenda zu stellen, anstatt sich öffentlich an "Kleinigkeiten" zu reiben. Damit diese "Kleinigkeiten" erst gar nich hoch kommen, sollte die Aufsicht für soclhe Dinge geschärft werden.
Warum ich die Teils kleinlichen und zu erregten Diskussionen über z.B. Karrikaturen, Songs ect. in der Öffnetlichkeit nicht Zileführend finde hat folgende Beweggründe:
1. Durch die Heftigkeit der Kritik und der vielen Anfeindungen bekommt man Menschen die Xenophob, oder Antisemitisch denken sowieso nicht eingenordet.
2. Viele Bürger nerven diese Themen in der öffentlichkeit die zu Teils überzogenen Meinungen und Behauptungen führen nur noch, was dem Ziel auch eher schadet (gilt z.B. auch für Islamophobie, "an die eigene Nase pack").
3. Menschen denen man z.B.pauschalen Antisemitismus vorgeworfen wird, obwohl sie sich selber gar nicht so sehen bzw. so denken, tendieren aufeinmal eher in die argumentative Ecke der wirklichen Antisemiten und Xenophoben.

Fazit: Es muss und irgendwie gelingen entweder die öffentliche Diskussion über emotionale Probleme zu versachlichen , was sehr schwer werden wird, oder man versucht im Vorfeld solche Dinge zu verhindern durch ein besseres Risikomanagement.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit die Meinungsfreiheit in Deutschland der in der USA anzupassen und zu akzeptieren, daß es eben solche und solche Menschen gibt, solange sie sich an Gesetze halten dürfen diese Menschen dann eben jeden Scheiß veröffentlichen. Dann ist eben die Zivilgesellschaft wesentlich mehr gefragt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zu linkem Antisemitismus: Auch der ist in aller Regel kulturalistisch geprägt. Historisch zuallerst natürlich durch die Überhöhung des Begriffs der sozialen Klasse. Der Mensch sei nicht zuerst ein Individuum sondern zuerst Angehöriger einer sozialen Klasse. Und nach und nach wurde aus der ökonomischen Analyse von Mehrwert, Lohnarbeit usw. eine auch hierarchische Klassenordnung. Mit der Arbeiterklasse als der mit der "historischen Mission". Linker Antisemitismus in der DDR zeigte sich exemplarisch in der geradezu manischen Intellektuellen-Feindlichkeit. Einem Schriftsteller mit jüdischen Wurzeln wie Stephan Hermlin wurde vor allem "Abgehobenheit" vorgeworfen. Aus meiner Sicht und Erfahrung war "Intellektuellen-Feindlichkeit" in vieler Hinsicht beinahe ein Synonym für (den offiziell nicht vorhandenen) Antisemitismus in den Ländern des realen Sozialismus.

Der als Israel-Kritik getarnte Antisemitismus der heutigen Linken basiert u.a. auf ebenfalls kulturalistischen Ideologien: Zum einen geht es ihnen gar nicht um die arabisch sprechenden Bewohner des Gazastreifens und des Westjordanlands sondern um "den Kampf des palästinensischen Volks". Auch hier werden - nur eben ins positive gedreht - Menschen kulturalistisch zuallererst und essenziell als Angehörige von irgendwas angesehen. Und dieses "irgendwas" zum Gegenstand eingeforderter Solidarität erhoben. Und schließlich wurde schon zigmal darauf verwiesen, dass zum einen Menschen mit jüdischen Wurzeln in Deutschland nicht einfach pauschal als "Vertreter Israels" gesehen werden können, schon weil sie häufig deutsche Staatsbürger sind und zum anderen kaum irgendwo Kritik an israelischer Regierungspolitik so nachdrücklich geübt wird wie in Israel selbst. Also auch hier: Gruppe geht vor Individuum.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Was ganz konkret die Hintergründe von als antisemitisch bzw. israelkritisch eingeordneten Linken-Politikern wie Inge Höger anbetrifft: Das Problem für mich ist, dass man in den Medien und im Netz weit und breit nur symbolische Reaktionen auf symbolische Aktionen findet. Inge Höger trägt einen insraelfeindlichen Schal, Inge Höger wird auf eine Liste von israelfeindlichen Politikern gesetzt. Usw. Kaum irgendwo wird auf politisch-ideologische Linien eingegangen. Oder auch auf verdeckte Allianzen. Die Hamas betreibt über Organisationen wie das "Palestinian Return Centre" (mit Sitz in London) auch verdeckte Propaganda in Deutschland. Auf einer PRC-Veranstaltung in Berlin 2015 gab es einen Infostand der Partei "Die Linke". (Gleichzeitig beteiligten sich Linken-Politiker an einer Gegendemo). Es gibt in jeder Hinsicht zuviel Symbolik und zuwenig Hintergrundinformation.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Kommentare in deutschen Medien zur Botschaftsverlegung der USA und den Vorgängen im Gaza-Streifen haben eine sehr ungute Tendenz. Sie laufen meist in die Richtung "Während in Israel die Staatsgründung und die Verlegung der US-Botschaft gefeiert werden, eskaliert in Gaza der Protest. Bilder von den Feierlichkeiten – und dem Protest" (So stehts in der "ZEIT", also nicht gerade in einem Boulevard-Blatt). Oder (Deutschlandradio): "Während das Hochglanzpaar des Weißen Hauses - Jared Kushner und Ivanka Trump - in Jerusalem lachten, starben sie 60 Kilometer Luftlinie entfernt im Gazastreifen am Grenzzaun, dutzende." Zwei unterschiedliche Handlungsstränge sollen assoziativ zusammengebracht werden. Über die Botschaftsverlegung kann man politisch diskutieren. Und was die "First Daughter" anbetrifft, so halte ich mich lieber zurück mit Äußerungen ... Die Proteste im Gazastreifen sind vor allem Veranstaltungen der Hamas und nicht gerechtfertigte Reaktionen auf Israel. Auch wenn das in den Köpfen der Protestierenden vielleicht anders wahrgenommen wird. Bereits die Gewalteskalationen 2014 in der Zeit, in der Gauck den threadthemengebenden Satz sprach, waren von der Hamas zynisch kalkuliert und liefen im Wesentlichen darauf hinaus, dass ein Kriegszustand im Gaza-Streifen von der Hamas als dem Geldfluss förderlich angesehen wurde. (Siehe: [url]https://de.wikipedia.org/wiki/Operation ... ktparteien[/quote]) Und dahinter wiederum standen Machtrivalitäten u.a. der lokalen Großmächte iran. Saudi-Arabien, Ägypten. Heute steht ganz klar und eindeutig vor allem die Türkei und Erdogan hinter der Hamas. Auch finanziell. Der Konflikt in Gaza wird gebraucht. Die Welt soll die Menschen in Gaza als Opfer Israels sehen und sich nicht weiter um die politischen Machtkämpfe im Hintergrund scheren. Natürlich sind die Opfer dieser Auseinandersetzungen - auf beiden Seiten - als Menschen zu bedauern. Aber warum stellt man zwei Dinge als zwei Seiten einer Medaille zusammen, die nicht zusammengehören. Ich weiß nicht, ob der Vorwurf zu hart ist. Dort lacht und feiert man und nur etwas weiter sterben Menschen ... Eine (unbewusste) Neuauflage der Ritualmordlegende?

Der türkische Regierungschef Yildrim sprach kürzlich von einer "Nachahmung Hitlers und Mussolinis" und von "Völkermord" durch Israel. Nach wie vor plädiere ich dafür, hinter all diesen hochkochenden Emotionsausbrüchen kühl und rational die tatsächlichen Machtkampflinien und im Hintergrund wirkenden Interessenskonflikte zu suchen. Es hört ja mit Ägypten, iran, Saudi Arabien, Türkei nicht auf. Die USA sind sowieso involviert. Russland seit längerem auch. Welche Rolle soll hier Deutschland und die EU spielen? Wie kann die Politik auf den nach-wie-vor-NATO-Partner Türkei einwirken?
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 May 2018, 07:08)

Aber warum stellt man zwei Dinge als zwei Seiten einer Medaille zusammen, die nicht zusammengehören?
Weil für die meisten linken und linksliberalen Medien Israel schuldig am Konflikt ist, die Palis sind unterlegen und damit automatisch Opfer, die beschützt werden müssen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Moses »

Was ist das denn hier?

Ich werde mich dieses Stranges mal annehmen und ihn auf themabezogene Beiträge reduzieren, solange bleibt hier erst mal dicht.

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Die letzte 14 Seiten dieses Stranges hatten nichts mehr mit dem Thema gemein. Ich mach ihn trotzdem wieder auf, hab aber ein Auge drauf und wenn der gleiche Unsinn wieder los geht, dann versenke ich ihn auf nimmer wiedersehen.

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

"Ich möchte Deutschland mittelfristig verlassen"

Ein Protokoll der "ZEIT" mit vier jüdischen Bürgern:
https://www.zeit.de/gesellschaft/2018-0 ... ettansicht

Zwei Zitate daraus, die uns besonders zu denken geben sollten:
Was mich sehr verärgert, ist die scheinheilige Erinnerungskultur in Deutschland: Das Schuldbewusstsein für den Nationalsozialismus ist sehr ausgeprägt. Mahnmäler werden gebaut, Reden werden gehalten, das Yad Vashem steht bei jedem Israelbesuch der Regierung auf der Agenda. Gleichzeitig müssen jüdische Gemeinden, Kindergärten und Grundschulen mit Stacheldrahtzäunen, mit Nachtsichtkameras und Sensoren geschützt werden. Die Notwendigkeit, Juden zu beschützen, besteht. Und sie wird ignoriert. So ärgert mich der deutsche Fokus auf die toten Juden ungemein. Die lebenden Juden werden dabei außer Acht gelassen.
Der Antisemitismus, den ich auf der Straße erlebe, wenn ich eine Kippa trage, ist hingegen qualitativ ein ganz anderer. Und er hat zugenommen: Früher haben die Leute vielleicht mal komisch geguckt. Jetzt werde ich angesprochen, angeschrien, angespuckt, bedroht. Vor zehn Jahren hätte ich mir noch nicht vorstellen können, dass ich mit "Jahud, Jahud" – also arabisch für Jude – angebrüllt und mit Flaschen beworfen werde. Das ist mir kürzlich auf einer Lesereise in einer hessischen Kleinstadt passiert. Ich konnte mich zum Glück in ein Geschäft retten. Unterstützung durch Passanten gab es keine.

Draußen trage ich kaum noch Kippa, vor allem nicht, wenn ich bei mir zu Hause im Ruhrgebiet unterwegs bin. Die Gefahr scheint mir einfach zu groß. Antisemitismus in Deutschland äußert sich nun ungehemmter als noch vor einigen Jahren. Früher hatten wir es vor allem mit einem sozialen Antisemitismus zu tun, der in Deutschland nicht besonders stark ausgeprägt war: beispielsweise, wenn jemand aufgrund seines Judentums einen Job nicht bekommen hat. Mittlerweile handelt es sich um einen Antisemitismus, der physisch wird. Und der betrifft nicht nur Einzelpersonen. Auch die Anzahl der Übergriffe auf Synagogen und öffentliche Einrichtungen hat zugenommen, so zumindest mein Eindruck.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Vongole hat geschrieben:(22 May 2018, 16:25)

Wenn ich mir die letzten Beiträge so betrachte, dann wollen wir Antisemitismus wohl doch hinnehmen.
Richtig. Keiner äußert Entsetzen oder Bedauern darüber, was diesen Menschen hier mitten in Deutschland passiert, lieber wird von lügenden Juden und Einzelfällen schwadroniert, auf angeblich erzwungenen - und damit wohl unnötigen? - Polizeischutz jüdischer Einrichtungen abgehoben und mal wieder Deutsche jüdischen Glaubens mit dem Palästinakonflikt in Sippenhaft genommen, frei nach dem Motto "Sind sie doch selber Schuld, diese Juden". Da kommt einem doch nur noch das kalte Kotzen, aber wehe, man nennt solche Subjekte beim Namen, dann ist das Gekreische wieder groß.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

Und auch bei neuen Gesetzen gab es recht viele Nazis.
Im Bundesjustizministerium waren in den Nachkriegsjahrzehnten besonders viele Leitungspositionen von früheren NSDAP-Mitgliedern besetzt. Von 170 Juristen, die zwischen 1949 und dem Anfang der 70er Jahre in Leitungspositionen gewesen seien, gehörten 90 der NSDAP an, wie die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Deutschlandfunk sagte. 34 von ihnen seien zugleich in der NS-Schlägertruppe SA gewesen.

"Damals waren 77 Prozent der leitenden Beamten ehemalige NSDAP-Mitglieder, vom Referatsleiter aufwärts." Dass die Zahl so hoch sein würde, habe man nicht erwartet. "Wie sich zeigt, war die NS-Belastung im Justizministerium womöglich die höchste unter allen Bonner Ministerien."
https://www.n-tv.de/politik/Nazi-Jurist ... 23001.html
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Adam Smith »

So richtig einen an der Waffel und Gewaltphantasien hatten aber nur wenige Juristen. Freisler hat die Angeklagten andauernd beleidigt, beschimpft usw. Irrer mit Macht.
Bedingt durch ein von Häme geprägtes, aggressives und befangenes Auftreten sowie eine Prozessführung, welche die Angeklagten oft demütigte und weitgehend ihres Rechts auf Verteidigung beraubte, ist Freisler ein personifiziertes Beispiel für die Rechtsbeugung der Justiz im Dienst des NS-Regimes.[1]
https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Freisler

Die sind aber entweder vor 1949 gestorben oder wurden nicht übernommen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Aktuell zu dem durch eine antisemitisch gefärbte Kampagne erzwungenen Umzug von Soros' Open Society Institute von Budapest nach Berlin ein Gastkommentar aus Ungarn:
Es wird in Deutschland viel debattiert, wie allgegenwärtig Antisemitismus geworden sei, dass Fremdenhass zunehme und demokratische Institutionen gefährdet seien. Und wir seufzen in Ungarn: Eure Probleme hätten wir so gern.
...
Folgen hat das Ganze vor allem für die beiden Städte. Die eine bekommt hochqualifizierte Fachkräfte, die für eine bessere Welt arbeiten, die andere verliert sie. Die eine Stadt baut ihre Position als freier und kreativer Treffpunkt einer neuen internationalen Elite aus, die andere droht endgültig zu einer Hauptstadt des Illiberalismus zu mutieren. Berlin ist zum Zufluchtsort geworden – nur so lässt sich dies in beiden Städten verstehen.
http://www.taz.de/!5502904/
Das Fettgedruckte soll deutlich machen, dass die Meldung sehr wohl und genau etwas mit dem Thema zu tun hat.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(19 May 2018, 13:37)

Weil für die meisten linken und linksliberalen Medien Israel schuldig am Konflikt ist, die Palis sind unterlegen und damit automatisch Opfer, die beschützt werden müssen.
Sie verbreiten damit allerdings ein weiteres antisemitisches Stereotyp: Das der grundsätzlichen "Kriegslüsternheit". Ich hörte vor kurzem eine Rundfunkreportage anlässlich "70 Jahre Israel". Am Schluss wurden etliche Personen aus ganz unterschiedlichen sozialen Millieus befragt, was ihr dringlichster Wunsch für die Zukunft sei: Und alle, ohne Ausnahme, antworteten: Frieden, Peace, Shalom. Der Grundsatz, nicht mehr, nie mehr Opfer sein zu wollen, ist etwas völlig anderes.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Und ein weiteres wichtiges und verbreitetes Merkmal von Antisemitismus ist die ausgeprägte Intellektuellenfeindlichkeit. Die ist sogar eines der Bindeglieder zwischen rechtem, linkem, christlich und islamisch geprägtem Antisemitismus.

Interessant ist zunächst einmal, dass der Begriff "Intellektueller" überhaupt erst im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre gebräuchlich wurde. Im Verlaufe der Debatte darüber verschmolzen die Begriffe "intellektuell, antinational, jüdisch" zu einer gemeinsamen negativen Konnotation. Mit der Bücherverbrennung 1933 wurde die Verwandtschaft von Antisemitismus und Intellektuellenfeindlichkeit überdeutlich. In der DDR wie auch in anderen Ländern des Realen Sozialismus war Intellektuellenfeindlichkeit mehr oder weniger direkt das Austauschprodukt für den offiziell nicht zugelassenen Antisemitismus. (Siehe den sogenannten "Formalismusstreit" der 50er jahre). Eine gar nicht so unähnlich antisemitisch gefärbte Intellektuellenfeindlichkeit findet sich in islamistischen Kreisen:
Dieselbe Intellektuellenfeindlichkeit, die den Dreyfus-Prozess begleitete und in Deutschland das Wort ‚Intellektueller’ sowohl zu einem Schimpfwort als auch zu einem Synonym für ‚Jude’ werden ließ, charakterisiert auch den modernen Islamismus: „Der ‚westliche Imperialismus’ wird (...) in erster Linie als ‚intellektuelle Invasion’ in die Welt des Islam wahrgenommen. (...) Das vorrangige Ziel des akademischen Islamismus besteht darin, die Wissenschaften zu ‚entwestlichen’, das heißt, sie vom Prinzip des Zweifels und der Vermutung zu lösen.“ Im christlichen Antijudaismus wie im säkularen Antisemitismus ist ‚der Jude’ die paradigmatische Figur des Zweifels und bedeutet seine ‚Austilgung’ auch die Austilgung der eigenen Ambivalenz und Glaubenszweifel.
http://www.christinavonbraun.de/_pdf/Be ... eitung.pdf (Das verwiesene Buch "Das bewegliche Vorurteil. Aspekte des Internationalen Antisemitismus" widmet sich ausführlich dem ganzen Komplex).

Auch in der sogenannten "Deutschen (oder arischen) Physik" äußerte sich dieser intellektuellenfeindliche Antisemitismus: Die Physik Einsteins und die Quantenphysik seien jüdisch-unverständliche, abstrakte, ambivalente, unvölkische und "nebulöse" Theorien, in denen Philosophie unzulässig mit experimentell basierter Naturwissenschaft vermengt sei und man setzte wieder auf "Kraft und Energie" als fundamentale Größen.

Und ich bin mir nicht sicher, ob in der westlichen Welt diese Assoziation einer Denunzierung des "Komplizierten", "Uneindeutigen", "Zweifelnden" zusammen mit seinem antisemitischen Hintergrund tatsächlich verschwunden ist.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(23 May 2018, 10:31)
Und ein weiteres wichtiges und verbreitetes Merkmal von Antisemitismus ist die ausgeprägte Intellektuellenfeindlichkeit. Die ist sogar eines der Bindeglieder zwischen rechtem, linkem, christlich und islamisch geprägtem Antisemitismus.
Der linke Antisemitismus ist ganz sicher nicht intellektuellenfeindlich. Im Gegenteil: er kommt so richtig intellektuell daher. Besonders beliebt ist die "Zirkulationsphäre", in der die Juden sich angeblich fühlen wie die Made im Speck.

Zum Widerlichsten, was sich eine linke Intellektuelle hierzulande ausgedacht hat, gehört das Statement von Ulrike Meinhof:

"Auschwitz heißt, dass sechs Millionen Juden ermordet und auf die Müllkippe Europas gekarrt wurden als das, als was man sie ausgab – als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. Mit der Vernichtung von sechs Millionen Juden wurde die Sehnsucht der Deutschen nach Freiheit von Geld und Ausbeutung mit ermordet... Ohne dass wir das deutsche Volk vom Faschismus freisprechen – denn die Leute haben ja wirklich nicht gewusst, was in den Konzentrationslagern vorging –, können wir es nicht für unseren revolutionären Kampf mobilisieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Me ... _und_Juden

Der rechte Antisemitismus ist nur dann intellektuellenfeindlich, wenn er auf das völkisch-rassistische Ressentiment, wie es in der SA gepflegt wurde, beschränkt wird.
Der Antisemitismus der Konservativen Revolution und prominenter Figuren wie Carl Schmitt hat sich selbstverständlich höchst intellektuell dargestellt.

Einer der für Hitler wichtigsten Antisemiten war Houston Stewart Chamberlain:

Zusammenfassend muss Chamberlain als einer der wichtigsten intellektuellen Wegbereiter des nationalsozialistischen Rassismus gesehen werden. David Clay Large resümiert in seinem Artikel über Richard Wagner und Chamberlain: „Chamberlain selbst hielt sein Verständnis der Rassenfrage für einen Fortschritt gegenüber den Äußerungen Wagners. An dieser Stelle bleibt festzuhalten, daß die Nationalsozialisten Chamberlains Ideen nicht noch verbessern mußten – es reichte, sie zu einem logischen Abschluß zu bringen und in die Wirklichkeit umzusetzen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Houston_S ... hamberlain

Die Intellektuellenfeindlichkeit ist zwar in der Regel antisemitisch, aber der Antisemitismus ist nicht zwingend intellektuellenfeindlich.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(24 May 2018, 01:14)

Der linke Antisemitismus ist ganz sicher nicht intellektuellenfeindlich. Im Gegenteil: er kommt so richtig intellektuell daher. Besonders beliebt ist die "Zirkulationsphäre", in der die Juden sich angeblich fühlen wie die Made im Speck.

Zum Widerlichsten, was sich eine linke Intellektuelle hierzulande ausgedacht hat, gehört das Statement von Ulrike Meinhof:

"Auschwitz heißt, dass sechs Millionen Juden ermordet und auf die Müllkippe Europas gekarrt wurden als das, als was man sie ausgab – als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. Mit der Vernichtung von sechs Millionen Juden wurde die Sehnsucht der Deutschen nach Freiheit von Geld und Ausbeutung mit ermordet... Ohne dass wir das deutsche Volk vom Faschismus freisprechen – denn die Leute haben ja wirklich nicht gewusst, was in den Konzentrationslagern vorging –, können wir es nicht für unseren revolutionären Kampf mobilisieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike_Me ... _und_Juden

Der rechte Antisemitismus ist nur dann intellektuellenfeindlich, wenn er auf das völkisch-rassistische Ressentiment, wie es in der SA gepflegt wurde, beschränkt wird.
Der Antisemitismus der Konservativen Revolution und prominenter Figuren wie Carl Schmitt hat sich selbstverständlich höchst intellektuell dargestellt.

Einer der für Hitler wichtigsten Antisemiten war Houston Stewart Chamberlain:

Zusammenfassend muss Chamberlain als einer der wichtigsten intellektuellen Wegbereiter des nationalsozialistischen Rassismus gesehen werden. David Clay Large resümiert in seinem Artikel über Richard Wagner und Chamberlain: „Chamberlain selbst hielt sein Verständnis der Rassenfrage für einen Fortschritt gegenüber den Äußerungen Wagners. An dieser Stelle bleibt festzuhalten, daß die Nationalsozialisten Chamberlains Ideen nicht noch verbessern mußten – es reichte, sie zu einem logischen Abschluß zu bringen und in die Wirklichkeit umzusetzen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Houston_S ... hamberlain

Die Intellektuellenfeindlichkeit ist zwar in der Regel antisemitisch, aber der Antisemitismus ist nicht zwingend intellektuellenfeindlich.
Letzterem würde ich vorbehaltlos zustimmen.

Die Frage ist natürlich, ob man die Länder des (sogenannten) "Realen Sozialismus" in den 50er Jahren überhaupt als politisch "links" einzuordnen hat. Jemand, der es wissen muss, Gregor Gysi, weil er selbst jüdische Vorfahren hat und antisemitische Schmähungen (selbst aus seiner eigenen Partei) bekommt, hat es mehrfach in Interviews bekundet: Intellektuellenfeindlichkeit in der Anfangsphase der DDR war mehr oder weniger ein Synonym für Antisemitismus. Stalin ließ in den 50er Jahren (nachdem er anfänglich und sogar maßgeblich - aber eben rein machttaktisch - die Gründung des Staates Israel beförderte) alle formalen Rücksichtnahmen fallen und ordnete die als oppositionell angesehenen Ärzte. Künstler, Schriftsteller ohne wenn und aber einer "Judenverschwörung" zu. Die auch offiziell in der Prawda verbreitete Geschichte von den "Gift verabreichenden Ärzten" einer internationalen jüdischen Geheimorganisation ist so klassisch-antisemitisch wie es eine Geschichte nur sein kann.

Zustimmen würde ich auch der These, dass in Europa ein großer Teil antisemitischer Vorbehalte von Leuten kommt, die sich selbst als "Intellektuelle" ansehen oder zumindest von ihren Anhängern so gesehen werden. Mindestens zwei- dreimal habe ich selbst erlebt, dass ein sozusagen augenblinzelnder Hinweis der Form "Na der ..." oder "Na die ..." gewissermaßen als Test formuliert wurde, ob man soweit Bescheid weiß, dass die bezeichnete Person einen jüdischen Hintergrund hat und sich dieses und jenes eben genau daraus erklären lässt und ob man dann damit zu den "Bescheidwissenden" gehört. Keine Frage.

Auf der anderen Seite: Die unglaublich hasserfüllte Kampagne seinerzeit gegen Michel Friedman (2003) war aus meiner Sicht randvoll mit (freilich nicht zugegebenen) offen intellektuellenfeindlichen und verdeckt antisemitischen Vorurteilen. Ich hatte das Gefühl, dass, als nun endlich und tatsächlich strafrechtlich relevante Tatsachen berichtet wurden, der antisemitische Mob regelrecht nicht mehr zu halten war. Zu großen Teilen einfach, weil Friedman in den Augen dieser Leute in seinem ganzen Auftreten den klassischen kosmopolitischen Intellektuellen mit jüdischem Hintergrund repräsentiert. Der bekannteste Aufpeitscher in dieser Hinsicht, Jürgen Möllemann, hat das auch mehr oder weniger unverblümt so ausgedrückt. Er möge eben diesen "unerträglichen Habitus" Friedmans nicht. Und in dieser Friedman-Kampagne trat etwas zutage, was sicherlich auch heute, unter der Oberfläche, nach wie vor vorhanden ist. Weder Christoph Daums Kokain-Affäre noch gar die Steuerhinterziehung von Uli Hoeneß haben einen derartigen Sturm von Hass entfacht wie die Straffälligkeiten von Friedman. Und das, obwohl Friedman noch nichtmal und nicht im entferntesten politisch "links" zu verorten ist.

Der ganze Fall Möllemann, natürlich samt seinem offen antiisraelischen Auftreten und seinem außenpolitischen Engagement als Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft ... das war ja noch weit vor den Problemen antisemitischer Taten von Migranten aus dem arabischen Raum heute ... der muss doch in irgendeiner Art gesellschaftlich verwurzelt gewesen sein. Der Mann war ziemlich populär und er war ganz sicher einer der Wegbereiter von Medienkampagnen ("18 Prozent") und insbesondere auch von verdeckt antisemitischen Hass-Medienkampagnen (Friedman-Affäre). Das muss doch irgendwie gesellschaftlich verwurzelt gewesen sein. Und ich glaube einfach nicht, dass das nur 15 Jahre danach einfach so verschwunden ist.
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