Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

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think twice
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:54)


Mit meinem Hinweis mache ich auch nichts anderes, als alle Mitbürger auf zu fordern, sich möglichst unauffällig zu verhalten, um kein Lumpenpack auf sich im Besonderen aufmerksam zu machen. Verboten ist das nicht, aber wohl auch nicht ratsam.
Da kommt mir glatt wieder mal eine Textzeile meines hochverehrten Udo L. in den Sinn:

Ich bin doch kein Schnarcho,
bin mehr so'n Anarcho.


:)
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ThorsHamar
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:23)

Wir haben keine Wahl - ich bin wie der JFDA dafuer, dass wir Juden zeigen, dass wir Juden sind, ..... :thumbup:

Eine ganz ernst gemeinte Frage: Warum?
Warum soll es für Juden wichtig sein, in Situationen des Alltages, in denen es völlig irrelevant ist und wo es niemand wissen will, zu zeigen, dass man Jude ist?
"sich nicht verstecken zu wollen" ist doch nicht das Gegenteil von " Ob ihr das wissen wollt oder nicht:Schau mal, ich bin anderes als ihr" ...
Ich habe ja nichts dagegen, aber mir ist es zum Beispiel im normalen Leben völlig egal, ob die Leute in der Stadt wissen, wer meine Eltern sind.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

King Kong 2006 hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:59)

Gelinde gesagt halte ich diesen Kommentar von "Alternativlos" Merkel für eine Unverschämtheit. Ich meine damit nicht, daß Fälle von Antisemitismus zu 90 % von "biodeutscher" Seite kommt und nicht von muslimischer, sondern, daß sie maßgeblich für die unkontrollierte "Zuwanderung" gegen viele Stimmen in Deutschland und in Europa verantwortlich ist. Und jetzt hier irgendetwas von "neue Form von Antisemitismus", die "irgendwie" nach Deutschland durch Flüchtlinge gekommen wäre redet.

1. Mehrheitlich finden die Delikte durch rechte Deutsche statt, wird sogar von Zentralrat der Juden klar unterstrichen
und
2. Das sie sich energisch für die Zuwanderung der vielen Flüchtlinge, inklusive aller ihre Probleme und Konflikte stark gemacht hat, auch kritisch gesehen in staatsrechtlicher Form verhalten hat und jetzt hier irgendwas zu beklagen.

Was hat "Alternativlos" Merkel denn gedacht? Was da mitgebracht wird? Patente? Geld? :dead:

Natürlich, wenn auch nicht mehrheitlich, kommen die Konflikte mit. Und die sind betreffs der Flüchtlinge aus den Staaten auch Konflikte mit Israel.
Ich hatte verstanden, daß in unseren Schulen bösartige Mobbereien von der großen Zahl der Moslems gegen Nichtmoslems ausgehen. Juden beziehen das auf ihr Jüdischsein... ihr gutes Recht. Man kann aber gezielt daran arbeiten, daß dieses Verhalten durch Aufklärung unterbunden wird... wenn das dazu geeignete Lehrpersonal und eine funktionierende Schulleitung zur Verfügung steht.

Der empörende Vorfall mit dem Prügelangriff auf einen Kippaträger ging nicht von einem Eingeborenen aus... vielleicht ein Zufall, denn für unser hausgemachtes Lumpenpack lege ich auch keine Hand ins Feuer.

Aber die geforderte Sicherheitsgarantie kann kein ehrlicher Politiker versprechen; für keine Bevölkerungsgruppe. Da hilft nur persönliche Prävention durch Einbruchssicherungen gegen Einbrecher und Unauffälligkeit in der Öffentlichkeit gegen "rechtsbraunversiffte Strolche". Nur unsere Schüler, die können dem in der Schule kaum vernünftig ausweichen.
Zuletzt geändert von H2O am Mi 25. Apr 2018, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:11)

Eine ganz ernst gemeinte Frage: Warum?
Warum soll es für Juden wichtig sein, in Situationen des Alltages, in denen es völlig irrelevant ist und wo es niemand wissen will, zu zeigen, dass man Jude ist?
"sich nicht verstecken zu wollen" ist doch nicht das Gegenteil von " Ob ihr das wissen wollt oder nicht:Schau mal, ich bin anderes als ihr" ...
Ich habe ja nichts dagegen, aber mir ist es zum Beispiel im normalen Leben völlig egal, ob die Leute in der Stadt wissen, wer meine Eltern sind.
Warum tragen Leute auf der Strasse ein Trikot ihres Lieblingsfussballvereins oder haben am Auto Aufkleber "Atomkraft - nein danke"?
Weil sie stolz auf ihre Herkunft, ihren Verein, ihr Engagement sind.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:11)

Eine ganz ernst gemeinte Frage: Warum?
Warum soll es für Juden wichtig sein, in Situationen des Alltages, in denen es völlig irrelevant ist und wo es niemand wissen will, zu zeigen, dass man Jude ist?
"sich nicht verstecken zu wollen" ist doch nicht das Gegenteil von " Ob ihr das wissen wollt oder nicht:Schau mal, ich bin anderes als ihr" ...
Ich habe ja nichts dagegen, aber mir ist es zum Beispiel im normalen Leben völlig egal, ob die Leute in der Stadt wissen, wer meine Eltern sind.
Das geht mir allerdings ähnlich. Ich will üblicherweise von anderen Leuten auch nicht wissen, ob sie Katholiken, Protestanten, Muslime, Buddhisten oder sonstwas sind. Es ist für mich nicht wichtig, solange sie mich ned damit voll-labern - und dann isset eh' klar.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:16)

Warum tragen Leute auf der Strasse ein Trikot ihres Lieblingsfussballvereins oder haben am Auto Aufkleber "Atomkraft - nein danke"?
Weil sie stolz auf ihre Herkunft, ihren Verein, ihr Engagement sind.
Das ist für mich schon immer unverständlich gewesen.
Und zwar Beides, das Bekleben des Autos wie das Stolz sein auf etwas, was sie selbst nicht "geleistet" haben.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:16)

Warum tragen Leute auf der Strasse ein Trikot ihres Lieblingsfussballvereins oder haben am Auto Aufkleber "Atomkraft - nein danke"?
Weil sie stolz auf ihre Herkunft, ihren Verein, ihr Engagement sind.
Ihnen ist aber bekannt, daß es in Gegenwart bestimmter "Fangruppen" nicht gesundheitsförderlich ist, das falsche Trikot zu tragen? Das Thema hat unendlich viele Spiegelpunkte.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

ThorsHamar hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:11)

Eine ganz ernst gemeinte Frage: Warum?
Warum soll es für Juden wichtig sein, in Situationen des Alltages, in denen es völlig irrelevant ist und wo es niemand wissen will, zu zeigen, dass man Jude ist?
"sich nicht verstecken zu wollen" ist doch nicht das Gegenteil von " Ob ihr das wissen wollt oder nicht:Schau mal, ich bin anderes als ihr" ...
Ich soll mich also rechtfertigen? - Interessant! :cool:
Ganz einfach: Weil ich mich dazu bekenne, was ich bin - ich verstecke das in der Oeffentlichkeit nicht mehr aengstlich. Nicht ich bin das Problem, wenn jeder sehen kann, dass ich eine Juedin bin, sondern die, die daran Anstoss nehmen oder mich deswegen angreifen.
ThorsHamar hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:11)Ich habe ja nichts dagegen, aber mir ist es zum Beispiel im normalen Leben völlig egal, ob die Leute in der Stadt wissen, wer meine Eltern sind.
Falsch - es geht nicht darum zu zeigen, wer meine Eltern sind, sondern was ich bin, wofuer ich als saekulare Juedin stehe, das ich Teil des juedischen Volkes & seiner Kultur bin:

Unter der Bezeichnung Jüdischer Säkularismus wird eine jüdische Haltung verstanden, in der Juden spezielle jüdische Werte akzeptieren, das Judentum als Religion jedoch nicht praktizieren. Die dem jüdischen Säkularismus zugeordneten Personen bezeichnen sich demnach selbst als nicht religiös, identifizieren sich aber ethnisch, ethisch, kulturell oder politisch als Juden. Säkulare Juden verstehen sich als festen Bestandteil des jüdischen Volkes und seiner Geschichte und Kultur. Eine zentrale Idee ist die Überzeugung, dass der Mensch Einfluss auf das Weltgeschehen hat und eine gerechte Welt nach Vorstellung der Propheten nicht ohne menschliches Handeln erreicht werden kann. Das Leben dreht sich daher um menschliche Aktivität und Ideale, wobei Taten wichtiger sind als Worte.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:20)

Ich soll mich also rechtfertigen? - Interessant! :cool:
Ganz einfach: Weil ich mich dazu bekenne, was ich bin - ich verstecke das in der Oeffentlichkeit nicht mehr aengstlich. Nicht ich bin das Problem, wenn jeder sehen kann, dass ich eine Juedin bin, sondern die, die daran Anstoss nehmen oder mich deswegen angreifen.


Falsch - es geht nicht darum zu zeigen, wer meine Eltern sind, sondern was ich bin, wofuer ich als saekulare Juedin stehe, das ich Teil des juedischen Volkes & seiner Kultur bin:

Unter der Bezeichnung Jüdischer Säkularismus wird eine jüdische Haltung verstanden, in der Juden spezielle jüdische Werte akzeptieren, das Judentum als Religion jedoch nicht praktizieren. Die dem jüdischen Säkularismus zugeordneten Personen bezeichnen sich demnach selbst als nicht religiös, identifizieren sich aber ethnisch, ethisch, kulturell oder politisch als Juden. Säkulare Juden verstehen sich als festen Bestandteil des jüdischen Volkes und seiner Geschichte und Kultur. Eine zentrale Idee ist die Überzeugung, dass der Mensch Einfluss auf das Weltgeschehen hat und eine gerechte Welt nach Vorstellung der Propheten nicht ohne menschliches Handeln erreicht werden kann. Das Leben dreht sich daher um menschliche Aktivität und Ideale, wobei Taten wichtiger sind als Worte.
Dann bist DU sicherlich auch für Kopftücher und Verschleierung von Musliminnen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:08)

Ich meine nicht das Forum, sondern das reale Leben.
Also ich komme aus einer politisch gegensätzlichen Familie. Als sich meine beiden Großväter das erste Mal getroffen haben wurde gesagt ( ist mir erzählt worden ) das vierzig Jahre vorher der eine den anderen erschießen hätte müssen. Bei uns waren politische Diskussionen schon immer hitzig, teilweise schlimm. Ich kenn das nicht so anders.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

H2O hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:19)

Ihnen ist aber bekannt, daß es in Gegenwart bestimmter "Fangruppen" nicht gesundheitsförderlich ist, das falsche Trikot zu tragen? Das Thema hat unendlich viele Spiegelpunkte.
Ich habe ja auch nur die Frage nach dem "warum tun Menschen das?" beantwortet.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:22)

Dann bist DU sicherlich auch für Kopftücher und Verschleierung von Musliminnen.
Es geht bei der Kippa nicht um Religion, falls du es immer noch nicht mitbekommen hast :rolleyes:

Nachholen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4189871
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4189894
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:24)

Also ich komme aus einer politisch gegensätzlichen Familie. Als sich meine beiden Großväter das erste Mal getroffen haben wurde gesagt ( ist mir erzählt worden ) das vierzig Jahre vorher der eine den anderen erschießen hätte müssen. Bei uns waren politische Diskussionen schon immer hitzig, teilweise schlimm. Ich kenn das nicht so anders.
Politische Diskussionen sind ja auch OK, ich meine aber die Hetzjagden auf Menschengruppen, medial angestachelt und jeder macht mit. :(
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:27)

Politische Diskussionen sind ja auch OK, ich meine aber die Hetzjagden auf Menschengruppen, medial angestachelt und jeder macht mit. :(
Du meinst die muslimischen Antisemiten, die Juden verfolgen?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Alexyessin »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:27)

Politische Diskussionen sind ja auch OK, ich meine aber die Hetzjagden auf Menschengruppen, medial angestachelt und jeder macht mit. :(
Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht der gleiche Effekt ist wie schon bei den angeblich gestiegenen Straftaten. Es ist das Netz, das die Nachrichten viel schneller verbreitet. Das sehe ich auch bei dieser Geschichte so. Kann man aber eh nicht mehr zurückfahren.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:25)

Es geht bei der Kippa nicht um Religion, falls du es immer noch nicht mitbekommen hast :rolleyes:

Nachholen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4189871
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4189894
Wenn Muslima sich auch dazu bekennen dürfen, was sie sind, ist das voll OK.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:28)

Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht der gleiche Effekt ist wie schon bei den angeblich gestiegenen Straftaten. Es ist das Netz, das die Nachrichten viel schneller verbreitet. Das sehe ich auch bei dieser Geschichte so. Kann man aber eh nicht mehr zurückfahren.
Jepp, das Netz ist die größte Plattform.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:25)

Es geht bei der Kippa nicht um Religion, falls du es immer noch nicht mitbekommen hast :rolleyes:

Nachholen:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4189871
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4189894
Ach?
Ist es nicht so, dass die Kippa getragen wird als (unterwürfiges) Zeichen gegenüber Gott?

Tut mir echt leid, aber mich interessieren Menschen, sonst nichts. Stolz darauf, Jude zu sein, ist für mich genauso bekloppt, wie stolz Muslim, Deutscher, xy zu sein.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:31)

Jepp, das Netz ist die größte Plattform.
Wäre es dir lieber, wenn muslimische antisemitische Hetze unentdeckt bliebe?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von ThorsHamar »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:20)

Ich soll mich also rechtfertigen? - Interessant! :cool:
Nein, nein .... Meine Frage war ernst und respektvoll gemeint und schon gar keine Aufforderung zur Rechtfertigung, sondern ich wollte Dich bitten, mir zu erklären, warum es für Dich wichtig ist, darzustellen, dass Du jüdisch bist.
Ich meine, das will doch im normalen Leben gar niemand wissen ...
Ganz einfach: Weil ich mich dazu bekenne, was ich bin - ich verstecke das in der Oeffentlichkeit nicht mehr aengstlich.
Das sollst Du ja auch gar nicht. Ich frage mich nur, welchen Antrieb gibt es, öffentlich etwas zu bekennen, was im Leben der Gesellschaft unter Menschen überhaupt nicht relevant ist.
Ich gehe davon aus, dass Du eben nicht religiös bist. Ich meine, ich hätte das gelesen.
Wen dem nicht so ist, bitte ich um Entschuldigung, denn dann würdest Du anzeigen, dass Deine Religion das Judentum ist.
Nicht ich bin das Problem, wenn jeder sehen kann, dass ich eine Juedin bin, sondern die, die daran Anstoss nehmen oder mich deswegen angreifen.
Da bin ich bei Dir.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:32)

Ach?
Ist es nicht so, dass die Kippa getragen wird als (unterwürfiges) Zeichen gegenüber Gott?

Tut mir echt leid, aber mich interessieren Menschen, sonst nichts. Stolz darauf, Jude zu sein, ist für mich genauso bekloppt, wie stolz Muslim, Deutscher, xy zu sein.
So was kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man selbst Mitglied einer Gemeinschaft ist, die sich von anderen Gemeinschaften unterscheiden.
Die "graue Maus" sieht halt nur andere graue Mäuse. Ist jetzt nicht so wirklich spannend.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:32)

Ach? Ist es nicht so, dass die Kippa getragen wird als (unterwürfiges) Zeichen gegenüber Gott?
Nicht nochmal Falsches wiederholen - LESEN - dafuer habe ich dir die 2 Links eingestellt.
Tut mir echt leid, aber mich interessieren Menschen, sonst nichts. Stolz darauf, Jude zu sein, ist für mich genauso bekloppt, wie stolz Muslim, Deutscher, xy zu sein.
Deine Unterstellungen sind fuer mich irrelevant. :)
Jeder Mensch identifiziert sich mit etwas. Wenn du dich also tatsaechlich fuer Menschen interessierst, wirst du nicht umhin kommen dich mit dem auseinander zu setzen, was Menschen bewegt. :)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 25. Apr 2018, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:37)

So was kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man selbst Mitglied einer Gemeinschaft ist, die sich von anderen Gemeinschaften unterscheiden.
Die "graue Maus" sieht halt nur andere graue Mäuse. Ist jetzt nicht so wirklich spannend.
Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:35)

Wäre es dir lieber, wenn muslimische antisemitische Hetze unentdeckt bliebe?
Die geistigen Ergüsse deiner AfD-Freunde sind auch nicht wirklich prickelnd.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:28)

Du meinst die muslimischen Antisemiten, die Juden verfolgen?
Die Sache mit der medialen Anstachelei läuft hier zu Lande doch durch Nachrichtenauswahl und zugehörige Kommentare in bestimmten Medien fast wie von selbst... gegen Moslems; 'tschuldigung, Islamkritik.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:37)
Jeder Mensch identifiziert sich mit etwas. Wenn du dich also tatsaechlich fuer Menschen interessierst, wirst du nicht umhin kommen dich mit dem auseinander zu setzen, was Menschen bewegt. :)
Das tue ich, immer, jeden Tag.
Trotzdem ist Stolz auf etwas, das durch Zufall entstanden ist, nichts, was ich wirklich toll finde.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Na ja, wenn man sonst nichts hat, dann wenigstens das. :)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:40)

Die geistigen Ergüsse deiner AfD-Freunde sind auch nicht wirklich prickelnd.
Was beschwerst du dich dann? Alles ist transparent. Alle sind gleichberechtigt. Dir geht es doch nur auf den Zünder, dass deine Lieblingsgruppe so oft ins schlechte Licht gerückt wird. Woran sie schliesslich selbst schuld sind. Anstatt hier Antisemitismus zu kritisieren heulst du hier rum, dass gegen Muslime gehetzt wird. Gerade den Leuten, die für gewalttätigen Antisemitismus verantwortlich sind, möchtest du den Opferstatus verpassen.

Nicht mit mir. :)
Zuletzt geändert von Polibu am Mi 25. Apr 2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:41)

Das tue ich, immer, jeden Tag.
Trotzdem ist Stolz auf etwas, das durch Zufall entstanden ist, nichts, was ich wirklich toll finde.
Offensichtlich nicht, du gerierst dich hier nur fleissig im provozieren und verurteilen - im Abwerten.
Wenn du nicht verstehen willst, was ich dir versucht habe zu erklaeren, dann eben nicht.
Vielen Dank fuer das unfruchtbare Gespraech! ;)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:00)

Ist es nicht traurig, welche Themen in den letzten Jahren die Diskussionskultur beherrschen? Es geht nur noch um Anfeindungen von Menschen in wechselnder Besetzung. Hartzer, Muslime, Juden. Wer sind die Boesesten?
Früher haben wir uns von unseren Reisen in die Ferne erzählt, haben den Computer entdeckt, über unsere Lieblingsautoren ausgetauscht, über Kindererziehung diskutiert und heute? Nur noch Hass, Hass, Hass....
Traurig.
Ich glaube, dass hängt damit zusammen, dass Identitäten zunehmend wichtiger werden. Die Bevölkerung besteht in einer solchen Gesellschaft nicht mehr aus gleichberechtigten Bürgern, sondern aus Subgruppen, die sich gegen andere abgrenzen, einen Opferstatus einfordern und ihre eigene Identität feiern.

Das führt natürlich zu Konflikten, zumal diese Identitäten heute nicht mehr nur aus unterschiedlichen Loyalitäten zu Fußballklubs oder regionalen Identitäten bestehen, sondern aus nationalen und religiösen Identitäten, die auch häufig noch esoterisch in dem Sinne sind, dass andere dazu prinzipiell keinen Zugang haben.

In den USA konnte ich das schon vor langer Zeit beobachten; ich habe dieses Gerede von dieser und jener "community" nie verstanden. Dabei handelt es sich aber um ein zentrales Projekt der Linken, das inzwischen auch in Deutschland sehr weit vorangeschritten ist.

Wenn die Gesellschaft mal umgebaut ist, wird es nicht mehr darum gehen, dass der beste einen Job bekommt oder Ämter über Wahl vergeben werden, sondern darum, dass der Kandidat aus der richtigen community kommt und die Quote erfüllt.

Religionen sind ohnehin gefährlich. Leider haben wir den Zenit der Säkularisation schon hinter uns; in den letzten Jahren wurde ja sehr viel über religiöse Gebote diskutiert und gerichtlich ausgefochten, die einen ans Mittelalter gemahnen. Schweinefleisch oder kein Schweinefleisch, Kopftuch oder kein Kopftuch, Schwimmunterricht oder kein Schwimmunterricht für Mädchen, Burkinis etc. Die Gesellschaft entwickelt sich rückwärts.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
Ach, als wenn Deutsche im Urlaub immer gesittet wären.
Aber auch auf so einen Gedanken würde ich nicht kommen.
Ich könnte stolz auf meinen Vater sein, aber ich habe seine Leistungen nicht erbracht, sondern er. Ich finde es gut, ja z.T. toll, aber es hat nicht wirklich etwas mit mir zu tun.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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H2O
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
Auf "gesittet" sollten Ihre Eltern stolz sein; Elternpflicht "Erziehung" gut erfüllt. Mir ist der eine oder andere gesittete Brite auch bekannt. Mit Russen hatte ich keine längeren Kontakte.
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think twice
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Was beschwerst du dich dann? Alles ist transparent. Alle sind gleichberechtigt. Dir geht es doch nur auf den Zünder, dass deine Lieblingsgruppe so oft ins schlechte Licht gerückt wird. Woran sie schliesslich selbst schuld sind. Anstatt hier Antisemitismus zu kritisieren heulst du hier rum, dass gegen Muslime gehetzt wird. Gerade die Leute, die für gewalttätigen Antisemitismus verantwortlich sind möchtest du den Opferstatus verpassen.

Nicht mit mir. :)
Weisst du was? Es geht hier grade gar nicht explizit um Muslime, deine Lieblingsfeinde. Krieger du aber nicht mit in deinem Wahn.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:16)

Warum tragen Leute auf der Strasse ein Trikot ihres Lieblingsfussballvereins oder haben am Auto Aufkleber "Atomkraft - nein danke"?
Weil sie stolz auf ihre Herkunft, ihren Verein, ihr Engagement sind.
Weil sie nicht richtig im Kopf sind.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Diese Frage stelle ich mir auch seit langem. So eine richtig befriedigende Antwort bekam ich noch nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 22:13)

Irgendwas braucht doch jeder, was ihn von anderen unterscheidet und was ihn mit Stolz erfüllt.
Was aber die Frage nicht beantwortet, wie man stolz auf einen Zufall sein kann/will.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Liegestuhl »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 22:56)

Was aber die Frage nicht beantwortet, wie man stolz auf einen Zufall sein kann/will.
Du kannst auch auf deine Eltern stolz sein.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:03)

Du kannst auch auf deine Eltern stolz sein.
Nein, ich kann das aus genanntem Grund eben nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

Können wir mal wieder zum Thema zurück kommen?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Liegestuhl »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:06)

Nein, ich kann das aus genanntem Grund eben nicht.
Das tut mir leid. Andere Menschen können das.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:13)

Das tut mir leid. Andere Menschen können das.
Hmmm. Zäumen wir den Gaul halt anders rum auf. Schämst Du Dich für Taten die Deine Vorfahren begangen haben? Damit können wir auch den Bogen zurück zum Thema schlagen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:18)

Hmmm. Zäumen wir den Gaul halt anders rum auf. Schämst Du Dich für Taten die Deine Vorfahren begangen haben? Damit können wir auch den Bogen zurück zum Thema schlagen.
Das Thema ist nicht, seid ihr stolz/schaemt ihr euch fuer die Taten eurer Vorfahren.
Sondern Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:23)

Luemmel & Strolche ist wohl kaum eine passende Formulierung fuer Hasser, sondern eine Verniedlichung. :? Und wer sich Hassern beugt, der hat schon verloren - also auf die Kippa!


Nein, die Kippa ist keine religioese Vorschrift. Auch ich als saekulare Juedin habe schon die Kippa getragen:

Heutzutage aber gewinnt man oft den Eindruck, als sei sie das wichtigste Symbol. Viele Juden tragen auch außerhalb des Gottes­dienstes eine Kopfbedeckung, meist in Form von einem kleinen rundes Stück Stoff oder Leder, das den Hinterkopf bedeckt. Orthodoxe Juden tragen schwarze Hüte, Chassidim einen mit Fell umrandeten Hut, wie er in Osteuropa im 18. Jh. üblich war. Jemenitische Juden habe eine Art Mütze. Orthodoxe Juden, die ihren Alltag mit Lobsprüchen durchweben, kommen während des Tages in viele Situationen, in denen sie ein Gebet sprechen. Daher bietet es sich an, die Kopfbedeckung ständig zu tragen.

Die meisten Juden tragen jedoch die Kippa, um sich öffentlich zu ihrem Jüdisch-Sein zu bekennen. Die Kippa hat eine ausschließlich emotionale Bedeutung.



Wir haben keine Wahl - ich bin wie der JFDA dafuer, dass wir Juden zeigen, dass wir Juden sind, statt uns zu verstecken. :thumbup:
Da hab ich jetzt lange drüber nachgedacht, gemerkt, dass ich immer zorniger wurde, und ja, du hast recht! :thumbup:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:23)

Wir haben keine Wahl - ich bin wie der JFDA dafuer, dass wir Juden zeigen, dass wir Juden sind, statt uns zu verstecken. :thumbup:
Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Polibu

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

Senexx hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:49)

Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Wieso nicht zeigen? Das ist doch jedem selbst überlassen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Senexx hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:49)

Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Aha, wer in der Oeffentlichkeit durch das Tragen einer Kippa zeigt das er Jude ist, benimmt sich also nicht normal?! Christen tragen zB ein Kreuz an der Kette. Ich trage uebrigens einen DavidStern. [Wie bei der Kippa nicht aus religioesen Gruenden!] Wahrscheinlich auch wieder voll Scheisse, ich weiss! :D

Dann lies noch mal nach, worum es ging. Hier geht es los:
Und da ich mich auch bei dir fuer eine Selbstverstaendlichkeit rechtfertigen muss, als wenn das Kippatragen eine provokante Ungehoerigkeit waere; was es fuer Einige offensichtlich auch ist:
ICH trage den DavidStern und manchmal die Kippa, weil ich damit zeige, dass es uns Juden noch gibt; das wir ueberlebt haben; dass wir nach 2.000 Jahren genauso zum europaeischen Leben und StadtBild gehoeren, wie nicht-juedische Buerger! Wer das nicht kapiert, dem kann und will ich nicht weiter helfen! :)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:59)

Aha, wer in der Oeffentlichkeit durch das Tragen einer Kippa zeigt das er Jude ist, benimmt sich also nicht normal?! Christen tragen zB ein Kreuz an der Kette.
Die wenigstens tragen so was, und wenn dann unterm Hemd.
Dann lies noch mal nach, worum es ging. Hier geht es los:

Und da ich mich auch bei dir fuer eine Selbstverstaendlichkeit rechtfertigen muss, als wenn das Kippatragen eine provokante Ungehoerigkeit waere; was es fuer Einige offensichtlich auch ist:
ICH trage den DavidStern und manchmal die Kippa, weil ich damit zeige, dass es uns Juden noch gibt; das wir ueberlebt haben; dass wir nach 2.000 Jahren genauso zum europaeischen Leben und StadtBild gehoeren, wie nicht-juedische Buerger! Wer das nicht kapiert, dem kann und will ich nicht weiter helfen! :)
Tja. Ich fühle mich durch Islamistenbärte provoziert. Und durch Burkas, oder was weiß ich, wie die arabische Variante dazu heißt. Und wenn arabische Frauen bei 30° Wollumhänge und Kopftücher tragen, besonders wenn daneben ein muskelbepackter ärmelloser Unterhemdenträger geht, oder noch schlimmer, sie hinter ihm hergeht.

Ich fühle mich auch durch Wachtturmverkäufer belästigt, oder "Lies!"-Koran-Verkäufer. Oder durch Scientologen, oder Hare-Krishna-Hüpfer.

Und ich würde mich auch die Kippa-Träger verlästigt fühlen, aber zum Glück sieht man die selten. Die Juden, die ich kenne, verhalten sich normal.

Es gehört sich einfach nicht, den anderen seine Religion vor Augen zu halten und sie visuell aufzudrängen.

PS: Nur vorsorglich, damit man mir nichts unterstellt: Man kann natürlich nichts dagegen tun, und muss es hinnehmen. So wie man in der Straßenbahn hinnehmen muss, dass einem einer kaugummikauend gegenüber sitzt, oder seine dreckigen Schuhe aufs Polster stellt. Aber billigen muss man es nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(26 Apr 2018, 00:18)

Die wenigstens tragen so was, und wenn dann unterm Hemd.


Tja. Ich fühle mich durch Islamistenbärte provoziert. Und durch Burkas, oder was weiß ich, wie die arabische Variante dazu heißt. Und wenn arabische Frauen bei 30° Wollumhänge und Kopftücher tragen, besonders wenn daneben ein muskelbepackter ärmelloser Unterhemdenträger geht, oder noch schlimmer, sie hinter ihm hergeht.

Ich fühle mich auch durch Wachtturmverkäufer belästigt, oder "Lies!"-Koran-Verkäufer. Oder durch Scientologen, oder Hare-Krishna-Hüpfer.

Und ich würde mich auch die Kippa-Träger verlästigt fühlen, aber zum Glück sieht man die selten. Die Juden, die ich kenne, verhalten sich normal.

Es gehört sich einfach nicht, den anderen seine Religion vor Augen zu halten und sie visuell aufzudrängen.

PS: Nur vorsorglich, damit man mir nichts unterstellt: Man kann natürlich nichts dagegen tun, und muss es hinnehmen. So wie man in der Straßenbahn hinnehmen muss, dass einem einer kaugummikauend gegenüber sitzt, oder seine dreckigen Schuhe aufs Polster stellt. Aber billigen muss man es nicht.
Ein Jude, der Kippa trägt, verhält sich in deinen Augen also nicht normal?
Entweder kannst du nicht lesen, sonst hättest du verstanden, was Bleibtreu hier dauernd zu erklären versucht, oder du hast einfach keinen Bock, irgendetwas zu kapieren, das über deinen Horizont geht.
Und der Vergleich mit dreckigen Schuhen auf dem Polster ist einfach menschenverachtend.
Am Yisrael Chai

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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Ja, ich empfinde das Tragen einer Kippa als Provokation.

Und das ist mein gutes Recht, das so zu empfinden. Wir haben schließlich Meinungsfreiheit.

In unserer Gesellschaft ist es nicht üblich, dass man dem anderen seine Religion unter die Nase reibt.

Allerdings ist es auch nicht verboten, und was nicht verboten ist, ist erlaubt.

Und wo genau haben Sie damit ein Problem?
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