Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

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think twice
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:32)

Ach?
Ist es nicht so, dass die Kippa getragen wird als (unterwürfiges) Zeichen gegenüber Gott?

Tut mir echt leid, aber mich interessieren Menschen, sonst nichts. Stolz darauf, Jude zu sein, ist für mich genauso bekloppt, wie stolz Muslim, Deutscher, xy zu sein.
So was kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man selbst Mitglied einer Gemeinschaft ist, die sich von anderen Gemeinschaften unterscheiden.
Die "graue Maus" sieht halt nur andere graue Mäuse. Ist jetzt nicht so wirklich spannend.
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Bleibtreu
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:32)

Ach? Ist es nicht so, dass die Kippa getragen wird als (unterwürfiges) Zeichen gegenüber Gott?
Nicht nochmal Falsches wiederholen - LESEN - dafuer habe ich dir die 2 Links eingestellt.
Tut mir echt leid, aber mich interessieren Menschen, sonst nichts. Stolz darauf, Jude zu sein, ist für mich genauso bekloppt, wie stolz Muslim, Deutscher, xy zu sein.
Deine Unterstellungen sind fuer mich irrelevant. :)
Jeder Mensch identifiziert sich mit etwas. Wenn du dich also tatsaechlich fuer Menschen interessierst, wirst du nicht umhin kommen dich mit dem auseinander zu setzen, was Menschen bewegt. :)
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mi 25. Apr 2018, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:37)

So was kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man selbst Mitglied einer Gemeinschaft ist, die sich von anderen Gemeinschaften unterscheiden.
Die "graue Maus" sieht halt nur andere graue Mäuse. Ist jetzt nicht so wirklich spannend.
Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:35)

Wäre es dir lieber, wenn muslimische antisemitische Hetze unentdeckt bliebe?
Die geistigen Ergüsse deiner AfD-Freunde sind auch nicht wirklich prickelnd.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:28)

Du meinst die muslimischen Antisemiten, die Juden verfolgen?
Die Sache mit der medialen Anstachelei läuft hier zu Lande doch durch Nachrichtenauswahl und zugehörige Kommentare in bestimmten Medien fast wie von selbst... gegen Moslems; 'tschuldigung, Islamkritik.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:37)
Jeder Mensch identifiziert sich mit etwas. Wenn du dich also tatsaechlich fuer Menschen interessierst, wirst du nicht umhin kommen dich mit dem auseinander zu setzen, was Menschen bewegt. :)
Das tue ich, immer, jeden Tag.
Trotzdem ist Stolz auf etwas, das durch Zufall entstanden ist, nichts, was ich wirklich toll finde.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Na ja, wenn man sonst nichts hat, dann wenigstens das. :)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:40)

Die geistigen Ergüsse deiner AfD-Freunde sind auch nicht wirklich prickelnd.
Was beschwerst du dich dann? Alles ist transparent. Alle sind gleichberechtigt. Dir geht es doch nur auf den Zünder, dass deine Lieblingsgruppe so oft ins schlechte Licht gerückt wird. Woran sie schliesslich selbst schuld sind. Anstatt hier Antisemitismus zu kritisieren heulst du hier rum, dass gegen Muslime gehetzt wird. Gerade den Leuten, die für gewalttätigen Antisemitismus verantwortlich sind, möchtest du den Opferstatus verpassen.

Nicht mit mir. :)
Zuletzt geändert von Polibu am Mi 25. Apr 2018, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:41)

Das tue ich, immer, jeden Tag.
Trotzdem ist Stolz auf etwas, das durch Zufall entstanden ist, nichts, was ich wirklich toll finde.
Offensichtlich nicht, du gerierst dich hier nur fleissig im provozieren und verurteilen - im Abwerten.
Wenn du nicht verstehen willst, was ich dir versucht habe zu erklaeren, dann eben nicht.
Vielen Dank fuer das unfruchtbare Gespraech! ;)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:00)

Ist es nicht traurig, welche Themen in den letzten Jahren die Diskussionskultur beherrschen? Es geht nur noch um Anfeindungen von Menschen in wechselnder Besetzung. Hartzer, Muslime, Juden. Wer sind die Boesesten?
Früher haben wir uns von unseren Reisen in die Ferne erzählt, haben den Computer entdeckt, über unsere Lieblingsautoren ausgetauscht, über Kindererziehung diskutiert und heute? Nur noch Hass, Hass, Hass....
Traurig.
Ich glaube, dass hängt damit zusammen, dass Identitäten zunehmend wichtiger werden. Die Bevölkerung besteht in einer solchen Gesellschaft nicht mehr aus gleichberechtigten Bürgern, sondern aus Subgruppen, die sich gegen andere abgrenzen, einen Opferstatus einfordern und ihre eigene Identität feiern.

Das führt natürlich zu Konflikten, zumal diese Identitäten heute nicht mehr nur aus unterschiedlichen Loyalitäten zu Fußballklubs oder regionalen Identitäten bestehen, sondern aus nationalen und religiösen Identitäten, die auch häufig noch esoterisch in dem Sinne sind, dass andere dazu prinzipiell keinen Zugang haben.

In den USA konnte ich das schon vor langer Zeit beobachten; ich habe dieses Gerede von dieser und jener "community" nie verstanden. Dabei handelt es sich aber um ein zentrales Projekt der Linken, das inzwischen auch in Deutschland sehr weit vorangeschritten ist.

Wenn die Gesellschaft mal umgebaut ist, wird es nicht mehr darum gehen, dass der beste einen Job bekommt oder Ämter über Wahl vergeben werden, sondern darum, dass der Kandidat aus der richtigen community kommt und die Quote erfüllt.

Religionen sind ohnehin gefährlich. Leider haben wir den Zenit der Säkularisation schon hinter uns; in den letzten Jahren wurde ja sehr viel über religiöse Gebote diskutiert und gerichtlich ausgefochten, die einen ans Mittelalter gemahnen. Schweinefleisch oder kein Schweinefleisch, Kopftuch oder kein Kopftuch, Schwimmunterricht oder kein Schwimmunterricht für Mädchen, Burkinis etc. Die Gesellschaft entwickelt sich rückwärts.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Misterfritz »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
Ach, als wenn Deutsche im Urlaub immer gesittet wären.
Aber auch auf so einen Gedanken würde ich nicht kommen.
Ich könnte stolz auf meinen Vater sein, aber ich habe seine Leistungen nicht erbracht, sondern er. Ich finde es gut, ja z.T. toll, aber es hat nicht wirklich etwas mit mir zu tun.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von H2O »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Der Mensch ist nunmal so. Wenn ich im Ausland im Urlaub bin und um mich herum nur nervende und besoffene Engländer und Russen, bin ich manchmal stolz, eine gesittete Deutsche zu sein. ;)
Auf "gesittet" sollten Ihre Eltern stolz sein; Elternpflicht "Erziehung" gut erfüllt. Mir ist der eine oder andere gesittete Brite auch bekannt. Mit Russen hatte ich keine längeren Kontakte.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:43)

Was beschwerst du dich dann? Alles ist transparent. Alle sind gleichberechtigt. Dir geht es doch nur auf den Zünder, dass deine Lieblingsgruppe so oft ins schlechte Licht gerückt wird. Woran sie schliesslich selbst schuld sind. Anstatt hier Antisemitismus zu kritisieren heulst du hier rum, dass gegen Muslime gehetzt wird. Gerade die Leute, die für gewalttätigen Antisemitismus verantwortlich sind möchtest du den Opferstatus verpassen.

Nicht mit mir. :)
Weisst du was? Es geht hier grade gar nicht explizit um Muslime, deine Lieblingsfeinde. Krieger du aber nicht mit in deinem Wahn.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:16)

Warum tragen Leute auf der Strasse ein Trikot ihres Lieblingsfussballvereins oder haben am Auto Aufkleber "Atomkraft - nein danke"?
Weil sie stolz auf ihre Herkunft, ihren Verein, ihr Engagement sind.
Weil sie nicht richtig im Kopf sind.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Apr 2018, 21:39)

Was soll das?
Dass Jemand Deutscher, Jude oder sonstwas ist, ist wirklich nur Zufall. Wie kann man darauf stolz sein?
Diese Frage stelle ich mir auch seit langem. So eine richtig befriedigende Antwort bekam ich noch nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

think twice hat geschrieben:(25 Apr 2018, 22:13)

Irgendwas braucht doch jeder, was ihn von anderen unterscheidet und was ihn mit Stolz erfüllt.
Was aber die Frage nicht beantwortet, wie man stolz auf einen Zufall sein kann/will.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Liegestuhl »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 22:56)

Was aber die Frage nicht beantwortet, wie man stolz auf einen Zufall sein kann/will.
Du kannst auch auf deine Eltern stolz sein.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:03)

Du kannst auch auf deine Eltern stolz sein.
Nein, ich kann das aus genanntem Grund eben nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

Können wir mal wieder zum Thema zurück kommen?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Liegestuhl »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:06)

Nein, ich kann das aus genanntem Grund eben nicht.
Das tut mir leid. Andere Menschen können das.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Liegestuhl hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:13)

Das tut mir leid. Andere Menschen können das.
Hmmm. Zäumen wir den Gaul halt anders rum auf. Schämst Du Dich für Taten die Deine Vorfahren begangen haben? Damit können wir auch den Bogen zurück zum Thema schlagen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:18)

Hmmm. Zäumen wir den Gaul halt anders rum auf. Schämst Du Dich für Taten die Deine Vorfahren begangen haben? Damit können wir auch den Bogen zurück zum Thema schlagen.
Das Thema ist nicht, seid ihr stolz/schaemt ihr euch fuer die Taten eurer Vorfahren.
Sondern Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:23)

Luemmel & Strolche ist wohl kaum eine passende Formulierung fuer Hasser, sondern eine Verniedlichung. :? Und wer sich Hassern beugt, der hat schon verloren - also auf die Kippa!


Nein, die Kippa ist keine religioese Vorschrift. Auch ich als saekulare Juedin habe schon die Kippa getragen:

Heutzutage aber gewinnt man oft den Eindruck, als sei sie das wichtigste Symbol. Viele Juden tragen auch außerhalb des Gottes­dienstes eine Kopfbedeckung, meist in Form von einem kleinen rundes Stück Stoff oder Leder, das den Hinterkopf bedeckt. Orthodoxe Juden tragen schwarze Hüte, Chassidim einen mit Fell umrandeten Hut, wie er in Osteuropa im 18. Jh. üblich war. Jemenitische Juden habe eine Art Mütze. Orthodoxe Juden, die ihren Alltag mit Lobsprüchen durchweben, kommen während des Tages in viele Situationen, in denen sie ein Gebet sprechen. Daher bietet es sich an, die Kopfbedeckung ständig zu tragen.

Die meisten Juden tragen jedoch die Kippa, um sich öffentlich zu ihrem Jüdisch-Sein zu bekennen. Die Kippa hat eine ausschließlich emotionale Bedeutung.



Wir haben keine Wahl - ich bin wie der JFDA dafuer, dass wir Juden zeigen, dass wir Juden sind, statt uns zu verstecken. :thumbup:
Da hab ich jetzt lange drüber nachgedacht, gemerkt, dass ich immer zorniger wurde, und ja, du hast recht! :thumbup:
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 20:23)

Wir haben keine Wahl - ich bin wie der JFDA dafuer, dass wir Juden zeigen, dass wir Juden sind, statt uns zu verstecken. :thumbup:
Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Polibu

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Polibu »

Senexx hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:49)

Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Wieso nicht zeigen? Das ist doch jedem selbst überlassen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Bleibtreu »

Senexx hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:49)

Wieso zeigen, dass man Jude ist? Ich zeige auch nicht, dass ich Christ bin.

Die Alternative zum Nicht-Demonstrativ-Zeigen ist doch nicht verstecken, sondern sich normal zu benehmen.
Aha, wer in der Oeffentlichkeit durch das Tragen einer Kippa zeigt das er Jude ist, benimmt sich also nicht normal?! Christen tragen zB ein Kreuz an der Kette. Ich trage uebrigens einen DavidStern. [Wie bei der Kippa nicht aus religioesen Gruenden!] Wahrscheinlich auch wieder voll Scheisse, ich weiss! :D

Dann lies noch mal nach, worum es ging. Hier geht es los:
Und da ich mich auch bei dir fuer eine Selbstverstaendlichkeit rechtfertigen muss, als wenn das Kippatragen eine provokante Ungehoerigkeit waere; was es fuer Einige offensichtlich auch ist:
ICH trage den DavidStern und manchmal die Kippa, weil ich damit zeige, dass es uns Juden noch gibt; das wir ueberlebt haben; dass wir nach 2.000 Jahren genauso zum europaeischen Leben und StadtBild gehoeren, wie nicht-juedische Buerger! Wer das nicht kapiert, dem kann und will ich nicht weiter helfen! :)
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:59)

Aha, wer in der Oeffentlichkeit durch das Tragen einer Kippa zeigt das er Jude ist, benimmt sich also nicht normal?! Christen tragen zB ein Kreuz an der Kette.
Die wenigstens tragen so was, und wenn dann unterm Hemd.
Dann lies noch mal nach, worum es ging. Hier geht es los:

Und da ich mich auch bei dir fuer eine Selbstverstaendlichkeit rechtfertigen muss, als wenn das Kippatragen eine provokante Ungehoerigkeit waere; was es fuer Einige offensichtlich auch ist:
ICH trage den DavidStern und manchmal die Kippa, weil ich damit zeige, dass es uns Juden noch gibt; das wir ueberlebt haben; dass wir nach 2.000 Jahren genauso zum europaeischen Leben und StadtBild gehoeren, wie nicht-juedische Buerger! Wer das nicht kapiert, dem kann und will ich nicht weiter helfen! :)
Tja. Ich fühle mich durch Islamistenbärte provoziert. Und durch Burkas, oder was weiß ich, wie die arabische Variante dazu heißt. Und wenn arabische Frauen bei 30° Wollumhänge und Kopftücher tragen, besonders wenn daneben ein muskelbepackter ärmelloser Unterhemdenträger geht, oder noch schlimmer, sie hinter ihm hergeht.

Ich fühle mich auch durch Wachtturmverkäufer belästigt, oder "Lies!"-Koran-Verkäufer. Oder durch Scientologen, oder Hare-Krishna-Hüpfer.

Und ich würde mich auch die Kippa-Träger verlästigt fühlen, aber zum Glück sieht man die selten. Die Juden, die ich kenne, verhalten sich normal.

Es gehört sich einfach nicht, den anderen seine Religion vor Augen zu halten und sie visuell aufzudrängen.

PS: Nur vorsorglich, damit man mir nichts unterstellt: Man kann natürlich nichts dagegen tun, und muss es hinnehmen. So wie man in der Straßenbahn hinnehmen muss, dass einem einer kaugummikauend gegenüber sitzt, oder seine dreckigen Schuhe aufs Polster stellt. Aber billigen muss man es nicht.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Vongole »

Senexx hat geschrieben:(26 Apr 2018, 00:18)

Die wenigstens tragen so was, und wenn dann unterm Hemd.


Tja. Ich fühle mich durch Islamistenbärte provoziert. Und durch Burkas, oder was weiß ich, wie die arabische Variante dazu heißt. Und wenn arabische Frauen bei 30° Wollumhänge und Kopftücher tragen, besonders wenn daneben ein muskelbepackter ärmelloser Unterhemdenträger geht, oder noch schlimmer, sie hinter ihm hergeht.

Ich fühle mich auch durch Wachtturmverkäufer belästigt, oder "Lies!"-Koran-Verkäufer. Oder durch Scientologen, oder Hare-Krishna-Hüpfer.

Und ich würde mich auch die Kippa-Träger verlästigt fühlen, aber zum Glück sieht man die selten. Die Juden, die ich kenne, verhalten sich normal.

Es gehört sich einfach nicht, den anderen seine Religion vor Augen zu halten und sie visuell aufzudrängen.

PS: Nur vorsorglich, damit man mir nichts unterstellt: Man kann natürlich nichts dagegen tun, und muss es hinnehmen. So wie man in der Straßenbahn hinnehmen muss, dass einem einer kaugummikauend gegenüber sitzt, oder seine dreckigen Schuhe aufs Polster stellt. Aber billigen muss man es nicht.
Ein Jude, der Kippa trägt, verhält sich in deinen Augen also nicht normal?
Entweder kannst du nicht lesen, sonst hättest du verstanden, was Bleibtreu hier dauernd zu erklären versucht, oder du hast einfach keinen Bock, irgendetwas zu kapieren, das über deinen Horizont geht.
Und der Vergleich mit dreckigen Schuhen auf dem Polster ist einfach menschenverachtend.
Am Yisrael Chai

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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

Ja, ich empfinde das Tragen einer Kippa als Provokation.

Und das ist mein gutes Recht, das so zu empfinden. Wir haben schließlich Meinungsfreiheit.

In unserer Gesellschaft ist es nicht üblich, dass man dem anderen seine Religion unter die Nase reibt.

Allerdings ist es auch nicht verboten, und was nicht verboten ist, ist erlaubt.

Und wo genau haben Sie damit ein Problem?
Eulenwoelfchen

Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Chajm hat geschrieben:(23 Apr 2018, 21:58)

So lautete gestern Abend im Ersten Deutschen Fernsehen der Titel der Talkrunde bei Anne Will.
Unter Bezug auf die Echoverleihung und den letzten Angriff auf zwei Kippa tragende junge Maenner in Berlin diskutierten
Shimon Stein - ehemaliger Botschafter Israels in Deutschland,
Volker Kauder - CDU
Katja Kipping - Die Linke
Ahmad Mansour - Psychologe und Autor
Ulf Poschardt - "Welt"-Chefredakteur

die oben genannte Frage.
Wer von den Usern hat die Sendung gesehen?
Teilt ihr die Meinungen eines oder mehrerer Teilnehmer und wenn ja warum gerade diese?
Link zur Sendung: https://daserste.ndr.de/annewill/Skanda ... l5578.html
Als es zum Ende hinging, und man in der Runde feststellte, dass man über den Skandal der Echo-Verleihung noch gar nicht gesprochen hatte,
ging der off-Knop in Aktion.

Bis dahin gab es viele Dinge, die zum x-ten Mal angesprochen und gefordert wurden, z.B. die sehr schlüssigen Erläuterungen und Forderungen
von Mansour. Aber der Mann redet sich auch einen Wolf bei all den Talkrunden, an der generellen Misere gerade in Schulen ändert sich nichts.

Bildung, heisst es, würde helfen. Aber was heisst das? - Man braucht Lehrerinnen und Lehrer, die erstens den Mumm haben, sich
in den Schulklassen intensiv mit Antisemitismus auseinanderzusetzen. Und zweitens auch entsprechend geschult und speziell mit
Fachwissen gepolstert sind… Aber genau das ist ein Dauerbrenner als Lippenbekenntnis der verantwortlichen Politiker.
Geschehen in diese Richtung tut leider nichts.
Bestes Beispiel dafür waren die üblichen Selbstlob-Hudeleien des Herrn Kauder, was schon alles gemacht worden sei…blablabla.
Die wesentlichen und wichtigen Dinge eben nicht.

Poschardt hat schon recht, dass nicht der jüdische Junge, der antisemitisch angepöbelt wird, bis hin zu physischer Bedrohung und Gewalt
die Schule verlässt, sondern jene hochkant rausfliegen, die sich antisemitisch aufführen. Es bleibt leider bei NULL Konsequenzen und
Schulleitungen, die lieber weggucken oder Vorkommnisse aussitzen bzw. nach dem Motto handeln,
"Olles hoib so wüüd, es hängt ja nirgends ein Hitlerbüüd".

Was aber ganz wesentlich ist, und das kam leider in der Runde nicht zur Sprache, wie sooft:
Nicht nur in Schulen gibt es keine ernsten Konsequenzen. Im realen Leben ist es genauso. Ausser ein paar politischen Kommentaren,
das sei nicht hinnehmbar, passiert gar nichts.
Was war bei den Al Quds - Tagen? Die palästinensische Demonstranten riefen: "Juden ins Gas!"
Die Polizei hatte sogar Video-Aufnahmen gemacht. Hat man je davon gehört, diejenigen vor den Kadi zu bringen, oder
sie des Landes zu verweisen, falls sie als "Verfolgte", Asylberechtigte oder auch mit Stipendium oder sonstigen
Wohltaten unseres Rechtsstaates versehen sind.
Es fehlt einfach die Konsequenz, mit den durchaus vorhandenen Rechtsmitteln Einhalt zu gebieten. Notfalls auch
Sanktionen per Gericht durchzusetzen. Solange hier im Prinzip jeder Judenhasser auf der Strasse alles mögliche üble Zeug gegen Juden brüllen kann,
und nichts passiert, braucht man sich nicht zu wundern.

Schon gar nicht, wenn ein Aussenminister wie vormals Gabriel Herrn Abbas, einen besonders ausgewiesenen Antisemiten und judenfeindliche Lügen
verbreitenden Zeitgenossen seinen FREUND nennt, und Israel einen Apartheidsstaat.

Genauso ist es einfach ein furchtbares Signal, wenn Typen wie der BDS-Gründer oder Abbas oder wer auch immer, vom EU-Parlament eingeladen,
hofiert und für antisemitische Propaganda auch noch beklatscht und als "inspiring" empfunden werden.
Solange - zumindest hierzulande - die Politik nicht das Kreuz hat, klare Kante zu zeigen bzw. sogar die übelsten Antisemiten hofiert, unser Staatsoberhaupt
einen Kranz am Grab eines der übelsten Terroristen und antisemitischen Verbrecher (Arafat) niederlegt, statt diesen Besuch gar nicht erst zu machen,
solange wird und bleibt Antisemitismus auch in der Öffentlichkeit wirksam und salonfähig. Die Signale, die solches politische Verhalten sendet, sind einfach
verheerend.

Diese windelweiche politische Haltung vieler PolitikerInnen hierzulande ist keine Diplomatie, sondern Vorbild oder Blaupause für das, was das Fußvolk dann eben auch rauslässt:
"Quod licet jovi", das darf dann auch der "bovi"…

Wenn eine deutsche Kanzlerin einen Herrn Abbas als STAATSGAST empfängt, obwohl er übelste, antisemitische Lügen und Hass gegen Israel und Juden verbreitet, zeigt man damit auch,
das Antisemitismus hoffähig ist.

Und solange hier - besonders auch politisch und öffentlich - nur in besonders üblen Fällen die üblichen Statements kommen, ansonsten aber
jeder Antisemit jederzeit politisch hofiert wird, statt deutliche Grenzen zu ziehen, wird man schwerlich Kindern oder Jugendlichen (und auch Erwachsenen)
vermitteln können, dass Antisemitismus gar nicht geht.

Talkrunden und solidarische Demos nebst Politikerstatements für die Gallerie sind gut und schön.
Aber entscheidend ist die politische Haltung - auch unserer Politiker - im Alltag und eine deutliche Grenzziehung.
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Senexx hat geschrieben:(26 Apr 2018, 00:18)

Die wenigstens tragen so was, und wenn dann unterm Hemd.


Tja. Ich fühle mich durch Islamistenbärte provoziert. Und durch Burkas, oder was weiß ich, wie die arabische Variante dazu heißt. Und wenn arabische Frauen bei 30° Wollumhänge und Kopftücher tragen, besonders wenn daneben ein muskelbepackter ärmelloser Unterhemdenträger geht, oder noch schlimmer, sie hinter ihm hergeht.

Ich fühle mich auch durch Wachtturmverkäufer belästigt, oder "Lies!"-Koran-Verkäufer. Oder durch Scientologen, oder Hare-Krishna-Hüpfer.

Und ich würde mich auch die Kippa-Träger verlästigt fühlen,
Bist Du schon mal auf den Gedanken gekommen, dass nicht die Anderen das Problem sind, sondern dass Du eines hast? :rolleyes:
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Dieter Winter
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Dieter Winter »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Apr 2018, 23:33)

Das Thema ist nicht, seid ihr stolz/schaemt ihr euch fuer die Taten eurer Vorfahren.
Sondern Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?
Genau da will ich auch hin.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Maralago »

Ist denn der Tathergang der "Gürtelattacke" schon von den Ermittlungsbehörden zweifelsfrei rekonstruiert worden? Wenn nicht sollte man vielleicht darauf warten, bevor der Angriff überall als Referenz verwendet wird.

Grüße,
Maralago
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JJazzGold
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(26 Apr 2018, 00:40)

Ja, ich empfinde das Tragen einer Kippa als Provokation.

Und das ist mein gutes Recht, das so zu empfinden. Wir haben schließlich Meinungsfreiheit.

In unserer Gesellschaft ist es nicht üblich, dass man dem anderen seine Religion unter die Nase reibt.

Allerdings ist es auch nicht verboten, und was nicht verboten ist, ist erlaubt.

Und wo genau haben Sie damit ein Problem?
Wenn jemand durch ein Bekleidungsstück zeigt, dass er dem jüdischen Volk angehört, dann fühlen Sie sich dadurch provoziert.
Aber die katalanische Fahne auf dem T-Shirt als Merkmal der empfundenen Zugehörigkeit ist ok.
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Julian
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

Maralago hat geschrieben:(26 Apr 2018, 08:11)

Das Video zeigt ein paar Sekunden der Tat. Was davor geschieht, ob es andere/weitere Beleidigungen, Angriffe oder Provokationen gab, ist nicht ersichtlich. Bevor ein solcher Fall verhandelt werden kann, muss der Tathergang geklärt werden.
Juristisch muss das sicher noch geklärt werden. Die Umstände sind nicht alltäglich, denn das Opfer wollte ja explizit herausfinden, ob es zu einer Attacke kommen würde. Ob da nicht doch noch eine Provokation erfolgte von der wir nichts wissen?

Etwas seltsam finde ich, dass das Opfer die Verantwortung so sehr in der deutschen Gesellschaft verortet. Das sehe ich bei diesem importierten Problem anders. Auch die Klage über mangelndes Eingreifen der Umstehenden kann ich nicht nachvollziehen, denn im Rahmen des Möglichen haben sie ja eingegriffen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Skull »

Julian hat geschrieben:(26 Apr 2018, 08:25)

Ob da nicht doch noch eine Provokation erfolgte von der wir nichts wissen?
Und ich werde niemals verstehen, warum man auch nur ansatzweise solche Dinge relativieren will.

Das das Tragen einer Kopfbdeckung zu Eskalationen führt.
Völlig egal, ob verbal oder in anderer, noch schlimmerer Form.

mfg
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von gregor »

Roady66 hat geschrieben:(26 Apr 2018, 08:04)

:-)

Der stets aufkommende Schrei Bildung ! ! ist die größte Verdummdüvelungskampagne der Gesellsvhaft. Es müssten erst einmal die " hergestellt, aufgestellt " werden, die gebildet werden können. Hallo Eltern ...hallo Familie....hallo !

Antisemitismus lernt man über das Lernen von Toleranz. Toleranz lernt man früh im Umfang in der Familie untereinander. Wo ist das Problem?

Den Kampf haben wir schon verloren.........Kinderkrippe heißt der Kampfplatz.
Hat natürlich nichts mit Bildung zu tun. Zur Bildung gehört auch Emphatie. Gewisse Leute wollen dies abschaffen und beschimpfen andere als "Gutmenschen", denen zu verdanken war das es Weltweit so wenig Kriege gab wie nie zuvor. Paßt einigen Genossen nicht. Von 1-2 ausbrechenden Kriegen sind wir wieder bei 5-6.

Oft gesehen, Kinder klatschen auf Schmetterlinge, Mütter sitzen nebenbei und lachen sich eins ab. "Fein machst du das!"

Wenn das schon von uns, ach so fortschrittlichen, Europäern in die Wiege der Kinder gelegt wird. Warum wundern wir uns dann, wenn die Generation später genauso mit anderen Mitmenschen umgehen?

Denn wenn ich einen Schmetterling treten darf, so kann ich doch auch eine Katze treten, einen Hund, einen Affen. Wo wir beim Affen sind, so kann ich doch auch einen Afrikaner treten, der hat doch die gleiche Hautfarbe. Wenn wir dann schon bei Menschen angelangt sind, hau ich doch dem Otto auch eins auf die Mütze, er ist doch Jude kein Mensch.

Das kommt raus bei freier "Entwicklung" eines Kindes. So entwickeln sich aber auch Erwachsene zurück. Raus kommt.....Die Anderen, Die da oben, wenn Die nicht hier wären.....

Natürlich hat das was mit Bildung zu tun. Nur geht Bildung nicht nur über Mathe, Deutsch und Sport. Es fängt an sobald ein Knopf das Licht der Welt erblickt.

Für die Zukunft sehe ich keine Besserung, so existiert gerade die Generation "Mir doch egal, ich will nur mein Spaß!"
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Julian
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

Skull hat geschrieben:(26 Apr 2018, 08:32)

Und ich werde niemals verstehen, warum man auch nur ansatzweise solche Dinge relativieren will.

Das das Tragen einer Kopfbdeckung zu Eskalationen führt.
Völlig egal, ob verbal oder in anderer, noch schlimmerer Form.

mfg
Wo relativiere ich? Ist es bereits Relativierung, wenn man sicher sein möchte, was genau vorgefallen ist?

Würde es dein Bild vom Vorfall verändern, wenn das spätere Opfer den Araber vorher verhöhnt hätte?

Ich glaube ja gar nicht, dass es so war, aber der Fall weist Besonderheiten auf und ist eben juristisch noch nicht aufgeklärt.

In einer hysterischen Zeit - siehe Sebnitz, siehe Mord in Dresden, siehe Amokfahrt in Münster - wird das möglichweise als überflüssig angesehen.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Julian hat geschrieben:[url=http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4190121] (26 Apr 2018, 08:25)[/

Etwas seltsam finde ich, dass das Opfer die Verantwortung so sehr in der deutschen Gesellschaft verortet. Das sehe ich bei diesem importierten Problem anders.
Darauf finden Sie im nachstehenden Artikel die passenden Antworten.

Auszug

"Die Zuwanderer sind nicht gekommen um Antisemitismus zu forcieren, aber es ist so schrecklich einfach von unserem selbstgemachten, deutschen Antisemitismus abzulenken, indem man mit dem Finger auf andere zeigt."

Prof. Wolfgang Benz

https://www.br.de/nachrichten/wolfgang- ... t-100.html
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:44)

Darauf finden Sie im nachstehenden Artikel die passenden Antworten.

Auszug

"Die Zuwanderer sind nicht gekommen um Antisemitismus zu forcieren, aber es ist so schrecklich einfach von unserem selbstgemachten, deutschen Antisemitismus abzulenken, indem man mit dem Finger auf andere zeigt."

Prof. Wolfgang Benz

https://www.br.de/nachrichten/wolfgang- ... t-100.html
Kennen Sie denn einen Fall, in dem Deutsche einen Kippaträger vermöbelt haben?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:44)

Darauf finden Sie im nachstehenden Artikel die passenden Antworten.

Auszug

"Die Zuwanderer sind nicht gekommen um Antisemitismus zu forcieren, aber es ist so schrecklich einfach von unserem selbstgemachten, deutschen Antisemitismus abzulenken, indem man mit dem Finger auf andere zeigt."

Prof. Wolfgang Benz

https://www.br.de/nachrichten/wolfgang- ... t-100.html
Ich halte die Debatte um ein reines Ablenkungsmanöver. Eigentlich dürfte es gar keine Debatte über das Thema geben: Antisemitismus und andere Formen religöser und rassistischer Diskriminierung werden hier nicht geduldet - fertig aus, Thema beendet.
Für mich hat die Debatte den Geruch des "Aber-Die-Anderen-Sind-Ja-Viel-Schlimmer".
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:54)

Ich halte die Debatte um ein reines Ablenkungsmanöver. Eigentlich dürfte es gar keine Debatte über das Thema geben: Antisemitismus und andere Formen religöser und rassistischer Diskriminierung werden hier nicht geduldet - fertig aus, Thema beendet.
Für mich hat die Debatte den Geruch des "Aber-Die-Anderen-Sind-Ja-Viel-Schlimmer".
Wer Millionen von Muslimen unkontrolliert ins Land lässt, sollte schon die Folgen bedenken - und dazu gehört ein Anstieg antisemitischer Übergriffe. Das ist unabhängig davon, dass es bereits solche Übergriffe in Deutschland aus anderer Motivation heraus gibt.

Es mag einfacher sein, die Augen davor zu verschließen. Das nenne ich aber verantwortungslos und heuchlerisch. Und es ist ein Bärendienst an den hier lebenden Juden oder auch anderen Gruppen, die unter den ins Land importierten Wertvorstellungen leiden.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:44)

Darauf finden Sie im nachstehenden Artikel die passenden Antworten.

Auszug

"Die Zuwanderer sind nicht gekommen um Antisemitismus zu forcieren, aber es ist so schrecklich einfach von unserem selbstgemachten, deutschen Antisemitismus abzulenken, indem man mit dem Finger auf andere zeigt."

Prof. Wolfgang Benz

https://www.br.de/nachrichten/wolfgang- ... t-100.html
Du meinst, man sollte nach Übergriffen wie in Berlin den Kampf gegen Rechts verstärken, statt die tatsächliche Ursache zu bekämpfen?

Willkommen in der politisch korrekten geistigen Umnachtung. Aber Merkel wird sich freuen, dass sie nicht für die Folgen ihrer Politik geradestehen muss, sondern die Zusammenhänge in einer sich immer schneller drehenden Propagandaspirale vernebeln kann.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:13)

Wer Millionen von Muslimen unkontrolliert ins Land lässt, sollte schon die Folgen bedenken - und dazu gehört ein Anstieg antisemitischer Übergriffe. Das ist unabhängig davon, dass es bereits solche Übergriffe in Deutschland aus anderer Motivation heraus gibt.

Es mag einfacher sein, die Augen davor zu verschließen. Das nenne ich aber verantwortungslos und heuchlerisch. Und es ist ein Bärendienst an den hier lebenden Juden oder auch anderen Gruppen, die unter den ins Land importierten Wertvorstellungen leiden.
Hier werden mal wieder Popanze aufgebaut, ganz in dem Sinn, wie es Sünerklaas beschrieben hat. Es werden keine Übergriffe ignoriert. Auch das ist nichts weiter als ein "ich will, daß Ihr das Asylrecht abschafft" in andere Worte gekleidet.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von gregor »

Julian hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:13)

Wer Millionen von Muslimen unkontrolliert ins Land lässt, sollte schon die Folgen bedenken - und dazu gehört ein Anstieg antisemitischer Übergriffe. Das ist unabhängig davon, dass es bereits solche Übergriffe in Deutschland aus anderer Motivation heraus gibt.

Es mag einfacher sein, die Augen davor zu verschließen. Das nenne ich aber verantwortungslos und heuchlerisch. Und es ist ein Bärendienst an den hier lebenden Juden oder auch anderen Gruppen, die unter den ins Land importierten Wertvorstellungen leiden.
Welche Millionen? Man müßte nur die Milliarden Judenhasser im eigenem Land in den Griff bekommen. Die sind seit 45 nicht ausgestorben.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von Julian »

Gregor hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:18)

Welche Millionen? Man müßte nur die Milliarden Judenhasser im eigenem Land in den Griff bekommen. Die sind seit 45 nicht ausgestorben.
Wie viele sind denn in den letzten Jahren zu uns gekommen?
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:19)

Wie viele sind denn in den letzten Jahren zu uns gekommen?
Sag du es uns. Du bist der, der über "Millionen Judenhasser" klagt.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(26 Apr 2018, 09:53)

Kennen Sie denn einen Fall, in dem Deutsche einen Kippaträger vermöbelt haben?
Dazu reicht eine schlichte Eingabe in Google und man wird zügig fündig. Persönlich ist mir zum Glück kein Fall von Übergriffen auf Juden in Deutschland bekannt.

"In der U-Bahnstation Langwasser stieß ein 49-Jähriger einen anderen Mann ins Gleisbett und hinderte ihn durch Tritte gegen Kopf und Finger daran, wieder zum Bahnsteig hinaufzusteigen. Durch Eingreifen des VAG-Personals konnte das Opfer leicht verletzt gerettet werden. Der Täter erklärte bei seiner Festnahme: „Ich habe das gemacht, weil er ein Jude ist. Das nächste Mal mache ich es richtig“ und „Ich hasse alle Juden.“ Der einschlägig vorbestrafte und zum Tatzeitpunkt alkoholisierte Täter wurde im September 2016 zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Das antisemitische Motiv wurde in der Pressearbeit der Polizei und im Urteil verschwiegen, auch weite Teile der Berichterstattung thematisierten es nicht."

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... _nach_1945
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Verliert Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus?

Beitrag von gregor »

zollagent hat geschrieben:(26 Apr 2018, 12:20)

Sag du es uns. Du bist der, der über "Millionen Judenhasser" klagt.
Er kennt sie alle persönlich, vermute ich. Für mich ist das schlicht Hetze in reiner Form. Immer die gleiche Leier.
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