Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(30 May 2018, 08:31)
Gerade Fischer war aber der Auftakt zu einer mehr von Interessen als Werten und Bündniseinordnungen geleiteten deutschen Außenpolitik. Das war in der Ära Kohl-Genscher noch anders akzentuiert. Ich sehe den Nahosten auch nicht als Hauptthema deutscher Außenpolitik. Es gibt dort für Deutschland nicht viel erfolgreich zu holen, außer Geschäftsmöglichkeiten - und die sind großenteils verspielt gen China oder USA, wie etwa beim Iran. Diese ganzen hoch ideologischen Themen, Kurdenminderheiten, Israel-Palästina, das sind nicht in erster Linie Chancen für Deutschland und es sind im Grunde auch die Probleme anderer Länder und deren Schutzmächte. Da mehr oder minder passiv-gemäßigt mit den Verbündeten mitzuschwimmen und im Zweifel mal gar nichts zu tun, reicht vollkommen aus. Das ist aber nicht populär bei gewählten Personen. Nachrichten und Bilder generiert man durch Aussagen und Maßnahmen, nicht durch Zurückhaltung.
Ich denke, dass das eine populäre, aber falsche Reaktion ist. Schon, weil es eine Reaktion ist. Ich halte es für erfolgversprechender, Themen isolierter zu behandeln und dann auf der Grundlage einer prinzipiellen Einigkeit oder Nichteinigkeit das dies für das sichtbar getrennt anzuführen. Das Getöse sollte man doch denen überlassen, die ein Talent dafür haben. Aber das ist vielleicht wirklich eine Sache abweichender Erfahrungen und Einschätzungen, die man nicht unwiderleglich auflösen kann.
Am besten lassen wir das Thema Fischer ruhen, nach dem was ich von ihm im Nahen Osten erlebt habe, hat Fischer nur ein Interesse vertreten, die Vermarktung von Fischer. Dass ich Maas an seinem Vorgehen im Nahen Osten messe, ganz sicher nicht ausschließlich, aber doch sehr stark interessiert, liegt an seinen Vorgängern, denen man definitiv kein glückliches Händchen in der Region nachsagen kann.
Wir sind zwangsläufig durch unsere Erfahrung in unserer Betrachtungsweise geprägt. Diesen sog. starken Männern, die europäische Vertreter, noch dazu eine Frau , für leicht in ihrem Sinne zu handhabend betrachten, von Marginalien, wie einem verweigerten Handschlag, bis zum starrsinnigen Beharren auf ihren ultimativen Forderungen, kommt man nun einmal nicht mit weichgespülter Diplomatie bei, sondern nur mittels ebenso starkem, argumentativ untermauertem Beharren. Die verstehen ein süffisantes, konstantes “Nein“, gepaart mit gesichtswahrenden Lösungsvorschlägen, schneller und besser, als zögerliches Entgegenkommen. Und wenn ich diese Testosteron gesteuerten “Leader“ betrachte, wie sie Trump, Putin & co darstellen, dann würde ich nicht anders vorgehen, als bisher Maas.