Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

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Soll wieder ein Pflichtdienst in der Bundesrepublik eingeführt werden?

Umfrage endete am Fr 30. Mär 2018, 19:26

JA - Wehr- und Wehrersatzdienst
23
25%
JA - NUR Wehrdienst
0
Keine Stimmen
JA - NUR Sozialdienst
5
5%
NEIN - keine Dienstverpflichtung
30
32%
Pflichtdienst NUR für Männer
2
2%
Pflichtdienst NUR für Frauen
2
2%
Pflichtdienst für ALLE
31
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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Milady de Winter
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Milady de Winter »

Ihr dreht Euch im Kreis.
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Tom Bombadil
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Tom Bombadil »

Was soll eigentlich dieser Schwachsinn, Provokateur andauenrd Probleme mit seinem Selbstwertgefühl andichten zu wollen? Kannst du nicht sachlich diskutieren?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Provokateur »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Mar 2018, 19:48)
deine Einstellung wird mit diesem Post klar
Lesen im Zusammenhang. Das war mein Workaround, um bei der gegenwärtigen Gesetzeslage eine allgemeine Dienstpflicht hinzubekommen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Provokateur hat geschrieben:(05 Mar 2018, 19:57)

Lesen im Zusammenhang. Das war mein Workaround, um bei der gegenwärtigen Gesetzeslage eine allgemeine Dienstpflicht hinzubekommen.
Der letztendlich deiner Einstellung entspricht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Provokateur »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(05 Mar 2018, 20:01)

Der letztendlich deiner Einstellung entspricht.
Nein, die Dienstpflicht entspricht meiner Einstellung. Der Workaround würde ja nur nötig, wenn der politische Wille da wäre, aber keine verfassungsändernde Mehrheit.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von unity in diversity »

Milady de Winter hat geschrieben:(05 Mar 2018, 19:50)

Ihr dreht Euch im Kreis.
Wenn man jeden Jahrgang 12-18 Monate umsonst arbeiten läßt, verbessern sich die Patriotismuswerte.
Abschlußappell:
https://www.welt.de/img/politik/mobile1 ... in-jpg.jpg

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Wer ist eure Mutter?
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Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Kleinlok »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 16:27)

Ein einfaches Gesetz hat die grundgesetzliche Vorgabe nicht aufgehoben und kann deswegen ebenso leicht wieder rückgängig gemacht werden.
Formaljuristisch mag deine Aussage zutreffen,
politisch sehe ich da keine guten Aussichten für die Einführung eines Pflichtjahrs.
Das finde ich gut so.
Dieser Staat ist reich genugum gesellschaftlich nütliche Arbeit zu bezahlen
bzw.kann diejenigen, die das dicke Geld haben zur Bezhalung dieser Arbeit heranziehen.
Eine kollektive Versklavung via Pflichtdienst braucht es nicht.´´
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von frems »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Mar 2018, 16:48)
Wenn 60 % der Bevölkerung dieser Generation entsprechen, dann ja. Diese Generation hat auch ein Stück Lebenserfahrung.
Man kann etwas über Jahrzehnte verkehrt machen. Und entscheidender ist vermutlich die Sozialisierung. Die 60% wurden ja auch schon zum Thema "Arbeitsdienst für Arbeitslose" genannt, weshalb ich mich mal selbst zitiere:
frems hat geschrieben:(06 Mar 2018, 15:09)

Ist die Frage, ob es deshalb auch gut sein soll. Das Problem sah man ja beim Volksentscheid über die Wehrpflicht in Österreich. Ich selbst bin ein großer Freund der direkten Demokratie und war selbst beim Bund, aber das Ergebnis und die Debatte fand ich dort sehr abscheulich aus mehreren Gründen.

1. Die, die betroffen sind, dürfen in der Regel gar nicht abstimmen, sofern sie nicht gerade 18 wurden und man sie noch nicht einzog. Da redet man also von einem winzigen Prozentsatz in der Bevölkerung. Sprich, die Männer und Frauen, die über die Zukunft der Jungs entschieden (die teilweise noch gar nicht geboren sind), waren längst aus dem Thema raus
2. Die Argumente der Befürworter waren abenteuerlich und hatten mit der Idee des Wehrdienstes (Wehrfähigkeit des Landes, öffentliche Kontrolle durch "Bürger in Uniform" statt einen Staat im Staate zu haben) nichts zu tun. Das lief dann ab im Sinne von "Meine Militärzeit war Mist und sinnlos, aber es wäre ungerecht, wenn die jungen Männer heute nicht mehr müssen", "Meinem Mann hat's auch nicht geschadet und aus ihm wurde ein vernünftiger Kerl", "Dann fällt doch auch der Zivildienst weg und meine Pflege könnte teurer werden" etc.
3. Durch die Ja/Nein-Abstimmung waren Kompromisse (z.B. Reduzierung der sechsmonatigen Wehrdienstzeit auf eine dreimonatige Grundausbildung, sodass sich Betriebe und Universitäten darauf einstellen können, wenn im Sommer zwischen Matura und ihnen drei Monate "Unterbrechung" sind, aber niemand später ausgebildet werden muss) gar nicht möglich
4. Durch die hohe Symbolik der direkten Demokratie traut sich auch niemand an das Thema ran, egal ob Abschaffung oder Reform (s. 3.)

Klar, nun geht's hier um Arbeitslose, aber warum sollte man sie verdonnern? Sie machen ja auch nur einen kleinen Teil in der Bevölkerung aus und man könnte ihre Zeit sicherlich sinnvoller investieren als nur der Arbeit wegen irgendwelche ABM zu beschaffen. Als billige Hilfskräfte für staatliche Jobs, für die es gar keinen Bedarf gibt, erscheint das etwas sinnfrei.
Das Ganze erinnert mich irgendwie an diesen Artikel:
Natürlich sehen die vorherigen Generationen darin einen Affront, nämlich auch eine Geringschätzung ihrer eigenen Lebensentwürfe. Natürlich schwingt in jeder Verächtlichkeit der schiere Neid mit auf eine Generation, die offenbar nicht so umfassend auf das schale Versprechen "Karriere" hereinfällt. Womit im 20. Jahrhundert nichts anderes gemeint war, als Lebenszeit gegen Geld und Macht einzutauschen.

Diese verdammte Jugend will Spaß bei der Arbeit, und wir mussten noch mit blutigen Schwielen buckeln und jeden Tag 30 Kilometer zur Arbeit und zurück laufen. Barfuß. Beide Wege bergauf.

In Deutschland, dem Land der Ersatzreligion Arbeit, ist diese Abkehr von der Karrierefixierung nichts weniger als ein Schisma, also das Abfallen einer ganzen Generation vom Urglauben. Aber vielleicht hat der Haltungswandel der Jugend zur Arbeit die Entwicklung der Arbeit bloß vorweggenommen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/zuku ... 89590.html

Hauptsache buckeln. Sinn und Zweck der Tätigkeit wird überbewertet. Bloß nicht hinterfragen. Ora et labora.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(04 Mar 2018, 22:32)

Dass kaum jemand freiwillig bei der Bundeswehr für einen Hungerlohn dienen möchte, ist nun wirklich nicht verwunderlich, und ist sicher kein Anlass, junge Menschen wieder zum Wehrdienst zu verpflichten. Das hat offenbar sogar vdL begriffen.
Klar, der Sold wäre nicht der Anlass, eher der Gedanke der Friedenssicherung bzw. Friedenserzwingung. Das lässt sich nicht allein auf ein ökonomisiertes Denken begründen.
Trotzdem sind Kost und Logis frei, Bekleidung und Wäsche wird gestellt, es fallen auch keine Strom- oder Wasserkosten für die Unterkunft an. Der Sold ist vom Prinzip her reines Taschengeld.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 09:23)

Da muss man jetzt schon mal ein bisschen die Kirche im Dorf lassen. Nochmal zur Erläuterung. Der Vorschlag der hier gemacht wird, geht ja eindeutig über das hinaus, was unser GG im Augenblick zulässt. Nämlich junge Männer zum Wehrdienst zu verpflichten. Das hat auch nachvollziehbare Gründe aufgrund dieser nachvollziehbaren Gründe, ist der Wehrdienst eine Ausnahme in Art. 4 EMRK, der grundsätzlich Zwangsarbeit verbietet. Und ein Ersatzdienst fällt nur dann darunter, wenn Wehrdienst aus Gewissengründen verweigert werden kann. Da stehen natürlich auch die von dir genannten Bürgerpflichten (die es ja auch überall gibt).

Was hier als Modell gefordert wird, geht ja über den Wehrdienst hinaus. Gefordert wird ja als Modell ein allgemeiner Pflichtdienst, der seine Begründung eben nicht mehr in einem möglichen Verteidigungsfall hat. Und die Begründung die man hier dafür liest, ist durchwegs eine erzieherische. Also der Wunsch, jungen Erwachsenen im Alter von mindestens 18 Jahren aber auch älter ... also 20 oder 25 Jahre noch zwangsweise eine Erfahrung zukommen zu lassen, die nach Meinung einiger hier zur Persönlichkeitsbildung beiträgt. Eine andere Begründung gibt es nicht.
Das ganze ist dann natürlich auch vollkommen losgelöst, von einer grundsätzlichen Tauglichkeit zum Militärdienst. In der Musterung wird dann nur noch festgestellt zu was man tauglich ist. Wenn's für den Wehrdienst nicht reicht oder den Dienst beim THW oder Dienst im Krankenhaus, fürs Akteneinsortieren in den Amtsstuben der Polizei und des Finanzamtes reicht es aus. Und das Ganze am Besten noch 18 Monate, also eineinhalb Jahre.
Das ist Zwangsarbeit und zwar richtige. Aber auch dafür gibt es natürlich eine Lösung. Man erklärt diesen Pflichtdienst einfach zu einer allgemeinen Bürgerpflicht, schon ist es keine Zwangsarbeit mehr. So einfach ist das. Man stellt 18 Monate Zwangsarbeit auf eine Stufe damit, dass man vielleicht irgendwann mal zum Schöffen berufen wird oder mal einen Sonntag als Wahlhelfer tätig sein muss. Aber auch hier ... das nächste Problem ... es heißt ja Bürgerpflicht. Als Ausländer bleibt man da natürlich auch außen vor.
Man könnte natürlich sagen, Allgemeine Wehrpflicht wird wieder eingeführt und alles andere gilt als Ersatzdienst und muss formal begründet werden. Damit dürften etwaige, juristische Fallstricke zu umgehen sein. Im Endeffekt läuft es jedoch auf eine Pflicht hinaus, auf einen verbindlichen Dienst.

Die EMK, Artikel 4, Absatz 3, Buchstabe d, legt fest, dass eine übliche Bürgerpflicht eben keine Sklaverei oder Zwangsarbeit darstellt.

Der Ausdruck von der erzieherischen Wirkung erscheint mir sehr abstrakt, gleichwohl gewisse staatsphilosophische Aspekte natürlich nicht ganz von der Hand zu weisen sind. Im Grunde ist ja jeder Erfahrung erzieherisch, auch Schule, Ausbildung, Studium, Führerschein oder Freizeitbeschäftigung. Wenn man so will, ist der Gedanke von ökonomischer Opportunität mindestens ebenso anerzogen wie jeder dazu konkurrierende Gedanke.
Konkreter ist vielleicht, dass das Verhältnis von Bürger und Gemeinwesen ein gegenseitiges ist, es beruht nicht auf der Deus Machina. Für den antiken Spartaner war der persönliche Ruhm entscheidend, Perikles ergänzte diese Vorstellung mit dem Modell des kollektiven Ruhmes, auf das Wohl Athens bezogen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 02:04)

Klar, der Sold wäre nicht der Anlass, eher der Gedanke der Friedenssicherung bzw. Friedenserzwingung. Das lässt sich nicht allein auf ein ökonomisiertes Denken begründen.
Trotzdem sind Kost und Logis frei, Bekleidung und Wäsche wird gestellt, es fallen auch keine Strom- oder Wasserkosten für die Unterkunft an. Der Sold ist vom Prinzip her reines Taschengeld.
Dass ich als Zwangsdienstbeglückter nicht auch noch selber für Kost und Logis aufkommen muss, ist irgendwo selbstverständlich. Das ist keine Entschuldigung für unterirdische Bezahlung.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 02:04)

Klar, der Sold wäre nicht der Anlass, eher der Gedanke der Friedenssicherung bzw. Friedenserzwingung. Das lässt sich nicht allein auf ein ökonomisiertes Denken begründen.
Trotzdem sind Kost und Logis frei, Bekleidung und Wäsche wird gestellt, es fallen auch keine Strom- oder Wasserkosten für die Unterkunft an. Der Sold ist vom Prinzip her reines Taschengeld.
Ehrlich gesagt wuerde ich als Zwangsrekrutierter dazu sagen: Fuck it :mad: Wenn man meine Dienste fuer sogenannte Friedenssicherungs usw haben will dann muss entsprechend geloehnt werden. Warum soll ich ein Jahr oder mehr opfern wo ich locker mit meiner Ausbildung Euro 150000 verdienen kann mich mit einem Taschengeld zufrieden geben. Nicht erwaehnend eine Unterbrechung in der Karriere.

Fuck die Kost und Logis und Kleidung. Man lebt besser, isst besser und kleidet sich besser auserhalb einer Zwangsarmee.

Ich empfand meine Dienstzeit (lange ist es her) als eine Qual, eine Zeitverschwendung und eine Einschraenkung meiner Freiehit. Vom finanziellen Verlust ganz geschwiegen. So was tut man jungen Frauen und Maennern nicht an
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 10:52)

Dass ich als Zwangsdienstbeglückter nicht auch noch selber für Kost und Logis aufkommen muss, ist irgendwo selbstverständlich. Das ist keine Entschuldigung für unterirdische Bezahlung.
Was heißt unterirdisch, ein Zeitsoldat hat mehr übrig als ein Busfahrer. Und ist so gut wie kündigungssicher.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von becksham »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:09)

Was heißt unterirdisch, ein Zeitsoldat hat mehr übrig als ein Busfahrer. Und ist so gut wie kündigungssicher.
Ein Zeitsoldat ist kein Zwangsdienstbeglückter, sondern beglückt sich freiwillig.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 11:06)

Ehrlich gesagt wuerde ich als Zwangsrekrutierter dazu sagen: Fuck it :mad: Wenn man meine Dienste fuer sogenannte Friedenssicherungs usw haben will dann muss entsprechend geloehnt werden. Warum soll ich ein Jahr oder mehr opfern wo ich locker mit meiner Ausbildung Euro 150000 verdienen kann mich mit einem Taschengeld zufrieden geben. Nicht erwaehnend eine Unterbrechung in der Karriere.

Fuck die Kost und Logis und Kleidung. Man lebt besser, isst besser und kleidet sich besser auserhalb einer Zwangsarmee.

Ich empfand meine Dienstzeit (lange ist es her) als eine Qual, eine Zeitverschwendung und eine Einschraenkung meiner Freiehit. Vom finanziellen Verlust ganz geschwiegen. So was tut man jungen Frauen und Maennern nicht an
Ja, gut, bei einem solchen Verdienst könnte man auch eine zusätzliche Jahressteuer von 3.750 Euro ansetzen und dem Militär Wirtschaftsunternehmen zubilligen, damit es am Markt konkurrieren kann. Und wer die Steuer natural ableisten will, kann das tun.
;)
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

becksham hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:27)

Ein Zeitsoldat ist kein Zwangsdienstbeglückter, sondern beglückt sich freiwillig.
Der Busfahrer auch, während der "zwangsbeglückte" Schulpflichtige ebenfalls nur Taschengeld erhält - und das nicht mal vom Staat.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Kunigunde »

Jeder Jugendliche sollte nach der Schule mindestens ein Jahr lang einen gemeinnützigen Dienst absolvieren - ohne Ausnahme.
Vielleicht kommt diese lost generation dann mal in die Lage, von ihrem Smartphone aufzublicken.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:09)

Was heißt unterirdisch, ein Zeitsoldat hat mehr übrig als ein Busfahrer. Und ist so gut wie kündigungssicher.
Wehrdienstleistende sind keine Zeitsoldaten.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von imp »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(12 Mar 2018, 11:06)

Ehrlich gesagt wuerde ich als Zwangsrekrutierter dazu sagen: Fuck it :mad: Wenn man meine Dienste fuer sogenannte Friedenssicherungs usw haben will dann muss entsprechend geloehnt werden. Warum soll ich ein Jahr oder mehr opfern wo ich locker mit meiner Ausbildung Euro 150000 verdienen kann mich mit einem Taschengeld zufrieden geben. Nicht erwaehnend eine Unterbrechung in der Karriere.

Fuck die Kost und Logis und Kleidung. Man lebt besser, isst besser und kleidet sich besser auserhalb einer Zwangsarmee.

Ich empfand meine Dienstzeit (lange ist es her) als eine Qual, eine Zeitverschwendung und eine Einschraenkung meiner Freiehit. Vom finanziellen Verlust ganz geschwiegen. So was tut man jungen Frauen und Maennern nicht an
Welchen Verteidigungswert soll denn so ein unzufriedenes Aufgebot haben? Von dem Geld könnte man besser ein paar Drohnenschrauber anstellen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 22:35)

Wehrdienstleistende sind keine Zeitsoldaten.
Im gewöhnlichen, kommerziellen Bereich verdient der Lehrling auch deutlich weniger als der Geselle.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 22:41)

Im gewöhnlichen, kommerziellen Bereich verdient der Lehrling auch deutlich weniger als der Geselle.
Äpfel und Birnen? Es handelt sich beim Wehrdienst nicht um eine Berufsausbildung, für die man sich davon abgesehen freiwillig entscheidet. Es ist ein von Gesellschaft und Staat auferlegter Zwangsdienst und keine Investition in die eigene Zukunft.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 22:46)

Äpfel und Birnen? Es handelt sich beim Wehrdienst nicht um eine Berufsausbildung, für die man sich davon abgesehen freiwillig entscheidet. Es ist ein von Gesellschaft und Staat auferlegter Zwangsdienst und keine Investition in die eigene Zukunft.
Es ist eine Investition in die Sicherheit, aber da wir hier ja bislang hauptsächlich pekunäre Aspekte diskutieren, muss ein Vergleich zum Zivilleben schon gestattet sein.

Der Bürger hat Rechte und Pflichten, steht in fast jedem Gemeinschaftskundebuch. Der Ausdruck "Zwangsdienst" erscheint da etwas martialisch.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 22:53)

Es ist eine Investition in die Sicherheit, aber da wir hier ja bislang hauptsächlich pekunäre Aspekte diskutieren, muss ein Vergleich zum Zivilleben schon gestattet sein.

Der Bürger hat Rechte und Pflichten, steht in fast jedem Gemeinschaftskundebuch. Der Ausdruck "Zwangsdienst" erscheint da etwas martialisch.
Wenn Staat und Gesellschaft meinen, so massiv in die Selbstbestimmungsrechte junger Menschen eingreifen zu müssen, sollten sie auch bereit sein, sie dafür angemessen zu entschädigen.

Wer sich dem Wehr- oder Zivildienst verweigert, dem drohen bis zu 5 Jahren Zuchthaus. Wenn der Ausdruck "Zwang" an dieser Stelle nicht angemessen sein soll, dann weiß ich nicht, wo sonst.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 23:03)

Wenn Staat und Gesellschaft meinen, so massiv in die Selbstbestimmungsrechte junger Menschen eingreifen zu müssen, sollten sie auch bereit sein, sie dafür angemessen zu entschädigen.
Das ist so diese Auffassung vom Staat als Pizza-Service - er hat zu liefern, aber nichts zu holen.
Ich würde das umgekehrt sehen, das Gemeinwesen stellt Bibliotheken und Schulen hin, warum nicht auch mal dem Land etwas zurück geben.
Wer sich dem Wehr- oder Zivildienst verweigert, dem drohen bis zu 5 Jahren Zuchthaus. Wenn der Ausdruck "Zwang" an dieser Stelle nicht angemessen sein soll, dann weiß ich nicht, wo sonst.
In dem Sinne, wie die Steuer ein Zwang ist. War Uli Hoeneß nicht sogar im Gefängnis, nur weil er sich so einem Zwang entzogen hatte ?
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 23:10)

Das ist so diese Auffassung vom Staat als Pizza-Service - er hat zu liefern, aber nichts zu holen.
Ich würde das umgekehrt sehen, das Gemeinwesen stellt Bibliotheken und Schulen hin, warum nicht auch mal dem Land etwas zurück geben.
Für die Errichtung von öffentlichen Bibliotheken und Schulen ist es notwendig, Steuern zu erheben. Ein Pflichtdienst ist dafür nicht erforderlich.
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Mar 2018, 23:10)
In dem Sinne, wie die Steuer ein Zwang ist. War Uli Hoeneß nicht sogar im Gefängnis, nur weil er sich so einem Zwang entzogen hatte ?
So what? Du hast Dich am Begriff "Zwang" gestört, nicht ich.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 23:15)

Für die Errichtung von öffentlichen Bibliotheken und Schulen ist es notwendig, Steuern zu erheben. Ein Pflichtdienst ist dafür nicht erforderlich.
Wir sehen doch in Syrien, dass Schulen und Bibliotheken im Krieg auch bombardiert und zerstört werden können.
Eine Friedenssicherung ist erforderlich.
So what? Du hast Dich am Begriff "Zwang" gestört, nicht ich.
Das kann man nennen wie man will. Als Tatsache darf gelten, die Staatsbürgerschaft ist mit einer Reihe von Rechten und Pflichten verbunden. Aus Fürsorgepflicht gewährt der Staat beispielsweise diplomatischen Schutz im Ausland. Aber das ist keine Einbahnstraße. Es besteht Schulpflicht, die Steuer- und Abgabenpflicht und gegebenenfalls kann der Ruf zur Verteidigung des Landes bzw. zum Zivilschutz erfolgen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Weltregierung hat geschrieben:(12 Mar 2018, 22:46)

Äpfel und Birnen? Es handelt sich beim Wehrdienst nicht um eine Berufsausbildung, für die man sich davon abgesehen freiwillig entscheidet. Es ist ein von Gesellschaft und Staat auferlegter Zwangsdienst und keine Investition in die eigene Zukunft.

So sehe ich das auch.

Wir haben in Australien eine Berufsarmee und man kann sich dort bewerben entweder bei Armee, Marine oder Luftwaffe. Je nach Schulabschluss kann man die Offizierslaufbahn einschlagen und auch auf Staatskosten Ausbildungen in vielen Berufen erhalten und studieren. Der Sold ist am Anfang nicht besonders aber es gibt jede Menge attraktive Verguenstigen, zB eine Gold Health Card, verbilligte flug tickets usw und private Krankenversicherung mit den besten Leistungen zu einem Spottpreis verglichen was nicht Armee Angehoerige bezahlen. Verheiratete haben Mietzushuss und Wohnungen bzw Haueser stehen fuer sie bereit. Selbst die Eltern koennen von Verguenstigungen wie der Gesundheitsversicherung profitieren. Und selbst nach Ausscheiden bei Ablauf der Dienstzeit oder vorzeitig durch Verletzung laufen die Verguenstigungen weiter.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Mar 2018, 08:09)

So sehe ich das auch.

Wir haben in Australien eine Berufsarmee und man kann sich dort bewerben entweder bei Armee, Marine oder Luftwaffe. Je nach Schulabschluss kann man die Offizierslaufbahn einschlagen und auch auf Staatskosten Ausbildungen in vielen Berufen erhalten und studieren. Der Sold ist am Anfang nicht besonders aber es gibt jede Menge attraktive Verguenstigen, zB eine Gold Health Card, verbilligte flug tickets usw und private Krankenversicherung mit den besten Leistungen zu einem Spottpreis verglichen was nicht Armee Angehoerige bezahlen. Verheiratete haben Mietzushuss und Wohnungen bzw Haueser stehen fuer sie bereit. Selbst die Eltern koennen von Verguenstigungen wie der Gesundheitsversicherung profitieren. Und selbst nach Ausscheiden bei Ablauf der Dienstzeit oder vorzeitig durch Verletzung laufen die Verguenstigungen weiter.
Das ist aber nicht meine Vorstellung von Landesverteidigung; in der Hinsicht ist Israel ein lebendes Vorbild.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von NMA »

Ich sehe immer noch ein Spannungsfeld zwischen einerseits werben für die Bundeswehr, damit Leute sich das antun, andererseits dann diese Leute auch schleifen, so wie es in einer Armee nun mal leider sein muss. Wems zu unbequem wird, geht nach Ende der Verpflichtungszeit. Außerdem denke ich jetzt schon immer, die Armee sollte aus der Mitte der Gesellschaft kommen, anstatt nur Notnagel für Arbeitsmarktversager zu sein. Sonst holt man sich nur Leute, die Naziparolen krakelen, anstatt kognitiv in der Lage zu sein, ein Fahr-, oder Flugzeug zu bedienen. Oder gar ein Aushängeschild für die Bundesrepublik Deutschland darzustellen.

Ich neige also eher zum Pflichtdienst. Ich selbst war Zivi, was aber nicht mit Berührungsängsten gegenüber der Bundeswehr zu tun hat, sondern schlicht, weil die Gelegenheit zu gut war.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(13 Mar 2018, 08:14)

Das ist aber nicht meine Vorstellung von Landesverteidigung; in der Hinsicht ist Israel ein lebendes Vorbild.
Wieso nicht. Es funktioniert!

Israel ist (oder glaubt es zu sein) im permaneten Krieg mit seinen Nachbarn und es ist auch ein gewisser religioeser Fanatismus.

Wir leben nicht mit unseren nachbarn im Kriegszustand! Grosser Unterschied.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Mar 2018, 11:05)

Wieso nicht. Es funktioniert!

Israel ist (oder glaubt es zu sein) im permaneten Krieg mit seinen Nachbarn und es ist auch ein gewisser religioeser Fanatismus.

Wir leben nicht mit unseren nachbarn im Kriegszustand! Grosser Unterschied.
Das ist irgendwann La Fontaines Geschichte von der Grille und der Ameise, nur auf anderem Gebiet. Ich kann nur hoffen, daß hier einige Politiker wach werden.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(13 Mar 2018, 08:14)

Das ist aber nicht meine Vorstellung von Landesverteidigung; in der Hinsicht ist Israel ein lebendes Vorbild.
Glaube, dort muss fast jeder ran. Orthodoxe nicht.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

NMA hat geschrieben:(13 Mar 2018, 09:58)

Ich sehe immer noch ein Spannungsfeld zwischen einerseits werben für die Bundeswehr, damit Leute sich das antun, andererseits dann diese Leute auch schleifen, so wie es in einer Armee nun mal leider sein muss. Wems zu unbequem wird, geht nach Ende der Verpflichtungszeit. Außerdem denke ich jetzt schon immer, die Armee sollte aus der Mitte der Gesellschaft kommen, anstatt nur Notnagel für Arbeitsmarktversager zu sein. Sonst holt man sich nur Leute, die Naziparolen krakelen, anstatt kognitiv in der Lage zu sein, ein Fahr-, oder Flugzeug zu bedienen. Oder gar ein Aushängeschild für die Bundesrepublik Deutschland darzustellen.

Ich neige also eher zum Pflichtdienst. Ich selbst war Zivi, was aber nicht mit Berührungsängsten gegenüber der Bundeswehr zu tun hat, sondern schlicht, weil die Gelegenheit zu gut war.
Endlich mal ein nichtkommerzielles Argument, klingt insgesamt sehr vernünftig.

Im Zivildienst wäre dann ebenfalls die Mitte der Gesellschaft vertreten.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Mar 2018, 14:35)

Glaube, dort muss fast jeder ran. Orthodoxe nicht.
Darum gibt es derzeit ernstlichen Zoff zwischen Liebermann und Netanjahu. Die Orthodoxen sind keine winzige Minderheit mehr, machen nix und kosten viel... weil viele Kinder. Netanjahu braucht die Wählerstimmen der Orthodoxen, und Liebermann steht wohl eher zum weltlichen Judentum, das sich ungerecht ausgenutzt fühlt..
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Kunigunde »

Wehrdienst hin oder her-
auf jeden Fall sollte jeder Mensch nach der Schule ein Jahr lang ein gesellschaftlich relevantes Dienstjahr machen. Vielleicht kommt diese Generation dann mal un die Verlegenheit, von ihrem Smartphone aufzublicken. - Für die Persönlichkeitsentwicklung dieser verwirrten Helikopter-oder Unterschichtskinder wäre das ein Segen - zugleich für die Zukunft unseres Landes. - So ein "WIR!" Projekt - das brauchen WIR.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von frems »

Kunigunde hat geschrieben:(17 Mar 2018, 22:22)

Wehrdienst hin oder her-
auf jeden Fall sollte jeder Mensch nach der Schule ein Jahr lang ein gesellschaftlich relevantes Dienstjahr machen. Vielleicht kommt diese Generation dann mal un die Verlegenheit, von ihrem Smartphone aufzublicken. - Für die Persönlichkeitsentwicklung dieser verwirrten Helikopter-oder Unterschichtskinder wäre das ein Segen - zugleich für die Zukunft unseres Landes. - So ein "WIR!" Projekt - das brauchen WIR.
Ich glaube nicht, dass wir eine weitere Generation verbitterter Meckerzausel benötigen.
Labskaus!

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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von unity in diversity »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2018, 18:26)

Nach einer aktuellen Umfrage sprechen sich mehr als 60% der Deutschen für die (wieder-) Einführung eines Pflichtdienstes aus.

Wie steht den die Userschaft zu diesem Thema?

Ich hab die Frage selbst noch ein wenig verfeinert, dass kann dann gern auch Diskussionsgrundlage dienen!
Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
Wer ist dieser ominöse Deutschland, ein Gott, oder ein anderer Götzenkult?
Gott Mammon kann gemeint sein.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Aug 2018, 02:19)

Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
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Aus der Not geboren, nicht aus der Tugend, angeregt durch Spahns Gesetzentwurf zur Stärkung der Pflegekräfte.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Senexx »

Wenn die Union tatsächlich eine neuen Reichsarbeitsdienst durchsetzt, wird sie für mich für immer unwählbar.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Aug 2018, 08:48)

Aus der Not geboren, nicht aus der Tugend, angeregt durch Spahns Gesetzentwurf zur Stärkung der Pflegekräfte.

Wir erleben gerade, wie die Marktwirtschaft an ihre Grenzen gerät. Immer deutlicher wird, dass das marktwirtschaftliche Prinzip im Bereich der medizinischen Versorgung, Pflege, ja sogar in der Daseinsvorsorge nicht funktioniert. In der Pflege gibt es nicht genug Arbeitskräfte. Der Grund sind eine unzureichende Belohnung und schlechte Arbeitsbedingungen. Beides kann man im Grunde auf Grund leerer Kassen nicht verbessern. Aus dem Ausland kann man auch niemanden holen - das gibt einerseits einen Aufstand bei vielen Bürgern, die sich mit Neuerungen und mit Fremden sehr schwer tun, andererseits bieten andere Länder deutlich attraktivere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung. Die Folge: die wirklich guten Leute zieht es in andere Länder. Pflege muss aber getan werden.
Aber es ist ja nicht nur da, wo die Marktwirtschaft versagt. Ein schönes Beispiel ist die nicht mehr funktionierende privatisierte Bahn oder das Telekommunikationswesen. Auch dort funktioniert praktisch kaum noch etwas. Die Netze sind veraltet, marode und kaputt gespart. Schon jedes kleinere Unwetter führt im Bahnverkehr für langwierige Unterbrechungen - man hatte halt 25 Jahre lang mit dem Rasenmäher gespart.

Ich kann allen nur eines sagen: soll das alles langfristig funktionieren, dann müssen alle Abstriche vornehmen. Vor allem wird es deutlich weniger Netto vom Brutto geben.
ABER: was wir eindrucksvoll vorgeführt bekommen - die Daseinsvorsorge gehört nicht in private Hände.
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sünnerklaas
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Aug 2018, 02:19)

Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
Wer ist dieser ominöse Deutschland, ein Gott, oder ein anderer Götzenkult?
Gott Mammon kann gemeint sein.

Wir steuern schon seit längerem auf einen sehr heftigen Generationskonflikt zu.Und zwar zwischen den Älteren und der Generation der sogenannten Millenials. Es herrscht pures Unverständnis zwischen beiden Generationen. Und viele aus der älteren Generation finden es sehr ungerecht, dass sie zum Bund mussten - und die Millenials müssen es nicht.
Hinzu kommt: viele Babyboomer sind der Auffassung, dass sie das Land nicht den Millenials kampflos überlassen wollen. Man wittert Verrat und Untergang. Daher kommt ja auch der Ruf, den jüngeren endlich mal wieder "Manieren" beizubringen. Das soll beim Militär erfolgen. Diese Leute drohen aus Sicht der UNION zur AfD abzuwandern, man will sie unbedingt einfangen.

Bemerkenswert ist die - nicht repräsentative - Umfrage auf NTV. Eine mehr als deutliche Mehrheit glaubt, die jungen Leute würden ein "Lauseleben" führen, das denen mal ordentlich ausgetrieben werden sollte (Quelle). Solche Auffassungen sind in der Regel von Angst getrieben. Angst vor einem irgendwie gearteten Kontrollverlust, einer Veränderung.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Ein Terraner »

Jedem steht es frei seine Kinder zum Bund zu prügeln.
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Hyde
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

Ich finde es zwar nicht überraschend, dass angesichts des traditionellen Untertanengeists der Deutschen viele in der Bevölkerung leuchtende Augen bei einem Pflichtdienst kriegen, aber ich halte davon garnix.

Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. Im Übrigen glaube ich, dass beispielsweise ein Auslandsjahr einem jungen Menschen wesentlich mehr bringt, als wenn er 1 Jahr lang mit null Bock dazu verpflichtet wird, täglich morgens zu irgendeinem Sozialdienst anzutreten.

Etwas anderes macht mir genauso viele Sorgen: Deutschland leistet sich gerade erst den Luxus, überall wieder G9 einzuführen. Wenn man dann jetzt noch einen Pflichtdienst einführt, dann hat man gleich 2 Jahre verloren. 2 Jahre dauert dann die Ausbildung von jungen Menschen länger, bis sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügunng stehen. Das wird zu einer niedrigeren Geburtenrate führen (spätere Familienplanung), zu weniger Einzahlungen in die Rentenkassen, zu noch mehr Fachkräftemangel (dadurch wird man zu mehr Zuwanderung gezwungen) und langfristig wird es zu einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters führen, da man das verlorene Jahr irgendwo zurückholen muss.
Deutschland scheint es ja demographisch ziemlich gut zu gehen, wenn man sich den Luxus leisten kann, durch G9 und Wehrpflicht gleich mal 2 Jahre in der Ausbildung zu verlieren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)


Etwas anderes macht mir genauso viele Sorgen: Deutschland leistet sich gerade erst den Luxus, überall wieder G9 einzuführen. Wenn man dann jetzt noch einen Pflichtdienst einführt, dann hat man gleich 2 Jahre verloren. 2 Jahre dauert dann die Ausbildung von jungen Menschen länger, bis sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügunng stehen. Das wird zu einer niedrigeren Geburtenrate führen (spätere Familienplanung), zu weniger Einzahlungen in die Rentenkassen, zu noch mehr Fachkräftemangel (dadurch wird man zu mehr Zuwanderung gezwungen) und langfristig wird es zu einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters führen, da man das verlorene Jahr irgendwo zurückholen muss.
Deutschland scheint es ja demographisch ziemlich gut zu gehen, wenn man sich den Luxus leisten kann, durch G9 und Wehrpflicht gleich mal 2 Jahre in der Ausbildung zu verlieren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.

Ich verlinke hier mal den Gesetzenturf, den die CSU 2004 zur Einführung des G8 in den bayerischen Landtag einbrachte. Vor dem heutigen Hintergrund ist der sehr interessant. Man hört schon die Ausflüchte: Ja, man wäre doof gewesen, Ja, man hätte nicht gewusst, was man da anrichte, Ja, man gestehe...
Im Grunde sind CDU und CSU mit ihrer gesamten seit 2004 betriebenen Politik zu 100% gescheitert.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Polibu »

Wenn ich mir die ganzen Waschlappen, Weicheier und Muttersöhnchen so anschaue, dann finde ich einen Pflichtdienst schon richtig. :)

Eine Gesellschaft wird mit Disziplin, Fleiss, Pünktlichkeit usw. zusammen gehalten und nicht mit einer laxen Laissez-faire-Einstellung. Sich mal für ein Jahr in den Dienst der Gesellschaft zu stellen wird niemandem schaden. Danach kann jeder machen was er will.
Zuletzt geändert von Polibu am Mo 6. Aug 2018, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Teeernte »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)

Ich finde es zwar nicht überraschend, dass angesichts des traditionellen Untertanengeists der Deutschen viele in der Bevölkerung leuchtende Augen bei einem Pflichtdienst kriegen, aber ich halte davon garnix.

Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. Im Übrigen glaube ich, dass beispielsweise ein Auslandsjahr einem jungen Menschen wesentlich mehr bringt, als wenn er 1 Jahr lang mit null Bock dazu verpflichtet wird, täglich morgens zu irgendeinem Sozialdienst anzutreten.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.
Meiner Meinung - geht es der Politik doch nicht um "billige" Arbeitskräfte...

(Das hat sie sich ja selbst zuzuschreiben - durch die Verstaatlichung der Altenpflege - ist klar wer die Kosten trägt.... man bezahlt den Pflegebeitrag - und erwartet später die Leistung. Sonst hätte man das privat anders organisieren müssen...)

Wenn ein Grossteil der Jugend zu blöd für das tägliche Leben ist......Zigarettenaufkleber braucht....nach einer "Ernährungsampel" schreit....
So jung und schon pleite: Ein Drittel der Schuldner ist jünger als 30...
wegen Handyverträgen...
Viele Jugendliche ohne eine Perspektive

Zwar sinkt die Arbeitslosigkeit in Berlin – aber nicht bei den Jüngeren. Die Quote ist fast doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.

Gründen, nennt sie unter anderem die hohe Schulabbrecherquote, zu wenig einfache Jobs für Geringqualifizierte, den Zusammenhang zwischen langzeitarbeitslosen Eltern und später arbeitslosen Kindern, die Vererbung von Bildungsarmut.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 34930.html

Der Bildungsnotstand(zuzüglich ...Disziplin, Fleiss, Pünktlichkeit) soll nun mit einem Bootcamp behoben werden..... Die Jugend an "Arbeit" (ohne Diskussion) gewöhnt werden...

Sicher findet man für Studenten und Facharbeiter hier einen Ausweg... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)

...Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. ...
Vielleicht solltest Du mal eine andere Möglichkeit einräumen:

Erst durch die aktive Erfahrung, was denn überhaupt das "Ominöse" an einer Gesellschaft ( und deren Zusammenhalt ) ist, befähigt einen jungen Menschen, den Wert von demokratischer Gesellschaft überhaupt zu erkennen.
Es geht hier schliesslich nicht darum, eine Art Verlängerung der Schulpflicht durchzuführen, von der ja auch viele Kinder und Jugendliche meinen, dass sie ihre freie Entwicklung gravierend beschneiden würden .... :cool:
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:29)

Vielleicht solltest Du mal eine andere Möglichkeit einräumen:

Erst durch die aktive Erfahrung, was denn überhaupt das "Ominöse" an einer Gesellschaft ( und deren Zusammenhalt ) ist, befähigt einen jungen Menschen, den Wert von demokratischer Gesellschaft überhaupt zu erkennen.
Es geht hier schliesslich nicht darum, eine Art Verlängerung der Schulpflicht durchzuführen, von der ja auch viele Kinder und Jugendliche meinen, dass sie ihre freie Entwicklung gravierend beschneiden würden .... :cool:
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
Da bin ich völlig anderer Meinung.
Viele der jungen Leute, die es beträfe, haben heute ihren gewünschten Ausbildungsplan schon fertig im Kopf.
Die würden zeitlich zurück geworfen, würde ihnen diese Zwangsmaßnahme staatlich oktroyiert.
Anteilig haben sie bereits vor, ein soziales Jahr zu leisten, auf freiwilliger Basis, nicht erzwungen.
Weil es zur geplanten späteren Ausbildung passt, oder im privaten sozialen Interesse liegt.
Letzteres kann man aber nicht erzwingen. Da wächst eher der Widerstand gegen das “sich fügen müssen“, der als ungerechtfertigter Anspruch einer wachsenden älteren Gesellschaft betrachtet wird.
Und sollten sie sich gezwungen sehen, der reaktivierten Wehrpflicht zu gehorchen, wo schlafen sie, wo sind die Mittel, monetär und auststattungsmäßig, zur Ausbildung?
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 6. Aug 2018, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

ThorsHamar hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:29)
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
Dann muss das deutsche Kaiserreich mit seinem „preußischen Pflichtbewusstsein“ ja eine sehr reife Gesellschaft gewesen sein.
Wenn das deutsche Kaiserreich jedoch eine derart reife Gesellschaft mit reifen Bürgern war (im Gegensatz zu der „Jugend von heute“), dann verstehe ich nicht ganz, warum all diese reifen Menschen 1914 begeistert den Krieg bejubelt haben.

Ich sag dir jetzt mal meine Meinung. Meiner Ansicht nach bist du ein typischer Deutscher, der in Tradition von Pflichtbewusstsein, Obrigkeitshörigkeit und Untertanengeist steht und dem der Individualismus der „verweichlichten Jugend von heute“ zuwider ist.

Unsere Gesellschaft muss nicht zusammengeführt werden, sondern weiter individualisiert werden. Dass wir immer noch zu wenig Individualismus haben, sieht man zum Beispiel an Dingen wie Ehegattensplitting, kostenlose Mitversicherung von Familienmitgliedern oder familieneinkommensabhängigen Leistungen wie Bafög.
Und man sieht es jetzt an Diskussionen über zwangsverordnete Dienstpflichten.

Gesunde Gesellschaften sind kein Heringsschwarm. Individualisierung ist ein positiver Prozess, kein negativer. Aber das haben die Deutschen noch nie verstanden. Deutschland ist leider immer noch nicht verwestlicht genug. Viele hier haben immer noch diesen Hang zum hörigen Kollektivismus, der Deutschland mehr als einmal ins Verderben geführt hat.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

Polibu hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:01)

Wenn ich mir die ganzen Waschlappen, Weicheier und Muttersöhnchen so anschaue, dann finde ich einen Pflichtdienst schon richtig. :)
Wenn du schon den antiken Philosophen Sokrates mit seiner Polemik gegen die „Jugend von heute“ zitierst, solltest du es auch entsprechend kennzeichnen.

Der Menschheit muss es schon sehr schlecht gehen, wenn seit 5000 Jahren jede neue Generation schlechter ist als die alte („die Jugend von heute...bei uns damals hätte es das nicht gegeben...!“)
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