Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

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Soll wieder ein Pflichtdienst in der Bundesrepublik eingeführt werden?

Umfrage endete am Fr 30. Mär 2018, 19:26

JA - Wehr- und Wehrersatzdienst
23
25%
JA - NUR Wehrdienst
0
Keine Stimmen
JA - NUR Sozialdienst
5
5%
NEIN - keine Dienstverpflichtung
30
32%
Pflichtdienst NUR für Männer
2
2%
Pflichtdienst NUR für Frauen
2
2%
Pflichtdienst für ALLE
31
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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DarkLightbringer
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 19:50)

Der Pole hat in Geographie nicht aufgepasst. Polen hat keine Grenze mit Russland, abgesehen von der Exklave Kaliningrad.

Trotz der Geschichte braucht er sich diesmal auch nicht vor dem Deutschen zu fürchten, der Deutsche hat wegen mangelnder Ölvorkommen z. Zt. ausnahmsweise mal kein Interesse an Polen, und zweitens sind seine Waffen -zum Glück- weitgehend vergammelt. :D
Gemeint war wohl, man kenne die Geschichte und den aggressiven Nachbarn.
Eine deutsch-russische Übereinkunft über die Interessen der Mittelosteuropäer hinweg würde dabei schon an die Geschichte erinnern.
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keinproblem
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:14)

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Deutschland am Hindukusch bedroht... :?: :?: :?:
Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebaut :D
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DarkLightbringer
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Mehrheit der Bundesbürger würde die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht unterstützen. 68 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen würden die Einführung einer einjährigen Dienstpflicht für alle jungen Männer und Frauen bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich begrüßen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html

Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.
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KarlRanseier

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:51)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html

Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.

Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Konservativer »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 21:16)
Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
Wer möchte denn von einem völlig ungeeigneten, unausgebildeten, unmotivierten, 16jährigen Zwangsarbeiter gepflegt werden? :s
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3x schwarzer Kater
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2018, 12:42)

Anders als das Urteilen, das im Gewand der Unhöflichkeit noch beim ärgsten Tropf immer klar daherkommt, lassen sich komplexe Sachverhalte natürlich nicht immer auf Anhieb griffig formulieren. Falls der Gedanke, der ein völlig unpatriotischer ist, also zu schwierig war, kann man auch den Zeit-Journalisten Jochen Bittner zu Wort kommen lassen. Mit Blick auf die Risse und die Fliehkräfte in der deutschen Gesellschaft ist er der Meinung, dass ein verpflichtendes "Gesellschaftsjahr" hierzu eine Gegenbewegung darstelle.



Einen solchen nüchternen Gedanken in die Diskussion einzubeziehen, sofern man ihn versteht, würde die Diskussion in der Sache sicherlich um einen wichtigen Aspekt bereichern.

Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
...das Vertrauen darauf, dass trotz aller Meinungsunterschiede die Bewohner dieses Landes bereit sind, füreinander einzustehen
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Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:20)

Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
Wer einen Dienst an der Gesellschaft unter dem Blickwinkel des reinen Zwanges statt einer vernünftigen Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber betrachtet, wird den möglichen Nutzen niemals einsehen können. Man kann, wie Bittner das tut, das aber unter dem Blickwinkel des Lernens, füreinander einzustehen, betrachten. In einer Zeit, da der Ruf nach formaler Gleichheit beinahe zur Obsession geworden ist, wäre es bedenkenswert, diese Gleichheit in praktischer Hinsicht den Jungen als soziales "Erlebnis" aufzuerlegen. Es führt alle Schichten und Klassen aus ihren gegenseitig immer hermetischer abgrenzten Welten heraus - das reiche Bürgerkind ebenso wie den prekären Prollabkömmling. Jeder bekommt ein Jahr lang eine sinnvolle Aufgabe. Und wirklich alle sind einmal gleich. Gleicher sind sie danach nie mehr.

Ob das die Wahrheit ist? Es gälte, das herauszufinden. Dafür müsste man abwägen, Argumente theoretischer und praktischer Art sammeln.
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3x schwarzer Kater
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:01)

Wer einen Dienst an der Gesellschaft ....
Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
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Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:23)

Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet, und nur die reine Tätigkeit als Dienst an der Gesellschaft wertet. Es werden nicht alle folgen. Eine allgemeine Dienstpflicht wird jedoch nach meiner persönlichen Überzeugung auch nicht kommen. Eher würde im Zuge von Globalisierung und Universalisierung jede gesellschaftliche Dienstleistung, also auch ein "Wehrdienst" langfristig gesehen privatisiert werden (müssen).
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

[quote="MäckIntaier"](13 Aug 2018, 16:42)

Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet[/quote]

Das wäre er nur, wenn man ausblendet, wie unsere Gesellschaft funktioniert, worauf unser Wohlstand basiert.
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Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:49)
Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.

Nun, dem sei wie auch immer. Über die Grundlagen des Erfolgs und des Wohlstands kursieren viele Theorien. Eine davon heißt bekanntlich, dass in erfolgreichen Demokratien das Vertrauen der Menschen untereinander zu den Erfolgsgrundlagen gehöre. Ob die individuelle Berufstätigkeit in abgeschlossenen Zirkeln und ohne Zugang zu vielen verschiedenen Welten innerhalb einer Gesellschaft nun den einzigen funktionalen Dienst an der Gesellschaft darstellt? Und schaut eine Gesellschaft still zu, wie sich Milieus immer stärker gegeneinander abriegeln? In diese Richtung gehen wohl die Überlegungen der Befürworter einer Dienstpflicht. Dem stehen Zweifel oder Freiheitsüberlegungen gegenüber. Die einzeln abzuarbeiten wäre wohl Aufgabe eines Diskurses, wie er dem Urteil vorangehen müsste. Konjunktiv.
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:37)

Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.
Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?
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Stoner

Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:41)

Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?
Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz
Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft.
alles implizieren könnte.

Darüber hinaus enthält dieser als Verwerfung meiner Formulierung "Dienst an der Gesellschaft" noch einen anderen unklaren Gesichtspunkt. Wenn man Ihren Satz akzeptiert, fiele auch eine auf Zeit angewiesene Berufstätigkeit darunter. Oder Sie müssten Ihren Satz ergänzen und "jede freiwillige Berufstätigkeit" schreiben. Dann kämen wir auf diesem Umweg wieder auf die Gesichtspunkte der Freiheit, und sofort würde man einem, der auf diesem Prinzip beharrt, den Einwand entgegenhalten, inwiefern denn jeder freiwillig einer Tätigkeit nachgeht.

Sinnvoller wäre es deshalb vielleicht, eine Zurückweisung der Dienstpflicht an einem stärkeren Argument festzumachen. Sowohl in theoretischer als auch praktischer Hinsicht. Und wie ich bemerkte: Persönlich glaube ich nicht an die Umsetzung einer solchen Dienstpflicht im Lande. Weder praktisch-logistisch noch ideell hat dieses Land das Zeugs dazu, so sehr es sich ggf. ein Befürworter wünschen mag. Von diesem Zug sieht man nicht einmal mehr die Rücklichter.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von KarlRanseier »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:35)

Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebaut :D

Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.

Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde? :?:
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imp
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 21:07)

Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.

Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde? :?:
Wasser zuerst für deutsche? Weg mit Harz?
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3x schwarzer Kater
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 20:08)

Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz



alles implizieren könnte.
kann er im Kontext nicht ....
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Uffzach »

Pflichtdienst einer bestimmten Altersklasse der Deutschen nur mit begleitender Umerziehung aller Deutschen. Ohne Umerziehung aller Alterklassen fehlt die Basis jeglichen Pflichtdienstes einer bestimmten Altersklasse. Soll heißen: Wenn die Eltern Arschlöcher sind, hätten Pflichtdienstleistende das Gefühl, sie müssten kraft der Gewalt des Staates, gegen die sie sich nicht wehren können, ihren Dienst für Arschlöcher ableisten. Also müssen die Eltern umerzogen werden, damit ihre Kinder frohen Mutes und mit Überzeugung ihren Dienst leisten können.
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