Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

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Soll wieder ein Pflichtdienst in der Bundesrepublik eingeführt werden?

Umfrage endete am Fr 30. Mär 2018, 19:26

JA - Wehr- und Wehrersatzdienst
23
25%
JA - NUR Wehrdienst
0
Keine Stimmen
JA - NUR Sozialdienst
5
5%
NEIN - keine Dienstverpflichtung
30
32%
Pflichtdienst NUR für Männer
2
2%
Pflichtdienst NUR für Frauen
2
2%
Pflichtdienst für ALLE
31
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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sünnerklaas
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 00:17)

Die Spannungen haben aber zugenommen, Europa ist fast schon von Spannungsgebieten umzingelt. Isolationismus funktioniert nicht, wir brauchen nicht noch weniger Verantwortung, sondern wieder etwas mehr.
Ich halte es für durchaus realistisch, dass es mittel- bis langfristig zu schweren Spannungen zwischen den ost- und den westeuropäischen Staaten kommen kann. Spätestens wenn die osteuropäischen EU- Staaten auf Grund ihres Verhaltens von den westeuropäischen EU-Mitgliedern härter an die Kandarre genommen und sanktioniert werden,
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2018, 08:50)

1. sind wir in der NATO und damit Verpflichtungen eingegangen und
2. haben wir kein Kriegsministerium.
Du bist offenbar ein Diskutant mit Neigung zur Sachgerechtigkeit. Das dürfte bei diesem Thema fast schon die Ausnahme darstellen.
;)
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JJazzGold
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:10)

Ein entsprechender Austausch auf bi- und multinationaler Ebene findet bereits statt.

Anschauliches Beispiel:

[youtube][/youtube]

In diesem Beispiel übernimmt ein deutscher Offizier sogar relativ viel Verantwortung innerhalb eines französischen Verbandes. Der kommandierende Kapitän war jedoch anscheinend ganz zufrieden.

Dennoch braucht eine Armee auch Mannschaftsdienstgrade. Wie im richtigen Leben auch, gibt es nicht nur hochgradig Ausgebildete und Akademiker.

Ich stelle mir den Austausch sehr viel breitflächiger vor und was die Ausbildung betrifft, so benötigt z.B. in der zivilen Luftfahrt ein Fluggerätmechaniker rund 3-4 Jahre, um eine zertifizierte Ausbildung nachweisen zu können. Mit einem Jahr Wehrpflicht steht der Betroffene in der Regel hinterher mit leeren Händen da.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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unity in diversity
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 10:59)

Durch Aufwuchs der sog. Friedensstärke werden neue Jobs geschaffen und die Industrie erhält Aufträge.
Die personelle Friedensstärke kann als gewährleistet angesehen werden, sonst hätte man die Wehrpflicht nicht ausgesetzt.
Was fehlt, ist die materielle Friedensstärke.
Das liegt daran, daß Aufträge an die deutsche Rüstungsindustrie hauptsächlich aus dem Ausland kommen, speziell aus Krisen- und Kriegsgebieten.
Hier müßte der Export gestoppt werden, nicht nur, um den Bedarf der Bundeswehr decken zu können.
Damit Abschreckung und Entspannung ein glaubwürdiges Prinzip bleiben.
Zwangsdienste fördern den allgemeinen Glaubensabfall.
Weil das nach Symbolpolitik riecht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:16)

Ich halte es für durchaus realistisch, dass es mittel- bis langfristig zu schweren Spannungen zwischen den ost- und den westeuropäischen Staaten kommen kann. Spätestens wenn die osteuropäischen EU- Staaten auf Grund ihres Verhaltens von den westeuropäischen EU-Mitgliedern härter an die Kandarre genommen und sanktioniert werden,
Hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einem polnischen Studenten, der zum Thema ziemlich klare Argumente hatte.
Er meint so ungefähr, Länder wie Polen hätten eine direkte Grenze zu Russland, man würde die Geschichte sehr gut kennen und auch den Nachbarn.
Auf meinen Einwand hin, Polen sei doch in der NATO, was könne also schon groß passieren, konterte er: Vor dem Überfall 1939 habe man auch Bündnisse mit westlichen Demokratien gehabt, die kollektive Verteidigung war dennoch mehr als mau.

Angesprochen auf die derzeitige, umstrittene Regierung meinte er, ja, es werde viel gestritten, selbst die Ikone Walesa ist in Frage gestellt worden, aber in grundsätzlichen Verteidigungsfragen stehe man doch energisch zusammen.

Glaube, es war in Polen (vlt. auch in anderen osteuropäischen Staaten), wo es mit Eintreffen von Verbündeten kaum Proteste gibt, sondern stattdessen Begrüßungsfeste.
Auch das ist Europa und nicht nur das, was in Köln oder Hamburg üblich sein mag.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:26)

Die personelle Friedensstärke kann als gewährleistet angesehen werden, sonst hätte man die Wehrpflicht nicht ausgesetzt.
Was fehlt, ist die materielle Friedensstärke.
Das liegt daran, daß Aufträge an die deutsche Rüstungsindustrie hauptsächlich aus dem Ausland kommen, speziell aus Krisen- und Kriegsgebieten.
Hier müßte der Export gestoppt werden, nicht nur, um den Bedarf der Bundeswehr decken zu können.
Damit Abschreckung und Entspannung ein glaubwürdiges Prinzip bleiben.
Zwangsdienste fördern den allgemeinen Glaubensabfall.
Weil das nach Symbolpolitik riecht.
Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.

Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:36)

Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.

Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
Dazu wäre so etwas wie finanzielle Friedensstärke erforderlich, um das kostentreibende Personal zu finanzieren.
Glaubst du, die schaffen das?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:36)

Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.

Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:44)

Dazu wäre so etwas wie finanzielle Friedensstärke erforderlich, um das kostentreibende Personal zu finanzieren.
Glaubst du, die schaffen das?
Früher ging es ja auch. Beschäftigung und Investitionen haben eine gewisse Spannbreite an Effekten. Auch und gerade im zivilen Sektor.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:50)

Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?
Atomraketen haben einen entscheidenden Nachteil - sie sind nicht deeskalationsgeeignet.
Seit 1945 hat niemand die Nuklearschwelle überschritten und es wäre einfach unsinnig, auf kleinere Scharmützel hin gleich den Atomkrieg auszulösen. Was man braucht, das ist die sog. flexible Antwort.
Und die sollte sich idealerweise auf der konventionellen Ebene abspielen.
Beispiel Terroranschlag. Eine thermonukleare Nervosität wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von zollagent »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:50)

Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?
Natürlich hast du was übersehen (wollen): Die Aktivitäten eines Imperiumsrekonstrukteurs unterhalb der Atomschwelle. Und sein Verhalten gegenüber Nachbarn, die seine Hegemonieansprüche nicht akzeptieren.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:59)

Atomraketen haben einen entscheidenden Nachteil - sie sind nicht deeskalationsgeeignet.
Seit 1945 hat niemand die Nuklearschwelle überschritten und es wäre einfach unsinnig, auf kleinere Scharmützel hin gleich den Atomkrieg auszulösen. Was man braucht, das ist die sog. flexible Antwort.
Und die sollte sich idealerweise auf der konventionellen Ebene abspielen.
Beispiel Terroranschlag. Eine thermonukleare Nervosität wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
Da stimme ich dir zu. Ich habe auch die Befürchtung, dass die Hemmschwelle für einen Kriegseintritt trotz beiderseitigem Atomarsenal eines Tages den Nullpunkt erreichen wird.
Aber auch wenn wir nur von konventioneller Kriegsführung sprechen, haben "wir" die mit Abstand höchsten Militärausgaben auf dem Planeten. Jetzt die Wehrpflicht einführen hielte ich für das falsche Signal. Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Die Gefahr sehe ich vor allem bei den sog. "Kleinen Atomwaffen".

Meiner Ansicht nach sollte man mehr die Strategie als Taktik fokussieren, die Reibereien zwischen NATO und Russland entsprechen einer Strategie von vor 20 Jahren, die man allerdings dringend mal updaten sollte. China ist deutlich einfacher zu isolieren als Russland.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

zollagent hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:05)

Natürlich hast du was übersehen (wollen): Die Aktivitäten eines Imperiumsrekonstrukteurs unterhalb der Atomschwelle. Und sein Verhalten gegenüber Nachbarn, die seine Hegemonieansprüche nicht akzeptieren.
Vollkommen einseitige Sicht der Dinge. Oligarchien sind in unserem aktuellen Herrschaftskonzept nun mal eine treibende Kraft hinter der Politik. Russland ist eben eine Oligarchie, genauso wie die USA. Die USA sind aber eine deutlich größere und mächtigere Oligarchie und dementsprechend auf weniger Skrupel angewiesen. Systemisch gesehen war es komplett vorhersehbar und einleuchtend, wie Putin auf die Machterweiterung seiner Kontrahenten in der Ukraine zB eingegangen ist. Ähnliches gilt für Syrien. Dass die Russische Föderation faktisch weniger gegen das geltende Völkerrecht agiert ist nicht etwa der Tatsache geschuldet, dass Putin so nett ist, sondern weil er sich auf Grund seiner Machtposition eben nicht so viel herausnehmen kann wie bestimmte andere Länder.

Der Eindruck den ich bei dir gewonnen habe ist, dass du nicht gewillt bist "Gut" und "Böse" erst nach einer wertfreien Analyse zu klassifizieren und deswegen für eine sachliche Auseinandersetzung mit Geopolitik eher ungeeignet erscheinst.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:10)

Da stimme ich dir zu. Ich habe auch die Befürchtung, dass die Hemmschwelle für einen Kriegseintritt trotz beiderseitigem Atomarsenal eines Tages den Nullpunkt erreichen wird.
Aber auch wenn wir nur von konventioneller Kriegsführung sprechen, haben "wir" die mit Abstand höchsten Militärausgaben auf dem Planeten. Jetzt die Wehrpflicht einführen hielte ich für das falsche Signal. Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Die Gefahr sehe ich vor allem bei den sog. "Kleinen Atomwaffen".

Meiner Ansicht nach sollte man mehr die Strategie als Taktik fokussieren, die Reibereien zwischen NATO und Russland entsprechen einer Strategie von vor 20 Jahren, die man allerdings dringend mal updaten sollte. China ist deutlich einfacher zu isolieren als Russland.
Es ist natürlich wesentlich kostengünstiger, punktuell anzugreifen als etwa ein riesiges NATO-Territorium verteidigungs- und widerstandsfähig zu halten.

Und eine Rückkehr zur Strategie der flexiblen Antwort wird die Kosten für "Reibereien" erhöhen. Das ist letztlich abschreckend, denn jeder Aggressor wird vorab eine Kosten-Nutzen-Analyse erwägen.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Kritikaster »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:10)

Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Wie unsinnig es ist, die Neuauflage eines "Volkssturms" als unausgebildetes und schlecht ausgerüstetes Kanonenfutter für eine passende Antwort auf die Bedrohung durch autokratische Neo-Imperialisten zu halten, sollte eigentlich auch den letzten NATO- und BW-Gegner die Geschichte gelehrt haben. :rolleyes:
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

Kritikaster hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:25)

Wie unsinnig es ist, die Neuauflage eines "Volkssturms" als unausgebildetes und schlecht ausgerüstetes Kanonenfutter für eine passende Antwort auf die Bedrohung durch autokratische Neo-Imperialisten zu halten, sollte eigentlich auch den letzten NATO- und BW-Gegner die Geschichte gelehrt haben. :rolleyes:
Welche Neo-Imperialisten sind denn die konkrete Bedrohung für Deutschland? Mir fällt kein einziger in den Sinn.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von zollagent »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:18)

Vollkommen einseitige Sicht der Dinge. Oligarchien sind in unserem aktuellen Herrschaftskonzept nun mal eine treibende Kraft hinter der Politik. Russland ist eben eine Oligarchie, genauso wie die USA. Die USA sind aber eine deutlich größere und mächtigere Oligarchie und dementsprechend auf weniger Skrupel angewiesen. Systemisch gesehen war es komplett vorhersehbar und einleuchtend, wie Putin auf die Machterweiterung seiner Kontrahenten in der Ukraine zB eingegangen ist. Ähnliches gilt für Syrien. Dass die Russische Föderation faktisch weniger gegen das geltende Völkerrecht agiert ist nicht etwa der Tatsache geschuldet, dass Putin so nett ist, sondern weil er sich auf Grund seiner Machtposition eben nicht so viel herausnehmen kann wie bestimmte andere Länder.

Der Eindruck den ich bei dir gewonnen habe ist, dass du nicht gewillt bist "Gut" und "Böse" erst nach einer wertfreien Analyse zu klassifizieren und deswegen für eine sachliche Auseinandersetzung mit Geopolitik eher ungeeignet erscheinst.
Ich mag nun mal Diktaturen nicht. Und Putin hat eine installiert. Und er will "die größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts" (O-Ton Putin) rückgängig machen. Russland und die USA sind keineswegs das Gleiche, was hier die Anhänger von Diktaturen immer erzählen wollen. Es ist nun mal ein Herr Putin, der in Europa den Rambo gegenüber seinen Nachbarn spielen will. Und dazu hat er schlicht kein Recht. Deine ganze "Geopolitik" ist einfach nur beschönigendes Geschwätz, um die Aggressionen des Herrn zu legitimieren.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

zollagent hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:33)

Ich mag nun mal Diktaturen nicht. Und Putin hat eine installiert. Und er will "die größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts" (O-Ton Putin) rückgängig machen. Russland und die USA sind keineswegs das Gleiche, was hier die Anhänger von Diktaturen immer erzählen wollen. Es ist nun mal ein Herr Putin, der in Europa den Rambo gegenüber seinen Nachbarn spielen will. Und dazu hat er schlicht kein Recht. Deine ganze "Geopolitik" ist einfach nur beschönigendes Geschwätz, um die Aggressionen des Herrn zu legitimieren.
Russland ist keine Diktatur. Kannst du denn das Gegenteil belegen?
Russland und die USA sind natürlich nicht das Gleiche, Russland ist eine Regional-, und die USA eine Supermacht. Was bedeutet bei dir Rambo spielen wollen, etwa den wichtigsten Hafen des Landes nicht an ein geputschtes Regime zu verlieren, dass dem Kontrahenten zugewandt ist?

Ich finde es aber sehr bezeichnend für mein Statement im letzten Beitrag, dass du zwischen deinem Argumentum ad Hominem noch einmal selbst gesagt hast, dass mein ganzes "Geopolitik-Geschwätz" nur da ist um irgendwelche Aggressionen von friedensstörenden Diktatoren zu beschönigen. ;)
KarlRanseier

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:29)

Hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einem polnischen Studenten, der zum Thema ziemlich klare Argumente hatte.
Er meint so ungefähr, Länder wie Polen hätten eine direkte Grenze zu Russland, man würde die Geschichte sehr gut kennen und auch den Nachbarn.
Auf meinen Einwand hin, Polen sei doch in der NATO, was könne also schon groß passieren, konterte er: Vor dem Überfall 1939 habe man auch Bündnisse mit westlichen Demokratien gehabt, die kollektive Verteidigung war dennoch mehr als mau.

Angesprochen auf die derzeitige, umstrittene Regierung meinte er, ja, es werde viel gestritten, selbst die Ikone Walesa ist in Frage gestellt worden, aber in grundsätzlichen Verteidigungsfragen stehe man doch energisch zusammen.

Glaube, es war in Polen (vlt. auch in anderen osteuropäischen Staaten), wo es mit Eintreffen von Verbündeten kaum Proteste gibt, sondern stattdessen Begrüßungsfeste.
Auch das ist Europa und nicht nur das, was in Köln oder Hamburg üblich sein mag.

Der Pole hat in Geographie nicht aufgepasst. Polen hat keine Grenze mit Russland, abgesehen von der Exklave Kaliningrad.

Trotz der Geschichte braucht er sich diesmal auch nicht vor dem Deutschen zu fürchten, der Deutsche hat wegen mangelnder Ölvorkommen z. Zt. ausnahmsweise mal kein Interesse an Polen, und zweitens sind seine Waffen -zum Glück- weitgehend vergammelt. :D
KarlRanseier

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von KarlRanseier »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:32)

Welche Neo-Imperialisten sind denn die konkrete Bedrohung für Deutschland? Mir fällt kein einziger in den Sinn.

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Deutschland am Hindukusch bedroht... :?: :?: :?:
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 19:50)

Der Pole hat in Geographie nicht aufgepasst. Polen hat keine Grenze mit Russland, abgesehen von der Exklave Kaliningrad.

Trotz der Geschichte braucht er sich diesmal auch nicht vor dem Deutschen zu fürchten, der Deutsche hat wegen mangelnder Ölvorkommen z. Zt. ausnahmsweise mal kein Interesse an Polen, und zweitens sind seine Waffen -zum Glück- weitgehend vergammelt. :D
Gemeint war wohl, man kenne die Geschichte und den aggressiven Nachbarn.
Eine deutsch-russische Übereinkunft über die Interessen der Mittelosteuropäer hinweg würde dabei schon an die Geschichte erinnern.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von keinproblem »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:14)

Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Deutschland am Hindukusch bedroht... :?: :?: :?:
Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebaut :D
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Mehrheit der Bundesbürger würde die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht unterstützen. 68 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen würden die Einführung einer einjährigen Dienstpflicht für alle jungen Männer und Frauen bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich begrüßen.
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html

Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von KarlRanseier »

DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:51)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html

Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.

Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Konservativer »

KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 21:16)
Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
Wer möchte denn von einem völlig ungeeigneten, unausgebildeten, unmotivierten, 16jährigen Zwangsarbeiter gepflegt werden? :s
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2018, 12:42)

Anders als das Urteilen, das im Gewand der Unhöflichkeit noch beim ärgsten Tropf immer klar daherkommt, lassen sich komplexe Sachverhalte natürlich nicht immer auf Anhieb griffig formulieren. Falls der Gedanke, der ein völlig unpatriotischer ist, also zu schwierig war, kann man auch den Zeit-Journalisten Jochen Bittner zu Wort kommen lassen. Mit Blick auf die Risse und die Fliehkräfte in der deutschen Gesellschaft ist er der Meinung, dass ein verpflichtendes "Gesellschaftsjahr" hierzu eine Gegenbewegung darstelle.



Einen solchen nüchternen Gedanken in die Diskussion einzubeziehen, sofern man ihn versteht, würde die Diskussion in der Sache sicherlich um einen wichtigen Aspekt bereichern.

Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
...das Vertrauen darauf, dass trotz aller Meinungsunterschiede die Bewohner dieses Landes bereit sind, füreinander einzustehen
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Stoner

Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:20)

Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
Wer einen Dienst an der Gesellschaft unter dem Blickwinkel des reinen Zwanges statt einer vernünftigen Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber betrachtet, wird den möglichen Nutzen niemals einsehen können. Man kann, wie Bittner das tut, das aber unter dem Blickwinkel des Lernens, füreinander einzustehen, betrachten. In einer Zeit, da der Ruf nach formaler Gleichheit beinahe zur Obsession geworden ist, wäre es bedenkenswert, diese Gleichheit in praktischer Hinsicht den Jungen als soziales "Erlebnis" aufzuerlegen. Es führt alle Schichten und Klassen aus ihren gegenseitig immer hermetischer abgrenzten Welten heraus - das reiche Bürgerkind ebenso wie den prekären Prollabkömmling. Jeder bekommt ein Jahr lang eine sinnvolle Aufgabe. Und wirklich alle sind einmal gleich. Gleicher sind sie danach nie mehr.

Ob das die Wahrheit ist? Es gälte, das herauszufinden. Dafür müsste man abwägen, Argumente theoretischer und praktischer Art sammeln.
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:01)

Wer einen Dienst an der Gesellschaft ....
Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Stoner

Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:23)

Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet, und nur die reine Tätigkeit als Dienst an der Gesellschaft wertet. Es werden nicht alle folgen. Eine allgemeine Dienstpflicht wird jedoch nach meiner persönlichen Überzeugung auch nicht kommen. Eher würde im Zuge von Globalisierung und Universalisierung jede gesellschaftliche Dienstleistung, also auch ein "Wehrdienst" langfristig gesehen privatisiert werden (müssen).
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

[quote="MäckIntaier"](13 Aug 2018, 16:42)

Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet[/quote]

Das wäre er nur, wenn man ausblendet, wie unsere Gesellschaft funktioniert, worauf unser Wohlstand basiert.
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Stoner

Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:49)
Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.

Nun, dem sei wie auch immer. Über die Grundlagen des Erfolgs und des Wohlstands kursieren viele Theorien. Eine davon heißt bekanntlich, dass in erfolgreichen Demokratien das Vertrauen der Menschen untereinander zu den Erfolgsgrundlagen gehöre. Ob die individuelle Berufstätigkeit in abgeschlossenen Zirkeln und ohne Zugang zu vielen verschiedenen Welten innerhalb einer Gesellschaft nun den einzigen funktionalen Dienst an der Gesellschaft darstellt? Und schaut eine Gesellschaft still zu, wie sich Milieus immer stärker gegeneinander abriegeln? In diese Richtung gehen wohl die Überlegungen der Befürworter einer Dienstpflicht. Dem stehen Zweifel oder Freiheitsüberlegungen gegenüber. Die einzeln abzuarbeiten wäre wohl Aufgabe eines Diskurses, wie er dem Urteil vorangehen müsste. Konjunktiv.
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3x schwarzer Kater
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:37)

Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.
Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?
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Stoner

Re: Un

Beitrag von Stoner »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:41)

Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?
Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz
Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft.
alles implizieren könnte.

Darüber hinaus enthält dieser als Verwerfung meiner Formulierung "Dienst an der Gesellschaft" noch einen anderen unklaren Gesichtspunkt. Wenn man Ihren Satz akzeptiert, fiele auch eine auf Zeit angewiesene Berufstätigkeit darunter. Oder Sie müssten Ihren Satz ergänzen und "jede freiwillige Berufstätigkeit" schreiben. Dann kämen wir auf diesem Umweg wieder auf die Gesichtspunkte der Freiheit, und sofort würde man einem, der auf diesem Prinzip beharrt, den Einwand entgegenhalten, inwiefern denn jeder freiwillig einer Tätigkeit nachgeht.

Sinnvoller wäre es deshalb vielleicht, eine Zurückweisung der Dienstpflicht an einem stärkeren Argument festzumachen. Sowohl in theoretischer als auch praktischer Hinsicht. Und wie ich bemerkte: Persönlich glaube ich nicht an die Umsetzung einer solchen Dienstpflicht im Lande. Weder praktisch-logistisch noch ideell hat dieses Land das Zeugs dazu, so sehr es sich ggf. ein Befürworter wünschen mag. Von diesem Zug sieht man nicht einmal mehr die Rücklichter.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von KarlRanseier »

keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:35)

Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebaut :D

Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.

Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde? :?:
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imp
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 21:07)

Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.

Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde? :?:
Wasser zuerst für deutsche? Weg mit Harz?
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3x schwarzer Kater
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Re: Un

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 20:08)

Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz



alles implizieren könnte.
kann er im Kontext nicht ....
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Uffzach »

Pflichtdienst einer bestimmten Altersklasse der Deutschen nur mit begleitender Umerziehung aller Deutschen. Ohne Umerziehung aller Alterklassen fehlt die Basis jeglichen Pflichtdienstes einer bestimmten Altersklasse. Soll heißen: Wenn die Eltern Arschlöcher sind, hätten Pflichtdienstleistende das Gefühl, sie müssten kraft der Gewalt des Staates, gegen die sie sich nicht wehren können, ihren Dienst für Arschlöcher ableisten. Also müssen die Eltern umerzogen werden, damit ihre Kinder frohen Mutes und mit Überzeugung ihren Dienst leisten können.
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