Ich halte es für durchaus realistisch, dass es mittel- bis langfristig zu schweren Spannungen zwischen den ost- und den westeuropäischen Staaten kommen kann. Spätestens wenn die osteuropäischen EU- Staaten auf Grund ihres Verhaltens von den westeuropäischen EU-Mitgliedern härter an die Kandarre genommen und sanktioniert werden,DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 00:17)
Die Spannungen haben aber zugenommen, Europa ist fast schon von Spannungsgebieten umzingelt. Isolationismus funktioniert nicht, wir brauchen nicht noch weniger Verantwortung, sondern wieder etwas mehr.
Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?
Moderator: Moderatoren Forum 2
- sünnerklaas
- Beiträge: 19719
- Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Du bist offenbar ein Diskutant mit Neigung zur Sachgerechtigkeit. Das dürfte bei diesem Thema fast schon die Ausnahme darstellen.Misterfritz hat geschrieben:(12 Aug 2018, 08:50)
1. sind wir in der NATO und damit Verpflichtungen eingegangen und
2. haben wir kein Kriegsministerium.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:10)
Ein entsprechender Austausch auf bi- und multinationaler Ebene findet bereits statt.
Anschauliches Beispiel:
[youtube][/youtube]
In diesem Beispiel übernimmt ein deutscher Offizier sogar relativ viel Verantwortung innerhalb eines französischen Verbandes. Der kommandierende Kapitän war jedoch anscheinend ganz zufrieden.
Dennoch braucht eine Armee auch Mannschaftsdienstgrade. Wie im richtigen Leben auch, gibt es nicht nur hochgradig Ausgebildete und Akademiker.
Ich stelle mir den Austausch sehr viel breitflächiger vor und was die Ausbildung betrifft, so benötigt z.B. in der zivilen Luftfahrt ein Fluggerätmechaniker rund 3-4 Jahre, um eine zertifizierte Ausbildung nachweisen zu können. Mit einem Jahr Wehrpflicht steht der Betroffene in der Regel hinterher mit leeren Händen da.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Alexander Freiherr von Humboldt
- unity in diversity
- Beiträge: 10327
- Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
- user title: Links oben, unten rechts
- Wohnort: Deutschland drunter & drüber
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Die personelle Friedensstärke kann als gewährleistet angesehen werden, sonst hätte man die Wehrpflicht nicht ausgesetzt.DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 10:59)
Durch Aufwuchs der sog. Friedensstärke werden neue Jobs geschaffen und die Industrie erhält Aufträge.
Was fehlt, ist die materielle Friedensstärke.
Das liegt daran, daß Aufträge an die deutsche Rüstungsindustrie hauptsächlich aus dem Ausland kommen, speziell aus Krisen- und Kriegsgebieten.
Hier müßte der Export gestoppt werden, nicht nur, um den Bedarf der Bundeswehr decken zu können.
Damit Abschreckung und Entspannung ein glaubwürdiges Prinzip bleiben.
Zwangsdienste fördern den allgemeinen Glaubensabfall.
Weil das nach Symbolpolitik riecht.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einem polnischen Studenten, der zum Thema ziemlich klare Argumente hatte.sünnerklaas hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:16)
Ich halte es für durchaus realistisch, dass es mittel- bis langfristig zu schweren Spannungen zwischen den ost- und den westeuropäischen Staaten kommen kann. Spätestens wenn die osteuropäischen EU- Staaten auf Grund ihres Verhaltens von den westeuropäischen EU-Mitgliedern härter an die Kandarre genommen und sanktioniert werden,
Er meint so ungefähr, Länder wie Polen hätten eine direkte Grenze zu Russland, man würde die Geschichte sehr gut kennen und auch den Nachbarn.
Auf meinen Einwand hin, Polen sei doch in der NATO, was könne also schon groß passieren, konterte er: Vor dem Überfall 1939 habe man auch Bündnisse mit westlichen Demokratien gehabt, die kollektive Verteidigung war dennoch mehr als mau.
Angesprochen auf die derzeitige, umstrittene Regierung meinte er, ja, es werde viel gestritten, selbst die Ikone Walesa ist in Frage gestellt worden, aber in grundsätzlichen Verteidigungsfragen stehe man doch energisch zusammen.
Glaube, es war in Polen (vlt. auch in anderen osteuropäischen Staaten), wo es mit Eintreffen von Verbündeten kaum Proteste gibt, sondern stattdessen Begrüßungsfeste.
Auch das ist Europa und nicht nur das, was in Köln oder Hamburg üblich sein mag.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.unity in diversity hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:26)
Die personelle Friedensstärke kann als gewährleistet angesehen werden, sonst hätte man die Wehrpflicht nicht ausgesetzt.
Was fehlt, ist die materielle Friedensstärke.
Das liegt daran, daß Aufträge an die deutsche Rüstungsindustrie hauptsächlich aus dem Ausland kommen, speziell aus Krisen- und Kriegsgebieten.
Hier müßte der Export gestoppt werden, nicht nur, um den Bedarf der Bundeswehr decken zu können.
Damit Abschreckung und Entspannung ein glaubwürdiges Prinzip bleiben.
Zwangsdienste fördern den allgemeinen Glaubensabfall.
Weil das nach Symbolpolitik riecht.
Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- unity in diversity
- Beiträge: 10327
- Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
- user title: Links oben, unten rechts
- Wohnort: Deutschland drunter & drüber
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Dazu wäre so etwas wie finanzielle Friedensstärke erforderlich, um das kostentreibende Personal zu finanzieren.DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:36)
Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.
Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
Glaubst du, die schaffen das?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:36)
Mit Ende des Kalten Krieges kam die Friedensdividende, jetzt ist die Entwicklung aber wieder gegenläufig. Das wissen auch andere europäische Staaten wie z. B. Schweden.
Neben der Entspannung ist die Abschreckung eine entscheidende Komponente zur Kriegsverhütung und Krisenprävention.
Die materielle Nachrüstung läuft entsprechend an, das dauert einige Jahre, sodann ist die Personalfrage schon ein wichtiger Punkt.
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Früher ging es ja auch. Beschäftigung und Investitionen haben eine gewisse Spannbreite an Effekten. Auch und gerade im zivilen Sektor.unity in diversity hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:44)
Dazu wäre so etwas wie finanzielle Friedensstärke erforderlich, um das kostentreibende Personal zu finanzieren.
Glaubst du, die schaffen das?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Atomraketen haben einen entscheidenden Nachteil - sie sind nicht deeskalationsgeeignet.keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:50)
Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?
Seit 1945 hat niemand die Nuklearschwelle überschritten und es wäre einfach unsinnig, auf kleinere Scharmützel hin gleich den Atomkrieg auszulösen. Was man braucht, das ist die sog. flexible Antwort.
Und die sollte sich idealerweise auf der konventionellen Ebene abspielen.
Beispiel Terroranschlag. Eine thermonukleare Nervosität wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Natürlich hast du was übersehen (wollen): Die Aktivitäten eines Imperiumsrekonstrukteurs unterhalb der Atomschwelle. Und sein Verhalten gegenüber Nachbarn, die seine Hegemonieansprüche nicht akzeptieren.keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:50)
Wieso Nachrüstung, wir (als NATO) haben doch schon einen massiven Rüstungsvorsprung zu jeder anderen Großmacht auf dem Planeten. Solange uns keine Invasion der Marsianer erwartet, sollten zehntausende Atomsprengköpfe unseres Bündnisses doch Abschreckung genug sein, oder habe ich etwas übersehen?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Da stimme ich dir zu. Ich habe auch die Befürchtung, dass die Hemmschwelle für einen Kriegseintritt trotz beiderseitigem Atomarsenal eines Tages den Nullpunkt erreichen wird.DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:59)
Atomraketen haben einen entscheidenden Nachteil - sie sind nicht deeskalationsgeeignet.
Seit 1945 hat niemand die Nuklearschwelle überschritten und es wäre einfach unsinnig, auf kleinere Scharmützel hin gleich den Atomkrieg auszulösen. Was man braucht, das ist die sog. flexible Antwort.
Und die sollte sich idealerweise auf der konventionellen Ebene abspielen.
Beispiel Terroranschlag. Eine thermonukleare Nervosität wäre in dem Fall eher kontraproduktiv.
Aber auch wenn wir nur von konventioneller Kriegsführung sprechen, haben "wir" die mit Abstand höchsten Militärausgaben auf dem Planeten. Jetzt die Wehrpflicht einführen hielte ich für das falsche Signal. Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Die Gefahr sehe ich vor allem bei den sog. "Kleinen Atomwaffen".
Meiner Ansicht nach sollte man mehr die Strategie als Taktik fokussieren, die Reibereien zwischen NATO und Russland entsprechen einer Strategie von vor 20 Jahren, die man allerdings dringend mal updaten sollte. China ist deutlich einfacher zu isolieren als Russland.
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Vollkommen einseitige Sicht der Dinge. Oligarchien sind in unserem aktuellen Herrschaftskonzept nun mal eine treibende Kraft hinter der Politik. Russland ist eben eine Oligarchie, genauso wie die USA. Die USA sind aber eine deutlich größere und mächtigere Oligarchie und dementsprechend auf weniger Skrupel angewiesen. Systemisch gesehen war es komplett vorhersehbar und einleuchtend, wie Putin auf die Machterweiterung seiner Kontrahenten in der Ukraine zB eingegangen ist. Ähnliches gilt für Syrien. Dass die Russische Föderation faktisch weniger gegen das geltende Völkerrecht agiert ist nicht etwa der Tatsache geschuldet, dass Putin so nett ist, sondern weil er sich auf Grund seiner Machtposition eben nicht so viel herausnehmen kann wie bestimmte andere Länder.zollagent hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:05)
Natürlich hast du was übersehen (wollen): Die Aktivitäten eines Imperiumsrekonstrukteurs unterhalb der Atomschwelle. Und sein Verhalten gegenüber Nachbarn, die seine Hegemonieansprüche nicht akzeptieren.
Der Eindruck den ich bei dir gewonnen habe ist, dass du nicht gewillt bist "Gut" und "Böse" erst nach einer wertfreien Analyse zu klassifizieren und deswegen für eine sachliche Auseinandersetzung mit Geopolitik eher ungeeignet erscheinst.
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Es ist natürlich wesentlich kostengünstiger, punktuell anzugreifen als etwa ein riesiges NATO-Territorium verteidigungs- und widerstandsfähig zu halten.keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:10)
Da stimme ich dir zu. Ich habe auch die Befürchtung, dass die Hemmschwelle für einen Kriegseintritt trotz beiderseitigem Atomarsenal eines Tages den Nullpunkt erreichen wird.
Aber auch wenn wir nur von konventioneller Kriegsführung sprechen, haben "wir" die mit Abstand höchsten Militärausgaben auf dem Planeten. Jetzt die Wehrpflicht einführen hielte ich für das falsche Signal. Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Die Gefahr sehe ich vor allem bei den sog. "Kleinen Atomwaffen".
Meiner Ansicht nach sollte man mehr die Strategie als Taktik fokussieren, die Reibereien zwischen NATO und Russland entsprechen einer Strategie von vor 20 Jahren, die man allerdings dringend mal updaten sollte. China ist deutlich einfacher zu isolieren als Russland.
Und eine Rückkehr zur Strategie der flexiblen Antwort wird die Kosten für "Reibereien" erhöhen. Das ist letztlich abschreckend, denn jeder Aggressor wird vorab eine Kosten-Nutzen-Analyse erwägen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- Kritikaster
- Beiträge: 23726
- Registriert: Sa 1. Okt 2016, 00:55
- user title: TROLLJÄGER
- Wohnort: Unbedeutender, abgelegener Seitenarm der Milchstrasse
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Wie unsinnig es ist, die Neuauflage eines "Volkssturms" als unausgebildetes und schlecht ausgerüstetes Kanonenfutter für eine passende Antwort auf die Bedrohung durch autokratische Neo-Imperialisten zu halten, sollte eigentlich auch den letzten NATO- und BW-Gegner die Geschichte gelehrt haben.keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:10)
Wenn es mal zu einem großen Krieg kommt, wird das Volk wohl sowieso mobilisiert.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Welche Neo-Imperialisten sind denn die konkrete Bedrohung für Deutschland? Mir fällt kein einziger in den Sinn.Kritikaster hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:25)
Wie unsinnig es ist, die Neuauflage eines "Volkssturms" als unausgebildetes und schlecht ausgerüstetes Kanonenfutter für eine passende Antwort auf die Bedrohung durch autokratische Neo-Imperialisten zu halten, sollte eigentlich auch den letzten NATO- und BW-Gegner die Geschichte gelehrt haben.
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Ich mag nun mal Diktaturen nicht. Und Putin hat eine installiert. Und er will "die größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts" (O-Ton Putin) rückgängig machen. Russland und die USA sind keineswegs das Gleiche, was hier die Anhänger von Diktaturen immer erzählen wollen. Es ist nun mal ein Herr Putin, der in Europa den Rambo gegenüber seinen Nachbarn spielen will. Und dazu hat er schlicht kein Recht. Deine ganze "Geopolitik" ist einfach nur beschönigendes Geschwätz, um die Aggressionen des Herrn zu legitimieren.keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:18)
Vollkommen einseitige Sicht der Dinge. Oligarchien sind in unserem aktuellen Herrschaftskonzept nun mal eine treibende Kraft hinter der Politik. Russland ist eben eine Oligarchie, genauso wie die USA. Die USA sind aber eine deutlich größere und mächtigere Oligarchie und dementsprechend auf weniger Skrupel angewiesen. Systemisch gesehen war es komplett vorhersehbar und einleuchtend, wie Putin auf die Machterweiterung seiner Kontrahenten in der Ukraine zB eingegangen ist. Ähnliches gilt für Syrien. Dass die Russische Föderation faktisch weniger gegen das geltende Völkerrecht agiert ist nicht etwa der Tatsache geschuldet, dass Putin so nett ist, sondern weil er sich auf Grund seiner Machtposition eben nicht so viel herausnehmen kann wie bestimmte andere Länder.
Der Eindruck den ich bei dir gewonnen habe ist, dass du nicht gewillt bist "Gut" und "Böse" erst nach einer wertfreien Analyse zu klassifizieren und deswegen für eine sachliche Auseinandersetzung mit Geopolitik eher ungeeignet erscheinst.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Russland ist keine Diktatur. Kannst du denn das Gegenteil belegen?zollagent hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:33)
Ich mag nun mal Diktaturen nicht. Und Putin hat eine installiert. Und er will "die größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts" (O-Ton Putin) rückgängig machen. Russland und die USA sind keineswegs das Gleiche, was hier die Anhänger von Diktaturen immer erzählen wollen. Es ist nun mal ein Herr Putin, der in Europa den Rambo gegenüber seinen Nachbarn spielen will. Und dazu hat er schlicht kein Recht. Deine ganze "Geopolitik" ist einfach nur beschönigendes Geschwätz, um die Aggressionen des Herrn zu legitimieren.
Russland und die USA sind natürlich nicht das Gleiche, Russland ist eine Regional-, und die USA eine Supermacht. Was bedeutet bei dir Rambo spielen wollen, etwa den wichtigsten Hafen des Landes nicht an ein geputschtes Regime zu verlieren, dass dem Kontrahenten zugewandt ist?
Ich finde es aber sehr bezeichnend für mein Statement im letzten Beitrag, dass du zwischen deinem Argumentum ad Hominem noch einmal selbst gesagt hast, dass mein ganzes "Geopolitik-Geschwätz" nur da ist um irgendwelche Aggressionen von friedensstörenden Diktatoren zu beschönigen.
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:29)
Hatte erst letzte Woche ein Gespräch mit einem polnischen Studenten, der zum Thema ziemlich klare Argumente hatte.
Er meint so ungefähr, Länder wie Polen hätten eine direkte Grenze zu Russland, man würde die Geschichte sehr gut kennen und auch den Nachbarn.
Auf meinen Einwand hin, Polen sei doch in der NATO, was könne also schon groß passieren, konterte er: Vor dem Überfall 1939 habe man auch Bündnisse mit westlichen Demokratien gehabt, die kollektive Verteidigung war dennoch mehr als mau.
Angesprochen auf die derzeitige, umstrittene Regierung meinte er, ja, es werde viel gestritten, selbst die Ikone Walesa ist in Frage gestellt worden, aber in grundsätzlichen Verteidigungsfragen stehe man doch energisch zusammen.
Glaube, es war in Polen (vlt. auch in anderen osteuropäischen Staaten), wo es mit Eintreffen von Verbündeten kaum Proteste gibt, sondern stattdessen Begrüßungsfeste.
Auch das ist Europa und nicht nur das, was in Köln oder Hamburg üblich sein mag.
Der Pole hat in Geographie nicht aufgepasst. Polen hat keine Grenze mit Russland, abgesehen von der Exklave Kaliningrad.
Trotz der Geschichte braucht er sich diesmal auch nicht vor dem Deutschen zu fürchten, der Deutsche hat wegen mangelnder Ölvorkommen z. Zt. ausnahmsweise mal kein Interesse an Polen, und zweitens sind seine Waffen -zum Glück- weitgehend vergammelt.
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:32)
Welche Neo-Imperialisten sind denn die konkrete Bedrohung für Deutschland? Mir fällt kein einziger in den Sinn.
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Deutschland am Hindukusch bedroht...
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Gemeint war wohl, man kenne die Geschichte und den aggressiven Nachbarn.KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 19:50)
Der Pole hat in Geographie nicht aufgepasst. Polen hat keine Grenze mit Russland, abgesehen von der Exklave Kaliningrad.
Trotz der Geschichte braucht er sich diesmal auch nicht vor dem Deutschen zu fürchten, der Deutsche hat wegen mangelnder Ölvorkommen z. Zt. ausnahmsweise mal kein Interesse an Polen, und zweitens sind seine Waffen -zum Glück- weitgehend vergammelt.
Eine deutsch-russische Übereinkunft über die Interessen der Mittelosteuropäer hinweg würde dabei schon an die Geschichte erinnern.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
- keinproblem
- Beiträge: 935
- Registriert: Mo 19. Mär 2018, 23:20
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebautKarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:14)
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde Deutschland am Hindukusch bedroht...
- DarkLightbringer
- Beiträge: 48077
- Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
- user title: Vive la Liberté !
Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.htmlDie Mehrheit der Bundesbürger würde die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht unterstützen. 68 Prozent und Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen würden die Einführung einer einjährigen Dienstpflicht für alle jungen Männer und Frauen bei der Bundeswehr oder im sozialen Bereich begrüßen.
Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?
DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:51)
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 31763.html
Ein überraschendes Ergebnis, möchte man meinen.
Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
-
- Beiträge: 98
- Registriert: Do 28. Jun 2018, 14:03
Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?
Wer möchte denn von einem völlig ungeeigneten, unausgebildeten, unmotivierten, 16jährigen Zwangsarbeiter gepflegt werden?KarlRanseier hat geschrieben:(12 Aug 2018, 21:16)
Die Alten haben vermutlich Angst, dass ihnen später niemand den Hintern abwischt oder sie für diese Dienstleistung zahlen müssen. Deshalb wünschen sie sich kostenlose Zwangsverpflichtete.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25726
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Un
MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2018, 12:42)
Anders als das Urteilen, das im Gewand der Unhöflichkeit noch beim ärgsten Tropf immer klar daherkommt, lassen sich komplexe Sachverhalte natürlich nicht immer auf Anhieb griffig formulieren. Falls der Gedanke, der ein völlig unpatriotischer ist, also zu schwierig war, kann man auch den Zeit-Journalisten Jochen Bittner zu Wort kommen lassen. Mit Blick auf die Risse und die Fliehkräfte in der deutschen Gesellschaft ist er der Meinung, dass ein verpflichtendes "Gesellschaftsjahr" hierzu eine Gegenbewegung darstelle.
Einen solchen nüchternen Gedanken in die Diskussion einzubeziehen, sofern man ihn versteht, würde die Diskussion in der Sache sicherlich um einen wichtigen Aspekt bereichern.
Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
...das Vertrauen darauf, dass trotz aller Meinungsunterschiede die Bewohner dieses Landes bereit sind, füreinander einzustehen
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Un
Wer einen Dienst an der Gesellschaft unter dem Blickwinkel des reinen Zwanges statt einer vernünftigen Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber betrachtet, wird den möglichen Nutzen niemals einsehen können. Man kann, wie Bittner das tut, das aber unter dem Blickwinkel des Lernens, füreinander einzustehen, betrachten. In einer Zeit, da der Ruf nach formaler Gleichheit beinahe zur Obsession geworden ist, wäre es bedenkenswert, diese Gleichheit in praktischer Hinsicht den Jungen als soziales "Erlebnis" aufzuerlegen. Es führt alle Schichten und Klassen aus ihren gegenseitig immer hermetischer abgrenzten Welten heraus - das reiche Bürgerkind ebenso wie den prekären Prollabkömmling. Jeder bekommt ein Jahr lang eine sinnvolle Aufgabe. Und wirklich alle sind einmal gleich. Gleicher sind sie danach nie mehr.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 15:20)
Warum? Inwiefern sollte ein Zwangsdienst, zu dem jeder ob er will oder nicht gezwungen wird dazu beitragen?
Ob das die Wahrheit ist? Es gälte, das herauszufinden. Dafür müsste man abwägen, Argumente theoretischer und praktischer Art sammeln.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25726
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Un
Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Un
Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet, und nur die reine Tätigkeit als Dienst an der Gesellschaft wertet. Es werden nicht alle folgen. Eine allgemeine Dienstpflicht wird jedoch nach meiner persönlichen Überzeugung auch nicht kommen. Eher würde im Zuge von Globalisierung und Universalisierung jede gesellschaftliche Dienstleistung, also auch ein "Wehrdienst" langfristig gesehen privatisiert werden (müssen).3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:23)
Weiter brauch ich gar nicht lesen. Denn schon daran liegt der Irrtum. Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft. Nur so funktioniert sie.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25726
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Un
[quote="MäckIntaier"](13 Aug 2018, 16:42)
Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet[/quote]
Das wäre er nur, wenn man ausblendet, wie unsere Gesellschaft funktioniert, worauf unser Wohlstand basiert.
Da Zeit bekanntlich Geld ist, ein glücklicher Moment von Zeitersparnis. Ob jede Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist, kann man aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dass ein großer Versandhändler oder ein Computerriese keine oder nur wenige Steuern zahlt, ist auch das Ergebnis einer praktischen Berufstätigkeit (des Steuerberaters). Ob nun der Erfolg einer solchen Berufstätigkeit ein Dienst an der Gesellschaft ist? Es wäre zahlenmäßig zumindest ein sehr verengter Gesellschaftsbegriff. Oder ein Begriff, der jede Konsequenz aus dieser Berufstätigkeit mit Blick auf die Gesellschaft ausblendet[/quote]
Das wäre er nur, wenn man ausblendet, wie unsere Gesellschaft funktioniert, worauf unser Wohlstand basiert.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Un
Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 16:49)
Nun, dem sei wie auch immer. Über die Grundlagen des Erfolgs und des Wohlstands kursieren viele Theorien. Eine davon heißt bekanntlich, dass in erfolgreichen Demokratien das Vertrauen der Menschen untereinander zu den Erfolgsgrundlagen gehöre. Ob die individuelle Berufstätigkeit in abgeschlossenen Zirkeln und ohne Zugang zu vielen verschiedenen Welten innerhalb einer Gesellschaft nun den einzigen funktionalen Dienst an der Gesellschaft darstellt? Und schaut eine Gesellschaft still zu, wie sich Milieus immer stärker gegeneinander abriegeln? In diese Richtung gehen wohl die Überlegungen der Befürworter einer Dienstpflicht. Dem stehen Zweifel oder Freiheitsüberlegungen gegenüber. Die einzeln abzuarbeiten wäre wohl Aufgabe eines Diskurses, wie er dem Urteil vorangehen müsste. Konjunktiv.
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25726
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Un
Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:37)
Sie würden das Ehrenamt oder eine Hausfrauentätigkeit, beides keine Berufstätigkeiten aber definitiv im Sinne einer enabler-Funktion ein Beitrag zum Wohlstand, einbeziehen? Und trüge der Beruf des Diebes, des Geldwäschers und anderer zweifelhafter Tätigkeiten nicht auch zum Wohlstand bei? Im Gegensatz zum Beitrag des ehrenamtlichen Trainers oder dem der Hausfrau lässt sich dieser Beitrag immerhin beziffern und im BIP abbilden.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Un
Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz3x schwarzer Kater hat geschrieben:(13 Aug 2018, 18:41)
Diese Argumentation erschließt sich mir nicht. Warum argumentierst du jetzt im Zusammenhang mit dem Threadthema plötzlich mit kriminellen Aktivitäten?
alles implizieren könnte.Jegliche Berufstätigkeit ist ein Dienst an der Gesellschaft.
Darüber hinaus enthält dieser als Verwerfung meiner Formulierung "Dienst an der Gesellschaft" noch einen anderen unklaren Gesichtspunkt. Wenn man Ihren Satz akzeptiert, fiele auch eine auf Zeit angewiesene Berufstätigkeit darunter. Oder Sie müssten Ihren Satz ergänzen und "jede freiwillige Berufstätigkeit" schreiben. Dann kämen wir auf diesem Umweg wieder auf die Gesichtspunkte der Freiheit, und sofort würde man einem, der auf diesem Prinzip beharrt, den Einwand entgegenhalten, inwiefern denn jeder freiwillig einer Tätigkeit nachgeht.
Sinnvoller wäre es deshalb vielleicht, eine Zurückweisung der Dienstpflicht an einem stärkeren Argument festzumachen. Sowohl in theoretischer als auch praktischer Hinsicht. Und wie ich bemerkte: Persönlich glaube ich nicht an die Umsetzung einer solchen Dienstpflicht im Lande. Weder praktisch-logistisch noch ideell hat dieses Land das Zeugs dazu, so sehr es sich ggf. ein Befürworter wünschen mag. Von diesem Zug sieht man nicht einmal mehr die Rücklichter.
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
keinproblem hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:35)
Ach ich dachte da werden Schulen und Brunnen gebaut
Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.
Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde?
Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?
Wasser zuerst für deutsche? Weg mit Harz?KarlRanseier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 21:07)
Schulen, an denen übrigens auch Mädchen unterrichtet wurden, wurden schon gebaut, bevor die Brunnenbauer der Bundeswehr kamen und den Zorn der Taliban auf sich zogen.
Was würden denn die Deutschen sagen, wenn sich morgen Burundi im Harz verteidigen würde und dort ungebeten tausende Brunnen bauen würde?
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
- 3x schwarzer Kater
- Beiträge: 25726
- Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
- user title: Do legst di nieda
- Wohnort: Schwaben
Re: Un
kann er im Kontext nicht ....MäckIntaier hat geschrieben:(13 Aug 2018, 20:08)
Aus der Überlegung heraus, was Ihr Satz
alles implizieren könnte.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?
Pflichtdienst einer bestimmten Altersklasse der Deutschen nur mit begleitender Umerziehung aller Deutschen. Ohne Umerziehung aller Alterklassen fehlt die Basis jeglichen Pflichtdienstes einer bestimmten Altersklasse. Soll heißen: Wenn die Eltern Arschlöcher sind, hätten Pflichtdienstleistende das Gefühl, sie müssten kraft der Gewalt des Staates, gegen die sie sich nicht wehren können, ihren Dienst für Arschlöcher ableisten. Also müssen die Eltern umerzogen werden, damit ihre Kinder frohen Mutes und mit Überzeugung ihren Dienst leisten können.