Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Soll wieder ein Pflichtdienst in der Bundesrepublik eingeführt werden?

Umfrage endete am Fr 30. Mär 2018, 19:26

JA - Wehr- und Wehrersatzdienst
23
25%
JA - NUR Wehrdienst
0
Keine Stimmen
JA - NUR Sozialdienst
5
5%
NEIN - keine Dienstverpflichtung
30
32%
Pflichtdienst NUR für Männer
2
2%
Pflichtdienst NUR für Frauen
2
2%
Pflichtdienst für ALLE
31
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Mar 2018, 11:05)

Wieso nicht. Es funktioniert!

Israel ist (oder glaubt es zu sein) im permaneten Krieg mit seinen Nachbarn und es ist auch ein gewisser religioeser Fanatismus.

Wir leben nicht mit unseren nachbarn im Kriegszustand! Grosser Unterschied.
Das ist irgendwann La Fontaines Geschichte von der Grille und der Ameise, nur auf anderem Gebiet. Ich kann nur hoffen, daß hier einige Politiker wach werden.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(13 Mar 2018, 08:14)

Das ist aber nicht meine Vorstellung von Landesverteidigung; in der Hinsicht ist Israel ein lebendes Vorbild.
Glaube, dort muss fast jeder ran. Orthodoxe nicht.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von DarkLightbringer »

NMA hat geschrieben:(13 Mar 2018, 09:58)

Ich sehe immer noch ein Spannungsfeld zwischen einerseits werben für die Bundeswehr, damit Leute sich das antun, andererseits dann diese Leute auch schleifen, so wie es in einer Armee nun mal leider sein muss. Wems zu unbequem wird, geht nach Ende der Verpflichtungszeit. Außerdem denke ich jetzt schon immer, die Armee sollte aus der Mitte der Gesellschaft kommen, anstatt nur Notnagel für Arbeitsmarktversager zu sein. Sonst holt man sich nur Leute, die Naziparolen krakelen, anstatt kognitiv in der Lage zu sein, ein Fahr-, oder Flugzeug zu bedienen. Oder gar ein Aushängeschild für die Bundesrepublik Deutschland darzustellen.

Ich neige also eher zum Pflichtdienst. Ich selbst war Zivi, was aber nicht mit Berührungsängsten gegenüber der Bundeswehr zu tun hat, sondern schlicht, weil die Gelegenheit zu gut war.
Endlich mal ein nichtkommerzielles Argument, klingt insgesamt sehr vernünftig.

Im Zivildienst wäre dann ebenfalls die Mitte der Gesellschaft vertreten.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 47036
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Mar 2018, 14:35)

Glaube, dort muss fast jeder ran. Orthodoxe nicht.
Darum gibt es derzeit ernstlichen Zoff zwischen Liebermann und Netanjahu. Die Orthodoxen sind keine winzige Minderheit mehr, machen nix und kosten viel... weil viele Kinder. Netanjahu braucht die Wählerstimmen der Orthodoxen, und Liebermann steht wohl eher zum weltlichen Judentum, das sich ungerecht ausgenutzt fühlt..
Kunigunde
Beiträge: 6
Registriert: So 11. Mär 2018, 23:21

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Kunigunde »

Wehrdienst hin oder her-
auf jeden Fall sollte jeder Mensch nach der Schule ein Jahr lang ein gesellschaftlich relevantes Dienstjahr machen. Vielleicht kommt diese Generation dann mal un die Verlegenheit, von ihrem Smartphone aufzublicken. - Für die Persönlichkeitsentwicklung dieser verwirrten Helikopter-oder Unterschichtskinder wäre das ein Segen - zugleich für die Zukunft unseres Landes. - So ein "WIR!" Projekt - das brauchen WIR.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von frems »

Kunigunde hat geschrieben:(17 Mar 2018, 22:22)

Wehrdienst hin oder her-
auf jeden Fall sollte jeder Mensch nach der Schule ein Jahr lang ein gesellschaftlich relevantes Dienstjahr machen. Vielleicht kommt diese Generation dann mal un die Verlegenheit, von ihrem Smartphone aufzublicken. - Für die Persönlichkeitsentwicklung dieser verwirrten Helikopter-oder Unterschichtskinder wäre das ein Segen - zugleich für die Zukunft unseres Landes. - So ein "WIR!" Projekt - das brauchen WIR.
Ich glaube nicht, dass wir eine weitere Generation verbitterter Meckerzausel benötigen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von unity in diversity »

Moses hat geschrieben:(28 Feb 2018, 18:26)

Nach einer aktuellen Umfrage sprechen sich mehr als 60% der Deutschen für die (wieder-) Einführung eines Pflichtdienstes aus.

Wie steht den die Userschaft zu diesem Thema?

Ich hab die Frage selbst noch ein wenig verfeinert, dass kann dann gern auch Diskussionsgrundlage dienen!
Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
Wer ist dieser ominöse Deutschland, ein Gott, oder ein anderer Götzenkult?
Gott Mammon kann gemeint sein.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von JJazzGold »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Aug 2018, 02:19)

Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
Wer ist dieser ominöse Deutschland, ein Gott, oder ein anderer Götzenkult?
Gott Mammon kann gemeint sein.
Aus der Not geboren, nicht aus der Tugend, angeregt durch Spahns Gesetzentwurf zur Stärkung der Pflegekräfte.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Senexx

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Senexx »

Wenn die Union tatsächlich eine neuen Reichsarbeitsdienst durchsetzt, wird sie für mich für immer unwählbar.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Aug 2018, 08:48)

Aus der Not geboren, nicht aus der Tugend, angeregt durch Spahns Gesetzentwurf zur Stärkung der Pflegekräfte.

Wir erleben gerade, wie die Marktwirtschaft an ihre Grenzen gerät. Immer deutlicher wird, dass das marktwirtschaftliche Prinzip im Bereich der medizinischen Versorgung, Pflege, ja sogar in der Daseinsvorsorge nicht funktioniert. In der Pflege gibt es nicht genug Arbeitskräfte. Der Grund sind eine unzureichende Belohnung und schlechte Arbeitsbedingungen. Beides kann man im Grunde auf Grund leerer Kassen nicht verbessern. Aus dem Ausland kann man auch niemanden holen - das gibt einerseits einen Aufstand bei vielen Bürgern, die sich mit Neuerungen und mit Fremden sehr schwer tun, andererseits bieten andere Länder deutlich attraktivere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung. Die Folge: die wirklich guten Leute zieht es in andere Länder. Pflege muss aber getan werden.
Aber es ist ja nicht nur da, wo die Marktwirtschaft versagt. Ein schönes Beispiel ist die nicht mehr funktionierende privatisierte Bahn oder das Telekommunikationswesen. Auch dort funktioniert praktisch kaum noch etwas. Die Netze sind veraltet, marode und kaputt gespart. Schon jedes kleinere Unwetter führt im Bahnverkehr für langwierige Unterbrechungen - man hatte halt 25 Jahre lang mit dem Rasenmäher gespart.

Ich kann allen nur eines sagen: soll das alles langfristig funktionieren, dann müssen alle Abstriche vornehmen. Vor allem wird es deutlich weniger Netto vom Brutto geben.
ABER: was wir eindrucksvoll vorgeführt bekommen - die Daseinsvorsorge gehört nicht in private Hände.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Aug 2018, 02:19)

Alle halben Jahre wieder:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ereinigung
Der Vorteil liegt auf der Hand, anstatt Mindestlohn reicht ein Taschengeld.
Ob man damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigt, darf bezweifelt werden.
Den "Fachkräftemangel" kann man nicht mit Zwangsdiensten bekämpfen.
Dienst für Deutschland, hört sich so pompös an, daß es die Moral untergräbt..
Wer ist dieser ominöse Deutschland, ein Gott, oder ein anderer Götzenkult?
Gott Mammon kann gemeint sein.

Wir steuern schon seit längerem auf einen sehr heftigen Generationskonflikt zu.Und zwar zwischen den Älteren und der Generation der sogenannten Millenials. Es herrscht pures Unverständnis zwischen beiden Generationen. Und viele aus der älteren Generation finden es sehr ungerecht, dass sie zum Bund mussten - und die Millenials müssen es nicht.
Hinzu kommt: viele Babyboomer sind der Auffassung, dass sie das Land nicht den Millenials kampflos überlassen wollen. Man wittert Verrat und Untergang. Daher kommt ja auch der Ruf, den jüngeren endlich mal wieder "Manieren" beizubringen. Das soll beim Militär erfolgen. Diese Leute drohen aus Sicht der UNION zur AfD abzuwandern, man will sie unbedingt einfangen.

Bemerkenswert ist die - nicht repräsentative - Umfrage auf NTV. Eine mehr als deutliche Mehrheit glaubt, die jungen Leute würden ein "Lauseleben" führen, das denen mal ordentlich ausgetrieben werden sollte (Quelle). Solche Auffassungen sind in der Regel von Angst getrieben. Angst vor einem irgendwie gearteten Kontrollverlust, einer Veränderung.
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Ein Terraner »

Jedem steht es frei seine Kinder zum Bund zu prügeln.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

Ich finde es zwar nicht überraschend, dass angesichts des traditionellen Untertanengeists der Deutschen viele in der Bevölkerung leuchtende Augen bei einem Pflichtdienst kriegen, aber ich halte davon garnix.

Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. Im Übrigen glaube ich, dass beispielsweise ein Auslandsjahr einem jungen Menschen wesentlich mehr bringt, als wenn er 1 Jahr lang mit null Bock dazu verpflichtet wird, täglich morgens zu irgendeinem Sozialdienst anzutreten.

Etwas anderes macht mir genauso viele Sorgen: Deutschland leistet sich gerade erst den Luxus, überall wieder G9 einzuführen. Wenn man dann jetzt noch einen Pflichtdienst einführt, dann hat man gleich 2 Jahre verloren. 2 Jahre dauert dann die Ausbildung von jungen Menschen länger, bis sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügunng stehen. Das wird zu einer niedrigeren Geburtenrate führen (spätere Familienplanung), zu weniger Einzahlungen in die Rentenkassen, zu noch mehr Fachkräftemangel (dadurch wird man zu mehr Zuwanderung gezwungen) und langfristig wird es zu einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters führen, da man das verlorene Jahr irgendwo zurückholen muss.
Deutschland scheint es ja demographisch ziemlich gut zu gehen, wenn man sich den Luxus leisten kann, durch G9 und Wehrpflicht gleich mal 2 Jahre in der Ausbildung zu verlieren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)


Etwas anderes macht mir genauso viele Sorgen: Deutschland leistet sich gerade erst den Luxus, überall wieder G9 einzuführen. Wenn man dann jetzt noch einen Pflichtdienst einführt, dann hat man gleich 2 Jahre verloren. 2 Jahre dauert dann die Ausbildung von jungen Menschen länger, bis sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügunng stehen. Das wird zu einer niedrigeren Geburtenrate führen (spätere Familienplanung), zu weniger Einzahlungen in die Rentenkassen, zu noch mehr Fachkräftemangel (dadurch wird man zu mehr Zuwanderung gezwungen) und langfristig wird es zu einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters führen, da man das verlorene Jahr irgendwo zurückholen muss.
Deutschland scheint es ja demographisch ziemlich gut zu gehen, wenn man sich den Luxus leisten kann, durch G9 und Wehrpflicht gleich mal 2 Jahre in der Ausbildung zu verlieren im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.

Ich verlinke hier mal den Gesetzenturf, den die CSU 2004 zur Einführung des G8 in den bayerischen Landtag einbrachte. Vor dem heutigen Hintergrund ist der sehr interessant. Man hört schon die Ausflüchte: Ja, man wäre doof gewesen, Ja, man hätte nicht gewusst, was man da anrichte, Ja, man gestehe...
Im Grunde sind CDU und CSU mit ihrer gesamten seit 2004 betriebenen Politik zu 100% gescheitert.
Polibu

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Polibu »

Wenn ich mir die ganzen Waschlappen, Weicheier und Muttersöhnchen so anschaue, dann finde ich einen Pflichtdienst schon richtig. :)

Eine Gesellschaft wird mit Disziplin, Fleiss, Pünktlichkeit usw. zusammen gehalten und nicht mit einer laxen Laissez-faire-Einstellung. Sich mal für ein Jahr in den Dienst der Gesellschaft zu stellen wird niemandem schaden. Danach kann jeder machen was er will.
Zuletzt geändert von Polibu am Mo 6. Aug 2018, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Teeernte »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)

Ich finde es zwar nicht überraschend, dass angesichts des traditionellen Untertanengeists der Deutschen viele in der Bevölkerung leuchtende Augen bei einem Pflichtdienst kriegen, aber ich halte davon garnix.

Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. Im Übrigen glaube ich, dass beispielsweise ein Auslandsjahr einem jungen Menschen wesentlich mehr bringt, als wenn er 1 Jahr lang mit null Bock dazu verpflichtet wird, täglich morgens zu irgendeinem Sozialdienst anzutreten.

Hört doch auf, Politik auf dem Rücken dieser jungen Menschen zu machen. Lasst sie das machen was sie wollen, lasst sie ihre Auslandserfahrungen machen (das bringt sie persönlich und kosmopolitisch sowieso weiter), anstatt sie obrigkeitshörig zu irgendeinem Dienst zu zwingen.
Meiner Meinung - geht es der Politik doch nicht um "billige" Arbeitskräfte...

(Das hat sie sich ja selbst zuzuschreiben - durch die Verstaatlichung der Altenpflege - ist klar wer die Kosten trägt.... man bezahlt den Pflegebeitrag - und erwartet später die Leistung. Sonst hätte man das privat anders organisieren müssen...)

Wenn ein Grossteil der Jugend zu blöd für das tägliche Leben ist......Zigarettenaufkleber braucht....nach einer "Ernährungsampel" schreit....
So jung und schon pleite: Ein Drittel der Schuldner ist jünger als 30...
wegen Handyverträgen...
Viele Jugendliche ohne eine Perspektive

Zwar sinkt die Arbeitslosigkeit in Berlin – aber nicht bei den Jüngeren. Die Quote ist fast doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.

Gründen, nennt sie unter anderem die hohe Schulabbrecherquote, zu wenig einfache Jobs für Geringqualifizierte, den Zusammenhang zwischen langzeitarbeitslosen Eltern und später arbeitslosen Kindern, die Vererbung von Bildungsarmut.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 34930.html

Der Bildungsnotstand(zuzüglich ...Disziplin, Fleiss, Pünktlichkeit) soll nun mit einem Bootcamp behoben werden..... Die Jugend an "Arbeit" (ohne Diskussion) gewöhnt werden...

Sicher findet man für Studenten und Facharbeiter hier einen Ausweg... :D :D :D
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 10:19)

...Ich glaube auch nicht, dass man dadurch den ominösen „Zusammenhalt der Gesellschaft“ stärkt, in dem man jungen Menschen ein Jahr ihres Lebens klaut und sie über die Plätze der Bundeswehr jagt oder sie zu einem Zivildienst zwangsverpflichtet. Ich bin dafür, dass das Individuum sich frei entwickeln können sollte. ...
Vielleicht solltest Du mal eine andere Möglichkeit einräumen:

Erst durch die aktive Erfahrung, was denn überhaupt das "Ominöse" an einer Gesellschaft ( und deren Zusammenhalt ) ist, befähigt einen jungen Menschen, den Wert von demokratischer Gesellschaft überhaupt zu erkennen.
Es geht hier schliesslich nicht darum, eine Art Verlängerung der Schulpflicht durchzuführen, von der ja auch viele Kinder und Jugendliche meinen, dass sie ihre freie Entwicklung gravierend beschneiden würden .... :cool:
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:29)

Vielleicht solltest Du mal eine andere Möglichkeit einräumen:

Erst durch die aktive Erfahrung, was denn überhaupt das "Ominöse" an einer Gesellschaft ( und deren Zusammenhalt ) ist, befähigt einen jungen Menschen, den Wert von demokratischer Gesellschaft überhaupt zu erkennen.
Es geht hier schliesslich nicht darum, eine Art Verlängerung der Schulpflicht durchzuführen, von der ja auch viele Kinder und Jugendliche meinen, dass sie ihre freie Entwicklung gravierend beschneiden würden .... :cool:
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
Da bin ich völlig anderer Meinung.
Viele der jungen Leute, die es beträfe, haben heute ihren gewünschten Ausbildungsplan schon fertig im Kopf.
Die würden zeitlich zurück geworfen, würde ihnen diese Zwangsmaßnahme staatlich oktroyiert.
Anteilig haben sie bereits vor, ein soziales Jahr zu leisten, auf freiwilliger Basis, nicht erzwungen.
Weil es zur geplanten späteren Ausbildung passt, oder im privaten sozialen Interesse liegt.
Letzteres kann man aber nicht erzwingen. Da wächst eher der Widerstand gegen das “sich fügen müssen“, der als ungerechtfertigter Anspruch einer wachsenden älteren Gesellschaft betrachtet wird.
Und sollten sie sich gezwungen sehen, der reaktivierten Wehrpflicht zu gehorchen, wo schlafen sie, wo sind die Mittel, monetär und auststattungsmäßig, zur Ausbildung?
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mo 6. Aug 2018, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

ThorsHamar hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:29)
Pflichtdienste und ihre Wirkungen auf Individuum und Gesellschaft erkennen zu können, ist Ausdruck von geistiger Reife und ein Jahr des Lebens wird nicht geklaut, sondern es wird geschenkt.
Dann muss das deutsche Kaiserreich mit seinem „preußischen Pflichtbewusstsein“ ja eine sehr reife Gesellschaft gewesen sein.
Wenn das deutsche Kaiserreich jedoch eine derart reife Gesellschaft mit reifen Bürgern war (im Gegensatz zu der „Jugend von heute“), dann verstehe ich nicht ganz, warum all diese reifen Menschen 1914 begeistert den Krieg bejubelt haben.

Ich sag dir jetzt mal meine Meinung. Meiner Ansicht nach bist du ein typischer Deutscher, der in Tradition von Pflichtbewusstsein, Obrigkeitshörigkeit und Untertanengeist steht und dem der Individualismus der „verweichlichten Jugend von heute“ zuwider ist.

Unsere Gesellschaft muss nicht zusammengeführt werden, sondern weiter individualisiert werden. Dass wir immer noch zu wenig Individualismus haben, sieht man zum Beispiel an Dingen wie Ehegattensplitting, kostenlose Mitversicherung von Familienmitgliedern oder familieneinkommensabhängigen Leistungen wie Bafög.
Und man sieht es jetzt an Diskussionen über zwangsverordnete Dienstpflichten.

Gesunde Gesellschaften sind kein Heringsschwarm. Individualisierung ist ein positiver Prozess, kein negativer. Aber das haben die Deutschen noch nie verstanden. Deutschland ist leider immer noch nicht verwestlicht genug. Viele hier haben immer noch diesen Hang zum hörigen Kollektivismus, der Deutschland mehr als einmal ins Verderben geführt hat.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Hyde »

Polibu hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:01)

Wenn ich mir die ganzen Waschlappen, Weicheier und Muttersöhnchen so anschaue, dann finde ich einen Pflichtdienst schon richtig. :)
Wenn du schon den antiken Philosophen Sokrates mit seiner Polemik gegen die „Jugend von heute“ zitierst, solltest du es auch entsprechend kennzeichnen.

Der Menschheit muss es schon sehr schlecht gehen, wenn seit 5000 Jahren jede neue Generation schlechter ist als die alte („die Jugend von heute...bei uns damals hätte es das nicht gegeben...!“)
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Aug 2018, 12:09)

Da bin ich völlig anderer Meinung.
Viele der jungen Leute, die es beträfe, haben heute ihren gewünschten Ausbildungsplan schon fertig im Kopf.
Das ist sowieso mindestens weltfremd und die Begegnung mit dem richtigen Leben kann zu heftigsten Enttäuschungen führen ....
Die würden zeitlich zurück geworfen, würde ihnen diese Zwangsmaßnahme staatlich oktroyiert.
Der soziale Pflichtdienst wäre ja auch keine Niete in einer Lotterie, sondern ein ganz normaler Teil des Lebens ...
Anteilig haben sie bereits vor, ein soziales Jahr zu leisten, auf freiwilliger Basis, nicht erzwungen.
... na dann ist doch alles gut ...
Weil es zur geplanten späteren Ausbildung passt, oder im privaten sozialen Interesse liegt.
Ja, und um auch ein Gefühl und Verantwortung für die Gesamtgesellschaft zu bekommen, eben den WERT von Demokratie, Frieden und Freiheit schätzen zu können, ist es imho nicht schlecht, sich auch mal etwas zuzumuten, was nicht nur privat ist.
Letzteres kann man aber nicht erzwingen. Da wächst eher der Widerstand gegen das “sich fügen müssen“, der als ungerechtfertigter Anspruch einer wachsenden älteren Gesellschaft betrachtet wird.
Ja, Bildung ist durch nichts zu ersetzen ...
Und sollten sie sich gezwungen sehen, der reaktivierten Wehrpflicht zu gehorchen, wo schlafen sie, wo sind die Mittel, monetär und auststattungsmäßig zur Ausbildung?
Zur Wehrpflicht habe ich mich bislang nicht geäussert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

Hyde hat geschrieben:(06 Aug 2018, 12:17)

Dann muss das deutsche Kaiserreich mit seinem „preußischen Pflichtbewusstsein“ ja eine sehr reife Gesellschaft gewesen sein.
...ein unzulässiger Schluss ...
Ich sag dir jetzt mal meine Meinung. Meiner Ansicht nach bist du ein typischer Deutscher, der in Tradition von Pflichtbewusstsein, Obrigkeitshörigkeit und Untertanengeist steht und dem der Individualismus der „verweichlichten Jugend von heute“ zuwider ist.
;) Da irrst Du Dich sowas von ...
Unsere Gesellschaft muss nicht zusammengeführt werden, sondern weiter individualisiert werden.
Auch das ist ein Irrtum, denn eine Ansammlung von "indiviualisierten" Individuen ist eben gar keine Gesellschaft.
Und es geht auch nicht um "Zusammenführung", sondern um das Erfahren von Verantwortung des Einzelnen in einer Gesellschaft freier Menschen!
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von JJazzGold »

"ThorsHamar

Das ist sowieso mindestens weltfremd und die Begegnung mit dem richtigen Leben kann zu heftigsten Enttäuschungen führen ....

Nicht zwangsläufig, als ich mein Abitur hatte, wusste ich auch, was ich wollte.
Die Praktikanten, die ich hatte, wussten das ebenfalls und verfolgten ihren Weg zielstrebig.
Ebenso war es im familiären Kreis.

Der soziale Pflichtdienst wäre ja auch keine Niete in einer Lotterie, sondern ein ganz normaler Teil des Lebens ...

... na dann ist doch alles gut ...
Die Betonung liegt auf freiwillig.


Ja, und um auch ein Gefühl und Verantwortung für die Gesamtgesellschaft zu bekommen, eben den WERT von Demokratie, Frieden und Freiheit schätzen zu können, ist es imho nicht schlecht, sich auch mal etwas zuzumuten, was nicht nur privat ist.
Das kann ich Jugendlichen auf anderen Wegenund besser vermitteln, als durch Zwangsmaßnahmen, bei denen ich als Vermittler zuerst auf Widerstand treffe.
Ja, Bildung ist durch nichts zu ersetzen ...
Bildung und Ausbildung, deshalb sollten wir beidem Vorrang einräumen.
Zur Wehrpflicht habe ich mich bislang nicht geäussert.
Das geht in dieser Diskussion Hand in Hand, entweder -oder.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(06 Aug 2018, 13:03)

Nicht zwangsläufig, als ich mein Abitur hatte, wusste ich auch, was ich wollte.
Die Praktikanten, die ich hatte, wussten das ebenfalls und verfolgten ihren Weg zielstrebig.
Ebenso war es im familiären Kreis.
Zur Erklärung:
Mein Einwand galt nicht etwa einem Berufswunsch, den man, schon früh erkannt und festgelegt, zielstrebig in die Tat umsetzt. Das trifft bei mir ja ebenso zu. ;)
Ich habe explizit auf "... haben heute ihren gewünschten Ausbildungsplan schon fertig im Kopf. " reagiert.

Die Betonung liegt auf freiwillig.

Das kann ich Jugendlichen auf anderen Wegenund besser vermitteln, als durch Zwangsmaßnahmen, bei denen ich als Vermittler zuerst auf Widerstand treffe.
Das verstehe ich nicht. Sollen wir z.B. die Schulpflicht abschaffen? Ich könnte mir bei einer entsprechenden Befragung ziemlich katastrophale Ergebnisse vorstellen, obwohl sicher einige Schüler auch freiwillig lernen möchten ( siehe weiter oben )
Es wird doch auch möglich sein, aus sozialen Diensten zu wählen ... freiwillig, unter ( vielleicht auch späterer ) Einsicht der Notwendigkeit.

Bildung und Ausbildung, deshalb sollten wir beidem Vorrang einräumen.
Ich finde, dass zur Erlangung sozialer Kompetenz in der Gesellschaft eigene Erfahrungen als Vertreter dieser Gesellschaft ein wichtiger Teil der Ausbildung als Mensch sein könnte.
Wer z.B. einen Kinderspielplatz mitbaut und/oder dort saubermacht, scheisst ihn selbst mehr nicht zu ....

Das geht in dieser Diskussion Hand in Hand, entweder -oder.
Sehe ich anders. Militär, somit Wehrpflicht, ist immer an militär-politische Konzepte gebunden und somit mal notwendig oder nicht-notwendig.
Soziale Dienste lehren dagegen immer soziale Erfahrung und Verantwortung als exekutiver Teil der Gesellschaft.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Ein Terraner »

sünnerklaas hat geschrieben:(06 Aug 2018, 09:10)

Und viele aus der älteren Generation finden es sehr ungerecht, dass sie zum Bund mussten - und die Millenials müssen es nicht.
Wie kaputt muss man eigentlich sein damit man seinen Enkelkinder kein besseres Leben wünscht als man es selber hatte ?
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

Teeernte hat geschrieben:(06 Aug 2018, 11:19)

Meiner Meinung - geht es der Politik doch nicht um "billige" Arbeitskräfte...

(Das hat sie sich ja selbst zuzuschreiben - durch die Verstaatlichung der Altenpflege - ist klar wer die Kosten trägt.... man bezahlt den Pflegebeitrag - und erwartet später die Leistung. Sonst hätte man das privat anders organisieren müssen...)

Wenn ein Grossteil der Jugend zu blöd für das tägliche Leben ist......Zigarettenaufkleber braucht....nach einer "Ernährungsampel" schreit....
Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Und auch ein Problem der Wirtschaft. Da wird von Vorständen den Aktionären marktschreierisch sehr viel versprochen - nämlich ein garantiert steigender Aktienkurs. Den kann man aber oft nur durch Tricksereien erzielen.

wegen Handyverträgen...
Das Problem existiert bereits seit dem Aufkommen der Handys in den 1990ern. Da waren die Zeiten noch gut und alle gingen zum Bund bzw. machten Zivi.

Der Bildungsnotstand(zuzüglich ...Disziplin, Fleiss, Pünktlichkeit) soll nun mit einem Bootcamp behoben werden..... Die Jugend an "Arbeit" (ohne Diskussion) gewöhnt werden...
Ich habe bisher nicht beobachten können, dass Kinder und Jugendliche heute verlotterter sind, als früher. Ich glaube eher, dass da viele Babyboomer rumlaufen, bei denen man das Gefühl hat, die wären schon alte Leute zur Welt gekommen. Den Geipfel habe ich neulich erlebt, als eine ehemalige Kollegin meiner Frau erklärt hat, in den 70ern hätten die Jungs nicht Spidermän und Supermän-Comics gelesen. Ich habe mich kaputt gelacht.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(06 Aug 2018, 13:52)

Wie kaputt muss man eigentlich sein damit man seinen Enkelkinder kein besseres Leben wünscht als man es selber hatte ?
Viele Babyboomer sind entsetzlich verbittert. Viele stehen vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Und da kommt dann das kleinkindhafte "Denen-Soll-Es-Auch-Mal-So-Schlecht-Gehen-Wie-Es-Mir-Gegangen-Ist". Und dann ist da noch sehr viel Häme und sehr viel Schadenfreude im Spiel.
Was wir da erleben, ist ein Geronto-Aufstand. Der Alten Knacker, der kreischenden Alten und der Mümmelgreise, die wütend mit dem Krückstock drohen.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Progressiver »

Nur mit Grauen denke ich an die dreizehn Monate zurück, die ich Zivildienst leisten musste. Die Bundeswehr wäre noch schlimmer gewesen.

Das beste an der Sache war noch, dass man sich ein gewisses Grundkapital ansparen konnte für ein späteres Studium. Das war es dann aber schon. Dies hätte auf anderem Wege aber sicher besser geklappt.

Bei meiner ersten Zivildienststelle hieß es, es wäre eine Abteilung Grünanlagen in der kleinen Nachbarstadt. Ich war zudem der erste Zivildienstleistende. In der Praxis hatte man es dann mit Bauhofmitarbeitern zu tun, die stressbedingt schon am ersten Arbeitstag mich und sich gegenseitig in Grund und Boden brüllten. Erst Jahrzehnte später hatte ich erfahren, dass die Leute dort nicht nur insgesamt sehr grob seien, sondern auch sehr stark dem Alkohol zugeneigt. Eine Fußverstauchung später wechselte ich nach drei Monaten die Stelle, auch wenn es sicherlich auch bessere Arbeiten gab als die städtischen Mülleimer zu leeren.

Bei meiner zweiten Zivildienststelle durfte ich dann in einem Altenheim arbeiten. Dies ging auch eine Zeit lang gut. Ich durfte aber genau so viele alte Menschen aus den Betten holen wie die festen Mitarbeiter. Als Zivildienstleistender galt man aber trotzdem nur als billige Aushilfskraft. Dank habe ich da auch nie für meinen Einsatz gekriegt. Im Laufe der Zeit habe ich mich dann auch nicht gut gefühlt bei dieser Arbeit. Der Personalschlüssel war damals schon schlecht. Die Schichten schimpften übereinander, weil es insgesamt zu wenige Pfleger gab. Und um mich um die Alten zu kümmern bzw. mich mit ihnen ein wenig zu unterhalten, fehlte schlichtweg immer mehr die Zeit. Als ich mit dem Zivildienst fertig war, hätte ich wahrscheinlich selbst psychologische Hilfe gebraucht. Aber das nur am Rande.

Bei der Bundeswehr ging es derweil nicht angenehmer zu. Der Grundwehrdienst war wahrscheinlich sehr anstrengend. Von einem meiner ehemaligen MItschülern hatte ich gehört, dass er sich aus Versehen ins eigene Bein geschossen hatte. Die restliche Zeit bestand derweil nur aus lustlosem Warten. Manche machten vielleicht den LKW-Führerschein und durften sinnlos durch die Gegend fahren. Von anderen hatte man mitbekommen, dass es da wilde Saufgelage gab. Der "Dienst am Vaterland" bestand da wohl nur darin, als Kampftrinker Alkohol zu vernichten.

Alles in allem kann ich diese Dienste nicht weiterempfehlen. Der "Dienst am Vaterland" besteht doch im wesentlichen nur aus Zwangsarbeit, indem man sich als billige Hilfskraft ausbeuten lassen muss. Diese ist aber zum Glück durch das Grundgesetz verboten! Oder aber man geht zur Bundeswehr und wird durch den dort herrschenden Gruppendruck unter den Soldaten zum Alkoholiker gemacht, wenn es schlecht läuft. Sinn machen meines Erachtens beide Dienste nicht. Ich bin auf jeden Fall dagegen, dass die jungen Leute von heute ähnliches erfahren müssen.

Zudem sind meines Erachtens viele junge Leute sowieso schon gestresst. Zuerst müssen sie, wenn sie denn das Abitur machen wollen, den Lernstoff in zwölf Jahren bewältigen, für den ältere Jahrgänge noch dreizehn Jahre zur Verfügung hatten. Und danach müssen sie volle Power geben, damit sie möglichst gute Studienabschlüsse vorlegen plus Praktika, Auslandssemester usw. Wenn jemand ein freiwilliges soziales Jahr machen will, dann ist das eine feine Sache. Die Betonung sollte aber auf freiwillig liegen! Mit Zwang kann man vielleicht eine Diktatur am Laufen halten. Oder ein Kaiserreich. Und wem sollen die Rekruten in einer Demokratie schon "dienen"? Das Volk ist doch der Souverän! Durch Kadavergehorsam werden jedenfalls keine guten Demokraten aus den jungen Leuten.

Mir jedenfalls sind die verweichlichten jungen Individualisten lieber als der Hurra-Patriotismus vergangener Generationen, der Deutschland dank seiner harten Disziplin in zwei verlorene Weltkriege geführt hat. Ich selbst bin jedenfalls, obwohl ich keine Bundeswehr mitmachen durfte, ein äußerst ordnungsliebender Mensch geworden, dem Sauberkeit über alles geht. Ich könnte zudem jedes Mal kotzen, wenn ich sehe, wie viele Idioten bei uns über rote Ampeln gehen oder sich anderweitig nicht an die Verkehrsregeln halten. Aber so etwas hängt wohl am ehesten mit der Mentalität oder einem selbst zusammen. So etwas kommt entweder von innen. Oder gar nicht.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Sofawolf
Beiträge: 124
Registriert: Mo 2. Okt 2017, 22:21

Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Sofawolf »

Ich finde gar keine Diskussion dazu, deshalb eröffne ich sie hier. Gerne kann sie woanders eingefügt werden.

Teile der CDU sind für eine neue "Wehrpflicht", die allerdings nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch in anderen Bereichen absolviert werden kann.

Siehe dazu: https://www.news4teachers.de/2018/08/de ... ent-269051

Bist du dafür oder dagegen - und warum?
Du hast niemals weniger Einfluss, als du dir nimmst.
Sofawolf
Beiträge: 124
Registriert: Mo 2. Okt 2017, 22:21

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Sofawolf »

Ja, ich finde es eine sehr gute Idee, wenn jeder junge Mensch nach seiner Schulzeit 1 Jahr für die Gemeinnützigkeit arbeitet (vergleichbar dem ehemaligen Wehrdienst). Das sollte dann in verschiedenen Bereichen möglich sein: Bundeswehr, Umweltschutz, soziale und kulturelle Einrichtungen - in der Regel so, dass sie weiterhin zu Hause wohnen können und für ihr "Ehrenamt" ein "Taschengeld" bekommen.

Das ist gut für jene, die gar nicht arbeiten wollen (Hartz-IV-Dynastien) und das ist gut für jene, die hoch hinauswollen. Man kann das auch als "Dankeschön" für die kostenlose schulische und berufliche Ausbildung betrachten und auch als Dankeschön für die mehr und mehr kostenlose frühkindliche Betreuung (Kindergärten). Also mal wieder: Frage nicht nur, was dein Land für dich tun kann, sondern, was du für dein Land tun kannst. (Natürlich muss man aufpassen, dass die Lustlosen nicht mehr Schaden anrichten, als dass sie Nutzen bringen.)

Verfassungsrechtlich sehe ich keine Bedenken, denn "Freiheitsberaubung" war bei der Wehrpflicht auch erlaubt. Man muss dazu ggf. das Grundgesetz ändern. Macht man ja in anderen Fällen, wenn es einem Vorhaben entgegensteht, auch.
Du hast niemals weniger Einfluss, als du dir nimmst.
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Dampflok94 »

Sofawolf hat geschrieben:(07 Aug 2018, 13:26)

Ja, ich finde es eine sehr gute Idee, wenn jeder junge Mensch nach seiner Schulzeit 1 Jahr für die Gemeinnützigkeit arbeitet (vergleichbar dem ehemaligen Wehrdienst). Das sollte dann in verschiedenen Bereichen möglich sein: Bundeswehr, Umweltschutz, soziale und kulturelle Einrichtungen - in der Regel so, dass sie weiterhin zu Hause wohnen können und für ihr "Ehrenamt" ein "Taschengeld" bekommen.
Es geht also um Arbeitskräfte für lau. Das hab ich gern. RAD reloaded, oder wie? :mad:

Ist sowieso ein klassisches Sommerlochthema. Hat keinerlei Aussichten auf Realisierung und wird schnell wieder von der Tagesordnung verschwinden.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von relativ »

Sofawolf hat geschrieben:(07 Aug 2018, 13:25)

Ich finde gar keine Diskussion dazu, deshalb eröffne ich sie hier. Gerne kann sie woanders eingefügt werden.

Teile der CDU sind für eine neue "Wehrpflicht", die allerdings nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch in anderen Bereichen absolviert werden kann.

Siehe dazu: https://www.news4teachers.de/2018/08/de ... ent-269051

Bist du dafür oder dagegen - und warum?
Klar dafür, auch wenn es immer einfacher ist alte Struktuern abzureißen, als sie jetzt wieder neu aufbauen zu müssen.
Für die Entwicklung der Gesellschaft und vor allem der neuen Generation von Bürgern und Gestaltern, meiner Meinung eine absolute Notwendigkeit, damit viele auch mal aus ihren Wohlfühloasen und Egoblasen, wenigsten mal ein Jahr, herrausgeholt werden und "gezwungen" sind etwas andeers zu sehen /erleben.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Teeernte »

Sofawolf hat geschrieben:(07 Aug 2018, 13:26)

Verfassungsrechtlich sehe ich keine Bedenken, denn "Freiheitsberaubung" war bei der Wehrpflicht auch erlaubt. Man muss dazu ggf. das Grundgesetz ändern. Macht man ja in anderen Fällen, wenn es einem Vorhaben entgegensteht, auch.
Die Wehrpflicht IST nur AUSGESETZT. Da braucht man keine GG Änderung.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Machen wir uns nichts vor: wir erleben es gerade, wie die Marktwirtschaft in wichtigen Bereichen komplett versagt.

Die Pflege kann in Sachen Lohn und Arbeitsumfeld nicht attraktiver gestaltet werden, weil das zu teuer wäre. Zu den aktuellen Löhnen und Arbeitsbedingungen finden die Pflegunternehmen keine Angestellten. Nicht einmal Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Etwas ähnliches erleben wir gerade an großen deutschen Flughäfen. Die Sicherheitskontrollen werden von Privatfirmen durchgeführt. Die können ihren Mitarbeitern nur Mindestlohn zahlen. Die Folge: es gibt Probleme - in München und Frankfurt mussten Terminals teilgeräumt werden, weil Unbefugte in den Sicherheitsbereich gelangt waren und erst einmal nicht aufgefunden werden konnten. In beiden Fällen geschah das nicht aus Vorsatz.
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Quatschki »

sünnerklaas hat geschrieben:(07 Aug 2018, 18:32)

Machen wir uns nichts vor: wir erleben es gerade, wie die Marktwirtschaft in wichtigen Bereichen komplett versagt.

Die Pflege kann in Sachen Lohn und Arbeitsumfeld nicht attraktiver gestaltet werden, weil das zu teuer wäre. Zu den aktuellen Löhnen und Arbeitsbedingungen finden die Pflegunternehmen keine Angestellten. Nicht einmal Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Etwas ähnliches erleben wir gerade an großen deutschen Flughäfen. Die Sicherheitskontrollen werden von Privatfirmen durchgeführt. Die können ihren Mitarbeitern nur Mindestlohn zahlen. Die Folge: es gibt Probleme - in München und Frankfurt mussten Terminals teilgeräumt werden, weil Unbefugte in den Sicherheitsbereich gelangt waren und erst einmal nicht aufgefunden werden konnten. In beiden Fällen geschah das nicht aus Vorsatz.
Und dafür willst Du das "Pflichtjahr" wieder einführen?
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Dafür.
Die allgemeine Sicherheitslage hat sich verändert. Gleichzeitig besteht Personalmangel, weil die Bundeswehr im Komfortbereich nicht wettbewerbsfähig ist.
Zum andern wäre eine Wehrpflicht-Armee volksnäher.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Skeptiker

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Skeptiker »

Ich halte eine Dienstverpflichtung möglicherweise für verfassungskonform, wenn es ein höherwertiges Gut gibt, welches diesen erheblichen Eingriff in das Leben von jungen Menschen rechtfertigt.

Der Wehrdienst und der Ersatzdienst waren solch ein höherwertiges Gut, solange der Wehrdienst gerecht war - irgendwann halt nicht mehr.

Eine Dienstverpflichtung, damit es für den Rest der Republik billiger ist, kann man in meinen Augen nicht rechtfertigen. Es besteht kein Menschenrecht auf den Dienst anderer Leute zum eigenen wirtschaftlichen Wohl.
Benutzeravatar
Weltregierung
Beiträge: 4507
Registriert: So 1. Jun 2008, 00:57
user title: Wirr ist das Volk

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Weltregierung »

Dampflok94 hat geschrieben:(07 Aug 2018, 14:04)

Es geht also um Arbeitskräfte für lau. Das hab ich gern. RAD reloaded, oder wie? :mad:

Ist sowieso ein klassisches Sommerlochthema. Hat keinerlei Aussichten auf Realisierung und wird schnell wieder von der Tagesordnung verschwinden.
Eben. Man kann es jetzt nicht junge Menschen ausbaden lassen, dass man jahrelang im Pflegebereich Stellen gekürzt hat.
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52713
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von JJazzGold »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Aug 2018, 18:57)

Dafür.
Die allgemeine Sicherheitslage hat sich verändert. Gleichzeitig besteht Personalmangel, weil die Bundeswehr im Komfortbereich nicht wettbewerbsfähig ist.
Zum andern wäre eine Wehrpflicht-Armee volksnäher.

Was macht die Regierung, die Bundesministerin für Verteidigung, wenn sich, rein fiktiv, unter der Voraussetzung Infrastruktur und Ausrüstung würden das hergeben, jede/r Betroffene dazu entscheidet ein Jahr zur BW zu gehen, statt ein soziales Jahr zu leisten? Was macht dann Jens Spahn?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Bielefeld09 »

Ein Unding von Kramp Karrenbauer ( CDU )!
Eine alternde Gesellschaft verpflichtet junge Menschen zur Billigarbeit!
Aber es ist wahrscheinlich nur ein Sommerthema!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Quatschki hat geschrieben:(07 Aug 2018, 18:52)

Und dafür willst Du das "Pflichtjahr" wieder einführen?
Wo Du das heraus liest, erschließt sich mir nicht.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:12)


Was macht die Regierung, die Bundesministerin für Verteidigung, wenn sich, rein fiktiv, unter der Voraussetzung Infrastruktur und Ausrüstung würden das hergeben, jede/r Betroffene dazu entscheidet ein Jahr zur BW zu gehen, statt ein soziales Jahr zu leisten? Was macht dann Jens Spahn?
Geht ganz einfach Dann werden alle zu den Sanis abkommandiert und an die Pflegedienste ausgeliehen. :cool:
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von lili »

Ich finde die Idee sehr schlecht....Da bin ich zu Freiheitsliebend. Wie wäre es mal mit gar keinen Zwang????
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:12)


Was macht die Regierung, die Bundesministerin für Verteidigung, wenn sich, rein fiktiv, unter der Voraussetzung Infrastruktur und Ausrüstung würden das hergeben, jede/r Betroffene dazu entscheidet ein Jahr zur BW zu gehen, statt ein soziales Jahr zu leisten? Was macht dann Jens Spahn?
Eine derartige Überattraktivität der Bundeswehr ist wohl extrem unwahrscheinlich, aber wenn, dann gäbe es zwei Möglichkeiten. A., Gammeldienst. Der war früher schon berüchtigt. Wir hatten mal den Auftrag, vier exakt vorgeschriebene Schmierpunkte an einem Fahrzeug zu ölen - mit ganzen 8 Mann und einem halben Tag Zeit dazu. Da ist dann rechnerisch jeder 4 Stunden lang für einen halben Tropfen verantwortlich.
B., das Gesundheitsministerium könnte eine Menge Geld sparen und es anderweitig ausgeben - z. B. für die Förderung von Breitensport.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

lili hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:40)

Ich finde die Idee sehr schlecht....Da bin ich zu Freiheitsliebend. Wie wäre es mal mit gar keinen Zwang????
Anders als bei der Schul- und Steuerpflicht wird man ja wählen können.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 19719
Registriert: Do 10. Aug 2017, 15:41

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Weltregierung hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:03)

Eben. Man kann es jetzt nicht junge Menschen ausbaden lassen, dass man jahrelang im Pflegebereich Stellen gekürzt hat.
Ich frage mich ja, wie man den Leuten erklären will, dass die Bildungs- und Jugendpolitik der UNION in Bund und Ländern in den letzten 13, 14 Jahren komplett scheiße gewesen ist... Auf einem Mal ist es urplötzlich wumpe, wann und wie die ins Berufsleben kommen.
Und noch heftiger finde ich die Tendenz, so einen Zwang als notwendig darzustellen, weil die Jugend angeblich so extrem rotzenfrech und undiszipliniert und aufsässig sei. Mal ehrlich: als Pöbler, Griesgrame und Nörgler, ja als Inbegriff des schlechten Benehmens fallen just die Jahrgänge auf, die noch jedient haben.
lili
Beiträge: 9110
Registriert: Mi 5. Nov 2014, 20:51

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von lili »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:42)

Anders als bei der Schul- und Steuerpflicht wird man ja wählen können.
Ich will kein staatlichen Zwang. Lasst die Leute einfach in Ruhe und hört auf sie zu Erziehen,
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

Henry David Thoreau
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11924
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Bielefeld09 »

Wir haben doch die FSJ und BFD`ler.
Das ist ein erfolgreiches Model der letzten Jahre.
Was bitte soll eine Dienstverpflichtung verbessern?
Empathie, soziales Engagment und Einsicht für ein Gemeinwesen darf eben nicht zwangsverordnet werden!
Es würde nur zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Teeernte »

DarkLightbringer hat geschrieben:(07 Aug 2018, 18:57)

Dafür.
Die allgemeine Sicherheitslage hat sich verändert. Gleichzeitig besteht Personalmangel, weil die Bundeswehr im Komfortbereich nicht wettbewerbsfähig ist.
Zum andern wäre eine Wehrpflicht-Armee volksnäher.
Das ist mehr als BootCamp... Wenn die "richtig" Armee machen sollen....kannst Du (Geldmässig) die Pflege mindestens ZWEIMAL finanzieren !

Nur einfach mehr Leute ....ohne das dazugehörige Material ? Willst Du den Krieg wieder "herkömmlich" mit Fußtruppen gewinnen ?

Oder die Truppe mit Chinesischen Fahrrädern und Brieftauben aufrüsten ? Spezialisten//Führungskräfte werden dann auch noch mehr als JETZT - durch die Truppe gebraucht..

Nebenbei ....wenn sich die Sicherheitslage geändert hat....sollte man die WIRTSCHAFT standhafter machen..... und in Standhafte Infrastruktur investieren.

Das bekommst Du mit einem Chinesen-kontrolliertem Kommunikations-Netz zB. nicht hin. Ohne das regelmässige Nachladen von "ZErtifikaten" funktioniert da nur noch der "Dienstkanal"..

Statt 2xGibabit Ethernet hast du dann 4xE1. (zB)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

lili hat geschrieben:(07 Aug 2018, 19:49)

Ich will kein staatlichen Zwang. Lasst die Leute einfach in Ruhe und hört auf sie zu Erziehen,
Also auch keine Schulpflicht ?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Antworten