Angst vor einem Umsturz von Rechts?

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Kann es zu einem Umsturz von rechts kommen?

ja, die Gefahr besteht
19
31%
nein, das ist total unrealistisch
42
69%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61
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Bielefeld09
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Bielefeld09 »

CaptainJack hat geschrieben:(16 Feb 2018, 23:37)

Verstehe die Fragen nicht!? :?: Fast Null ist fast null und Millionenstärke ist Millionenstärke. :rolleyes:
Außerdem gibt es keinen Umsturz von Rechts. Was du meinst, ist die immer stärker werdende Reaktion des Bürgers auf das, was ihm widerfährt.
Dann erklär doch mal,
was dem Bürger wiederfährt.
Er bekommt heute seine Rente , der Arzt behandelt ihn ,
erhält einen Mindestlohn, Arbeitslohn, Krankengeld und wir lassen den Bürger nicht verhungern.
Nun erkläre doch mal,
welche Wohltaten von"Rechts" noch mehr zu verteilen wären.
Ausser Propaganda?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Skeptiker

Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Skeptiker »

Progressiver hat geschrieben:(16 Feb 2018, 22:24)
Du beschreibst als Links im Wesentlichen die Politik für die einfachen Leute, den Kampf gegen das Auseinanderdriften von Arm und Reich.

Das sehe ich aber nicht mehr als den Schwerpunkt linker Politik. Links ist für viele Menschen eher zu einer Art Pseudoreligion geworden. Deutlich stärker mit Schwerpunkt auf Minderheiteninteressen und Weltverbesserung. Mein Eindruck ist, dass der Casiosozialismus die einfachen Leute vergessen hat. Hinzu kommt noch eine immer stärker wahrgenommene Einseitigkeit in vielen Medien, die Abwehrreaktionen erzeugt.

Das Erstarken der Rechten sehe ich dann auch als Gegenbewegung zu diesen Trends, aber nicht als Neoliberalismus oder klassischen Nationalismus (der darüber natürlich bedient wird). Eher als weltanschauliche Opposition, mit dem Gefühl, dass eine politische Klasse der Normalbevölkerung gegenüber illoyal geworden ist.

Daher sehe ich auch keine Rechte Revolution. Die Menschen wollen die Balance zurück, also eben keine Einseitigkeit.
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Bielefeld09
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Bielefeld09 »

Skeptiker hat geschrieben:(17 Feb 2018, 00:28)

Du beschreibst als Links im Wesentlichen die Politik für die einfachen Leute, den Kampf gegen das Auseinanderdriften von Arm und Reich.

Das sehe ich aber nicht mehr als den Schwerpunkt linker Politik. Links ist für viele Menschen eher zu einer Art Pseudoreligion geworden. Deutlich stärker mit Schwerpunkt auf Minderheiteninteressen und Weltverbesserung. Mein Eindruck ist, dass der Casiosozialismus die einfachen Leute vergessen hat. Hinzu kommt noch eine immer stärker wahrgenommene Einseitigkeit in vielen Medien, die Abwehrreaktionen erzeugt.

Das Erstarken der Rechten sehe ich dann auch als Gegenbewegung zu diesen Trends, aber nicht als Neoliberalismus oder klassischen Nationalismus (der darüber natürlich bedient wird). Eher als weltanschauliche Opposition, mit dem Gefühl, dass eine politische Klasse der Normalbevölkerung gegenüber illoyal geworden ist.

Daher sehe ich auch keine Rechte Revolution. Die Menschen wollen die Balance zurück, also eben keine Einseitigkeit.
Nun erkläre doch mal was sich hinter Begriffen wie:
Balance, politische Klasse oder Gegenbewegung versteckt.
Werde doch mal konkret im Leben der Menschen
oder kann Rechts das nicht?
Oder ist die Frage des Threads nicht schon die Erklärung für den selben?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
CaptainJack

Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von CaptainJack »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Feb 2018, 00:18)

Dann erklär doch mal,
was dem Bürger wiederfährt.
Er bekommt heute seine Rente , der Arzt behandelt ihn ,
erhält einen Mindestlohn, Arbeitslohn, Krankengeld und wir lassen den Bürger nicht verhungern.
Nun erkläre doch mal,
welche Wohltaten von"Rechts" noch mehr zu verteilen wären.
Ausser Propaganda?
Ich brauche nicht viel zu erklären. Es geht sowohl um das Alltagsleben (was sich jetzt schon negativ verändert hat) als auch um Dinge, die den Bürger finanziell krass belasten werden. Es geht also sowohl um die Gegenwart als auch um die Zukunft.
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Bielefeld09
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Bielefeld09 »

CaptainJack hat geschrieben:(17 Feb 2018, 00:42)

Ich brauche nicht viel zu erklären. Es geht sowohl um das Alltagsleben (was sich jetzt schon negativ verändert hat) als auch um Dinge, die den Bürger finanziell krass belasten werden. Es geht also sowohl um die Gegenwart als auch um die Zukunft.
Nicht das wir uns falsch verstehen,
aber ich habe Hochachtung und Respekt vor dir.
Aber warum sollte ich Angst vor Umsturz Rechts haben,
wenn links alles in Bewegung ist?
Oder noch mal anders.
Es gibt die Macht des Faktischen.
Und die ist brutal.
Aber auch das ist wieder ein anderes Thema.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Winzer
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Winzer »

Rechts, links, oben, unten ... den Leuten ist das herzlich wurst, sie sehen einfach das da was nicht rund läuft habe ich den Eindruck.
Eurorettung, Bankenrettung, Griechenladrettung, Aufkauf von Staatsanleihen, für alles ist Geld da und an der KiTa-Toilette ist seit Monaten die Tür kaputt ... während die Nullzinspolitik die Sparguthaben schrumpfen lässt, die kalte Progression zuschlägt und in Brüssel die Beitrittskandidaten Schlange stehen.
Leute haben, oft als geringqualifizierte, ihre Leben lang gearbeitet und rutschen in die Altersarmut, gleichzeitig gehen die Mieten dank diverser Ökoverordnungen, Konjunkturprogramme und Spekulationsblasen durch die Decke.
Der kleine Mann wird bei 5km/h zu schnell geblitzt und wird wenns sein muss gepfändet dafür, während Firmen mit ihren Produkten lügen, betrügen, mit deren Autos man evtl. demnächst man nicht mehr fahren darf bei Umweltalarm aber noch 60 Raten anstehen ... und die Lobbyisten gehen in den Ministerien ein und aus als wäre nichts.
Eine Kanzlerin erzählt was vom "neuen aufregenden Internet", propagiert Industrie 4.0, als große Herausforderung die Digitalisierung, faselt was von "alternativlos" und lässt die CSU-Kasper Nebelkerzen von Obergrenzen zünden.

... das war nur n kleiner Abriss, da wäre noch der Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg, Dazu dann noch diese mediale kollektive Entrüstung über den angeblichen Rechtsruck ... Beschimpfungen als "Pack", Internetzensur von Maas ... verordnete Denkverbote ... etc etc.

und dann wundert sich die Politwelt wenn die Leute schlicht keinen BOCK mehr auf die Truppe hat? Trump wurde aus ähnlichen Motiven heraus gewählt ... nicht mehr der Beste für den Job, sondern das augenscheinlich geringste Übel ... so wird der Bock zum Gärtner gemacht.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Riesenspielzeug

Nein, ich mag keine Besucher die erst die Tür eintreten und nicht merken wenn die Party vorbei ist.
Winzer
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Winzer »

Ach so, ganz vergessen ... Türkei ... bei uns schlachtet man Politiker wegen angeblichen Schießbefehlen und zahlt Blutzoll an die Türkei das die den Job übernimmt ... ist das moralisch oder Bigotterie?


So, jetzt kann man mich hier als Nazi betiteln weil auch ich die Saubande satt habe, mir soll's recht sein.
... denn wäre nicht der Bauer, so hättest Du kein Brot ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Riesenspielzeug

Nein, ich mag keine Besucher die erst die Tür eintreten und nicht merken wenn die Party vorbei ist.
CaptainJack

Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von CaptainJack »

Bielefeld09 hat geschrieben:(17 Feb 2018, 01:08)

Nicht das wir uns falsch verstehen,
aber ich habe Hochachtung und Respekt vor dir.
Aber warum sollte ich Angst vor Umsturz Rechts haben,
wenn links alles in Bewegung ist?
Oder noch mal anders.
Es gibt die Macht des Faktischen.
Und die ist brutal.
Aber auch das ist wieder ein anderes Thema.
Na also, dann ist ja alles in Ordnung. Auch ich habe keine Angst vor Umsturz durch Rechts.
Uffzach
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Uffzach »

Warum Angst? Ich befürchte, es wird keinen geben. :D
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Cat with a whip »

Ich glaube eher an einen täglichen Dummfurz von rechts.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

Momentan spricht nichts für einen derartigen Umsturz. Muß man also auch keine Angst vor haben. Aber eben momentan.

1928 sprach nichts für einen Reichskanzler Hitler. Die NSDAP errang 2 Komma irgendwas Prozent der Stimmen. 5 Jahre später sah das bekanntlich völlig anders aus. Wie sieht unsere Welt in 5 Jahren aus? Wahrscheinlich nicht viel anders als heute. Wahrscheinlich.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Feb 2018, 23:13)

Für mich hat der Linksdrift Ende der 60er angefangen. Und, ja, das glaube ich.
Von was sprichst du da bitte?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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sünnerklaas
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Odin1506 hat geschrieben:(16 Feb 2018, 18:22)

Die AfD ist eine neoliberale Partei mit rechtsgerichteten bzw. nationalistischen Tendenz.
Ich will nicht behaupten, dass es keine Gefahr von Rechten gibt, aber ich denke mal nicht, dass die AfD, wenn sie an die entsprechende Macht kommt, weiter an die rechtsradikalen Gruppierungen wie die Pegida usw. festhalten will. Die AfD wird wahrscheinlich sich dann von diesen Gruppieungen lossagen bzw. diese Gruppierungen fallen lassen wie eine heisse Kartoffel. Und was danach kommt ist unsozialer wie die FDP.
Ich bezweifle, dass sich die AfD von den Radikalen lossagen kann. Die gelten als die "Seele der Partei", vergleichsweise Moderate aus der Lucke-Zeit haben die Partei inzwischen verlassen bzw. werden das noch tun.
Und man sollte nicht vergessen, was die AfD eigentlich ist: ein Auffangbecken für enttäuschte und verbitterte Alte und Leute aus abgehängten Regionen. Und die AfD in ihrer jetzigen Form ist eine Art "Aufstand des Ostens".
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Marmelada
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Marmelada »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 08:03)

Momentan spricht nichts für einen derartigen Umsturz. Muß man also auch keine Angst vor haben. Aber eben momentan.

1928 sprach nichts für einen Reichskanzler Hitler. Die NSDAP errang 2 Komma irgendwas Prozent der Stimmen. 5 Jahre später sah das bekanntlich völlig anders aus. Wie sieht unsere Welt in 5 Jahren aus? Wahrscheinlich nicht viel anders als heute. Wahrscheinlich.
Wer hätte vor 5 Jahren vermutet, dass die AfD heute in (bald) allen Landesparlamenten und als dritte Kraft im Bund vertreten sein würde? Ich nicht, aber im Moment sehe ich auch nichts, was sie am weiteren Aufstieg hindern sollte. Im Gegenteil, CDU und SPD sind am Abschmieren und die SPD-Führung hat bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht im geringsten begriffen, wie sie sich in diese Situation gebracht hat. Die Basis hat da einen realistischeren Überblick, aber die Führung stopft sich die Ohren zu, liefert eine extrem peinliche Posten-Show und ist fest gewillt, den nächsten Schritt in den eigenen Untergang zu vollziehen. Unter diesen Voraussetzungen sehe ich düster für die Zeit in 5 Jahren.
Christian S.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

sünnerklaas hat geschrieben:(22 Feb 2018, 09:10)
Und man sollte nicht vergessen, was die AfD eigentlich ist: ein Auffangbecken für enttäuschte und verbitterte Alte und Leute aus abgehängten Regionen. Und die AfD in ihrer jetzigen Form ist eine Art "Aufstand des Ostens".
Bisher passiver Leser, habe ich mich wegen der Aussage angemeldet. Deine Aussage bzw. Einstellung ist meiner Meinung nach ein Kernproblem der heutigen Gesellschaft. Es gilt das simple Prinzip, alle anderen Meinungen als die meinige sind falsch. Die Reaktion auf eine "falsche" Meinung ist die Diffamierung eben dieser.

Ich wohne mitten in Hamburg, habe einen guten Job und bin mit Mitte 30 somit weder "alt" noch aus einer "abgehängten Region". Das Motiv mittlerweile zur AfD zu tendieren (bei der letzten Wahl nicht aber bei zukünftigen), ist eher dass das Maß gegenüber den "etablierten" Parteien einfach voll ist. Ich zitiere Müntefering als damaligen SPD-Chef, während den Verhandlungen zur ersten GroKo unter Merkel "Wir werden an den Wahlversprechen gemessen - das ist unfair.".

Dieses Zitat ist für mich demokratieschädlicher als sämtlicher geistige Unfug eines Höckes (dessen Aussagen ich übrigens ebenfalls mit Abscheu sehe). Und eben dieses Denken unserer Politiker ist der Ursprung der aktuellen Frustration und "rechten Gegenbewegung". Der einfache Mensch wird belogen, nicht aufgeklärt - eher verklärt -, die Probleme und Ängste des kleinen Mannes werden klein geredet und sämtliche Glaubwürdigkeit politischer Vertreter kann man mittlerweile ad acta legen. Bin ich als Mensch daher mittlerweile verbittert und enttäuscht? Ja. Entschuldige, aber kann hier jemand diesen Zustand ernsthaft leugnen? Um heute in die Politik zu gelangen ist es doch völlig un relevant wie kompetent du in einem Themengebiet bist, du musst ein Menschenfänger sein (die seltensten sind es mit Ehrlichkeit), darüberhinaus zählt das allseits bekannte Vitamin B, wer kennt wen etc pp. und darüber hinaus darf man am besten kein "weißer Mann" mehr sein, bitte entweder Migrationshintergrund oder zumindest weiblich - alles für die Quoten und Vermarktbarkeit -.

- Um dem entgegen zu wirken, ich habe gegen keine der beiden Personengruppen etwas, ich bin nur der Meinung Deutschland sollte von den besten und klügsten regiert werden, ob dass dann zu 100% Frauen, zu 100% Personen mit Migrationshintergrund oder 100% weiße deutsche Männer sind, ist mir total egal. Man sollte keinen Posten zu unserem Wohl übernehmen nur weil es einer Quote entspricht -

Gibt es verwerfliche Personen in der AfD? Ja, definitiv. Gibt es leider in fast allen Parteien, hier benötigt die Partei definitiv einen Reinigungsprozess. Aber wen interessieren heute bei den Grünen noch die vermeintlichen Kinderschänder und Polizistenschläger? Ich denke dass die Grünen einen wichtigen ideologischen Beitrag zur deutschen Gesellschaft hatte, trotzdem hatten sie auch sehr sehr zweifelhaftes Personal in ihren Reihen - über Jahre hinweg.

Auf die Kernfrage, habe ich Angst vor einen rechten Umsturz? Nein. Ich sehe es als normale Gegenbewegung. Franz Josef Strauß, ehemaliger verstorbener CSU Politiker, hatte das Zitat gebracht "Rechts von uns ist nur noch die Wand". Diese Position haben die Unionsparteien unter Merkel allerdings zu unserem Schaden aufgegeben. Merkel ist mehr links der Mitte orientiert als Rechts. Rechts ist eben nicht "nur" Nationalismus bzw. "Ausländerfeindlichkeit", rechte Politik steht auch für konservative Werte. Da gibt es viele Menschen in Deutschland denen die immer noch wichtig sind bzw. es gibt auch viele in meiner Generation welche diese Werte wieder wichtig werden. Für mich gibt es aber keine Partei mehr die da durch aus klare Kante zeigt. Jetzt etwas plakativ zum Ende "Wer verraten wird von den alten Parteien, darf sich nicht wundern wenn man sich neuen Optionen zuwendet". Ich denke die AfD tut Deutschland gut, etablierte Parteien übernehmen wieder konservativere Positionen, selbst Punkte aus der PEGIDA Demo haben es in das Parteiprogramm von FDP und Co geschafft. Positionen wofür andere als Nazis, braunes Pack bzw Gesindel bezeichnet wurden, sind heute auch von den etablierten Parteien auf einmal wieder akzeptabel. Man muss Politik halt für alle Menschen machen und nicht nur für ein Klientel.
Schnitter
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Schnitter »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:14)
Ich wohne mitten in Hamburg, habe einen guten Job und bin mit Mitte 30 somit weder "alt" noch aus einer "abgehängten Region". Das Motiv mittlerweile zur AfD zu tendieren (bei der letzten Wahl nicht aber bei zukünftigen), ist eher dass das Maß gegenüber den "etablierten" Parteien einfach voll ist.
So enttäuscht könnte ich gar nicht sein dass die einzige Alternative wäre eine Partei zu wählen in der es von Rassisten, Neonazis und Antisemiten nur so wimmelt.

Da würde ich mich in Grund und Boden schämen.
Christian S.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

Schnitter hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:18)

So enttäuscht könnte ich gar nicht sein dass die einzige Alternative wäre eine Partei zu wählen in der es von Rassisten, Neonazis und Antisemiten nur so wimmelt.

Da würde ich mich in Grund und Boden schämen.
Ich würde mich eher schämen, wenn meine einzige Antwort auf einen längeren konstruktiven Beitrag ein kurzes Zitat ist, beantwortet mit einem vorurteil behafteten Ressentiment. Danke übrigens für das perfekte Beispiel zu meinem einleitenden Satz mit "Es gilt das simple Prinzip, alle anderen Meinungen als die meinige sind falsch. Die Reaktion auf eine "falsche" Meinung ist die Diffamierung eben dieser.".
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Kritikaster
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Kritikaster »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:14)

Man muss Politik halt für alle Menschen machen und nicht nur für ein Klientel.
Mit der Forderung bist Du aber bei den Rechten, die ja nun gerade auf Ausgrenzung ganzer Personengruppen abzielen, so schlecht aufgehoben wie nirgendwo sonst.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von CaptainJack »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:34)

Mit der Forderung bist Du aber bei den Rechten, die ja nun gerade auf Ausgrenzung ganzer Personengruppen abzielen, so schlecht aufgehoben wie nirgendwo sonst.
Das stimmt nicht! Die "Rechtskonservativen" (nicht die Rechtsextremen) wollen weiterhin Einwanderung ... aber gemäßigt, sozialverträglich und nicht in der Form, wie sie bei uns stattfindet. Die FDP und auch die AFD wollen Zuzug. Wer etwas anderes behauptet ist ein Lügner. Es geht schließlich auch darum, wenigstens ein bisschen an die eigene Bevölkerung zu denken.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

Kritikaster hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:34)

Mit der Forderung bist Du aber bei den Rechten, die ja nun gerade auf Ausgrenzung ganzer Personengruppen abzielen, so schlecht aufgehoben wie nirgendwo sonst.
Wie gesagt, ich bin "neu" hier im Forum. Allerdings stelle ich mir hier die Frage ob solch eine Behauptung, von einer Person mit dem Titel "Vorstand" nicht auch mit Argumenten unterlegt werden sollte? Welche Partei wäre denn deiner Meinung nach besser für mich geeignet?

FDP - nicht erst seit ihren Einsatz für Hoteliers ist diese Partei für ihre Klientel-Politik verrufen. Das Auftreten während der Jamaika-Verhandlungen, hat gezeigt dass diese Partei weiterhin eher auf parteipolitische Spielerein aus ist, nicht darauf sich konstruktiv in eine Regierung einzubringen. Trotzdem hatte ich bei der Wahl hier schweren Herzens (als ehemaliger CDU-Wähler) mein Kreuz gemacht. Die Partei brüstet sich mit dem abgedroschenen Wort "Digitalisierung" um jung und cool zu wirken. Wirklich Content steckt meiner Meinung nach aber nicht dahinter.

Grüne - Aus meiner Sicht zusammen mit der FDP eine Klientel-Politik in reinster Form. Realos und Fundis streiten sich dort permanent, dabei raus kommen kommen meist surreale Forderungen, für die ich fast eine gewisse Art von fremdschämen empfinde. Eine Partei welche bei den aktuellen Problemen eher dazu neigt über einen Veggi-Day, Tempo-Limit oder Unisex-Toiletten zu diskutieren, kann ich persönlich einfach nicht wählen. Wenn man sich dann für eine deutschlandweite Abschaffung der Verbrennungsmotoren einsetzt, zeigt man einen interessanten Punkt aber durch die verankerten Umsetzungszeiträumen entfernt man sich wieder von sämtlicher Realität.

Die Linke - im Gegensatz zur AfD unterstützt die Linke mit ihren Stiftungen (zusammen mit der SPD übrigens) sehr viele "Antifa" Projekte. Man beteiligt sich an der Schaffung bzw. am Schutz rechtsfreier Räume wie der roten Flora oder der Rigaer-Straße. Mir ist egal warum mir eine Person auf die Mütze hauen will. Ob rechte, linke, religiöse Motive oder aus Habgier, die Strafe sollte bei allen Fällen gleich konsequent sein. Deutschland ist auf dem rechten Auge sehr wachsam, aber sämtliche Schärfe die wir diesem Auge widmen ziehen wir vom linken Auge ab - auf dem wir gänzlich blind sind. Wo in Deutschland zieht ein rechter Mob marodierend durch die Straße? Bei den linken ist das im Vergleich beim 1. Mai oder Events wie der EZB Eröffnung in Frankfurt oder dem G20 Gipfel in Hamburg schon der gute Ton geworden.

CDU / SPD - hier gibt es für mich kaum noch ein Unterschied zwischen den beiden Parteien. Für mich hat die CDU kein eigenes Profil mehr, ich weiss ganz offen nicht für was diese Partei heute noch einstehen will. Zumindest sehe ich hier keine "ernsthaften" Forderungen. Ich mag diese pauschalen "Merkel-muss-weg"-Rufe nicht. Allerdings sehe ich in Merkel eine enorme Belastung. Die SPD gilt für mich dagegen seit dem Zitat von Müntefering nicht mehr als wählbar. Es ist eine permanente Versteifung auf angeblich prestigeträchtige Themen, nett gewollt nicht gekonnt trifft es. Wie hoch ist der aktuelle Mindestlohn? 8,84 Brutto? Das macht bei einer 40-Stundenwoche und einem 4 Wochen Monat ein Gehalt von 1.414 € aus. Heißt nach Steuern und Mehrkosten durch eine Betätigung steht die Person trotzdem mit einem Gehalt da was in einer Großstadt ungefähr bei Hartz-4-Niveau liegt. Für so einen Mist feiert sich eine Partei? Für mich sind SPD und CDU beide schlicht nicht mehr wählbar.

Sehr geehrter Herr Kritikaster, anstatt mit irgendwelchen populistischen Äußerungen zu kommen würde ich mich freuen wenn Sie versuchen mich mit Argumenten zu überzeugen. Ich stehe gerne für eine konstruktive Diskussion bereit, bin gerne bereit eigene Standpunkte zu überdenken wenn man selbst ebenso frei ist zu diskutieren.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 10:14)

Bisher passiver Leser, habe ich mich wegen der Aussage angemeldet. Deine Aussage bzw. Einstellung ist meiner Meinung nach ein Kernproblem der heutigen Gesellschaft. Es gilt das simple Prinzip, alle anderen Meinungen als die meinige sind falsch. Die Reaktion auf eine "falsche" Meinung ist die Diffamierung eben dieser.

Ich wohne mitten in Hamburg, habe einen guten Job und bin mit Mitte 30 somit weder "alt" noch aus einer "abgehängten Region". Das Motiv mittlerweile zur AfD zu tendieren (bei der letzten Wahl nicht aber bei zukünftigen), ist eher dass das Maß gegenüber den "etablierten" Parteien einfach voll ist. Ich zitiere Müntefering als damaligen SPD-Chef, während den Verhandlungen zur ersten GroKo unter Merkel "Wir werden an den Wahlversprechen gemessen - das ist unfair.".
Du solltest Aussagen wie die von sünnerklaas nicht überinterpretieren. Ich halte die Aussage für falsch, aber nicht für diffamierend. Derartige allgemeine Aussagen sind im Einzelfall natürlich immer inkorrekt. Die SPD war mal eine Arbeiterpartei. Das hieß aber weder, daß alle Arbeiter die SPD wählten noch daß es nur Arbeiter taten. Manchmal wählte vielleicht auch der Herr Pfarrer die SPD.
Die Aussage von sünnerklaas ist aber auch inhaltlich nicht richtig. Denn m.W. ist sind die Wähler der AfD weder besonders alt noch irgendwie abgehängt. Und natürlich feiern sie im Osten größere Erfolge als im Westen. Aber deswegen ist es noch lange kein Ost-Phänomen.
Ein Gegenbeispiel ist Heilbronn, einer der wohlhabendsten Städte Deutschlands, wo die AfD 16% abgriff.
Auf die Kernfrage, habe ich Angst vor einen rechten Umsturz? Nein. Ich sehe es als normale Gegenbewegung. Franz Josef Strauß, ehemaliger verstorbener CSU Politiker, hatte das Zitat gebracht "Rechts von uns ist nur noch die Wand". Diese Position haben die Unionsparteien unter Merkel allerdings zu unserem Schaden aufgegeben. Merkel ist mehr links der Mitte orientiert als Rechts. Rechts ist eben nicht "nur" Nationalismus bzw. "Ausländerfeindlichkeit", rechte Politik steht auch für konservative Werte. Da gibt es viele Menschen in Deutschland denen die immer noch wichtig sind bzw. es gibt auch viele in meiner Generation welche diese Werte wieder wichtig werden. Für mich gibt es aber keine Partei mehr die da durch aus klare Kante zeigt. Jetzt etwas plakativ zum Ende "Wer verraten wird von den alten Parteien, darf sich nicht wundern wenn man sich neuen Optionen zuwendet". Ich denke die AfD tut Deutschland gut, etablierte Parteien übernehmen wieder konservativere Positionen, selbst Punkte aus der PEGIDA Demo haben es in das Parteiprogramm von FDP und Co geschafft. Positionen wofür andere als Nazis, braunes Pack bzw Gesindel bezeichnet wurden, sind heute auch von den etablierten Parteien auf einmal wieder akzeptabel. Man muss Politik halt für alle Menschen machen und nicht nur für ein Klientel.
Was sind denn bitte diese angeblich aufgegebene konservativen Positionen? Frau gehört an den Herd? Wehrpflicht? Schwule müssen nicht mehr in den Knast? Ja, die Fragen sind reichlich polemisch. Aber was genau fehlt denn? Wer Frau Merkel links der Mitte einsortiert, hatte die Mitte meines Erachtens weit nach rechts verschoben.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Ger9374 »

Das ist eine durchaus auch auf mich zutreffende Analyse, in sehr vielen punkten.
Keine Phrasendrescherei.
Nüchtern aufgezählte und zutreffende Tatsachen beschreibung die auch bei mir über jahre andauerte, bis genug war!
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Skull
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Skull »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:06)

Was sind denn bitte diese angeblich aufgegebene konservativen Positionen?
Frau gehört an den Herd?
Wehrpflicht?
Schwule müssen nicht mehr in den Knast?

Ja, die Fragen sind reichlich polemisch. Aber was genau fehlt denn?
Wer Frau Merkel links der Mitte einsortiert, hatte die Mitte meines Erachtens weit nach rechts verschoben.
Korrekt. :thumbup:

Die Gesellschaft und deren Werte haben sich in den letzten 2 Generationen deutlich verschoben.
Und DAS ist auch gut so.
Recht und Gesetz des 21. Jahrhunderts ist zu beachten. Das muß man einfach sehen.

Auch ich frage mich immer, was die so "ominösen" konservativen Positionen so beinhalten sollen... :?:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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DarkLightbringer
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von DarkLightbringer »

So einen Umsturzversuch gab es ja schon mal, er wandte sich gegen das SPD-geführte Kabinett Bauer, das in Koalition mit konservativen und liberalen Demokraten regierte.
Auf der anderen Seite die Umstürzler - ein paar Militärs und die reaktionär-konservative DNVP, der heutigen AfD inetwa vergleichbar.
Polizei- und Truppeneinheiten, die die Regierung schützen sollten, verweigerten den Befehl, weshalb diese dann floh und - erfolgreich - zum Generalstreik aufforderte. Das war 1920.

Eine Wiederholung derartiger Umstände dürfte eher unwahrscheinlich sein. Die Bundeswehr ist im politischen Primat verankert, ein Putschisten-Obrist würde schon allein an der Zentralen Dienstvorschrift "Innere Führung" scheitern und dann ist da ja noch das Wachbataillon, das mit rund 1.000 Mann die Bundesregierung mit nötigenfalls robusten Mitteln schützt. In der Bevölkerung gibt es auch zu viele Demokraten, bestimmt 80 % oder mehr.

Eine hybride Unterstützung von Außen ist die naheliegendere Gefahr, wie etwa die Russland-Affäre in den USA zeigt. Also nicht der offene Putsch, sondern verdeckte Manipulation und Sabotage.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:06)
Was sind denn bitte diese angeblich aufgegebene konservativen Positionen? Frau gehört an den Herd? Wehrpflicht? Schwule müssen nicht mehr in den Knast? Ja, die Fragen sind reichlich polemisch. Aber was genau fehlt denn? Wer Frau Merkel links der Mitte einsortiert, hatte die Mitte meines Erachtens weit nach rechts verschoben.
Ich gehe gerne auf die von dir genannten Punkte ein.

Gehört eine Frau an den Herd? Mitnichten, jeder Mensch hat das Recht auf Selbstverwirklichung aber allein die Art der Frage zeigt wie verächtlich heutzutage einem Hausmann bzw. einer Hausfrau begegnet wird. Für mich sind konservative Werte durch aus dass einer der beiden Partner ohne Schande und Schaden zu Hause bleiben können sollte. Man kann nicht davon sprechen eine Familie zu gründen aber sämtliche aufsichts- und erzieherischen Pflichten in die Hände von Kitas und Schulen zu legen. Wer sich für eine Familie entscheidet hat meiner Meinung nach auch die Pflicht sich um den Nachwuchs zu kümmern. Das heißt leider auch das nicht beide Partner ihrer individuellen großen Karriere nach gehen können sondern das auch einer der Partner ggf. temporär per Teilzeit-Arbeit Zeitraum für den eigenen Nachwuchs freischaufeln können muss.

Schwule müssen nicht mehr in den Knast? Gott sei dank nicht, sexuelle Selbstbestimmung ist ein Grundrecht jedes Menschen. Allerdings halte ich die Öffnung der Ehe für diese Gruppe für problematisch. Es war schlichtes Parteimarketing. Vor einigen Jahren hieß es bei einer Anfrage der Grünen noch, dass man eine 75%ige Mehrheit benötigt - damals war bereits Heiko Mass Justizminister und hat diese Frage so beantwortet. Kaum denkt die SPD man kann damit Wählerstimmen gewinnen wird die Grenze herabgesetzt (ohne weitere Begründung woher der Interpretationswechsel unserer Gesetze kommt) und es reicht eine 50%ige Mehrheit aus. Wenn die Ehe für homosexuelle Paare nun i. O. ist was machen wir mit Polygamen-Pärchen? Was machen wir bei dem Thema geschwisterliche Liebe? Nein ich gehe keinen dieser Verhältnisse nach aber der Begriff "Ehe für alle" ist eine Frechheit. Das Gesetz war kein gesellschaftlich politisches Statement, es war einfach Wahlkampf. Für mich bleibt konservativ die Ehe eine Verbindung zwischen Mann und Frau, zum Zweck der Familiengründung. Und auch nur zu diesem Zweck sollte es eine steuerliche Förderung geben, meiner Meinung nach haben zuviele paare geheiratet nur um steuerliche Erleichterungen zu bekommen, obwohl man bei nichten vorhat eine Familie zu gründen.

Wehrpflicht? Ich finde sie schadet nicht. Das einzige was geschadet hat war die schändliche Doppelmoral. Ich denke es hat jungen Menschen gut getan entweder im sozialen Bereich oder bei der Bundeswehr erste Erfahrungen zu sammeln. Das schlimme daran war nur dass diese Verpflichtung nur für die männliche Bevölkerung galt. Aber Gleichberechtigung ist halt auch nur so lange super, wie es einem Vorteile bringt.

Konservative Werte sind für mich auch mit Moral und Anstand verbunden, mit Ehrlichkeit untereinander und miteinander, etwas was mir in der Gesellschaft sehr sehr stark fehlt wo es meist nur noch um den individuellen Vorteil geht. Konservativ ist aber für mich, dass wir uns auch auf die deutsche Historie berufen können. Ja diese hat einen schändlichen Fleck, den soll und darf man nicht bestreiten. Allerdings sehe ich bei uns auch kulturelle Stärken, wir haben viele positive Sachen hervorgebracht auf die man auch stolz sein kann. Die deutsche Historie ist durchwachsen, aber man soll aus Fehlern lernen und auf anderes auch ohne scham stolz sein dürfen.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von rain353 »

Skull hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:26)

Korrekt. :thumbup:

Die Gesellschaft und deren Werte haben sich in den letzten 2 Generationen deutlich verschoben.
Und DAS ist auch gut so.
Recht und Gesetz des 21. Jahrhunderts ist zu beachten. Das muß man einfach sehen.

Auch ich frage mich immer, was die so "ominösen" konservativen Positionen so beinhalten sollen... :?:

mfg
z.B. Wirtschaftsliberalismus, wie unter Ludwig Erhard?
Politik der Leitkultur und Zerstörung bzw. einfrieren von Parallelgesellschaften
Familienpolitik
Selbstbestimmung
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 08:03)

Momentan spricht nichts für einen derartigen Umsturz. Muß man also auch keine Angst vor haben. Aber eben momentan.

1928 sprach nichts für einen Reichskanzler Hitler. Die NSDAP errang 2 Komma irgendwas Prozent der Stimmen. 5 Jahre später sah das bekanntlich völlig anders aus. Wie sieht unsere Welt in 5 Jahren aus? Wahrscheinlich nicht viel anders als heute. Wahrscheinlich.
Der Unterschied ist auch noch, dass man inzwischen ja weiß was die Folgen sind, d.h. es sind Entsprechende Erfahrungen vorhanden.
=> Hätte man 1933 den Leuten einen Blick in die Zukunft gegeben hätten die sich dann anderes entschieden.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:58)
Die Frage ist die der Loyalität zum Land und zur Demokratie.
Danke! Großes Danke, denn das ist meine Meinung. Denn diese Loyalität zum Land und zur Demokratie hast du - meiner Meinung nach - nicht bei CDU/SPD/Grüne/Linke/FDP.

Wie kann ich von Loyalität zur Demokratie reden wenn Abstimmungsgrenzen, die im Gesetz verankert sind, von heut auf morgen neu definiert werden wenn es meinen eigenen Vorhaben nützt?
Wie kann ich von Loyalität zum Land reden wenn die eigene Bevölkerung für Dumm verkauft wird wo man nur kann? Beispiel Flüchtlingskrise, Risiken wurden schlicht als Nichtig erklärt, die ankommenden Personen als zukünftige Facharbeiter deklariert die unsere Rentenkasse füllen. Wäre man ehrlich mit dem Thema umgegangen. Hätte man kontrolliert wer rein kommt, hätte man es als temporäre humanitäre Mission bezeichnet - kein Problem.

Loyalität zum Land heißt aber auch dass man für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen EU und Deutschland sorgt. Nicht das man zum willenlosen Zahlvieh der EU verkommt, welche sich selbst größer macht als die europäische Bevölkerung es will.

Mein Fazit ist einfach - Loyalität gibt es bei den "etablierten" Parteien nicht. Es sind Wendehälse die sich um ihre Pöstchen prügeln. Und hier bin ich wieder beim Punkt, ich sehe CDU/SPD/Grüne/Linke/FDP ebenso als Gefahr für uns alle an, wenn da kein grundlegendes Umdenken statt findet. Daher bin ich der Meinung dass die AfD eine Chance verdient. Jetzt rufen wieder alle Nazi - absolut grober unfug. Diffamierung entfernt, Moses, Mod.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

jack000 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:53)

Der Unterschied ist auch noch, dass man inzwischen ja weiß was die Folgen sind, d.h. es sind Entsprechende Erfahrungen vorhanden.
=> Hätte man 1933 den Leuten einen Blick in die Zukunft gegeben hätten die sich dann anderes entschieden.
Geschichte wiederholt sich niemals 1:1. Ich bin weit weg davon z. B. die AfD für eine neue NSDAP zu halten. Denen fehlt schon eine charismatische Figur wie Adolf Hitler. (Herr Gauland mit seiner Hunde-Krawatte kommt da ja wohl kaum in Frage.) Ich sehe auch niemanden, der wieder Menschen ins Gas schicken möchte. Aber es gibt halt unmenschliche Politik auch unterhalb dieser Schwelle. Und natürlich könnte sich da etwas entwickeln. Ich hoffe es nicht, aber wer will das schon ausschließen?
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:09)

Sag mal möchtest du mich jetzt komplett vereimern? _DU_ hast gefragt was für mich konservativ ist, _DU_ hast genau diese Themen polemisch und plakativ zu Felde geführt. Und jetzt möchtest _DU_ damit argumentieren dass diese Themen hier gar nicht hingehören? Was ist das denn bitte für ein Diskussions-Stil?
Das war kein Vorwurf! Falls das so angekommen ist, möchte ich das klar stellen. Es geht mir darum, daß Du die Politik für etwas an den Pranger stellst, wofür sie gar nicht zuständig ist.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:42)


Konservative Werte sind für mich auch mit Moral und Anstand verbunden, mit Ehrlichkeit untereinander und miteinander, etwas was mir in der Gesellschaft sehr sehr stark fehlt wo es meist nur noch um den individuellen Vorteil geht.
In einer neoliberalen Wirtschaftsordnung zieht man mit Moral und Anstand den Kürzeren. Das liegt vor allem daran, dass das zentrale Element dieser Wirtschaftsordnung das Wachstumsversprechen ist. Das ist aber nicht einzuhalten. Märkte sind irgendwann gesättigt, manchmal schrumpfen sie sogar. Gleichzeitig muss aber das Wachstumsversprechen eingehalten werden. Und das geht dann oft nur mit Buchungs- und Taschenspielertricks. Es muss etwas suggeriert werden, was es gar nicht gibt - in der Hoffnung, dass niemand dahinter kommt, dass alles nur Schein ist.
Würde man sich z.B. als Unternehmensvorstand hinstellen und ehrlich sein, fliegt man raus, vielleicht fliegt einem der Laden dann auch um die Ohren. Ein schönes Beispiel ist da die Air Berlin.

Stichwort Ehrlichkeit: man bekommt heute kein einziges Großbauprojekt mehr durch, wenn man von Anfang an ehrlich sagt, was es tatsächlich kostst. In dem Fall würden sämtliche Gremien dagegen stimmen. Wenn man aber trickst und Kosten nachlagert, die Gremien und auch die Öffentlichkeit nicht im Bilde sind, dann bekommt man die Mehrheiten. Und dann wird auch gebaut.

Ein schönes Beispiel für eine erfolgreiche berufliche Karriere ist Hartmut Mehdorn. Obwohl Herr Mehdorn im Grund nur für Pleiten steht, bekam er immer und immer wieder Vorstandsposten. Auch ein Joseph Ackermann geniesst heute noch höchstes Ansehen. Dabei ist u.a. er als ehemaliger Vorstandsvorsitzender dafür verantwortlich, dass die Deutsche Bank heute massive Schwierigkeiten macht. Aber egal. Clever verhandelt heisst es dann...

Das Problem ist ja, dass die Rechten an diesem System gar nichts ändern wollen. Wirtschaftspolitisch steht man für ein "Weiter so!"
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von JJazzGold »

"Christian S."

Bisher passiver Leser, habe ich mich wegen der Aussage angemeldet. Deine Aussage bzw. Einstellung ist meiner Meinung nach ein Kernproblem der heutigen Gesellschaft. Es gilt das simple Prinzip, alle anderen Meinungen als die meinige sind falsch. Die Reaktion auf eine "falsche" Meinung ist die Diffamierung eben dieser.
Ihren Aufhänger betrachtend, erkenne ich nicht, was an der Aussage, das AfD Klintel bestünde in der Hauptsache aus alten Männern, diffamierend sein soll. Es ist nachweislich, selbst in Kreisen der AfD, bekannt, dass der Anteil an Frauen und Jugendlichen in der AfD gering ist.


Ich wohne mitten in Hamburg, habe einen guten Job und bin mit Mitte 30 somit weder "alt" noch aus einer "abgehängten Region". Das Motiv mittlerweile zur AfD zu tendieren (bei der letzten Wahl nicht aber bei zukünftigen), ist eher dass das Maß gegenüber den "etablierten" Parteien einfach voll ist. Ich zitiere Müntefering als damaligen SPD-Chef, während den Verhandlungen zur ersten GroKo unter Merkel "Wir werden an den Wahlversprechen gemessen - das ist unfair.".

Dieses Zitat ist für mich demokratieschädlicher als sämtlicher geistige Unfug eines Höckes (dessen Aussagen ich übrigens ebenfalls mit Abscheu sehe).
Ich betrachte das Zitat von Herrn Müntefering nicht als demokratiefeindlich, sondern als Erkenntnis und Eingeständnis, dass die Versprechungen vor der Wahl nicht zu 100% Niederschlag in einem Koalitionsvertrag finden können, weshalb sich jede Partei vor der Wahl gut überlegen sollte, in welchem Umfang sie Versprechen macht, an denen sie gemessen werden.

Das ist mit dem offen propagierten Rassismus und Antisemitismus Höckes nicht zu vergleichen, den Sie zwar verabscheuen, dem Sie aber politische Macht mit ihrer Stimme verleihen. Wer AfD wählt, der wählt auch Höcke und die Hochofenphantasien seiner Kollegen. Je höher der Anteil Derjenigen ist, die wie Sie behaupten Höcke zu verabscheuen, aber letztendlich wäre die Wahl von Rassismus, Antisemitismus und Extremismus das kleinere Übel, desto eher werden die Rassisten, Antisemiten, Extremisten ihren Rassismus, Antisemitismus, Extremismus durch Sie per Wahlstimme legitimiert umsetzen und ausleben dürfen.

Und eben dieses Denken unserer Politiker ist der Ursprung der aktuellen Frustration und "rechten Gegenbewegung". Der einfache Mensch wird belogen, nicht aufgeklärt - eher verklärt -, die Probleme und Ängste des kleinen Mannes werden klein geredet und sämtliche Glaubwürdigkeit politischer Vertreter kann man mittlerweile ad acta legen.


Es gab keinen Zeitpunkt auf dieser Erde, an dem es einfacher war, sich sachkundig zu machen, sowohl für den großen, als auch für den kleinen Mann.
Mir sind glaubwürdige Politiker, mir ist eine glaubwürdige Partei bekannt. Eine Partei, mit der ich in ihren Inhalten, Zielen und Aussagen weitestgehend konform gehe.
Dass diese Partei nicht die AfD ist, ist selbstverständlich; nichts ist unglaubwürdiger als eine Partei, die sich auf ein Thema kapriziert und auch bei diesem keine akzeptable Vorlagen zur Bearbeitung liefern kann.

Betrachten Sie es als persönlich Diffamierung, wenn meine Meinung konträr zu Ihrer Behauptung steht?

Bin ich als Mensch daher mittlerweile verbittert und enttäuscht? Ja. Entschuldige, aber kann hier jemand diesen Zustand ernsthaft leugnen?
Ich kann Ihren Zustand schwerlich aufgrund eines einzigen Beitrags beurteilen.

Ich bin weder verbittert, was ich auch mit Mitte dreißig nicht war, da hatte ich gerade zum zweiten Mal erfolgreich die Sahara durchquert, noch generell enttäuscht. Wenn, dann allenfalls von 12,6% der Wähler, die sich für mein Schicksal unter einer AfD Regierung nicht interessieren. Die aber im Gegenzug mein Verständnis und meine Absolution erwarten, für heutige und für künftige Taten ihrer AfD Wahl. No way.

Um heute in die Politik zu gelangen ist es doch völlig un relevant wie kompetent du in einem Themengebiet bist, du musst ein Menschenfänger sein (die seltensten sind es mit Ehrlichkeit), darüberhinaus zählt das allseits bekannte Vitamin B, wer kennt wen etc pp. und darüber hinaus darf man am besten kein "weißer Mann" mehr sein, bitte entweder Migrationshintergrund oder zumindest weiblich - alles für die Quoten und Vermarktbarkeit -.

Es ist heute nach wie vor einfach, in die Politik zu gelangen. Das fängt mit einem Parteibuch an und Betätigung auf kommunaler Ebene. Dazu wird weder Vitamin B benötig, noch ein bestimmtes Geschlecht und auch kein Ahnennachweis.

Betrachten Sie es als Diffamierung, wenn ich in diesen Punkten anderer Meinung bin als Sie?

- Um dem entgegen zu wirken, ich habe gegen keine der beiden Personengruppen etwas, ich bin nur der Meinung Deutschland sollte von den besten und klügsten regiert werden, ob dass dann zu 100% Frauen, zu 100% Personen mit Migrationshintergrund oder 100% weiße deutsche Männer sind, ist mir total egal. Man sollte keinen Posten zu unserem Wohl übernehmen nur weil es einer Quote entspricht -

Der Meinung bin ich ebenfalls, weshalb ich mich heute politisch betätige. "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Gibt es verwerfliche Personen in der AfD? Ja, definitiv. Gibt es leider in fast allen Parteien, hier benötigt die Partei definitiv einen Reinigungsprozess.
Die gewünschte geballte Verwerflichkeit des AfD Personals, ist mir bis heute in keiner anderen Partei begegnet. Im Einzelfall wurde in anderen Parteien zügig regiert und die betreffende Person ausgeschlossen.
Aber wen interessieren heute bei den Grünen noch die vermeintlichen Kinderschänder und Polizistenschläger? Ich denke dass die Grünen einen wichtigen ideologischen Beitrag zur deutschen Gesellschaft hatte, trotzdem hatten sie auch sehr sehr zweifelhaftes Personal in ihren Reihen - über Jahre hinweg.
Mich.
Bei den Grünen ebenso, wie bei der AfD. Nivellierungsversuchen stehe ich grundsätzlich höchst kritisch und ablehnend gegenüber. Wenn ein Apfel wurmstichig ist, macht es ihn nicht weniger wurmstichig, nur weil eine Pflaume ebenfalls wurmstichig ist.

Fühlen Sie sich diffamiert, weil ich konträrer Meinung bin?


Auf die Kernfrage, habe ich Angst vor einen rechten Umsturz? Nein. Ich sehe es als normale Gegenbewegung. Franz Josef Strauß, ehemaliger verstorbener CSU Politiker, hatte das Zitat gebracht "Rechts von uns ist nur noch die Wand". Diese Position haben die Unionsparteien unter Merkel allerdings zu unserem Schaden aufgegeben. Merkel ist mehr links der Mitte orientiert als Rechts. Rechts ist eben nicht "nur" Nationalismus bzw. "Ausländerfeindlichkeit", rechte Politik steht auch für konservative Werte. Da gibt es viele Menschen in Deutschland denen die immer noch wichtig sind bzw. es gibt auch viele in meiner Generation welche diese Werte wieder wichtig werden. Für mich gibt es aber keine Partei mehr die da durch aus klare Kante zeigt. Jetzt etwas plakativ zum Ende "Wer verraten wird von den alten Parteien, darf sich nicht wundern wenn man sich neuen Optionen zuwendet". Ich denke die AfD tut Deutschland gut, etablierte Parteien übernehmen wieder konservativere Positionen, selbst Punkte aus der PEGIDA Demo haben es in das Parteiprogramm von FDP und Co geschafft. Positionen wofür andere als Nazis, braunes Pack bzw Gesindel bezeichnet wurden, sind heute auch von den etablierten Parteien auf einmal wieder akzeptabel. Man muss Politik halt für alle Menschen machen und nicht nur für ein Klientel.
Sie betrachten einen rechten Umsturz mit allen Konsequenzen, die daraus resultieren werden, als legitim und akzeptabel.

Definition Umsturz

gewaltsame grundlegende Änderung der bisherigen politischen und öffentlichen Ordnung durch revolutionäre Beseitigung der bestehenden Regierungsform

https://www.duden.de/rechtschreibung/Umsturz

Dabei berufen Sie sich ausgerechnet auf Franz Josef Strauß, der das, was Sie wählen, mit allen Mitteln bekämpfte. In dem Wissen, dass sich am Rand rechts der CSU nur intolerables, rechtspopulistisches Volk tummelt. Finden Sie es nicht reichlich irrational, sich mit ihrer AfD Wahl ausgerechnet hinter der Strauß'schen Wand politisch angesiedelt zu wissen, dort wo definitiv Politik gegen Menschen gemacht wird und die Schuld dafür "den Politikern" in die Schuhe schieben zu wollen?

Zuletzt, nein, ich habe keine Angst vor einem rechten Umsturz, weil ich mit meiner Familie rechtzeitig das Land verlassen würde.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von KarlRanseier »

Bei einem Umsturz von rechts würden Poggenburg oder Höcke mit Fackelträgern vpn Pegida zum Landtag von Sachsen-Anhalt oder Thüringen ziehen und die Parlamentarier vertreiben.

Ihr Versuch, den Honecker als Ministerpräsidenten einzusetzen, damit er eine Mauer baut, die noch in 100 Jahren steht, wird allerdings scheitern, da dieser Mann längst tot ist.

Noch ungefährlicher wäre es, wenn Gauland neuer Führer werden will. Der würde sich schon kurz nach Beginn des Fackelmarschs gar nicht mehr daran erinnern können, wohin sie eigentlich laufen wollen und warum...
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Marmelada »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:09)

Geschichte wiederholt sich niemals 1:1. Ich bin weit weg davon z. B. die AfD für eine neue NSDAP zu halten. Denen fehlt schon eine charismatische Figur wie Adolf Hitler. (Herr Gauland mit seiner Hunde-Krawatte kommt da ja wohl kaum in Frage.) Ich sehe auch niemanden, der wieder Menschen ins Gas schicken möchte. Aber es gibt halt unmenschliche Politik auch unterhalb dieser Schwelle. Und natürlich könnte sich da etwas entwickeln. Ich hoffe es nicht, aber wer will das schon ausschließen?
Bernd Höcke käme in Frage. Und natürlich tritt die AfD zum jetzigen Zeitpunkt nicht 1:1 wie die NSDAP auf, so blöd ist sie nicht. Aber sie hat immer weniger Hemmungen davor, wie die Schwesterpartei der NPD zu erscheinen. Es würde jetzt den Rahmen sprengen, die lange Einzelfallskette im Detail aufzuzählen, was sich die AfD bereits traut und woran man sehr genau ablesen kann, wohin der Wind weht. Aktuell wurde von der Parteispitze das Kooperationsverbot mit PEGIDA gefällt, das man sich auferlegt hatte, um als "gemäßigt" zu erscheinen.

Vielleicht hilft eine Einschätzung aus den eigenen Reihen.

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 58382.html
Der frühere Vize-Vorsitzende der AfD, Hans-Olaf Henkel, sieht einen Rechtsruck seiner ehemaligen Partei. Die AfD sei mittlerweile zu einer „NPD light“ geworden, sagte er dem WDR-Magazin „Westpol“. „Ich mache mir schon Sorgen, denn ich darf daran erinnern, dass ich mit Herzblut für diese neue Partei gekämpft habe. Es macht mir Kummer, dass ich mitgeholfen habe, ein richtiges Monster zu erschaffen.“
Und das war 2015.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:24)

Ich denke dass das Potenzial der AfD noch viel größer ist.
Ist es nicht. Das Potenzial ist bei 13-14% für die AfD bundesweit ausgeschöpft. Bei den restlichen 87% der Bevölkerung besteht kein Bedarf für eine Partei, deren Funktionäre in Gossensprache reden und mit Fäkalwörtern und anderem Bullshit um sich werden und offen gerne mal Lügen verbreiten. Ebenso besteht kein Bedarf für Leute, die meinen, keine Verantwortung übernehmen zu müssen und lieber die Schuld auf "Den Praktikanten" oder "Den Mitarbeiter" abzuwälzen, den sie am besten gar nicht kennen.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:09)

Geschichte wiederholt sich niemals 1:1. Ich bin weit weg davon z. B. die AfD für eine neue NSDAP zu halten. Denen fehlt schon eine charismatische Figur wie Adolf Hitler. (Herr Gauland mit seiner Hunde-Krawatte kommt da ja wohl kaum in Frage.)
Er hat jetzt sogar eine neue Krawatte:
[youtube][/youtube]
Und natürlich könnte sich da etwas entwickeln. Ich hoffe es nicht, aber wer will das schon ausschließen?
Ich halte es vom System her schon ausgeschlossen und andere Länder würden da nicht tatenlos zusehen. Aber es hätte so oder so keinen Rückhalt in der Bevölkerung.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von DarkLightbringer »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:07)

Danke! Großes Danke, denn das ist meine Meinung. Denn diese Loyalität zum Land und zur Demokratie hast du - meiner Meinung nach - nicht bei CDU/SPD/Grüne/Linke/FDP.

Wie kann ich von Loyalität zur Demokratie reden wenn Abstimmungsgrenzen, die im Gesetz verankert sind, von heut auf morgen neu definiert werden wenn es meinen eigenen Vorhaben nützt?
Wie kann ich von Loyalität zum Land reden wenn die eigene Bevölkerung für Dumm verkauft wird wo man nur kann? Beispiel Flüchtlingskrise, Risiken wurden schlicht als Nichtig erklärt, die ankommenden Personen als zukünftige Facharbeiter deklariert die unsere Rentenkasse füllen. Wäre man ehrlich mit dem Thema umgegangen. Hätte man kontrolliert wer rein kommt, hätte man es als temporäre humanitäre Mission bezeichnet - kein Problem.

Loyalität zum Land heißt aber auch dass man für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen EU und Deutschland sorgt. Nicht das man zum willenlosen Zahlvieh der EU verkommt, welche sich selbst größer macht als die europäische Bevölkerung es will.

Mein Fazit ist einfach - Loyalität gibt es bei den "etablierten" Parteien nicht. Es sind Wendehälse die sich um ihre Pöstchen prügeln. Und hier bin ich wieder beim Punkt, ich sehe CDU/SPD/Grüne/Linke/FDP ebenso als Gefahr für uns alle an, wenn da kein grundlegendes Umdenken statt findet. Daher bin ich der Meinung dass die AfD eine Chance verdient. Jetzt rufen wieder alle Nazi - absolut grober unfug. Wenn Ihr das macht dann ruft bitte auch jedes Mal Kinderschänder wenn es um die Grünen geht. Alle Parteien haben vor allem kurz nach der Gründung ziemliche Leichen im Keller.
Gerne. Aber unter Loyalität verstehe ich etwas völlig anderes als Parteipolitik im Sinne der alternativen Südkurve im Stadion des Parlamentes. Die vertretenen Parteien und Mandatsträger sind gewählt worden, das IST die Demokratie, die Regierung wird durch die Majorität gebildet, genau das ist die Demokratie, das ist die Verfasstheit der Republik.

Loyalität zum Land heißt, Volk, Regierung und Verfassungsorgane zu respektieren, die Detailmeinung steht dem hintan. Beispiel FDP - das Flüchtlingsmanagement von 2015 wird fraglos kritisiert, eine Kriminalisierung der Regierung lehnt die FDP jedoch klar ab.

Die AfD hat Neonazis in ihren Reihen, sie sind mittlerweile sogar die entscheidende Lobby innerhalb der Partei. Da geht es nicht nur um ein paar Leichen im Keller, sondern um grundlegende, politische Subversion, um den Kampf von Anti-Demokraten gegen diese Republik. Von daher scheidet sich da die Spreu vom Weizen nunmal.
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[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Cat with a whip »

Die Dechtsblödies haben einiges nicht verstanden:
Ist der Rechtspopulismus eine kulturelle Gegenbewegung, die immer mächtiger wird? Vieles spricht für eine andere These: Er ist eine Art postmortale Erektion.
https://www.tagesspiegel.de/politik/ame ... 91554.html
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Kritikaster »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 11:05)

Wie gesagt, ich bin "neu" hier im Forum. Allerdings stelle ich mir hier die Frage ob solch eine Behauptung, von einer Person mit dem Titel "Vorstand" nicht auch mit Argumenten unterlegt werden sollte?
Das Argument zur aufgestellten Behauptung befindet sich, auch für Neulinge im Forum nachlesbar, zwischen den beiden Kommata. Und der Nachweis der Richtigkeit ist im AfD-Strang wiederholt anhand von Zitaten erbracht worden. Das kauen wir hier nicht noch einmal durch.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
CaptainJack

Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von CaptainJack »

sünnerklaas hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:24)

Ja klar braucht die AfD Zuzug. Auch und vor allem, damit es immer ausreichend Nachschub an Problemklientel gibt. Dann hat man immer tolle Wahlkampfthemen. Der kriminelle Ausländer - ja, das macht Stimmung, das schärft das Profil. Und jedes Mal kann man mit demselben alten Textbuch aus der Mottenkiste daherkommen.
Dass man damit kräftig auf die Nase fallen kann, sollte man spätestens seit Roland Kochs verunglückten Wahlkampf 2007/2008 wissen. Der 1999 lautstark angekündigte Bau eines Geschlossenen hessischen Jugendheims hatte bis dato gar nicht statt gefunden, die Jugendarrestanstalt Gelnhausen hatte die damalige Hessen-CDU bis zu Handlungsunfähigkeit kaputtgespart.
Ich spreche für die FDP und mache auch gleichzeitig das Ansinnen der AFD klar. Gleichzeitig mache ich darauf aufmerksam, dass der klassische Bürger, eher konservativ veranlagt, einen geregelten Zuzug wünscht. Und wenn das als rechts deklariert wird .... na und. Diese Zuordnungen sind doch eh pippifax. Entscheidend ist, was tatsächlich
sinnvoll ist.
Zu Koch: Inzwischen herrschen ganz andere (unhaltbare) Zustände!
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Marmelada »

jack000 hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:32)

Er hat jetzt sogar eine neue Krawatte:
[youtube][/youtube]
Das stört Bernd Höcke auf seinem Weg zur Spitze sicher nicht.
Ich halte es vom System her schon ausgeschlossen
Wenn faschistoide Bewegungen erst die Gelegenheit haben, rutschen ihnen Systeme den Buckel runter. Das ist das Gefährliche daran.
und andere Länder würden da nicht tatenlos zusehen.
Abgesehen davon, dass das bereits Krieg bedeuten würde, frage ich mich, welche anderen Länder das sein sollen. Die USA mit Trump? Russland mit Putin? Andere EU-Länder, die selbst von "Rechtspopulismus" durchtränkt sind?
Aber es hätte so oder so keinen Rückhalt in der Bevölkerung.
Wenn sie erst an die Spitze gewählt wurden, ist es zu spät. Dann bleibt dann nur noch das altbekannte "Hab von nichts gewusst.".
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:18)
Vielen Dank für Ihre Antwort, ich wäre aber froh wenn bei etwaigen Antwort evtl. etwas mehr Übersicht und weniger Zerstückelung der Fall ist.

Es ist allgemein bekannt dass die AfD überwiegend eine alte Anhängerschaft hat? Bitte Quellen oder ist es in Wirklichkeit das was populistische Parolen bei Ihnen hinterlassen hat?

Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -parteien/
https://de.statista.com/statistik/daten ... -parteien/
http://www.faz.net/aktuell/politik/afd- ... 23702.html

Fazit: Parteimitglieder sind bei allen Parteien - mit der Ausnahme der Grünen - eher in die Richtung des 60. Lebensjahres einzuordnen. Also ist perse die politische Anhängerschaft mit Parteibuch "alt". Dem entgegen ein weiterer plakativer Artikel der FAZ der aber dagegen hält dass die AfD Wählerschaft eben dann doch "jung und mänlich" ist. Darüber hinaus, ja der Frauen-Anteil in der AfD war 2016 mit 16% der niedrigste, dicht gefolgt mit den 20% der CSU, 22% bei der FDP und 26% bei der CDU. Ist es Ihr ernst aus solchen Auswertungen eine Stigmatisierung der AfD herzuleiten? Nur weil die anderen Parteien meist 10% mehr Frauen haben? Im großen und ganzen ist es dann eher ein trauriges Bild dass die Parteien generell für weibliche Mitglieder sehr unattraktiv sind.

Ihre Herleitung ist daher für mich grober Unfug!

Das Zitat von Müntefering ist für mich nach wie vor das was ich genannt habe. Es war damals in dem Interview kein Eingeständnis sondern eine empörende Antwort auf die Kritik der Medien. Ein Eingeständnis wäre es für mich gewesen wenn sich daraus eine Änderung des politischen Verhaltens zumindest der SPD abgeleitet hätte. Da aber auch nach diesen Worten ein "weiter so" erfolgte - hat sich nichts geändert und es wird genauso agiert. Zwar mag den Menschen der Zugang zu allgemeinen Quellen zur Verfügung stehen, aber nicht jeder hat wie Sie das Glück, Zeit und Geld mitte dreißig zu besitzen um zum zweiten Mal durch die Sahara zu reisen. Für viele Menschen ist es bittere Realität für ihr Einkommen und "überleben" in einer min. 40 Stunden Woche zu arbeiten (Überstunden sind heute ja mehr der gute Ton als eine Ausnahme), um danach geschafft nach Hause zu kommen. Nicht jeder hat dann die geistigen Kapazitäten frei sich informativ mit aktuellen Themen auseinander zu setzen. Ich meine das aktuelle TV-Programm ist ja Richtungsweisend mit was sich der durchschnittliche Deutsche berieseln lässt um abzuschalten.

Sie wollen mir sagen das bei anderen Parteien gehandelt wurde bei entsprechenden Vorwürfen? Das ist ein absoluter Blödsinn. Frei von den Vorwürfen welche die Grünen begleitet haben. Erinnern Sie sich an den Fall Edathy? Der damalige CDU Innenminister Friedrich hat die SPD vorgewarnt das ermittelt wird. Warum? Damals befand man sich bei der 2ten GroKo frisch in Verhandlungen und wollte eine eventuelle Regierung vor Schaden bewahren. Bis heute wird der SPD Spitze zugeschrieben Edathy gewarnt zu haben. Bei der Durchsuchung seiner Behausung nach Kinderpornos waren genannte Festplatten fachmännisch zerstört worden. Heißt es dass bei Ihnen das solche Personen aus dem Verkehr gezogen werden? In dem sie gewarnt werden und sich vor juristischer Verfolgung schützen können?

Außerdem ist es schlichte Wortklauberei das Wort Umsturz per Definition nun aus dem Duden zu ziehen, weil das zwar Beschreibung des Topics ist aber der gewaltsame Umsturz nicht das Thema ist sondern die politische Meinung bzw. politische Bühne.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Skull »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:07)

Daher bin ich der Meinung dass die AfD eine Chance verdient.
Da bin ich komplett anderer Meinung. Dieser "Haufen" sollte KEINE Chance für nichts erhalten.

Aber...hier ist ja nicht der AfD-Strang.

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Antonius
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Antonius »

Marmelada hat geschrieben:(22 Feb 2018, 13:07)
Der AfD-Strang wird permanent themenfremd zugemüllt und steht kurz vor Abschub in die Ablage, wenn ich die Mod-Ansage richtig verstanden habe.
Außerdem kommt zum Thema "Angst vor einem Umsturz von rechts" lediglich die AfD in Frage. Die Schwesterpartei NPD dürfte nicht in der Lage dazu sein.
Die NPD ist nicht die "Schwesterpartei" der AfD, zwischen AfD und NPD liegen Welten -- Gott-sei-Dank.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Marmelada »

Antonius hat geschrieben:(22 Feb 2018, 13:12)

Die NPD ist nicht die "Schwesterpartei" der AfD, zwischen AfD und NPD liegen Welten -- Gott-sei-Dank.
Der AfD-Mitbegründer Olaf Henkel sagte schon 2015 etwas anderes und es sind seitdem immer weniger Unterschiede erkennbar.

Übrigens, in Polen findet gerade ein Umsturz von rechts statt. Polen ist EU-Mitglied, deshalb gibt es Gegendruck von der EU. Aber wie das vor sich gehen soll, wenn sowas hier passiert, im größten, mächtigsten Land der EU... keine Ahnung. Insbesondere, wenn zeitgleich der FN in Frankreich das Ruder übernähme, auch diese Gefahr ist realistisch, wie man von der letzten Wahl weiß.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von hafenwirt »

Marmelada hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:50)

Abgesehen davon, dass das bereits Krieg bedeuten würde, frage ich mich, welche anderen Länder das sein sollen. Die USA mit Trump? Russland mit Putin? Andere EU-Länder, die selbst von "Rechtspopulismus" durchtränkt sind?
Ich weiß auch nicht, wie man auf die Idee kommt, dass Länder mal eben so in die Innenpolitik eines Landes eingreifen würden. Im 2. Weltkrieg wurde auch zunächst nur zugesehen. Es gibt auch diverse andere Staaten auf dieser Welt, wo innenpolitisch etwas schief läuft und nicht eingegriffen wird. Saudi Arabien und umliegende Staaten, Nordkorea, Indonesien, Bolivien, Argentinien zur Zeit der Militärdiktatur (hätten sie Falkland nicht angegriffen, wär das munter weitergegangen) und so weiter.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

Marmelada hat geschrieben:(22 Feb 2018, 13:21)

Der AfD-Mitbegründer Olaf Henkel sagte schon 2015 etwas anderes und es sind seitdem immer weniger Unterschiede erkennbar.

Übrigens, in Polen findet gerade ein Umsturz von rechts statt. Polen ist EU-Mitglied, deshalb gibt es Gegendruck von der EU. Aber wie das vor sich gehen soll, wenn sowas hier passiert, im größten, mächtigsten Land der EU... keine Ahnung. Insbesondere, wenn zeitgleich der FN in Frankreich das Ruder übernähme, auch diese Gefahr ist realistisch, wie man von der letzten Wahl weiß.

Ungarn ist hierbei auch noch zu erwähnen, generell die Staaten im ehemaligen Ostblock. Es gibt einfach einen starken rechten Ruck, der auch in Deutschland nicht zu verachten ist, das Potenzial liegt eben nicht nur bei 13-14%. Vielleicht hilft es aber auch mal darüber zu diskutieren "wie" und "warum" diese heftigen Bewegungen entstanden sind?

Volker Pispers - linksorientierter Kabarettist - hat häufig über die begrenzten Ressourcen der Welt referiert. Diese reichen nunmal nicht für alle, nur so kommen wirtschaftliche Flüchtlingsbewegungen zustande. Es muss halt endlich eine ehrliche Diskussion darüber statt finden, auf wie viel Wohlstand wollen wir verzichten um anderen zu Helfen einen höheren zu erreichen. Und viel wichtiger, wenn wir auf Wohlstand bzw. Ressourcen verzichten, kommt es beim Adressat an oder greifen andere Mächte wie USA und Co. zu?

Ich denke das viele "Rechte" gerne ihren Wohlstand behalten wollen wie er ist und bei vielen linken diese Überlegung noch gar nicht zustande kam.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Christian S. hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:50)

Vielen Dank für Ihre Antwort, ich wäre aber froh wenn bei etwaigen Antwort evtl. etwas mehr Übersicht und weniger Zerstückelung der Fall ist.

Es ist allgemein bekannt dass die AfD überwiegend eine alte Anhängerschaft hat? Bitte Quellen oder ist es in Wirklichkeit das was populistische Parolen bei Ihnen hinterlassen hat?

Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten ... -parteien/
https://de.statista.com/statistik/daten ... -parteien/
http://www.faz.net/aktuell/politik/afd- ... 23702.html

Fazit: Parteimitglieder sind bei allen Parteien - mit der Ausnahme der Grünen - eher in die Richtung des 60. Lebensjahres einzuordnen. Also ist perse die politische Anhängerschaft mit Parteibuch "alt". Dem entgegen ein weiterer plakativer Artikel der FAZ der aber dagegen hält dass die AfD Wählerschaft eben dann doch "jung und mänlich" ist. Darüber hinaus, ja der Frauen-Anteil in der AfD war 2016 mit 16% der niedrigste, dicht gefolgt mit den 20% der CSU, 22% bei der FDP und 26% bei der CDU. Ist es Ihr ernst aus solchen Auswertungen eine Stigmatisierung der AfD herzuleiten? Nur weil die anderen Parteien meist 10% mehr Frauen haben? Im großen und ganzen ist es dann eher ein trauriges Bild dass die Parteien generell für weibliche Mitglieder sehr unattraktiv sind.

Ihre Herleitung ist daher für mich grober Unfug!

Das Zitat von Müntefering ist für mich nach wie vor das was ich genannt habe. Es war damals in dem Interview kein Eingeständnis sondern eine empörende Antwort auf die Kritik der Medien. Ein Eingeständnis wäre es für mich gewesen wenn sich daraus eine Änderung des politischen Verhaltens zumindest der SPD abgeleitet hätte. Da aber auch nach diesen Worten ein "weiter so" erfolgte - hat sich nichts geändert und es wird genauso agiert. Zwar mag den Menschen der Zugang zu allgemeinen Quellen zur Verfügung stehen, aber nicht jeder hat wie Sie das Glück, Zeit und Geld mitte dreißig zu besitzen um zum zweiten Mal durch die Sahara zu reisen. Für viele Menschen ist es bittere Realität für ihr Einkommen und "überleben" in einer min. 40 Stunden Woche zu arbeiten (Überstunden sind heute ja mehr der gute Ton als eine Ausnahme), um danach geschafft nach Hause zu kommen. Nicht jeder hat dann die geistigen Kapazitäten frei sich informativ mit aktuellen Themen auseinander zu setzen. Ich meine das aktuelle TV-Programm ist ja Richtungsweisend mit was sich der durchschnittliche Deutsche berieseln lässt um abzuschalten.

Sie wollen mir sagen das bei anderen Parteien gehandelt wurde bei entsprechenden Vorwürfen? Das ist ein absoluter Blödsinn. Frei von den Vorwürfen welche die Grünen begleitet haben. Erinnern Sie sich an den Fall Edathy? Der damalige CDU Innenminister Friedrich hat die SPD vorgewarnt das ermittelt wird. Warum? Damals befand man sich bei der 2ten GroKo frisch in Verhandlungen und wollte eine eventuelle Regierung vor Schaden bewahren. Bis heute wird der SPD Spitze zugeschrieben Edathy gewarnt zu haben. Bei der Durchsuchung seiner Behausung nach Kinderpornos waren genannte Festplatten fachmännisch zerstört worden. Heißt es dass bei Ihnen das solche Personen aus dem Verkehr gezogen werden? In dem sie gewarnt werden und sich vor juristischer Verfolgung schützen können?

Außerdem ist es schlichte Wortklauberei das Wort Umsturz per Definition nun aus dem Duden zu ziehen, weil das zwar Beschreibung des Topics ist aber der gewaltsame Umsturz nicht das Thema ist sondern die politische Meinung bzw. politische Bühne.
Diffamierung.
Das ist der Eindruck, den Besuche bei AfD Veranstaltungen bei mir hinterlassen haben, zuzüglich der Erhebung nach den Wahlen. Nicht nur, aber vorwiegend alte Männer, nicht nur, aber vorwiegend Männer.


Diffamierung.

Diffamierung

Diffamierung

Diffamierung

Diffamierung

Auf meine Frage haben Sie es vorgezogen nicht einzugehen.

Mit solcher verbaler Methodik und mit solchem Klientel ist für mich die Angst vor einem Umsturz durch die Seite rechtsaußen hinter der Strauß'schen Wand nachvollziehbar.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Marmelada hat geschrieben:(22 Feb 2018, 12:50)

Abgesehen davon, dass das bereits Krieg bedeuten würde, frage ich mich, welche anderen Länder das sein sollen. Die USA mit Trump? Russland mit Putin? Andere EU-Länder, die selbst von "Rechtspopulismus" durchtränkt sind?

Wenn sie erst an die Spitze gewählt wurden, ist es zu spät. Dann bleibt dann nur noch das altbekannte "Hab von nichts gewusst.".
Das funktioniert nur ein einziges Mal. Der Zug ist abgefahren. Diese Erkenntnis hilft zwar im Moment nicht, aber solange der Geschichtsunterricht nicht durch Rechtsaußen klitternd beschnitten wird, hat diese eine gute Chance, sich bei der jungen Generation durchzusetzen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Angst vor einem Umsturz von Rechts?

Beitrag von Christian S. »

JJazzGold hat geschrieben:(22 Feb 2018, 13:40)
Wenn ich eine konstruktive Frage von Ihnen nicht berücksichtigt habe, tut es mir leid und ich würde Sie bitten diese zu wiederholen.

Fühle ich mich von ihnen diffamiert durch eine konträre Meinung? Nein, ich finde Deutschland braucht eine gesunde Diskussionskultur. Mit einer offenen Kultur in diesem Punkt hätten wir meiner Meinung nach keine verstärkten Ränder.

Ebenfalls habe ich andere Erfahrungen gemacht, als ich vor gut 10 Jahren mein Partei"buch" (Karte) an die CDU zurück geschickt habe - nach 2 Jahren Mitgliedschaft. Warum? Es ist meine Erfahrung, dass Personen in der Partei wie Lemmige dafür da waren, andere in Posten zu wählen damit die wieder andere in Posten wählen konnten. Das war ganz offen kommuniziert wurden, ein konstruktiver politischer Austausch fand kaum statt. Wäre es möglich in eine andere Partei einzutreten? Ja, aber es gibt keine einzige Partei deren Profil mich interessiert und nun kommen Sie bitte nicht mit dem Schmarn eine eigene Partei zu gründen. Dafür reichen meine finanziellen und zeitlichen Kapazitäten bei weitem nicht aus.

Ich weiss auch nicht was sie mit der dicken Unterlegung bestimmter Wörter erreichen wollen. Wenn ich sage etwas ist meiner Meinung nach grober Unfug - im übrigen hergeleitet durch Quellen -, ist es valide. Und bitte entschuldigen Sie, diese Quellen sind in dem Punkt wohl um einiges objektiver als Ihre Besuche bei AfD Veranstaltungen.

Nochmals um es klar zustellen, ich bin kein AfD Mitglied und ich werde dieser Partei ebenso wenig beitreten wie einer anderen. Ja, ich tendiere dazu wenn Neuwahlen sind dort mein Kreuz zu machen. Ich finde den Ansatz den Sie aber wählen, die AfD zu verteufeln. Genauso wie ihre Mitglieder und Wählerschaft ist schlicht falsch. Sie sind auf kommunaler ebene in einer Partei tätig? Vielleicht stellen Sie sich mal die Frage was die Parteien falsch gemacht haben das es zu so einem Ruck kommen konnte in der Gesellschaft.
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