Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
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Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Mein Beitrag besteht aus 2 Teilen. Der erste Teil drückt etwas aus, was mir zu dem Thema schon länger auf den Nägeln brennt. Der zweite ist eine Idee für einen Schluss, den man daraus ziehen könnte.
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I. Ich frage mich seit längerem, ob ich irgendetwas entscheidendes an der Flüchtlingskrise missverstehe, oder ob sie wirklich so heuchlerisch geführt wird, wie ich denke. Falls ersteres der Fall ist, erklärt mir bitte, wo mein Denkfehler liegt. Irgendwas muss ich missverstanden haben.
Einerseits empfindet man es skandalös, wenn die Grenzen kontrolliert werden sollen (was theoretisch auch Waffengewalt einschließen kann) oder wenn die CSU von einer Obergrenze spricht. Andererseits sichert man unsere Grenzen in der Tat, aber eben nicht hier, sondern in Libyen und in der Türkei, und man kooperiert dabei mit Autokraten und Warlords, die bestimmt nicht mit Samthandschuhen vorgehen. Auch erlässt die EU ein Gesetz, was den Export von Schlauchbooten blockieren soll. Angeblich alles, um die bösen Schlepper aufzuhalten. Komischerweise gilt das, im Gegensatz zu dem, was die AfD vorhat, als legitim. Ich sehe da eigentlich kaum einen Unterschied.
Das ist ungefähr so wie in "Super Mario", wo sich Bowser allerhand Fallen und Blockaden ausdenkt, um Mario an der Ankunft an seiner Festung zu hindern - mit dem Unterschied, dass er ihn mit heuchlerisch mit Handschlag begrüßt, sobald er jene Festung erreicht hat.
Die Idee, eine Obergrenze prinzipiell abzulehnen, erscheint mir absurd. Es geht gar nicht darum, dass sie niedrig sein muss, aber das Gegenteil davon wäre eine unbegrenzte Aufnahme. Die Sache ist die - wenn alle Menschen, die das Bedürfnis danach haben, in Deutschland einen Asylantrag zu stellen, es problemlos hierher schaffen würden, hätten wir vermutlich -zig Millionen Flüchtlinge. Wir sind nunmal eine reiche, stabile "Insel der Seligen" im Vergleich zu einem überwiegend trostlosen und gefährlichen Nordafrika. Die Regierung stellte es nach meinem Eindruck oft so dar, als würden wir derzeit allen helfen wollen, die unsere Hilfe ernsthaft beanspruchen. Aber mir scheint es so, dass wir das immer noch bei weitem nicht tun und wir dazu auch als einzelnes Land überhaupt nicht in der Lage wären.
Es existiert eine Abwägung zwischen 2 Faktoren, und je nach rechter und linker Seite wird fast immer die jeweils andere Seite ignoriert:
Durch die Aufnahme von Flüchtlingen in siebenstelliger Höhe akzeptieren wir zwar in der Tat hohe Kosten, hohen Integrationsaufwand, kulturelle Uneinigkeit und eine erhöhte Gewaltkriminalität.
Wir retten aber auch extrem vielen Menschen durch unsere Aufnahme ihr Leben. Und auch diejenigen, die nicht aus einer Lebensgefahr heraus hierher gekommen sind, kommen in der Regel aus erbärmlichsten Verhältnissen. Ein Begriff wie "Glücksritter" zu verwenden, ist zynisch. Keinen Beitrag zur Hilfe zu leisten, wäre meines Erachtens zwar nicht faschistisch, aber enorm rücksichtslos und ignorant.
Die Tatsache, dass überwiegend nur junge und männliche Flüchlinge kommen, spiegelt im Übrigen auch nicht die reale Bedürftigkeit wieder. Man kann sich denken, dass Frauen unter dem Krieg mindestens so sehr leiden müssen wie die Männer, diese aber die Überfahrt oft körperlich nicht schaffen oder schlicht nicht von der Familie finanziell ausreichend unterstützt werden. Diese ungleiche demographische Verteilung erschwert obendrein massiv die Integration in den westlichen Ländern.
Verstehe ich an dieser Sache irgendetwas grundsätzlich nicht oder ist es wirklich so heuchlerisch und albern, wie ich denke? Wenn nein, komme ich zu Punkt 2.
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II. Warum führen wir nicht einerseits Grenzkontrollen ein, übernehmen aber andererseits den Transport der Flüchtlinge aus Krisengebieten selbst?
Mein Eindruck ist, dass wir uns einerseits über die AfD und die ertrinkenden Flüchtlinge im Mittelmeer empören, es aber andererseits von den Kosten her zu vernachlässigen wäre, sich selbst um den Transport zu kümmern. Wir verdammen diejenigen, die ehrlich sagen, dass sie keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, tun aber trotzdem so, dass das Problem die vergleichsweise kostengünstige Reise hierher sei. Mein Eindruck ist, dass man zwar einerseits nicht zu den schlechten Menschen gehören will, die Flüchtlinge an der Grenze abweisen, aber andererseits es als Recht und Billig empfindet, wenn diese Flüchtlinge es erst gar nicht hierher schaffen.
Denn wenn ich das Problem richtig verstanden habe, ist es eben in Wahrheit letztendlich doch eine quantitative Frage. Die Nachfrage nach Hilfe ist viel zu hoch, und wir bekommen das nur deshalb nicht zu sehen, weil wir eben die Schicksale all jener ausblenden, die die Reise hierher erst gar nicht antreten oder gar auf dem Weg sterben.
Wenn wir das selbst machen würden, könnten wir vorher politisch festlegen, wie viele wir aufnehmen, und sogar die Einreise in einer Art und Weise quotieren, so dass es demographisch gleichmäßig wäre. Wir könnten die Flugzeuge, mit denen man die Flüchtlinge abholt, direkt dorthin schicken, wo man weiß, dass es Brennpunkte sind und die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Man könnte die Personalien vorher checken und die Verteilung auf Wohnungen, soziale Einrichtungen etc. schon viel früher planen und koordinieren. Und vor allem, niemand müsste diesen gefährlichen, entwürdigenden Weg mit den Schlauchbooten antreten. Es wäre ja sogar heute schon möglich, dass sie per Flugzeug kommen - ein Flugticket wäre meines Wissens sogar billiger als das, was teilweise für die Schlepper ausgegeben wird. Da stehen nur Formalien im Weg.
Es geht mir erstmal überhaupt nicht um die Zahl - sowohl eine niedrige als auch eine sehr hohe wäre möglich - aber dann könnte man das doch viel koordinierter Regeln, auch mit den anderen EU-Staaten. Wir könnten vielen Flüchtlingen helfen und hätten trotzdem nicht den von rechter Seite teils zu Recht beklagten Kontrollverlust. Dass wir am liebsten alle aufnehmen würden, aber nicht die fiesen Schlepper unterstützen wollen, glaubt uns im Anbetracht unseres Verhaltens doch eh niemand - oder?
Wie gesagt, vielleicht verstehe ich irgendwas falsch an der Debatte.
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I. Ich frage mich seit längerem, ob ich irgendetwas entscheidendes an der Flüchtlingskrise missverstehe, oder ob sie wirklich so heuchlerisch geführt wird, wie ich denke. Falls ersteres der Fall ist, erklärt mir bitte, wo mein Denkfehler liegt. Irgendwas muss ich missverstanden haben.
Einerseits empfindet man es skandalös, wenn die Grenzen kontrolliert werden sollen (was theoretisch auch Waffengewalt einschließen kann) oder wenn die CSU von einer Obergrenze spricht. Andererseits sichert man unsere Grenzen in der Tat, aber eben nicht hier, sondern in Libyen und in der Türkei, und man kooperiert dabei mit Autokraten und Warlords, die bestimmt nicht mit Samthandschuhen vorgehen. Auch erlässt die EU ein Gesetz, was den Export von Schlauchbooten blockieren soll. Angeblich alles, um die bösen Schlepper aufzuhalten. Komischerweise gilt das, im Gegensatz zu dem, was die AfD vorhat, als legitim. Ich sehe da eigentlich kaum einen Unterschied.
Das ist ungefähr so wie in "Super Mario", wo sich Bowser allerhand Fallen und Blockaden ausdenkt, um Mario an der Ankunft an seiner Festung zu hindern - mit dem Unterschied, dass er ihn mit heuchlerisch mit Handschlag begrüßt, sobald er jene Festung erreicht hat.
Die Idee, eine Obergrenze prinzipiell abzulehnen, erscheint mir absurd. Es geht gar nicht darum, dass sie niedrig sein muss, aber das Gegenteil davon wäre eine unbegrenzte Aufnahme. Die Sache ist die - wenn alle Menschen, die das Bedürfnis danach haben, in Deutschland einen Asylantrag zu stellen, es problemlos hierher schaffen würden, hätten wir vermutlich -zig Millionen Flüchtlinge. Wir sind nunmal eine reiche, stabile "Insel der Seligen" im Vergleich zu einem überwiegend trostlosen und gefährlichen Nordafrika. Die Regierung stellte es nach meinem Eindruck oft so dar, als würden wir derzeit allen helfen wollen, die unsere Hilfe ernsthaft beanspruchen. Aber mir scheint es so, dass wir das immer noch bei weitem nicht tun und wir dazu auch als einzelnes Land überhaupt nicht in der Lage wären.
Es existiert eine Abwägung zwischen 2 Faktoren, und je nach rechter und linker Seite wird fast immer die jeweils andere Seite ignoriert:
Durch die Aufnahme von Flüchtlingen in siebenstelliger Höhe akzeptieren wir zwar in der Tat hohe Kosten, hohen Integrationsaufwand, kulturelle Uneinigkeit und eine erhöhte Gewaltkriminalität.
Wir retten aber auch extrem vielen Menschen durch unsere Aufnahme ihr Leben. Und auch diejenigen, die nicht aus einer Lebensgefahr heraus hierher gekommen sind, kommen in der Regel aus erbärmlichsten Verhältnissen. Ein Begriff wie "Glücksritter" zu verwenden, ist zynisch. Keinen Beitrag zur Hilfe zu leisten, wäre meines Erachtens zwar nicht faschistisch, aber enorm rücksichtslos und ignorant.
Die Tatsache, dass überwiegend nur junge und männliche Flüchlinge kommen, spiegelt im Übrigen auch nicht die reale Bedürftigkeit wieder. Man kann sich denken, dass Frauen unter dem Krieg mindestens so sehr leiden müssen wie die Männer, diese aber die Überfahrt oft körperlich nicht schaffen oder schlicht nicht von der Familie finanziell ausreichend unterstützt werden. Diese ungleiche demographische Verteilung erschwert obendrein massiv die Integration in den westlichen Ländern.
Verstehe ich an dieser Sache irgendetwas grundsätzlich nicht oder ist es wirklich so heuchlerisch und albern, wie ich denke? Wenn nein, komme ich zu Punkt 2.
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II. Warum führen wir nicht einerseits Grenzkontrollen ein, übernehmen aber andererseits den Transport der Flüchtlinge aus Krisengebieten selbst?
Mein Eindruck ist, dass wir uns einerseits über die AfD und die ertrinkenden Flüchtlinge im Mittelmeer empören, es aber andererseits von den Kosten her zu vernachlässigen wäre, sich selbst um den Transport zu kümmern. Wir verdammen diejenigen, die ehrlich sagen, dass sie keine Flüchtlinge aufnehmen wollen, tun aber trotzdem so, dass das Problem die vergleichsweise kostengünstige Reise hierher sei. Mein Eindruck ist, dass man zwar einerseits nicht zu den schlechten Menschen gehören will, die Flüchtlinge an der Grenze abweisen, aber andererseits es als Recht und Billig empfindet, wenn diese Flüchtlinge es erst gar nicht hierher schaffen.
Denn wenn ich das Problem richtig verstanden habe, ist es eben in Wahrheit letztendlich doch eine quantitative Frage. Die Nachfrage nach Hilfe ist viel zu hoch, und wir bekommen das nur deshalb nicht zu sehen, weil wir eben die Schicksale all jener ausblenden, die die Reise hierher erst gar nicht antreten oder gar auf dem Weg sterben.
Wenn wir das selbst machen würden, könnten wir vorher politisch festlegen, wie viele wir aufnehmen, und sogar die Einreise in einer Art und Weise quotieren, so dass es demographisch gleichmäßig wäre. Wir könnten die Flugzeuge, mit denen man die Flüchtlinge abholt, direkt dorthin schicken, wo man weiß, dass es Brennpunkte sind und die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Man könnte die Personalien vorher checken und die Verteilung auf Wohnungen, soziale Einrichtungen etc. schon viel früher planen und koordinieren. Und vor allem, niemand müsste diesen gefährlichen, entwürdigenden Weg mit den Schlauchbooten antreten. Es wäre ja sogar heute schon möglich, dass sie per Flugzeug kommen - ein Flugticket wäre meines Wissens sogar billiger als das, was teilweise für die Schlepper ausgegeben wird. Da stehen nur Formalien im Weg.
Es geht mir erstmal überhaupt nicht um die Zahl - sowohl eine niedrige als auch eine sehr hohe wäre möglich - aber dann könnte man das doch viel koordinierter Regeln, auch mit den anderen EU-Staaten. Wir könnten vielen Flüchtlingen helfen und hätten trotzdem nicht den von rechter Seite teils zu Recht beklagten Kontrollverlust. Dass wir am liebsten alle aufnehmen würden, aber nicht die fiesen Schlepper unterstützen wollen, glaubt uns im Anbetracht unseres Verhaltens doch eh niemand - oder?
Wie gesagt, vielleicht verstehe ich irgendwas falsch an der Debatte.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
1 ist definitiv heuchlerisch. Vor allem wenn man bedenkt, dass die italienische Regierung geheimverträge mit Libyen geschlossen hat um Flüchtlinge aufzuhalten. (Warum diese Geheimnistuerei?!)
Wenn sie dann im Meer sind werden sie aber nicht zurückgebracht, sondern nach Europa chauffiert anstatt zurück nach Libyen oder Tunesien. Organisiert durch die italienische Küstenwache!
2 ich finde deinen Vorschlag gut! Auch wenn das de Fakto das Ende von Schengen bedeutet (was schade ist).
Wenn sie dann im Meer sind werden sie aber nicht zurückgebracht, sondern nach Europa chauffiert anstatt zurück nach Libyen oder Tunesien. Organisiert durch die italienische Küstenwache!
2 ich finde deinen Vorschlag gut! Auch wenn das de Fakto das Ende von Schengen bedeutet (was schade ist).
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Wenn die Bedingungen zu einen regulären Flugbetrieb in die Flüchtlingsnationen gegeben sind entfällt meiner Meinung nach ein Anspruch als Flüchtling nach dem Asylrecht .
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Flüchtlinge aus der Türkei werden ja eingeflogen, weil die Grenze zwischen Griechenland und Bulgarien zu ist.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Es gibt keine vielen Millionen, die nach Deutschland wollen. Über Jahre weniger als eine Viertelmillion, dann mal etwas mehr. Und natürlich ist eine Obergrenze nicht als rein theoretisches fernes Maximum gemeint sondern als "weniger als jetzt". Obwohl heuer kaum wer kam.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Einige Faktoren hast du richtig erkannt, aber was wäre die Alternative zu deinem heuchlerisch, dein Vorschlag hat einen ganz entscheidenen Hinkefuss.
1. Der Fakt und dies hast du auch richtig erkannt, daß durch vermehrte Krisen , Hungersnöte und Klimawandel wesentlich mehr Menschen fliehen muessen, wollen bzw. dazu auch in der Lage sind und es auch riskieren.
2. Der Reichtum und das relativ bessere Leben in Europa ect. ist im Zuge der Globalsierung und Digitalisierung selbst in den hintersten Winkel der Erde kein Geheimnis mehr.
3. Eine eigene Flüchtlingslogistik in den betroffenen Ländern/Regionen eine ganz wichtige Vorraussetzung erfüllen muss. Sicherheit und Zustimmung der örtlichen Regierungen. Da du wohl nicht mit Diktatoren ect. verhandeln möchtest, fallen wohl viele dieser Fluchthotspots als Logistikhotspot aus.
4. Wir nehmen ja nicht regelmäßig Millionen von Flüchtlinge auf . 2015 war und sollte eine einmalige Sache bleiben, ich denke mal da sind wir uns alle einig.
5. Fakt ist auch, die meisten Flüchtlinge würden lieber in ihrer Heimat bleiben , wenn sie denn die Wahl hätten, daher sind stabilisierungs Einsätze plus "Marschalpläne", gerechter Handel die weit aus bessere Lösung um Massenflucht zu verhindern.
6. Wichtig dabei ist und auch dies hast du richtig erkannt, daß dies nur wirklich wirksam seien kann, wenn alle Nationen, z.B. die von Flüchtlingsströmen hauptsächlich betroffen sind, auch wirklich ernsthaft gemeinsame Lösungen angehen.
7. Hohe Flüchtlingszahlen (gerade zentriert auf nur wenige Länder) sind deshalb schon nicht gesund, weil kein Land auf hohe Flüchtlingszahlen in relativ kurzer Zeit ausgerichtet ist. Sowohl Logistisch als auch Gesellschaftlich.
8. Da unser Grundgesetz keine Obergrenze für Asly vorsieht und wir auch die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben haben, sind externe Lösungen die bessere Wahl, da wir dort auch mehr Gestaltungsfreiräume haben.
9. Schengen auszusetzen wäre m.M. ein riesiger Fehler, dies kann man höchstens temporär machen, z.B. wenn ein Erdogan den Flüchtlingsdeal mit der EU platzen lässt.
10. der wichtigste Punkt ist m.M. aber, daß die int. Staatengemeinschaft die globale Überbevölkerung in den Griff kriegen muss, sonst bekommt man Fluchtgründe wohl nie erträglich eingedämmt.
Also wenn ich mal davon ausgehe, daß wir das Rad der Globalisierung nicht mehr zurück drehen können, noch wollen, dann bleibt uns gar nix anderes übrig, um uns über Probleme in anderen Ländern nicht nur Gedanken zu machen, sondern zu versuchen deren Lebensverhältnisse zu verbessern bzw. anzugleichen. Was mom. leider geschieht ist m.M. nur Flickschusterrei und wird die Probleme die uns auch Probleme bereiten auf Dauer nicht beseitigen
Btw. Auch für die Transporte von diesen Flüchtlingsgebieten zu uns, tritt wohl eine automatische Obergrenze in Kraft, nämlich die der möglichen/nötigen Logistik, für sehr viele Menschen. Vorteil ist natürlich, daß wir dieses Elend aus unseren unmittelbaren Fokus nehmen, wäre ja für viele auch sehr angenehm....
1. Der Fakt und dies hast du auch richtig erkannt, daß durch vermehrte Krisen , Hungersnöte und Klimawandel wesentlich mehr Menschen fliehen muessen, wollen bzw. dazu auch in der Lage sind und es auch riskieren.
2. Der Reichtum und das relativ bessere Leben in Europa ect. ist im Zuge der Globalsierung und Digitalisierung selbst in den hintersten Winkel der Erde kein Geheimnis mehr.
3. Eine eigene Flüchtlingslogistik in den betroffenen Ländern/Regionen eine ganz wichtige Vorraussetzung erfüllen muss. Sicherheit und Zustimmung der örtlichen Regierungen. Da du wohl nicht mit Diktatoren ect. verhandeln möchtest, fallen wohl viele dieser Fluchthotspots als Logistikhotspot aus.
4. Wir nehmen ja nicht regelmäßig Millionen von Flüchtlinge auf . 2015 war und sollte eine einmalige Sache bleiben, ich denke mal da sind wir uns alle einig.
5. Fakt ist auch, die meisten Flüchtlinge würden lieber in ihrer Heimat bleiben , wenn sie denn die Wahl hätten, daher sind stabilisierungs Einsätze plus "Marschalpläne", gerechter Handel die weit aus bessere Lösung um Massenflucht zu verhindern.
6. Wichtig dabei ist und auch dies hast du richtig erkannt, daß dies nur wirklich wirksam seien kann, wenn alle Nationen, z.B. die von Flüchtlingsströmen hauptsächlich betroffen sind, auch wirklich ernsthaft gemeinsame Lösungen angehen.
7. Hohe Flüchtlingszahlen (gerade zentriert auf nur wenige Länder) sind deshalb schon nicht gesund, weil kein Land auf hohe Flüchtlingszahlen in relativ kurzer Zeit ausgerichtet ist. Sowohl Logistisch als auch Gesellschaftlich.
8. Da unser Grundgesetz keine Obergrenze für Asly vorsieht und wir auch die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben haben, sind externe Lösungen die bessere Wahl, da wir dort auch mehr Gestaltungsfreiräume haben.
9. Schengen auszusetzen wäre m.M. ein riesiger Fehler, dies kann man höchstens temporär machen, z.B. wenn ein Erdogan den Flüchtlingsdeal mit der EU platzen lässt.
10. der wichtigste Punkt ist m.M. aber, daß die int. Staatengemeinschaft die globale Überbevölkerung in den Griff kriegen muss, sonst bekommt man Fluchtgründe wohl nie erträglich eingedämmt.
Also wenn ich mal davon ausgehe, daß wir das Rad der Globalisierung nicht mehr zurück drehen können, noch wollen, dann bleibt uns gar nix anderes übrig, um uns über Probleme in anderen Ländern nicht nur Gedanken zu machen, sondern zu versuchen deren Lebensverhältnisse zu verbessern bzw. anzugleichen. Was mom. leider geschieht ist m.M. nur Flickschusterrei und wird die Probleme die uns auch Probleme bereiten auf Dauer nicht beseitigen
Btw. Auch für die Transporte von diesen Flüchtlingsgebieten zu uns, tritt wohl eine automatische Obergrenze in Kraft, nämlich die der möglichen/nötigen Logistik, für sehr viele Menschen. Vorteil ist natürlich, daß wir dieses Elend aus unseren unmittelbaren Fokus nehmen, wäre ja für viele auch sehr angenehm....
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Das ist kein Zufall. Nur die fitteren Fremdlinge sollen nach Europa kommen, um die aussterbenden europäischen Völker zu ersetzen.Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 03:57)
Die Tatsache, dass überwiegend nur junge und männliche Flüchlinge kommen, spiegelt im Übrigen auch nicht die reale Bedürftigkeit wieder
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Wäre die Debatte eine andere, wenn nur hunderttausende junge ledige Frauen kämen?Niklas hat geschrieben:(26 Sep 2017, 11:38)
Das ist kein Zufall. Nur die fitteren Fremdlinge sollen nach Europa kommen, um die aussterbenden europäischen Völker zu ersetzen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Natürlich ist unser Verhalten heuchlerisch, weil wir denen, die unseren Schutz am dringendsten brauchen, keinen Schutz geben können oder wollen. Als moralische Beruhigungspille hat Merkel dann im Herbst 2015 die Tore aufgemacht und hunderttausende Menschen unkontrolliert ins Land gelassen, wissentlich, dass man auch Nicht-Asylberechtigte höchstwahrscheinlich nie wieder los wird.
Wir brauchen - wie von der FDP gefordert - ein stringentes Gesetz, das Asyl, Aufenthalt und Familiennachzug regelt, wo alle Vorschriften zusammengefasst und nicht über x verschiedene Gesetze verstreut sind. Dann brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, wo genau festgelegt ist, wer einwandern darf und wer nicht. Das ist aber nur die innenpolitische Seite.
Die andere Seite ist außenpolitisch. Wir geben jetzt pro Jahr 22 Mrd. € zur Bewältigung der Flüchtlingskrise aus, damit hätte man rund um Syrien sehr viele gut ausgestattete Flüchtlingslager bauen können, die dann auch wirklich allen Flüchtlingen, auch Frauen, Kindern, Alten und Kranken zu Gute gekommen wären. Diese Option sollte man sich in Zukunft offenhalten, anstatt sich auf schmutzige Deals mit Diktatoren und Warlords einzulassen.
Fluchtursachen müssen beseitigt werden. Im Falle Syriens ist das natürlich sehr schwierig, weil Russland da sein eigenes Süppchen kocht und Assad retten will. Die Weltgemeinschaft muss anfangen, an einem Strang zu ziehen und zum Wohle der Menschen Partikularinteressen hinten anzustellen. Dazu gehört natürlich auch die EU, die mittels subventionierter Lebensmittelexporte in Afrika die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört, deren Fischereiflotte die Existenz von afrikanischen Fischern vernichtet, die ihr Heil dann in Flucht oder Gewalt suchen. Die Vernunft muss Einzug halten und der Profit muss sich hinten anstellen.
Wir brauchen - wie von der FDP gefordert - ein stringentes Gesetz, das Asyl, Aufenthalt und Familiennachzug regelt, wo alle Vorschriften zusammengefasst und nicht über x verschiedene Gesetze verstreut sind. Dann brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, wo genau festgelegt ist, wer einwandern darf und wer nicht. Das ist aber nur die innenpolitische Seite.
Die andere Seite ist außenpolitisch. Wir geben jetzt pro Jahr 22 Mrd. € zur Bewältigung der Flüchtlingskrise aus, damit hätte man rund um Syrien sehr viele gut ausgestattete Flüchtlingslager bauen können, die dann auch wirklich allen Flüchtlingen, auch Frauen, Kindern, Alten und Kranken zu Gute gekommen wären. Diese Option sollte man sich in Zukunft offenhalten, anstatt sich auf schmutzige Deals mit Diktatoren und Warlords einzulassen.
Fluchtursachen müssen beseitigt werden. Im Falle Syriens ist das natürlich sehr schwierig, weil Russland da sein eigenes Süppchen kocht und Assad retten will. Die Weltgemeinschaft muss anfangen, an einem Strang zu ziehen und zum Wohle der Menschen Partikularinteressen hinten anzustellen. Dazu gehört natürlich auch die EU, die mittels subventionierter Lebensmittelexporte in Afrika die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört, deren Fischereiflotte die Existenz von afrikanischen Fischern vernichtet, die ihr Heil dann in Flucht oder Gewalt suchen. Die Vernunft muss Einzug halten und der Profit muss sich hinten anstellen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Da würde ich fast drauf wetten. Natürlich hätten wir nicht die Probleme die eher Männerspezifisch sind und dies sind ja schon die größsten Brocken.Quatschki hat geschrieben:(26 Sep 2017, 11:47)
Wäre die Debatte eine andere, wenn nur hunderttausende junge ledige Frauen kämen?
Zuletzt geändert von relativ am Di 26. Sep 2017, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ich behaupte mal, daß die Entscheidung von der Frau Merkel eben nicht nur moralischer Natur war, sondern viel mehr Pragmatismus da drin war, denn du vergisst, daß diese Leute teils schon auf der Autobahn Richtung Deutschland zu Fuß unterwegs waren.Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2017, 11:49)
Natürlich ist unser Verhalten heuchlerisch, weil wir denen, die unseren Schutz am dringendsten brauchen, keinen Schutz geben können oder wollen. Als moralische Beruhigungspille hat Merkel dann im Herbst 2015 die Tore aufgemacht und hunderttausende Menschen unkontrolliert ins Land gelassen, wissentlich, dass man auch Nicht-Asylberechtigte höchstwahrscheinlich nie wieder los wird.
Wir brauchen - wie von der FDP gefordert - ein stringentes Gesetz, das Asyl, Aufenthalt und Familiennachzug regelt, wo alle Vorschriften zusammengefasst und nicht über x verschiedene Gesetze verstreut sind. Dann brauchen wir ein Einwanderungsgesetz, wo genau festgelegt ist, wer einwandern darf und wer nicht. Das ist aber nur die innenpolitische Seite.
Also Merkel wollte eher so Bilder wie die in Ungarn verhindern. Ungarn kann Merkel heute noch auf Knien danken, daß ihre Tat von Orbans schäbigen Verhalten abgelenkt hat.
Ein Einwanderungsgesetz verhindert , wenn es hart auf hart kommt, aber nicht mögliche Flüchtlingswellen. Er regelt "nur" die juristisch/rechtliche Seite in Deutschland.
Ja hätte haben können, diese erkenntnis hätte Frau Merkel ob ihrer Entscheidung aber genau wieviel gebracht?Die andere Seite ist außenpolitisch. Wir geben jetzt pro Jahr 22 Mrd. € zur Bewältigung der Flüchtlingskrise aus, damit hätte man rund um Syrien sehr viele gut ausgestattete Flüchtlingslager bauen können, die dann auch wirklich allen Flüchtlingen, auch Frauen, Kindern, Alten und Kranken zu Gute gekommen wären. Diese Option sollte man sich in Zukunft offenhalten, anstatt sich auf schmutzige Deals mit Diktatoren und Warlords einzulassen.
Da sind die Probleme die die Staatengemeinschaft lösen muss, wenn es global vorran gehen soll und Flüchtlingsströme vermieden werden sollen.Fluchtursachen müssen beseitigt werden. Im Falle Syriens ist das natürlich sehr schwierig, weil Russland da sein eigenes Süppchen kocht und Assad retten will. Die Weltgemeinschaft muss anfangen, an einem Strang zu ziehen und zum Wohle der Menschen Partikularinteressen hinten anzustellen.
Sowohl die EU als auch die UN, sollten nicht für die jeweiligen Industrien ihre Heimatländer solche Hilfsmaßnahmen starten, sondern gezielt Aufbaumaßnahmen zur Eigenversorung und Stabilität und für die Weiterentwicklung dieser Länder. Wandert das Gro der Gelder wieder in die Geberländer, bringt dies nicht den erwünschten Erfolg, sondern die Maßnahmen verpuffen nach kurzer Zeit wieder.Dazu gehört natürlich auch die EU, die mittels subventionierter Lebensmittelexporte in Afrika die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört, deren Fischereiflotte die Existenz von afrikanischen Fischern vernichtet, die ihr Heil dann in Flucht oder Gewalt suchen. Die Vernunft muss Einzug halten und der Profit muss sich hinten anstellen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ja, "unser" Verhalten ist heuchlerisch und beginnt bereits mit der Bezeichnung "Flüchtlingskrise". Wir reden nicht über konkrete Flucht nach Naturkatastrophen.
Ohne JEDE Heuchelei heisst das Problem:
Begegnung von Steinzeit, Mittelalter und Moderne und der Versuch des Überspringens von hunderten und tausenden von Jahren der Entwicklung einer Sozialisation durch rein geografische Veränderung.
Es gibt keine Flüchtlingskrise, es gibt ein Bildungsgefälle und die tatsächliche, praktische Überwindung dieses Gefälles nach Prämissen der Moderne heisst Kolonialismus, allein die Feststellung des Vorhandenseins dieses Gefälles wird als Rassismus bezeichnet.
Ohne JEDE Heuchelei heisst das Problem:
Begegnung von Steinzeit, Mittelalter und Moderne und der Versuch des Überspringens von hunderten und tausenden von Jahren der Entwicklung einer Sozialisation durch rein geografische Veränderung.
Es gibt keine Flüchtlingskrise, es gibt ein Bildungsgefälle und die tatsächliche, praktische Überwindung dieses Gefälles nach Prämissen der Moderne heisst Kolonialismus, allein die Feststellung des Vorhandenseins dieses Gefälles wird als Rassismus bezeichnet.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Bevor ich draufhaue,....ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:35)
Ja, "unser" Verhalten ist heuchlerisch und beginnt bereits mit der Bezeichnung "Flüchtlingskrise". Wir reden nicht über konkrete Flucht nach Naturkatastrophen.
Ohne JEDE Heuchelei heisst das Problem:
Begegnung von Steinzeit, Mittelalter und Moderne und der Versuch des Überspringens von hunderten und tausenden von Jahren der Entwicklung einer Sozialisation durch rein geografische Veränderung.
Es gibt keine Flüchtlingskrise, es gibt ein Bildungsgefälle und die tatsächliche, praktische Überwindung dieses Gefälles nach Prämissen der Moderne heisst Kolonialismus, allein die Feststellung des Vorhandenseins dieses Gefälles wird als Rassismus bezeichnet.
stellt sich die Frage was du dir unter diesen "Kolonialismus" so alles vorstellt. Alter Prägung?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Kolonialismus ist natürlich extrem negativ behaftet, zu groß waren die Gräuel, die damit über die Urbevölkerung gebracht wurden. Heute heißt es Entwicklungshilfe und jedes Jahr gehen weit über 100 Mrd. € in die Welt, ohne wirklich etwas ausrichten zu können. Da muss man auch mal ansetzen, die Verteilung der Gelder muss an die Bereitschaft der Nehmerländer, wirklich etwas zu verändern (zB. Geburtenkontrolle, Korruptionsbekämpfung, Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat) geknüpft werden, reine Alimentierung auch in Form von Infrastruktur bringt es nicht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Sehe ich ähnlich, eine neue Partnerschaft, die sowohl auf wirtschaftlichen, gesellschaftlichen als auch auf kulturellen Gebieten vorrangetrieben werden sollte, ich für mich der einzig friedliche Lösungansatz, der funktionieren könnte.Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:48)
Kolonialismus ist natürlich extrem negativ behaftet, zu groß waren die Gräuel, die damit über die Urbevölkerung gebracht wurden. Heute heißt es Entwicklungshilfe und jedes Jahr gehen weit über 100 Mrd. € in die Welt, ohne wirklich etwas ausrichten zu können. Da muss man auch mal ansetzen, die Verteilung der Gelder muss an die Bereitschaft der Nehmerländer, wirklich etwas zu verändern (zB. Geburtenkontrolle, Korruptionsbekämpfung, Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat) geknüpft werden, reine Alimentierung auch in Form von Infrastruktur bringt es nicht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Nein, ich meine, dass weisse Mann, dem es so gut geht, dass man zu ihm flüchten muss, "den Neger" an die Hand nehmen muss, um ihm einfachste, moderne Sozialisation beizubringen, damit es dem Azubi auch bald so gut geht wie dem Massa ....relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:39)
Bevor ich draufhaue,....
stellt sich die Frage was du dir unter diesen "Kolonialismus" so alles vorstellt. Alter Prägung?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Eben, aber es gibt diese Länder, diese Staaten als, sozusagen autorisierte, Partner gar nicht. Es gibt abertausend Stämme und Clans ....Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:48)
Kolonialismus ist natürlich extrem negativ behaftet, zu groß waren die Gräuel, die damit über die Urbevölkerung gebracht wurden. Heute heißt es Entwicklungshilfe und jedes Jahr gehen weit über 100 Mrd. € in die Welt, ohne wirklich etwas ausrichten zu können. Da muss man auch mal ansetzen, die Verteilung der Gelder muss an die Bereitschaft der Nehmerländer, wirklich etwas zu verändern (zB. Geburtenkontrolle, Korruptionsbekämpfung, Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat) geknüpft werden, reine Alimentierung auch in Form von Infrastruktur bringt es nicht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Der Ansatz funktioniert NUR mit Hilfe eines gewaltigen Entwicklungssprunges der Steinzeitgesellschaften im Busch. Und der passiert ganz sicher nicht ....relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:55)
Sehe ich ähnlich, eine neue Partnerschaft, die sowohl auf wirtschaftlichen, gesellschaftlichen als auch auf kulturellen Gebieten vorrangetrieben werden sollte, ich für mich der einzig friedliche Lösungansatz, der funktionieren könnte.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Na dann leben wir halt mit den Flüchtlingsströmen.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:28)
Der Ansatz funktioniert NUR mit Hilfe eines gewaltigen Entwicklungssprunges der Steinzeitgesellschaften im Busch. Und der passiert ganz sicher nicht ....
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ja, natürlich, was denn sonst?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ah, der weisse Massa will wieder Herr über seine eigenen Sklaven werden. Na hoffentlich bringst du deinen Negern dann auch wirklich etwas bei, die letzten Weissen haben dies nicht geschafft.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:24)
Nein, ich meine, dass weisse Mann, dem es so gut geht, dass man zu ihm flüchten muss, "den Neger" an die Hand nehmen muss, um ihm einfachste, moderne Sozialisation beizubringen, damit es dem Azubi auch bald so gut geht wie dem Massa ....
Erbärmlich echt Thor.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Meine Güte, erkennst Du nicht mal mehr Ironie?relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:35)
Ah, der weisse Massa will wieder Herr über seine eigenen Sklaven werden. Na hoffentlich bringst du deinen Negern dann auch wirklich etwas bei, die letzten Weissen haben dies nicht geschafft.
Erbärmlich echt Thor.
Der weisse Mann MUSS "den Neger" an die Hand nehmen, als Lehrmeister und Azubi. Das ist ZWANGSLÄUFIG !!!
Es ist eine Hierarchie.
Oder willst Du, dass "wir" unsere sozialen Errungenschaften der letzen 200 Jahre wieder aufgeben und zurückfallen in separate Stammes -und Clangesellschaften der Urzeit?
Dann müssen wir die "Flüchtlinge" nur gewähren lassen und ihre Standards widerstandslos übernehmen.
In wenigen Jahren sieht es bei uns genau so aus wie in den Herkunftsgebieten ....
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Einbindung in den Welthandel als Handelspartner und Schluss mit dieser Ausbeutung. Wir brauchen keine T-Shirts für 7,99 im 5er Pack. Arbeit und Naturschutz ist der beste Schutz vor Krieg, Hunger und Flucht.Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:48)
Kolonialismus ist natürlich extrem negativ behaftet, zu groß waren die Gräuel, die damit über die Urbevölkerung gebracht wurden. Heute heißt es Entwicklungshilfe und jedes Jahr gehen weit über 100 Mrd. € in die Welt, ohne wirklich etwas ausrichten zu können. Da muss man auch mal ansetzen, die Verteilung der Gelder muss an die Bereitschaft der Nehmerländer, wirklich etwas zu verändern (zB. Geburtenkontrolle, Korruptionsbekämpfung, Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat) geknüpft werden, reine Alimentierung auch in Form von Infrastruktur bringt es nicht.
Wie du schon schriebst, keine blinden Gelder irgendwohin, für Paläste, in die eigene Tasche oder in dunkle Kanäle irgendwelcher Terrorbanden fließen.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Stimmt, sterben die letzten Insekten, sieht es hier trotz Regen ganz schnell wie in Afrika aus.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:41)
Meine Güte, erkennst Du nicht mal mehr Ironie?
Der weisse Mann MUSS "den Neger" an die Hand nehmen, als Lehrmeister und Azubi. Das ist ZWANGSLÄUFIG !!!
Es ist eine Hierarchie.
Oder willst Du, dass "wir" unsere sozialen Errungenschaften der letzen 200 Jahre wieder aufgeben und zurückfallen in separate Stammes -und Clangesellschaften der Urzeit?
Dann müssen wir die "Flüchtlinge" nur gewähren lassen und ihre Standards widerstandslos übernehmen.
In wenigen Jahren sieht es bei uns genau so aus wie in den Herkunftsgebieten ....
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ich kenne Ironie lieber Thor und ich entscheide wem ich diese abnehme.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:41)
Meine Güte, erkennst Du nicht mal mehr Ironie?
Der weisse Mann MUSS "den Neger" an die Hand nehmen, als Lehrmeister und Azubi. Das ist ZWANGSLÄUFIG !!!
Es ist eine Hierarchie.
Oder willst Du, dass "wir" unsere sozialen Errungenschaften der letzen 200 Jahre wieder aufgeben und zurückfallen in separate Stammes -und Clangesellschaften der Urzeit?
Dann müssen wir die "Flüchtlinge" nur gewähren lassen und ihre Standards widerstandslos übernehmen.
In wenigen Jahren sieht es bei uns genau so aus wie in den Herkunftsgebieten ....
Wo schrieb ich etwas von Aufgeben unserer Errungenschaften? Du willst doch, das wir mit weitern Flüchtlingen leben muessen, die unsere Standarts weder kennen noch leben, oder war dies auch Ironie?
Nein Thor mir geht es um ein Zusammenwachsen und dies geht nur als Prozess und die Überbrückungszzeit muessen wir die Rückschläge und Gegebenheiten pragmatisch lösen.
Nur wer natürlich selber noch im steinzeitlichen Denken, welches er anderen vorwirft, verhaftet ist, wird es natürlich schwer haben solche notwendigen Veränderungen geistig zu verkraften.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Wo schrieb ich was von Sklaverei?relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:51)
Ich kenne Ironie lieber Thor und ich entscheide wem ich diese abnehme.
Wo schrieb ich etwas von Aufgeben unserer Errungenschaften? ....
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Es geht nicht um Insektensterben, sondern um Heuchelei in der sog. "Flüchtlingskrise".Olympus hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:48)
Stimmt, sterben die letzten Insekten, sieht es hier trotz Regen ganz schnell wie in Afrika aus.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Nun Massa und Neger sind eben bekannte Begriffe aus der Ära der Sklaverrei, daß ich da einen Kontext herstelle ist doch völlig normal.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
OK, Kontext:relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 14:01)
Nun Massa und Neger sind eben bekannte Begriffe aus der Ära der Sklaverrei, daß ich da einen Kontext herstelle ist doch völlig normal.
Zitat, Hervorhebungen auch von mir:
"Nein, ich meine, dass weisse Mann, dem es so gut geht, dass man zu ihm flüchten muss, "den Neger" an die Hand nehmen muss, um ihm einfachste, moderne Sozialisation beizubringen, damit es dem Azubi auch bald so gut geht wie dem Massa ...."
Mi diesem Kontext habe ich beschrieben, wo der Unterschied zum klassischen Kolonialismus ist, was ja Deine Frage war, da ich den Terminus Kolonialismus benutzte.
Von Sklaverei steht dort nicht mal 30 Metaebenen weiter unten etwas .....
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Di 26. Sep 2017, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Wie kommst du dann auf Afrika? Zudem ist die Krise nur noch ein Wellchen.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 14:00)
Es geht nicht um Insektensterben, sondern um Heuchelei in der sog. "Flüchtlingskrise".
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Hmm??Olympus hat geschrieben:(26 Sep 2017, 14:07)
Wie kommst du dann auf Afrika? Zudem ist die Krise nur noch ein Wellchen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Nun der unterschied liegt evtl. in deiner Rethorik gegenüber diesen Menschen, daher nehme ich dir diese Ironie nicht mehr ab, sondern ordne sie in deine überhebliche und arrogante Éinstellung zu diesen Menschen ein.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 14:07)
OK, Kontext:
Zitat, Hervorhebungen auch von mir:
"Nein, ich meine, dass weisse Mann, dem es so gut geht, dass man zu ihm flüchten muss, "den Neger" an die Hand nehmen muss, um ihm einfachste, moderne Sozialisation beizubringen, damit es dem Azubi auch bald so gut geht wie dem Massa ...."
Mi diesem Kontext habe ich beschrieben, wo der Unterschied zum klassischen Kolonialismus ist, was ja Deine Frage war, da ich den Terminus Kolonialismus benutzte.
Von Sklaverei steht dort nicht mal 30 Metaebenen weiter unten etwas .....
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ich habe keine überhebliche oder arrogante Einstellung zu "diesen Menschen", sondern eine ganz pragmatische, also eine zur Analyse und Problemlösung notwendige!relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 14:15)
Nun der unterschied liegt evtl. in deiner Rethorik gegenüber diesen Menschen, daher nehme ich dir diese Ironie nicht mehr ab, sondern ordne sie in deine überhebliche und arrogante Éinstellung zu diesen Menschen ein.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Eine pragmatisch ausgelegte Person benutzt m.M. nicht diese deine Rethorik um Probleme ect. zu benennen.ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 15:10)
Ich habe keine überhebliche oder arrogante Einstellung zu "diesen Menschen", sondern eine ganz pragmatische, also eine zur Analyse und Problemlösung notwendige!
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Aha, was hätte ich denn an Rhetorik benutzt, was Deinem Verständnis von Pragmatik widerspräche?relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 15:25)
Eine pragmatisch ausgelegte Person benutzt m.M. nicht diese deine Rethorik um Probleme ect. zu benennen.
Ich hoffe, Du meinst nicht die rhetorischen Termini in der ironischen Erklärung der Problematik "Kolonialismus und Entwicklungshilfe" ...
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ich empfinde das Verhalten nicht als heuchlerisch aber als feige. In jeder Bundestagsfraktion gibt es mindestens einen Abgeordneten oder Minister, der über die nötigen juristischen Fachkenntnisse verfügt, den Sachverhalt des geltenden Asylrechtes in Deutschland und der EU klar und verständlich der Bevölkerung darzulegen. Wer im Asylrecht eine Obergrenze will, muss den §§16a des Grundgesetzes ändern. Laut zweier Urteile des EuGH gilt Dublin III und Schengen uneingeschränkt. Das heißt ganz klar, dass unbefristete Binnengrenzkontrollen im Schengenraum nicht erlaubt sind, aber Flüchtlinge an der Grenze zwischen zwei Schengenländern zurückgewiesen werden können. Viele Politiker verschiedener Parteien faseln über Rechtsbrüche, haben sich aber garnicht umfassend mit dem geltenden Recht auseinandergesetzt. Das ist für mich grob fahrlässig und niemand darf sich über das Wahlergebnis wundern.Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 03:57)
Die Idee, eine Obergrenze prinzipiell abzulehnen, erscheint mir absurd. Es geht gar nicht darum, dass sie niedrig sein muss, aber das Gegenteil davon wäre eine unbegrenzte Aufnahme. Die Sache ist die - wenn alle Menschen, die das Bedürfnis danach haben, in Deutschland einen Asylantrag zu stellen, es problemlos hierher schaffen würden, hätten wir vermutlich -zig Millionen Flüchtlinge.
Verstehe ich an dieser Sache irgendetwas grundsätzlich nicht oder ist es wirklich so heuchlerisch und albern, wie ich denke? Wenn nein, komme ich zu Punkt 2.
II. Warum führen wir nicht einerseits Grenzkontrollen ein, übernehmen aber andererseits den Transport der Flüchtlinge aus Krisengebieten selbst?
Wie gesagt, vielleicht verstehe ich irgendwas falsch an der Debatte.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ein paar Anmerkungen.
Die Aussengrenzen statt der Innengrenzen zu sichern und ggf dicht zu machen, hat den Vorteil, dass die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU, ein wichtiger Erfolgsfaktor derselben, weniger leidet.
Danke für diesen Hinweis. Nein, das Asylgesetz und die GFK rechtfertigen nicht die Aufnahme reiner "Wirtschaftsflüchtlinge", damit ist letzteres nicht gesetzeskonform. Man darf dennoch ab und zu darauf hinweisen, dass es schlimmere Taten auf der Welt gibt, als jemandem zu helfen, der aus der Not kommt.
Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 03:57)
[...]
Einerseits empfindet man es skandalös, wenn die Grenzen kontrolliert werden sollen (was theoretisch auch Waffengewalt einschließen kann) oder wenn die CSU von einer Obergrenze spricht. Andererseits sichert man unsere Grenzen in der Tat, aber eben nicht hier, sondern in Libyen und in der Türkei, und man kooperiert dabei mit Autokraten und Warlords, die bestimmt nicht mit Samthandschuhen vorgehen. Auch erlässt die EU ein Gesetz, was den Export von Schlauchbooten blockieren soll. Angeblich alles, um die bösen Schlepper aufzuhalten. Komischerweise gilt das, im Gegensatz zu dem, was die AfD vorhat, als legitim. Ich sehe da eigentlich kaum einen Unterschied.
Das ist ungefähr so wie in "Super Mario", wo sich Bowser allerhand Fallen und Blockaden ausdenkt, um Mario an der Ankunft an seiner Festung zu hindern - mit dem Unterschied, dass er ihn mit heuchlerisch mit Handschlag begrüßt, sobald er jene Festung erreicht hat.
Die Aussengrenzen statt der Innengrenzen zu sichern und ggf dicht zu machen, hat den Vorteil, dass die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU, ein wichtiger Erfolgsfaktor derselben, weniger leidet.
[...]
Und auch diejenigen, die nicht aus einer Lebensgefahr heraus hierher gekommen sind, kommen in der Regel aus erbärmlichsten Verhältnissen. Ein Begriff wie "Glücksritter" zu verwenden, ist zynisch.
Danke für diesen Hinweis. Nein, das Asylgesetz und die GFK rechtfertigen nicht die Aufnahme reiner "Wirtschaftsflüchtlinge", damit ist letzteres nicht gesetzeskonform. Man darf dennoch ab und zu darauf hinweisen, dass es schlimmere Taten auf der Welt gibt, als jemandem zu helfen, der aus der Not kommt.
... ist übrigens keine. Die jungen Männer sind überproportional vertreten, aber nicht die deutliche Mehrheit, nicht mal die Mehrheit überhaupt. Ca. 1/3 sind Frauen und ca. 1/3 sind Kinder (allerdings natürlich nicht überschneidungsfrei).Die Tatsache, dass überwiegend nur junge und männliche Flüchlinge kommen, [...]
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Danke für die Antwort, ich zitiere jetzt nicht alles. Stimme zu, ist halt die Frage, wie man das angeht. Eine langfristige Strategie, um die Ursachen anzugehen, wird auf jeden Fall gebraucht. Oberflächlich betrachtet wollen das alle, aber z.B. unsere Parteiendemokratie ist ja auch mit dem Problem der kurzen Legislaturperioden verbunden. Die Parteien wollen schnelle Ergebnisse vorweisen können und das steht so großen Problemen oft im Weg.relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:04)
[...] Also wenn ich mal davon ausgehe, daß wir das Rad der Globalisierung nicht mehr zurück drehen können, noch wollen, dann bleibt uns gar nix anderes übrig, um uns über Probleme in anderen Ländern nicht nur Gedanken zu machen, sondern zu versuchen deren Lebensverhältnisse zu verbessern bzw. anzugleichen. Was mom. leider geschieht ist m.M. nur Flickschusterrei und wird die Probleme die uns auch Probleme bereiten auf Dauer nicht beseitigen
So empfinde ich das eigentlich nicht. Wenn wir den Transport selbst übernehmen würden und es nicht davon abhängig machen würden, wer hier ankommt, nähmen wir das Heft selbst in die Hand. Man könnte uns konkret vorwerfen, wenn wir zu wenige Flüchtlinge aufnähmen. Im Moment, so mein Eindruck, überlassen wir das ziemlich praktisch autokratischen Staaten, die weit weg sind.relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:04)
Btw. Auch für die Transporte von diesen Flüchtlingsgebieten zu uns, tritt wohl eine automatische Obergrenze in Kraft, nämlich die der möglichen/nötigen Logistik, für sehr viele Menschen. Vorteil ist natürlich, daß wir dieses Elend aus unseren unmittelbaren Fokus nehmen, wäre ja für viele auch sehr angenehm....
An anderer Stelle schreibst du:relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:04)
4. Wir nehmen ja nicht regelmäßig Millionen von Flüchtlinge auf . 2015 war und sollte eine einmalige Sache bleiben, ich denke mal da sind wir uns alle einig.
Da wir die Ursachen ja eben noch nicht angegangen sind: Warum ist denn davon auszugehen, dass 2015 eine einmalige Sache bleiben wird? Die Ursachen können ja offenbar nicht auf die Schnelle bekämpft werden. Würdest du entsprechend im Nachhinein sagen, dass man die Aufnahme von 2015 grundsätzlich besser hätte besser lösen können und wenn ja, wie?relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 12:07)
Ich behaupte mal, daß die Entscheidung von der Frau Merkel eben nicht nur moralischer Natur war, sondern viel mehr Pragmatismus da drin war, denn du vergisst, daß diese Leute teils schon auf der Autobahn Richtung Deutschland zu Fuß unterwegs waren.[...]
Wie würdest du das angehen wollen?ThorsHamar hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:24)
Nein, ich meine, dass weisse Mann, dem es so gut geht, dass man zu ihm flüchten muss, "den Neger" an die Hand nehmen muss, um ihm einfachste, moderne Sozialisation beizubringen, damit es dem Azubi auch bald so gut geht wie dem Massa ....
Interessant, hast du dazu einen Link oder ggf. eine Buchempfehlung?Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Sep 2017, 11:49)
[...] Die Weltgemeinschaft muss anfangen, an einem Strang zu ziehen und zum Wohle der Menschen Partikularinteressen hinten anzustellen. Dazu gehört natürlich auch die EU, die mittels subventionierter Lebensmittelexporte in Afrika die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zerstört, deren Fischereiflotte die Existenz von afrikanischen Fischern vernichtet, die ihr Heil dann in Flucht oder Gewalt suchen. Die Vernunft muss Einzug halten und der Profit muss sich hinten anstellen.
Ich hab den Eindruck, dass sich das in den kommenden Jahrzehnten von selbst erledigen wird. Langfristig können nicht mal die Hungerlöhne der dritten Welt mit Maschinen mithalten und der Imageschaden ist auch offensichtlich, was dazu führen wird, dass sich dieser Ausbeutungskapitalismus in vielen Bereichen von selbst beenden wird. Adidas fängt zB schon damit an, seine Schuhe wieder in Deutschland herzustellen: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Adidas-ba ... 69641.htmlOlympus hat geschrieben:(26 Sep 2017, 13:45)
Einbindung in den Welthandel als Handelspartner und Schluss mit dieser Ausbeutung. Wir brauchen keine T-Shirts für 7,99 im 5er Pack. Arbeit und Naturschutz ist der beste Schutz vor Krieg, Hunger und Flucht.
Wie du schon schriebst, keine blinden Gelder irgendwohin, für Paläste, in die eigene Tasche oder in dunkle Kanäle irgendwelcher Terrorbanden fließen.
Die Frage ist dann nur, ob das wirklich gut für die betroffenen Länder ist? Viele Konzerne (und deren Konsumenten, zugegebenermaßen auch ich) haben fraglos die Notlage der armen Länder ausgenutzt, aber bedeutet das denn auch, dass es den Menschen besser gehen wird, sobald die Konzerne weg sind? Ich bezweifle das, denn auch schlechte Arbeitsplätze sind immerhin Arbeitsplätze, und der Lohn der globalen Konzerne spiegelte ja auch leider nur den lokalen Lohn wider.
Edit:
Da frage ich mich halt, ob das wirklich stimmt. Ist die Nachfrage wirklich so stark gesunken oder haben sich nur unsere Abschottungsmechanismen verbessert? Schon alleine durch die ungleiche Demographie scheint es doch so, als würde da irgendwas fehlen.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(26 Sep 2017, 07:27)
Es gibt keine vielen Millionen, die nach Deutschland wollen. Über Jahre weniger als eine Viertelmillion, dann mal etwas mehr. Und natürlich ist eine Obergrenze nicht als rein theoretisches fernes Maximum gemeint sondern als "weniger als jetzt". Obwohl heuer kaum wer kam.
___
Ansonsten, ich bin in diesem Forum zwar kein Mod, aber weniger Sandkasten und mehr Sachlichkeit wär nett. Danke für die sachorientieren Beiträge
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Sicher. Aber damit ist nur einem geholfen, vielen anderen, die in der Not verharren müssen, nicht. Dass dabei auch viele Menschen auf dem Weg zu uns auf der Strecke bleiben, sollte auch nicht unerwähnt bleiben, ebenso wie die Tatsache, dass daran kriminelle Subjekte aka Schlepper prächtig verdienen.Brainiac hat geschrieben:(26 Sep 2017, 16:32)
Man darf dennoch ab und zu darauf hinweisen, dass es schlimmere Taten auf der Welt gibt, als jemandem zu helfen, der aus der Not kommt.
Landwirtschaft: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/f ... -1.3314106Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 16:47)
Interessant, hast du dazu einen Link oder ggf. eine Buchempfehlung?
Fischerei: https://www.heise.de/tp/features/Der-gr ... 18149.html
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Es wird beides eine Rolle spielen. Fakt ist, dass lange vor 2016 viele Ecken der Welt gleich in unserer Nähe ziemlich übel waren, dass Millionen Menschen auf der Flucht waren und aber keine Millionen pro Jahr zu uns kamen, obwohl es viel leichter war als jetzt - und dass auch zum Höhepunkt der doch überschaubaren Flüchtlingsdelle keine "Millionen" kamen. Es standen auch keine "Millionen" in den Lagern direkt an den Hindernissen. Ich halte das Thema für extrem aufgeblasen in dieser Hinsicht.Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 16:47)
Da frage ich mich halt, ob das wirklich stimmt. Ist die Nachfrage wirklich so stark gesunken oder haben sich nur unsere Abschottungsmechanismen verbessert? Schon alleine durch die ungleiche Demographie scheint es doch so, als würde da irgendwas fehlen.
Was aber wahr ist:
1) Viele lokale Aufnahmezentren waren trotz viel Ehrenamt und gutem Einsatz mit dieser doch überschaubaren Delle sichtlich überfordert. Machen wir es den Regionen zu leicht, überfordert sein zu wollen? Ist es zu unattraktiv, seine Planung gescheit zu machen? Warnungen gab es jahrelang
2) Vielen, die sich jetzt beschweren, waren auch 200.000 pro Jahr schon immer viel zu viel. Grundsätzlich. Denen ist noch jede Obergrenze zu hoch, egal welche. Null wäre denen gerade noch aushaltbar.
3) Es gibt zu 1) und 2) sicher auch ein paar halbe, viertel und dreiviertel zustimmende. Das ist mir wurst.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
200.000 pro Jahr wären auch zu viel.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:04)
Es wird beides eine Rolle spielen. Fakt ist, dass lange vor 2016 viele Ecken der Welt gleich in unserer Nähe ziemlich übel waren, dass Millionen Menschen auf der Flucht waren und aber keine Millionen pro Jahr zu uns kamen, obwohl es viel leichter war als jetzt - und dass auch zum Höhepunkt der doch überschaubaren Flüchtlingsdelle keine "Millionen" kamen. Es standen auch keine "Millionen" in den Lagern direkt an den Hindernissen. Ich halte das Thema für extrem aufgeblasen in dieser Hinsicht.
Was aber wahr ist:
1) Viele lokale Aufnahmezentren waren trotz viel Ehrenamt und gutem Einsatz mit dieser doch überschaubaren Delle sichtlich überfordert. Machen wir es den Regionen zu leicht, überfordert sein zu wollen? Ist es zu unattraktiv, seine Planung gescheit zu machen? Warnungen gab es jahrelang
2) Vielen, die sich jetzt beschweren, waren auch 200.000 pro Jahr schon immer viel zu viel. Grundsätzlich. Denen ist noch jede Obergrenze zu hoch, egal welche. Null wäre denen gerade noch aushaltbar.
3) Es gibt zu 1) und 2) sicher auch ein paar halbe, viertel und dreiviertel zustimmende. Das ist mir wurst.
Berlin als größte deutsche Stadt hat 3,5 Millionen Einwohner
Das wären alle 5 Jahre eine neue Großstadt
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
krone hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:11)
200.000 pro Jahr wären auch zu viel.
Berlin als größte deutsche Stadt hat 3,5 Millionen Einwohner
Das wären alle 5 Jahre eine neue Großstadt
200 000 entspricht in etwa der Differenz zwischen Geburten- und Sterberate.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Diese Rechnung ist BlödsinnJJazzGold hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:17)
200 000 entspricht in etwa der Differenz zwischen Geburten- und Sterberate.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ich sag ja, alles Nazis
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
krone hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:19)
Diese Rechnung ist Blödsinn
Bei solchen Debattenbeiträgen wundert es mich nicht, dass es beim Thema Flüchtlinge nicht vorangehen will.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:23)
Ich sag ja, alles Nazis
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ein weiteres Beispiel in der Disziplin "Lügen mit Statistik".JJazzGold hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:22)
Die ist statistisch belegt.
https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/
1985 hatten wir - gesamtdeutsch - mit 77.6 Mill. den Tiefststand der Bevölkerung erreicht. Inzwischen liegt die Einwohnerzahl um 5 Millionen höher. Das ist Nettoeinwanderung. Mit allen Kosten und Konsequenzen.
Ziehen wir davon den Sterbeüberschuss ab, dann kommen wir auf noch höhere Zahlen.
Zuletzt geändert von Senexx am Di 26. Sep 2017, 17:39, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
2015: 737.000 Geburten, 925.000 Tote.
2010: 677.000 Geburten, 859.000 Tote.
2005: 686.000 Geburten, 830.000 Tote.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Da muss nichts vorangehen. Die Fakten sind seit 20 Jahren unverändert. Deutschland hat rund eine Million Auswanderer und rund 200.000 Sterbeüberschuss, der Wanderungssaldo war zwischen 2004 und 2007 unter 100.000 pro Jahr, danach sogar eine Weile negativ.Wähler hat geschrieben:(26 Sep 2017, 17:33)
Bei solchen Debattenbeiträgen wundert es mich nicht, dass es beim Thema Flüchtlinge nicht vorangehen will.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?
Ja. Komplett.Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 03:57)
Wie gesagt, vielleicht verstehe ich irgendwas falsch an der Debatte.
Ihr Ansatz ist richtig. Das Heuchlerische. Es geht gar nicht um einen Beitrag zur Linderung der Probleme der Welt.
Es geht um brutale Interessen. Eigensüchtige, rücksichtslose Interessen. Moral spielt keine Rolle. Ist nur Vorwand.
Aber die Schlussfolgerungen, die Sie ziehen sind komplett falsch.