Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

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Brainiac
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Brainiac »

Europa2050 hat geschrieben:(27 Sep 2017, 08:29)

Ohne Zahlen zu haben (wie will man das auch messen?) würde ich eher das Gegenteil behaupten.

Hier in Europa unter korruptionsfreien, organisatorisch optimierten und technikunterstützten Bedingungen Menschen auszubilden, scheint mir die effektivste Weise zu sein, die Defizite dieser weniger entwickelten Gesellschaften dauerhaft zu beheben.
Zudem nehmen diese Menschen im Optimalfall mit:
- liberales Menschenbild und Demokratieverständnis,
- Selbstvertrauen
- Sprachkenntnisse
- Netzwerk in der alten Welt
- religiöse Toleranz
- etwas Eigenkapital
Das wird nicht bei jedem klappen und es wird auch nicht jeder zurückkehren (Stichwort Einwanderungsgesetz) aber schon 50% bringen m.E. mehr, als vor Ort diktatorische und korrupte Systeme indirekt zu unterstützen.
Nur ist dieses Verfahren leider sehr teuer.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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ThorsHamar
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von ThorsHamar »

Brainiac hat geschrieben:(27 Sep 2017, 16:58)

1. Wenn du schon dazwischenhaust, folge bitte wenigstens der Diskussion zwischen Tom und mir, wir sprachen explizit über die Bewertung der Aufnahme von "Wirtschaftsflüchtlingen". Des weiteren widerspreche ich deiner Behauptung, dass KEINE der Zuwanderer Flüchtlinge in unserem Sinn seien. Ein nennenswerter Teil sicher nicht, da stimme ich zu.
Ich habe niemals behauptet, dass es keine Flüchtlinge gäbe, sondern dass die Zuwanderer, über die wir hier eben sprachen, keine Flüchtlinge im unserem Asylsinne sind.
Und dabei bleibe ich auch.
2. Dein Text belegt in keiner Weise, dass Entwicklungshilfe "Heuchelei" sei. Nur dass sie offensichtlich schlecht funktioniert. Da gehe ich sogar mit.
Die Heuchelei besteht darin, dass es gar kein Gesamtkonzept gibt, also kein gemeinsames Ziel von Hilfe und Empfänger.
Solange, wie das nicht klar ist, nenne ich diesen idiotischen Aktionismus Heuchelei, denn er ist keine tatsächliche Hilfe.
3. Ich teile nicht deine Einschätzung, dass EH. nicht funktionieren KANN. Sie müsste nur m.E. viel stärker an Eigenleistungen und Good Governance gebunden werden und weniger mit der Gießkanne erfolgen.
Was habe ich dazu geschrieben? "... weil die von Hilfe Begünstigten kaum Anstalten machen ( können) den westlichen Konzepten zu folgen.
Wenn die Alimentierung aufhört, hört auch das Interesse an Eigenengagement sofort wieder auf. "

Dem ist nichts hinzuzufügen.
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relativ
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von relativ »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Sep 2017, 16:37)

Na Du bist ja wirklich lustig ... :p
Welche Standards soll man denn sonst anlegen, afrikanische ?
Natürlich sind die westlichen Standards der Massstab. Das ergibt sich doch schon allein aus der Marschrichtung der Einwanderung.
Kein Wunder, dass Du mich missverstehen musst, wenn Du nicht mal kapierst, über was hier geredet wird, sorry ....
Ja, ICH lege den westlichen Standard an und komme deshalb zu meinen Schlussfolgerungen.
Falls die "Flüchtlinge" irgendwann mal den Standard von Nordkorea als erstrebenswertes Ziel anvisieren, ändere ich meine Bezugsebene gerne.

Tja dann bist du eben mit falschen Erwartungshaltung an die Sache gegangen, da bist du aber ganz alleine drann Schuld.
Zu glauben ich gehe mal in ein Land mache Entwicklungsarbeit und erwarte deutsche Standards, ist eben ziemlich naiv.
Ich bin jetzt wirklich nicht mehr sicher wovonn du redest , ich jedenfall rede von Entwicklungsarbeit ,Entwicklungsarbeit, da steckt schon im Wort, daß man dort etwas entwickelt und nicht vorfindet.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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ThorsHamar
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von ThorsHamar »

relativ hat geschrieben:(27 Sep 2017, 18:56)

Tja dann bist du eben mit falschen Erwartungshaltung an die Sache gegangen, da bist du aber ganz alleine drann Schuld.
Zu glauben ich gehe mal in ein Land mache Entwicklungsarbeit und erwarte deutsche Standards, ist eben ziemlich naiv.
Ich bin jetzt wirklich nicht mehr sicher wovonn du redest , ich jedenfall rede von Entwicklungsarbeit ,Entwicklungsarbeit, da steckt schon im Wort, daß man dort etwas entwickelt und nicht vorfindet.
ähm....willst Du mich missverstehen??? Ehrlich, ich bin kein Schuljunge mehr. ;)
Selbstredend bin ich nicht davon ausgegangen, deutschen, viel mehr europäischen Standard vorzufinden, sondern diesen Standard als Ziel zu erreichen.
Kannst Du bei Deinen Überlegungen nicht mal bitte von vornherein solche Gurken weglassen? Das wäre nett, danke ....
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Brainiac
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Brainiac »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Sep 2017, 17:43)

Ich habe niemals behauptet, dass es keine Flüchtlinge gäbe, sondern dass die Zuwanderer, über die wir hier eben sprachen, keine Flüchtlinge im unserem Asylsinne sind.
Und dabei bleibe ich auch.

Halte ich in dieser Pauschalität für falsch.

Die Heuchelei besteht darin, dass es gar kein Gesamtkonzept gibt, also kein gemeinsames Ziel von Hilfe und Empfänger.
Solange, wie das nicht klar ist, nenne ich diesen idiotischen Aktionismus Heuchelei, denn er ist keine tatsächliche Hilfe.

:?:

Heucheln heißt Vortäuschen (so ungefähr). Du unterstellst also den Verantwortlichen für Entwicklungshilfe, sie wüssten, dass ihr Tun sinnlos ist.
Was habe ich dazu geschrieben? "... weil die von Hilfe Begünstigten kaum Anstalten machen ( können) den westlichen Konzepten zu folgen.
Wenn die Alimentierung aufhört, hört auch das Interesse an Eigenengagement sofort wieder auf. "

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Das behauptest du.

1. Es müssen nicht unbedingt überanspruchsvolle "westliche Konzepte" sein. Oft gibt es bereits viele sinnvolle Ideen vor Ort, für die einfach Mittel und Ressourcen fehlen.
2. Selbstverständlich gibt es vor Ort auch Eigenengagement ohne Alimentierung, ansonsten wäre der Kontinent schon längst ausgestorben.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von AFDer Eight »

Realist2014 hat geschrieben:(27 Sep 2017, 16:02)

also Kürzungen im Sozialhaushalt in D?
Schwierig hier alle sub-stränge aus einander zu halten.
Aber wenn du, lieber Realist2014, hier Bezug auf den Zwischen-Strang (relativ/ich) nimmst, dann ja.

Um "die Welt zu retten", müssen wir tatsächlich etwas vom Kuchen abgeben.

In punkto Sozial-Politik bin ich ziemlich bei DIE LINKE! Wenn wir uns die Vermögensverhältnisse anschauen,
kann ich partout nicht verstehen, wie irgendwer da irgend anders denken kann. Aber nun, gut, manche einer hält EINE Reichen/Erbschafts/Dividinde/Hochrisiko...-steuer
für ungerecht... ok, seis drum, darum gehts hier nicht!

Ich bin Hartzer, ABER mir gehts aber in D einigermassen gut. Ich brauch keine Goldkettchen, kein Angeber-Auto, keine Protz-Bude und kein Hip-Schuhe...
Kann ich drauf verzichten. Ich hab genug zu fressen und ein bescheidenes Dach. Ich hatte ne heftige Krankheit, die sehr aufwendig behandelt wurde. Und anstandslos von meiner ALG II Zwangs-Kasse kostenübernommen wurde.
Mit den Behandlungskosten stelle ich Angeber-Karren locker in den Schatten!
Das war ein riesenfettes "Geschenk" - es gibt nur wenige Sozial-Staaten die sich so vorbildlich auch um die Ärmsten (dazu zähle ich) kümmern.

Ich bin Hartzer, aber ich fühl mich (verglichen mit anderen IRGENDWO auf der welt) als Lotto-König.
Ich bin definitiv nicht "wohlstandsreich", aber meine Versorgung reicht aus, das ich mich als "mental-reich" betrachte!
Ich bin extrem happy, dass ich zufällig HIER geboren wurde.

Der Großteil hatte nicht dieses Glück. Pure Laune des Schicksals.
Solange wir also tatsächlich 2 Gürtel-Schlaufen enger schnallen KÖNNTEN, sollten, nein müssten wir es tun.

Aber die Probleme der Welt innerhalb unsere Grenzen zu lösen ist illusorisch.
Jeder Flüchtling HIER kostet uns soviel wie mglw. 30 andere Schicksale in Ländern mit anderen Preisen und Lebensstandards... In den hoffnungslos überforderten Camps weltweit.
Das blendet jeder Gutmensch-Grüne peramanent aus. Hauptsache DIESEM Mehmed wird mit koste-es-was-wolle-geholfen....
Die Zahnsanierung für einen unsrer Luxus-Flüchtlinge könnte allein wahrscheinlich 20 Waisenkindern den Hungertod ersparen...
Aber dann hätten wir das "Gute-Tat-Gefühl" ja nicht so hautnah. Für abstrakte Hilfe, deren Erfolg man nicht unmittelbar sieht,
der mglw. Jahrzehnte dauert, braucht es ist sowohl ne Prioritäten-Setzung als auch die Bereitschaft den Gürtel für unschtbare Aktionen enger zu schnallen.
Humanität beginnt dort, wo das Blickfeld endet. Alles innerhalb des Sichtbaren ist nur "Gutes-Gewissen-kaufen"!
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Olympus »

AFDer Eight hat geschrieben:(30 Sep 2017, 21:21)

Schwierig hier alle sub-stränge aus einander zu halten.
Aber wenn du, lieber Realist2014, hier Bezug auf den Zwischen-Strang (relativ/ich) nimmst, dann ja.

Um "die Welt zu retten", müssen wir tatsächlich etwas vom Kuchen abgeben.

In punkto Sozial-Politik bin ich ziemlich bei DIE LINKE! Wenn wir uns die Vermögensverhältnisse anschauen,
kann ich partout nicht verstehen, wie irgendwer da irgend anders denken kann. Aber nun, gut, manche einer hält EINE Reichen/Erbschafts/Dividinde/Hochrisiko...-steuer
für ungerecht... ok, seis drum, darum gehts hier nicht!

Ich bin Hartzer, ABER mir gehts aber in D einigermassen gut. Ich brauch keine Goldkettchen, kein Angeber-Auto, keine Protz-Bude und kein Hip-Schuhe...
Kann ich drauf verzichten. Ich hab genug zu fressen und ein bescheidenes Dach. Ich hatte ne heftige Krankheit, die sehr aufwendig behandelt wurde. Und anstandslos von meiner ALG II Zwangs-Kasse kostenübernommen wurde.
Mit den Behandlungskosten stelle ich Angeber-Karren locker in den Schatten!
Das war ein riesenfettes "Geschenk" - es gibt nur wenige Sozial-Staaten die sich so vorbildlich auch um die Ärmsten (dazu zähle ich) kümmern.

Ich bin Hartzer, aber ich fühl mich (verglichen mit anderen IRGENDWO auf der welt) als Lotto-König.
Ich bin definitiv nicht "wohlstandsreich", aber meine Versorgung reicht aus, das ich mich als "mental-reich" betrachte!
Ich bin extrem happy, dass ich zufällig HIER geboren wurde.

Der Großteil hatte nicht dieses Glück. Pure Laune des Schicksals.
Solange wir also tatsächlich 2 Gürtel-Schlaufen enger schnallen KÖNNTEN, sollten, nein müssten wir es tun.

Aber die Probleme der Welt innerhalb unsere Grenzen zu lösen ist illusorisch.
Jeder Flüchtling HIER kostet uns soviel wie mglw. 30 andere Schicksale in Ländern mit anderen Preisen und Lebensstandards... In den hoffnungslos überforderten Camps weltweit.
Das blendet jeder Gutmensch-Grüne peramanent aus. Hauptsache DIESEM Mehmed wird mit koste-es-was-wolle-geholfen....
Die Zahnsanierung für einen unsrer Luxus-Flüchtlinge könnte allein wahrscheinlich 20 Waisenkindern den Hungertod ersparen...
Aber dann hätten wir das "Gute-Tat-Gefühl" ja nicht so hautnah. Für abstrakte Hilfe, deren Erfolg man nicht unmittelbar sieht,
der mglw. Jahrzehnte dauert, braucht es ist sowohl ne Prioritäten-Setzung als auch die Bereitschaft den Gürtel für unschtbare Aktionen enger zu schnallen.
Humanität beginnt dort, wo das Blickfeld endet. Alles innerhalb des Sichtbaren ist nur "Gutes-Gewissen-kaufen"!
Ist einfach erklärt.

Klima gibt es nicht, auch wenn es in den nächsten Jahren zu den größten Fluchtursachen führen wird die alles in den Schatten stellt.
Artensterben. Wird NICHT mal debattiert. Geschätzt gingen 80% der Biomasse Insekt in den letzten 25 Jahren zunichte. Ohne Insekten kein Getreide, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Eierwaren, Fleisch.
Wir haben nicht im Ansatz Möglichkeiten dies auszugleichen (man muss sich die Weltweite Fläche an Äckern und Feldern vor Augen halten).
Kurzum Zeit/Ablauf dieses Artensterben steht dem letztem großen Artensterben vor 65 Millionen Jahren in nichts nach.

Schlicht gesagt steht die Welt vor einem Abgrund dessen Ausmaße so gewaltig sind das man es mit Verstand nicht begreifen kann.

Der Mensch neigt in solchen Fällen zur totalen Leugnung der kalten Fakten und denkt im einschließen in den Nationalismus seien die Probleme gelöst und alles wird gut. Aber mit dem Nationalismus und dem einschließen in Grenzen fingen diese Probleme erst an und sorgen für die Probleme die wir heute haben und erst noch bekommen werden.

Ein paar Flüchtlinge oder mehr für die Umwelt zu tun wäre eigentlich das weit kleinere Übel für jeden Menschen auf der Welt, aber jeder in seinem Schloss will größer und besser, vorallem reicher als der Nachbar sein.

Wir werden über dieses Ziel hinausschiessen und nicht mehr wiederkehren wenn wir nicht endlich aufwachen!
Alpha Centauri
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alpha Centauri »

Olympus hat geschrieben:(30 Sep 2017, 21:50)

Ist einfach erklärt.

Klima gibt es nicht, auch wenn es in den nächsten Jahren zu den größten Fluchtursachen führen wird die alles in den Schatten stellt.
Artensterben. Wird NICHT mal debattiert. Geschätzt gingen 80% der Biomasse Insekt in den letzten 25 Jahren zunichte. Ohne Insekten kein Getreide, Gemüse, Obst, Milchprodukte, Eierwaren, Fleisch.
Wir haben nicht im Ansatz Möglichkeiten dies auszugleichen (man muss sich die Weltweite Fläche an Äckern und Feldern vor Augen halten).
Kurzum Zeit/Ablauf dieses Artensterben steht dem letztem großen Artensterben vor 65 Millionen Jahren in nichts nach.

Schlicht gesagt steht die Welt vor einem Abgrund dessen Ausmaße so gewaltig sind das man es mit Verstand nicht begreifen kann.

Der Mensch neigt in solchen Fällen zur totalen Leugnung der kalten Fakten und denkt im einschließen in den Nationalismus seien die Probleme gelöst und alles wird gut. Aber mit dem Nationalismus und dem einschließen in Grenzen fingen diese Probleme erst an und sorgen für die Probleme die wir heute haben und erst noch bekommen werden.

Ein paar Flüchtlinge oder mehr für die Umwelt zu tun wäre eigentlich das weit kleinere Übel für jeden Menschen auf der Welt, aber jeder in seinem Schloss will größer und besser, vorallem reicher als der Nachbar sein.

Wir werden über dieses Ziel hinausschiessen und nicht mehr wiederkehren wenn wir nicht endlich aufwachen!
Ja,aber viele leugnen eben halt das es einen vom.Menschen mit verursachten Klimawandel (siehe Trump und Konsorten) gibt oder die global ungleiche Verteilung von Vermögen, was nichts anderes als moderner Feudalismus ist wenn.1% der Weltbevölkerung über 50% des Weltvermögens verfügen, samt seiner tendenziellen politisch wie sozialen Sprengkraft, man kann all dieses verdrängen und leugnen und sich schön reden nur löst es eben kein Problem und keinen Konflikt unserer Zeit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alpha Centauri »

60 Millionen Flüchtlinge weltweit und die Zukunft verspricht keine Besserung da die Ursachen nicht klar benannt werden und deren Problematiken gelöst werden.

Klimawandel, Terror, instabile und verfallende Staaten, das ökonomische Nord- Süd Gefälle, auf der Welt, Korruption e.t.c,

Solange man dass alles nicht ernsthaft angeht und politisch kein Wille erkennbar ist diese Probleme auch wirklich global angehen zu wollen sondern, bei bloßen " moralinen Sonntagsreden" und vagen Absichten bleibt, sehe ich da noch viel schwerwiegendere Probleme auf uns zu kommen, als wir sie heute gesellschaftlich ja ohnehin schon haben ( z.b.Flüchtlingsthematik) statt diese Probleme global lösen zu wollen, will man sich lieber einmauern und zieht verängstigt um sein lieb gewonnenes und alt vertrautes Wolkenkukucksheim damit es ja nicht einstürzt eiserne Grenzen.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Brainiac hat geschrieben:(27 Sep 2017, 16:58)

Sie müsste nur m.E. viel stärker an Eigenleistungen und Good Governance gebunden werden und weniger mit der Gießkanne erfolgen.
Exakt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von AFDer Eight »

@ OLympus und Co

Ich widerspreche nicht grundsätzlich.

Aber glaubts du ernsthaft wenn D und seine 84 Millionen die Klimaziele als absolute Priorität festsetzen dass sich ökologisch irgedwas GRAVIEREND ÄNDERT?


Wenn Massenhaft aus Budapest, Helsinki, Lissbon ... und sonstwo mit VW Käfer ankarren um ein Fisch-Otter-Biotop in Klein-Werder zu schützen, glaubst du wirklich an die Kosten/Nutzen-Rechnung? Vergiss nicht den Diesel/Sprit den die Ordnungsmacht noch aufbringen muss.

ich formuliere es mal anders: Glaubst du, das Nord-Korea, Saudi-Arabien, China, Trump-USA, Brasilien... jemals an Alarmzeichen orientieren, solange sie unter dergleichen Prämissen "regiert" werden?

Die Klimakatastrophe passiert IRGENDWANN! /defacto läuft sie, aber ich spüre sie nicht ESSENTIELL).
Meine AKUTEN Probleme sind also andere.
Ich glaube nicht das (abgesehen von buddhistischen Enklaven) sich irgendwer für KLIMA oder die UEFA interssiert, solange er erstmal wie er seine ur-eigenen Überlebensbedürfnisse gesichert hat.
Fischer in BURMA werden weiterhin mit Dynamit "fischen", Massais das Elfenbein der Elefanten jagen, europäische Milchbauern Petizide nutzen...

Solange es einen UNMITTELBAREN Faktor gibt (DAS tun oder verhungern) sind ökologische Interessen (sie sind lang-terminiert MITTELBAR) erstmal nachgeodrnet.


WIR sind reich genug, WIR könnten den Kohle-Austieg machen. Wäre ich auch dafür.

Aber ein Pygmäe irgendwo in den Anden, wird weiterhin Plaste von Kupfer abschmelzen... er hat keine Wahl!

Ich finde die Grünen(und ihre "Gläubiger") einfach nur putzig. Euch gehts weder um echte Ökologie, noch um echte Gerechtigkeit, noch um echten Humanismus.
Auf der globalen Ebene, wollt ihr euren Schreber-Garten sauber halten! Konkret: Einen Vorzeige-Flüchtling aufpeppeln, bioologisch einkaufen auf Plastik verzichten und die Mülltrennung oeinlich beobachten...
Unterm Strich wollt ihr euch ein gutes Gewissen erkaufen!

Um wirkungsvoll!!!! weltweit ökologisch zu agieren, sind aber sehr schmutzige Deals vonnöten.
Dergleichen stört aber euere Wolcken-Kuckucks-Heim -Sicht. Also spielen wir lieber moralischer Zeigefinger und blockieren echt NACHHALTIGE Aktionen, weil sie konträr des Wolke-7-schwebens stehen.!
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Woppadaq »

AFDer Eight hat geschrieben:(01 Oct 2017, 04:53)

Ich finde die Grünen(und ihre "Gläubiger") einfach nur putzig. Euch gehts weder um echte Ökologie, noch um echte Gerechtigkeit, noch um echten Humanismus.
Auf der globalen Ebene, wollt ihr euren Schreber-Garten sauber halten! Konkret: Einen Vorzeige-Flüchtling aufpeppeln, bioologisch einkaufen auf Plastik verzichten und die Mülltrennung oeinlich beobachten...
Unterm Strich wollt ihr euch ein gutes Gewissen erkaufen!

Um wirkungsvoll!!!! weltweit ökologisch zu agieren, sind aber sehr schmutzige Deals vonnöten.
Ich finds putzig, wenn einen das "moralische Gehabe" der Grünen auf den Sack geht und derjenige dann pausenlos Argumente liefert, sich aber doch moralisch gut zu fühlen.

Diese ständigen Appelle an den Pessimismus und Egoismus lassen einen wissen, dass man irgendwie doch für das richtige steht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

AFDer Eight hat geschrieben:(30 Sep 2017, 21:21)
In punkto Sozial-Politik bin ich ziemlich bei DIE LINKE! Wenn wir uns die Vermögensverhältnisse anschauen,
kann ich partout nicht verstehen, wie irgendwer da irgend anders denken kann. Aber nun, gut, manche einer hält EINE Reichen/Erbschafts/Dividinde/Hochrisiko...-steuer
für ungerecht... ok, seis drum, darum gehts hier nicht!

Ich bin Hartzer, aber ich fühl mich (verglichen mit anderen IRGENDWO auf der welt) als Lotto-König.
Ich bin definitiv nicht "wohlstandsreich", aber meine Versorgung reicht aus, das ich mich als "mental-reich" betrachte!
Ich bin extrem happy, dass ich zufällig HIER geboren wurde.
Bist Du auch bereit, den Sozialstaat zu verteidigen und notfalls mit armen Migranten zu teilen, wenn es nicht für alle im bisherigen Maß reicht? Bist Du bereit, Dich fortzubilden, um durch Arbeitseinkommen den Sozialstaat mitzufinanzieren? Solidarität funktioniert nicht, wenn sie sich allein auf Geldverteilen beschränkt.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - auch dieses Thema ist bis auf weiteres zu Aufräumzwecken geschlossen.

EDIT: wieder geöffnet.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Ein schönes Beispiel für die Diskrepanz zwischen politischer Propaganda und konkretem Regierungshandeln
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... picks=true
FAZ 6. Oktober Umfrage : Mehrheit der Deutschen will Obergrenze für Flüchtlinge
https://www.welt.de/politik/deutschland ... k-vor.html
Welt 7. Oktober Union und FDP schlagen Grünen Deal in Flüchtlingspolitik vor
Die Grünen sollen der Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer zustimmen, im Gegenzug soll die legale Arbeitsmigration aus Nordafrika erleichtert werden.
Was machen die Deutschen eigentlich, wenn bei einem erneuten unkontrollierbaren Flüchtlingsansturm die anderen EU-Länder bereit zur Verteilung von Flüchtlingskontigenten sind, die über einer Obergrenze liegen? Werden dann mehr nicht asylberechtigte Flüchtlinge ausgewiesen? Das ist doch alles vorne und hinten nicht durchdacht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Bin einmal gespannt, wie eine mögliche Jamaika-Koalition dieses heikle Thema umschiffen wird.
https://www.genios.de/document?id=FAZ__ ... t&offset=0
FAZ 25. August 2017 Die Parteien gehen in der Asyl- und Migrationspolitik radikal unterschiedliche Wege - siehe auch Signatur
Für die AfD ist es kein Problem, die Mittelmeerroute einfach "zu schließen" und Migranten zur Rückkehr in nordafrikanische Asylzentren zu zwingen. Das ist zum Teil auch heute schon das Ziel der Bundesregierung, allerdings ohne dass sie die Route schließen könnte. CDU und CSU gehen diesen Weg weiter, wenn sie ankündigen: "Nach dem Vorbild des EU-Türkei-Abkommens wollen wir entsprechende Verträge auch mit afrikanischen Ländern abschließen."
Grüne und Linkspartei lehnen indessen schon das Vorbild ab: der EU-Türkei-Deal sei abzuschaffen. Migranten sollen freie Wahl haben, wohin sie ziehen. Das Asylrecht will die Linkspartei sogar weiter ausbauen. "Im Zentrum steht das Recht, nicht migrieren zu müssen." Die Grünen argumentieren ähnlich, aber nicht ganz so radikal. Auch sie wollen Kontingente, aber nicht als Vehikel einer Obergrenze wie die CSU, sondern als "Untergrenze für eine humanitäre Politik".
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Wähler hat geschrieben:(08 Oct 2017, 11:57)

Bin einmal gespannt, wie eine mögliche Jamaika-Koalition dieses heikle Thema umschiffen wird.
https://www.genios.de/document?id=FAZ__ ... t&offset=0
FAZ 25. August 2017 Die Parteien gehen in der Asyl- und Migrationspolitik radikal unterschiedliche Wege - siehe auch Signatur
Da wird man wohl einen Formelkompromiss finden. Die Grünen werden ihr Einwanderungsgesetz bekommen. Und da wird dann auch eine Zahl drin stehen. Die wir dann jeder so interpretieren wie er mag. Wenn es denn die berühmt-berüchtigten 200.000 werden, dann sagen die einen so viele dürfen kommen und die anderen so viele dürfen höchstens kommen. Und jeder hat seinen Willen. :cool:
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(08 Oct 2017, 11:57)
Bin einmal gespannt, wie eine mögliche Jamaika-Koalition dieses heikle Thema umschiffen wird.
https://www.genios.de/document?id=FAZ__ ... t&offset=0
FAZ 25. August 2017 Die Parteien gehen in der Asyl- und Migrationspolitik radikal unterschiedliche Wege - siehe auch Signatur
"Grüne und Linkspartei lehnen indessen schon das Vorbild ab: der EU-Türkei-Deal sei abzuschaffen. Migranten sollen freie Wahl haben, wohin sie ziehen. Das Asylrecht will die Linkspartei sogar weiter ausbauen. "Im Zentrum steht das Recht, nicht migrieren zu müssen." Die Grünen argumentieren ähnlich, aber nicht ganz so radikal. Auch sie wollen Kontingente, aber nicht als Vehikel einer Obergrenze wie die CSU, sondern als "Untergrenze für eine humanitäre Politik"."
Dampflok94 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 15:38)
Da wird man wohl einen Formelkompromiss finden. Die Grünen werden ihr Einwanderungsgesetz bekommen. Und da wird dann auch eine Zahl drin stehen. Die wir dann jeder so interpretieren wie er mag. Wenn es denn die berühmt-berüchtigten 200.000 werden, dann sagen die einen so viele dürfen kommen und die anderen so viele dürfen höchstens kommen. Und jeder hat seinen Willen. :cool:
In einem deutschen Einwanderungsgesetz kann es wie in Kanada und Australien nur um Kontingente für eine unbefristete Niederlassungserlaubnis von Menschen gehen, die sich auch ihren Lebensunterhalt hier verdienen können. Für Flüchtlinge gilt in erster Linie die Dublin-EU-Verordnung und die Genfer Flüchtlingskonvention. Für Flüchtlinge wird es daher juristisch in den ersten fünf Jahren ihres Aufenthaltes innerhalb der EU keine Obergrenzen geben können. Meines Wissens nach dreht sich alles um die Frage der unbefristeten Niederlassungserlaubnis von Flüchtlingen ab dem fünften Jahr in Deutschland beziehungsweise in den benachbarten EU-Ländern. Dafür müssen präzise juristische Regelungen her und kein Formelkompromiss, mit dem die CSU ihre Macht in Bayern erhalten kann. Alles andere wäre eine Irreführung der Bevölkerung mit entsprechenden politischen Folgen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Wähler hat geschrieben:(08 Oct 2017, 16:34)
...Dafür müssen präzise juristische Regelungen her und kein Formelkompromiss, mit dem die CSU ihre Macht in Bayern erhalten kann. Alles andere wäre eine Irreführung der Bevölkerung mit entsprechenden politischen Folgen.
Das mag man so sehen. Aber Politiker sind darin geübt eigentlich völlig inkompatible Positionen zusammen zu bringen. Und zwar so, daß am Ende jeder behaupten kann, er hätte sich durchgesetzt. Das kann man Irreführung nennen oder Pragmatismus. Wie man eben will. :)
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(08 Oct 2017, 16:34)
In einem deutschen Einwanderungsgesetz kann es wie in Kanada und Australien nur um Kontingente für eine unbefristete Niederlassungserlaubnis von Menschen gehen, die sich auch ihren Lebensunterhalt hier verdienen können. Für Flüchtlinge gilt in erster Linie die Dublin-EU-Verordnung und die Genfer Flüchtlingskonvention. Für Flüchtlinge wird es daher juristisch in den ersten fünf Jahren ihres Aufenthaltes innerhalb der EU keine Obergrenzen geben können. Meines Wissens nach dreht sich alles um die Frage der unbefristeten Niederlassungserlaubnis von Flüchtlingen ab dem fünften Jahr in Deutschland beziehungsweise in den benachbarten EU-Ländern. Dafür müssen präzise juristische Regelungen her und kein Formelkompromiss, mit dem die CSU ihre Macht in Bayern erhalten kann. Alles andere wäre eine Irreführung der Bevölkerung mit entsprechenden politischen Folgen.
Dampflok94 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:39)
Das mag man so sehen. Aber Politiker sind darin geübt eigentlich völlig inkompatible Positionen zusammen zu bringen. Und zwar so, daß am Ende jeder behaupten kann, er hätte sich durchgesetzt. Das kann man Irreführung nennen oder Pragmatismus. Wie man eben will.:)
Ohne Konflikte wird es und sollte es auch nicht abgehen. Mit Pragmatismus allein findet man keine neuen Lösungen. ;)
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:04)

Einige Faktoren hast du richtig erkannt, aber was wäre die Alternative zu deinem heuchlerisch, dein Vorschlag hat einen ganz entscheidenen Hinkefuss.
1. Der Fakt und dies hast du auch richtig erkannt, daß durch vermehrte Krisen , Hungersnöte und Klimawandel wesentlich mehr Menschen fliehen muessen, wollen bzw. dazu auch in der Lage sind und es auch riskieren.
2. Der Reichtum und das relativ bessere Leben in Europa ect. ist im Zuge der Globalsierung und Digitalisierung selbst in den hintersten Winkel der Erde kein Geheimnis mehr.
3. Eine eigene Flüchtlingslogistik in den betroffenen Ländern/Regionen eine ganz wichtige Vorraussetzung erfüllen muss. Sicherheit und Zustimmung der örtlichen Regierungen. Da du wohl nicht mit Diktatoren ect. verhandeln möchtest, fallen wohl viele dieser Fluchthotspots als Logistikhotspot aus.
4. Wir nehmen ja nicht regelmäßig Millionen von Flüchtlinge auf . 2015 war und sollte eine einmalige Sache bleiben, ich denke mal da sind wir uns alle einig.
5. Fakt ist auch, die meisten Flüchtlinge würden lieber in ihrer Heimat bleiben , wenn sie denn die Wahl hätten, daher sind stabilisierungs Einsätze plus "Marschalpläne", gerechter Handel die weit aus bessere Lösung um Massenflucht zu verhindern.
6. Wichtig dabei ist und auch dies hast du richtig erkannt, daß dies nur wirklich wirksam seien kann, wenn alle Nationen, z.B. die von Flüchtlingsströmen hauptsächlich betroffen sind, auch wirklich ernsthaft gemeinsame Lösungen angehen.
7. Hohe Flüchtlingszahlen (gerade zentriert auf nur wenige Länder) sind deshalb schon nicht gesund, weil kein Land auf hohe Flüchtlingszahlen in relativ kurzer Zeit ausgerichtet ist. Sowohl Logistisch als auch Gesellschaftlich.
8. Da unser Grundgesetz keine Obergrenze für Asly vorsieht und wir auch die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben haben, sind externe Lösungen die bessere Wahl, da wir dort auch mehr Gestaltungsfreiräume haben.
9. Schengen auszusetzen wäre m.M. ein riesiger Fehler, dies kann man höchstens temporär machen, z.B. wenn ein Erdogan den Flüchtlingsdeal mit der EU platzen lässt.
10. der wichtigste Punkt ist m.M. aber, daß die int. Staatengemeinschaft die globale Überbevölkerung in den Griff kriegen muss, sonst bekommt man Fluchtgründe wohl nie erträglich eingedämmt.

Also wenn ich mal davon ausgehe, daß wir das Rad der Globalisierung nicht mehr zurück drehen können, noch wollen, dann bleibt uns gar nix anderes übrig, um uns über Probleme in anderen Ländern nicht nur Gedanken zu machen, sondern zu versuchen deren Lebensverhältnisse zu verbessern bzw. anzugleichen. Was mom. leider geschieht ist m.M. nur Flickschusterrei und wird die Probleme die uns auch Probleme bereiten auf Dauer nicht beseitigen

Btw. Auch für die Transporte von diesen Flüchtlingsgebieten zu uns, tritt wohl eine automatische Obergrenze in Kraft, nämlich die der möglichen/nötigen Logistik, für sehr viele Menschen. Vorteil ist natürlich, daß wir dieses Elend aus unseren unmittelbaren Fokus nehmen, wäre ja für viele auch sehr angenehm....
Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.

Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)

Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.

Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:57)

Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel
sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:21)

Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
OK. Und welche Gründe bringen sie nun mit?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:21)

Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
Das ist so pauschal und über einen Kamm halt auch wieder falsch. Es gibt viele Fluchtgründe. Manche stehen im Gesetz, andere nicht. Den Fluchtgründen ist das einerlei.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:24)

OK. Und welche Gründe bringen sie nun mit?
"Ehren"-morde, Frauen sind nichts wert, Frauen ohne Kopftuch sind Schlampen, Geringe Bildungsstände, Archaische Strukturen, Religion steht über dem Gesetz.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:29)

"Ehren"-morde, Frauen sind nichts wert, Frauen ohne Kopftuch sind Schlampen, Geringe Bildungsstände, Archaische Strukturen, Religion steht über dem Gesetz.
Dein Zitat:

"Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit."

Das sind also die Gründe, vor denen sie geflohen sind , mitbringen und hier aber weiter führen wollen oder wie?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:48)

Dein Zitat:

"Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit."

Das sind also die Gründe, vor denen sie geflohen sind , mitbringen und hier aber weiter führen wollen oder wie?
z.B. Wenn in einem Land lieber Koranschulen als Universitäten für Straßenbau eingerichtet werden, sind die Strassen in keinem guten Zustand aber dafür hat man viele Leute die einem vorschreiben wie man zu leben hat.
=> Kommt man nach Deutschland profitiert man von den "Universitäten für Straßenbau" muss aber bei der eigenen Bevorzugung von Koranschulen keinen Abstrich machen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)
Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.
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Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71962.html
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
Was hast Du denn für eine dystopische Weltanschauung? :eek:

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die! Es geht darum, wie wir die Probleme lösen können. Und da ist Gewalt, und nix anderes bedeutet ja eine massive militärische Verteidigung, noch nie eine dauerhafte Lösung gewesen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:57)

Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
Versuche meine Beiträge zu verstehen. Und widerstehe der Versuchung zu provozieren. Dazu ist das Thema zu ernst.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wähler hat geschrieben:(09 Oct 2017, 06:55)

Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71962.html
Sieh mal. Ich finde man sollte leisten was man kann. Aber darf doch nicht die Augen davor verschließen das dies alles nicht mal ansatzweise ausreicht. Zumal die Führer anderer Staaten brutal dagegen arbeiten.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 08:26)

Was hast Du denn für eine dystopische Weltanschauung? :eek:

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die! Es geht darum, wie wir die Probleme lösen können. Und da ist Gewalt, und nix anderes bedeutet ja eine massive militärische Verteidigung, noch nie eine dauerhafte Lösung gewesen.
Ich bitte darum mich korrekt zu zitieren und nicht einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Danke für ihre Aufmerksamkeit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:29)

Ich bitte darum mich korrekt zu zitieren und nicht einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Ich habe dich korrekt zitiert. Wenn Du da zurück rudern möchtest, dann kannst Du das ruhig sagen. Da bricht man sich nämlich nichts bei ab.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:34)

Ich habe dich korrekt zitiert. Wenn Du da zurück rudern möchtest, dann kannst Du das ruhig sagen. Da bricht man sich nämlich nichts bei ab.
Du hast nicht korrekt zitiert. Du hast so stark gekürzt das der Sinn verloren ging. Das kann man auch Zitatfälschung nennen. Man reißt keine Sätze aus dem Zusammenhang. Ganz schlechter Stil.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 08:26)

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die!
Noch nicht. Aber wenn sich eine wirklich große Völkerwanderung in Gang setzt, dann wird das der Fall sein. Die Gretchenfrage ist jetzt, was können wir tun, um eine solche große Völkerwanderung zu verhindern.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von relativ »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:19)

Versuche meine Beiträge zu verstehen. Und widerstehe der Versuchung zu provozieren. Dazu ist das Thema zu ernst.
Stimmt das Thema ist ernst, aber das heisst ja nicht, daß wir deinen Horror Szenarien folgen muessen, oder es dafür überhaupt keine anderen Lösungen gibt , als die von dir Veranschlagten.
Richtig, ist, daß wir nicht wissen was morgen ist, man kann sich nur auf mögliche Szenarien vorbereiten, seine "Menschlichkeit" schon vorher abzulegen halte ich allerdings für den völlig verkehrten Ansatz. Denn wenn, dann schafft die Menschheit es nur miteinander, gegeneinander wird sie m. Einstellung zufolge, jeder für sich alleine untergehen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(09 Oct 2017, 06:55)
Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
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Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:23)
Sieh mal. Ich finde man sollte leisten was man kann. Aber darf doch nicht die Augen davor verschließen das dies alles nicht mal ansatzweise ausreicht. Zumal die Führer anderer Staaten brutal dagegen arbeiten.
Jede menschliche Haltung ist unvollkommen und verhältnismäßig klein dimensioniert. Trotzdem hilft folgerichtiges Handeln dem Einzelnen und der Gruppe, um in Übung und Hoffnung zu bleiben.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:41)

Du hast nicht korrekt zitiert. Du hast so stark gekürzt das der Sinn verloren ging. Das kann man auch Zitatfälschung nennen. Man reißt keine Sätze aus dem Zusammenhang. Ganz schlechter Stil.
Da ist gar nichts aus dem Zusammenhang gerissen. Wenn Du nicht zu dem stehen willst, was Du geschrieben hast, dann ist das dein Problem. Nicht meines.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:54)

Noch nicht. Aber wenn sich eine wirklich große Völkerwanderung in Gang setzt, dann wird das der Fall sein. Die Gretchenfrage ist jetzt, was können wir tun, um eine solche große Völkerwanderung zu verhindern.
Es gibt so vieles was passieren kann. Und das schlimmste ist: Am Ende werden wir alle sterben! :eek:

Ich kann mich natürlich mit allerlei Gruselszenarien beschäftigen. Ein Atomkrieg könnte kommen. Ein Komet die Erde zerschmettern. Und was noch so alles an Armageddon-Szenarien so im Angebot ist. Aber was hilft das?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:56)

Stimmt das Thema ist ernst, aber das heisst ja nicht, daß wir deinen Horror Szenarien folgen muessen, oder es dafür überhaupt keine anderen Lösungen gibt , als die von dir Veranschlagten.
Richtig, ist, daß wir nicht wissen was morgen ist, man kann sich nur auf mögliche Szenarien vorbereiten, seine "Menschlichkeit" schon vorher abzulegen halte ich allerdings für den völlig verkehrten Ansatz. Denn wenn, dann schafft die Menschheit es nur miteinander, gegeneinander wird sie m. Einstellung zufolge, jeder für sich alleine untergehen.
Ich freue mich wenn jemand tatsächlich andere Lösungen findet und umsetzt. Ist ja nicht so daß ich meine eigenen Erwartungen besonders verlockend finde.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:07)

Aber was hilft das?
Okay, Augen zu und durch, wir leben im Hier und Jetzt, was morgen kommt ist egal. Warum wird dann so ein Geschisse um das Klima gemacht?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 17:13)

Okay, Augen zu und durch, wir leben im Hier und Jetzt, was morgen kommt ist egal. Warum wird dann so ein Geschisse um das Klima gemacht?
Du hast mich da mißverstanden. Oder wolltest es. Ich weiß es nicht.
Was morgen kommt ist nicht egal. Wenn wir denn wissen was kommt. Beim Klima wissen wir es. Bei den Migrnen nicht. Und wenn, wie Du es suggerierst, die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopft, dann nützt uns auch die beste Grenzbefestigung nix. Die wird dann einfach überrannt. Das ist dann eben wie beim Atomkrieg. Danützt der Bunker im Garten auch nix. Also sollte man die Hauptaugenmerk auf die Verhinderung desselben richten.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 19:50)

Beim Klima wissen wir es.
Beim Klima gibt es verschiedene Modelle, außerdem kann da auch jederzeit etwas passieren, was die Erwärmung beschleunigt, stoppt oder sogar umdreht.
Und wenn, wie Du es suggerierst, die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopft, dann nützt uns auch die beste Grenzbefestigung nix.
Wo "suggeriere" ich, dass die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopfen würde?
Die wird dann einfach überrannt.
Na, wenn du das sagst. Also halten wir fest: wir können nichts gegen Fluchtursachen tun und wir können auch die Flüchtenden nicht aufhalten. DAS ist dann die wirklich dystopische Sichtweise.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Die drei Top-Einwanderländer der letzten paar Jahre sind US@, Deutschland und Russland.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.3700645
SZ 9. Oktober 2017 Was die Pläne von CDU und CSU in der Praxis bedeuten würden
Alle Flüchtlinge sollen in sogenannten Entscheidungs- und Rückführungszentren leben, bis ihr Verfahren abgeschlossen ist...Allein, das Konzept dürfte in der Praxis nur schwer zu realisieren sein. Man müsste viele Zehntausend Plätze in solchen Zentren schaffen. In den drei immer wieder genannten Vorzeigeeinrichtungen in Heidelberg, Bamberg und Manching bei Ingolstadt gibt es zusammen gerade einmal eine Kapazität von 9000 Plätzen...Rund um solche Großunterkünfte mit mehreren Tausend Bewohnern müssten entsprechende Schul- und Kindergartenkapazitäten geschaffen werden. Von den Konflikten, die in solchen Massenunterkünften automatisch entstehen, auch mit der Nachbarschaft, ganz zu schweigen.
Der ausgesetzte Familiennachzug ist politisch und juristisch heftig umstritten. Zahlreiche Menschenrechtler und Juristen sehen im neuen Absatz im Aufenthaltsgesetz (Paragraf 104, Absatz 13) einen Verstoß gegen das Grundgesetz, die Europäische Menschenrechtskonvention und die Kinderrechtskonvention; dort ist jeweils der besondere Schutz der Familie festgeschrieben. Eine höchstrichterliche Entscheidung dazu gibt es aber noch nicht.
Würde man die Asylverfahren von Neuankömmlingen gleich an den EU-Außengrenzen durchführen, müssten jetzt schon überforderte Länder wie Italien oder Griechenland noch mehr Lasten übernehmen. Aus Bulgarien wird zudem immer wieder berichtet, dass Flüchtlinge misshandelt oder illegal über die Grenze aus der EU herausgebracht würden.
Wenigstens gelangen jetzt die wichtigen realen Probleme der Flüchtlingskrise in den Focus der Regierungsbildung.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 21:57)Beim Klima gibt es verschiedene Modelle, außerdem kann da auch jederzeit etwas passieren, was die Erwärmung beschleunigt, stoppt oder sogar umdreht.
Andere Baustelle
Wo "suggeriere" ich, dass die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopfen würde?
So kam das bei mir an.
Na, wenn du das sagst. Also halten wir fest: wir können nichts gegen Fluchtursachen tun und wir können auch die Flüchtenden nicht aufhalten. DAS ist dann die wirklich dystopische Sichtweise.
Wie kommst Du denn jetzt darauf? Wir können eine ganze Menge tun. Es gibt viele Handlungsoptionen. Militärische Grenzbefetigung gehört aber nicht dazu.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Manching hat doch einen Flugplatz, der teilweise auch für Rüstungstests verwendet wird. Wie praktisch.
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Tom Bombadil
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Oct 2017, 09:20)

Wie kommst Du denn jetzt darauf?
Aus dieser Antwort: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4029011 Das hörte sich für mich so an, als könne man gar nichts tun.
Militärische Grenzbefetigung gehört aber nicht dazu.
Das wird die Zeit zeigen. Ich glaube nicht, dass man sich in der sog. "Ersten Welt" einfach so überrollen und vernichten lassen wird, sollte es je zu so einer Entwicklung kommen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Niklas
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Niklas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Oct 2017, 22:41)

Die drei Top-Einwanderländer der letzten paar Jahre sind US@, Deutschland und Russland.
Die USA waren immer ein Einwanderungsland. Die USA sind durch die Einwanderung der Europäer entstanden.

Aber was in Deutschland abläuft – darüber wird heuchlerisch verschwiegen.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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