Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

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Alter Stubentiger
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:04)

Einige Faktoren hast du richtig erkannt, aber was wäre die Alternative zu deinem heuchlerisch, dein Vorschlag hat einen ganz entscheidenen Hinkefuss.
1. Der Fakt und dies hast du auch richtig erkannt, daß durch vermehrte Krisen , Hungersnöte und Klimawandel wesentlich mehr Menschen fliehen muessen, wollen bzw. dazu auch in der Lage sind und es auch riskieren.
2. Der Reichtum und das relativ bessere Leben in Europa ect. ist im Zuge der Globalsierung und Digitalisierung selbst in den hintersten Winkel der Erde kein Geheimnis mehr.
3. Eine eigene Flüchtlingslogistik in den betroffenen Ländern/Regionen eine ganz wichtige Vorraussetzung erfüllen muss. Sicherheit und Zustimmung der örtlichen Regierungen. Da du wohl nicht mit Diktatoren ect. verhandeln möchtest, fallen wohl viele dieser Fluchthotspots als Logistikhotspot aus.
4. Wir nehmen ja nicht regelmäßig Millionen von Flüchtlinge auf . 2015 war und sollte eine einmalige Sache bleiben, ich denke mal da sind wir uns alle einig.
5. Fakt ist auch, die meisten Flüchtlinge würden lieber in ihrer Heimat bleiben , wenn sie denn die Wahl hätten, daher sind stabilisierungs Einsätze plus "Marschalpläne", gerechter Handel die weit aus bessere Lösung um Massenflucht zu verhindern.
6. Wichtig dabei ist und auch dies hast du richtig erkannt, daß dies nur wirklich wirksam seien kann, wenn alle Nationen, z.B. die von Flüchtlingsströmen hauptsächlich betroffen sind, auch wirklich ernsthaft gemeinsame Lösungen angehen.
7. Hohe Flüchtlingszahlen (gerade zentriert auf nur wenige Länder) sind deshalb schon nicht gesund, weil kein Land auf hohe Flüchtlingszahlen in relativ kurzer Zeit ausgerichtet ist. Sowohl Logistisch als auch Gesellschaftlich.
8. Da unser Grundgesetz keine Obergrenze für Asly vorsieht und wir auch die Genfer Flüchtlingskonvention unterschrieben haben, sind externe Lösungen die bessere Wahl, da wir dort auch mehr Gestaltungsfreiräume haben.
9. Schengen auszusetzen wäre m.M. ein riesiger Fehler, dies kann man höchstens temporär machen, z.B. wenn ein Erdogan den Flüchtlingsdeal mit der EU platzen lässt.
10. der wichtigste Punkt ist m.M. aber, daß die int. Staatengemeinschaft die globale Überbevölkerung in den Griff kriegen muss, sonst bekommt man Fluchtgründe wohl nie erträglich eingedämmt.

Also wenn ich mal davon ausgehe, daß wir das Rad der Globalisierung nicht mehr zurück drehen können, noch wollen, dann bleibt uns gar nix anderes übrig, um uns über Probleme in anderen Ländern nicht nur Gedanken zu machen, sondern zu versuchen deren Lebensverhältnisse zu verbessern bzw. anzugleichen. Was mom. leider geschieht ist m.M. nur Flickschusterrei und wird die Probleme die uns auch Probleme bereiten auf Dauer nicht beseitigen

Btw. Auch für die Transporte von diesen Flüchtlingsgebieten zu uns, tritt wohl eine automatische Obergrenze in Kraft, nämlich die der möglichen/nötigen Logistik, für sehr viele Menschen. Vorteil ist natürlich, daß wir dieses Elend aus unseren unmittelbaren Fokus nehmen, wäre ja für viele auch sehr angenehm....
Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.

Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)

Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.

Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:57)

Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel
sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:21)

Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
OK. Und welche Gründe bringen sie nun mit?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:21)

Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit.
Das ist so pauschal und über einen Kamm halt auch wieder falsch. Es gibt viele Fluchtgründe. Manche stehen im Gesetz, andere nicht. Den Fluchtgründen ist das einerlei.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:24)

OK. Und welche Gründe bringen sie nun mit?
"Ehren"-morde, Frauen sind nichts wert, Frauen ohne Kopftuch sind Schlampen, Geringe Bildungsstände, Archaische Strukturen, Religion steht über dem Gesetz.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:29)

"Ehren"-morde, Frauen sind nichts wert, Frauen ohne Kopftuch sind Schlampen, Geringe Bildungsstände, Archaische Strukturen, Religion steht über dem Gesetz.
Dein Zitat:

"Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit."

Das sind also die Gründe, vor denen sie geflohen sind , mitbringen und hier aber weiter führen wollen oder wie?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 18:48)

Dein Zitat:

"Die Flüchtlinge die hier sind, sind nicht geflohen wegen:
Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel

sondern weil es in deren Ländern halt beschissen ist. Die Gründe warum es beschissen ist lassen die aber nicht dort, sondern bringen diese mit."

Das sind also die Gründe, vor denen sie geflohen sind , mitbringen und hier aber weiter führen wollen oder wie?
z.B. Wenn in einem Land lieber Koranschulen als Universitäten für Straßenbau eingerichtet werden, sind die Strassen in keinem guten Zustand aber dafür hat man viele Leute die einem vorschreiben wie man zu leben hat.
=> Kommt man nach Deutschland profitiert man von den "Universitäten für Straßenbau" muss aber bei der eigenen Bevorzugung von Koranschulen keinen Abstrich machen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)
Man sollte sich nichts vormachen. Wir befinden uns in einem Dilemma was wir nicht lösen können. Die Lebensverhältnisse in weiten Teilen der Welt sind erbärmlich. Das können wir hier nicht wirklich ändern. Und wir können so viel aufnehmen wie wir wollen. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir holen uns nur Konflikte ins Land ohne die Konflikte im nahen Osten und Afrika zu lösen. Man muß der Realität ins Auge sehen. Die nächsten hundert Jahre werden schrecklich. Es ist abzusehen das jetzt schnell ein Punkt erreicht wird wo Bevölkerungsexplosion, Verwüstung von fruchtbaren Böden, Wassermangel zu gewaltigen Verwerfungen führen müssen. Es werden sich unvorstellbar viele Menschen aufmachen um die letzten sicheren Orte zu erreichen.
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Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71962.html
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:53)Wir haben genau 2 Optionen. Die Grenzen massiv militärisch verteidigen oder überschwemmt werden von eine Völkerwanderung die dazu führt das das Elend zurückkehrt nach Mitteleuropa. Es gibt keinen Ausweg.
Was hast Du denn für eine dystopische Weltanschauung? :eek:

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die! Es geht darum, wie wir die Probleme lösen können. Und da ist Gewalt, und nix anderes bedeutet ja eine massive militärische Verteidigung, noch nie eine dauerhafte Lösung gewesen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

think twice hat geschrieben:(08 Oct 2017, 17:57)

Befürchtest du auch für Europa eine Bevölkerungsexplosion , Verwüstung von fruchtbaren Böden und Wassermangel oder welches Elend wird nach Mitteleuropa getragen werden?
Versuche meine Beiträge zu verstehen. Und widerstehe der Versuchung zu provozieren. Dazu ist das Thema zu ernst.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Wähler hat geschrieben:(09 Oct 2017, 06:55)

Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 71962.html
Sieh mal. Ich finde man sollte leisten was man kann. Aber darf doch nicht die Augen davor verschließen das dies alles nicht mal ansatzweise ausreicht. Zumal die Führer anderer Staaten brutal dagegen arbeiten.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 08:26)

Was hast Du denn für eine dystopische Weltanschauung? :eek:

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die! Es geht darum, wie wir die Probleme lösen können. Und da ist Gewalt, und nix anderes bedeutet ja eine massive militärische Verteidigung, noch nie eine dauerhafte Lösung gewesen.
Ich bitte darum mich korrekt zu zitieren und nicht einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Danke für ihre Aufmerksamkeit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:29)

Ich bitte darum mich korrekt zu zitieren und nicht einzelne Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen. Danke für ihre Aufmerksamkeit.
Ich habe dich korrekt zitiert. Wenn Du da zurück rudern möchtest, dann kannst Du das ruhig sagen. Da bricht man sich nämlich nichts bei ab.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:34)

Ich habe dich korrekt zitiert. Wenn Du da zurück rudern möchtest, dann kannst Du das ruhig sagen. Da bricht man sich nämlich nichts bei ab.
Du hast nicht korrekt zitiert. Du hast so stark gekürzt das der Sinn verloren ging. Das kann man auch Zitatfälschung nennen. Man reißt keine Sätze aus dem Zusammenhang. Ganz schlechter Stil.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 08:26)

Es geht doch hier nicht um Wir oder Die!
Noch nicht. Aber wenn sich eine wirklich große Völkerwanderung in Gang setzt, dann wird das der Fall sein. Die Gretchenfrage ist jetzt, was können wir tun, um eine solche große Völkerwanderung zu verhindern.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von relativ »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:19)

Versuche meine Beiträge zu verstehen. Und widerstehe der Versuchung zu provozieren. Dazu ist das Thema zu ernst.
Stimmt das Thema ist ernst, aber das heisst ja nicht, daß wir deinen Horror Szenarien folgen muessen, oder es dafür überhaupt keine anderen Lösungen gibt , als die von dir Veranschlagten.
Richtig, ist, daß wir nicht wissen was morgen ist, man kann sich nur auf mögliche Szenarien vorbereiten, seine "Menschlichkeit" schon vorher abzulegen halte ich allerdings für den völlig verkehrten Ansatz. Denn wenn, dann schafft die Menschheit es nur miteinander, gegeneinander wird sie m. Einstellung zufolge, jeder für sich alleine untergehen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(09 Oct 2017, 06:55)
Mit Entwicklungshilfe an den Flüchtlingen hier in Deutschland und mit deren Hilfe in deren Heimatländern lässt sich vielleicht Deiner pessimistischen Prognose entgegenwirken. Die Union spricht leider in ihrem Obergrenzen-Kompromiss nur unspezifisch von Fluchtursachenbekämpfung:
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Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:23)
Sieh mal. Ich finde man sollte leisten was man kann. Aber darf doch nicht die Augen davor verschließen das dies alles nicht mal ansatzweise ausreicht. Zumal die Führer anderer Staaten brutal dagegen arbeiten.
Jede menschliche Haltung ist unvollkommen und verhältnismäßig klein dimensioniert. Trotzdem hilft folgerichtiges Handeln dem Einzelnen und der Gruppe, um in Übung und Hoffnung zu bleiben.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:41)

Du hast nicht korrekt zitiert. Du hast so stark gekürzt das der Sinn verloren ging. Das kann man auch Zitatfälschung nennen. Man reißt keine Sätze aus dem Zusammenhang. Ganz schlechter Stil.
Da ist gar nichts aus dem Zusammenhang gerissen. Wenn Du nicht zu dem stehen willst, was Du geschrieben hast, dann ist das dein Problem. Nicht meines.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:54)

Noch nicht. Aber wenn sich eine wirklich große Völkerwanderung in Gang setzt, dann wird das der Fall sein. Die Gretchenfrage ist jetzt, was können wir tun, um eine solche große Völkerwanderung zu verhindern.
Es gibt so vieles was passieren kann. Und das schlimmste ist: Am Ende werden wir alle sterben! :eek:

Ich kann mich natürlich mit allerlei Gruselszenarien beschäftigen. Ein Atomkrieg könnte kommen. Ein Komet die Erde zerschmettern. Und was noch so alles an Armageddon-Szenarien so im Angebot ist. Aber was hilft das?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(09 Oct 2017, 11:56)

Stimmt das Thema ist ernst, aber das heisst ja nicht, daß wir deinen Horror Szenarien folgen muessen, oder es dafür überhaupt keine anderen Lösungen gibt , als die von dir Veranschlagten.
Richtig, ist, daß wir nicht wissen was morgen ist, man kann sich nur auf mögliche Szenarien vorbereiten, seine "Menschlichkeit" schon vorher abzulegen halte ich allerdings für den völlig verkehrten Ansatz. Denn wenn, dann schafft die Menschheit es nur miteinander, gegeneinander wird sie m. Einstellung zufolge, jeder für sich alleine untergehen.
Ich freue mich wenn jemand tatsächlich andere Lösungen findet und umsetzt. Ist ja nicht so daß ich meine eigenen Erwartungen besonders verlockend finde.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 14:07)

Aber was hilft das?
Okay, Augen zu und durch, wir leben im Hier und Jetzt, was morgen kommt ist egal. Warum wird dann so ein Geschisse um das Klima gemacht?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 17:13)

Okay, Augen zu und durch, wir leben im Hier und Jetzt, was morgen kommt ist egal. Warum wird dann so ein Geschisse um das Klima gemacht?
Du hast mich da mißverstanden. Oder wolltest es. Ich weiß es nicht.
Was morgen kommt ist nicht egal. Wenn wir denn wissen was kommt. Beim Klima wissen wir es. Bei den Migrnen nicht. Und wenn, wie Du es suggerierst, die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopft, dann nützt uns auch die beste Grenzbefestigung nix. Die wird dann einfach überrannt. Das ist dann eben wie beim Atomkrieg. Danützt der Bunker im Garten auch nix. Also sollte man die Hauptaugenmerk auf die Verhinderung desselben richten.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Oct 2017, 19:50)

Beim Klima wissen wir es.
Beim Klima gibt es verschiedene Modelle, außerdem kann da auch jederzeit etwas passieren, was die Erwärmung beschleunigt, stoppt oder sogar umdreht.
Und wenn, wie Du es suggerierst, die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopft, dann nützt uns auch die beste Grenzbefestigung nix.
Wo "suggeriere" ich, dass die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopfen würde?
Die wird dann einfach überrannt.
Na, wenn du das sagst. Also halten wir fest: wir können nichts gegen Fluchtursachen tun und wir können auch die Flüchtenden nicht aufhalten. DAS ist dann die wirklich dystopische Sichtweise.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Die drei Top-Einwanderländer der letzten paar Jahre sind US@, Deutschland und Russland.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Wähler »

http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.3700645
SZ 9. Oktober 2017 Was die Pläne von CDU und CSU in der Praxis bedeuten würden
Alle Flüchtlinge sollen in sogenannten Entscheidungs- und Rückführungszentren leben, bis ihr Verfahren abgeschlossen ist...Allein, das Konzept dürfte in der Praxis nur schwer zu realisieren sein. Man müsste viele Zehntausend Plätze in solchen Zentren schaffen. In den drei immer wieder genannten Vorzeigeeinrichtungen in Heidelberg, Bamberg und Manching bei Ingolstadt gibt es zusammen gerade einmal eine Kapazität von 9000 Plätzen...Rund um solche Großunterkünfte mit mehreren Tausend Bewohnern müssten entsprechende Schul- und Kindergartenkapazitäten geschaffen werden. Von den Konflikten, die in solchen Massenunterkünften automatisch entstehen, auch mit der Nachbarschaft, ganz zu schweigen.
Der ausgesetzte Familiennachzug ist politisch und juristisch heftig umstritten. Zahlreiche Menschenrechtler und Juristen sehen im neuen Absatz im Aufenthaltsgesetz (Paragraf 104, Absatz 13) einen Verstoß gegen das Grundgesetz, die Europäische Menschenrechtskonvention und die Kinderrechtskonvention; dort ist jeweils der besondere Schutz der Familie festgeschrieben. Eine höchstrichterliche Entscheidung dazu gibt es aber noch nicht.
Würde man die Asylverfahren von Neuankömmlingen gleich an den EU-Außengrenzen durchführen, müssten jetzt schon überforderte Länder wie Italien oder Griechenland noch mehr Lasten übernehmen. Aus Bulgarien wird zudem immer wieder berichtet, dass Flüchtlinge misshandelt oder illegal über die Grenze aus der EU herausgebracht würden.
Wenigstens gelangen jetzt die wichtigen realen Probleme der Flüchtlingskrise in den Focus der Regierungsbildung.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(09 Oct 2017, 21:57)Beim Klima gibt es verschiedene Modelle, außerdem kann da auch jederzeit etwas passieren, was die Erwärmung beschleunigt, stoppt oder sogar umdreht.
Andere Baustelle
Wo "suggeriere" ich, dass die halbe Erdbevölkerung bei uns anklopfen würde?
So kam das bei mir an.
Na, wenn du das sagst. Also halten wir fest: wir können nichts gegen Fluchtursachen tun und wir können auch die Flüchtenden nicht aufhalten. DAS ist dann die wirklich dystopische Sichtweise.
Wie kommst Du denn jetzt darauf? Wir können eine ganze Menge tun. Es gibt viele Handlungsoptionen. Militärische Grenzbefetigung gehört aber nicht dazu.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Manching hat doch einen Flugplatz, der teilweise auch für Rüstungstests verwendet wird. Wie praktisch.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Oct 2017, 09:20)

Wie kommst Du denn jetzt darauf?
Aus dieser Antwort: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p4029011 Das hörte sich für mich so an, als könne man gar nichts tun.
Militärische Grenzbefetigung gehört aber nicht dazu.
Das wird die Zeit zeigen. Ich glaube nicht, dass man sich in der sog. "Ersten Welt" einfach so überrollen und vernichten lassen wird, sollte es je zu so einer Entwicklung kommen.
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Niklas
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Niklas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Oct 2017, 22:41)

Die drei Top-Einwanderländer der letzten paar Jahre sind US@, Deutschland und Russland.
Die USA waren immer ein Einwanderungsland. Die USA sind durch die Einwanderung der Europäer entstanden.

Aber was in Deutschland abläuft – darüber wird heuchlerisch verschwiegen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Dampflok94 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:20)Das wird die Zeit zeigen. Ich glaube nicht, dass man sich in der sog. "Ersten Welt" einfach so überrollen und vernichten lassen wird, sollte es je zu so einer Entwicklung kommen.
Wenn es dazu kommen sollte, haben wir im Vorfeld versagt. Ist wie mit Atombombenbunkern. Sollten sie jemals nötig sein, ist vorher was schrecklich schief gelaufen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Niklas hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:21)

Die USA waren immer ein Einwanderungsland. Die USA sind durch die Einwanderung der Europäer entstanden.
Deutschland und Russland sind auch seit vielen Jahren Länder, bei denen Einwanderung und Auswanderung relevant zur Bevölkerungszahl beiträgt. Im Prinzip entstehen in ganz Europa seit den 50ern nicht genug Kinder, um wanderungsneutral die alte Generation vollständig zu ersetzen. Unsere medizinischen Fortschritte und die Zuwanderung haben das teilweise abgefedert, dazu der Influx aus der damals überdurchschnittlich gebärfreudigen DDR bis 1989. Wir brauchen neue Antworten für die kommende Zeit.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:26)

Wenn es dazu kommen sollte, haben wir im Vorfeld versagt.
Im Moment sieht es für mich so aus, als würde die Menschheit versagen. Der "Youth Bulge" in armen Ländern wird immer größer, wovon die in Zukunft leben sollen, weiß nur der liebe Gott, Arbeit gibt es in diesen Ländern kaum. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Wanderungswelle nach Norden losgeht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:41)

Wir brauchen neue Antworten für die kommende Zeit.
Bildungsferne Einwanderer sind für mich keine solche Antwort. Warum muss die Bevölkerung in Deutschland eigentlich wachsen?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von pikant »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:50)
. Warum muss die Bevölkerung in Deutschland eigentlich wachsen?
gute Frage, dann sollten wir aber die Zuschuesse fuer die Familien einstellen, die Kinder grossziehen.
das ware dann konsequent, wenn man der Meinung ist, die Bevoelkerung nicht wachsen soll.
man koennte dann auch ueber Auswanderungsprogramme nachdenken.
Zuletzt geändert von pikant am Di 10. Okt 2017, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:50)

Bildungsferne Einwanderer sind für mich keine solche Antwort. Warum muss die Bevölkerung in Deutschland eigentlich wachsen?
Die Bevölkerung in Deutschland ist ohne Einwanderung und - bis 1989 - ohne den Sondereffekt fliehende Ossis schon seit vielen Jahrzehnten sinkend. Deine Frage ist vor dem Hintergrund reichlich unsinnig und wurde übrigens im Beitrag davor schon lang und breit verhandelt. Frag doch bitte was, das nicht gerade eben schon dran war.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:52)

Die Bevölkerung in Deutschland ist ohne Einwanderung und - bis 1989 - ohne den Sondereffekt fliehende Ossis schon seit vielen Jahrzehnten sinkend. Deine Frage ist vor dem Hintergrund reichlich unsinnig und wurde übrigens im Beitrag davor schon lang und breit verhandelt. Frag doch bitte was, das nicht gerade eben schon dran war.
das stimmt und im letzten Jahr sind etwa 1 Million Buerger aus Deutschland ausgewandert.
Darum ja auch der Mangel an Fachkraeften in bestimmten Berufen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Subventionen gehören sowieso abgeschafft.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:52)

Die Bevölkerung in Deutschland ist ohne Einwanderung und - bis 1989 - ohne den Sondereffekt fliehende Ossis schon seit vielen Jahrzehnten sinkend.
Stimmt nicht: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... grafie.png Das ist die Gesamtbevölkerung Deutschlands, Ost und West addiert, der Pillenknick ist deutlich sichtbar, danach ging es rasant bergauf. Ohne Einwanderung ist eh Kappes, das kann man nicht einfach so rausrechnen.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Olympus »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:50)

Bildungsferne Einwanderer sind für mich keine solche Antwort. Warum muss die Bevölkerung in Deutschland eigentlich wachsen?
Ohne Wachstum kein Reichtum. Da der Mensch ein Kind der Physik ist, kann er nicht anders denken und handeln als er es tut.
Eine Sonne brennt sich gnadenlos ins Verderben, einfach weil sie nicht anders kann.
Im gesamten Universum gilt dieses Prinzip, Umwandlung der Elemente.

Wir handeln genauso, immer weiter, immer höher, auch wenn uns langsam bewusst sein sollte das wir so ins Verderben rennen.

Doch wir rennen weiter und weiter bis wir fallen, weil wir Kinder der Physik sind, weil wir nicht anders können.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

pikant hat geschrieben:(10 Oct 2017, 10:54)

das stimmt und im letzten Jahr sind etwa 1 Million Buerger aus Deutschland ausgewandert.
Darum ja auch der Mangel an Fachkraeften in bestimmten Berufen.
Davon war rund ein Zehntel aus historisch deutschen Familien. Auch das ein länger anhaltender Trend.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Olympus hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:02)

Ohne Wachstum kein Reichtum.
Siehe Japan. Deren Wirtschaft ist lange Jahre nicht gewachsen, teils sogar geschrumpft, verarmt sind die trotzdem nicht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:00)

Stimmt nicht: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... grafie.png Das ist die Gesamtbevölkerung Deutschlands, Ost und Westaddiert
unter dem Einfluss von jahrzehntelanger Zuwanderung und deren Nachkommen. Du bestätigst es ja selbst - eine ehrliche Rechnung, wenn man nur die Zuwanderungszahlen seit 1960 nullt und der Einfachheit halber die zugehörigen Geburten einfach auf die Restbevölkerung umverteilt wäre desaströs für jene Gedankenwelt, die sich Zuwanderung als einen neuen und feindlichen Fakt vorstellt.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von pikant »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:06)

Davon war rund ein Zehntel aus historisch deutschen Familien. Auch das ein länger anhaltender Trend.
ich wundere mich immer, dass man nur vom Einwanderungsland spricht und nicht vom Auswanderungsland Deutschland.
Ohne diese Zuwanderung waere der Wohlstand in Deutschland nicht zu halten.

Von daher ist es bescheuert, wenn man Fluechtlinge in Arbeit wieder in ihre Heimatlaender zurueckschickt - das ist bestimmt nicht im Interesse Deutschlands und seiner Wirtschaft.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:09)

unter dem Einfluss von jahrzehntelanger Zuwanderung und deren Nachkommen.
Das ist irrelevant. Diese Zuwanderung ist da und wird nicht verschwinden, das beantwortet aber auch nicht die Frage, warum Deutschlands Bevölkerung unbedingt wachsen muss. Sollte es eine sinnvolle Antwort darauf bereits geben, dann kannst du sie ja einfach verlinken.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Olympus hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:02)

Ohne Wachstum kein Reichtum. Da der Mensch ein Kind der Physik ist, kann er nicht anders denken und handeln als er es tut.
Das ist so nicht ganz korrekt. Unter günstigen Umständen kann auch eine insgesamt negative Geburtenrate einen vorläufig unveränderten Wohlstand bedeuten. Es kommt dabei auf viele Faktoren an, einige davon haben wir in den letzten 30 Jahren glücklich ausgereizt und stoßen nun an Grenzen. Die Bevölkerung muss auch nicht unbedingt wachsen, aber sie muss in aureichendem Maße Nachfolger für gesellschaftliche Funktionen generieren - und dabei nicht nur Bundestrainer und SPD-Chefs, von denen man pro Jahr maximal 2-3 braucht.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von imp »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:11)

Das ist irrelevant. Diese Zuwanderung ist da und wird nicht verschwinden
Natürlich wird die verschwinden. Genau wie du und ich. Denkst du, ab morgen leben alle ewig? Menschen sterben, Menschen werden alt, Menschen gehen weiter in andere gesellschaftliche Positionen, irgendwann in Rente. Sie hinterlassen Lücken.
das beantwortet aber auch nicht die Frage, warum Deutschlands Bevölkerung unbedingt wachsen muss.
Guck einfach weiter oben. Es ist fraglich, ob Deutschland ohne Zuwanderung überhaupt die meisten freiwerdenden gesellschaftlichen Positionen bedienen kann, wenn es pro Jahr weiter 100.000 Staatsbürger durch Auswanderung verliert und daneben nur 1,5 Kinder pro Frau erwartbar sind.
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:17)

Denkst du, ab morgen leben alle ewig?
Also nur rumgekaspere, auch gut.
Es ist fraglich, ob Deutschland ohne Zuwanderung überhaupt die meisten freiwerdenden gesellschaftlichen Positionen bedienen kann, wenn es pro Jahr weiter 100.000 Staatsbürger durch Auswanderung verliert und daneben nur 1,5 Kinder pro Frau erwartbar sind.
Welche "gesellschaftlichen Positionen" sollen das sein?
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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von Keoma »

Bei dem rasanten Wandel der Arbeitswelt kann der Wohlstand auch ohne Wachstum gehalten werden.
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Ist unser Verhalten in der Flüchtlingskrise nicht total heuchlerisch?

Beitrag von pikant »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Oct 2017, 11:11)

Das ist irrelevant. Diese Zuwanderung ist da und wird nicht verschwinden, das beantwortet aber auch nicht die Frage, warum Deutschlands Bevölkerung unbedingt wachsen muss. Sollte es eine sinnvolle Antwort darauf bereits geben, dann kannst du sie ja einfach verlinken.
das muss Sie nicht, aber dann muss man die Frage beantworten wo die Wirtschaft die Arbeitsplaetze herholen soll.
wir hatten 2008 etwa 27 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplaetze und heute gehen wir auf 33 Millionen zu. Dazu kommen noch 8 Millionen geringfuegig Beschaeftigten, die sich auch kontinuierlich erhoehen..

die Bevoelkerungszahl geht seit 2008 zurueck und die Arbeitsplaetze erhoehen sich um etwa 8 Millionen - das ist ein Alarmzeichen, denn wenn das so weiter geht, dann ist der Standort Deutschland in Gefahr, weil man die Arbeitskraefte nicht mehr findet und dann wanderen Unternehmen ab und die Steuereinnahmen brechen ein mit den bekammten Folgen.
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