Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

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Woppadaq
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Europa2050 hat geschrieben:(14 Sep 2017, 20:46)

Sozialismus/Kommunismus und Faschismus sind an der Stelle wie Feuer und Wasser, wo der Sozialismus (wie auch der Liberalismus) die Gleichwertigkeit des Menschen postuliert, während der Faschismus von der Überlegenheit bestimmter Rassen (Menschen) fabuliert.
Im Prinzip ja, aber ich unterscheide schon zwischen Faschismus und Nationalsozialismus, denn Faschismus ist nicht zwingenderweise rassistisch und antisemitisch. Nazis hingegen schon.
Da dem Konservativismus als viertem Modell ebenfalls Hierarchien nicht fremd sind gab/gibt es da Annäherungen. Bei Kollektivismus wiederum sind die Parallelen eher bei Sozialismus/Faschismus gegenüber Konservativismus/Liberalismus.
Ganz ehrlich, ich weiss schon, warum ich den angelsächsischen Wertekompass ablehne. Er tut so, als seien gewisse Strömungen Gegensätze, nur weil sie sich mal gewisser opportuner Mittel bedient haben.

Für mich steht fest: Konservativismus und Faschismus sind Rückentwicklungen. Beide wollen den bisherigen status quo behalten. Sozialismus und Liberalismus hingegen wollen ihn verändern. Konservativismus kann, wenn es um Vermittlung alter Werte geht, durchaus auch kollektivistisch sein. Faschismus kann, zumindest im wirtschaftlichen Bereich, durchaus auch liberal sein, beide können im gewisser Weise sogar eine Art Wertelosigkeit (verglichen mit den konservativen Werten) und damit eine gewisse Rücksichtslosigkeit teilen. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob Liberale nicht auch irgendwie kollektivistisch sein können, nur halt nicht im Sinne von Zusammen- sondern eher Miteinander-Arbeiten.

So richtig komplex wirds dann mit den Grünen. Sie sind damals angetreten, den status quo komplett den Garaus zu machen, wehalb sie schon damals von allen, auch der SPD, erstmal gehasst wurden. Aber eigentlich sind sie konservativ im Sinne von bewahrend. Aber eigentlich sind sie liberal im Sinne von Stärkung des einzelnen Individuums. Aber natürlich sind sie kollektivistisch, oder? Eigentlich weiss ich das gar nicht so genau. Aber sie sind links, weil sie die liberale Wertelosigkeit nicht mitmachen wollen und für gefährlich halten. Aber sie sind anti-authoritär. Aber Kriegstreiberei wollen sie am liebsten mit Gewalt bekämpfen. Achja, und ihr Anspruch ist ausgesprochen global, aber anti-globalisierend sind sie trotzdem.

(Und ja, genau deshalb wähle ich die Grünen. Ich weiss einfach nicht, was ich da hassen soll, ausser der Tatsache, dass sie nicht mehr ganz so spannend sind wie damals. Lieber zuviel des guten als auch nur ein bisschen Faschismus)
Das mit der reinen Wirzschaftsorientierung war tatsächlich der fast tödliche Fehler vor 2013, ich halte mich da mehr an Genscher, Baum oder Leutheusser-S.. Lindner scheint sich auch wieder mehr darauf zu konzentrieren.
Ja, ich sehe es auch so, das die FDP mit reiner Wirtschaftsorientierung derzeit keine Punkte macht. Aber ich muss ihr schon etwas vorwerfen: wo jede andere Partei so etwas wie ein soziales Gewissen für sich proklamieren kann, hält sie FDP das nicht wirklich für nötig. Die AfD ist in diesem Punkt sicher gewissenloser als die FDP, kann das aber unter ihren rassistischen Deckmantel gut verbergen. Der normale AfD-Wähler scheint Sozialabbau zu akzeptieren - in dem Glauben, es träfe vor allem die Ausländer.
Ja, Freiheit nutzt dem mehr, der sie zu nutzen vermag.
Naja, ich seh das mit der Freiheit immer relativ. Freiheit wird oft mit Selbstbestimmung gleichgesetzt, weil sich diejenigen, die sich da draussen im täglichen Konkurrenzkampf behaupten müssen, nichts reinreden lassen wollen. Am Ende profitiert aber nur derjenige davon, der sich vor allen anderen behaupten kann, egal welche Mittel er dazu einsetzt. Tour de France-Doping lässt grüssen.

Derjenige, dem die Selbstbestimmung aber nicht so wichtig ist wie die Selbstentfaltung, könnte sich in einen "unfreieren", aber letzendlich sichereren, faireren System weitaus freier fühlen. (Ich weiss, das ist für einen Liberalen oft schwer einzugestehen, weil man seine eigene Definition von Freiheit meist für die einzig wahre hält... ;) )
Btw.: Eine interessante Disskusdion und so ohne persönliche Angriffe :)
Ja, ich weiss durchaus, dass das geht. Persönliche Angriffe sind für mich meist ein Zeichen fehlender Argumente. :)
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(15 Sep 2017, 21:40)

Dass der Begriff "rechts" als negativ dargestellt oder gefühlt wird, liegt weiterhin an der linken Hegemonie,
Von mir aus geb Linken daran die Schuld, dass die Nazis den Rechts-Begriff für alle Zeiten diskreditiert haben und die Linken nicht müde werden, darauf hinzuweisen.

Es gibt auch international betrachte keine mir bekannte rechte Strömung, die nicht Rassismus oder Antisemitismus hofiert. Die Konservativen nicht nur hierzulande betrachten sich als zur Mitte zugehörig - weil rechts diskreditiert ist. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Die Rechten arbeiten deshalb seit Jahren daran, den Rechtsbegriff wieder aufzuweichen - ohne sich jedoch ausdrücklich von jenem Gedankengut abzugrenzen, der den Rechtsbegriff erst diskreditiert hat.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

Woppadaq hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:11)

Von mir aus geb Linken daran die Schuld, dass die Nazis den Rechts-Begriff für alle Zeiten diskreditiert haben und die Linken nicht müde werden, darauf hinzuweisen.

Es gibt auch international betrachte keine mir bekannte rechte Strömung, die nicht Rassismus oder Antisemitismus hofiert. Die Konservativen nicht nur hierzulande betrachten sich als zur Mitte zugehörig - weil rechts diskreditiert ist. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Die Rechten arbeiten deshalb seit Jahren daran, den Rechtsbegriff wieder aufzuweichen - ohne sich jedoch ausdrücklich von jenem Gedankengut abzugrenzen, der den Rechtsbegriff erst diskreditiert hat.
Dass jeder Rechter sich gefallen lassen muss, in die Nähe von Hitler gedrückt zu werden, aber nicht jeder Linke mit Pol Pott, Stalin und Mao, spricht eben für diese Hegemonie. Nichtsdestotrotz bleibt es irrelevant, weil das rechts/links-Schema per se nicht mehr aufgeht, schon allein, weil es in den jeweiligen Richtungssegmenten total konträre Strömungen gibt.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:17)

Dass jeder Rechter sich gefallen lassen muss, in die Nähe von Hitler gedrückt zu werden, aber nicht jeder Linke mit Pol Pott, Stalin und Mao, spricht eben für diese Hegemonie.
Das ist doch wohl logisch, dass es so ist. Du wirst kaum einen ernstzunehmenden Linken ausmachen können, der versucht, einen dieser Drei zu relativieren, so wie das bei den rechten Vorbildern der Fall ist. Keine linke Regierungspartei fordert eine aufweichende Neubewertung der Gräueltaten dieser angeblichen Linken, so wie Gauland oder Höcke das für ihre rechten Götter fordern.

Die Rechten sind an ihrer Diskreditierung selbst schuld. Es ist ja nicht so, dass sie nichts getan hätten.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Katenberg hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:17)
Dass jeder Rechter sich gefallen lassen muss, in die Nähe von Hitler gedrückt zu werden, aber nicht jeder Linke mit Pol Pott, Stalin und Mao, spricht eben für diese Hegemonie.
Bist Du schon mal auf den - für Dich sicherlich abenteuerlichen - Gedanken gekommen, dass "die Rechten" einfach deutlich dämlicher als "die Linken" sind?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Trutznachtigall »

PeterK hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:43)

Bist Du schon mal auf den - für Dich sicherlich abenteuerlichen - Gedanken gekommen, dass "die Rechten" einfach deutlich dämlicher als "die Linken" sind?
Den politischen Gegner abzuqualifizieren, indem du ihn einfach als dämlich hinstellst, machst du es dir damit nicht ein bißchen zu leicht?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Trutznachtigall hat geschrieben:(16 Sep 2017, 00:01)

Den politischen Gegner abzuqualifizieren, indem du ihn einfach als dämlich hinstellst, machst du es dir damit nicht ein bißchen zu leicht?
Auch wenn ich Beleidigungen eigentlich nicht mag - die Rechten machen es einen schon sehr einfach, sie als dämlich da stehen zu lassen. Und manchmal könnte man meinen, das sei denen sogar ganz recht. Es gehört schon ein gerütteltes Mass an Dummheit, Plattheit und Beschränktheit dazu, bekennend rechts zu sein. Die etwas intelligenteren unter denen verstecken das eher.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Europa2050 »

Woppadaq hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:11)

Von mir aus geb Linken daran die Schuld, dass die Nazis den Rechts-Begriff für alle Zeiten diskreditiert haben und die Linken nicht müde werden, darauf hinzuweisen.

Es gibt auch international betrachte keine mir bekannte rechte Strömung, die nicht Rassismus oder Antisemitismus hofiert. Die Konservativen nicht nur hierzulande betrachten sich als zur Mitte zugehörig - weil rechts diskreditiert ist. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Die Rechten arbeiten deshalb seit Jahren daran, den Rechtsbegriff wieder aufzuweichen - ohne sich jedoch ausdrücklich von jenem Gedankengut abzugrenzen, der den Rechtsbegriff erst diskreditiert hat.
Das letzte nennenswerte konservative und nicht nationalistische politische System in Europa beendete vor knapp 100 Jahren in St. Germain seine Existenz, vernichtet durch den Nationalismus (nachdem es den Liberalismus immer erfolgreich abgewehrt hatte).

Heute könnte man mit etwas Verbiegen vielleicht die theokratischen Systeme (Iran, IS) als konservativ aber nicht nationalistisch bezeichnen, auch wenn mich da der ein oder andere Konservative evtl. dafür steinigt :?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

Woppadaq hat geschrieben:(15 Sep 2017, 22:36)

Das ist doch wohl logisch, dass es so ist. Du wirst kaum einen ernstzunehmenden Linken ausmachen können, der versucht, einen dieser Drei zu relativieren, so wie das bei den rechten Vorbildern der Fall ist. Keine linke Regierungspartei fordert eine aufweichende Neubewertung der Gräueltaten dieser angeblichen Linken, so wie Gauland oder Höcke das für ihre rechten Götter fordern.

Die Rechten sind an ihrer Diskreditierung selbst schuld. Es ist ja nicht so, dass sie nichts getan hätten.
Du pauschalisierst wieder. Es wird von keinem Linken gefordert, sich von den eigenen Verbrechen zu distanzieren oder von dem, was das eigene Gedankengut angerichtet hat. Schon allein der Che-Kult zeigt, wie man zu den eigenen Mördern steht. Es gibt eine klare Distanzierung seitens der Rechten vom NS, zumal das Gros der Rechten schonmal keine Sozialisten sind.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 10:31)

Du pauschalisierst wieder. Es wird von keinem Linken gefordert, sich von den eigenen Verbrechen zu distanzieren oder von dem, was das eigene Gedankengut angerichtet hat.
Ich kenne keinen Linken, der das "Schwarzbuch des Kommunismus" öffentlich als "Buch der Schande" bezeichnet hat.
Schon allein der Che-Kult zeigt, wie man zu den eigenen Mördern steht.
Ich würde schon sagen, dass Che und Pol-Pot zwei verschiedene Hausnummern sind. Und es ist nicht mein Problem, dass die Rechten keinen ernstzunehmenden jungen Märtyrer haben, den sie cool finden können. Pinochet war halt ein alter Knacker. Wen gäbs denn sonst noch so?
Es gibt eine klare Distanzierung seitens der Rechten vom NS, zumal das Gros der Rechten schonmal keine Sozialisten sind.
Es mag eine Distanzierung vom NS-Reich geben, auch wenn Gauland gerade was anderes vorführt, aber es gibt keine Distanzierung von Rassismus, Ausländerhass und Antisemitismus (wohlgemerkt: Antisemitismus muss nicht zingndermassen Juden betreffen...). Vielleicht solltest du mal genauer aufführen, wen du als rechts betrachtest.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Trutznachtigall hat geschrieben:(16 Sep 2017, 00:01)
Den politischen Gegner abzuqualifizieren, indem du ihn einfach als dämlich hinstellst, machst du es dir damit nicht ein bißchen zu leicht?
Ich denke, wenn man sich vergegenwärtigt, was Rechtspopulismus kennzeichnet - Empathielosigkeit (z.B. gegenüber Flüchtlingen), Wohlstandsegoismus, Nationalismus und im extremen Fall Rassismus -, dann passt das Adjektiv schon.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

Woppadaq hat geschrieben:(16 Sep 2017, 11:31)

Ich kenne keinen Linken, der das "Schwarzbuch des Kommunismus" öffentlich als "Buch der Schande" bezeichnet hat.



Ich würde schon sagen, dass Che und Pol-Pot zwei verschiedene Hausnummern sind. Und es ist nicht mein Problem, dass die Rechten keinen ernstzunehmenden jungen Märtyrer haben, den sie cool finden können. Pinochet war halt ein alter Knacker. Wen gäbs denn sonst noch so?



Es mag eine Distanzierung vom NS-Reich geben, auch wenn Gauland gerade was anderes vorführt, aber es gibt keine Distanzierung von Rassismus, Ausländerhass und Antisemitismus (wohlgemerkt: Antisemitismus muss nicht zingndermassen Juden betreffen...). Vielleicht solltest du mal genauer aufführen, wen du als rechts betrachtest.
1. Stimmt, sie ignorieren schlicht die eigenen Sünden. "Buch der Schande" wäre übrigens auch treffend. "Mahnmal der Schande" passt auch gut, es geht schließlich um die größte Schande in der deutschen Geschichte

2. Stimmt, die Ablehnung von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ist bei den Rechten sehr verbreitet, man möchte den Linken ja nicht alles wegnehmen. Nebenbei wurde das ja bereits als "perfide Strategie" betitelt.

3. Ähm, nein, vielleicht mal nachschauen, was Gauland wirklich gesagt hat. Rassismus ist auch so ein seltsamer undefinierter Schlagwortbegriff. Wir können auch generell über den Hass bei den Linken sprechen, schließlich geht es hier gerade um den Vergleich. Deine Antisemitismusdefinition finde ich auch lustig. Ich möchte festhalten, dass der internationale "Wir hassen Juden"-Tag in Deutschland von Teilen der Linkspartei mitorganisiert wurde, die Partei bereits mehrfach wegen Antisemitismus und Antizionismus in den eigenen Reihen auffiel und eine Sympathie für Terrorismus sogenannter Palästinenser sehr verbreitet ist.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2017, 12:08)

Ich denke, wenn man sich vergegenwärtigt, was Rechtspopulismus kennzeichnet - Empathielosigkeit (z.B. gegenüber Flüchtlingen), Wohlstandsegoismus, Nationalismus und im extremen Fall Rassismus -, dann passt das Adjektiv schon.
Putzig, alle doof, die nicht der eigenen Meinung folgen? Meinungstechnische Toleranz war auch nie ein Kriterium, um links zu sein.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von think twice »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:33)

Putzig, alle doof, die nicht der eigenen Meinung folgen? Meinungstechnische Toleranz war auch nie ein Kriterium, um links zu sein.
Ich scheiss auf Toleranz bei rechtem Dreck.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

think twice hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:37)

Ich scheiss auf Toleranz bei rechtem Dreck.
Dein stalinistisches Verständnis von Meinungspluralität hatten wir bereits besprochen.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von think twice »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:38)

Dein stalinistisches Verständnis von Meinungspluralität hatten wir bereits besprochen.
Ich scheisse auf rechte Hetze, die als Meinungsfreiheit deklariert wird.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

think twice hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:41)

Ich scheisse auf rechte Hetze, die als Meinungsfreiheit deklariert wird.
Stimmt, Meinungsfreiheit ist die Freiheit von falschen Meinungen. jetzt haben wir das auch geklärt. Noch Ergänzung zu den demokratischen Prinzipien?

Btw bist du eig Stimmauszählerin?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von think twice »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:43)

Btw bist du eig Stimmauszählerin?
Schlimmer. Ich mache die abschließende Kontrolle und leite die Auszaehlungsergebnisse aus dem Wahllokal als telefonische Schnellmeldung dem Wahlamt weiter.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

think twice hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:49)

Schlimmer. Ich mache die abschließende Kontrolle und leite die Auszaehlungsergebnisse aus dem Wahllokal als telefonische Schnellmeldung dem Wahlamt weiter.
Dann gutes Gelingen bei dieser verantwortungsvollen Tätigkeit. Wir zählen auf deine Loyalität der gültigen Rechtsordnung gegenüber.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Jekyll »

Sternchen hat geschrieben:(11 Sep 2017, 23:35)

Nach den vielen Diskussionen der letzten Wochen zu AfD, Flüchtlingen, Rechtsruck und co. möchte ich folgende Frage stellen:

Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen? Muss man davon ausgehen, dass LINKS ein immer positiv besetzter Begriff ist und RECHTS automatisch negativ betrachtet wird?

In meiner Weltsicht sind Links und Rechts politische Überzeugungen, welche ihre Positionen erstmal wertungsfrei vertreten. Extremistische oder sonstige Strömungen außen vor sind Linke und Rechte damit genauso zu behandeln und haben nichts anrüchiges ansich. Weiter ist LINKS nicht die bessere bzw. gute Seite der Macht und Rechts nicht die negative und dunkle Seite dieser.

Erstaunt mich immer mit welcher Vehemenz und mit welchem Sendungsbewusstsein selbsternannte Vertreter des linken Spektrums der Meinung nachhängen, LINKS wäre das alleinig seeligmachende und die automatisierte alleinige Herrschaft des Guten...
Das liegt in der Natur der Sache. Rechts ist archaischer und primitiver als Links.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:33)
Putzig, alle doof, die nicht der eigenen Meinung folgen?
Nein. Wie kommst Du darauf?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2017, 14:29)

Nein. Wie kommst Du darauf?
Lese ich da raus, wenn man per se meint, eine politische Strömung sei "dämlich"
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 14:32)
Lese ich da raus, wenn man per se meint, eine politische Strömung sei "dämlich"
Es gibt viele Menschen, deren politische Meinungen ich nicht teile, die aber trotzdem nicht in dem oben beschriebenen Sinne dämlich sind. Du dürftest also "einige doof" herauslesen, nicht "alle doof".
Zuletzt geändert von PeterK am Sa 16. Sep 2017, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Uffzach »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2017, 12:08)

Ich denke, wenn man sich vergegenwärtigt, was Rechtspopulismus kennzeichnet - Empathielosigkeit (z.B. gegenüber Flüchtlingen), Wohlstandsegoismus, Nationalismus und im extremen Fall Rassismus -, dann passt das Adjektiv schon.
Käse. Du zählst Einstellungen/Haltungen auf, die dir nicht gefallen, und nennst das 'Rechtspopulismus'. Was du aufzählst ist nicht mal notwendigerweise rechts, geschweige denn populistisch.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Uffzach hat geschrieben:(16 Sep 2017, 14:37)
Was du aufzählst ist nicht mal notwendigerweise rechts, geschweige denn populistisch.
Selbstverständlich ist es populistisch, da die beschriebenen Haltungen scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme bieten (sollen). Und "rechts"? Naja, das ist vermutlich eine Frage der Perspektive.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Uffzach »

PeterK hat geschrieben:(16 Sep 2017, 14:55)

Selbstverständlich ist es populistisch, da die beschriebenen Haltungen scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme bieten (sollen). Und "rechts"? Naja, das ist vermutlich eine Frage der Perspektive.
Wenn es sich um 'scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme' handeln würde, dann wären potentielle Maßnahmen bzgl. spezifischer Probleme zu nennen. Einstellungen/Haltungen sind aber keine Maßnahmen. Aus Einstellungen/Haltungen, die dir nicht gefallen, folgen nicht notwendigerweise 'scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme'.
PeterK
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Uffzach hat geschrieben:(16 Sep 2017, 15:06)
Wenn es sich um 'scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme' handeln würde, dann wären potentielle Maßnahmen bzgl. spezifischer Probleme zu nennen. Einstellungen/Haltungen sind aber keine Maßnahmen. Aus Einstellungen/Haltungen, die dir nicht gefallen, folgen nicht notwendigerweise 'scheinbar einfache Lösungen für komplexe Probleme'.
Die beschriebenen Haltungen sind bereits einfache Lösungen - auf der psychischen bzw. mentalen Ebene. Sie ersparen dem, der sie sich zulegt, einiges an Denkarbeit.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:31)

1. Stimmt, sie ignorieren schlicht die eigenen Sünden.
Das ist Unsinn. Warum sollte der Papst für die Verbrechen der LRA einstehen? Es gibt da nicht mal Ansätze von Gemeinsamkeiten. Genausowenig zwischen den Linken und Pol-Pot.
"Buch der Schande" wäre übrigens auch treffend. "Mahnmal der Schande" passt auch gut, es geht schließlich um die größte Schande in der deutschen Geschichte
Und nun? Wieviele Linke fordern die Einstampfung des Buches? Wieviele Linke sagen "Ätschebätsch, Mahnmal deutscher Schande", so wie du schadenfroh vom "Buch der Schande" sprichst?
2. Stimmt, die Ablehnung von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ist bei den Rechten sehr verbreitet
Ja, weil die Rechten gar keine politische Auseinandersetzung wollen. Merkt man ja, wenn man erst mal mit ihnen diskutiert. Mit Argumenten sind sie nicht gerade gesegnet, in vielen Dingen liegen sie komplett daneben, und ständig sehen sie in der Diskussion ihren Standpunkt moralisch angegriffen. Wie fies und unfair von der Menschheit ! Deswegen diskutieren sie nur mit Leuten ihres Intelligenzniveaus. Damit sie auch mal ein Erfolgserlebnis haben.
3. Ähm, nein, vielleicht mal nachschauen, was Gauland wirklich gesagt hat.
Distanzierung vom dritten Reich war es jedenfalls nicht.
Rassismus ist auch so ein seltsamer undefinierter Schlagwortbegriff.
Ja, genauso wie Nächstenliebe und Fremdenhass. Das sind so Begriffe, da stösst der rechte Verstand so an seine Grenzen. Schon fies, wie diese Welt die Leute heillos überfordert.
Wir können auch generell über den Hass bei den Linken sprechen, schließlich geht es hier gerade um den Vergleich.
OK, dann erzähl mir mal, welche Minderheit die Linke -aus purem Hass, wohlgemerkt - programmatisch unterdrücken will. Achja, stimmt....die Rechten.....na, dann muss wohl doch die ganze Welt links verschworen sein. Und Frau Merkel ist dann persönlich für die Gräueltaten von Pol-Pot verantwortlich zu machen.
Deine Antisemitismusdefinition finde ich auch lustig.
Interessant. Ich wusste gar nicht, dass ich eine von mir gegeben hätte.
Ich möchte festhalten, dass der internationale "Wir hassen Juden"-Tag in Deutschland von Teilen der Linkspartei mitorganisiert wurde, die Partei bereits mehrfach wegen Antisemitismus und Antizionismus in den eigenen Reihen auffiel und eine Sympathie für Terrorismus sogenannter Palästinenser sehr verbreitet ist.
Der Antizionismus der Linken ist bekannt, der Versuch, diesen als Antisemitismus zu verkaufen, ist nicht neu. Und der internationale "Wir hassen Juden"-Tag ist bestimmt etwas, was so nicht heisst und du wieder in den falschen Hals gekriegt hast. Immer dasselbe mit den Rechten.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 13:33)

Meinungstechnische Toleranz war auch nie ein Kriterium, um links zu sein.
Meinungstechnische Toleranz ist nirgendwo ein Kriterium. Es ist eine innere Einstellung, zu der nicht jeder fähig ist - egal welche Meinung er hat.

Und keine Partei ist frei von Selbstgerechten. So ehrlich sollte man schon mal sein.
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Katenberg
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Katenberg »

Woppadaq hat geschrieben:(16 Sep 2017, 15:36)

Meinungstechnische Toleranz ist nirgendwo ein Kriterium. Es ist eine innere Einstellung, zu der nicht jeder fähig ist - egal welche Meinung er hat.

Und keine Partei ist frei von Selbstgerechten. So ehrlich sollte man schon mal sein.
Stimmt, Toleranz setze ich dabei schlicht voraus, wenn es einem um Sachlichkeit und demokratische Auseinandersetzung geht. Menschen, die eine abweichende Meinung als geistige Schwäche oder Krankheit auslegen, geben einen bitteren Vorgeschmack, was passieren würde, hätten sie das Sagen.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
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and poured him from his boots
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(16 Sep 2017, 15:55)

Stimmt, Toleranz setze ich dabei schlicht voraus, wenn es einem um Sachlichkeit und demokratische Auseinandersetzung geht.
Ich halte es für falsch, das vorauszusetzen. Jeder hat irgendwo Grenzen, und muss das auch deutlich artikulieren können. Aber Ehrlichkeit halte ich für unabdingbar. Und Sachlichkeit kommt erst mit entsprechender Ehrlichkeit.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von PeterK »

Woppadaq hat geschrieben:(16 Sep 2017, 15:36)
Meinungstechnische Toleranz ist nirgendwo ein Kriterium. Es ist eine innere Einstellung, zu der nicht jeder fähig ist - egal welche Meinung er hat.
"Meinungstechnische Toleranz" kann, darf und sollte auch ihre Grenzen haben (,die sicherlich individuell verschieden sind).
Und keine Partei ist frei von Selbstgerechten. So ehrlich sollte man schon mal sein.
Korrekt.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Milady de Winter »

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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Woppadaq »

Super, da kommt man sich mal näher, und schon wird alles gelöscht. Naja, muss ich nicht verstehen.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Hamsamim »

Unter rechtem Gedankengut verstehe ich das, was der rechte Flügel der CDU sowie die CSU & AfD vertreten, also im politischen Kompass ungefähr dort angesiedelt:

https://www.politicalcompass.org/germany2017

Sprich: eher traditionelle Werte und eine konservative Grundhaltung, starke Betonung von Ehe & Familie und Ablehnung anderer Familienmodelle, Pflege & Wertschätzung der eigenen Kultur und Identität, striktes Einwanderungs- und Asylgesetz, Einforderung von Integration; kein laissez faire in der Integrationspolitik, keine Multikulti Experimente, wehrhafter Staat, starke Betonung von Sicherheit & Ordnung, Ablehnung sozialistischer Experimente & gegen aufgeblähten Sozialstaat, keine Steuererhöhungen für den Mittelstand, Leistung- und Eigenverantwortung statt Alimentierung, Abbau der Staatsverschuldung, Selektion im Schul- und Bildungssystem, aggressiv-prohibitionistische Drogenpolitik usw.

Also halt das, was man sich unter einer Klischee-CSU so vorstellt ;) Wohlgemerkt ganz grob; die Aufzählung oben ist natürlich etwas verallgemeinert und auch innerhalb rechter Kreise wird es bei einigen Themen sicherlich unterschiedliche Standpunkte geben, aber die Stoßrichtung sollte klar sein...

Das im Startbeitrag beschriebene ist natürlich eine überzeichnete "Darstellung". Die meisten werden sicherlich eine differenziertere Einstellung haben. Ich z.B. vertrete durchaus viele linke bzw. sozialdemokratische Standpunkte, vor allem wenn es um Wirtschaftspolitik und Sozialstaat geht, habe aber bei einigen Themen eine eher konservative / rechte Einstellung, z.B. bei der Flüchtlings- und Bildungspolitik.

In Deutschland habe ich jedoch das Gefühl, dass jede politische Einstellung, die einen Millimeter rechts von der sogenannten "Mitte" liegt, sofort als rechts im Sinne von "rechtsextrem" verunglimpft wird. Und das wundert mich etwas, weil ich es in anderen Ländern (USA, Polen, Schweiz) ganz anders erlebt habe. Andererseits scheinen linksextreme Positionen in Deutschland oftmals einen Freifahrtschein zu haben. Linke Randalierer und Antifanten sind in Deutschland in der Vergangenheit von Politik & Medien überwiegend toleriert worden, wohingegen konservative Positionen immer sofort mit Fackelzug gleichgesetzt werden.

Deswegen ist die Frage, ob links automatisch besser als rechts ist, durchaus berechtigt! Ich kann mich in der Öffentlichkeit völlig bedenkenlos zu meinen linken Standpunkten äußern, bei meinen rechten Standpunkten halte ich mich aber zurück, weil ich Angst vor "Repressalien" habe...
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Humelix33 »

Ich würde auch linkes Gedankengut per se nicht als schlecht bezeichnen bzw. verurteilen.

Es kommt bei der Diskussion immer auf die tatsächliche Haltung an, und da zeigt sich bei Vielen, auch hier im Forum, dass eine Differenzierung überhaupt nicht vorhanden ist.

Die größten Schreier und sogenannten Verteidiger gegen die AfD würden auch den Fall einer zweiten Weimarer Republik erleben, und am Ende dumm darstehen und sich selbst fragen, wie das wieder passieren konnte, weil man doch alles dafür getan habe, dieses eben zu verhindern. Es fehlt da einfach an Weitsicht und Logik, warum sich Geschichte bei entsprechenden Situationen wiederholen kann.

Ansonsten hat der User Hamsamim bereits das geschrieben, was man so unterschreiben kann.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Der Denker »

Rechtes Gedankengut ist ( fast ) immer zu verurteilen, genauso wie eine Straftat ( fast ) immer zu verurteilen ist. Ausnahmen gibt es nur, sofern mit rechtem Gedankengut denjenigen begegnet wird, welche den deutschen Rechtsstaat mit Füßen treten. Jedoch dürfen nicht die Mitglieder einer bestimmten Kultur im allgemeinen verurteilt werden, wenn einzelne Mitglieder sich nicht an die Deutschen Regeln halten. Es muss immer differenziert werden um bspw. nicht diejenigen wo sich benehmen durch Propaganda auf die schiefe Bahn zu lenken, wie dies oftmals die AFD versucht.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Quatschki »

Das meiste, was den Rechten in Deutschland vorgeworfen wird, wird in analogen Situationen bei anderen Völkern und Nationen akzeptiert oder sogar unterstützt, zum Beispiel Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration fremder Siedler.
Von daher bedeutet links zu sein immer auch schizophren zu sein.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Dampflok94 »

Quatschki hat geschrieben:(17 Feb 2019, 15:37)

Das meiste, was den Rechten in Deutschland vorgeworfen wird, wird in analogen Situationen bei anderen Völkern und Nationen akzeptiert oder sogar unterstützt, zum Beispiel Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration fremder Siedler.
Von daher bedeutet links zu sein immer auch schizophren zu sein.
Schöner Strohmann, mehr leider nicht. :rolleyes:
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Antonius »

Quatschki hat geschrieben:(17 Feb 2019, 15:37)
Das meiste, was den Rechten in Deutschland vorgeworfen wird, wird in analogen Situationen bei anderen Völkern und Nationen akzeptiert oder sogar unterstützt, zum Beispiel Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration fremder Siedler.
Von daher bedeutet links zu sein immer auch schizophren zu sein.
So ist es vielfach.
Die Verteidigung von Recht und Ordnung, das "Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration" ist ein ganz natürliches Verhalten und hat nichts mit "Rechts" zu tun.
Man sollte dieses nicht mit dem damaligen "Hitlerfaschismus" in einen Topf werfen, denn das wäre eine eklatante Verharmlosung des mörderischen NS-Systems.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Progressiver »

"Die Gedanken sind frei", heißt es in einem alten deutschen Lied. Zum Glück gibt es auch keine Denkverbote in Deutschland. Was aber die ganz Rechten daraus ableiten wollen, ist doch recht durchsichtig. In Deutschland herrsche gar keine Redefreiheit, meinen sie. Stattdessen nur überall Sprechverbote. Man darf hierzulande keine Volksverhetzung betreiben, denn dann droht einem der Knast. Auch den Holocaust darf man nicht leugnen oder anzweifeln. Natürlich wird das nie so deutlich gesagt, sondern auf das Ausland verwiesen, in dem beispielsweise Hitlers "Mein Kampf" dauernd und ohne massiven Kommentarapparat zu haben war. Und dann ist es auch noch ganz wichtig, sich mit seiner Meinung als Opfer der "68er" zu fühlen und ihrer -je nach Lust und Laune- "System-" oder "Lügenpresse". Was gerne übersehen wird: Genau diese Volksverhetzungsparagraphen sind ein wichtiger Pfeiler unserer Demokratie, die die Redefreiheit garantieren. Gäbe es sie nicht, könnten die Rechten mit ihren Verschwörungstheorien ungestraft Lügenpropaganda betreiben und beispielsweise wieder anfangen, Juden zu diffamieren. Auch Worte wie "Neger" oder "Untermensch" gegenüber dem politischen Gegner wären dann straffrei benutzbar. Dies wäre aber kein deutscher Rechtsstaat mehr, wenn er so etwas zuließe, sondern es würde das Gesetz des absolut freien Dschungels gelten. Und auch wissenschaftliche Studien und objektive Statistiken könnte man in die Tonne schmeißen, weil diese ganz Rechten sich lieber auf "alternative Fakten" -oder auf deutsch: Lügenpropaganda und Verschwörungstheorien- stützen.

Ich selbst bin für so viel Freiheit wie möglich. Allerdings sollte auch das Grundgesetz nicht angetastet werden. Unsere Bundesrepublik ist im Übrigen auch keine "Deutschland AG", wie viele "Reichsbürger" es meinen, sondern die Erbin bzw. der Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches. Da wir nicht zurück in die Vergangenheit wollen, ist es nur gerecht und gut, dass aus den Fehlern und Verbrechen der Vergangenheit gelernt wird.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Tomaner »

Antonius hat geschrieben:(17 Feb 2019, 18:55)

So ist es vielfach.
Die Verteidigung von Recht und Ordnung, das "Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration" ist ein ganz natürliches Verhalten und hat nichts mit "Rechts" zu tun.
Man sollte dieses nicht mit dem damaligen "Hitlerfaschismus" in einen Topf werfen, denn das wäre eine eklatante Verharmlosung des mörderischen NS-Systems.
Was ist für dich Recht und Ordnung und gehören für dich die erklärten Menschenrecht klar dazu? Bei wievielen ankommenden Flüchtlinge pro Jahr sprichst du von Massenmigration? 100, 1000, 10000 oder 100000? Fakt ist wir haben weltweit ca 60 Millionen Flüchtlinge, von denen wirklich nur ein sehr geringer Teil überhaupt nach Europa will. Somit findet ja, sollten wir wirklich eine Massenmigration haben, eine Super-Massenmigration nach ganz anderen, vor allem wesentlich ärmeren Ländern statt.

Schaut man sich mal Demos gegen Flüchtlinge an, fällt doch auf, Köpfe dessen sind doch oft bekennende Neonazis mit entsprechender Ideologie. Damit verharmlost du diesen Personsnkreis, indem du dieses zu natürliches Verhalten erklärst. Gleichzeitig unterstellst du doch, alle anderen Parteien und deren Anhängern, wären für Flüchtlinge. Dies stimmt aber überhaupt nicht, denn wer soll für Flüchtlinge sein und für Not und Leid in der Welt oder Regime die für die Flüchtlingszahlen verantworlich sind. Was für dich natürlich ist, oder Recht und Ordnung, ist nichts anderes als, verschone unser Haus, brenn andere an. Was ist für dich ein Menschenleben wert oder sind sie für dich unterschiedlich viel wert, je nach Herkunft, Rasse oder Religionszugehörigkeit?
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Keoma »

Tomaner hat geschrieben:(19 Feb 2019, 11:45)

Was ist für dich Recht und Ordnung und gehören für dich die erklärten Menschenrecht klar dazu? Bei wievielen ankommenden Flüchtlinge pro Jahr sprichst du von Massenmigration? 100, 1000, 10000 oder 100000? Fakt ist wir haben weltweit ca 60 Millionen Flüchtlinge, von denen wirklich nur ein sehr geringer Teil überhaupt nach Europa will. Somit findet ja, sollten wir wirklich eine Massenmigration haben, eine Super-Massenmigration nach ganz anderen, vor allem wesentlich ärmeren Ländern statt.

Schaut man sich mal Demos gegen Flüchtlinge an, fällt doch auf, Köpfe dessen sind doch oft bekennende Neonazis mit entsprechender Ideologie. Damit verharmlost du diesen Personsnkreis, indem du dieses zu natürliches Verhalten erklärst. Gleichzeitig unterstellst du doch, alle anderen Parteien und deren Anhängern, wären für Flüchtlinge. Dies stimmt aber überhaupt nicht, denn wer soll für Flüchtlinge sein und für Not und Leid in der Welt oder Regime die für die Flüchtlingszahlen verantworlich sind. Was für dich natürlich ist, oder Recht und Ordnung, ist nichts anderes als, verschone unser Haus, brenn andere an. Was ist für dich ein Menschenleben wert oder sind sie für dich unterschiedlich viel wert, je nach Herkunft, Rasse oder Religionszugehörigkeit?
Und wie viele Flüchtlinge, die sich im Nachhinein als Armutsmigranten herausstellen, würdest du gerne in Deutschland aufnehmen?
Wann würdest du anfangen, dir Gedanken zu machen?
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Wolverine »

Antonius hat geschrieben:(17 Feb 2019, 18:55)

So ist es vielfach.
Die Verteidigung von Recht und Ordnung, das "Territorialverhalten und Widerstand gegen Massenmigration" ist ein ganz natürliches Verhalten und hat nichts mit "Rechts" zu tun.
Man sollte dieses nicht mit dem damaligen "Hitlerfaschismus" in einen Topf werfen, denn das wäre eine eklatante Verharmlosung des mörderischen NS-Systems.
Das ist auch meine Erfahrung. Was man der AfD heute vorwirft war nachweislich über Jahre hinweg Standard bei CDU/CSU. Ich schließe mich Deiner und der Einschätzung von Quatschki an. Dass man heute mit Schuh und Strumpf über bestimmte Teile der AfD hergeht ist berechtigt, wenn es um Leute wie Höcke geht, aber einige vergessen immer wieder, dass die AfD nicht die NSDAP ist und das wir nicht im Jahre 1933 leben sondern im Jahre 2019. Vergleiche was den sprachlichen Stil anbelangt sind durchaus berechtigt, aber daraus eine Gefahr zu konstruieren, dass einem Morgen der Himmel auf den Kopf fällt, ist absurd. Die AfD ist ein notwendiges Übel in der Parteienlandschaft und die Demokratie die es einer Kanzlerin erlaubt hat sich über das Parlament hinwegzusetzen erlaubt dem Wähler sich bei ihr durch solches Wahlverhalten zu bedanken. Über Sinn und Unsinn debattiere ich nicht, denn das wäre fruchtlos. Die Demokratie hat eben nicht nur die erwähnten Vorteile sondern auch die Möglichkeit solchen Parteien einen legalen Zutritt zur Politik zu verschaffen. Für mich persönlich sind weder die Rechten eine tatsächliche Gefahr noch droht uns der Untergang durch eine Partei mit 12,5% in der Opposition. Das Werfen der AfD mit dem Hitlerfaschismus in einen Topf und das Heraufbeschwören Weimarer Verhältnisse ist so lächerlich, dass ich nicht bereit bin darauf einzugehen. Ich bin für Asylrecht, für subsidiären Schutz von Kriegsflüchtlingen und für ein Einwanderungsgesetz. Aber ich bin absolut gegen solches Verhalten der GroKo wie in 2015. Das erzeugte in mir das Bild eines Staates, der die Kontrolle verloren hat. Das darf nicht mehr passieren.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Musterdemokrat »

Sternchen hat geschrieben:(11 Sep 2017, 23:35)

Nach den vielen Diskussionen der letzten Wochen zu AfD, Flüchtlingen, Rechtsruck und co. möchte ich folgende Frage stellen:

Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen? Muss man davon ausgehen, dass LINKS ein immer positiv besetzter Begriff ist und RECHTS automatisch negativ betrachtet wird?

In meiner Weltsicht sind Links und Rechts politische Überzeugungen, welche ihre Positionen erstmal wertungsfrei vertreten. Extremistische oder sonstige Strömungen außen vor sind Linke und Rechte damit genauso zu behandeln und haben nichts anrüchiges ansich. Weiter ist LINKS nicht die bessere bzw. gute Seite der Macht und Rechts nicht die negative und dunkle Seite dieser.

Erstaunt mich immer mit welcher Vehemenz und mit welchem Sendungsbewusstsein selbsternannte Vertreter des linken Spektrums der Meinung nachhängen, LINKS wäre das alleinig seeligmachende und die automatisierte alleinige Herrschaft des Guten...
Gute Seite der Macht bzw. dunkle Seite der Macht. Ich würde nicht so viel Star Wars gucken.

Meine Sicht: es gibt nur richtig oder falsch. Und was r oder f ist, bestimmen die Werte, die unsere Gesellschaft leiten: die Grundrechte, Menschenrechte usw.
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Bielefeld09 »

Wolverine hat geschrieben:(19 Feb 2019, 14:17)

Das ist auch meine Erfahrung. Was man der AfD heute vorwirft war nachweislich über Jahre hinweg Standard bei CDU/CSU. Ich schließe mich Deiner und der Einschätzung von Quatschki an. Dass man heute mit Schuh und Strumpf über bestimmte Teile der AfD hergeht ist berechtigt, wenn es um Leute wie Höcke geht, aber einige vergessen immer wieder, dass die AfD nicht die NSDAP ist und das wir nicht im Jahre 1933 leben sondern im Jahre 2019. Vergleiche was den sprachlichen Stil anbelangt sind durchaus berechtigt, aber daraus eine Gefahr zu konstruieren, dass einem Morgen der Himmel auf den Kopf fällt, ist absurd. Die AfD ist ein notwendiges Übel in der Parteienlandschaft und die Demokratie die es einer Kanzlerin erlaubt hat sich über das Parlament hinwegzusetzen erlaubt dem Wähler sich bei ihr durch solches Wahlverhalten zu bedanken. Über Sinn und Unsinn debattiere ich nicht, denn das wäre fruchtlos. Die Demokratie hat eben nicht nur die erwähnten Vorteile sondern auch die Möglichkeit solchen Parteien einen legalen Zutritt zur Politik zu verschaffen. Für mich persönlich sind weder die Rechten eine tatsächliche Gefahr noch droht uns der Untergang durch eine Partei mit 12,5% in der Opposition. Das Werfen der AfD mit dem Hitlerfaschismus in einen Topf und das Heraufbeschwören Weimarer Verhältnisse ist so lächerlich, dass ich nicht bereit bin darauf einzugehen. Ich bin für Asylrecht, für subsidiären Schutz von Kriegsflüchtlingen und für ein Einwanderungsgesetz. Aber ich bin absolut gegen solches Verhalten der GroKo wie in 2015. Das erzeugte in mir das Bild eines Staates, der die Kontrolle verloren hat. Das darf nicht mehr passieren.
Unser Staat hat Kontrolle wiedergewonnen.
Welcher Vergangenheit huldigst du hier?
Vielleicht täte es jedem Nichtwähler noch gut zwischen Rechtsstaat und Grundgesetz zu unterscheiden.
Oder geht noch nicht mal das?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von imp »

Der Denker hat geschrieben:(17 Feb 2019, 15:32)

Rechtes Gedankengut ist ( fast ) immer zu verurteilen, genauso wie eine Straftat ( fast ) immer zu verurteilen ist. Ausnahmen gibt es nur, sofern mit rechtem Gedankengut denjenigen begegnet wird, welche den deutschen Rechtsstaat mit Füßen treten.
Nein, das ist keine Ausnahme. Rechtes Gedankengut ist prinzipiell zu verbieten. Ein zweites mal braucht niemand.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von watisdatdenn? »

imp hat geschrieben:(20 Feb 2019, 02:42)
Nein, das ist keine Ausnahme. Rechtes Gedankengut ist prinzipiell zu verbieten. Ein zweites mal braucht niemand.
Definiere rechtes Gesankengut.

In der DDR gab es den Straftat der Hetze, mit dessen Hilfe Oppositionelle in das Gefängnis gesteckt wurden..

Gedankengut ist IMMER ein „Verbrechen ohne Opfer“ und sollte darum nie bestraft werden.

Faschisten (egal ob in Form der Nazis oder DDR) brauchen wir wirklich nicht mehr.


Geh mal in dich und überlege was für praktische Konsequenzen deine Forderung hätte, wenn sie umgesetzt werden würde..
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Teeernte »

imp hat geschrieben:(20 Feb 2019, 02:42)

Nein, das ist keine Ausnahme. Rechtes Gedankengut ist prinzipiell zu verbieten. Ein zweites mal braucht niemand.
..man sollte nur das regeln - was man später nachvollziehen kann ...
(Verbiete nur was Du kontrollieren kannst)

Du kannst ja verbieten , dass die Leute schlechte Menschen sind .... :D :D :D

(Aber das währe ja Kommunismus..)
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Re: Ist rechtes Gedankengut per se schlecht und zu verurteilen?

Beitrag von Billie Holiday »

imp hat geschrieben:(20 Feb 2019, 02:42)

Nein, das ist keine Ausnahme. Rechtes Gedankengut ist prinzipiell zu verbieten. Ein zweites mal braucht niemand.
Na, dann verbiete den Leuten mal ihre Gedanken. Viel Spaß bei der Kontrolle.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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