Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Warum driftet Deutschland nach rechts?

Diskurs-Hypothese
23
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soziologische Hypothese
23
50%
 
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Tom Bombadil
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Marmelada hat geschrieben:(16 Aug 2017, 09:58)

Die fremdsprachlichen Kenntnisse sind nützlich, um islamistischer Propaganda auf die Spur zu kommen.
Auch schon gemerkt? Guten Morgen! Genau darauf zielte mein Posting ab, deswegen ja auch die Anführungszeichen. Gehörst du also auch zu "uns" :cool:
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imp
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von imp »

aleph hat geschrieben:(16 Aug 2017, 08:42)

Die afd ist nicht deutschland und einen wert von 10% würde ich nicht als rechtsruck bezeichnen. Ist die afd eigentlich rechtskonservativ? Die haben ja auch programmpunkte mit der linken gemeinsam.

Wurde die altersstruktur schon debattiert? Mit zunehmendem alter werden die leute konservativer.
Wer heute alt ist, war früher möglicherweise 68er und ist jetzt 68 oder so. Die AfD ist eine vielschichtige Partei, etliche Kader sind klar rechtsradikal, manche vielleicht konservativ oder liberal.
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Unité 1
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Unité 1 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(11 Aug 2017, 09:25)

Nun ja, dass eine weitere Neugründung das linksliberale Spektrum weiter zersplittert war die Meinung des Kommentators des gleichfalls linksliberalen "Pester Lloyd", der die politische Entwicklung in Ungarn ziemlich genau verfolgt.

Neben den Unterschieden im Wahlsystem gibt es (trotz der sehr unterschiedlichen Größe und Bevölkerungszahl) eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen Frankreich und Ungarn: Die absolut dominante Stellung der Hauptstadt. Und so repräsentieren Phänomene wie "Momentum" nicht nur ein linksliberales Aufbegehren gegen den inzwischen unerträglichen Konservativismus und Nationalkult der Regierung sondern immer auch den Gegensatz zwischen nach wie vor kosmopolitisch geprägter Metropolen-Kultur und Provinz.
Demnach ist der Stadt-Land-Gegensatz in Ungarn recht stark ausgeprägt? Mein erster Gedanke war, wenn Orbán die Olympiagegner zu Hochverrätern macht und sie dennoch erfolgreich waren, dann wäre es ein ermutigendes Zeichen, dass Orbáns Tage ein Ende haben werden. Die mobilisierende Wirkung solcher Äußerungen sollte man nicht unterschätzen. Aber das würde dem wohl zu viel unterstellen, zum einen ist eine Olympiade für die sie veranstaltende Stadt immer eine Belastung für jene Städter, also die Ablehnung kann sehr wohl policybasiert sein, und zum anderen kann die forcierte Spaltung zwischen uns und ihnen nützlich sein, wenn die eigene Anhängerschaft groß genug ist und deren Mobilisierung erfolgreicher ist. Erdogan hat's bewiesen. :|
Die Regierung hat beispielsweise etliche male versucht, eines der größten (und auch politisch angehauchten) Rockfestivals, das "Sziget" zurückzudrängen. Ist ihr bislang noch nicht gelungen.
Interessante Parallele zu Polen. Die PIS hat auch ein gewaltiges Problem mit "Haltestelle Woodstock", aber die ist anscheinend im Bemühen, das zu unterbinden, erfolgreich.
Und nun die schlechte Nachricht. Laut Organisator Jerzy Owsiak könnte das diesjährige Woodstock-Festival auch das letzte sein. „Wir packen das nicht mehr“, sagte Owsiak Ende Juli bei einem sehr emotionalen Auftritt vor der Presse. „Die ständig neuen Auflagen, das ist einfach Wahnsinn.“

Schon im vergangenen Jahr hatte das Innenministerium in Warschau das Festival, zu dem 2014 750.000 Menschen angereist waren, als „Veranstaltung mit erhöhtem Risiko“ eingeordnet. Das Gelände musste abgesperrt und mehr Sicherheitspersonal musste eingestellt werden. In diesem Jahr sprach Innenminister Mariusz Błaszczak wegen der offenen Grenze zu Deutschland von einer „terroristischen Gefahr“. Gleichzeitig untersagte er, wie in der Vergangenheit üblich, dass Berliner und Brandenburger Feuerwehrkräfte gemeinsam mit ihren polnischen Kollegen für Sicherheit sorgen. Zur Begründung sagte sein Vizeminister Jakub Skiba: „Wegen der terroristischen Bedrohung werden die Sicherheitskräfte allein nach dem polnischen Rettungssystem arbeiten.“

Dass es am Donnerstag überhaupt losgehen kann, ist Andrzej Kunt zu verdanken, dem Bürgermeister von Kostrzyn. Kunt hatte am 21. Juli das Festival mit seiner Unterschrift genehmigt, allerdings unter strengeren Sicherheitsvorschriften. So dürfen sich vor der großen Bühne nur noch 50.000 Fans aufhalten.
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5432122&s=woodstock/
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Jagaird
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Jagaird »

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, da es doch viel Text ist, aber mal eine Frage wegen dem Thema. Kann es nicht einfach sein, das Deutschland seit den 90er einfach immer mehr nach links gedriftet ist und Bürger das gar nicht so wollten? Das es ein Ausdruck der Wähler ist, ihr seid bereits zu weit links, als Gegenpol müssen wir rechts wählen, wir wollen aber nicht das die Nazis wählen. Da ist die AfD das geringere Übel, das die da oben es merken? Nur ein Vorschlag.
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Jagaird hat geschrieben:(16 Aug 2017, 11:58)

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, da es doch viel Text ist, aber mal eine Frage wegen dem Thema. Kann es nicht einfach sein, das Deutschland seit den 90er einfach immer mehr nach links gedriftet ist und Bürger das gar nicht so wollten? Das es ein Ausdruck der Wähler ist, ihr seid bereits zu weit links, als Gegenpol müssen wir rechts wählen, wir wollen aber nicht das die Nazis wählen. Da ist die AfD das geringere Übel, das die da oben es merken? Nur ein Vorschlag.
Woran machst du diese Linksdrift fest? Ich nehme eher wahr, dass die Neurechten immer lauter herumkrakeelen und ihnen keiner in den Arm fällt. Schau dir nur die Wortwahl der Leute aus dem rechten AfD-Flügel (Höcke, Poggenburg, Gauland) an. Das beginnt mit Krakeelerei und endet in einer politischen Rechtswende. Ausgang ungewiss. Noch ist es lange nicht so weit, schaut man sich die Zahlen an, aber alleine der Einzug in den Bundestag ist schon ein makaberes Zeichen. Auch wenn die da quasi "unter Kontrolle" weiter herumkrakeelen können.
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schokoschendrezki
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Jagaird hat geschrieben:(16 Aug 2017, 11:58)

Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, da es doch viel Text ist, aber mal eine Frage wegen dem Thema. Kann es nicht einfach sein, das Deutschland seit den 90er einfach immer mehr nach links gedriftet ist und Bürger das gar nicht so wollten? Das es ein Ausdruck der Wähler ist, ihr seid bereits zu weit links, als Gegenpol müssen wir rechts wählen, wir wollen aber nicht das die Nazis wählen. Da ist die AfD das geringere Übel, das die da oben es merken? Nur ein Vorschlag.
Die Epoche von Mitte der 80er bis zu den jüngeren Finanzkrisen ist vor allem von einer generellen Entpolitisierung und Entideologisierung gekennzeichnet. An die Stelle von Gewerkschaftskampf, APO, Ostermarsch, Brokdorf und Studentenbewegung traten bei der Masse T-Aktie, Bundesliga, Euro-Schlager-Contest und Dschungelcamp. Die sich zumindest zum Teil und nach außen politisch gebenden Neuen Sozialen Bewegungen werden häufig gewissermaßen aus Trägheit und Gewohnheit "links" verortet. Tatsächlich repräsentierten sie jedoch das ganze Spektrum von ganz links nach ganz rechts. Wenn überhaupt, dann ist ein Anteil Esoterik fast immer vorhanden. Repräsentativ hier die Partei der Grünen, deren Flügel (zumindest zeitweise) von deutschnationalen Ökobauern (Baldur Springmann) bis zu Linksanarchisten reichte. Ein politisches Anything-Goes-Programm, das "links" gelesen aber niemals einseitig so ausgerichtet war.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Welfenprinz »

Unité 1 hat geschrieben:(09 Aug 2017, 14:26)








. Ich würde dennoch trennen zwischen "normalen" Wellenbewegungen, die politische Stimmungen und Entwicklungen widerspiegeln, und "bruchhaften", die den Rahmen zu verändern drohen. 68 muss doch ein kaum verkraftbarer Bruch mit gesellschaftlichen Konventionen für damalige Konservative und Reaktionäre gewesen sein, oder? Die Gefährlichkeit der aktuellen Rechtsbewegung liegt für mich einerseits im antagonistischen Verhältnis zu grundlegenden politischen und gesellschaftlichen Werten und andererseits in der Opferhaltung, im Opfernarrativ begründet. t.
Ich bin zwar 5 oder 6 Jährchen zu jung ,aber ich versuchs mal.
Das was “68“ verteidigt wurde,waren keine Werte mehr. Es war überkommen,sinnentleert und nur noch um seiner selbst willen verteidigt. Egal ob kurze Haare,Papa als Alleinherrscher der Familie oder der Muff in den Talaren.
Das schönste Zitat aus der Zeit für mich ist immer noch “ wenn es denn der Wahrheitsfindung dient“.

Sprich,wer die Konventionen verteidigte,hatte eigentlich keine Argumente,kein Hinterfragen,keine konstruktive Ausgangsbasis.
Das spielte für den Stil der Auseinandersetzung eine grössere Rolle als links oder rechts.
Es war kein Ringen ,es war Betonmauer gegen Vorschlaghammer. Da kann als Ergebnis nur bei herauskommen,dass eins von beiden bricht.


Etwas vergleichbares hast du heute nicht. Alle westlichen Gesellschaften sind immer noch so konzipiert,dass sie Bewegungen aufsaugen,andocken,mitnehmen können . Es gibt ein grosses Integrations und Kompromisspotential.

Wandel ja,auf jeden Fall.
Bruch wie 68,extrem unwahrscheinlich.

Edit: und die 68er waren das Gegenteil der Opferdarsteller der heutigen Rechten.
Deswegen haben sie es auch geschafft.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Marmelada
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Marmelada »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Aug 2017, 10:38)

Auch schon gemerkt? Guten Morgen! Genau darauf zielte mein Posting ab, deswegen ja auch die Anführungszeichen. ...
Ja, da bin ich meinem eigenen Vorurteil aufgesessen.
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Julian
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Julian »

Marmelada hat geschrieben:(16 Aug 2017, 09:58)

In der Meldung steht nichts von "islam- und flüchtlingskritischen Meldungen", das entspringt eurer Phantasie. :rolleyes: Die fremdsprachlichen Kenntnisse sind nützlich, um islamistischer Propaganda auf die Spur zu kommen.
Die Zensur wurde aber doch gerade deswegen in Deutschland eingeführt! Es ging in erster Linie um Meinungsäußerungen, die als "rechts" und damit böse eingeordnet werden, und die künftig an Gerichten vorbei schon in vorauseilendem Gehorsam gelöscht werden sollten. Deswegen ist es ja auch so absurd, dass selbst bei diesem Thema noch davon die Rede sein muss, welch tollen Beitrag hier die sogenannten Flüchtlinge leisten können. Neben Ärzten und Atomphysikern haben wir jetzt eben auch interkulturell kompetente Menschen hier, die das Deutsche auf muttersprachlichem Niveau beherrschen.

Das Rad des Wahnsinns dreht sich eben immer schneller.
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Hyde
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Hyde »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2017, 12:25)

Woran machst du diese Linksdrift fest? Ich nehme eher wahr, dass die Neurechten immer lauter herumkrakeelen und ihnen keiner in den Arm fällt. Schau dir nur die Wortwahl der Leute aus dem rechten AfD-Flügel (Höcke, Poggenburg, Gauland) an. Das beginnt mit Krakeelerei und endet in einer politischen Rechtswende. Ausgang ungewiss. Noch ist es lange nicht so weit, schaut man sich die Zahlen an, aber alleine der Einzug in den Bundestag ist schon ein makaberes Zeichen. Auch wenn die da quasi "unter Kontrolle" weiter herumkrakeelen können.
Ein Einzug der AfD in den Bundestag würde letztlich ja auch nur unsere gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln. Es gibt nun einmal die obligatorischen 5-10% Idioten in unserer Gesellschaft, das war noch nie anders, jeder kennt die doch aus dem eigenen Leben: frühere Mitschüler, Arbeitskollegen, Nachbarn, entfernte Verwandte. Jeder kennt da ein paar Spezialisten. Wie viele Leute gibt es in Deutschland, die nicht wollen würden bzw sich unwohl dabei fühlen würden, wenn ihr Kind eine Person anderer Hautfarbe oder anderer Religion heiraten würde? Ein nicht so kleiner Teil unserer Gesellschaft, behaupte ich.
Es ist illusorisch zu denken, in einer Gesellschaft gäbe es nur vernünftige Menschen. Das wird nie so sein. Und in einer Demokratie gehört es dann halt auch irgendwo dazu, dass auch diese unvernünftigen Menschen ihre Plattform bekommen und vertreten werden.
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Keoma
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

Hyde hat geschrieben:(17 Aug 2017, 23:49)

Ein Einzug der AfD in den Bundestag würde letztlich ja auch nur unsere gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln. Es gibt nun einmal die obligatorischen 5-10% Idioten in unserer Gesellschaft, das war noch nie anders, jeder kennt die doch aus dem eigenen Leben: frühere Mitschüler, Arbeitskollegen, Nachbarn, entfernte Verwandte. Jeder kennt da ein paar Spezialisten. Wie viele Leute gibt es in Deutschland, die nicht wollen würden bzw sich unwohl dabei fühlen würden, wenn ihr Kind eine Person anderer Hautfarbe oder anderer Religion heiraten würde? Ein nicht so kleiner Teil unserer Gesellschaft, behaupte ich.
Es ist illusorisch zu denken, in einer Gesellschaft gäbe es nur vernünftige Menschen. Das wird nie so sein. Und in einer Demokratie gehört es dann halt auch irgendwo dazu, dass auch diese unvernünftigen Menschen ihre Plattform bekommen und vertreten werden.
Soll das ausdrücken, dass sich in gewissen Parteien alle Idioten sammeln?
Dann müsste z.B. die SPD ja idiotenfrei sein.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von firlefanz11 »

Hyde hat geschrieben:(17 Aug 2017, 23:49)
Es gibt nun einmal die obligatorischen 5-10% Idioten in unserer Gesellschaft, das war noch nie anders, ...
Eigentlich sind es aber 15-30% Idioten... Nämlich di ejeweils 5-10% die AfD, Linke u. Grüne wählen...
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Ammianus
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Ammianus »

firlefanz11 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 10:30)

Eigentlich sind es aber 15-30% Idioten... Nämlich di ejeweils 5-10% die AfD, Linke u. Grüne wählen...
Dann sollte man sofort die Verfassung ändern und dir 3 Stimmen geben...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Keoma hat geschrieben:(18 Aug 2017, 07:13)

Soll das ausdrücken, dass sich in gewissen Parteien alle Idioten sammeln?
Es gibt Parteien wie die NPD, wo ich das garantiert so sagen muss. Bei anderen Parteien wär ich vorsichtiger, Flausen im Kopf zu haben macht einen noch nicht zum Idioten.
Dann müsste z.B. die SPD ja idiotenfrei sein.
Die SPD hat eher ein Nichtssage- und Flip-Flop-Problem, als Idiot hätt ich dort nicht meine Freude.
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Niklas
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Niklas »

schokoschendrezki hat geschrieben:(27 Jul 2017, 09:31)
Exemplarisch für diese Hypothese ein aktueller Beitrag innerhalb der Reihe "hintergrund" des Deutschlandfunks zur Wahlwerbung und Popularität der AfD in Gegenden mit einem hohen Anteil an Russlanddeutschen wie etwa Pforzheim oder Berlin-Marzahn/Hellersdorf: http://www.deutschlandfunk.de/wahlkampf ... _id=390814
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Aristide »

Deutschland driftet nicht nach rechts. Deutschland driftet im Angesicht einer neuen völkerwanderung in die gesunde mitte!
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Katenberg
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Katenberg »

Aristide hat geschrieben:(18 Aug 2017, 21:43)

Deutschland driftet nicht nach rechts. Deutschland driftet im Angesicht einer neuen völkerwanderung in die gesunde mitte!
Dem würde ich so nicht zustimmen. Wie gesagt, dieser beschworene Rechtsruck existiert nicht, zumal auch dieser eben unter Definitionsvorbehalt steht.
Zwar gibt es nun in den Umfragen Mehrheiten gegen die Merkel'sche Siedlungspolitik und den derzeitigen Zustand der Sicherheitspolitik, doch so lange diese sich nicht in Realitäten zeigen, bin ich nicht gewillt, von einem Rechtsruck zu sprechen, oder von einer Renationalisierung. Auch im Zuge des globalen (muslimischen) Aktivismus, dieser Tage mit Gastspiel in Barcelona und Turku, tritt keine Abwehrhaltung, sondern lediglich ein Gewöhnungseffekt ein.
Die eigentliche Agenda bleibt weiterhin links bestimmt, nur spürbar weniger merklich, da die Fackelthemen mehr oder minder abgegrast sind.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

@Katenberg: Der Begriff "Ruck" (irgendwohin) wird im Betreff dieses Threads auch gar nicht verwendet ... sondern "Drift". Zwar wird mit dem "warum" die Existenz einer solchen Rechtsdrift stillschweigend vorausgesetzt, aber sie wird keineswegs "beschworen" sondern es wird nach den Ursachen gefragt. Man könnte ironisch einwenden, dass offenbar irgendwo der versteckte Wunsch nach Menschen besteht, die alarmistisch von einem "Rechtsruck" in Deutschland sprechen ... Um etwas zu haben, wogegen polemisiert werden kann vermutlich.

Eine (politische) Agenda schließlich wäre eine bewusst gesetzte Programmatik. Eine gezielte Themensetzung. Auch davon kann bei einer "Drift" gar nicht die Rede sein. Es geht um unmerkliche, aber sich letztendlich doch zu einer Drift addierende Verschiebungen im alltäglichen Leben und im Meinungs-Austausch im sozialen Mikrobereich. Deshalb habe ich auch diese primär soziale Sicht gegen eine solche gesetzt, die sich auf einen öffentlich geführten Diskurs bezieht. Es wäre noch einmal ein Thema für sich, warum das, was als allgemeiner Trend angesehen wird, so oft und immer mehr für das gehalten wird, was in den Medien, zum Beispiel in den Talk-Runden im TV diskutiert wird und nicht für das, was die Menschen eigentlich selbst denken.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Helmuth_123 »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2017, 12:25)

Woran machst du diese Linksdrift fest? Ich nehme eher wahr, dass die Neurechten immer lauter herumkrakeelen und ihnen keiner in den Arm fällt. Schau dir nur die Wortwahl der Leute aus dem rechten AfD-Flügel (Höcke, Poggenburg, Gauland) an. Das beginnt mit Krakeelerei und endet in einer politischen Rechtswende. Ausgang ungewiss. Noch ist es lange nicht so weit, schaut man sich die Zahlen an, aber alleine der Einzug in den Bundestag ist schon ein makaberes Zeichen. Auch wenn die da quasi "unter Kontrolle" weiter herumkrakeelen können.
Zwischen Krakeelen und wirklichen Einfluss haben, gibt es einen Unterschied. Und da ist dann die Frage, welche rechten Kräfte wirklich Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von firlefanz11 »

Deutschlamnd ist über Jahre nach links gedriftet, und führt nun eine mehr als nötige Korrekturbewegung zurück in die Mitte durch - allerdings viel zu langsam...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

firlefanz11 hat geschrieben:(21 Aug 2017, 10:25)

Deutschlamnd ist über Jahre nach links gedriftet, und führt nun eine mehr als nötige Korrekturbewegung zurück in die Mitte durch - allerdings viel zu langsam...
Wenn damit Entwicklungen gemeint sind wie Abschaffung des Homosexuellen-Paragraphen, Frauengleichberechtigung, Bildungsreform ... das alles sind einfach nur Prozesse, die unter "Aufklärung" und -wenn politisch, dann höchstens unter "Liberalismus" , laufen und ansonsten weder "rechts" noch "links" sind.

Ein wirklich klassisch linkes und auch genau messbares (und nicht nur "gefühltes") Kriterium ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad. Und der ist in der Bundesrepublik von 1960 (34,2 Prozent) bis 2000 (21,6 Prozent) kontinuierlich gefallen. Und erst in jüngster Zeit infolge der Finanzkrisen wieder leicht angestiegen. Es ergibt sich ein genau umgekehrtes Bild als die von dir beschriebene Tendenz.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Tatjana
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Aug 2017, 11:14)

Ein wirklich klassisch linkes und auch genau messbares (und nicht nur "gefühltes") Kriterium ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad. Und der ist in der Bundesrepublik von 1960 (34,2 Prozent) bis 2000 (21,6 Prozent) kontinuierlich gefallen. Und erst in jüngster Zeit infolge der Finanzkrisen wieder leicht angestiegen. Es ergibt sich ein genau umgekehrtes Bild als die von dir beschriebene Tendenz.
Ein starker Hinweis auf die seit Jahrzehnten erfolgende "Linksdrift" ist der ständig wachsende und immer mehr Einfluß nehmende Staat, erkennbar über die Staatsquote, also den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft, die von 32,9% im Jahre 1960 auf inzwischen 44 - 45% angewachsen ist. http://www.bundesfinanzministerium.de/C ... quote.html
Auch schön ist die Sozialleistungsquote, die von 18,3% im Jahre 1960 auf inzwischen ca. 30% angestiegen ist. http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bbII1a.pdf
Eine eindeutige Entwicklung, immer mehr Menschen werden vom Staat abhängig ...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

Tatjana hat geschrieben:(22 Aug 2017, 16:32)

Ein starker Hinweis auf die seit Jahrzehnten erfolgende "Linksdrift" ist der ständig wachsende und immer mehr Einfluß nehmende Staat, erkennbar über die Staatsquote, also den Einfluss des Staates auf die Wirtschaft, die von 32,9% im Jahre 1960 auf inzwischen 44 - 45% angewachsen ist. http://www.bundesfinanzministerium.de/C ... quote.html
Auch schön ist die Sozialleistungsquote, die von 18,3% im Jahre 1960 auf inzwischen ca. 30% angestiegen ist. http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bbII1a.pdf
Eine eindeutige Entwicklung, immer mehr Menschen werden vom Staat abhängig ...
Was auch am immer älter werden und gleichzeitig weniger Nachkommen liegt. Irgendwie logisch.
Aber das ist gut so. Je weniger desto besser. Gibt genug Menschen auf der Welt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Olympus hat geschrieben:(22 Aug 2017, 16:38)

Was auch am immer älter werden und gleichzeitig weniger Nachkommen liegt. Irgendwie logisch.
Aber das ist gut so. Je weniger desto besser. Gibt genug Menschen auf der Welt.

Falsch, der Effekt ist nur sehr gering.
Außerdem brauchen wir mehr gute und weniger schlechte Menschen. Richtig ist aber auf jeden Fall, dass manfrau als Misantrop keine Kinder bekommen sollte. Höhere Steuern für willentlich Kinderlose und Zukunftsverweigerer!!!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

Tatjana hat geschrieben:(22 Aug 2017, 16:54)

Falsch, der Effekt ist nur sehr gering.
Außerdem brauchen wir mehr gute und weniger schlechte Menschen. Richtig ist aber auf jeden Fall, dass manfrau als Misantrop keine Kinder bekommen sollte. Höhere Steuern für willentlich Kinderlose und Zukunftsverweigerer!!!
Außerdem brauchen wir mehr gute und weniger schlechte Menschen.
Also Rechte abschieben und mehr Ausländer. :thumbup:
Höhere Steuern für Kinderlose wird wohl ein Hirnkrebs der asozialen bleiben. In Deutschland nicht umsetzbar.
AfD und Co. Ist das Mittelalter schlechthin.
Deshalb braucht Deutschland keinen Rechtsruck, vielmehr einen vonRechtsschutz. :)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Sehr viele Ausländer sind "rechts" ...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Billie Holiday »

Tatjana hat geschrieben:(22 Aug 2017, 17:30)

Sehr viele Ausländer sind "rechts" ...
Auf alle Fälle deren Frauen- und Familienbild ist sehr konservativ, was nur durch die Exotik des Fremden aufgehoben werden kann.
Wenn Ayshe 5 bis 6 Kinder gebärt und nie arbeiten geht, ist das weniger schlimm, als wenn eine deutsche Mutti für 2 Jahre zuhause bleibt und dann wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, jedenfalls gibt es da keine Klagen. :D
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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jorikke
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von jorikke »

Merkel hat sich gut positioniert.
So gut, dass sie scheinbar unangreifbar ist.
Einige Rechtsausleger in der Partei, die z.Zt. keinen Stich mehr kriegen, werfen ihr nun vor, sie sei nach links abgewichen.
Dabei hat die Welt sich nur weitergedreht und dieser Tatsache trägt sie Rechnung.
Die Leute wollen das so und selbst viele SPD Anhänger finden das gut. Diese sind dann etwas nach rechts gerückt.
So gleicht sich alles aus.
An der politischen Gemengelage hat sich nichts verschoben.
Das ist ein aufgebauschtes Märchen.
Beispielhaft dargestellt:
Hätte man vor 20 Jahren die Parteifarben anteilmäßig ihrer Sitzverteilung in echten Farbanteilen abgewogen und zusammengemischt, es wäre ein bestimmter Farbton herausgekommen. Heute das Gleiche gemacht, der Farbton hätte sich nicht verändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von gödelchen »

Tatjana hat geschrieben:(22 Aug 2017, 17:30)

Sehr viele Ausländer sind "rechts" ...
Völlig richtig. Ein Drittel ! aller in Deutschland ansässigen Türkischstämmigen haben ein Weltbild noch rechts von der AfD. Beweisen sie sie in regelmäßigen Abständen durch Führerkult, Huldigungen von Autokraten, Patriarchalischen Gebräuchen uvm.

Sollte öfters mal drauf hingewiesen werden, dass DA ein Manko hin zu unserer gesellschaftlichen, politischen Aufstellung in einer FDGO geleiteten Gesellschaft liegt. Würde den 8-9% national verwirrten Abgewrackten für Deutschland Wind aus den Segeln nehmen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Boracay »

gödelchen hat geschrieben:(24 Aug 2017, 17:04)

Völlig richtig. Ein Drittel ! aller in Deutschland ansässigen Türkischstämmigen haben ein Weltbild noch rechts von der AfD. Beweisen sie sie in regelmäßigen Abständen durch Führerkult, Huldigungen von Autokraten, Patriarchalischen Gebräuchen uvm.
Unter den Osteuropäern (Wolgadeutsche, Russen, Polen,...) sind es noch viel mehr. Das ist das Hauptklientel der AFD.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von gödelchen »

Richtig aber hier handelt es sich Tötsche ,die dann in den 8-9 % aufgehen...:-) . In Foren stellen die Typen fast die Hälfte :-) der Rechtszauseln ( wobei hier die Brüder und Schwestern aus dem Dreibuchstabenland ,die gleiche Sozialisationsform durchlebt haben) , einbezogen sind.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

gödelchen hat geschrieben:(24 Aug 2017, 17:30)

Richtig aber hier handelt es sich Tötsche ,die dann in den 8-9 % aufgehen...:-) . In Foren stellen die Typen fast die Hälfte :-) der Rechtszauseln ( wobei hier die Brüder und Schwestern aus dem Dreibuchstabenland ,die gleiche Sozialisationsform durchlebt haben) , einbezogen sind.
Na ohne die beiden von dir genannten Gruppen wäre die AfD auch da, wo Nazis seit 1949 in der Bundesrepublik fast immer waren - bei 2-4% (Gelegentliche Ausreißer bestätigen die Regel).

Wobei ich die Ostdeutschen ein wenig in Schutz nehmen will - ich habe z.Zt. Einen Arbeitskollegen aus Sachsen, der stemmt sich auf kommunaler Ebene aktiv gegen die Braunies und schämt sich bei uns für Sie, obwohl das natürlich Unsinn ist.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 19:34)

Na ohne die beiden von dir genannten Gruppen wäre die AfD auch da, wo Nazis seit 1949 in der Bundesrepublik fast immer waren - bei 2-4% (Gelegentliche Ausreißer bestätigen die Regel).

Wobei ich die Ostdeutschen ein wenig in Schutz nehmen will - ich habe z.Zt. Einen Arbeitskollegen aus Sachsen, der stemmt sich auf kommunaler Ebene aktiv gegen die Braunies und schämt sich bei uns für Sie, obwohl das natürlich Unsinn ist.
"Die Ostdeutschen" sind bestimmt voller Dank für ihren Schutz. Vielleicht haben "die Ostdeutschen", denen Sie hier mit der Nazikeule einen überbraten bloß aus Erfahrung ein feines Gespür für sich entwickelnde neomarxistische und womöglich im neuen Totalitarismus endende Entwicklungen?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Tatjana hat geschrieben:(24 Aug 2017, 21:55)

"Die Ostdeutschen" sind bestimmt voller Dank für ihren Schutz. Vielleicht haben "die Ostdeutschen", denen Sie hier mit der Nazikeule einen überbraten bloß aus Erfahrung ein feines Gespür für sich entwickelnde neomarxistische und womöglich im neuen Totalitarismus endende Entwicklungen?
Um den Marxismus zu verhindern, braucht die Menschheit sicher keine Braunies. Wie gegen jedes totalitäres System reicht die Achtung der menschlichen Individualität - auch Liberalismus genannt - völlig.

Und wer war das nochmal, der Stalin und seine marxistischen Nachfolger eingeladen hat, sich für reichlich 40 Jahre in halb Deutschland einzunisten? Nicht ohne vorher die eigene Bevölkerung zu dezimieren - in KZ wie am Schlachtfeld.
Bestimmt war das so ein linksgrün versiffter Gutmensch.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Ich verstehe, Sie meinen AFD=Nazi und "die Ostdeutschen"="Braunies"=Nazi. Halten Sie deshalb auch Gewalt gegen AFDler für legitim?
Das Problem scheint mir die inflationäre Verwendung dieser plumpen Diffamierungen. Wenn die echten Nazis kommen, haben Sie Ihr Pulver längst verschossen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von CaptainJack »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 22:08)

Um den Marxismus zu verhindern, braucht die Menschheit sicher keine Braunies. Wie gegen jedes totalitäres System reicht die Achtung der menschlichen Individualität - auch Liberalismus genannt - völlig.

Und wer war das nochmal, der Stalin und seine marxistischen Nachfolger eingeladen hat, sich für reichlich 40 Jahre in halb Deutschland einzunisten? Nicht ohne vorher die eigene Bevölkerung zu dezimieren - in KZ wie am Schlachtfeld.
Bestimmt war das so ein linksgrün versiffter Gutmensch.
Die Afd ist alles, nur nicht braun! Die Afd ist Israel gegenüber freundschaftlich gesonnen und ist gegen die Feinde Israels, dem Islamismus und dem politischen Islam. Das ist inzwischen jedem Politiklaien klar. Deshalb unterlasse deinen Müll und verorte die Afd von mir aus rechts oder wo auch immer, lass aber den Schwachsinn mit "braun" weg.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

CaptainJack hat geschrieben:(24 Aug 2017, 22:36)

Die Afd ist alles, nur nicht braun! Die Afd ist Israel gegenüber freundschaftlich gesonnen und ist gegen die Feinde Israels, dem Islamismus und dem politischen Islam. Das ist inzwischen jedem Politiklaien klar. Deshalb unterlasse deinen Müll und verorte die Afd von mir aus rechts oder wo auch immer, lass aber den Schwachsinn mit "braun" weg.
Ergo tiefbraun bis ins Mark. Das weiß jeder.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Tatjana hat geschrieben:(24 Aug 2017, 22:25)

Ich verstehe, Sie meinen AFD=Nazi und "die Ostdeutschen"="Braunies"=Nazi. Halten Sie deshalb auch Gewalt gegen AFDler für legitim?
Das Problem scheint mir die inflationäre Verwendung dieser plumpen Diffamierungen. Wenn die echten Nazis kommen, haben Sie Ihr Pulver längst verschossen.
Ich meine:
- wesentliche Repräsentanten der AfD glänzen regelmäßig mit Aussagen, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft die Teilhabe an Menschenrechten absprechen, und diese vornehmlich den Deutschen zuordnen,
- Repräsentanten der AfD forderten eine Änderung der Geschichtsvermittlung in Richtung nationale Überhöhung,
- tragen damit definitiv faschistoide Züge (ich sehe da aktuell eher hellbraun als dunkelbraun - ich bin aber eben auch gegen hellbraun allergisch)

Eine Gleichsetzung Ostdeutsche=Braunies sehe ich nicht, da würde ich mir ja selbst widersprechen mit der Aussage "Jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum" - ich sehe aber rein mathematisch eine Häufung faschistoiden Gedankengutes in den beiden genannten Gruppen (Ost- und Russlanddeutsche)

Selbstverständlich lehne ich jede Art von Gewalt gegen AfD-Mitglieder ab, das widerspricht meinen Vorstellungen komplett.

Und - weil es auch (aber nicht von Dir) genannt wurde - es ist heute kein Zeichen gegen faschistische Gesinnung, nicht gegen Juden zu sein, schließlich leben die ja nicht mehr in nennenswerter Zahl unter uns. In sofern haben in den '90 ern die Vietnamesen und heute die Muslime die Position inne.

Und die "echten Nazis" kommen nicht über Nacht, wenn mein Pulver alle ist. Die entwickeln sich aus so etwas wie der AfD-Klientel - je nach Lage jeden Tag ein bisschen mehr. Da ist mein Pulver heute schon gut eingesetzt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Europa2050 hat geschrieben:(24 Aug 2017, 23:05)


- wesentliche Repräsentanten der AfD glänzen regelmäßig mit Aussagen, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft die Teilhabe an Menschenrechten absprechen, und diese vornehmlich den Deutschen zuordnen,

- Repräsentanten der AfD forderten eine Änderung der Geschichtsvermittlung in Richtung nationale Überhöhung,

- tragen damit definitiv faschistoide Züge
Na klar, wg. Höcke`s Sprüchen ist die AFD unwählbar.
Sie finden in jeder Partei Aussagen einzelner, die nicht den "Wählerwillen" dieser Partei repräsentieren (Sind die Grünen für Sex mit Kindern? Oder gefallen den Grünwählern B. Palmers Thesen? Billigt die SPD Gewalt gegen AFDler gemäß R. Stegners Aussagen? ...). Der AFD wird ständig unterstellt, dass das Programm nicht die "wahren Absichten" der Partei widerspiegelt, während den Programmen der Regierungsparteien vertraut wird.

Ich mag Höcke auch nicht besonders, aber die Geschichtsvermittlung in D ist eine Selbstverzwergung mit ausschließlichem Blick auf die Nazis. Der Standardwessi drei Generationen nach den Nazis ist komplexbeladen und schämt sich für Adolf`s Massenmord, bezeichnet sich aber lieber als "Europäer" statt als das, was in seinem Pass steht. Das ist auf die Dauer nicht gesund. Je länger die Nazizeit her ist, desto stärker wächst der Widerstand gegen Hitler.
Kann es sein, dass diejenigen, die heute "tapfer" die Standard-Mehrheitsmeinung vertreten, auch 1940 die damalige Mehrheitsmeinung vertreten hätten?

Ich schlage vor, Sie besuchen einmal einen Parteitag der französischen Sozialisten. Da wird zuerst die Nationalhymne gesungen, das sind aus deutscher Sicht geradezu nationale Erweckungsveranstaltungen, sehen Sie da auch "faschistoide" Züge?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »

Tatjana hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:10)

Na klar, wg. Höcke`s Sprüchen ist die AFD unwählbar. [...]
Wenn es nur diese Entgleisungen von Hoecke waeren, die AFD besteht doch aus lauter "bedauerlichen Einzelfaellen" und "da bin ich wohl mit der Maus ausgerutscht - ups", wie dieser Hammer der ParteiVorsitzenden Petry.

Der Begriff "völkisch" sollte nicht mehr so negativ verstanden werden, meint Frauke Petry, die Vorsitzende der Partei AfD. Man müsse "daran arbeiten, dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist", sagte sie der Welt am Sonntag. Es sei eine "unzulässige Verkürzung", wenn gesagt werde, "'völkisch' ist rassistisch".

Nein. Das ist keine unzulässige Verkürzung. Warum sagt Petry so etwas?

Der Begriff völkisch ist ein Synonym für extremen Nationalismus und eben für Rassismus. Er ist bis heute ein Symbol für den Nationalsozialismus und seine Ideologie, alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist. Warum sagt Petry so etwas, warum fordert sie, einen eindeutig nationalsozialistischen Begriff wieder zu verwenden? Völkisch grenzt aus. Es benennt den Wunsch, alles abzulehnen, was nicht zum eigenen Volk gehört.


Wieviel VerleugnungsPotential muss ein Mensch besitzen, so einen Dreck immer wieder zu uebersehen? Oder stimmen da einige Waehler klammheimlich inbruenstig zu? :|
Billie Holiday hat geschrieben:(22 Aug 2017, 17:51)

Auf alle Fälle deren Frauen- und Familienbild ist sehr konservativ, was nur durch die Exotik des Fremden aufgehoben werden kann. [...]
Der eigentliche Witz ist, dass die AFD selbst ein konservativ beklopptes WeltBild vertritt. Die geifern sich damit eigentlich selbst an, wenn du so willst. :D
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Antonius »

Tatjana hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:10)
Ich mag Höcke auch nicht besonders, aber die Geschichtsvermittlung in D ist eine Selbstverzwergung mit ausschließlichem Blick auf die Nazis. Der Standardwessi drei Generationen nach den Nazis ist komplexbeladen und schämt sich für Adolf`s Massenmord, bezeichnet sich aber lieber als "Europäer" statt als das, was in seinem Pass steht. Das ist auf die Dauer nicht gesund. Je länger die Nazizeit her ist, desto stärker wächst der Widerstand gegen Hitler.
Ja, auch ich schäme mich "für Adolf`s Massenmord", seit der Zeit vor etwa 60 Jahren, als ich zum ersten mal davon hörte....
Unser ehemaliger Bundespräsident Joachim Gauck hat es am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz so formuliert:

  • "Solange ich lebe, werde ich darunter leiden, dass die deutsche Nation mit ihrer so achtenswerten Kultur zu den ungeheuerlichsten Menschheitsverbrechen fähig war.
    Selbst eine überzeugende Deutung des schrecklichen Kulturbruchs wäre nicht imstande, mein Herz und meinen Verstand zur Ruhe zu bringen."
Damit hat mir Bundespräsident Gauck aus der Seele gesprochen.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Tatjana hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:10)

...

Ich mag Höcke auch nicht besonders, aber die Geschichtsvermittlung in D ist eine Selbstverzwergung mit ausschließlichem Blick auf die Nazis. Der Standardwessi drei Generationen nach den Nazis ist komplexbeladen und schämt sich für Adolf`s Massenmord, bezeichnet sich aber lieber als "Europäer" statt als das, was in seinem Pass steht. Das ist auf die Dauer nicht gesund. Je länger die Nazizeit her ist, desto stärker wächst der Widerstand gegen Hitler.
Kann es sein, dass diejenigen, die heute "tapfer" die Standard-Mehrheitsmeinung vertreten, auch 1940 die damalige Mehrheitsmeinung vertreten hätten?

Ich schlage vor, Sie besuchen einmal einen Parteitag der französischen Sozialisten. Da wird zuerst die Nationalhymne gesungen, das sind aus deutscher Sicht geradezu nationale Erweckungsveranstaltungen, sehen Sie da auch "faschistoide" Züge?
Nein, ich schäme mich nicht für einen Massenmord, an dem maximal meine Großeltern beteiligt waren.
Aber das Wissen darum veranlasst mich, meinenTeil dazu beizutragen, dass weder sowas nochmalvorkommt, noch, dass die Geisteshaltung, die ihn ermöglicht hat bei uns nochmal einen Fuß auf den Boden bekommt. Nenn es nicht Schande sondern Verantwortung.

Nein, Liberal bleibt Liberal - wer vom Wert und den Rechten aller Menschen überzeugt ist, ändert das auch nicht. Ob er es allerdings in einem System wie 1940 aktiv vertritt oder in die innere Emmigration geht ist eine andere Sache. Vermutlich hätte ich letzteres getan, das geb ich zu.

Ich hab auch kein Problem mit der Nationalhymne, war jedes Mal zutiefst ergriffen, wenn Sie im Sport für eines meiner Kinder gespielt wurde. Gehört dazu wie die Europafahne oder der bayerische Löwe. Mehr aber auch nicht.

Und zuletzt: Ja, ich bin zuvorderst Europäer.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:27)


Warum sagt Petry so etwas?
Ich muss eben nicht jeden Schwachsinn, der da geäußert wurde und wird verteidigen, s.o., ich bin kein Parteimitglied und spreche auch nicht für die Partei sondern nur für mich.
Genau, alle Begriffe und alles von Mathematik bis zum Düsenantrieb, was die Nazis je benutzt haben, ist auf ewig durch ihre Verbrechen beschmutzt und verseucht. Tabu.
Seien wir ehrlich, bereits der Begriff "deutsches Volk" ist doch schon bäh und wird offiziell von keinem Politiker mehr benutzt. Aber es steht noch irgendwo ...
Bleibtreu hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:27)

Nein. Das ist keine unzulässige Verkürzung. Warum sagt Petry so etwas?

alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist.

Der eigentliche Witz ist, dass die AFD selbst ein konservativ beklopptes WeltBild vertritt. Die geifern sich damit eigentlich selbst an, wenn du so willst. :D
Das ist eine unzulässige Verkürzung. Richtig wäre: "arisch" statt deutsch.
Konservativ = bekloppt ???
Z.B. Frau Weidel ist mit einer Frau zusammen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Antonius hat geschrieben:(25 Aug 2017, 10:42)

Ja, auch ich schäme mich "für Adolf`s Massenmord", seit der Zeit vor etwa 60 Jahren, als ich zum ersten mal davon hörte....
Unser ehemaliger Bundespräsident Joachim Gauck hat es am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz so formuliert:

  • "Solange ich lebe, werde ich darunter leiden, dass die deutsche Nation mit ihrer so achtenswerten Kultur zu den ungeheuerlichsten Menschheitsverbrechen fähig war.
    Selbst eine überzeugende Deutung des schrecklichen Kulturbruchs wäre nicht imstande, mein Herz und meinen Verstand zur Ruhe zu bringen."
Damit hat mir Bundespräsident Gauck aus der Seele gesprochen.
Selbstverständlich. Dann dürfen Sie auch stolz auf Deutsche sein: Kant, Humboldt, Nietzsche, Bismarck, Heine, Einstein, Planck usw.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Provokateur »

Tatjana hat geschrieben:(25 Aug 2017, 11:44)

Selbstverständlich. Dann dürfen Sie auch stolz auf Deutsche sein: Kant, Humboldt, Nietzsche, Bismarck, Heine, Einstein, Planck usw.
Was habe ich zu deren Leistung beigetragen?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Europa2050 hat geschrieben:(25 Aug 2017, 11:34)

Nein, ich schäme mich nicht für einen Massenmord, an dem maximal meine Großeltern beteiligt waren.
Aber das Wissen darum veranlasst mich, meinenTeil dazu beizutragen, dass weder sowas nochmalvorkommt, noch, dass die Geisteshaltung, die ihn ermöglicht hat bei uns nochmal einen Fuß auf den Boden bekommt. Nenn es nicht Schande sondern Verantwortung.
Absolute Zustimmung, das nehme ich auch für mich in Anspruch. "Geisteshaltungen" sind zunächst Interpretationen ...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Provokateur hat geschrieben:(25 Aug 2017, 11:45)

Was habe ich zu deren Leistung beigetragen?
Sie schämen sich also nicht ...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Provokateur »

Tatjana hat geschrieben:(25 Aug 2017, 11:55)

Sie schämen sich also nicht ...
Ich habe ein etwas anderes Verhältnis dazu. Der Vater meines Vaters war Mitglied der allgemeinen SS. In der Ukraine war er an Erschießungen von "Partisanen" und Zivilisten beteiligt. Er hat auch öfter "logistische Dokumente" für die Orgaisation von Vernichtungslagern transportiert. Das sind nur die Dinge, von denen ich weiß.

Die Mutter meines Vaters hat zum Kriegsende die Hakenkreuzflaggen in das Bettzeug eingenäht - man könnte sie ja noch mal brauchen, dann wäre Geld gespart.

Der Vater meines Vaters hat nur überlebt, weil er zum Kriegsende alles weggeschmissen hat und sich seine Tätowierung rausgeschnitten hat. Dann ist er weit genug marschiert, um nicht von den Russen, sondern von den Briten gefangen genommen zu werden.

Mein Vater ist nach dem Krieg geboren.

In einer gerechten Welt wäre der Vater meines Vaters verurteilt worden für seine Taten.

Ist nie passiert.

Ich schäme mich nicht, nein. Ich habe diese Taten nicht begangen. Ich kann nur aufgrund meiner Familiengeschichte viel Energie darauf verwenden, dass sich solche und ähnliche Ereignisse nicht wiederholen.

ich bin nicht stolz, Deutscher zu sein. Ich schäme mich nicht, Deutscher zu sein. Als positiver und liberaler Patriot mag ich meine Heimat und ihre Menschen. Wir haben eine großartige Verfassung; manche sagen: Die beste der Welt.

Mein Ziel ist es, dass die Menschen, die meine Heimat mögen, sich mehren. Es geht hier um eine Idee, nicht um Hautfarbe oder Religion.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tatjana »

Keine schöne Familiengeschichte. Mein Großvater (Konservativ aber niemals Nazi) war, da unbelastet, nach Kriegsende sofort für die Engländer in Hamburg als Übersetzer tätig. Er wurde dann von zahllosen Bekannten und Unbekannten (Mitläufern und Nazis) um "Persilscheine" angebettelt, dass ihm "das Kotzen kam" (Originalton).
Provokateur hat geschrieben:(25 Aug 2017, 12:08)

Es geht hier um eine Idee, nicht um Hautfarbe oder Religion.
Es geht nicht um Hautfarbe, aber es geht auf jeden Fall um Religion und Kultur!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Nur wenn man in einer zwei- (oder mehrsprachigen) Umgebung und wechselnd zwischen zwei (oder mehreren) unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen ist, lernt man diesen unschätzbaren Vorteil in Bezug auf die Weltsicht kennen und schätzen, der - vereinfacht gesagt - darin besteht, Häuser auch weitgehend unvoreingenommen von außen und nicht nur von innen betrachten zu können.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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