Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Warum driftet Deutschland nach rechts?

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schelm
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schelm »

pikant hat geschrieben:(07 Nov 2017, 15:57)

das ist mir alles vollkommen egal, solange sich Muslime an unsere Gesetze halten
.
Nauterlich sind unsere deutschen Muslime mit Pass vollintegriert so wie es auch Christen mit deutschem Pass sind - das sind immerhin 3 Millionen und machen etwa die Haelfte der Muslime in Deutschland aus
der Islam ist ein Teil von Deutschland - Fakt, belegt - Danke!
Ach, echt ? Und was sollte passieren da, wo es nicht so ist ? Da, wo weder die individuelle Religionsfreiheit noch die Gleichberechtigung respektiert wird ?
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schelm
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schelm »

Selina hat geschrieben:(07 Nov 2017, 16:45)

Du sprichst in Rätseln. Welches "Problem" meinst du? Keiner unterteilt in Terrorist/Nicht-Terrorist. Zuerst einmal sinds alles Menschen.
Ich spreche nicht in Rätseln, ich erinnere an die grundlegende Struktur der Argumentation der PC : Die meisten Muslime sind keine Terroristen, also gibt es kein Problem mit dem Islam.

Zur weiteren Erinnerung die ( fiktive ) Analogie : Die meisten Ostdeutschen sind keine ( NSU ) Terroristen, also gibt es kein Problem mit dem Osten.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

schelm hat geschrieben:(07 Nov 2017, 17:26)

Ich spreche nicht in Rätseln, ich erinnere an die grundlegende Struktur der Argumentation der PC : Die meisten Muslime sind keine Terroristen, also gibt es kein Problem mit dem Islam.

Zur weiteren Erinnerung die ( fiktive ) Analogie : Die meisten Ostdeutschen sind keine ( NSU ) Terroristen, also gibt es kein Problem mit dem Osten.
Nun, wenn du ein Problem mit dem Islam hast, musst du auch eins mit dem Osten haben. So konsequent musst du dann schon sein.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Antonius
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Antonius »

uwe hat geschrieben:(07 Nov 2017, 01:41)

Deutschland driftet nicht nach Rechts sondern in Richtung Mitte.
Das kann man in der Tat beobachten:
Alle sechs Parteien des Bundestages driften politisch in die Mitte.
Warum? :?:
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Watchful_Eye
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Watchful_Eye »

Schelm will glaube ich sagen, dass Terroranschläge aus seiner Sicht quasi nur die Spitze des Eisbergs "Islam" darstellen - wenn er mit vielen anderen Faktoren zusammentrifft - es aber absehbar sei, dass es auch viele kleinere Gewalt- und Kriminalakte gibt, die damit im Zusammenhang stehen. Er hat den Eindruck, dass eine Vielzahl von Muslime existieren, die graduell radikalisiert sind, nur eben nicht in einem Ausmaß, dass sie bereit sind, Terroranschläge zu begehen; und dass dieses Problem seiner Ansicht nach unter den Teppich gekehrt wird. Das nur zur Info, um allen Seiten etwas zielloses Gerede zu ersparen. ;)
Selina hat geschrieben:(05 Nov 2017, 22:56)

Es gibt aber Parallelen zur damaligen NSDAP. Das lässt sich gut anhand diverser Höcke-Reden nachweisen (siehe Link). Wenn dann immer entgegnet wird, Höcke sei ein "Einzelfall", dann stellt sich aber die Frage, warum sich die AfD nicht von solchen Leuten trennt. Weil eben doch viele in dieser Partei und auch in der Wählerschaft genauso denken. Sie sind froh, dass sie es nicht selbst sagen "müssen" und empfinden es nicht als gefährlich oder als No-Go. Im Gegenteil: Es ist ihnen sehr recht, dass einer mal sagt, was so viele denken. Einige in der AfD, denen das Klima da zu braun ist, haben sich inzwischen deutlich distanziert. Das sind aber noch viel zu wenige, die dort Charakter zeigen. Und wie gesagt, mir ist auch der Protest der "liberalen Mitte" viel zu schwach bzw. überhaupt nicht ausgeprägt. Das ist sehr gefährlich. Weil diese Passivität, dieses Verharmlosen die Nationalisten und Rechtsextremen stärkt.

https://www.stern.de/politik/deutschlan ... 87788.html
Der Erfolg der AfD hat auch inzwischen die zersplitterte Rechte mit diesem ganzen Gedöns wie NPD, "Die Rechte", DVU etc. in sich aufgesaugt, weil sie dort erstmals so etwas wie eine "geeinte rechte Partei" sehen. Dadurch ist die Basis der AfD in Teilen nochmal ein Stück weiter nach rechts gerückt. Trotzdem, wie gesagt, sind die Wähler dessen immer noch überwiegend Protestwähler und auch der "Mainstream" der AfD ist meines Erachtens derzeit noch nicht rechtsextrem oder gar nationalsozialistisch (ich würde "rechtspopulistisch" sagen). Das kommt ja auch ungefähr hin, wenn man an die Bundestagswahl denkt - die AfD hat 12% bekommen, davon sind 2/3 laut eigener Aussage Protestwähler, und etwa 3% gingen den anderen rechten Parteien durch die Existenz der AfD verloren - bleibt noch 1% übrig, die wirklich dazugekommen sind. Die Protestwähler sind natürlich auch schon teils weit rechts, ich bin nur mit dem Begriff "Nazi" vorsichtig. Immerhin 55% der AfD-Wähler hat übrigens auch bei den Wahlumfragen gesagt, dass sich die AfD ihrer Ansicht nach nicht genug von rechtsextremen Positionen distanziere (https://www.tagesschau.de/multimedia/bi ... m-923.html). Ich denke, der Mehrheit geht es um die Flüchtlingspolitik und nicht gleich um das harte Fascho-Zeugs.

Ich halte es allerdings auch möglich, dass die AfD noch weiter nach rechts rücken und dem Höcke-Flügel in der Zukunft mehr Raum geben wird. Die "Alternative Mitte" scheint seit dem Weggang Petrys zunehmend an Einfluss zu verlieren, und von der Lucke-AfD ist sie bereits weit entfernt. :?

(Edit: Hatte im Nachhinein ein paar kleine Formulierungen korrigiert)
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schelm
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schelm »

Watchful_Eye hat geschrieben:(08 Nov 2017, 01:47)

Schelm will glaube ich sagen, dass Terroranschläge aus seiner Sicht quasi nur die Spitze des Eisbergs "Islam" darstellen - wenn er mit vielen anderen Faktoren zusammentrifft - es aber absehbar sei, dass es auch viele kleinere Gewalt- und Kriminalakte gibt, die damit im Zusammenhang stehen. Er hat den Eindruck, dass eine Vielzahl von Muslime existieren, die graduell radikalisiert sind, nur eben nicht in einem Ausmaß, dass sie bereit sind, Terroranschläge zu begehen; und dass dieses Problem seiner Ansicht nach unter den Teppich gekehrt wird. Das nur zur Info, um allen Seiten etwas zielloses Gerede zu ersparen. ;)
Jein. Es geht weniger darum mit aller Macht eine Kausalität zwischen einem Schläger und Terroristen aus dieser Gruppe zu konstruieren. Vielmehr um die eigentlich bekannte Gemengelage aus tradierter Stammes -/ Clankultur und religiösen Versatzstücken, die als Gesamtheit Segregation und Ablehnung westlicher Lebensweise bedingen. Diese Gemengelage erachte ich als fruchtbaren Nährboden, der wiederkehrend Gestörte produziert die meinen, sie müssten sich durch Attacken ihr Ticket ins Paradies sichern bzw. die andere dazu animieren.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tinkerbell »

schelm hat geschrieben:(08 Nov 2017, 06:48)

Jein. Es geht weniger darum mit aller Macht eine Kausalität zwischen einem Schläger und Terroristen aus dieser Gruppe zu konstruieren. Vielmehr um die eigentlich bekannte Gemengelage aus tradierter Stammes -/ Clankultur und religiösen Versatzstücken, die als Gesamtheit Segregation und Ablehnung westlicher Lebensweise bedingen. Diese Gemengelage erachte ich als fruchtbaren Nährboden, der wiederkehrend Gestörte produziert die meinen, sie müssten sich durch Attacken ihr Ticket ins Paradies sichern bzw. die andere dazu animieren.
Es gibt keinen rechtsruck in d Es gibt ehrlich die formulierung von ganz normalen angelegenheiten gegen die lebensweise, die nichts in D weitergebracht hat. Die nichts zum Fortschritt in d beitragen kann. Das schönreden der moglichkeiten aus dem kulturellen Bereich Islam und seine lebensweise gehen den Menschen hier auf den senkel.

Die Typenhaus dem muslimischen kulturkreis haben mehr afd ideologie in ihren köpfen als so alte Säcke wie gauland oder rechtsaußen wie höcke.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(07 Nov 2017, 11:52)

Ändert aber nichts daran, dass Nichthaben einer Meinung zu einer bestimmten Sache/bestimmten Verhältnissen/Zuständen, deren billigende Inkaufnahme bedeutet. Keine Meinung zu bestimmten Dingen haben, bedeutet diesen Dingen gegenüber gleichgültig sein.
Dann musst du schon wenigstens genauer formulieren: Über bestimmte Dinge mit einem Mindestmaß Bescheid zu wissen und keine Meinung zu haben. So gut wie jeder Benutzer der Berliner Verkehrsbetriebe glaubt heutzutage, seine Meinung über die Ursache der Häufung von S-Bahn-Ausfällen äußern zu müssen und vor allem zu können. Ich halte mich nicht für ausreichend kompetent, das zu beurteilen. Gleichgültig ist es mir absolut nicht, da ich selbst ständig davon betroffen bin.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tinkerbell hat geschrieben:(08 Nov 2017, 07:11)
Es gibt keinen rechtsruck in d Es gibt ehrlich die formulierung von ganz normalen angelegenheiten gegen die lebensweise, die nichts in D weitergebracht hat. Die nichts zum Fortschritt in d beitragen kann. Das schönreden der moglichkeiten aus dem kulturellen Bereich Islam und seine lebensweise gehen den Menschen hier auf den senkel.
Schönreden??? Gestern hab' ich seit langem mal wieder TV und dort "Markus Lanz" gesehen. Der Journalist und Nahostexperte Ulrich Kienzle warnte dort ausdrücklich und nicht beschönigend sondern geradezu alarmierend, in welchem Ausmaß Länder wie Saudi Arabien ihre Milliarden überall auf der Welt für den Vormarsch des Islam einschließlich islamistischer Kräfte einsetzen. Milliarden, die sie im Erdölgeschäft mit dem Westen gemacht haben, und die sie jetzt und in Zukunft vermehrt als Miteigentümer westlicher Großunternehmen machen und machen werden. Die Saudis bauen und betreiben islamkonforme Shopping Malls, Moscheen und umzäunte Villensiedlungen in Sarajewo und anderswo in Europa. 750 Kilometer vor Wien. Der Westen jedoch ist mit seinen Regierungen politischer und vor allem militärischer Partner der Saudis, beliefert sie großzügig mit Waffentechnik. Und die "Kultureinforderer" hier in diesem Forum und anderswo? Ich glaube, selbst wenn arabisch-islamische Militärverbände Berlin besetzten, würden sie immer noch von Kopftuchverboten schwafeln und mit irgendwelchen Koranzitaten herumfuchteln.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Nov 2017, 07:50)

Schönreden??? Gestern hab' ich seit langem mal wieder TV und dort "Markus Lanz" gesehen. Der Journalist und Nahostexperte Ulrich Kienzle warnte dort ausdrücklich und nicht beschönigend sondern geradezu alarmierend, in welchem Ausmaß Länder wie Saudi Arabien ihre Milliarden überall auf der Welt für den Vormarsch des Islam einschließlich islamistischer Kräfte einsetzen. Milliarden, die sie im Erdölgeschäft mit dem Westen gemacht haben, und die sie jetzt und in Zukunft vermehrt als Miteigentümer westlicher Großunternehmen machen und machen werden. Die Saudis bauen und betreiben islamkonforme Shopping Malls, Moscheen und umzäunte Villensiedlungen in Sarajewo und anderswo in Europa. 750 Kilometer vor Wien. Der Westen jedoch ist mit seinen Regierungen politischer und vor allem militärischer Partner der Saudis, beliefert sie großzügig mit Waffentechnik. Und die "Kultureinforderer" hier in diesem Forum und anderswo? Ich glaube, selbst wenn arabisch-islamische Militärverbände Berlin besetzten, würden sie immer noch von Kopftuchverboten schwafeln und mit irgendwelchen Koranzitaten herumfuchteln.
:thumbup: Ein paar Leute mehr wie Kienzle wären gut und sehr nötig im TV :)
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schelm
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schelm »

think twice hat geschrieben:(07 Nov 2017, 17:36)

Nun, wenn du ein Problem mit dem Islam hast, musst du auch eins mit dem Osten haben. So konsequent musst du dann schon sein.
Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Idioten, egal woher sie kommen. Für die Zukunft unserer Gesellschaft halte ich das Problem mit bestimmten ReligIdioten aber für relevanter.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

schelm hat geschrieben:(09 Nov 2017, 01:50)

Ich habe grundsätzlich ein Problem mit Idioten, egal woher sie kommen. Für die Zukunft unserer Gesellschaft halte ich das Problem mit bestimmten ReligIdioten aber für relevanter.
Stimmt, fanatische Nazis müssen weg. Sie glauben eh nicht ans christliche Abendland.
Sie wollen lediglich die Deutschen durch Inzest ausrotten.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Billie Holiday »

Olympus hat geschrieben:(09 Nov 2017, 07:38)

Stimmt, fanatische Nazis müssen weg. Sie glauben eh nicht ans christliche Abendland.
Sie wollen lediglich die Deutschen durch Inzest ausrotten.
Nazis und fanatische Muslime sind Brüder im Geiste, beide müssen weg.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Nov 2017, 08:31)

Nazis und fanatische Muslime sind Brüder im Geiste, beide müssen weg.
Ein Schelm will aber nicht die Nazis weg haben sondern nur alle Muslime inklusive den größten friedlichen Teil.
Klingt so einseitig. Wenn dann alle Extremisten, egal von welchem Rand.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Billie Holiday »

Olympus hat geschrieben:(09 Nov 2017, 08:36)

Ein Schelm will aber nicht die Nazis weg haben sondern nur alle Muslime inklusive den größten friedlichen Teil.
Klingt so einseitig. Wenn dann alle Extremisten, egal von welchem Rand.
Das bezweifle ich, dass der Schelm nichts gegen echte Nazis hat. Aber nachdem nun nahezu jeder ein Nazi ist, ist es vielleicht eine Frage der Deutungshoheit.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Nov 2017, 08:44)

Das bezweifle ich, dass der Schelm nichts gegen echte Nazis hat. Aber nachdem nun nahezu jeder ein Nazi ist, ist es vielleicht eine Frage der Deutungshoheit.
Naja, in der AfD ist es mittlerweile eher die Frage, wer ist keiner? Selbst Strolch war mit Kinder Erschießung nicht radikal genug und wurde abgesägt. Wann ist wohl Goecke dran?
Mittlerweile wird ja schon die NPD als linksversifft gesehen. Wie ich es schon mal schrieb, Rechts ist eben nie Rechts genug. Macht sich hier mal wieder, wie immer, deutlich.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Billie Holiday »

Olympus hat geschrieben:(09 Nov 2017, 08:53)

Naja, in der AfD ist es mittlerweile eher die Frage, wer ist keiner? Selbst Strolch war mit Kinder Erschießung nicht radikal genug und wurde abgesägt. Wann ist wohl Goecke dran?
Mittlerweile wird ja schon die NPD als linksversifft gesehen. Wie ich es schon mal schrieb, Rechts ist eben nie Rechts genug. Macht sich hier mal wieder, wie immer, deutlich.
Die AfD ist hoffentlich bald wieder weg, fürchterlicher Haufen.
Sie wird den Weg gehen, den die Reps oder DVU gegangen sind....in die Bedeutungslosigkeit. Liegt auch an den anderen Parteien!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Nov 2017, 08:57)

Die AfD ist hoffentlich bald wieder weg, fürchterlicher Haufen.
Sie wird den Weg gehen, den die Reps oder DVU gegangen sind....in die Bedeutungslosigkeit. Liegt auch an den anderen Parteien!
Auch wenns hier um Deutschland geht ... wäre hier der Verweis auf den "Weg" der FPÖ angebracht.

Sowohl in Deutschland wie auch in Österreich (wie auch in Frankreich, Polen, Ungarn usw. usf.) gehts vor allem mit der Sozialdemokratie abwärts. Mit der klassischen, gewerkschaftsfreundlichen jedenfalls. Und die Frage bezüglich des Rechts-Links-Saldos ist nicht, wer in ein angebliches Vakuum auf der rechten Seite strömt, sondern vor allem, wer in das Vakuum einströmt, dass die arg geschrumpften europäischen Sozialdemokratien hinterlassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von imp »

Die SPD hinterlässt nichts. Kein Milieu, kein vorpolitisches Netzwerk und keine Idee. Sie endet einfach.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Ein Terraner »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Nov 2017, 21:15)

Die SPD hinterlässt nichts. Kein Milieu, kein vorpolitisches Netzwerk und keine Idee. Sie endet einfach.
Das Harz4 Häufchen ?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von imp »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Nov 2017, 21:18)

Das Harz4 Häufchen ?
Auch nur eine bei new labour abgeschriebene challenge/promote-Schnapsidee. Hätte von der INSM oder FDP sein können.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Ein Terraner »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Nov 2017, 21:22)

Auch nur eine bei new labour abgeschriebene challenge/promote-Schnapsidee. Hätte von der INSM oder FDP sein können.
Aber hinterlassen hat es die SPD :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von imp »

So gesehen...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(09 Nov 2017, 21:15)

Die SPD hinterlässt nichts. Kein Milieu, kein vorpolitisches Netzwerk und keine Idee. Sie endet einfach.
Ich bin nun wahrlich kein SPD-ler, aber ein Absinken der SPD in die Bedeutungslosigkeit, würde ein elementares Defizit an der Stelle im Kräftegleichgewicht hinterlassen, wo gefordert ist, den Kapitslismus nicht abzuschaffen, sondern an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen - nicht die einzige, aber eine ausgesprochen wichtige Facette.

Deswegen hoffe ich auf kompetentes Personal und einen n-ten Frühling der deutschen Sozialdemokratie.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von imp »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 06:58)

Ich bin nun wahrlich kein SPD-ler, aber ein Absinken der SPD in die Bedeutungslosigkeit, würde ein elementares Defizit an der Stelle im Kräftegleichgewicht hinterlassen, wo gefordert ist, den Kapitslismus nicht abzuschaffen, sondern an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen - nicht die einzige, aber eine ausgesprochen wichtige Facette.

Deswegen hoffe ich auf kompetentes Personal und einen n-ten Frühling der deutschen Sozialdemokratie.
Das ist eben eine offene Frage, ob die SPD tatsächlich irgendwas für die Anpassung der Marktwirtschaft an die Nöte der Menschen tut, das CSU und Linke nicht genauso könnten - oder ob das nur ein alter Schlager ist, mit dem man alle paar Jahre zur Revival-Show noch mal ne Mark machen kann, wenn man dick Schminke aufträgt und im Hintergrund 19jährige aus der Enkelgeneration leicht bekleidet tänzeln.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Uffzach »

Der Rechts-Drift geht weiter. Langsam aber sicher. Österreich machts vor. CDU nähert sich noch mehr CSU an, CSU zieht nach rechts. FDP vertritt z.T. AfD Positionen. Es gibt wieder ne GRoKo, was die Rechte noch mehr stärken wird.

Langsam, aber sicher.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

"Deutschland", das ist ja keineswegs nur das Bündel an Parteien. Abgesehen vom berühmten Wutbürger gibts auch noch die Welt der Akademiker, Studenten, Hochschulen, Unis.

Aktueller Fall: Thomas Rauscher. Jura-Professor an der Uni Leipzig. Wegen seiner rechtsextremen Äußerungen als Privatperson auf Twitter protestieren hunderte von Studenten. ("Ein weißes Europa brüderlicher Nationen.‘ Für mich ist das ein wunderbares Ziel!“....) Die Uni-Leitung will ihn nun doch irgendwie "loswerden". Das formale Problem: Als Twitterer läuft er nicht als "Professor" und deshalb rein als Privatperson. Ich glaube, Rauscher ist hier in diesem Forum schon mal erwähnt worden. An der Humboldt-Uni in Berlin gibt es schon seit längerem das Problem einzelner weit rechts stehender Hochschullehrer.

Aus meiner Sicht begann dieser Trend 2004 mit dem vieldiskutierten Buch "Das bleiche Herz der Revolution" der Journalistin mit dem Pseudonym Sophie Dannenberg. Eine Fundamentalkritik an den sogenannten 68ern ... nur leider, wie beinahe einhellig in Rezensionen festgestellt völlig holzschnittartig und von persönlochen Ressentiments anstelle von genauer Analyse geleitet. Und damit leider eine vergebene Chance für etwas an sich dringend notwendiges. Zumindest im akademischen Bereich hat sich dann dieser von Anfang an fehlgeleitete DIskurs verselbstständigt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Uffzach hat geschrieben:(22 Nov 2017, 08:32)

Der Rechts-Drift geht weiter. Langsam aber sicher. Österreich machts vor. CDU nähert sich noch mehr CSU an, CSU zieht nach rechts. FDP vertritt z.T. AfD Positionen. Es gibt wieder ne GRoKo, was die Rechte noch mehr stärken wird.

Langsam, aber sicher.
Ich weiß nicht, obs wieder ne Groko geben wird. Noch sagt die SPD kategorisch nein. Aber was du sonst sagst, sehe ich auch so: Die Rechts-Drift geht weiter. Und vermutlich würden Neuwahlen, auf die es ja hinauslaufen könnte, der AfD noch mehr Prozentpunkte bringen als ohnehin schon. Im Moment laufen gerade die ersten Bundestagsdebatten nach der Wahl, sie werden wie immer auf Phönix übertragen. Wenn man da dieses freche Selbstbewusstsein der fast 100 Neurechten sieht, die im tiefsten Brustton der Überzeugung verkünden "Wir sind doch keine Rassisten, das verbitten wir uns"... und immer ein Raunen durch die Stuhlreihen geht, manchmal ein vereinzeltes lautes Lachen ertönt, wenn die reden... all das ist echt gruselig. Wie im falschen Film. Wo soll das nur noch hinführen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von firlefanz11 »

Selina hat geschrieben:(22 Nov 2017, 14:31)
Die Rechts-Drift geht weiter. Und vermutlich würden Neuwahlen, auf die es ja hinauslaufen könnte, der AfD noch mehr Prozentpunkte bringen als ohnehin schon.
... all das ist echt gruselig.
Bringt Eure Toten raus! Das Ende ist nahe! :D :rolleyes:
Komischerdings ist die AfD nach aktuellen Umfragen sogar bei weniger Prozent als zur Wahl, und nach rechts driftet hier gar nix. Ganz im Gegentum. Wenn jetzt schon öffentlich die Idee eine Schwarzgrünen Minderheitsregierung unter Duldung der SPD kolportiert wird oder noch schlimmer: Eine neue GroKo, dann ist klar dass das Land unverholen nach LINKS schwingt (von driften kann da keine Rede mehr sein...).
DAS ist echt gruselig...!!! :dead:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(22 Nov 2017, 14:31)

Ich weiß nicht, obs wieder ne Groko geben wird. Noch sagt die SPD kategorisch nein. Aber was du sonst sagst, sehe ich auch so: Die Rechts-Drift geht weiter. Und vermutlich würden Neuwahlen, auf die es ja hinauslaufen könnte, der AfD noch mehr Prozentpunkte bringen als ohnehin schon. Im Moment laufen gerade die ersten Bundestagsdebatten nach der Wahl, sie werden wie immer auf Phönix übertragen. Wenn man da dieses freche Selbstbewusstsein der fast 100 Neurechten sieht, die im tiefsten Brustton der Überzeugung verkünden "Wir sind doch keine Rassisten, das verbitten wir uns"... und immer ein Raunen durch die Stuhlreihen geht, manchmal ein vereinzeltes lautes Lachen ertönt, wenn die reden... all das ist echt gruselig. Wie im falschen Film. Wo soll das nur noch hinführen.
Auch wenn eine so genannte "Rechtsdrift" von einer linken und grünen Minderheit immer wieder behauptet wird, wird das nicht wahrer. Es gibt keine "Rechtsdrift" - das Gegenteil ist der Fall, nach einer massiven Linksdrift, schägt das Pendel zurück zur Mitte.
Die Mehrheit der Bevölkerung lässt sich von einer Minderheit nicht länger ein Meinungsdiktat aufzwingen.
Ich denke, Alexander Dobrinth bringt das recht gut auf den Punkt - nachdem bereits Guido Westerwelle im Jahr 2009 einen Linksruck konstatierte:

"Deutschland ist ein bürgerliches Land. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land lebt und denkt bürgerlich. Es gibt keine linke Republik und keine linke Mehrheit in Deutschland. Das hat nicht zuletzt die Bundestagswahl 2017 wieder ganz klar gezeigt.
Und doch dominiert in vielen Debatten eine linke Meinungsvorherrschaft eine dieses Schauspiel ertragende bürgerliche Mehrheit. Der Ursprung dafür liegt vor genau 50 Jahren, im Jahr 1968. Damals haben linke Aktivisten und Denker den Marsch durch die Institutionen ausgerufen und sich schon bald Schlüsselpositionen gesichert in Kunst, Kultur, Medien und Politik. Sie wurden zu Meinungsverkündern, selbst ernannten Volkserziehern und lautstarken Sprachrohren einer linken Minderheit.
Die 68er waren dabei immer eine Elitenbewegung, eine Bürger-, Arbeiter- oder Volksbewegung waren sie nie."
Quelle


Wenn immer wieder von einer ganz bestimmten Gruppe eine so genannte "Rechtsdrift" behauptet wird, zeigt das doch eigentlich deutlich, wer sich die Deutungshoheit darüber anmaßt, was "rechts" ist bzw zu sein hat. Dass damit die große Mehrheit diffamiert wird, interessiert die Betreffenden nicht.
Dabei vergessen diejenigen, dass zwar 87% nicht AfD gewählt haben, vergessen dabei jedoch, dass auch 82% weder Links noch Grün gewählt. Jede der beiden Parteien jeweils nur knapp über 8% bei der BTW erreicht haben.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Fr 5. Jan 2018, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 13:37)

Auch wenn eine so genannte "Rechtsdrift" von einer linken und grünen Minderheit immer wieder behauptet wird, wird das nicht wahrer. Es gibt keine "Rechtsdrift" - das Gegenteil ist der Fall, nach einer massiven Linksdrift, schägt das Pendel zurück zur Mitte.
Von Links zurück zur Mitte ist für mich immer noch Rechts.
"Deutschland ist ein bürgerliches Land. Die Mehrheit der Menschen in unserem Land lebt und denkt bürgerlich. Es gibt keine linke Republik und keine linke Mehrheit in Deutschland. Das hat nicht zuletzt die Bundestagswahl 2017 wieder ganz klar gezeigt.
Und doch dominiert in vielen Debatten eine linke Meinungsvorherrschaft eine dieses Schauspiel ertragende bürgerliche Mehrheit. Der Ursprung dafür liegt vor genau 50 Jahren, im Jahr 1968. Damals haben linke Aktivisten und Denker den Marsch durch die Institutionen ausgerufen und sich schon bald Schlüsselpositionen gesichert in Kunst, Kultur, Medien und Politik. Sie wurden zu Meinungsverkündern, selbst ernannten Volkserziehern und lautstarken Sprachrohren einer linken Minderheit.
Die 68er waren dabei immer eine Elitenbewegung, eine Bürger-, Arbeiter- oder Volksbewegung waren sie nie."
[urlhttps://www.welt.de/debatte/kommentare/article1 ... uchen.html]Quelle[/url]
Das ist Dobrindts Meinung. Sie sei ihm gegönnt. Trotzdem hat diese angebliche Eliten-Bewegung nicht wenig erreicht, und nicht wenige sind genau darauf ziemlich neidisch.
Wenn immer wieder von einer ganz bestimmten Gruppe eine so genannte "Rechtsdrift" behauptet wird, zeigt das doch eigentlich deutlich, wer sich die Deutungshoheit darüber anmaßt, was "rechts" ist bzw zu sein hat. Dass damit die große Mehrheit diffamiert wird, interessiert die Betreffenden nicht.
Du selbst erkennst diese Deutungshoheit doch auch an. Sonst würdest du den Rechts-Begriff nicht als Diffamierung verstehen.
Dabei vergessen diejenigen, dass zwar 87% nicht AfD gewählt haben, vergessen dabei jedoch, dass auch 82% weder Links noch Grün gewählt.
Ah, verstehe, es gibt keinen Rechtsdrift, aber die SPD ist nicht links, sondern genauso Mitte wie die AfD. Interessante Weltsicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:24)

Das ist Dobrindts Meinung. Sie sei ihm gegönnt. Trotzdem hat diese angebliche Eliten-Bewegung nicht wenig erreicht, und nicht wenige sind genau darauf ziemlich neidisch.
Ist trotzdem interessant, was Dobrindt da sagt. Er ist also auch in den vergangenen vier Jahren auch nicht Bundesverkehrsminister gewesen.
Ehrlich gesagt muss ich bei Dobrindt im Moment irgendwie ganz unbewusst an einen Theaterklassiker denken: "Mein Freund Harvey". Das ist die Geschichte von einem, der einen unsichtbaren Riesenplüschhasen als Begleiter hat und der ihm immer was sagt...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:24)

Von Links zurück zur Mitte ist für mich immer noch Rechts.
Bei einem Pendel ist die Mitte immer die Mitte und icht rechts.
Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:24)]Das ist Dobrindts Meinung. Sie sei ihm gegönnt. Trotzdem hat diese angebliche Eliten-Bewegung nicht wenig erreicht, und nicht wenige sind genau darauf ziemlich neidisch.
Was hat diese Eliten-Bewegung denn erreicht, außer die die Demokratie suzessive zu untergraben? Vorschriften, Verbote, Gängelei - sind Zeichen einer Diktatur und dass Linke mit Demokratie nicht viel am Hut haben, dafür aber umso mehr mit (einer) Diktatur liebäugeln, ist ja nun wirklich nichts Neues.
Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:24)Du selbst erkennst diese Deutungshoheit doch auch an. Sonst würdest du den Rechts-Begriff nicht als Diffamierung verstehen.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Eine Tatsachenfeststellung hat nichts mit Anerkennung zu tun, sondern ist und bleibt eine Tatsachenfeststellung.
Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 17:24)Ah, verstehe, es gibt keinen Rechtsdrift, aber die SPD ist nicht links, sondern genauso Mitte wie die AfD. Interessante Weltsicht.
Doch - die SPD ist links! War sie schon immer. Und ganz besonders die 68-Bewegung, die heute die Politiker der SPD und ganz besonders der Grünen stellt war und ist links. Beschäftige dich mal damit, informiere dich.
Diese 68-Bewegung gab es - nebenbei - nicht nur in Deutschland, die gab es (mehr oder weniger) weltweit.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:20)

Bei einem Pendel ist die Mitte immer die Mitte und icht rechts.
Ein Drift geht immer in eine Richtung. Mitte ist keine Richtung.
Wie kommst du denn auf das schmale Brett? Eine Tatsachenfeststellung hat nichts mit Anerkennung zu tun, sondern ist und bleibt eine Tatsachenfeststellung.
Dann ist es eben Tatsache, dass Rechts diffamiert gehört. Wieso beschwerst du dich dann über Tatsachen? Verträgst du die Wahrheit nicht?
Doch - die SPD ist links!
Dann stimmt deine Rechnung mit 82%, die nicht links wählen, vorne und hinten nicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:20)



. Und ganz besonders die 68-Bewegung, die heute die Politiker der SPD und ganz besonders der Grünen stellt war und ist links. Beschäftige dich mal damit, informiere dich.
.
Ja, Schroeder, Schulz, Scholz, Kraft u.s.w. waren alle schon in der 68er Bewegung aktiv. Da muss man sich nur mal informieren. :rolleyes:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:20)


Doch - die SPD ist links! War sie schon immer. Und ganz besonders die 68-Bewegung, die heute die Politiker der SPD und ganz besonders der Grünen stellt war und ist links. Beschäftige dich mal damit, informiere dich.
Diese 68-Bewegung gab es - nebenbei - nicht nur in Deutschland, die gab es (mehr oder weniger) weltweit.
Der letzte 68er bei den Grünen ist seit diesem Jahr nicht mehr im Bundestag. Die Damen und Herren aus dieser Zeit sind jetzt locker 70. Die haben jetzt wirklich keinen Einfluß mehr. Das mag für 1998 noch halbwegs gegolten haben, aber nicht mehr 20 Jahre soäter
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

think twice hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:30)

Ja, Schroeder, Schulz, Scholz, Kraft u.s.w. waren alle schon in der 68er Bewegung aktiv. Da muss man sich nur mal informieren. :rolleyes:
Der Schröder war doch der schlimmste von allen, der wollte als Juso das Kanzleramt stürmen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:27)

Ein Drift geht immer in eine Richtung. Mitte ist keine Richtung.
Ich sprach von einem Pendel und das schwingt.
Dann ist es eben Tatsache, dass Rechts diffamiert gehört. Wieso beschwerst du dich dann über Tatsachen? Verträgst du die Wahrheit nicht?
Dir ist aber schon bewusst, dass Diffamierung eine gezielte Verleumdung darstellt und damit den Straftatsbestand der üblen Nachrede gem. §186 StGB erfüllt? Du bist also der Meinung, dass alle Menschen, die sich nicht dem Meinungsdiktat einer Minderheit unterwerfen als rechts diffamiert - heißt verleumdet werden dürfen?
NEIN, damit finde ich micht NICHT ab! Diffamierung/Verleumdung hat nichts mit Tatsachen und noch viel weniger mit Wahrheit zu tun, die man "vertragen" müsste und gegen die man sich nicht zur Wehr setzen darf.
Da irrst du aber gewaltig!
Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:27)Dann stimmt deine Rechnung mit 82%, die nicht links wählen, vorne und hinten nicht.
Doch die Rechnung stimmt, WEIL die sich explizit auf zwei Parteien bezieht, welche sich genau diese Deutungshoheit anmaßen - nämlich Grüne und Linke - beide Parteien kommen zusammen auf knapp unter 18% Wählerstimmen. Und beide Parteien sind demokratiefeindlich eingestellt.

Und gerade die Existenz einer Partei wie der AfD IST der Beleg für einen Linksruck in der Politik, insbesondere der Politik der CDU.
Merkel ist seit 2005 Bundeskanzler, die AfD wurde 2013 gegründet - als während der Amtszeit von Frau Merkel als Bundeskanzler. Die AfD konnte nur gegründet werden, weil eine politisches Vakuum entstanden ist, weil sich Bürger, die CDU-Wähler waren von ihrer Partei nicht mehr vertreten fühlen.
Merkel hat etwas sehr wichtiges ignoriert - nämlich:
"Rechts neben der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben" (Franz Josef Strauß)

Dieses Credo - das politische Spektrum von Mitte bis konservativ abzudecken, hat die CDU bis zum Amtsamtritt von Frau Merkel beibehalten. Frau Merkel hat die AfD überhaupt erst ermöglicht und ihre "Flüchtlings"politik hat dieser Partei erst Bedeutung verliehen. Ohne die unkontrollierte Massenmigration nach Deutschland wäre die AfD bei der BTW 2017 genauso an der 5%-Klausel gescheitert, wie sie bei der BTW 2013 an der 5%-Klausel gescheitert war.

Nun - "wer Wind säät, wird Sturm ernten"
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:56)



. Ohne die unkontrollierte Massenmigration nach Deutschland wäre die AfD bei der BTW 2017 genauso an der 5%-Klausel gescheitert, wie sie bei der BTW 2013 an der 5%-Klausel gescheitert war.

Nun - "wer Wind säät, wird Sturm ernten"
10% rechte Wutbuerger kann ein Land verkraften. Deshalb werden wir nicht Humanität und Menschlichkeit abschaffen. Kapier das endlich.
Und ist die AfD nun der Wind oder der Sturm? :)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:33)

Der letzte 68er bei den Grünen ist seit diesem Jahr nicht mehr im Bundestag. Die Damen und Herren aus dieser Zeit sind jetzt locker 70. Die haben jetzt wirklich keinen Einfluß mehr. Das mag für 1998 noch halbwegs gegolten haben, aber nicht mehr 20 Jahre soäter
Und du meinst also die 68-Bewegung hätte ihre politischen "Einsichten" und ihre Ideologie nicht an nachfolgende Generationen weiter gegeben?
Wäre dem so, dann gäbe es keine Partei wie die Linke, die immer noch die "politische Linie" der Kommunisten und deren Nachfolgeparteien vertritt. In dieser Partei steckt immer noch viel Gedankengut der SED-Nachfolgepartei PDS.
Der Einfluss der 68er ist sehr wohl noch vorhanden. Soo schnell sterben Ideologien nicht.
Linke Ideologie und Demokratie passen nicht zusammen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 21:05)


Linke Ideologie und Demokratie passen nicht zusammen.
Ja, die haben sich in Deutschland aber auch erledigt, übrigens 68. Die einen wurden Demokraten und die anderen haben sich dann in Stammheim erschoßen
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 21:05)

Und du meinst also die 68-Bewegung hätte ihre politischen "Einsichten" und ihre Ideologie nicht an nachfolgende Generationen weiter gegeben?
Wäre dem so, dann gäbe es keine Partei wie die Linke, die immer noch die "politische Linie" der Kommunisten und deren Nachfolgeparteien vertritt. In dieser Partei steckt immer noch viel Gedankengut der SED-Nachfolgepartei PDS.
Der Einfluss der 68er ist sehr wohl noch vorhanden. Soo schnell sterben Ideologien nicht.
Linke Ideologie und Demokratie passen nicht zusammen.
Vergiss die FDP nicht. Die hat nach dem Krieg die meisten Nazis aufgenommen. Und wenn das stimmt mit der Weitergabe von Ideologien an nachfolgende Generationen...au weia.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Ger9374 »

Ich sehe das abdriften von wählern zur afd als
reine reaktion auf die Merkelsche Asyl/flüchtlingspolitik. Viele Menschen fühlten sich überrannt. Die Reaktion ist die Partei zu wählen die dieses unverständnis am besten
darstellt.
Da war die auswahl nicht so gross.
Die abo kanzlerschaft von frau merkel verspricht ja keine änderung ihrer politik.
Frust und angstwähler halten die afd oben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Dark Angel hat geschrieben:(05 Jan 2018, 20:56)

NEIN, damit finde ich micht NICHT ab! Diffamierung/Verleumdung hat nichts mit Tatsachen und noch viel weniger mit Wahrheit zu tun, die man "vertragen" müsste und gegen die man sich nicht zur Wehr setzen darf.
Da irrst du aber gewaltig!
Doch, du findest dich sehr wohl damit ab. Allein die Tatsache, dass du den Begriff "rechts" als Verleumdung betrachtest, zeigt, dass du vor der linken Meinungsdiktatur eingeknickt bist.
Doch die Rechnung stimmt, WEIL die sich explizit auf zwei Parteien bezieht, welche sich genau diese Deutungshoheit anmaßen - nämlich Grüne und Linke - beide Parteien kommen zusammen auf knapp unter 18% Wählerstimmen.
Du hast aber "links wählen" gesagt, und nicht "Linke wählen". Und deine Diktaturnummer zieht nicht, wir leben immer noch in einer Demokratie.
Merkel hat etwas sehr wichtiges ignoriert - nämlich:
"Rechts neben der Union darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben" (Franz Josef Strauß)

Dieses Credo - das politische Spektrum von Mitte bis konservativ abzudecken, hat die CDU bis zum Amtsamtritt von Frau Merkel beibehalten.
Dafür steht die CDU immer noch.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Ger9374 hat geschrieben:(05 Jan 2018, 21:20)

Ich sehe das abdriften von wählern zur afd als
reine reaktion auf die Merkelsche Asyl/flüchtlingspolitik. Viele Menschen fühlten sich überrannt.
Ja sicher, da war ein CDU-Bundeskanzler zur Abwechslung mal nicht reaktiv, sondern aktiv. Das hat die meisten konservativen Wähler komplett überfordert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Ich gehe mal davon aus, dass "rechte" Politik sehr stark von Neid geprägt ist. Man kann das sehr schön an der "Prenzlauer-Berg-Debatte" sehen, die Dobrindt los getreten hat.
Der Prenzelberg in Berlin ist ein zutiefst bürgerliches Viertel. Leider werden - aus rechter Sicht - dort die "falschen" Parteien gewählt. Wer Grün und Links wählt, so das credo, könne nicht bürgerlich sein, egal, wieviel er verdient, egal, welchen Beruf er hat. Und auch egal, wie wirtschaftsstark ein Viertel oder eine Stadt oder eine Region ist.
Lässt man die Polemik einfach mal weg, dann begegnen einem in den Kommtaren der Sozialen Netzwerke wütende, fast durchweg aus dem Osten stammende Menschen, in erster Linie Männer, die an imaginären Toren rütteln und brüllen, man wolle dort rein, aber man würde sie nicht lassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Woppadaq hat geschrieben:(05 Jan 2018, 21:43)

Ja sicher, da war ein CDU-Bundeskanzler zur Abwechslung mal nicht reaktiv, sondern aktiv. Das hat die meisten konservativen Wähler komplett überfordert.
Die Klientel ist selbst in besten Zeiten von nackter Angst geprägt. Schon die Gegenwart ist bedrohlich.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Uffzach »

sünnerklaas hat geschrieben:(05 Jan 2018, 23:04)

Ich gehe mal davon aus, dass "rechte" Politik sehr stark von Neid geprägt ist. Man kann das sehr schön an der "Prenzlauer-Berg-Debatte" sehen, die Dobrindt los getreten hat.
Der Prenzelberg in Berlin ist ein zutiefst bürgerliches Viertel. Leider werden - aus rechter Sicht - dort die "falschen" Parteien gewählt. Wer Grün und Links wählt, so das credo, könne nicht bürgerlich sein, egal, wieviel er verdient, egal, welchen Beruf er hat. Und auch egal, wie wirtschaftsstark ein Viertel oder eine Stadt oder eine Region ist.
Lässt man die Polemik einfach mal weg, dann begegnen einem in den Kommtaren der Sozialen Netzwerke wütende, fast durchweg aus dem Osten stammende Menschen, in erster Linie Männer, die an imaginären Toren rütteln und brüllen, man wolle dort rein, aber man würde sie nicht lassen.
'rechte Politik' ist ein unbestimmter Ausdruck, deshalb kann man da alles reinprojizieren. Ich zB bin 'rechts', weil ich niemanden beneidenswert aber alle beherrschenswert finde. :cool:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(05 Jan 2018, 21:10)

Vergiss die FDP nicht. Die hat nach dem Krieg die meisten Nazis aufgenommen. Und wenn das stimmt mit der Weitergabe von Ideologien an nachfolgende Generationen...au weia.
:D :thumbup:

Hier wird vor allem stets und ständig links mit linksextrem verwechselt. Von wegen die Partei Die Linke und auch die Grünen seien demokratiefeindlich und was stand da noch? Ach ja, die Partei Die Linke liebäugele angeblich mit einer Diktatur, sei noch kommunistisch und SED-belastet und so weiter. So habe ich es hier gerade gelesen. Das ist wirklich der größte Lacher. Die Linke, die es heute gibt, entstand aus einem Zusammenschluss aus der westlichen WASG und der östlichen PDS. Und es gibt sehr viele Belege dafür, dass es gerade die PDS war, die sich als Nachfolgerin der SED am deutlichsten und intensivsten mit der Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Was man bei der Ost-CDU und bei den Ost-Liberalen, die es ja zu DDR-Zeiten auch gab, nicht sehen konnte. Diese Ostparteien wurden alle ohne jegliche Vergangenheits-Aufarbeitung von den jeweiligen Westparteien übernommen bzw geschluckt. Die haben aber diesen Sozialismus in der DDR genauso mitgemacht wie die SED. Daher der Begriff "Blockparteien", scherzhaft "Blockflöten" genannt. Und im Übrigen: Mit Kommunismus hatte das, was es in der DDR gab, nichts zu tun. Überhaupt nichts. Das war höchstens eine Art verkappter Sozialismus im Frühstadium. Und noch was: Unter den 2,3 Millionen SED-Mitgliedern waren so gut wie keine waschechten Kommunisten. Das waren zu 90 Prozent Sozialisten, wenn überhaupt. Sie hatten und haben (der Rest, der noch übrig ist) mehr mit der heutigen SPD gemein, als mancher wahrhaben will.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(05 Jan 2018, 23:15)

:D :thumbup:

Hier wird vor allem stets und ständig links mit linksextrem verwechselt. Von wegen die Partei Die Linke und auch die Grünen seien demokratiefeindlich und was stand da noch? Ach ja, die Partei Die Linke liebäugele angeblich mit einer Diktatur, sei noch kommunistisch und SED-belastet und so weiter. So habe ich es hier gerade gelesen. Das ist wirklich der größte Lacher. Die Linke, die es heute gibt, entstand aus einem Zusammenschluss aus der westlichen WASG und der östlichen PDS. Und es gibt sehr viele Belege dafür, dass es geade die PDS war, die sich als Nachfolgerin der SED am deutlichsten und intensivsten mit der Vergangenheit auseinandergesetzt hat. Was man bei der Ost-CDU und bei den Ost-Liberalen, die es ja zu DDR-Zeiten auch gab, nicht sehen konnte. Diese Ostparteien wurden alle ohne jegliche Vergangenheits-Aufarbeitung von den jeweiligen Westparteien übernommen bzw geschluckt. Die haben aber diesen Sozialismus in der DDR genauso mitgemacht wie die SED. Daher der Begriff "Blockparteien", scherzhaft "Blockflöten" genannt. Und im Übrigen: Mit Kommunismus hatte das, was es in der DDR gab, nichts zu tun. Überhaupt nichts. Das war höchstens eine Art verkappter Sozialismus im Frühstadium. Und noch was: Unter den 2,3 Millionen SED-Mitgliedern waren so gut wie keine waschechten Kommunisten. Das waren zu 90 Prozent Sozialisten, wenn überhaupt. Sie hatten und haben (der Rest, der noch übrig ist) mehr mit der heutigen SPD gemein, als mancher wahrhaben will.
Inwiefern hat sich die PDS mit der Vergangenheitsaufarbeitung ab 1933 beschäftigt?

Sind die Opfer der SED Diktatur entschädigt worden?
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