Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Warum driftet Deutschland nach rechts?

Diskurs-Hypothese
23
50%
soziologische Hypothese
23
50%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 46
Senexx

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 07:12)

In den 80ern und 90ern hätte es auch niemand für möglich gehalten, dass 70 Jahre nach dem Supergau wieder Rechtsradikale, Rassisten und Antisemiten im Deutschen Bundestag sitzen werden und zur Jagd blasen.
Gut, dass Sie auf die 70er zu sprechen kommen.

1973 gab es einen Anwebestop für Ausländer. Damals hätte sich niemand vorstellen können, dass aus gerade mal 500000 Türken 3 Millionen werden. Oder dass 2015 auf einen Schlag 1,5 Millionen vorwiegend Muslime unter dem Vorwand, humanitäre Hilfe zu leisten, ins Land geholt würden. Dass zusätzlich zweistellige Euro- nicht DM-Beträge pro Jahr dem Steuerzahler enteignet und für Immigranten verwendet würden. Gleichzeitig verrottet unsere Infrastruktur, die Basis unseres Wohlstands, und versinken große Teile der Bevölkerung in Altersarmut.

Dass der Widerstand wächst ist nur zu verständlich. Den Multiklturalisten in allen Systemparteien ist es zu verdanken, dass wir nie mehr ein innerlich relativ befriedetes und wohlhabendes Land sein werden.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 07:30)

Gut, dass Sie auf die 70er zu sprechen kommen.

1973 gab es einen Anwebestop für Ausländer. Damals hätte sich niemand vorstellen können, dass aus gerade mal 500000 Türken 3 Millionen werden. Oder dass 2015 auf einen Schlag 1,5 Millionen vorwiegend Muslime unter dem Vorwand, humanitäre Hilfe zu leisten, ins Land geholt würden. Dass zusätzlich zweistellige Euro- nicht DM-Beträge pro Jahr dem Steuerzahler enteignet und für Immigranten verwendet würden. Gleichzeitig verrottet unsere Infrastruktur, die Basis unseres Wohlstands, und versinken große Teile der Bevölkerung in Altersarmut.

Dass der Widerstand wächst ist nur zu verständlich. Den Multiklturalisten in allen Systemparteien ist es zu verdanken, dass wir nie mehr ein innerlich relativ befriedetes und wohlhabendes Land sein werden.
Die Rechtsextremisten, Rassisten und Antisemiten im Bundestag sind kein Widerstand, sondern das Peinlichste, was Deutschland nach Ende des WK2 zu bieten hat. Die Pest in einem der wohlhabendsten Länder der Welt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Senexx »

Sie sind das Ergebnis der bürgerfeindlichen Politik der vergangen Jahrzehnte. Sie sind nicht einfach so, gewissermaßen als Laune der Natur, entstanden.

Oder welche Erklärung haben Sie
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:19)

Sie sind das Ergebnis der bürgerfeindlichen Politik der vergangen Jahrzehnte. Sie sind nicht einfach so, gewissermaßen als Laune der Natur, entstanden.

Oder welche Erklärung haben Sie
Sie sind das Ergebnis des Sarrazin-Hypes, der Rassismus ungehindert salonfähig machen durfte und damit seiner Fraktion Mut gemacht hat, sich auszukotzen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Jan 2018, 00:23)
Einige der StammJuser im Forum wissen, dass ich rote lange Haare und gruene Augen habe. Deswegen werde ich oefter gefragt, ob ich dann in Israel nicht ein echter Hingucker waere, worauf ich jedes Mal schallend lachen muss. Denn es gibt in Israel eine Menge Frauen mit echtroten Haaren. MIR fiel das nie auf. Ich waere von selbst auch niemals auf so eine Frage gekommen, weil es fuer mich nicht ungewoehnlich ist. Ich habe auch erst durch diese Fragen gemerkt, wie viele Rothaarige es in Israel gibt. Es ist halt immer eine Frage des Blickwinkels und der Aufmersamkeit, die man einer Sache schenkt.
Also echt. Auf eine so seltsame Fragestellung wäre ich auch nicht gekommen ...

Ich habe mich an anderer Stelle dieses Forums bereits mehrfach gegen eine Pauschalverurteilung der polnischen oder ungarischen Gesellschaft gewandt. Auch wenn es da (wie auch in Österreich, Frankreich, Dänemark, Norwegen etc.) ganz klare Belege für eine deutliche Rechtsdrift eines Teils der Gesellschaft gibt. Eine typische bundesdeutsche politische Auseinandersetzung zu diesen Fragen läuft nach meiner Erfahrung so wie unlängst die mit einem befreundeten Pfarrer. "Na, Andreas, was hast Du nun zu sagen, zu den Entwicklungen in 'deinem' Ungarn". Ich darauf: "Hör mal Bruno. Ungarn ist ebensowenig 'mein' Ungarn wie Deutschland 'mein' Deutschland ist." Das Verhältnis zu den politischen Entwicklungen in einer konkreten Region wird von einem Großteil der Menschen automatisch ähnlich gesehen wie das Verhältnis eines Fußballfans zu 'seinem' Verein. Die Möglichkeit einer totalen kritischen Distanz wird gar nicht mehr einkalkuliert. Ebenjener Pfarrer fährt seit Jahren nicht mehr in den Urlaub ohne vorher dafür zu sorgen, in irgendeiner Form einen öffentlichen venezolanischen Hörfunksender zu empfangen und sich mit seiner täglichen Portion Chavismus zu versorgen. Im Ernst. Auch wenn das ähnlich absurd erscheint wie die Geschichte mit den roten Haaren.

Will sagen. Ich hoffe zumindest und versuche zumindest, nicht einer dieser gegenseitigen Selbstverständigungs- und Blasengemeinschaften anzugehören. Ein Musterbeispiel für eine solche durch gegenseitige Bestätigung und unbewusste Filterung entstandene virtuelle Gemeinschaft ist für mich die der sozialdemokratisch ausgerichteten Skandinavien-Freunde. Man kommt mit den tatsächlichen prozentualen Wahlerfolgen rechtspopulistischer Parteien (Fortschrittspartei, Schwedendemokraten, Wahre Finnen etc.) einfach nicht durch. Man kann es schwarz auf weiß belegen. Es nützt nix. Die Erzählung von den weltoffenen Skandinaviern ist so verfestigt wie die Islamablehnung unter den Islamablehnern.

Wichtig ist aus meiner Sicht auch, die Analyse einer Rechtsdrift der bundesdeutschen Gesellschaft nicht mit der Behauptung eines wachsenden Rechtsextremismus oder Rechtsradikalismus zu verwechseln. Der nämlich geht eher zurück. Dass es völlig unnötig sei, die NPD zu verbieten, war eine vollkommen richtige Entscheidung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:19)

Sie sind das Ergebnis der bürgerfeindlichen Politik der vergangen Jahrzehnte.
Von welcher "bürgerfeindlichen Politik" sprichst du denn? Werde doch mal konkret bei deinen Anmahnungen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:28)

Sie sind das Ergebnis des Sarrazin-Hypes, der Rassismus ungehindert salonfähig machen durfte und damit seiner Fraktion Mut gemacht hat, sich auszukotzen.
Soziale Bewegungen sind kein reines Überbauphänomen, sondern haben eine materielle Basis. Sie sollten vielleicht doch mal Marx lesen, oder noch besser von Stein oder vielleicht Max Weber.

Ihre Erklärung geht an der Wirkllichkeit vorbei.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:35)

Ihre Erklärung geht an der Wirkllichkeit vorbei.
Noch mehr deine Erklärung, Deutschland wäre kein Wohlstandsland mehr. :rolleyes:
Senexx

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:37)

Noch mehr deine Erklärung, Deutschland wäre kein Wohlstandsland mehr. :rolleyes:
Habe ich nicht behauptet.

Ich habe geschrieben, dass die Politik die Basis unseres Wohlstands zerstört. Wir sind noch nicht verarmt. Aber wir haben nicht, wie es möglich gewesen wäre, Fortschritte gemacht. Und Teile der Gesellschaft sind schon verarmt. Wobei ein Großteil der Kosten in die Zukunft verschoben wurde, so dass der Schein teilweise aufrecht erhalten werden kann. Meine, und so Sie welche haben, Ihre Kinder, werden die Zeche zahlen müssen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:19)

Sie sind das Ergebnis der bürgerfeindlichen Politik der vergangen Jahrzehnte. Sie sind nicht einfach so, gewissermaßen als Laune der Natur, entstanden.

Oder welche Erklärung haben Sie
Es gibt eine sehr einfache und einleuchtende Begründung für das Phänomen Rechtspopulismus: Sowohl dem "Bürger" als auch dem treuen SED-Genossen ist mit dem Ende des Ost-West-Konflikts die Orientierung und das einfach verständliche Weltbild verlorengegangen. Davon zeugt allein schon dieses totale Missverständnis über die politische Ausrichtung von "Multikulturalismus". Dass der Mensch ganz wesentlich durch die ihn umgebende "Kultur", in der er aufwächst, geprägt wird, ist keine linke sondern eine ganz ausgesprochen rechte Vorstellung. Differenzen innerhalb dieser grundsätzlich rechten Ideologie Multikulturalismus bestehen lediglich in der Ansicht darüber, ob diese Kulturgeprägtheit parallel in ein und derselben Region, sozialen Lebewelt auslebbar ist. Linke politische Vorstellungen setzen gegen das Konzept der Kulturgeprägtheit das der individuellen Selbst-Emanzipation.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von becksham »

Bleibtreu hat geschrieben:(15 Jan 2018, 23:44)
... Deswegen teile ich deine Befuerchtung so wenig; wie die der anderen Seite, man duerfe ja nicht sagen, was man denkt. Gerade die 2 gegensaetzlichen Pole machen doch erst eine lebendige Demokratie und einen Diskurs aus. Nur dadurch koennen wir abstecken, was extrem ist und zu weit geht. Nur durch den Austausch darueber, finden wir unsere eigene Position, so wie wir das jetzt tun - dafuer beduerfen wir gegensaetzliche Ansichten. Erst wenn alle Seiten ausser einer verschaemt schweigen wuerde, wuerde ich mir Sorgen machen. Denn DAS waere fuer mich ein sehr deutliches Zeichen, dass die haessliche Fratze des Faschismus wieder regiert. :|
Das hat was. Darüber denke ich nach. :thumbup:
Auch wenn es bisweilen manchmal unerträglich ist zu lesen, was Menschen meinen, unbedingt sagen zu müssen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

becksham hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:56)

Das hat was. Darüber denke ich nach. :thumbup:
Auch wenn es bisweilen manchmal unerträglich ist zu lesen, was Menschen meinen, unbedingt sagen zu müssen.
Die "hässliche Fratze des Faschismus" sehe ich auch keineswegs als das wirkliche Problem in Europa.
Die politische Tiefenwirkung des Rechtspopulismus auf die Meinungsbildung und Werteorientierung in den Demokratien ist daher das eigentliche politische Problem Europas.

Im österreichischen Beispiel wird das am deutlichsten. Der neue Bundeskanzler, Sebastian Kurz, 31 Jahre alt, flott, artig, freundlich, repräsentiert idealtypisch den neuen Typ des Salonpopulisten. Er versteht es, auch aggressive nationale Parolen (Modell: Österreich zuerst) mit treuherziger Miene unter die Leute zu bringen. Sein Aufstieg zum Modell des postdemokratischen Alleinherrschers in der eigenen Traditionspartei und seine Popularität in der Wahlbevölkerung sind nicht zuletzt ein Ergebnis davon. Der jugendliche Berufspolitiker hat das hinreichend üben können, er hat schließlich nichts anderes gelernt. Er bedient sich genau jenes rhetorischen Arsenals, mit denen die FPÖ des Haider-Erben Heinz-Christian ("Ha-Ce") Strache lange Zeit allein die Szene dominiert hatte. Kurz präsentiert sich dabei zugleich aber als vernünftig, gemäßigt und verantwortungsvoll. Staatstragend, trotz seiner Jugend. Das ist nicht einfach und verdient professionellen Respekt.
(http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ie-zukunft)
Das ist das Problem. Wir könnten als Beleg auch Siv Jensen hernehmen. Gepflegtes Äußeres, gebildet, mehrsprachig. Oder Geert Wilders. Oder nach wie vor Marine LePen. Die sich jüngst, wenn ich es richtig mitbekommen habe, so sehr von der hässlichen Fratze des Faschismus in Form ihres Vaters lossagt, dass sie sich nur noch mit Vornamen nennen lässt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »

becksham hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:56)

Das hat was. Darüber denke ich nach. :thumbup:
Eine kluge und kaempferische Frau hat es vor fast 100 Jahren [1922] in anderen Worten formuliert, als ich:

Freiheit nur fuer die Anhaenger der Regierung, nur fuer Mitglieder einer Partei – moegen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der "Gerechtigkeit", sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen haengt und seine Wirkung versagt, wenn die "Freiheit" zum Privilegium wird.

Es war damals so wahr, wie es heute ist. Und wird es immer bleiben. Ohne Pluralismus stirbt die Demokratie und wird landen im Faschismus mit einer von Oben verordneten EinheitsMeinung, Denk- und RedeVerboten.
Auch wenn es bisweilen manchmal unerträglich ist zu lesen, was Menschen meinen, unbedingt sagen zu müssen.
Ja, und der Drang diesen Menschen den Mund zuhalten zu wollen ist zuweilen ueberwaeltigend. Das geht mir allerdings nicht nur bei RechtsKnallern so. SpiessBuerger, LinksKnaller und ReligionsFaschos haben fuer mich dasselbe Potenzial. :D Aber es hilft nichts, damit ist das was sie Ekliges denken nicht aus der Welt. Es gaert und schwaert weiter unter der OberFlaeche der HirnSchale. Nur in der offenen Auseinandersetzung kommen wir diesem Schmonz bei und koennen ihm den faulen Zahn ziehen. Nur in der direkten Auseinandersetzung mit anderen Meinungen finden wir unseren eigenen Standpunkt und koennen ihn immer wieder neu ueberpruefen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2018, 08:29)

[...] Wichtig ist aus meiner Sicht auch, die Analyse einer Rechtsdrift der bundesdeutschen Gesellschaft nicht mit der Behauptung eines wachsenden Rechtsextremismus oder Rechtsradikalismus zu verwechseln. Der nämlich geht eher zurück. Dass es völlig unnötig sei, die NPD zu verbieten, war eine vollkommen richtige Entscheidung.
Das tue ich auch nicht. Die groesste Gefahr kommt nicht in SpringerStiefeln und mit BaseballSchlaeger daher, sondern aus der Mitte der Gesellschaft, vom biederen "SpiessBuerger". Diese unertraeglichen SpiessBuerger gibt es auch nicht nur im konservativ/rechten Spektrum. Wenn ich so manchen Oeko oder Linken reden hoere, stehen mir ebenfalls die Haare zu Berge. All dieser Schmonz, der einem liberal-libertaeren Menschen das blanke Entsetzen in die Glieder fahren laesst. :dead: :D

Und wie schon Gestern geschrieben, sehe ich keine RechtsDrift. Diese Denke war schon immer in den Koepfen gewesen, sie wird durch die Pegidas und die AFD oder den FN deutlicher sichtbar. So wie auf AntiIsraelDemonstrationen mit "Juden ins Gas" Parolen deutlich wird, wie weit der JudenHass in Europa immer noch verbreitet ist und immer frecher seine haessliche Fratze zeigt. Da bin ich auch der Meinung, dass JudenHass nicht zugenommen hat, er war schon immer da, er zeigt sich halt deutlicher und dreister. Perverserweise auch noch unter dem DeckMantel als Guter auf Seiten der Unterdrueckten fuer deren Rechte zu stehen. :dead:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Selbstverständlich gibt es eine starke Rechtsdrift im Lande wie überall in Europa und den USA. In Deutschland begann sie mit Sarrazin sichtbar zu werden, obwohl es latent immer schon etwa 15 Prozent rechtsradikal denkende Menschen gegeben hat seit Kriegsende. Aber dieses offene und immer lauter werdende Bekenntnis zu Nationalismus, zum Verteidigen des "Eigenen" gegen das "Fremde", zur so genannten "konservativen Revolution", das bricht sich erst seit einigen Jahren Bahn. Das Schlimme ist meines Erachtens dieses langsam wirkende Gift der Neuen Rechten bis hinein in die gesellschaftliche Mitte, wo zum Teil schon gar nicht mehr wahrgenommen wird, dass man dieses Gift schon intus hat. Und es ist gar nicht mehr ganz aus der Welt, dass diese Neue Rechte, zum Beispiel verkörpert auch durch die AfD, daran arbeitet, noch mehr Macht zu erlangen, als "nur" in Fraktionsstärke im Bundestag zu sitzen. In Österreich kann man gut sehen, wie das läuft. Ohne rot zu werden sitzt da der Herr Kurz harmonisch mit dem Herrn Strache zusammen und man schwadroniert über die Internierung von Flüchtlingen und ihre Abspeisung mit Naturalien. Make Austria great again.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:28)

Selbstverständlich gibt es eine starke Rechtsdrift im Lande wie überall in Europa und den USA. In Deutschland begann sie mit Sarrazin sichtbar zu werden, obwohl es latent immer schon etwa 15 Prozent rechtsradikal denkende Menschen gegeben hat seit Kriegsende. Aber dieses offene und immer lauter werdende Bekenntnis zu Nationalismus, zum Verteidigen des "Eigenen" gegen das "Fremde", zur so genannten "konservativen Revolution", das bricht sich erst seit einigen Jahren Bahn. Das Schlimme ist meines Erachtens dieses langsam wirkende Gift der Neuen Rechten bis hinein in die gesellschaftliche Mitte, wo zum Teil schon gar nicht mehr wahrgenommen wird, dass man dieses Gift schon intus hat. Und es ist gar nicht mehr ganz aus der Welt, dass diese Neue Rechte, zum Beispiel verkörpert auch durch die AfD, daran arbeitet, noch mehr Macht zu erlangen, als "nur" in Fraktionsstärke im Bundestag zu sitzen. In Österreich kann man gut sehen, wie das läuft. Ohne rot zu werden sitzt da der Herr Kurz harmonisch mit dem Herrn Strache zusammen und man schwadroniert über die Internierung von Flüchtlingen und ihre Abspeisung mit Naturalien. Make Austria great again.
Nach Ihrer These wird der Rechtsdrift implantiert, sei es durch Sarrazin, oder politische Organisationen.

Ich sehe das analog zu Bleibtreu, es muss nichts implantiert werden, was latent immer vorhanden war, es muss nur aktiviert werden und diese Aktivierung ist zurzeit sichtbar.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:34)

Nach Ihrer These wird der Rechtsdrift implantiert, sei es durch Sarrazin, oder politische Organisationen.

Ich sehe das analog zu Bleibtreu, es muss nichts implantiert werden, was latent immer vorhanden war, es muss nur aktiviert werden und diese Aktivierung ist zurzeit sichtbar.
Nein, ich schrieb ja auch (siehe mein Beitrag oben drüber), dass bei etwa 15 Prozent der Bevölkerung rechtsradikales Denken schon immer latent vorhanden war, es aber mit Sarrazin erst deutlich sichtbar wurde. Ich schrieb nicht, dass es Sarrazin und andere Apologeten der Neuen Rechten "implantiert" hätten. Nein, aber sie haben es aufgegriffen, wiederbelebt, angestachelt, enorm verstärkt. Und das in vollster Absicht, solches Denken wieder salonfähig zu machen. Auch, dass die Mitte so stark ergriffen ist von den rechtsnationalen Verkündungen, das zeichnete sich erst in den letzten Jahren ab.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:34)

Nach Ihrer These wird der Rechtsdrift implantiert, sei es durch Sarrazin, oder politische Organisationen.
Ich sehe das analog zu Bleibtreu, es muss nichts implantiert werden, was latent immer vorhanden war, es muss nur aktiviert werden und diese Aktivierung ist zurzeit sichtbar.
Genau so ist es. AFD, FrontNational & Co sind SprachRohre dessen, was anteilig in der Bevoelkerung laengst vorhanden ist. Diese Buerger sind nicht von heute auf morgen - puff - dazu mutiert. Es wird sich heute eher getraut zu zeigen, was Buerger so alles Bizarres denkt. DAS hat sich geaendert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:50)

Nein, ich schrieb ja auch (siehe mein Beitrag oben drüber), dass bei etwa 15 Prozent der Bevölkerung rechtsradikales Denken schon immer latent vorhanden war, es aber mit Sarrazin erst deutlich sichtbar wurde. Ich schrieb nicht, dass es Sarrazin und andere Apologeten der Neuen Rechten "implantiert" hätten. Nein, aber sie haben es aufgegriffen, wiederbelebt, angestachelt, enorm verstärkt. Und das in vollster Absicht, solches Denken wieder salonfähig zu machen. Auch, dass die Mitte so stark ergriffen ist von den rechtsnationalen Verkündungen, das zeichnete sich erst in den letzten Jahren ab.
Und sie wurden und werden bestärkt anstatt bekämpft. Sarrazin tourte durch alle Talkshows, die Geschichte von Schoko und Sarrazins Buch an der Tanke ist exemplarisch. Seit mittlerweile mehreren Jahren groehlen die Pegidioten jeden Montag unbehelligt ihren Scheiss und Politiker fordern auch noch, man müsse sie ernst nehmen. Als zwischenzeitlichen Höhepunkt werden Rassisten und Rechtsradikalen Redefreiheit im Deutschen Bundestag gewährt. Allerdings glaube ich nicht, dass es mehr werden. Die 15% waren schon immer da, nur früher haben sie wenigstens die Klappe gehalten.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:03)

Und sie wurden und werden bestärkt anstatt bekämpft. Sarrazin tourte durch alle Talkshows, die Geschichte von Schoko und Sarrazins Buch an der Tanke ist exemplarisch. Seit mittlerweile mehreren Jahren groehlen die Pegidioten jeden Montag unbehelligt ihren Scheiss und Politiker fordern auch noch, man müsse sie ernst nehmen. Als zwischenzeitlichen Höhepunkt werden Rassisten und Rechtsradikalen Redefreiheit im Deutschen Bundestag gewährt. Allerdings glaube ich nicht, dass es mehr werden. Die 15% waren schon immer da, nur früher haben sie wenigstens die Klappe gehalten.
Ja, dieser Sarrazin und seine Publikationen sind schon eine deutliche Zäsur in der Rechtsdrift. Wie das mit den 15 Prozent zukünftig weitergehen könnte, steht in den Sternen. Denn auf einzelnen Themenfeldern gibt es ja weitaus mehr Zustimmung für die Neue Rechte. Das meinte ich mit dem langsam wirkenden Gift, das auch die gesellschaftliche Mitte immer braver schluckt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:10)

Ja, dieser Sarrazin und seine Publikationen sind schon eine deutliche Zäsur in der Rechtsdrift. Wie das mit den 15 Prozent zukünftig weitergehen könnte, steht in den Sternen. Denn auf einzelnen Themenfeldern gibt es ja weitaus mehr Zustimmung für die Neue Rechte. Das meinte ich mit dem langsam wirkenden Gift, das auch die gesellschaftliche Mitte immer braver schluckt.
Ich sehe das nicht so schwarz wie du. Zu sarrazins Zeiten war ich auch schwer schockiert und habe es auch nicht vergessen, was da in der Bevölkerung abging. Aber letztendlich sind sie verwöhnte Wohlstandsbuerger und der nächste Urlaub und das nächste auto sind wichtiger als Obergrenze und Residenzpflicht. Deutschland hat Sarrazins überlebt und wird auch die AfD überstehen. :thumbup:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:17)

Ich sehe das nicht so schwarz wie du. Zu sarrazins Zeiten war ich auch schwer schockiert und habe es auch nicht vergessen, was da in der Bevölkerung abging. Aber letztendlich sind sie verwöhnte Wohlstandsbuerger und der nächste Urlaub und das nächste auto sind wichtiger als Obergrenze und Residenzpflicht. Deutschland hat Sarrazins überlebt und wird auch die AfD überstehen. :thumbup:
Deine Worte in Gottes Gehörgang ;)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:29)

Deine Worte in Gottes Gehörgang ;)
Klar doch. Wer Kinder von Tennislegenden und Fussballikonen angreift, stellt sich selbst ein Bein. Da verstehen die deutschen keinen Spass. :)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:17)

Ich sehe das nicht so schwarz wie du. Zu sarrazins Zeiten war ich auch schwer schockiert und habe es auch nicht vergessen, was da in der Bevölkerung abging. Aber letztendlich sind sie verwöhnte Wohlstandsbuerger und der nächste Urlaub und das nächste auto sind wichtiger als Obergrenze und Residenzpflicht. Deutschland hat Sarrazins überlebt und wird auch die AfD überstehen. :thumbup:
das Problem ist weder Sarrazin, noch AfD, auch nicht CSU mit Obergrenze und Residenzpflicht - Das Problem ist vielmehr, dass diese Ansichten jetzt sogar mehrheitsfaehig werden und im Sondierungsprogramm fuer eine kuenftige Regierung stehen, wo die SPD mit beteiligt ist. Und ja da haut man gleich mit diesen Rueckfuehrungszentren noch einen mehr raus - skandaloes ist es doch, dass solche Ideen jetzt in der Mitte auch bei Sozialdemokraten auf Wohlwollen und Gefallen stossen.

http://www.taz.de/Debatte-Sondierungen- ... k/!5474567
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:56)

Genau so ist es. AFD, FrontNational & Co sind SprachRohre dessen, was anteilig in der Bevoelkerung laengst vorhanden ist. Diese Buerger sind nicht von heute auf morgen - puff - dazu mutiert. Es wird sich heute eher getraut zu zeigen, was Buerger so alles Bizarres denkt. DAS hat sich geaendert.
Selbst wenn das tatsächlich so ist, und es gewissermaßen (noch!) keinen Nettozugewinn auf der rechten Seite des politischen Spektrums gibt ... die Frage stellt sich natürlich trotzdem, was diese zunehmende Enthemmung bedeutet und vor allem was sie bewirkt. Ich werfe mal nur ein Schlaglicht: Schlagende Verbindungen, Burschenschaften an deutschen Hochschulen. Mehrfach las ich in letzter Zeit, diese wären summa summarum zahlenmäßig zwar zurückgegangen, hätten sich aber besser zusammengeschlossen, reorganisiert, teils auch radikalisiert und stellten somit das ideale Nachwuchsbecken für die - sich ja gleichfalls und sogar in letzter Zeit ziemlich - radikalisierte AfD. Setzte sich dieser Trend fort, würde sich die AfD in eine ähnliche Richtung bewegen wie die Jobbik-Partei in Ungarn, die ebenfalls besonders stark im akademischen Millieu vertreten ist. Ganz allgemein ist durchaus zu befürchten, dass der latent schon seit langem vorhandene Anteil rechts tickender Menschen, indem er sich enttabuisiert im nachfolgenden Schritt über die nachwachsende Generation auch zu einem tatsächlichen Netto-Zuwachs dieser Rechten führen kann.

Der Teil der (angenommenen) Rechtsdrift in Deutschland, der auf rechter wie linker Seite vertreten ist, nennt sich "Globalisierungsangst". Und tritt auf der rechten Seite eher als Nationalismus, Ethnopluralismus, identitäre Bewegung usw. auf. Und auf der linken Seite wahrscheinlich eher als eine Art unreflektierter "Anti-Imperialistischer" oder sich selbst zumindest so sehender Reflex sowie wahrscheinlich auch in Form eines Wiedererstarkens der Gewerkschaften.

Dass sich links gebende (!) politische Bewegungen mitnichten von rechten bis nationalistischen Reflexen verschont sind, ist mir schon lange lange bekannt. In der DDR gab es zu Zeiten des dem Solidarnosc-Aufstand folgenden Ausnahmezustands in Polen (81-83) eine infame Schmutzkampagne von seiten der SED, bei der ganz gezielt traditionelle antipolnische Ressentiments in der deutschen Bevölkerung geschürt und instrumentalisiert wurden.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

pikant hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:40)

das Problem ist weder Sarrazin, noch AfD, auch nicht CSU mit Obergrenze und Residenzpflicht - Das Problem ist vielmehr, dass diese Ansichten jetzt sogar mehrheitsfaehig werden und im Sondierungsprogramm fuer eine kuenftige Regierung stehen, wo die SPD mit beteiligt ist. Und ja da haut man gleich mit diesen Rueckfuehrungszentren noch einen mehr raus - skandaloes ist es doch, dass solche Ideen jetzt in der Mitte auch bei Sozialdemokraten auf Wohlwollen und Gefallen stossen.

http://www.taz.de/Debatte-Sondierungen- ... k/!5474567
Das ist wohl wahr. Wenn das durchgeht, habe ich die SPD zum letzten Mal gewählt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »

schokoschendrezki hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:40)

Selbst wenn das tatsächlich so ist, und es gewissermaßen (noch!) keinen Nettozugewinn auf der rechten Seite des politischen Spektrums gibt ... die Frage stellt sich natürlich trotzdem, was diese zunehmende Enthemmung bedeutet und vor allem was sie bewirkt. Ich werfe mal nur ein Schlaglicht: Schlagende Verbindungen, Burschenschaften an deutschen Hochschulen. Mehrfach las ich in letzter Zeit, diese wären summa summarum zahlenmäßig zwar zurückgegangen, hätten sich aber besser zusammengeschlossen, reorganisiert, teils auch radikalisiert und stellten somit das ideale Nachwuchsbecken für die - sich ja gleichfalls und sogar in letzter Zeit ziemlich - radikalisierte AfD. Setzte sich dieser Trend fort, würde sich die AfD in eine ähnliche Richtung bewegen wie die Jobbik-Partei in Ungarn, die ebenfalls besonders stark im akademischen Millieu vertreten ist. Ganz allgemein ist durchaus zu befürchten, dass der latent schon seit langem vorhandene Anteil rechts tickender Menschen, indem er sich enttabuisiert im nachfolgenden Schritt über die nachwachsende Generation auch zu einem tatsächlichen Netto-Zuwachs dieser Rechten führen kann.

Der Teil der (angenommenen) Rechtsdrift in Deutschland, der auf rechter wie linker Seite vertreten ist, nennt sich "Globalisierungsangst". Und tritt auf der rechten Seite eher als Nationalismus, Ethnopluralismus, identitäre Bewegung usw. auf. Und auf der linken Seite wahrscheinlich eher als eine Art unreflektierter "Anti-Imperialistischer" oder sich selbst zumindest so sehender Reflex sowie wahrscheinlich auch in Form eines Wiedererstarkens der Gewerkschaften.
Natuerlich - die Frage muss sich sogar stellen. Deswegen ist es auch so wichtig vernuenftig darueber zu diskutieren und nicht hysterisch oder ebenfalls unterirdisch populistisch im selben Stil zurueck zu speien und genauso zu agitieren wie die, die einem ein Greul sind. Was es frueher schon gab + sich verstaerkt hat, ist der uebergreifende Zusammenschluss dieser Gruppierungen, Parteien und ihrer Anhaenger. Dein Beispiel mit den Burschenschaften ist ein Symptom dafuer. Die Populisten unterschiedlicher Laender stehen sich gegenseitig staerker bei. Sie sind Laender uebergreifend vernetzt. Und ich stimme mit dir darin ueberein, dass es fuer die Zukunft weniger rosig aussieht, wenn sich diese Gruppierungen laengerfristig etablieren. Verbote + Diffamierungen werden da aber nicht helfen. Damit wird nur das Gegenteil erreicht: Wer bisher moderat war wird sich ebenfalls radikalisieren und natuerlich das zu Erwartende: Jetzt erst Recht! :|

Bei der GlobalisierungsAngst stimme ich dir ebenfalls zu. Angst vor dem ArbeitsplatzVerlust, vor weniger Verdienst, vor weniger sozialer Absicherung [Rente-KV-ALG], vor "Ueberfremdung", vor unerwuenschter Veraenderung.
Dass sich links gebende (!) politische Bewegungen mitnichten von rechten bis nationalistischen Reflexen verschont sind, ist mir schon lange lange bekannt. In der DDR gab es zu Zeiten des dem Solidarnosc-Aufstand folgenden Ausnahmezustands in Polen (81-83) eine infame Schmutzkampagne von seiten der SED, bei der ganz gezielt traditionelle antipolnische Ressentiments in der deutschen Bevölkerung geschürt und instrumentalisiert wurden.
Na klar, der mir nicht weniger unertraegliche LinksPopulist Jean-Luc Mélenchon ist auch nationalistisch und ebenso typisch anti-europaeisch eingestellt. Der nimmt sich nicht viel mit Madame LePen vom FrontNational. :dead: Populisten aller Couleur sind deshalb so bedenklich, weil sie auf komplexe Probleme einfache Antworten geben. Weil sie ein Heil und Loesung versprechen, wo es nicht unbedingt eine Loesung, schon gar nicht eine einfache, gibt. Und wenn, dann schon gar nicht hopp-hopp und kurzfristig. Einige Veraenderungen werden auch bleiben, die Uhr kann nicht mehr zurueck gedreht werden. Die Globalisierung mit all ihren Problemen aber auch Chance ist da und sie wird nicht wieder verschwinden.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Polibu »

pikant hat geschrieben:(16 Jan 2018, 14:40)

das Problem ist weder Sarrazin, noch AfD, auch nicht CSU mit Obergrenze und Residenzpflicht - Das Problem ist vielmehr, dass diese Ansichten jetzt sogar mehrheitsfaehig werden und im Sondierungsprogramm fuer eine kuenftige Regierung stehen, wo die SPD mit beteiligt ist. Und ja da haut man gleich mit diesen Rueckfuehrungszentren noch einen mehr raus - skandaloes ist es doch, dass solche Ideen jetzt in der Mitte auch bei Sozialdemokraten auf Wohlwollen und Gefallen stossen.

http://www.taz.de/Debatte-Sondierungen- ... k/!5474567

Danke AfD. Dafür habe ich euch gewählt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Kael »

Letztlich gibt es keine Enthemmung. Überall wo ich bisher war spiegelte die von der Politik propagierte Meinung sich nirgends wieder.

Eher ist es so das die Parteien eher links sein wollen - die Bevölkerung hingegen klar 'Mitte' ist. Mittlerweile wird die Mitte nur als Rechts versucht zu diffamieren - weswegen die Leute anfangen Rechts zu wählen weil die Politik nicht mehr MItte-Rechts ist.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:56)

Genau so ist es. AFD, FrontNational & Co sind SprachRohre dessen, was anteilig in der Bevoelkerung laengst vorhanden ist. Diese Buerger sind nicht von heute auf morgen - puff - dazu mutiert. Es wird sich heute eher getraut zu zeigen, was Buerger so alles Bizarres denkt. DAS hat sich geaendert.
Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten Flüchtlingen geholfen. Deutschland ist schon lange ein Einwanderungsland. Darüber hat sich kaum jemand beschwert. Aber wer sich jetzt wundert, dass es Menschen gibt, die gegen diese miese Flüchtlingspolitik aufbegehren, der hat meines Erachtens keinen Realitätssinn.

Der Bogen wurde klar überspannt. Sonst würde es diese Entwicklung nicht geben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(16 Jan 2018, 15:30)

Danke AfD. Dafür habe ich euch gewählt.
Dass die Obergrenze nur eine Beruhigungspille, ein Placebo ist, um die abtrünnigen Schäfchen wieder einzufangen, kriegt ihr natürlich nicht mit. :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 15:48)

Dass die Obergrenze nur eine Beruhigungspille, ein Placebo ist, um die abtrünnigen Schäfchen wieder einzufangen, kriegt ihr natürlich nicht mit. :D
Von dieser hirnrissigen Obergrenze habe ich nicht gesprochen. Es gibt keine Obergrenze. Das habe ich bereits schon öfter in diesem Forum angemerkt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Dieses Gleichsetzen von Links und Rechts ist auch so eine Sache. In meinem Leben und Denken gibt es keinen Nationalismus, in keiner Form. Es gibt kein Gegeneinander-Ausspielen verschiedener Nationen und Religionen. Keine Erklärungsmuster, wonach es Leute mit "besseren" und "schlechteren" Anlagen gebe, keinen "afrikanischen Ausbreitungstyp" und keine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" und keine "dämliche Erinnerungskultur". Es gibt auch keine Internierungslager für Flüchtlinge und keine "unkontrollierten Einwanderungswellen". Es gibt nur Menschen. Und so sehen das auch die links denkenden und fühlenden Leute um mich rum.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 18:55)

Dieses Gleichsetzen von Links und Rechts ist auch so eine Sache. In meinem Leben und Denken gibt es keinen Nationalismus, in keiner Form. Es gibt kein Gegeneinander-Ausspielen verschiedener Nationen und Religionen. Keine Erklärungsmuster, wonach es Leute mit "besseren" und "schlechteren" Anlagen gebe, keinen "afrikanischen Ausbreitungstyp" und keine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" und keine "dämliche Erinnerungskultur". Es gibt auch keine Internierungslager für Flüchtlinge und keine "unkontrollierten Einwanderungswellen". Es gibt nur Menschen. Und so sehen das auch die links denkenden und fühlenden Leute um mich rum.
:thumbup: Obwohl, ich kenne auch stramme Merkel-Fans, die für derartigen Schwachsinn nichts über haben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(16 Jan 2018, 07:12)

In den 80ern und 90ern hätte es auch niemand für möglich gehalten, dass 70 Jahre nach dem Supergau wieder Rechtsradikale, Rassisten und Antisemiten im Deutschen Bundestag sitzen werden und zur Jagd blasen.
Mehr Redefreiheit, Offenheit und Toleranz geht nun wirklich nicht. Was willst du denn noch?
Das die AfD im Bundestag sitzt hat absolut garnichts mit Redefreiheit zu tun. Meinungs- und Redefreiheit gibt es dann, wenn es nicht nur legal, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert ist, seine Meinung ohne Angst vor negativen Auswirkungen sagen zu können. Dazu gibt es massive Defizite, die dann natürlich von genau denen genutzt werden, die Du hier am meisten verabscheust.

Du kennst ja sicher diesen Fall: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... en932.html

Ich habe mir den Typen angeschaut und, ja, der dürfte stramm rechts sein. Bin ich aber an der Stelle übersensibel wenn mir mein Rechtsempfinden sagt, dass es nicht sein kann, dass man für seine Mitgliedschaft in einer Partei kontinuierliches Opfer linker Gewalt, und in der Folge potentiell obdachlos und zum Betrüger wird?

Immer mal die gedankliche Gegenprobe machen um den Fall zu bewerten (Mitglied der Partei die Linke wird regelmäßig (!!) Opfer rechter Gewalt und ist arglistiger Täuscher weil er seinem Vermieter die gegen ihn verübten Anschläge nicht anzeigt).

Nö, ich denke wir haben bei Meinungsfreiheit noch einiges zu lernen; In Richtung Freiheit, nicht in Richtung Einschränkung.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Progressiver »

Senexx hat geschrieben:(16 Jan 2018, 07:30)

Gut, dass Sie auf die 70er zu sprechen kommen.

1973 gab es einen Anwebestop für Ausländer. Damals hätte sich niemand vorstellen können, dass aus gerade mal 500000 Türken 3 Millionen werden. Oder dass 2015 auf einen Schlag 1,5 Millionen vorwiegend Muslime unter dem Vorwand, humanitäre Hilfe zu leisten, ins Land geholt würden. Dass zusätzlich zweistellige Euro- nicht DM-Beträge pro Jahr dem Steuerzahler enteignet und für Immigranten verwendet würden. Gleichzeitig verrottet unsere Infrastruktur, die Basis unseres Wohlstands, und versinken große Teile der Bevölkerung in Altersarmut.

Dass der Widerstand wächst ist nur zu verständlich. Den Multiklturalisten in allen Systemparteien ist es zu verdanken, dass wir nie mehr ein innerlich relativ befriedetes und wohlhabendes Land sein werden.
Zwar verrottet tatsächlich die Infrastruktur und versinken große Teile der Bevölkerung in Altersarmut. Den Rest des Postings sehe ich jedoch anders:

1. leben wir in Zeiten der Panama Papers und Paradise Papers. Wer, glaubst du, trägt folglich die Hauptschuld, dass es an Steuergeld fehlt, diese von dir beschriebenen Misstände zu beseitigen?

2. sind die uns regierenden Eliten mitnichten linksextrem oder linksliberal, sondern durch und durch von der neoliberalen Austeritätsidee besessen. Die machen genau das, was die Großkonzerne von ihnen haben wollen. Für die einfachen Menschen bleibt dabei oft nur der Sparhammer übrig. Wenn es also jemand schaffen muss, diesen Misstand zu beheben, dann ein deutscher Jeremy Corbyn und eine starke linke Partei. Die ist aber -leider- weder bei der sich selbst zerstörenden SPD zu finden noch bei der zerstrittenen LINKEN. Die AfD dagegen will beispielsweise die Arbeitslosenversicherung privatisieren. Oder übersetzt für die Betroffenen: "Rette sich, wer kann! Jeder ist sich selbst der nächste!"

3., weil hier immer die "Flüchtlingsproblematik" angesprochen wird: Solch ein Thema ist bestenfalls ein Symptom einer tiefer gehenden Angst vor sozialer Unsicherheit und sozialem Abstieg. Ich finde, wir sollten aber die Ursachen bekämpfen, dass die oberen 10.000 ihre Millionen viel zu oft in Steuerparadiese schaffen. Ebenso ist es nicht ersichtlich, wieso die legalen Steuern für solche Leute jetzt auch noch gesenkt werden sollen. Genau das ist es nämlich, das die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnen wird. Wenn dagegen plötzlich alle Flüchtlinge weg wären, würden die neoliberale Kanzlerin bestenfalls Steuern senken, aber nicht in Sozialwohnungen investieren!

4. möchte ich noch hinzufügen: man darf bei all der Hetze nicht vergessen, dass es nicht nur um "Rechts gegen Links" geht, sondern auch um die Frage, ob wir in einer demokratischen und offenen Gesellschaft leben wollen oder aber in einer geschlossenen. Insofern bedeutet ein Rechtsruck eine Abkehr von der demokratischen und offenen Gesellschaft hin zu einem reaktionären Führerstaat, wie es Putin schon in seinem Land vormacht. Oder Erdogan mit seiner Türkei. Es ist auch diese antiaufklärerische Haltung, die bekämpft werden muss, denn sonst sind wir wieder bei Pogromen und/oder irrationalen Hexenjagden.

5. möchte ich unabhängig davon noch zu bedenken geben: Bei dem ganzen Rechts- oder Linksruckgerede wird oftmals der Faktor Zeit außen vor gelassen. Das politische Pendel schwingt nicht einfach mal nach links oder rechts, sondern es bewegt sich auch in der Zeit. Natürlich sehe auch ich einen Rechtsruck in der öffentlichen Debatte. Wenn aber beispielsweise die "Ehe für alle" eingeführt wurde, dann ist das keine kommunistische Machtübernahme, sondern eine Entwicklung hin zu einer Modernisierung. Und natürlich gibt es im politischen Raum auch die Koordinaten vorne (progressiv-linksliberal) und hinten (reaktionär). Am ehesten würde ich die "Ehe für alle" mit einer liberalen Anpassung an die Zeit bezeichnen. Mitnichten handelt es sich aber um einen Sieg der wiederauferstandenen KPD, sondern eben um eine Liberalisierung.

Der politische Raum ist also nicht eindimensional auf links und rechts beschränkt, sondern hat mehrere Raumdimensionen und eine der Zeit.

Die derzeitige "Regierungs"-Politik ist außerdem im Großen und Ganzen den echten Linken in puncto sozialen Fragen wegen ihrem neoliberalen Austeritätskurs genau so ein Dorn im Auge wie den rechten Reaktionären. Letztere wollen aber nur Angst schüren und an den Symptomen herumdoktern, bieten aber keine Lösungen. Wenn aber die beschriebenen Themenfelder Altersarmut und Verfall der Infrasruktur gelöst werden müssen, dann kommt man nicht umhin, für Steuergerechtigkeit zu sorgen und in Menschen bzw. Schulen zu investieren anstatt zuzusehen, wie das Geld in irgendwelchen legalen oder illegalen Steuerschlupflöchern verschwindet.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Phoenix »

Weil die linke Politik nicht mehr zu finanzieren ist. Volksveräter aus den eigenen Reihen nennt man Matin Schultz schon, das sollte zu denken geben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Kritikaster »

Phoenix hat geschrieben:(16 Jan 2018, 23:28)

Weil die linke Politik nicht mehr zu finanzieren ist. Volksveräter aus den eigenen Reihen nennt man Matin Schultz schon, das sollte zu denken geben.
Echt jetzt? Die Rechtsknaller dieser Republik betrachten Prof. Dr. Martin Schultz als einen der ihren? :?:

Wäre er das, was ich erst mal nicht glaube, träfe die Bezeichnung zu.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Bleibtreu hat geschrieben:(16 Jan 2018, 13:56)

Genau so ist es. AFD, FrontNational & Co sind SprachRohre dessen, was anteilig in der Bevoelkerung laengst vorhanden ist. Diese Buerger sind nicht von heute auf morgen - puff - dazu mutiert. Es wird sich heute eher getraut zu zeigen, was Buerger so alles Bizarres denkt. DAS hat sich geaendert.
Was ich mich regelmäßig frage ist, wer oder was die Grundlage für dieses bizarre bis perverse Denken gelegt hat und legt.
“Die Gesellschaft“, in Deutschland wohl die Standardausrede No 1 für persönliches Fehlverhalten, kann es nicht sein. Am sozialen Status lässt es sich auch nicht festmachen und ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Keimzelle dieses Denkens, wenn denn Denken überhaupt einen Platz in diesem Verhalten hat, solcher Verhaltensweise, generell im Elternhaus gelegt wurde.

Was ist es, was diese Menschen ins Extreme treibt, die in gesichertem Wohlstand leben und doch neiden bis in den Exzess des rechtsaussen Rands?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von JJazzGold »

Kael hat geschrieben:(16 Jan 2018, 15:32)

Letztlich gibt es keine Enthemmung. Überall wo ich bisher war spiegelte die von der Politik propagierte Meinung sich nirgends wieder.

Eher ist es so das die Parteien eher links sein wollen - die Bevölkerung hingegen klar 'Mitte' ist. Mittlerweile wird die Mitte nur als Rechts versucht zu diffamieren - weswegen die Leute anfangen Rechts zu wählen weil die Politik nicht mehr MItte-Rechts ist.
Das ist Unsinn, niemand diffamiert “die Mitte“ als rechts, die Bevölkerungsmitte ist nach wie vor ein Konglomerat aus gemäßigt links-liberal-konservativ und wählt entsprechend.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(16 Jan 2018, 18:55)

Dieses Gleichsetzen von Links und Rechts ist auch so eine Sache. In meinem Leben und Denken gibt es keinen Nationalismus, in keiner Form. Es gibt kein Gegeneinander-Ausspielen verschiedener Nationen und Religionen. Keine Erklärungsmuster, wonach es Leute mit "besseren" und "schlechteren" Anlagen gebe, keinen "afrikanischen Ausbreitungstyp" und keine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" und keine "dämliche Erinnerungskultur". Es gibt auch keine Internierungslager für Flüchtlinge und keine "unkontrollierten Einwanderungswellen". Es gibt nur Menschen. Und so sehen das auch die links denkenden und fühlenden Leute um mich rum.
Dann muss man das Problem eben so fokussieren, dass es eine Art fataler "Scheinlinksheit" gab/gibt. In meinem Leben, als ich noch jung und naiv war, gabs einen Studentenkommilitonen, der im M/L-Seminar auf die Frage, warum er da eine Bananenschale auf der Bank liegenlasse, antwortete, irgendeiner der nachfolgenden afrikanischen Studenten werde sie schon aufessen. Und ich dachte mir so. Oh Mann. Der wird jetzt aber Ärger bekommen. Die FDJ-Sekräterin, gleichzeitig stramme SED-Genossin hatte das auch gehört. Bekam er aber nicht! Absolut nicht! Stattdessen erklärte uns ebenjene FDJ-Sekräterin, dass man unter anderem deshalb die Grenze zu Polen dichtmachen müsse, damit die "Polacken" nicht unsere subventionierten Kinderklamotten wegkaufen. So. Damit war diese Illusion einer automatischen Verwachsenheit von "links" und "Völkerfreundschaft" erstmal erledigt. Und diese berüchtigte Chemnitzer "Fremdarbeiter"-Rede von LaFontaine zirka zehn Jahre später hat vielleicht so manchen verwundert und erschrocken. Mich nicht!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

Skeptiker hat geschrieben:(16 Jan 2018, 21:07)

... Meinungs- und Redefreiheit gibt es dann, wenn es nicht nur legal, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert ist, seine Meinung ohne Angst vor negativen Auswirkungen sagen zu können. ...
Was für ein Nonsens. Meinungen dürfen bekämpft und geächtet werden. Auch das ist Meinungsfreiheit.

Dazu nur ein Beispiel. Bei den Grünen gab es vor 30 Jahren ein paar Gestalten, die Pädophälie aus der Verbotszone holen wollten. Sprich Sex mit Kindern zulassen wollten. Das wird der Partei noch heute von einigen vorgehalten. Obwohl die Forderung an sich fraglos durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Wer Dinge fordert, die gesellschaftlich keinerlei Akzeptanz haben, muß damit rechnen zum Außenseiter zu werden.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dampflok94 hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:38)

Was für ein Nonsens. Meinungen dürfen bekämpft und geächtet werden. Auch das ist Meinungsfreiheit.

Dazu nur ein Beispiel. Bei den Grünen gab es vor 30 Jahren ein paar Gestalten, die Pädophälie aus der Verbotszone holen wollten. Sprich Sex mit Kindern zulassen wollten. Das wird der Partei noch heute von einigen vorgehalten. Obwohl die Forderung an sich fraglos durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist. Wer Dinge fordert, die gesellschaftlich keinerlei Akzeptanz haben, muß damit rechnen zum Außenseiter zu werden.
Nein! Die "Forderung" ist weder durch Meinungsfreiheit noch durch sonstwas gedeckt. Weil sie nach Paragraph 176 des SGB ("Sexueller Missbrauch von Kindern") gesetzlich verboten ist. Die Gesetze markieren die Grenzen der Meinungsfreiheit. Und das ist wunderbar klar und transparent. Abgesehen vom Rahmen der Gesetze und Ordnungsregelungen (wie StVO) hat es absolut keine Einschränkungen zu geben. Schon gar keine, die auf irgendwelche idiotischen "leitkulturellen" Vorgaben hinauslaufen. Wenns mir einfällt, mich zum Islam zu bekennen, dann tue ich das auch. Und wehe, jemand hindert mich daran! Und auch wenns mir einfällt, in der S-Bahn grundsätzlich Kopfzustehen, werde ich das tun! Und genau deshalb ist auf den Rahmen und die Einhaltung der Gesetze um so mehr zu bestehen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dampflok94 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:57)

Nein! Die "Forderung" ist weder durch Meinungsfreiheit noch durch sonstwas gedeckt. Weil sie nach Paragraph 176 des SGB ("Sexueller Missbrauch von Kindern") gesetzlich verboten ist. Die Gesetze markieren die Grenzen der Meinungsfreiheit.
Doch! Sie haben eine Änderung der Gesetze gefordert. Und das ist selbstredend erlaubt. Natürlich hat jeder das Recht die ersatzlose Streichung des § 176 StGB zu fordern und aller weiteren Gesetze, die dem entgegenstehen. Erinnere dich, es gab damals eine Diskussion um die Abtreibung, als man die Streichung des § 218 forderte. Um damit die Abtreibung zu legalisieren. Natürlich war das völlig legal.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:38)

Was ich mich regelmäßig frage ist, wer oder was die Grundlage für dieses bizarre bis perverse Denken gelegt hat und legt.
“Die Gesellschaft“, in Deutschland wohl die Standardausrede No 1 für persönliches Fehlverhalten, kann es nicht sein. Am sozialen Status lässt es sich auch nicht festmachen und ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Keimzelle dieses Denkens, wenn denn Denken überhaupt einen Platz in diesem Verhalten hat, solcher Verhaltensweise, generell im Elternhaus gelegt wurde.

Was ist es, was diese Menschen ins Extreme treibt, die in gesichertem Wohlstand leben und doch neiden bis in den Exzess des rechtsaussen Rands?
Darauf gibt es mE keine einfache Antwort und auch keine einfache Loesung - wie immer. Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt Neid oder vorrangig Rassismus ist; auch wenn das bei Einigen reinspielen mag. Das ist zu platt. Es ist [Verlust]Angst des eigenen Status, ZukunftsAngst - die gibt es auch bei denen, die nicht so schlecht gestellt sind: [...] Angst vor dem ArbeitsplatzVerlust, vor weniger Verdienst, vor weniger sozialer Absicherung [Rente-KV-ALG], vor "Ueberfremdung", vor unerwuenschter Veraenderung. [...] Wut/Frustration ueber die Politik und die Medien[Berichterstattung]. Das Gefuehl des Ausgeliefert seins. Das Gefuehl nicht gehoert und ernst genommen zu werden. Das Gefuehl manipuliert zu werden. Die FluechtlingsWelle hat das alles noch gesteigert. Und es ist ja nicht so, als haette diese keine Probleme mit sich gebracht und tatsaechlich verschaerft, als wuerde mit der Integration alles rund laufen. Dann die Europa weiten TerrorAnschlaege. Die Probleme, die der konservative Islam + patriarchalische Denke mit sich bringen. Fuer Frauen, fuer Homos, fuer Juden. Da spielt soviel rein...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Kael »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:49)

Das ist Unsinn, niemand diffamiert “die Mitte“ als rechts, die Bevölkerungsmitte ist nach wie vor ein Konglomerat aus gemäßigt links-liberal-konservativ und wählt entsprechend.
Wenn dem so wäre, würde die AfD nicht überall gute Wahlergebnisse erzielen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Kael hat geschrieben:(17 Jan 2018, 13:57)

Wenn dem so wäre, würde die AfD nicht überall gute Wahlergebnisse erzielen.
Ostsachsen ist nicht überall.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Psychologisieren bringt in diesem Fall niemanden weiter. Faschismus ist nun mal systemimmanent. Und auch, wenn es heute noch keinen voll ausgeprägten neuen Faschismus in Europa gibt, sind bestimmte Kräfte auf dem besten Weg dahin.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Polibu

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Polibu »

JJazzGold hat geschrieben:(17 Jan 2018, 08:38)

Was ich mich regelmäßig frage ist, wer oder was die Grundlage für dieses bizarre bis perverse Denken gelegt hat und legt.
“Die Gesellschaft“, in Deutschland wohl die Standardausrede No 1 für persönliches Fehlverhalten, kann es nicht sein. Am sozialen Status lässt es sich auch nicht festmachen und ich kann mir schlecht vorstellen, dass die Keimzelle dieses Denkens, wenn denn Denken überhaupt einen Platz in diesem Verhalten hat, solcher Verhaltensweise, generell im Elternhaus gelegt wurde.

Was ist es, was diese Menschen ins Extreme treibt, die in gesichertem Wohlstand leben und doch neiden bis in den Exzess des rechtsaussen Rands?
Was für ein Fehlverhalten? Es ist doch kein Fehlverhalten, wenn man die ausgeartete Flüchtlingspolitik nicht unterstützt.
Polibu

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(17 Jan 2018, 12:48)

Darauf gibt es mE keine einfache Antwort und auch keine einfache Loesung - wie immer. Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt Neid oder vorrangig Rassismus ist; auch wenn das bei Einigen reinspielen mag. Das ist zu platt. Es ist [Verlust]Angst des eigenen Status, ZukunftsAngst - die gibt es auch bei denen, die nicht so schlecht gestellt sind: [...] Angst vor dem ArbeitsplatzVerlust, vor weniger Verdienst, vor weniger sozialer Absicherung [Rente-KV-ALG], vor "Ueberfremdung", vor unerwuenschter Veraenderung. [...] Wut/Frustration ueber die Politik und die Medien[Berichterstattung]. Das Gefuehl des Ausgeliefert seins. Das Gefuehl nicht gehoert und ernst genommen zu werden. Das Gefuehl manipuliert zu werden. Die FluechtlingsWelle hat das alles noch gesteigert. Und es ist ja nicht so, als haette diese keine Probleme mit sich gebracht und tatsaechlich verschaerft, als wuerde mit der Integration alles rund laufen. Dann die Europa weiten TerrorAnschlaege. Die Probleme, die der konservative Islam + patriarchalische Denke mit sich bringen. Fuer Frauen, fuer Homos, fuer Juden. Da spielt soviel rein...
Ich habe keine Angst. Vor dem sozialen Abstieg schon mal gar nicht. Die Flüchtlings sind keine Gefahr für einen halbwegs gebildeten Arbeitnehmer.

Ich habe jahrzehntelang die Asylpolitik Deutschlands mitgetragen und für gut befunden. Ich werde mich wohl kaum zum Ausländerfeind gewandelt haben. :) . Ich fand es immer wichtig Menschen in Not zu helfen.

Aber was seit 2015 abgeht trage ich nicht mit. Auf keinen Fall. Das ist ein Durcheinander und Chaos sondergleichen. Jeder kann machen wozu er lustig ist. Ausweis egal, Alter egal, Flüchtling oder Schmarotzer egal, Straftaten auch oft egal, Terrorist oder nicht egal. Ist dieses Land eigentlich völlig bekloppt geworden? Deutschland hat die Kontrolle aus der Hand gegeben beim Thema Asyl.

Gelten Regeln nicht mehr? Unter diesen Umständen will ich keinen einzigen Flüchtling in Deutschland haben. Entweder wird der gesunde Menschenverstand benutzt, wenn man Menschen helfen will oder mit meiner Unterstützung ist nicht zu rechnen.

In Israel werden die Flüchtlinge im übrigen einfach rausgeworfen, wenn sie nicht freiwillig gehen. Hat das für dich auch etwas mit Front National etc. zu tun? Findest du das auch Bizarr?
Zuletzt geändert von Polibu am Mi 17. Jan 2018, 19:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(17 Jan 2018, 18:11)
Faschismus ist nun mal systemimmanent.
War das mal Kalenderspruch des Tages bei einer FDJ-Schulung?

Die einen quatschen von Systemparteien, die anderen von Systemimmanenz.
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