Warum driftet Deutschland nach rechts?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Warum driftet Deutschland nach rechts?

Diskurs-Hypothese
23
50%
soziologische Hypothese
23
50%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 46
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:16)

Damit kann "niemand" etwas anfangen oder kannst DU nichts anfangen, weil dein Denken immer nur in eine Richtung geht.
Mir fallen bei den Sorgen, bei denen sich viele nicht ernst genommen fühlen, z.B. Bildungswesen ein oder Infrastruktur oder Wohnungsnot/bezahlbare Wohnungen oder ständig sinkendes Rentenniveau, Renteneinstrittsalter etc
Das Rentenniveau ist z.B. von 57% 1985 auf 48% 2015 gesunken, das Renteneintrittsalter von 65 Jahren auf 67 Jahre+ gestiegen.
Viele fühlen sich angesichts solcher Entwicklung und dem Geschwafel der Politiker über die "Sicherheit der Renten" schlicht veräppelt.
Beim Stichwort Rente gebe ich dir recht. Das Kapitel könnte ich gut und gerne noch mit weiteren negativen Punkten anreichern. Auch gegen den Pflegenotstand hat die CDU nichts getan und tut sie auch jetzt nichts. Das Spahn-Geplänkel kann man vergessen.
Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:16)
Nun - das sehen CDU-Wähler offensichtlich anders, wie die Umfrageergebnisse zeigen.
Niemals in der Geschichte der CDU hat die Partei so viele Wählerstimmen eingebüßt wie unter Merkel und das hat Gründe.
Dass du als Linke keinen Linksrutsch der CDU erkennen kannst, verwundert nicht. Ein langjähriger CDU-Wähler hingegen, erkennt den schon.
Genau das sagte ich ja oben: Die so genannte "Sozialdemokratisierung der CDU" ist nur für CDU-Wähler relevant und spürbar, nicht für Gesamtdeutschland. Und die Wählerschaft besteht nun mal nicht nur aus CDU-Anhängern.
Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:16)
Und ganz ehrlich - mit genau dieser Wählertendenz - führst du eigentlich die Behauptung, in Deutschland gäbe es einen Rechtsruck/eine Rechtsdrift ad absurdum, weil die Wählerwanderung, hin zu den Grünen, eigentlich für eine Linksdrift in Deutschland steht. Die Grünen sehen sich nunmal links der Mitte.
Erstens ist mit "Rechtsruck in Deutschland" (Thread-Thema) nicht vordergründig die Wählerwanderung innerhalb der CDU gemeint, sondern das Erstarken rechtspopulistischer, ja sogar offen faschistoider Kräfte (siehe Höcke-Zitat im AfD-Strang). Und zweitens sind nur noch kleine Teile der Grünen als linksorientiert zu bezeichnen. Ja, es gibt natürlich noch paar linke Grüne, wie ich unter "was ist links" gerade schrieb, aber die Gesamtpartei gehört inzwischen klar zur bürgerlichen Mitte. Gegen ein schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene würde also nichts sprechen. Wär mir immer noch lieber als eine Höcke-Regierung. Nur mal rein theoretisch. Mit anderen Worten: Als CDU-Mitglied würde ich schon stutzig werden, warum so viele Wähler abwandern. Ja, stimmt, einige Erzkonservative sind wirklich deshalb gegangen (zur AfD), weil sie diesen imaginären "Linksruck" in der eigenen Partei vermuteten, anderen wiederum passt der ganze Laden nicht, unter anderem auch wegen der unsozialen, unmodernen Haltung (Familien-, Umwelt- und Cyberpolitik) vieler führender CDU-Leute. Und wenn ich sage, vielen gehts zu konservativ in der CDU zu, weswegen sie deshalb unter anderem zu den Grünen gehen, dann sagt das eher etwas über Konservatismus und Stagnation in der CDU aus und nichts über einen "Linksruck" der CDU.
Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:16)
Ja WENN dir so genau bekannt ist, was Gesinnungsethik bedeutet, warum fragst du dann nach Beispielen?
Ich habe dir Beispiele genannt, wo Politik gesinnungsethisch, statt verantwortungsethisch betrieben wird, wo "gut fühlen" vor "gut machen" rangiert.
Die paar Merkelsätze stehen leider für Merkels gesamte Politik!
Sorry, nein, Gesinnungsethik in diesem Sinne, wie du sie hier beschreibst, sehe ich wahrlich nicht in der herrschenden Politik. Mehr Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft stünde ihr dagegen gut zu Gesicht. Diese SPD-Pläne sind aber auch wieder nur halbherzige Geschichten, die ja wegen des CDU-Widerstandes sicher sowieso platzen. Konsequenter wären da wirklich ein Auseinandergehen von CDU/CSU und SPD sowie Neuwahlen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:57)
Genau das sagte ich ja oben: Die so genannte "Sozialdemokratisierung der CDU" ist nur für CDU-Wähler relevant und spürbar, nicht für Gesamtdeutschland. Und die Wählerschaft besteht nun mal nicht nur aus CDU-Anhängern.
Nein, die Sozialdemokratisierung der CDU IST für ganz Deutschland relevant, weil es sich a) um eine Partei in Regierungsverantwortung und b) um eine Partei mit deutlichen Mehrheiten jenseits der 40% (in der Vor-Merkel-Ära) handelt.
Es IST für Deutschland sogar sehr relevant, wenn sich Parteien in ihren Inhalten und Aussagen mehr und mehr angleichen und zu einem Einheitsbrei verschmelzen. Es IST relevant und es IST spürbar in und für ganz Deutschland.
Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:57)Erstens ist mit "Rechtsruck in Deutschland" (Thread-Thema) nicht vordergründig die Wählerwanderung innerhalb der CDU gemeint, sondern das Erstarken rechtspopulistischer, ja sogar offen faschistoider Kräfte (siehe Höcke-Zitat im AfD-Strang). Und zweitens sind nur noch kleine Teile der Grünen als linksorientiert zu bezeichnen. Ja, es gibt natürlich noch paar linke Grüne, wie ich unter "was ist links" gerade schrieb, aber die Gesamtpartei gehört inzwischen klar zur bürgerlichen Mitte. Gegen ein schwarz-grünes Bündnis auf Bundesebene würde also nichts sprechen.
Doch genau darum geht es bei "Rechtsruck in Deutschland" - um Wählerwanderung - genau DARUM, weil es OHNE die/eine Wählerwanderung gäbe es keine AfD im Bundestag, gäbe es keine AfD als stärkste Oppositionspartei.
Das Erstarken der AfD hat seine Gründe in der zunehmend links orientierten Politik der CDU, diese links orientierte Politik der CDU unter Merkel ist überhaupt erst Ursache für das Entstehen einer Partei wie der AfD.
Du ignorierst das Prinzip von Ursache und Wirkung - Aktion und Reaktion!
Keine Partei - nicht eine einzige - entsteht aus dem Nichts und gewinnt auch nicht "mal eben so" an Einfluss.
Die Gründung der AfD ist eine Reaktion auf zunehmend links orientierte Politik, ist Ausdruck von Unzufriedenheit mit dieser politischen Entwicklung.
Und genau das meinte ich mit Gefahr für die demokratische Gesellschaft besteht in Deutschland und zwar in beide Richtungen. Beide Richtungen - Links wie Rechts - bedeuten das Ende der Demokratie.

Und was die Grünen betrifft, IST deren Politik insgesamt stark links orientiert, was vor allem in deren "Regulierungs- und Bevormundungsbestrebungen" zum Ausdruck kommt. Mit "Mitte" oder demokratischen Prinzipien hat das leider wenig zu tun.
Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:57) Wär mir immer noch lieber als eine Höcke-Regierung. Nur mal rein theoretisch. Mit anderen Worten: Als CDU-Mitglied würde ich schon stutzig werden, warum so viele Wähler abwandern. Ja, stimmt, einige Erzkonservative sind wirklich deshalb gegangen (zur AfD), weil sie diesen imaginären "Linksruck" in der eigenen Partei vermuteten, anderen wiederum passt der ganze Laden nicht, unter anderem auch wegen der unsozialen, unmodernen Haltung (Familien-, Umwelt- und Cyberpolitik) vieler führender CDU-Leute. Und wenn ich sage, vielen gehts zu konservativ in der CDU zu, weswegen sie deshalb unter anderem zu den Grünen gehen, dann sagt das eher etwas über Konservatismus und Stagnation in der CDU aus und nichts über einen "Linksruck" der CDU.
Nein - mir nicht! Ich will nicht die Pest durch die Cholera ersetzen, deshalb habe ich mir Gedanken über die "politischen Verschiebungen innerhalb der CDU" gemacht, habe darüber nachgedacht, wieso so etwas wie die AfD überhaupt erst entstehen und erstarken konnte und habe meine Konsequenzen gezogen. Für mich gibt es im Moment nur noch eine einigermaßen wählbare Partei.
Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 13:57)Sorry, nein, Gesinnungsethik in diesem Sinne, wie du sie hier beschreibst, sehe ich wahrlich nicht in der herrschenden Politik. Mehr Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft stünde ihr dagegen gut zu Gesicht. Diese SPD-Pläne sind aber auch wieder nur halbherzige Geschichten, die ja wegen des CDU-Widerstandes sicher sowieso platzen. Konsequenter wären da wirklich ein Auseinandergehen von CDU/CSU und SPD sowie Neuwahlen.
Doch genau diese Gesinnungsethik ist die herrschende Politik und zwar quer durch alle Parteien - egal ob Linke, Grüne, SPD oder CDU. Es geht um "gut fühlen", statt "gut machen" und das zeigt sich vor allem in den Versprechen, die gemacht werden, ohne darüber nachzudenken oder einen Plan zu haben, wie diese finanziert werden sollen oder welche wirtschaftlichen Konsequenzen sich ergeben. Stichwort: "Energiewende/Kohleausstieg"
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Sorry, aber du hast eine völlig falsche Vorstellung von dem, was politisch links ist. In der CDU hat es nie solche Entwicklungen gegeben. Einen Hauch von Links haben lediglich solche prominenten CDU-Politiker wie Geißler und Blüm nach ihrem Ausstieg aus der aktiven Politik gezeigt. Ansonsten niemand. Selbstverständlich ist die AfD-Entwicklung unter anderem auch eine Reaktion auf bestehende Politik, aber doch nicht auf irgendeinen "Linksruck" in der CDU. Das ist ein Ammenmärchen. In Politik und Gesellschaft liegt generell einiges im Argen. Das hat mit einem imaginären "Linksruck" in der CDU nix zu tun. Im Gegenteil, ein echter Linksruck in Politik und Gesellschaft, so wie er wirklich gedacht ist, nämlich als ein enormer Vorwärtsschub in Richtung soziale Gerechtigkeit (Gesundheitswesen, Hartz-vier-Reform, Rentenpolitik, Wohnungspolitik etcpp), würde dem Land guttun, viel Frust bei den Leuten abbauen und vielen die Abstiegsängste nehmen. Und dennoch stimmt es natürlich, dass in allen Parteien viel schief läuft, auch in der CDU. Es wäre schon wichtig für die Christdemokraten, die Leute wieder an sich zu binden, die zur AfD abmarschiert sind. Aber die Versäumnisse in dieser konservativen Partei mit irgendeinem "Linksruck" zu erklären, ist der falsche Ansatz und eine Beleidigung für alle diejenigen, die eine wirklich linke Politik machen. Wichtig wäre es zum Beispiel für die CDU, eine echte Streitkultur in den eigenen Reihen zuzulassen und nicht alles abzunicken, was von oben kommt. Das sagte neulich irgendein prominenter CDU-Mann. Weiß nicht mehr genau, wer.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 17:44)

Nein, die Sozialdemokratisierung der CDU IST für ganz Deutschland relevant, weil es sich a) um eine Partei in Regierungsverantwortung und b) um eine Partei mit deutlichen Mehrheiten jenseits der 40% (in der Vor-Merkel-Ära) handelt.
Es IST für Deutschland sogar sehr relevant, wenn sich Parteien in ihren Inhalten und Aussagen mehr und mehr angleichen und zu einem Einheitsbrei verschmelzen. Es IST relevant und es IST spürbar in und für ganz Deutschland.


Doch genau darum geht es bei "Rechtsruck in Deutschland" - um Wählerwanderung - genau DARUM, weil es OHNE die/eine Wählerwanderung gäbe es keine AfD im Bundestag, gäbe es keine AfD als stärkste Oppositionspartei.
Das Erstarken der AfD hat seine Gründe in der zunehmend links orientierten Politik der CDU, diese links orientierte Politik der CDU unter Merkel ist überhaupt erst Ursache für das Entstehen einer Partei wie der AfD.
Du ignorierst das Prinzip von Ursache und Wirkung - Aktion und Reaktion!
Keine Partei - nicht eine einzige - entsteht aus dem Nichts und gewinnt auch nicht "mal eben so" an Einfluss.
Die Gründung der AfD ist eine Reaktion auf zunehmend links orientierte Politik, ist Ausdruck von Unzufriedenheit mit dieser politischen Entwicklung.
Und genau das meinte ich mit Gefahr für die demokratische Gesellschaft besteht in Deutschland und zwar in beide Richtungen. Beide Richtungen - Links wie Rechts - bedeuten das Ende der Demokratie.

Und was die Grünen betrifft, IST deren Politik insgesamt stark links orientiert, was vor allem in deren "Regulierungs- und Bevormundungsbestrebungen" zum Ausdruck kommt. Mit "Mitte" oder demokratischen Prinzipien hat das leider wenig zu tun.


Nein - mir nicht! Ich will nicht die Pest durch die Cholera ersetzen, deshalb habe ich mir Gedanken über die "politischen Verschiebungen innerhalb der CDU" gemacht, habe darüber nachgedacht, wieso so etwas wie die AfD überhaupt erst entstehen und erstarken konnte und habe meine Konsequenzen gezogen. Für mich gibt es im Moment nur noch eine einigermaßen wählbare Partei.


Doch genau diese Gesinnungsethik ist die herrschende Politik und zwar quer durch alle Parteien - egal ob Linke, Grüne, SPD oder CDU. Es geht um "gut fühlen", statt "gut machen" und das zeigt sich vor allem in den Versprechen, die gemacht werden, ohne darüber nachzudenken oder einen Plan zu haben, wie diese finanziert werden sollen oder welche wirtschaftlichen Konsequenzen sich ergeben. Stichwort: "Energiewende/Kohleausstieg"
und wenn man es anders sieht, eine SPD ist nach rechts gerutscht, beziehungsweise Richtung neoliberal mit Agenta 2010? Sofort, nachdem SPD jetzt wieder mehr in soziale Richtung geht, treten doch die Unterscheide, wer was für die Kleinen macht, wieder klarer heraus. CDU bleibt doch da wo sie ist und wirkt nur weiter rechts, gegenüber Forderungen bei SPD.

Im Ergebnis stellt man aber immer wieder fest, AfD und ihr rechtsbrauner Sumpf herum, macht doch nur Politik für politisch Minderbemittelte. AfD hällt doch eigene Wähler für Idioten, wie andere rechte Organisationen auch, denen man Lügen und politischen Unsinn, gemischt mit Mist, verkaufen kann. Also Leuten die auch nicht in der Lage sind, SPD, Grüne, Linke, Union und FDP auseinander halten können. Es muß sich um politisch solch Unfähige handeln, die nicht mal begreifen, warum Manager große Summen bei FDP plazieren als Spende und nicht bei Linken. Erstaunlicherweise müßten sich doch die Politiklegasteniker doch wenigstens mal fragen, warum vertreten Besitzer von großen Vermögen oder Kapitals bestimmte Positionen, und unterstützen aber glasklar Parteien wie Union und FDP und auf gar keinen Fall Linke. Die die AfD wählen, kann man aber erzählen es wäre egal ob Linke oder Grüne an der Macht, da es keinen Unterschied zur Union un d FDP gibt, da Blockparteien. Dies läst doch nur den Schluss zu, eine AfD hält ihre Wähler für dumme Arschlöcher, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Tomaner hat geschrieben:(16 Feb 2019, 09:35)

und wenn man es anders sieht, eine SPD ist nach rechts gerutscht, beziehungsweise Richtung neoliberal mit Agenta 2010? Sofort, nachdem SPD jetzt wieder mehr in soziale Richtung geht, treten doch die Unterscheide, wer was für die Kleinen macht, wieder klarer heraus. CDU bleibt doch da wo sie ist und wirkt nur weiter rechts, gegenüber Forderungen bei SPD.

Im Ergebnis stellt man aber immer wieder fest, AfD und ihr rechtsbrauner Sumpf herum, macht doch nur Politik für politisch Minderbemittelte. AfD hällt doch eigene Wähler für Idioten, wie andere rechte Organisationen auch, denen man Lügen und politischen Unsinn, gemischt mit Mist, verkaufen kann. Also Leuten die auch nicht in der Lage sind, SPD, Grüne, Linke, Union und FDP auseinander halten können. Es muß sich um politisch solch Unfähige handeln, die nicht mal begreifen, warum Manager große Summen bei FDP plazieren als Spende und nicht bei Linken. Erstaunlicherweise müßten sich doch die Politiklegasteniker doch wenigstens mal fragen, warum vertreten Besitzer von großen Vermögen oder Kapitals bestimmte Positionen, und unterstützen aber glasklar Parteien wie Union und FDP und auf gar keinen Fall Linke. Die die AfD wählen, kann man aber erzählen es wäre egal ob Linke oder Grüne an der Macht, da es keinen Unterschied zur Union un d FDP gibt, da Blockparteien. Dies läst doch nur den Schluss zu, eine AfD hält ihre Wähler für dumme Arschlöcher, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Leider steckt dahinter Taktik. Es wird den Leuten gezielt suggeriert, die AfD (als wichtigster Teil der im Thread besprochenen Rechtsdrift) könne die Befreiung von all der "falschen etablierten Politik" bedeuten. Dass die AfD im Grunde auch nur eine neoliberale Partei ist mit null sozialer Ausrichtung und ideologisch sehr weit rechts außen befindlich, darüber denken viele der Anhänger offenbar nicht nach. Sie sehen nur den Protest und das scheinbar "Neue", dass die AfD bringen könnte. Und das ist eben der Trugschluss. Siehe Sommerinterview mit Gauland.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tomaner »

Selina hat geschrieben:(16 Feb 2019, 09:44)

Leider steckt dahinter Taktik. Es wird den Leuten gezielt suggeriert, die AfD (als wichtigster Teil der im Thread besprochenen Rechtsdrift) könne die Befreiung von all der "falschen etablierten Politik" bedeuten. Dass die AfD im Grunde auch nur eine neoliberale Partei ist mit null sozialer Ausrichtung und ideologisch sehr weit rechts außen befindlich, darüber denken viele der Anhänger offenbar nicht nach. Sie sehen nur den Protest und das scheinbar "Neue", dass die AfD bringen könnte. Und das ist eben der Trugschluss. Siehe Sommerinterview mit Gauland.
Interessant auch, wir haben Stadtviertel, wo sehr viele Deutschrussen wohnen. Da wurde auch immer deutlich mehr CSU gewählt, als in jeden anderen Stadtteil. Bei genauer Betrachtung, weil es sich überwiegend um Arbeitnehmer handelt, schon immer gegen eigene wirkliche interessen. Genau da wird jetzt überragend stark AfD gewählt. Man hat den Eindruck, da wählen welche politisch rechts (CSU) gegen eigene Interessen, wundern sich das sie im Prinzip nicht vertreten bekommen und wählen dann noch weiter rechts. Da viele Arbeitskollegen eben diese Russlanddeutsche sind und wenn man sich mit denen unterhält, geht klar hervor, die hassen fast alle die Grünen und auch Linke, ud wollen auch keine SPD. Im Kopf von denen ist alles was links von CSU ist, kommunistisch angehaucht. Somit ist genau dieser Bereich Zielgruppe der AfD und den Rechten, denn die meisten von denen wählen, komme was wolle, schlicht nicht Parteien, die eigentlich ihre Interessen besser vertreten würden. Vor allem was mir überhaupt nicht in den Kopf geht ist, man darf keinerlei Kritik an Putin äußern und ich frage mich ernsthaft, warum sie überhaupt hier sind, wenn Putin und damit Russland alles besser macht? Daher auch mal die Frage, haben AfD Anhänger das geringste Problem damit, würde sich deutscher Nationalspieler mit russischen Wurzeln mit Putin fotografieren lassen?
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Tomaner hat geschrieben:(16 Feb 2019, 11:22)

Interessant auch, wir haben Stadtviertel, wo sehr viele Deutschrussen wohnen. Da wurde auch immer deutlich mehr CSU gewählt, als in jeden anderen Stadtteil. Bei genauer Betrachtung, weil es sich überwiegend um Arbeitnehmer handelt, schon immer gegen eigene wirkliche interessen. Genau da wird jetzt überragend stark AfD gewählt. Man hat den Eindruck, da wählen welche politisch rechts (CSU) gegen eigene Interessen, wundern sich das sie im Prinzip nicht vertreten bekommen und wählen dann noch weiter rechts. Da viele Arbeitskollegen eben diese Russlanddeutsche sind und wenn man sich mit denen unterhält, geht klar hervor, die hassen fast alle die Grünen und auch Linke, ud wollen auch keine SPD. Im Kopf von denen ist alles was links von CSU ist, kommunistisch angehaucht. Somit ist genau dieser Bereich Zielgruppe der AfD und den Rechten, denn die meisten von denen wählen, komme was wolle, schlicht nicht Parteien, die eigentlich ihre Interessen besser vertreten würden. Vor allem was mir überhaupt nicht in den Kopf geht ist, man darf keinerlei Kritik an Putin äußern und ich frage mich ernsthaft, warum sie überhaupt hier sind, wenn Putin und damit Russland alles besser macht? Daher auch mal die Frage, haben AfD Anhänger das geringste Problem damit, würde sich deutscher Nationalspieler mit russischen Wurzeln mit Putin fotografieren lassen?
Ja, dass viele Russlanddeutsche rechts wählen, ist bekannt. Auch mit der Begründung, wie du sie schilderst. Allerdings sehe ich die Russland- und Putin-Frage etwas anders als die meisten hier. Putin hat zwar autokratische Züge, ist aber kein Neurechter. Die Kontakte mit den deutschen Neurechten, die ihm oft vorgeworfen werden, haben zuerst die Deutschen gesucht, nicht er. Und da es zurzeit eine völlig falsche Politik Deutschlands und Europas gegenüber Russland gibt, eine Politik des erneuten Kalten Krieges, nutzt Putin als Pragmatiker auch ab und an den Zuspruch, den er von unsren Rechtspopulisten erhält. Aber ohne selbst ein Neurechter zu sein. Weltpolitisch sind halt solche inoffiziellen Türen nach Westeuropa wichtig für Putin, weil alle anderen offiziellen Türen ja geschlossen worden sind für ihn. An der russischen Politik kann man vieles kritisieren, wie mangelnde Pressefreiheit, die Verfolgung Homosexueller, den autokratischen Führungsstil und den russischen Nationalismus, aber als faschistisch kann man die gesamte Putin-Politik nicht bezeichnen, auch wenn der Homosexuellen-Hass schon in die Richtung geht und man das Ganze genau beobachten sollte. Viel wichtiger wäre allerdings, Russland wieder an die großen offiziellen Verhandlungstische zu holen, statt es immer weiter auszugrenzen. Ein Spiel mit dem Feuer, was da Europa (mittlerweile in einigen Punkten in Übereinstimmung mit Trump) betreibt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Musterdemokrat
Beiträge: 149
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 12:45

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Musterdemokrat »

Da Deutschland dazu neigt, die eigene Nation gegenüber anderen Nationen zu überhöhen, ist es wichtig, dass Menschen, die einen chauvinistischen Natonalismus ganz offen vertreten, auf Widerspruch stossen.

Die Grenzöffnung hat natürlich als krasse Fehlentscheidung gerade derartige Kreise befördert. Die deutsche Überhöhung hat dazu geführt, dass die Unterstützer der deutschen Flüchtlingspolitik diese im Vergleich mit anderen Nationen für moralisch überlegen halten, eine Haltung, die naturgemäss die eigene Korrekturfähigkeit erschwert und blind macht für berechtigte Kritik, ob sie von innen oder von außen kommt. Die Tatsache, dass unsere Flüchtlingspolitik ein Sonderweg in Europa geblieben ist, ist doch der beste Beweis dafür, dass sie falsch und gescheitert ist. Selbst Schweden hat sich bereits vor Jahren davon verabschiedet, jedermann ins Land zu lassen.

Der beste Schutz gegen Extremismus ist m.E. eine starke Identität, die auf demokratischen Werten beruht. Ohne eine solche besteht die Gefahr einer grossen Schwankungsbreite deutscher Politik, wie sie die jüngere deutsche Geschichte auch zeigt. Die Verstetigung der Grenzöffnung ist dafür ein Beispiel. Denn diese ist demokratisch nicht einmal durch das Parlament bestätigt worden, sondern eine Entscheidung der Exekutive allein. In Nationen mit wahrhaft demokratischer Identität wird nichts Bedeutsames am Zentrum der Demokratire: dem Parlament vorbei beschlossen.
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 12:47)

Faschistisches Gedankengut hat dagegen mit Aussterben der Zeitzeugen offensichtlich in vielen Köpfen seine Abscheulichkeit verloren. Dessen wesentliche Merkmale:

- Führerfigur,
- Erzeugung einer diffusen Bedrohungslage durch Fremde,
- Militarisierung der Gesellschaft (ok, das hat die AfD so nicht im Programm),
- Auflösung des Individuums „Mensch“ im Kollektiv „Volk“,
Wenn man diese Kriterien heranzieht, dann war die Sowjetunion auch lange Zeit ein faschistischer Staat.
Musterdemokrat
Beiträge: 149
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 12:45

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Musterdemokrat »

Europa2050 hat geschrieben: Faschistisches Gedankengut hat dagegen mit Aussterben der Zeitzeugen offensichtlich in vielen Köpfen seine Abscheulichkeit verloren. Dessen wesentliche Merkmale:

- Führerfigur,
- Erzeugung einer diffusen Bedrohungslage durch Fremde,
- Militarisierung der Gesellschaft (ok, das hat die AfD so nicht im Programm),
- Auflösung des Individuums „Mensch“ im Kollektiv „Volk“,
Du wirfst hier einiges durcheinander: Eine totalitäre Diktatur wie z.B. der Nationalsozialismus oder die Sowjetunion hat m.E. nichts mit dem zu tun, was die Afd als Gesamtpartei vertritt. Abgesehen von Einzelpersonen innerhalb der Afd natürlich. Aber ob die relevant sind, ist derzeit Gegenstand heisser gesellschaftlicher Diskussionen und auch gerichtlicher Klagen. Aber obiger Vergleich ist m.E. völlig wirr und unangemessen.
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alpha Centauri »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:49)

Du wirfst hier einiges durcheinander: Eine totalitäre Diktatur wie z.B. der Nationalsozialismus oder die Sowjetunion hat m.E. nichts mit dem zu tun, was die Afd als Gesamtpartei vertritt. Abgesehen von Einzelpersonen natürlich. Aber ob die relevant sind, ist eine Frage, die derzeit heiss diskutiert wird. Also dein Vergleich ist m.E. völlig wirr und unangemessen.

Naja der Höcke Flügel dessen Positionen schon in diese Richtung tendieren scheint ja äußerst relevant für die Partei zu sein wie selbst aus Beobachtungen des Verfassungsschutzes hervorgeht.
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:16)

Wenn man diese Kriterien heranzieht, dann war die Sowjetunion auch lange Zeit ein faschistischer Staat.
Durchaus nicht:

- Führerfigur gab es in der Sowjetunion eigentlich nur eine - Stalin. Und doch war die Legitimation „Die Partei hat immer recht“ und nicht „Genosse befiehl, wir folgen dir“. Die anderen Generalsekretäre lebten immer ausschliesdlich von der Allmacht der Partei.
- die UdSSR war (bis Breshenew) immer offensiv ausgerichtet, auf die Weltrevolution. Erzeugung kollektiver und diffuser Angst war im „offiziell ja überlegenen“ System nicht vorgesehen
- Militarisierung als Selbstzweck war eigentlich nicht vorgesehen. Weder in der UdSSR noch in China noch in der DDR genossen die Armeen ein besonderes Image, durch die Erfolge im WK2 besserte sich das in der UdSSR etwas.
- der Punkt eint Faschisten und Kommunisten tatsächlich - der Antiindividualismus.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Musterdemokrat
Beiträge: 149
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 12:45

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Musterdemokrat »

Alpha Centauri hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:52)

Naja der Höcke Flügel dessen Positionen schon in diese Richtung tendieren scheint ja äußerst relevant für die Partei zu sein wie selbst aus Beobachtungen des Verfassungsschutzes hervorgeht.
Das wird ja nun höchstrichterlich geklärt, was relevant ist und was nicht. Ich seh den derzeitigen Chef bald vom Stuhl kippen, weil sich dem Druck der Parteien gebeugt hat, anstatt seine Behörde unabhängig zu führen. Der Beweis ist die Stigmatisierung der Gesamtpartei als "Prüffall". Dass das nicht haltbar ist, wird ja unter Juristen nicht bestritten und ist natürlich ein unzulässiger Eingriff einer staatlichen Behörde in den verfassungsrechtlich garantierten politischen Wettbewerb.
Zuletzt geändert von Musterdemokrat am Sa 16. Feb 2019, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:56)

Durchaus nicht:

- Führerfigur gab es in der Sowjetunion eigentlich nur eine - Stalin. Und doch war die Legitimation „Die Partei hat immer recht“ und nicht „Genosse befiehl, wir folgen dir“. Die anderen Generalsekretäre lebten immer ausschliesdlich von der Allmacht der Partei.
- die UdSSR war (bis Breshenew) immer offensiv ausgerichtet, auf die Weltrevolution. Erzeugung kollektiver und diffuser Angst war im „offiziell ja überlegenen“ System nicht vorgesehen
- Militarisierung als Selbstzweck war eigentlich nicht vorgesehen. Weder in der UdSSR noch in China noch in der DDR genossen die Armeen ein besonderes Image, durch die Erfolge im WK2 besserte sich das in der UdSSR etwas.
- der Punkt eint Faschisten und Kommunisten tatsächlich - der Antiindividualismus.
Die UDSSR war roter Faschismus und nichts anderes. Dazu müssen beide Systeme nicht identisch sein. Es gab riesige Schnittmengen. Dazu gehörte auch immer die diffuse Angst und die Militarisierung. Das die Führer der UDSSR nach 1945 immer wieder rechtzeitig Angst vor dem Abgrund bekamen auf den sie zusteuerten ändert nichts an ihrer totalitären Grundausrichtung.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 13:52)

Da Deutschland dazu neigt, die eigene Nation gegenüber anderen Nationen zu überhöhen, ist es wichtig, dass Menschen, die einen chauvinistischen Natonalismus ganz offen vertreten, auf Widerspruch stossen.

Die Grenzöffnung hat natürlich als krasse Fehlentscheidung gerade derartige Kreise befördert. Die deutsche Überhöhung hat dazu geführt, dass die Unterstützer der deutschen Flüchtlingspolitik diese im Vergleich mit anderen Nationen für moralisch überlegen halten, eine Haltung, die naturgemäss die eigene Korrekturfähigkeit erschwert und blind macht für berechtigte Kritik, ob sie von innen oder von außen kommt. Die Tatsache, dass unsere Flüchtlingspolitik ein Sonderweg in Europa geblieben ist, ist doch der beste Beweis dafür, dass sie falsch und gescheitert ist. Selbst Schweden hat sich bereits vor Jahren davon verabschiedet, jedermann ins Land zu lassen.

Der beste Schutz gegen Extremismus ist m.E. eine starke Identität, die auf demokratischen Werten beruht. Ohne eine solche besteht die Gefahr einer grossen Schwankungsbreite deutscher Politik, wie sie die jüngere deutsche Geschichte auch zeigt. Die Verstetigung der Grenzöffnung ist dafür ein Beispiel. Denn diese ist demokratisch nicht einmal durch das Parlament bestätigt worden, sondern eine Entscheidung der Exekutive allein. In Nationen mit wahrhaft demokratischer Identität wird nichts Bedeutsames am Zentrum der Demokratire: dem Parlament vorbei beschlossen.
Es gibt keine Verstetigung der Grenzöffnung. Große Flüchtlingswellen gab es im Übrigen immer. Der angekündigte Untergang Deutschlands blieb dagegen aus.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Musterdemokrat
Beiträge: 149
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 12:45

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Musterdemokrat »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:11)

Es gibt keine Verstetigung der Grenzöffnung. Große Flüchtlingswellen gab es im Übrigen immer. Der angekündigte Untergang Deutschlands blieb dagegen aus.
Na doch. Die Zurückweisung ist bis heute ausgesetzt (deutscher Sonderweg) auf Veranlassung der Regierung. AKK hat zuletzt dieses schreckliche Wort wieder in den Mund genommen als letzte Massnahme, wenn alle Stricke reissen. Ich halte das aber für leeres Geschwätz, um unionsinterne Kritiker zu besänftigen.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:14)

Na doch. Die Zurückweisung ist bis heute ausgesetzt (deutscher Sonderweg) auf Veranlassung der Regierung. AKK hat zuletzt dieses schreckliche Wort wieder in den Mund genommen als letzte Massnahme, wenn alle Stricke reissen. Ich halte das aber für leeres Geschwätz, um unionsinterne Kritiker zu besänftigen.
Reine Angstmache die du hier betreibst. Die deutschen Regierungen haben schon in der Vergangenheit immer auf unkontrollierbare Zuwanderung reagiert und wirksam eingegrenzt. So wie jetzt eben auch.

Wie kommt man eigentlich auf die Schnapsidee die deutschen Demokraten hätten ein Interesse daran unkontrollierte Zuwanderung zu "verstetigen"?
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Musterdemokrat
Beiträge: 149
Registriert: Sa 16. Feb 2019, 12:45

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Musterdemokrat »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Feb 2019, 17:50)

Reine Angstmache die du hier betreibst. Die deutschen Regierungen haben schon in der Vergangenheit immer auf unkontrollierbare Zuwanderung reagiert und wirksam eingegrenzt. So wie jetzt eben auch.

Wie kommt man eigentlich auf die Schnapsidee die deutschen Demokraten hätten ein Interesse daran unkontrollierte Zuwanderung zu "verstetigen"?
Du wirfst hier unzulässigerweise einige Dinge durcheinander: zum einen behauptest du, daß die Entscheidungen der Regierung gleichbedeutend seien mit dem, was "die deutschen Demokraten" wollten. Jetzt sage ich dir etwas ganz Unerhörtes: es ist in Deutschland möglich, ein deutscher Demokrat zu sein und in der Flüchtlingspolitik anderer Meinung zu sein, wie die Regierung! Merkste, was Du für einen Quatsch schreibst? Was wären das für jämmerliche Demokraten, wenn deren Meinung im Einklang mit der Regierung stünde! Gerade unter deutschen Demokraten muss Meinungspluralismus existieren, ganz zu Schweigen davon, daß es dort keinen "Volkswillen" oder sonstwas in der Richtung gäbe, den die Regierung vorgäbe auszuführen. Wenn du das nicht verstehst, kann ich auch nicht mehr weiterhelfen.

Zum anderen hattest du weiter oben selbst geschrieben, die Grenzöffnung sei nicht verstetigt worden, meinen Einwand darauf hast Du in der Sache allerdings nicht mehr bestritten. Also gibst du mir recht. Danke fürs Einknicken, das erspart mir die Mühe, Wörter einzutippen.
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

Europa2050 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:56)

- Führerfigur gab es in der Sowjetunion eigentlich nur eine - Stalin. Und doch war die Legitimation „Die Partei hat immer recht“ und nicht „Genosse befiehl, wir folgen dir“. Die anderen Generalsekretäre lebten immer ausschliesdlich von der Allmacht der Partei.
...und Lenin. Zusammen erstreckte sich ihre Herrschaft von 1918 bis 1953, als 35 Jahre. Und sie waren praktisch die Partei, niemand traute sich, gegen sie zu stellen.
Europa2050 hat geschrieben: - die UdSSR war (bis Breshenew) immer offensiv ausgerichtet, auf die Weltrevolution. Erzeugung kollektiver und diffuser Angst war im „offiziell ja überlegenen“ System nicht vorgesehen
Der Aspekt der offensiven Ausrichtung kommt in Deinen vier Kriterien nicht vor. Und natürlich hat man diffuse Ängste gegenüber den sogenannten Klassenfeind erzeugt.
Europa2050 hat geschrieben: - Militarisierung als Selbstzweck war eigentlich nicht vorgesehen. Weder in der UdSSR noch in China noch in der DDR genossen die Armeen ein besonderes Image, durch die Erfolge im WK2 besserte sich das in der UdSSR etwas.
Bist Du Dir da sicher? Ich habe da in den 80er Jahren in der DDR etwas anderes erlebt. Studienplätze fast nur für Militärdienst, ein mächtiges Wehrbudget, kalter Krieg mit ständiger Alarmbereitschaft, Wehrübungen in der Schule.
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:08)

Die UDSSR war roter Faschismus und nichts anderes.
Wenn man natürlich alles in einen Topf schütten will, ohne eine Differenzierung bis vielleicht auf die Einfärbung vorzunehmen, dann kann man sich solche Geschichtsdiskussion wirklich schenken und bleibt bei seiner Meinung ohne etwas dazuzulernen.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73724
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(16 Feb 2019, 16:08)

Die UDSSR war roter Faschismus und nichts anderes.
Faschismus und Sozialismus/Kommunismus haben sicherlich ihre Schnittmengen, aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Im Grunde ist es aber auch egal, beides sind menschenverachtende Ideologien, die in Blut schwimmen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Sagenhaft, mit welcher Naivität und Ahnungslosigkeit hier einige über den Sozialismus reden! Wahnsinn! Dabei besteht alleine zwischen dem verflossenen "real existierenden Sozialismus" und dem "demokratischen Sozialismus" ein himmelweiter Unterschied. Und mit Faschismus hat das Ganze nun wirklich nichts zu tun. Gab es auch noch so viele Verwerfungen und Ungerechtigkeiten in diesem vergangenen Sozialismus, aber solche Befürchtungen wie heute in der FDGO, es könne noch einmal so etwas aufkeimen wie die Nazizeit (im neuen Gewand), die musste man da wirklich nicht haben. Da hätten wir gedacht, wir sind im falschen Film, wenn dort Leute so locker so viel braunen Müll geäußert hätten, wie das heute oft unwidersprochen passiert.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 18:14)

Sorry, aber du hast eine völlig falsche Vorstellung von dem, was politisch links ist. In der CDU hat es nie solche Entwicklungen gegeben. Einen Hauch von Links haben lediglich solche prominenten CDU-Politiker wie Geißler und Blüm nach ihrem Ausstieg aus der aktiven Politik gezeigt. Ansonsten niemand. Selbstverständlich ist die AfD-Entwicklung unter anderem auch eine Reaktion auf bestehende Politik, aber doch nicht auf irgendeinen "Linksruck" in der CDU. Das ist ein Ammenmärchen. In Politik und Gesellschaft liegt generell einiges im Argen. Das hat mit einem imaginären "Linksruck" in der CDU nix zu tun. Im Gegenteil, ein echter Linksruck in Politik und Gesellschaft, so wie er wirklich gedacht ist, nämlich als ein enormer Vorwärtsschub in Richtung soziale Gerechtigkeit (Gesundheitswesen, Hartz-vier-Reform, Rentenpolitik, Wohnungspolitik etcpp), würde dem Land guttun, viel Frust bei den Leuten abbauen und vielen die Abstiegsängste nehmen. Und dennoch stimmt es natürlich, dass in allen Parteien viel schief läuft, auch in der CDU. Es wäre schon wichtig für die Christdemokraten, die Leute wieder an sich zu binden, die zur AfD abmarschiert sind. Aber die Versäumnisse in dieser konservativen Partei mit irgendeinem "Linksruck" zu erklären, ist der falsche Ansatz und eine Beleidigung für alle diejenigen, die eine wirklich linke Politik machen. Wichtig wäre es zum Beispiel für die CDU, eine echte Streitkultur in den eigenen Reihen zuzulassen und nicht alles abzunicken, was von oben kommt. Das sagte neulich irgendein prominenter CDU-Mann. Weiß nicht mehr genau, wer.
Nein Selina, ich habe keine falsche Vorstellung von dem, was politisch links ist - ganz im Gegenteil.
Halte andere - die deine ideologische Sichtweise nicht teilen - bitte nicht für geistig beschränkt oder politisch ahnungslos.
Und nein, linke Ideologie ist KEIN Vorwätsschub in Richtung soziale Gerechtigkeit, sondern ein Schub in Richtung Gleichmacherei.
Keiner soll mehr/weniger haben - darauf läuft linke Ideologie hinaus. Hatten wir schon mal, hat nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren.
Was DU - was Linke - unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen, verstehen andere unter dem genauen Gegenteil.
Linke rennen einer Utopie hinterher, die der menschlichen Natur diametral entgegen steht, die sich nicht mit demokratischen Mitteln durchsetzen lässt. Diese Utopie IST bereits gescheitert und wird wieder scheitern, weil es den Menschen, der dem linken Menschenbild entspricht, nicht gibt und auch nicht geben wird.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Feb 2019, 21:32)


Was DU - was Linke - unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen, verstehen andere unter dem genauen Gegenteil.
Das genaue Gegenteil wäre was konkret?
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(16 Feb 2019, 20:07)

Sagenhaft, mit welcher Naivität und Ahnungslosigkeit hier einige über den Sozialismus reden! Wahnsinn! Dabei besteht alleine zwischen dem verflossenen "real existierenden Sozialismus" und dem "demokratischen Sozialismus" ein himmelweiter Unterschied. Und mit Faschismus hat das Ganze nun wirklich nichts zu tun. Gab es auch noch so viele Verwerfungen und Ungerechtigkeiten in diesem vergangenen Sozialismus, aber solche Befürchtungen wie heute in der FDGO, es könne noch einmal so etwas aufkeimen wie die Nazizeit (im neuen Gewand), die musste man da wirklich nicht haben. Da hätten wir gedacht, wir sind im falschen Film, wenn dort Leute so locker so viel braunen Müll geäußert hätten, wie das heute oft unwidersprochen passiert.
Diesen Unterschied gibt es nur in deiner Phantasie!
Eine Gesellschaftsordung namens "Demokratischer Sozialismus" ist eine Utopie, ein "ideologisches Heilsversprechen", wie es bereits viele gab und gibt.
Du/ihr träumt euch da etwas zusammen, was es nicht gibt, von dem niemand weiß, wie es funktionieren soll.
Der so genannte real existierende Sozialismus begann auch als Utopie von einer besseren Gesellschaft, in der alle Menschen gleich sind, in der sie gerecht behandelt werden, in der alle das Gleiche haben.
Was daraus geworden ist, ist allgemein bekannt - eine menschenverachtende Diktatur.
Nur weil dem gescheiterten Versuch eine Utopie umzusetzen, ein anderer Name verpasst wird und die gleichen alten Phrasen mit dem Begriff "demokratisch" verbrämt werden, bleibt die angestebte Gesellschaftsform eine Diktatur.
Es gibt KEINE Möglichkeit "demokratisch" über fremdes Eigentum zu bestimmen und zu verfügen - es ist und bleibt ein unzulässiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte vom Menschen. Daran ändert auch noch so viel Demokratie- und Gerechtigkeitsgefasel nichts.
Die Naivität und Ahnungslosigkeit - die du anderen unterstellst - liegen ganz bei dir.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 15:49)

Du wirfst hier einiges durcheinander: Eine totalitäre Diktatur wie z.B. der Nationalsozialismus oder die Sowjetunion hat m.E. nichts mit dem zu tun, was die Afd als Gesamtpartei vertritt. Abgesehen von Einzelpersonen innerhalb der Afd natürlich. Aber ob die relevant sind, ist derzeit Gegenstand heisser gesellschaftlicher Diskussionen und auch gerichtlicher Klagen. Aber obiger Vergleich ist m.E. völlig wirr und unangemessen.
Na dann schauen wir doch mal ins Detail, ob es wirklich wird und unangemessen ist:

- Führerfigur,
Noch fehlt der AfD noch so ein richtiger Führer - neidisch schaut man seitens der Führung und des Fussvolkes auf Putin, der Russland im Alleingang rettet. „Der Flügel“ hätte schon so eine Führerfigur, aber noch ist nicht sicher, ob er sich durchsetzt
-> 0,5 Faschismuspunkte

- Erzeugung einer diffusen Bedrohungslage durch Fremde
Hauptthema der AfD - die Flüchtlinge, die Deutschland ruinieren. Klimawandel, Atomare Bedrohung, Finanzkrise und sozialer Ausgleich - alles unwichtig, solange wir von Messermördern und Kopftuchmädchen belagert werden
-> 1 Faschismuspunkt

- Militarisierung der Gesellschaft
das hat die AfD tatsichlich nicht im Programm, über einige Versuche Gaulands, die Wehrmacht reinzuwachsen, sehen wir mal gnädig hinweg.
-> 0 Faschismuspunkte

- Auflösung des Individuums „Mensch“ im Kollektiv „Volk“
Linksgrünversifte, Volksverräter, Lügenpresse, Messermörder, Kopftuchmädchen - die Liste der Stereotypen ist lang. Der Mensch wird nicht als solcher beurteilt, sondern in Schubladen gesteckt. Und - falls in der falschen Schublade, nicht dem Volk Zugehörig betrachtet. Bei „Flügel“ erfährt man dann genaueres.
-> 1 Faschismuspunkt

Mit 2,5 von 4 Faschismuspunkten betrachte ich die AfD nicht mehr als konservativere CDU/CSU und die ca. 10% die sie von dieser abgezogen hat tatsächlich als Rechtsruck - von demokratisch rechts nach extrem rechts.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(16 Feb 2019, 19:08)

Faschismus und Sozialismus/Kommunismus haben sicherlich ihre Schnittmengen, aber es gibt auch deutliche Unterschiede. Im Grunde ist es aber auch egal, beides sind menschenverachtende Ideologien, die in Blut schwimmen.
Um einer Diskussion um einen „Rechtsdrift“ gerecht zu werden, sollte man die Spezifika von Faschismus und Kommuninsmus aber schon unterscheiden.
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Feb 2019, 21:32)

Keiner soll mehr/weniger haben - darauf läuft linke Ideologie hinaus. Hatten wir schon mal, hat nicht funktioniert und wird auch in Zukunft nicht funktionieren.
Was DU - was Linke - unter "sozialer Gerechtigkeit" verstehen, verstehen andere unter dem genauen Gegenteil.
Ich würde jetzt mal behaupten, dass Willy Brandt ein Bundeskanzler war, der politisch links stand und eine Mitte-Links-Regierung führte. Ich habe aber nicht gehört, dass in den 70er Jahren in der alten Bundesrepublik alle das gleiche hatten oder sowas angestrebt wurde. Was aber weniger ausgeprägt war, war die Spreizung bei den Einkommen verglichen mit heute.
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

@Europa2050, wenn Du schon so rechnest, müsstest Du der Sowjetunion zu Stalins Zeiten 4 von 4 Faschismuspunkten geben.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Nur, weil das hier immer wieder angesprochen wird: Die "Gleichheit", von der ich weiter oben sprach, hat nichts mit der leicht törichten Vorstellung "alle sollen das Gleiche kriegen" zu tun. Es geht eher um so etwas Revolutionäres wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (angelehnt an die berühmte Losung der Französischen Revolution von 1789, "Liberté, Égalité, Fraternité"). Wie ich das genau meine auf die heutigen Verhältnisse bezogen, habe ich hier schon mal beschrieben.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 9850
Registriert: Di 4. Mär 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Europa2050 »

Sören74 hat geschrieben:(17 Feb 2019, 02:37)

@Europa2050, wenn Du schon so rechnest, müsstest Du der Sowjetunion zu Stalins Zeiten 4 von 4 Faschismuspunkten geben.
Ich befasse mich ungern in einer „Rechtsdrift“ - Diskussion mit dem Stalinismus.
Deswegen im Kürze: Maximal einen halben für den Führerkult und einen für den Kollektivismus.

Aber eine passgenaue Unterscheidung der totalitären Systeme scheint mir bei dem Begreifen des historischen wie modernen Faschismus, des Nationalsozialismus und des Kommunismus schon wichtig, deswegen bin ich da vielleicht etwas penibel (immer diese Mathematiker ;) )
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73724
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 12:47)

Faschistisches Gedankengut hat dagegen mit Aussterben der Zeitzeugen offensichtlich in vielen Köpfen seine Abscheulichkeit verloren. Dessen wesentliche Merkmale:
Halten wir uns doch lieber an die Faschismustheorie:

Nachfolgend sind – orientiert an den von Gentile vorgeschlagenen Dimensionen – einige typische Elemente faschistischer Strömungen dargestellt, wie beispielsweise
  • das Führerprinzip,
  • der Totalitätsanspruch,
  • die am Militär orientierte Parteiorganisation,[16]
  • eine kulturstiftende, auf Mythen, Riten und Symbolen basierende, irrationale weltliche Ersatzreligion,
  • eine korporative, hierarchische Wirtschaftsorganisation,
  • sowie ein totalitäres, in Funktionshierarchien gegliedertes Gesamtmodell der Gesellschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Faschismu ... Bewegungen

Auf welche und inwieweit trifft das auf Organisationen in Deutschland zu?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
McKnee
Beiträge: 5889
Registriert: Sa 2. Sep 2017, 16:18
user title: Immer gerade und nie verbogen
Wohnort: Daheim

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von McKnee »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:02)

Halten wir uns doch lieber an die Faschismustheorie:
....
Auf welche und inwieweit trifft das auf Organisationen in Deutschland zu?
Organisationen werden sich da finden, die einen Wandel zu einem Staat und einer Gesellschaft unter diesen Rahmenbedingungen wollen und anstreben. Aber wir sollten uns auch über die Hürden und Schutzmechanismen unterhalten, die unsere Demokratie dem entgegen stellt.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73724
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

McKnee hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:15)

Aber wir sollten uns auch über die Hürden und Schutzmechanismen unterhalten, die unsere Demokratie dem entgegen stellt.
Die finden sich im Grundgesetz und auch in der aufgeklärten Gesellschaft. Wenn keine Monsterwirtschaftskrise kommt wie Ende der 1920er Jahre, wird der Faschismus in Deutschland jedenfalls kein Regierungs-Revival feiern.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von unity in diversity »

Tom Bombadil hat geschrieben:(17 Feb 2019, 10:28)

Die finden sich im Grundgesetz und auch in der aufgeklärten Gesellschaft. Wenn keine Monsterwirtschaftskrise kommt wie Ende der 1920er Jahre, wird der Faschismus in Deutschland jedenfalls kein Regierungs-Revival feiern.
Die Rechten haben ein Rassenproblem, je mehr sie das in den Vordergrund schieben, um so besser beweisen sie Unterlegenheit ihrer Rasse, weil immer die anderen Schuld sind. Sollte man denen ruhig mal unter die Nase reiben, mal sehen, was passiert.
Die Linken haben ein Klassenproblem und damit ein Problem mit dem privaten Eigentum in jeder Form.
Beides sind keine Lösungsansätze, eine umfassende Wirtschaftskrise zu meistern.
Zuletzt geändert von unity in diversity am So 17. Feb 2019, 11:09, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Musterdemokrat hat geschrieben:(16 Feb 2019, 18:25)

Du wirfst hier unzulässigerweise einige Dinge durcheinander: zum einen behauptest du, daß die Entscheidungen der Regierung gleichbedeutend seien mit dem, was "die deutschen Demokraten" wollten. Jetzt sage ich dir etwas ganz Unerhörtes: es ist in Deutschland möglich, ein deutscher Demokrat zu sein und in der Flüchtlingspolitik anderer Meinung zu sein, wie die Regierung! Merkste, was Du für einen Quatsch schreibst? Was wären das für jämmerliche Demokraten, wenn deren Meinung im Einklang mit der Regierung stünde! Gerade unter deutschen Demokraten muss Meinungspluralismus existieren, ganz zu Schweigen davon, daß es dort keinen "Volkswillen" oder sonstwas in der Richtung gäbe, den die Regierung vorgäbe auszuführen. Wenn du das nicht verstehst, kann ich auch nicht mehr weiterhelfen.

Zum anderen hattest du weiter oben selbst geschrieben, die Grenzöffnung sei nicht verstetigt worden, meinen Einwand darauf hast Du in der Sache allerdings nicht mehr bestritten. Also gibst du mir recht. Danke fürs Einknicken, das erspart mir die Mühe, Wörter einzutippen.
Es gibt keine Verstetigung einer Grenzöffnung. Wie wäre es denn mal deine populistische Aussage irgendwie zu belegen. Bisher kommt da ja nur diese seltsame Aussage die in meinen Augen reine Stimmungsmache ist. Man könnte auch sagen Populismus. Und dass ist etwas ganz anderes als Meinungspluralismus.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sören74 hat geschrieben:(16 Feb 2019, 18:50)

Wenn man natürlich alles in einen Topf schütten will, ohne eine Differenzierung bis vielleicht auf die Einfärbung vorzunehmen, dann kann man sich solche Geschichtsdiskussion wirklich schenken und bleibt bei seiner Meinung ohne etwas dazuzulernen.
Da gibts nichts zu differenzieren. Du betreibst nur Geschichtsklitterung. Alleine schon die Reaktion der UDSSR auf den Prager Frühling zeigt ja mehr als deutlich wofür der Kommunismus in der UDSSR stand. Auch nach Stalin!
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Sören74

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Sören74 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(17 Feb 2019, 15:17)

Da gibts nichts zu differenzieren. Du betreibst nur Geschichtsklitterung.
Ich betreibe Geschichtsklitterung, weil ich sage, die UdSSR war kein faschistisches System? Na wenn dem so ist, dann werden Dich auch all die Historiker nicht überzeugen können, die genau dasselbe sagen.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Sowjetunion zu Stalins Zeiten ... Eines der ersten Großprojekte der Stalin-Zeit war der Bau des Weißmeer-Kanals. Nach Solschenizyn das verwunderlichste und gleichzeitig sinnloseste Bauwerk des ganzen 20. Jahrhunderts. Bei dem mindestens 25000, eher aber 50000 Menschen zu Tode gekommen sind. Für den Stalin-Clan war ganz wesentlich die Idee, dass man politische Häftlinge rücksichtslos für solche Monumentalprojekte ausnutzen konnte. Nach außen hin wurden diese Maßnahmen als "Perekowka", als "Umschmiedung" verkauft. Der neue Mensch sollte geschaffen werden. Wesentlich näher als am deutschen, japanischen, italienischen Faschismus lag dieses System an der späten Sklavenhaltergesellschaft der USA-Südstaaten des 19. Jahrhunderts. Auch hier wurde - was vielleicht etwas vergessen ist - eine Christianisierung der Schwarzen vor die rein ökonomisch motivierte Ausbeutunsgsstrategie vorgeschoben. Man muss aufpassen, diese vorgeschobenen Ideologien nicht auch aus einer kritischen Position heraus einfach nur nachzuerzählen. Die "Umschmiedung" der politischen Häftlinge interessierte den Stalin-Clan einen Scheißdreck. Ein Stalin hatte irgendetwas aufzuarbeiten, wollte ein neuer Pharao sein und hätte mit Sicherheit nicht einmal gewusst, wie der Begriff "Ideologie" überhaupt zu verstehen ist.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 73724
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(18 Feb 2019, 08:36)

Der neue Mensch sollte geschaffen werden. Wesentlich näher als am deutschen, japanischen, italienischen Faschismus lag dieses System an der späten Sklavenhaltergesellschaft der USA-Südstaaten des 19. Jahrhunderts.
Die Nazis wollten auch einen neuen Menschen schaffen. Stalins Massenmorde mit der Sklavenhaltergesellschaft in den Südstaaten in einen Kontext zu setzen ist kompletter Unsinn. Sklaven waren als Ressource viel zu teuer, um sie so sinnlos zu verheizen wie Stalin das mit seinen pol. Gefangenen machte und mit der Sklavenhaltung sollte auch niemand "umerzogen" und politisch auf Kurs gebracht werden, das waren Arbeitskräfte, sonst nichts.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

Tom Bombadil hat geschrieben:(18 Feb 2019, 09:08)

Die Nazis wollten auch einen neuen Menschen schaffen. Stalins Massenmorde mit der Sklavenhaltergesellschaft in den Südstaaten in einen Kontext zu setzen ist kompletter Unsinn. Sklaven waren als Ressource viel zu teuer, um sie so sinnlos zu verheizen wie Stalin das mit seinen pol. Gefangenen machte und mit der Sklavenhaltung sollte auch niemand "umerzogen" und politisch auf Kurs gebracht werden, das waren Arbeitskräfte, sonst nichts.
Das ist richtig.
Sklaven stellten einen Vermögenswert dar, politische Gefangene eine Belastung.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(17 Feb 2019, 06:05)

Nur, weil das hier immer wieder angesprochen wird: Die "Gleichheit", von der ich weiter oben sprach, hat nichts mit der leicht törichten Vorstellung "alle sollen das Gleiche kriegen" zu tun. Es geht eher um so etwas Revolutionäres wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (angelehnt an die berühmte Losung der Französischen Revolution von 1789, "Liberté, Égalité, Fraternité"). Wie ich das genau meine auf die heutigen Verhältnisse bezogen, habe ich hier schon mal beschrieben.
Die Gleichheit der Menschen betreffend meinst DU, meinen Linke eben NICHT Gleichheit in Anlehnung an die Losung der Französischen Revolution - denn DIESE Freiheit und Gleichheit findet sich in der Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen) von 1798, der Verfassung der Vereinigten Staaten, der AEMR und in Art.3 des GG wieder.
Die Freiheit und Gleichheit, die in der Losung der Französischen Revolution gemeint sind, sind individuelle Freiheitsrechte - welche bis dahin NICHT gegeben waren - und Gleichheit vor dem Gesetz - was es bis dahin auch nicht gab!
Hat mit der Gleichheit, die du in deinem verlinkten Beitrag beschreibst, nicht das Geringste zu tun!

DIESE Freieheit und Gleichheit SIND bereits Realität, dazu braucht es keine Linken - die Gleichheit, die DU meinst, die Linke meinen, IST Gleichmacherei!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Sören74 hat geschrieben:(17 Feb 2019, 21:51)

Ich betreibe Geschichtsklitterung, weil ich sage, die UdSSR war kein faschistisches System? Na wenn dem so ist, dann werden Dich auch all die Historiker nicht überzeugen können, die genau dasselbe sagen.
Die UDSSR war nicht totalitär und militaristisch? Das wären ja in der Tat ganz neue Erkenntnisse.

Bedenke dass es letztlich egal ist ob man einen totalitären Staat rot oder braun anstreicht. Der Inhalt bleibt immer gleich. Zwar gab es in der UDSSR keinen Judenhass. Aber den gab es in Italien auch nicht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:33)

Die Gleichheit der Menschen betreffend meinst DU, meinen Linke eben NICHT Gleichheit in Anlehnung an die Losung der Französischen Revolution - denn DIESE Freiheit und Gleichheit findet sich in der Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen) von 1798, der Verfassung der Vereinigten Staaten, der AEMR und in Art.3 des GG wieder.
Die Freiheit und Gleichheit, die in der Losung der Französischen Revolution gemeint sind, sind individuelle Freiheitsrechte - welche bis dahin NICHT gegeben waren - und Gleichheit vor dem Gesetz - was es bis dahin auch nicht gab!
Hat mit der Gleichheit, die du in deinem verlinkten Beitrag beschreibst, nicht das Geringste zu tun!

DIESE Freieheit und Gleichheit SIND bereits Realität, dazu braucht es keine Linken - die Gleichheit, die DU meinst, die Linke meinen, IST Gleichmacherei!
Nein, die Gleichheit, die ich meine, ist per Gesetz festgeschrieben, aber in der Realität (noch) nicht erreicht. Hab ich hier gerade beschrieben. Und hier.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
zentaur

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von zentaur »

Das politische System Deutschlands wurde in der Ära Merkel weit nach links verschoben, bis hin zur Beliebigkeit
und Ununterscheidbarkeit. Das gilt für die etablierten Parteien und leider auch für die Medien. Diese müssen
m.A.n. mit dem Vorwurf " gleichgeschaltet" leben.
Was manchem als driften nach rechts erscheint ist ein zwingend notwendiges Korrektiv in Staat und Gesellschaft.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tomaner »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:52)

Die UDSSR war nicht totalitär und militaristisch? Das wären ja in der Tat ganz neue Erkenntnisse.

Bedenke dass es letztlich egal ist ob man einen totalitären Staat rot oder braun anstreicht. Der Inhalt bleibt immer gleich. Zwar gab es in der UDSSR keinen Judenhass. Aber den gab es in Italien auch nicht.
Faschismus ist etwas anderes als Kommunismus. Selbst Kommunismus ist nicht überall das Selbe, nimmt man UDSSR hatten wir da Stalinismus. Gegner von Kommunisten sind in der Regel das Kapital und diejenigen die es besitzen. Dann kann im Prinzip jeder weltweit sich den Kommunisten anschließen, mit den Unterschied das es verschiedenste Gruppen gibt, von demokratischen, bis hin eben zum stalinistischen Kommunismus. Unterschiede ergeben sich auch daraus, da es Gruppen gibt die den Kapitalismus abschaffen oder überwinden wollen, bis dahin ihn lediglich Leitblanken setzen wollen, also ihn bestimmten Regeln zu setzen. All dies hat mit Faschismus nichts zu tun.
Im Faschismus kann man nicht einfach mitmachen, denn ein Führer oder eine Gruppe betrachtet sich selbst als eine auserwählte Elite, die über alles steht. Diese entscheiden dann auch alleine, wer dazu gehört und wer nicht. So sind in der Regel nach faschistischen Vorstellungen die meisten Gruppen ausgeschlossen, wie Gewerkschafter, Schwule, andere Rassen, Arbeitslose und Künstler (Arbeits- und Lichtscheues Gesindel) , bestimmte Religionen, und im Prinzip allle Interessensgruppen. Also nicht Arbeiter, Arme, Rentner oder Künstler usw. wissen was Gut für ihnen ist, sondern nur der auserwählte Führer. Auch stecken Faschisten Räume ab, so können welche innerhalb der Grenze noch welche "Gut" sein, während welche die nur 100 weiter außerhalb der Grenze leben "Böse" und als Feind betrachtet werden. Würde also eine Grenze durch einer Straße gehen, können Faschisten die linke Straßenseite als Gute betrachten und die, die rechts der Straße wohnen als Feind. Diese Abgrenzung gibt es im kommunistische Ideologie nicht.

Auch hat man im Faschismus Willkür, das heißt Gesetze sind nicht für alle gleich. So zahlten die meisten Nazis nicht mal Steuern für einen Staat, nach "Ihren" Vorstellungen. Gefangene waren auch vollkommener Willkür von Polizei ausgesetzt, ohne jegliche Mindesrechte.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tomaner »

zentaur hat geschrieben:(18 Feb 2019, 11:03)

Das politische System Deutschlands wurde in der Ära Merkel weit nach links verschoben, bis hin zur Beliebigkeit
und Ununterscheidbarkeit. Das gilt für die etablierten Parteien und leider auch für die Medien. Diese müssen
m.A.n. mit dem Vorwurf " gleichgeschaltet" leben.
Was manchem als driften nach rechts erscheint ist ein zwingend notwendiges Korrektiv in Staat und Gesellschaft.
Was überhaupt nicht stimmt. Was wurde denn an linker Politik so umgesetzt? Im Gegenteil, es wurde Richtung Neoliberal gerutscht, Spitzensteuersätze gesenkt und alles andere gemacht, als Umverteilung von Oben nach Unten zu haben. Betrachtet man alleine Deutsche Bundesbahn, wurde die kaputt gespart, weil man Richtung Privaisierung ging, also Richtung Rechts. Wo Medien nach links gingen dürfte ebenfalls dein Geheimnis sein, oder sind für dich Bild oder Fokus und Bayernkurrier linke Kampfpresse? Hättest du jemals linke Presse, meinetwegen Gewerkschaftszeitung, SPD Zeitungen oder die von den Linken durchgelesen, welche Übereinstimmungen soll es da geben, wenn gleichgeschaltet? Vor allem, warum geben denn die da viel Geld dafür aus, wenn ohnehin überall das Gleiche stehen sollte? Nein, dir geht es um etwas anderes, dir scheint alles ein Dorn im Auge zu sein, was nicht die Vorurteile der Ultrarechten bestätigt und eigene Recherchen anstellt, statt blind zu übernehmen. Ähnlich wie in USA bei Trump, dem inzwischen 8000 Lügen dokumentiert wurden, diese verschwiegen werden müssen.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Feb 2019, 10:53)

Nein, die Gleichheit, die ich meine, ist per Gesetz festgeschrieben, aber in der Realität (noch) nicht erreicht. Hab ich hier gerade beschrieben. Und hier.
Nein - die Gleichheit, die DU meinst, ist NICHT per Gesetz festgeschrieben. Die Gleichheit, die DU meinst, IST Gleichmacherei!
Darauf hat dich bereits User Uffhausen im entsprechenden Thread hingewiesen!

Wenn etwas im Gesetz und/oder Verfassung festgeschrieben ist, dann IST das Realität, weil Realität die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen sind und NICHT das, was der einzelne mit diesen Rahmenbedingungen aufängt, wie er seine Rechte, Chancen und Möglichkeiten nutzt.
Was DU unter Gleichheit verstehst, ist Gleichmacherei, weil staatliche/politische Eingriffe in individuelle Freiheiten - heißt Bevorteilung/Bevorzungung der Einen (aufgrund Gruppenzugehörigkeit), bei gleichzeitiger Benachteiligung Anderer (wiederum aufgrund Gruppenzugehörigkeit).
Prekäre Lebensverhältnisse/Arbeitsverhältnisse sind unterschiedlicher Qualifikation und Bildung (Intlligenz) geschuldet und NICHT fehlender Chancen und Möglichkeiten.
Niemand ist heute (noch) gezwungen aufgrund "des Geldbeutels der Eltern", die Schule abzubrechen, nur Hauptschule absolvieren zu können oder als ungelernter Hilfsarbeiter, im Niederiglohnsektor tätig zu sein.
DAS liegt in der Eigenverantwortung des Einzelnen und NICHT an Politik und Gesellschaft!
Es ist NICHT Aufgabe des Staates/der Politik dem Einzelnen seine Verantwortung für sein Leben abzunehmen.
Auch darauf wurdest du bereits hingewiesen.
Was dir (und den Linken) vorschwebt, hat nichts mit Freiheit und Gleichheit zu tun, sondern mit (staatlicher und politischer) Bevormundung, Lenkung und Gleichmacherei und ist damit das genaue Gegenteil dessen, was die Losung der Französischen Revolution tatsächlich meint und aussagt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Wolverine »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Feb 2019, 12:19)


Auch darauf wurdest du bereits hingewiesen.
Was dir (und den Linken) vorschwebt, hat nichts mit Freiheit und Gleichheit zu tun, sondern mit (staatlicher und politischer) Bevormundung, Lenkung und Gleichmacherei und ist damit das genaue Gegenteil dessen, was die Losung der Französischen Revolution tatsächlich meint und aussagt.
Eigentlich genau das, was sie den rechten permanent vorwirft.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
Bleibtreu
Beiträge: 8825
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 11:58
user title: freigeist
Wohnort: TelAviv / Paris

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Bleibtreu »


Die ehemalige UDSSR und die StalinZeit sind nicht Thema des Stranges. Stellt die Diskussion dazu bitte umgehend ein - FolgeBeitraege dazu, sowie generell zu weit vom Thema abweichende, werden ohne weiteren Hinweis entsorgt
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
Gesperrt