Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Warum driftet Deutschland nach rechts?

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soziologische Hypothese
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 16:50)

Du machst mich langsam echt wütend. Für wen spricht du eigentlich? Woher willst du wissen, ob Menschen in Berlin, Köln, Hamburg, Frankfurt und unterschiedlicher Kulturen miteinander leben oder sich lediglich bestenfalls tolerieren? Woher willst du wissen, dass es keinen Konsens gibt? Du weisst garnichts! Lass es dir gesagt sein: Wir leben Multikulti seit zig Jahrzehnten, unsere Kinder sind mit Migrantenkindern befreundet, wir gehen zu muslimischen Ärzten, gehen mit ihnen zum Sport und in die Kneipe. Sie sind unsere Kollegen, unsere Nachbarn, unsere Freunde.
Deine kleine, beschränkte Welt ist nicht Deutschland. Du kannst gerne in in ihr leben und das in völliger Ahnungslosigkeit, aber erzähle anderen nicht, was geht und was nicht geht!
Du bestreitest also, dass es Parallelgesellschaften in Deutschland gibt, du bestreitest, dass zunehmend eine Paralleljustiz in Deutschland etabliert wird? Für wie dämlich hälst du dein Gegenüber eigentlich?
Meinst du, ich weiß nicht, dass es auch Moslems gibt, die sich integrieren wollen und integriert haben?
Stell dir mal vor, in unserer kleinen Gemeinde leben Moslems, die sind ganz bewusst aufs Land gezogen, haben Häuser gekauft bzw gebaut und stell dir weiter vor, die wollen zu unserer Gemeinschaft dazu gehören und die gehören dazu und zwar ohne wenn und aber. Die bringen sich ein, nehmen nicht nur an örtlichen Events teil, die gestalten die sogar aktiv mit.
Ich habe allerdings nicht eine der Muslimas je mit Kopftuch gesehen.
Naja - vielleicht liegts ja daran, dass sie keine Doppelpassinhaber sind, sondern nur einen deutschen Pass haben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:01)

Du bestreitest also, dass es Parallelgesellschaften in Deutschland gibt, du bestreitest, dass zunehmend eine Paralleljustiz in Deutschland etabliert wird? Für wie dämlich hälst du dein Gegenüber eigentlich?
Meinst du, ich weiß nicht, dass es auch Moslems gibt, die sich integrieren wollen und integriert haben?
Stell dir mal vor, in unserer kleinen Gemeinde leben Moslems, die sind ganz bewusst aufs Land gezogen, haben Häuser gekauft bzw gebaut und stell dir weiter vor, die wollen zu unserer Gemeinschaft dazu gehören und die gehören dazu und zwar ohne wenn und aber. Die bringen sich ein, nehmen nicht nur an örtlichen Events teil, die gestalten die sogar aktiv mit.
Ich habe allerdings nicht eine der Muslimas je mit Kopftuch gesehen.
Naja - vielleicht liegts ja daran, dass sie keine Doppelpassinhaber sind, sondern nur einen deutschen Pass haben.
Ich frag mich ja, warum Leute, die angeblich nur integrierte Moslems kennen, den ganzen Tag darüber schwadronieren, wie kulturfremd und integrationsresistent sie doch sind. Wenn du wirklich Moslems kennen würdest, wuesstest du, dass weder Kopftuch noch ausländischer Pass Integrationsunwilligkeit demonstrieren, noch dass deutscher Pass und fehlendes Kopftuch Integrationswilligkeit bezeugen.
Dein ganzes Gesabbel zeugt von angelesenem "Wissen" nach Studium einschlägiger Literatur. Und als Beweis der Objektivität kommt die Nummer mit den Muslimen, die sich im ostdeutschen Hinterland ein Haus kaufen und sich in die Dorfgemeinschaft integrieren.
Wer glaubt denn sowas? :D
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Keoma hat geschrieben:(19 Sep 2017, 17:55)

Deine komische Wohlfühlblase auch nicht.
Kannst du dich auch in ganzen Sätzen artikulieren? Dann versteht man vielleicht, was du mitteilen möchtest.
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Senexx

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Senexx »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:22)

Und als Beweis der Objektivität kommt die Nummer mit den Muslimen, die sich im ostdeutschen Hinterland ein Haus kaufen und sich in die Dorfgemeinschaft integrieren.
Wer glaubt denn sowas? :D
Sie bezweifeln, dass Muslime sich integrieren können?

Da sind ja ganz neue Töne von Ihnen.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Senexx hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:28)

Sie bezweifeln, dass Muslime sich integrieren können?

Da sind ja ganz neue Töne von Ihnen.
Im ostdeutschen Hinterland mit 70% AfD-Waehlern bestimmt nicht.
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:22)

Ich frag mich ja, warum Leute, die angeblich nur integrierte Moslems kennen, den ganzen Tag darüber schwadronieren, wie kulturfremd und integrationsresistent sie doch sind.
Wer Parallelgesellschaften (Ghettos) bildet, der will sich nicht integrieren. Wer eine Paralleljustiz etabliert ist nicht integriert. Wer in Großstädten in abgeschlossenen Vierteln lebt, ist nicht integriert und will sich auch nicht integrieren, der will sich gegenüber der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen.
think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:22)Wenn du wirklich Moslems kennen würdest, wuesstest du, dass weder Kopftuch noch ausländischer Pass Integrationsunwilligkeit demonstrieren, noch dass deutscher Pass und fehlendes Kopftuch Integrationswilligkeit bezeugen.
Ich kenne die, die bei uns im Ort leben.
Wer hier in Deutschland geboren ist und neben dem deutschen Pass, noch den Pass des Herkunftslandes seiner Eltern hat, ist nicht wirklich integriert.
think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:22)]Dein ganzes Gesabbel zeugt von angelesenem "Wissen" nach Studium einschlägiger Literatur. Und als Beweis der Objektivität kommt die Nummer mit den Muslimen, die sich im ostdeutschen Hinterland ein Haus kaufen und sich in die Dorfgemeinschaft integrieren
.
Tja - die gibt es halt auch! Denen ist aber offensichtlich das "ostdeutsche Hinterland" lieber als die Parallelgesellschaft in der westdeutschen Großstandt. :p
think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:22)Wer glaubt denn sowas? :D
Glauben tut man in der Kirche!
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Adam Smith
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:26)

Kannst du dich auch in ganzen Sätzen artikulieren? Dann versteht man vielleicht, was du mitteilen möchtest.
Du hast nicht nur große Probleme mit der Mathematik, sondern Problem andere Menschen zu verstehen.
Das ist Kapitalismus:

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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:29)

Im ostdeutschen Hinterland mit 70% AfD-Waehlern bestimmt nicht.
Dumm nur, dass die selbst bekennende AfD-Wähler sind!
Es hören halt nicht alle auf Erdogan! Falls die hier überhaupt türkischer Abstammung sind - keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Sie haben nur einen deutschen Pass und damit sind sie Deutsche. Punkt!
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:40)

Wer Parallelgesellschaften (Ghettos) bildet, der will sich nicht integrieren. Wer eine Paralleljustiz etabliert ist nicht integriert. Wer in Großstädten in abgeschlossenen Vierteln lebt, ist nicht integriert und will sich auch nicht integrieren, der will sich gegenüber der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen.
Aha, da werden sich die Russen, Polen, Asiaten, die ueberall in WESTdeutschen Großstädten in abgeschlossenen Vierteln leben aber freuen, zu erfahren , dass sie nicht integriert sind und es auch niemals werden. :D
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 16:40)

Und danach lade ich Dark Angel gern in unsere Flüchtlingsunterkunft ein
Es würde mich sehr interessieren, ob diese Einladung ernst gemeint ist. :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:46)

Dumm nur, dass die selbst bekennende AfD-Wähler sind!
Es hören halt nicht alle auf Erdogan! Falls die hier überhaupt türkischer Abstammung sind - keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Sie haben nur einen deutschen Pass und damit sind sie Deutsche. Punkt!
Du weisst nicht, welcher Abstammung sie sind, aber du weisst, dass sie alle einen deutschen Pass haben und bekennende AfD-Waehler sind. Muss man in eurem Dorf erstmal so ne Art Selbstauskunft abgeben, bevor man dort ein Haus kaufen darf? :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:47)

Aha, da werden sich die Russen, Polen, Asiaten, die ueberall in WESTdeutschen Großstädten in abgeschlossenen Vierteln leben aber freuen, zu erfahren , dass sie nicht integriert sind und es auch niemals werden. :D
Integriert ist wer sich an die Gesetze hält und arbeitet. :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Adam Smith »

think twice hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:50)

Du weisst nicht, welcher Abstammung sie sind, aber du weisst, dass sie alle einen deutschen Pass haben und bekennende AfD-Waehler sind. Muss man in eurem Dorf erstmal so ne Art Selbstauskunft abgeben, bevor man dort ein Haus kaufen darf? :D
Hier noch mal das Zitat.
Falls die hier überhaupt türkischer Abstammung sind - keine Ahnung, interessiert mich auch nicht
:D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Adam Smith hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:49)

Es würde mich sehr interessieren, ob diese Einladung ernst gemeint ist. :D
Nein. Sie würde sich wahrscheinlich aufführen, wie damals Sarrazin, als er das erste Mal Kreuzberg besucht hat und den türkischen Gemuesehaendlern auf der Strasse gleich mal erzählt hat, wie unmöglich und unnuetz sie doch sind.
Und sich dann noch empoert hat, dass man ihm in einer türkischen Kneipe den Einlass verwehrt hat.
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Milady de Winter
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - so, nachdem sich einige hier ausgetobt haben, wenden wir uns bitte wieder dem Strangthema bzw. der Strangfrage zu. Wenn Ihr weiter über Integrationswillig- oder Unwilligkeit diskutieren möchtet, dann bitte an anderer Stelle. Ab hier wird der Strang um themenfremde Beiträge bzw. persönliche Kabbeleien erleichtert. Danke für Eure Kooperation.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

OK, zum Thema: warum driftet Deutschland nach rechts?
Ich denke nicht, dass Deutschland nach rechts driftet. Schlappe 10% AfD-Waehler sprechen nicht dafür.
Allerdings sind die Rechten lauter geworden. Sie trauen sich wieder, seit Sarrazin Moslemhetze salonfähig gemacht hat.
Aber nur weil sie laut sind, sind sie nicht mehr geworden.
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Milady de Winter
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - zur Beabeitung geschlossen. Gratulation!
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Milady de Winter
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - so, das war ne schnelle Nummer. Folgendes:

a) ich habe einiges an Spam entsorgt.
b) ich habe etliche Beiträge der letzten 2 Seiten in den Strang "Grundsatzdiskussion Islam" ausgelagert, dort könnt Ihr die Diskussion dazu fortsetzen.
c) sämtliche themenfremden Beiträge - Spam sowieso - , die in einen anderen Strang gehören, werden ab hier direkt in die Ablage verschoben. Also haltet kurz inne, bevor Ihr postet!
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Sorry, Milady de Winter, aber der Kulturalismus bzw. der "kulturelle Rassismus", über den hier debattiert wurde, gehört eindeutig zu den Erscheinungen der Rechtsdrift in Deutschland. Daher gehört die Diskussion - einschließlich meine letzten Beiträge dazu - auch hierhin.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Milady de Winter
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Milady de Winter »

Selina hat geschrieben:(19 Sep 2017, 22:19)

Sorry, Milady de Winter, aber der Kulturalismus bzw. der "kulturelle Rassismus", über den hier debattiert wurde, gehört eindeutig zu den Erscheinungen der Rechtsdrift in Deutschland. Daher gehört die Diskussion auch hierhin.
MOD - es ging in den verschobenen Beiträgen fast nur noch um das allseits beliebte Thema Islam. Dabei wurde das Strangthema kaum noch bis gar nicht mehr touchiert. Es gibt diverse Stränge, die all die genannten Themen ausgiebig bedienen. Wenn sich zu stark vom eigentlichen Thema entfernt wird, gerät die Diskussion in einen Status der Beliebigkeit - da kann man dann über alles mögliche diskutieren. Aber hier ist nicht die Weinstube. Haltet Euch ans Thema und setzt bei Bedarf auch mal eine ausufernde Diskussion in einem passenden Strang fort. Ist in meinen Augen weder zu viel verlangt noch setzt es eine besondere Begabung voraus. Danke.
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Vom Prinzip her hast du recht, Milady de Winter. Wenn sich eine Diskussion zu stark vom Strangthema entfernt, sollte eingegriffen werden. Sehe ich auch so. Allerdings finde ich, dass in diesem Fall die diskutierten Themen Rechtsdrift, Kulturalismus, Flüchtlinge und Islam alle eng zusammengehören und durchaus in diesen Thread gehören. All diese Aspekte wurden hier von den Beteiligten meines Erachtens immer unter der Überschrift "Rechtsdrift" diskutiert. So, wie es der Strang-Titel vorgibt.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Ger9374

Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Ger9374 »

Viele Wähler fühlen sich durch unsere etablierten
Parteien mehr verarscht wie gut vertreten.
Auch wenn das eine Minderheit darstellt will sie
doch wahrgenommen werden!
Als Nazis,geistig minder bemittelte, braune,pack
erhalten sie nur ignoranz statt antworten auf ihre
bedenken und sorgen. Nur mit einer Protestwahl
wird sich das vielleicht ändern!
Die altparteien sind träge und fern vom alltag des Durchschnittbürgers. Selbst Deutsche mit ausländischen Wurzeln verstehen unsere Politik nicht mehr. Das sagt alles! Mittelmass ist das was Deutsche Realpolitik abliefert, das reicht nicht auf dauer.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Ger9374 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 23:13)

Viele Wähler fühlen sich durch unsere etablierten
Parteien mehr verarscht wie gut vertreten.
Ich kann mich nicht erinnern, dass das jemals anders war.
Als Nazis,geistig minder bemittelte, braune,pack
erhalten sie nur ignoranz statt antworten auf ihre
bedenken und sorgen. Nur mit einer Protestwahl
wird sich das vielleicht ändern!
Vielleicht sorgt die Proteswahl aber auch dafür, dass die Grünen am Ende in der Regierung sitzen.

Und Rassismus, Vorurteile und Hassaktionen bis hin zum Anstecken von Flüchtlingsunterkünften haben für mich nichts mit "Bedenken und Sorgen" zu tun. Ebensowenig Nazi-Hofierung und Geschichtsrevisionismus der übelsten Sorte.
Die altparteien sind träge und fern vom alltag des Durchschnittbürgers. Selbst Deutsche mit ausländischen Wurzeln verstehen unsere Politik nicht mehr. Das sagt alles! Mittelmass ist das was Deutsche Realpolitik abliefert, das reicht nicht auf dauer.
Nich persönlich nehmen, aber: BLA BLA BLA ! Du sagst damit so viel und praktisch doch gar nichts. Ich frag mich da glatt, ob du überhaupt Probleme mit der Regierung hast, oder nur gern welche hättest, weil es so Spass macht, den Wutbürger rauszukehren.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2017, 17:20)
Gesetze, Strafrecht etc SIND Teil unserer Kultur! Und als Teil unserer Kultur haben sie sehr wohl etwas mit Integration, mit Zusammenleben zu tun. Unser Rechtssystem, als Teil unserer Kultur IST auf das Individuum ausgerichtet und genau da liegt das Problem.
Das Rechtssystem demokratischer Staaten ermöglicht eine absolut freie individuelle Lebensgestaltung. Um es mit einem deutlichen Beispiel zu belegen: Ich kann so frauenfeindlich sein, wie ich will. Ich kann behaupten, die Erde sei eine Scheibe. Und ich kann das meinen Kindern nahelegen. Das geht weder das Rechtssystem noch gar den Staat irgendetwas an. Sobald ich jedoch die geschriebenen Gesetze oder Ordnungsregeln verletze, werden mir die Grenzen gezeigt. Dieser starke und sozusagen unnachgiebige Rechtsgrundsatz und dieser uneingeschränkte Liberalismus freier Individuen sind im Prinzip zwei Seiten ein- und derselben demokratischen Grundsätze. Und das ist auch relativ einfach zu begreifen. Nur für dich, wies scheint, nicht. (Nebenbei: Im angloamerikanischen Raum geht dieser liberale Grundsatz noch ein ganzes Stück weiter. Bei einer Bedrohung individueller Freiheitsrechte leuchten sämtliche Warnlichter auf).

Was Du willst: Die Etablierung einer parallel zum demokratischen Rechsstaat operierenden Kulturpolizei ist nix weniger als ein Frontal-Angriff auf diese liberalen, demokratischen Prinzipien. Konsequent zu Ende gedacht, wird es damit irgendwann möglich sein, dass man in Sachsen zu der Meinung gelangt, meine Art mich zu kleiden, meine bevorzugten Musikstile, mein Verhältnis zu Sexualität und Geschlechtern usw. seien irgendwie unsächsisch und mit dem dortigen Lebensstil nicht vereinbar. Und man wird Volksgerichte einberufen, die mich zur Ausweisung verurteilen.

Wenn irgendetwas an irgendeiner kulturellen Praxis so essentiell ist, dass es verboten oder (umgekehrt) vorgeschrieben sein muss, dann besteht der in einer Demokratie übliche Weg darin, solchen politischen Parteien durch Wahlen eine Mehrheit zu verschaffen, die entsprechende Gesetzesvorlagen erarbeiten und im Parlament eine positive Abstimmung bekommen. So läuft das hier!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Und zur islamischen Welt und der angeblichen Unvereinbarkeit nochmal: Es ist amateurhaft, unprofessionell, man könnte auch sagen populistisch, sich auf Kulturfragen des täglichen Zusammenlebens zu beschränken. Zu einer adäquaten Weltsicht gelangt man erst, wenn man gleichzeitig die nicht sofort im Alltag sichtbaren Prozesse und Vorgänge betrachtet. Aktuell und nur als ein Beispiel von sehr vielen: Eine kühle Analyse der Rolle von Qatar Airways oder des VAR-Unternehmens Etihar bei der Airberlin-Pleite. Die wesentlichen (im Sinne von übergreifenden Weichenstellungen) Vorgänge spielen sich nämlich nicht in der Einkaufspassage von Oberursel ab, wenn da mal einige bekopftuchte Frauen auftauchen sondern in den Vorstands-Besprechungszimmern großer Unternehmen, wenn es mal um die Beteiligung großer arabischer Fondsgesellschaften geht. So gesehen ist die Bundesrepublik längst, nachhaltig, zu beträchtlichen Teilen und unumkehrbar Teil der islamischen Welt. Hinzu kommen die miltitärischen Konflikte im Nahen Osten bzw. die mulitärische Zusammenarbeit des Westens mit einzelnen arabischen Staaten. Und nur all dies zusammen fügt sich zu einem komplexen Abbild der gegenwärtigen Welt und speziell der Beziehung des Westens zur islamischen Welt zusammen, das mit deiner simplen, kulturalistischen Weltsicht so gut wie nix zu tun hat. Und sie ist kulturalistisch, weil die Behauptung eines "Antagonismus" selbstverständlich wertend ist. Ja, was denn sonst?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:05)

Und zur islamischen Welt und der angeblichen Unvereinbarkeit nochmal: Es ist amateurhaft, unprofessionell, man könnte auch sagen populistisch, sich auf Kulturfragen des täglichen Zusammenlebens zu beschränken. Zu einer adäquaten Weltsicht gelangt man erst, wenn man gleichzeitig die nicht sofort im Alltag sichtbaren Prozesse und Vorgänge betrachtet. Aktuell und nur als ein Beispiel von sehr vielen: Eine kühle Analyse der Rolle von Qatar Airways oder des VAR-Unternehmens Etihar bei der Airberlin-Pleite. Die wesentlichen (im Sinne von übergreifenden Weichenstellungen) Vorgänge spielen sich nämlich nicht in der Einkaufspassage von Oberursel ab, wenn da mal einige bekopftuchte Frauen auftauchen sondern in den Vorstands-Besprechungszimmern großer Unternehmen, wenn es mal um die Beteiligung großer arabischer Fondsgesellschaften geht. So gesehen ist die Bundesrepublik längst, nachhaltig, zu beträchtlichen Teilen und unumkehrbar Teil der islamischen Welt. Hinzu kommen die miltitärischen Konflikte im Nahen Osten bzw. die mulitärische Zusammenarbeit des Westens mit einzelnen arabischen Staaten. Und nur all dies zusammen fügt sich zu einem komplexen Abbild der gegenwärtigen Welt und speziell der Beziehung des Westens zur islamischen Welt zusammen, das mit deiner simplen, kulturalistischen Weltsicht so gut wie nix zu tun hat. Und sie ist kulturalistisch, weil die Behauptung eines "Antagonismus" selbstverständlich wertend ist. Ja, was denn sonst?
Und wen interessiert im täglichen Leben, was Qatar Airways und die Airberlin miteinander zu tun haben?
Im täglichen Leben interessieren die muslimischen Lebensrealitäten, die Rückbesinnung von einer immer größeren Anzahl von Migranten auf die Religion bzw. eine immer strengere Auffassung davon.
Die entstehenden Parallelgesellschaften, bei denen deine hochgelobte Individualität nichts zählt, das Kollektiv alles bedeutet.
Im schlimmsten Fall wird der Anspruch auf Individualität vom Kollektiv Familie so beantwortet:
http://diepresse.com/home/panorama/wien ... -Schwester

Und ja, warum soll man es nicht werten oder vielleicht gar nicht ansprechen, dass sich immer mehr Muslime in Europa an einem Gesellschaftsbild, das aus dem Mittelalter stammt, orientieren?
Wenn dir das egal ist, bitte.
Dem Zusammenleben ist es nicht zuträglich, wenn eine Minderheit, die allerdings stetig im Wachsen begriffen ist, scheibchenweise ihre Lebensanschauungen mehr oder weniger der Allgemeinheit aufs Auge drücken will.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Milady de Winter hat geschrieben:(19 Sep 2017, 22:30)

MOD - es ging in den verschobenen Beiträgen fast nur noch um das allseits beliebte Thema Islam. Dabei wurde das Strangthema kaum noch bis gar nicht mehr touchiert. Es gibt diverse Stränge, die all die genannten Themen ausgiebig bedienen. Wenn sich zu stark vom eigentlichen Thema entfernt wird, gerät die Diskussion in einen Status der Beliebigkeit - da kann man dann über alles mögliche diskutieren. Aber hier ist nicht die Weinstube. Haltet Euch ans Thema und setzt bei Bedarf auch mal eine ausufernde Diskussion in einem passenden Strang fort. Ist in meinen Augen weder zu viel verlangt noch setzt es eine besondere Begabung voraus. Danke.
Aus einer aktuellen Analyse zur jüngeren Entwicklung und der internen Machtkämpfe der AfD:
2015 wird die Islamkritik das beherrschende Thema

Auf dem Sonderparteitag Anfang Juli 2015 in der Grugahalle in Essen muss der Parteichef aber feststellen: Er hat sich verrechnet. Das Thema Islamkritik ist längst das beherrschende geworden.
(http://www.deutschlandfunk.de/machtkaem ... _id=395719)

Wenn der Rechstruck in der AfD von einer "Professorenpartei" (wie es in der Sendung leicht ironisch hieß) zu einer ziemlich eindeutig rechtsextremen Partei vorrangig in der Konzentration auf das Thema "Islamkritik" besteht, dann wiederspiegelt die Fokussierung auf dieses Thema in diesem Thread zur Rechtsdrift in Deutschland einfach nur solche Tendenzen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:14)
Und wen interessiert im täglichen Leben, was Qatar Airways und die Airberlin miteinander zu tun haben?
Im täglichen Leben interessieren die muslimischen Lebensrealitäten, die Rückbesinnung von einer immer größeren Anzahl von Migranten auf die Religion bzw. eine immer strengere Auffassung davon.
Na, worauf Du dich so "rückbesinnst" will ich lieber nicht wissen ...

Wenn man sich für übergreifende Zusammenhänge, globale Entwicklungen, politische Tendenzen usw. usf. jenseits des täglichen Lebens nicht interessiert, braucht man auch nicht an politischen Diskussionen teilnehmen. Schlicht und einfach. Das Internet ist voll von Plattformen, Foren usw. usf. zu Fragen des "täglichen Lebens".

Und ganz grundsätzlich: Ich kann mit Fug und Recht behaupten, mitten in einem "täglichen Leben" zu stehen. Mit all dem, was zu den Themen Islam, Migranten usw. hier so diskutiert wird. Jeden Tag mehrmals. Woher der verbreitete Pessimismus und sogar die "Angst" - vor irgendwas - kommt, ist mir ein Rätsel. Was mir durch den Kopf geht, wenn ich einen muslimischen Studenten gen Mekka beten sehe, ist vor allem die Frage, warum der neue TU-Berlin-Präsident die öffentlichen Gebetsräume geschlossen hat.

Und um zu verstehen, dass das Auftreten von Terroraktionen aus (vorgeblich) religiösen Gründen in einigen westeuropäischen Ländern mich persönlich weit weit weit weniger wahrscheinlich betreffen wird, als ein nächster tödlicher Autonunfall, muss man nicht erst Mathematik studiert haben.
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Yossarian
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Yossarian »

Unter anderem deswegen?

BBC

Will Germany's new law kill free speech online?
http://www.bbc.com/news/blogs-trending-41042266#
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:52)

Unter anderem deswegen?

BBC

Will Germany's new law kill free speech online?
http://www.bbc.com/news/blogs-trending-41042266#
Hier hast du ein Taschentuch. Als wäre gerade die Rechten für freie Rede bekannt. Du weißt genau um was es in diesem Gesetz geht, also laber keine Märchen von der rechten Mimimi Front nach nur weil sie nicht mehr in Ruhe auf Fakkebukke Lügen und Hetzen dürfen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Keoma hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:14)



Und ja, warum soll man es nicht werten oder vielleicht gar nicht ansprechen, dass sich immer mehr Muslime in Europa an einem Gesellschaftsbild, das aus dem Mittelalter stammt, orientieren?
Wenn dir das egal ist, bitte.
Dem Zusammenleben ist es nicht zuträglich, wenn eine Minderheit, die allerdings stetig im Wachsen begriffen ist, scheibchenweise ihre Lebensanschauungen mehr oder weniger der Allgemeinheit aufs Auge drücken will.
ich sehe nicht, dass Muslime in der grossen Mehrheit rechts sind und wenn Sie dieser Ansicht sind, dann her mit Fakten.
3 Millionen Deutsche sind Muslime zu ihrer Info und die haben schon Einfluss bei der BTW.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Yossarian »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:54)

Hier hast du ein Taschentuch. Als wäre gerade die Rechten für freie Rede bekannt. Du weißt genau um was es in diesem Gesetz geht, also laber keine Märchen von der rechten Mimimi Front nach nur weil sie nicht mehr in Ruhe auf Fakkebukke Lügen und Hetzen dürfen.
Jaja, die Fake news von der BBC.
Freie Meinung für alle - außer denen die die falsche haben deiner Meinung nach :rolleyes:
Deine Heuchelei ist ekel erregend.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Yossarian hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:52)

Unter anderem deswegen?

BBC

Will Germany's new law kill free speech online?
http://www.bbc.com/news/blogs-trending-41042266#
"Netzwerkdurchsetzungsgesetz" liegt auf meiner persönlichen Liste von deutschen Lieblingswörtern ziemlich weit vorn. (Aber immer noch hinter "Ehegattensplitting", "Vermummungsverbot" und vor allem "Dünnsäureverklappung"). ;)

So ganz klar ist mir der Zusammenhang zur Diskussion allerdings nicht. "Rechtsdrift", weil man (vermeintlich) doch nicht alles wird sagen dürfen?

Also wenn es tatsächlich um belegbare, nachweisbare "Rechtsverstöße" (im Netz), Verstöße gegen wirklich geltendes Recht geht ... und nicht etwa um Mundverbot ... bin ich eigentlich dafür. Ich mein: Es wäre als Beispiel "Diskussionskultur" eigentlich ein Beleg dafür, dass "Kulturverträglichkeit" nix nur "Gefühltes" sondern etwas rechtlich Geregeltes zu sein hat.

Zum Beispiel Straftatbestand "Volksverhetzung". Wenn muslimische Hassprediger "zum Hass aufstacheln" oder "zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordern" dann machen sie sich im Sinne dieses Gesetzes strafbar und dann besteht der dialektische Zusammenhang zwischen Rechtsgrundsatz und Liberalismus eben darin, dass genau dieser benannte Sanktionsfall eine Rede- und Praxisfreiheit für die nicht benannten Fälle ermöglicht. Die Tatsache der Existenz muslimischer Hassprediger wird durch dieses Volksverhetzungsgesetz indirekt anerkannt und gleichzeitig und genau damit wird anerkannt, dass jeder Mensch in Deutschland sich offen zu seinem muslimischen Glauben bekennen darf und dies voll und ganz im Einklang mit den Prinzipien unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens steht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:34)

Na, worauf Du dich so "rückbesinnst" will ich lieber nicht wissen ...

Wenn man sich für übergreifende Zusammenhänge, globale Entwicklungen, politische Tendenzen usw. usf. jenseits des täglichen Lebens nicht interessiert, braucht man auch nicht an politischen Diskussionen teilnehmen. Schlicht und einfach. Das Internet ist voll von Plattformen, Foren usw. usf. zu Fragen des "täglichen Lebens".

Und ganz grundsätzlich: Ich kann mit Fug und Recht behaupten, mitten in einem "täglichen Leben" zu stehen. Mit all dem, was zu den Themen Islam, Migranten usw. hier so diskutiert wird. Jeden Tag mehrmals. Woher der verbreitete Pessimismus und sogar die "Angst" - vor irgendwas - kommt, ist mir ein Rätsel. Was mir durch den Kopf geht, wenn ich einen muslimischen Studenten gen Mekka beten sehe, ist vor allem die Frage, warum der neue TU-Berlin-Präsident die öffentlichen Gebetsräume geschlossen hat.

Und um zu verstehen, dass das Auftreten von Terroraktionen aus (vorgeblich) religiösen Gründen in einigen westeuropäischen Ländern mich persönlich weit weit weit weniger wahrscheinlich betreffen wird, als ein nächster tödlicher Autonunfall, muss man nicht erst Mathematik studiert haben.
Arrogant und ignorant, gute Mischung.
Wenn du auf meinen Beitrag nicht eingehen willst, dann schreib besser gar nichts, den die persönlichen Angriffe zeigen nur deinen Hilflosigkeit in der Argumentation.
Von Terrorismus habe ich gar nichts geschrieben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

pikant hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:55)

ich sehe nicht, dass Muslime in der grossen Mehrheit rechts sind und wenn Sie dieser Ansicht sind, dann her mit Fakten.
3 Millionen Deutsche sind Muslime zu ihrer Info und die haben schon Einfluss bei der BTW.
Muss ich wie immer eh nicht verstehen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Keoma hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:35)

Muss ich wie immer eh nicht verstehen.
Sie haben geschrieben, dass sich immer mehr Muslime in Europa ( Deutschland ist ein Teil von Europa) an Gesellschaftsbilder aus dem Mittelalter orientieren und die AfD ist in Deutschland eine Partei, die dieses Gesellschaftsbild ( Frau an den Herd, keine Ehe fuer alle, Gender weg usw.) bedient und hier im Strang geht es darum, dass Deutschland nach rechts rueckt.

ich sehe dagegen nicht, dass sich die wahlberechtigten Muslime in Deutschland nach rechts bewegen.

Oder haben sie sich im Strang geirrt?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

pikant hat geschrieben:(20 Sep 2017, 09:41)

Sie haben geschrieben, dass sich immer mehr Muslime in Europa ( Deutschland ist ein Teil von Europa) an Gesellschaftsbilder aus dem Mittelalter orientieren und die AfD ist in Deutschland eine Partei, die dieses Gesellschaftsbild ( Frau an den Herd, keine Ehe fuer alle, Gender weg usw.) bedient und hier im Strang geht es darum, dass Deutschland nach rechts rueckt.

ich sehe dagegen nicht, dass sich die wahlberechtigten Muslime in Deutschland nach rechts bewegen.

Oder haben sie sich im Strang geirrt?
Nun, das Weltbild vieler Muslime ist konservativ bis reaktionär.
Dass sie trotzdem keine konservativen Parteien, sondern eher links und grün wählen, ist vielen ein Rätsel, nicht nur mir.
In Österreich z.B. ist es so, dass türkischstämmige Wahlberechtigte weitgehend bei der SPÖ zu verorten sind,
obwohl die ÖVP ihnen vom Weltbild näher wäre.
Viel sind allerdings auch Wahlmuffel, insbesondere die streng Religiösen.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 07:48)

Das Rechtssystem demokratischer Staaten ermöglicht eine absolut freie individuelle Lebensgestaltung. Um es mit einem deutlichen Beispiel zu belegen: Ich kann so frauenfeindlich sein, wie ich will. Ich kann behaupten, die Erde sei eine Scheibe. Und ich kann das meinen Kindern nahelegen. Das geht weder das Rechtssystem noch gar den Staat irgendetwas an. Sobald ich jedoch die geschriebenen Gesetze oder Ordnungsregeln verletze, werden mir die Grenzen gezeigt. Dieser starke und sozusagen unnachgiebige Rechtsgrundsatz und dieser uneingeschränkte Liberalismus freier Individuen sind im Prinzip zwei Seiten ein- und derselben demokratischen Grundsätze. Und das ist auch relativ einfach zu begreifen. Nur für dich, wies scheint, nicht. (Nebenbei: Im angloamerikanischen Raum geht dieser liberale Grundsatz noch ein ganzes Stück weiter. Bei einer Bedrohung individueller Freiheitsrechte leuchten sämtliche Warnlichter auf).
Dein ganzer Sermon ändert absolut gar nichts daran, dass unser Rechtssystem, unsere humanistischen Werte (Grundrechte wie das Recht auf freie Meinungsbildung und Meinungsäußerung, Gleichberechtigung der Frau, Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit etcpp) UND die Demokratie/der demokraktische Staat integraler Bestandteil unserer (europäischen) Kultur sind, in unserer (europäischen) Kultur entstanden sind und entwickelt wurden. Sie bestehen nicht außerhalb unserer Kultur oder ermöglichen unsere Kultur, sondern sie SIND unsere Kultur!

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 07:48)Was Du willst: Die Etablierung einer parallel zum demokratischen Rechsstaat operierenden Kulturpolizei ist nix weniger als ein Frontal-Angriff auf diese liberalen, demokratischen Prinzipien. Konsequent zu Ende gedacht, wird es damit irgendwann möglich sein, dass man in Sachsen zu der Meinung gelangt, meine Art mich zu kleiden, meine bevorzugten Musikstile, mein Verhältnis zu Sexualität und Geschlechtern usw. seien irgendwie unsächsisch und mit dem dortigen Lebensstil nicht vereinbar. Und man wird Volksgerichte einberufen, die mich zur Ausweisung verurteilen.
Sorry, aber das ist absolutet Blödsinn!
Weder will ich eine "Kulturpolizei etablieren", noch greife ich demokratische Prinzipien an. Das genaue Gegenteil ist der Fall!
Was ich will, ist die Bewahrung und Verteidigung unserer (kulturellen) Werte. Ich will eben KEINE Parallelgesellschaft, die unsere Werte missachtet und/oder untergräbt, weil deren Lebensweise nicht kompatibel mit der unseren ist.
Wie ich bereits mehrfach schrieb: entweder die Gleichberechtigung der Frau wird akzeptiert und garantiert oder die Frau hat sich dem Mann unterzuordnen. Beides zusammen funktioniert nicht!

Von wem tatsächlich ein Angriff auf unsere Demokratie, und die in ihr garantierten Grundrechte ausgeht, dass sind die, die eine angebliche Rechtsdrift ausmachen wollen, sind die, die mit übertriebener PC, freie Meinungsäußerung einschränken und nur ihre Meinung gelten lassen wollen - das sind Leute wie du!
Eine sehr treffende Beschreibung der Tendenzen:

"In kontroversen Themenbereichen neigen wir dazu, vor allem das zu lesen, was Leute, die ähnlich denken wie wir, über unsere Gegner schreiben. Selten wenden wir uns direkt der Quelle zu und nehmen zur Kenntnis, was wirklich gesagt wurde; ..."
https://www.nzz.ch/feuilleton/politisch ... -ld.151967


"Die schwarze Publizistin Nikki Johnson-Huston weist in einem Essay zu Recht darauf hin, dass gebildete Linksliberale längst den Diskurs über Diversität, politische Korrektheit und all die Themen an sich gerissen haben, über die wir uns empören sollten. Ihr Problem mit dem Linksliberalismus hat damit zu tun, dass die Sprache der Leute angepasst werden soll, ohne dass an den wirklichen Verhältnissen etwas geändert wird. Es lohnt sich, die Passage ausführlich zu zitieren:
«Diese Leute können kein Gespräch mit jemandem führen, der die Welt anders sieht als sie, ohne dazu Zuflucht zu nehmen, sie Rassisten, Homophobe, Frauenhasser oder Fanatiker zu nennen, ..."
https://www.nzz.ch/feuilleton/sex-verbo ... -ld.153338


Hierfür bist DU ein Paradebeispiel - du verkehrst Geschriebenes/Gesagtes in sein Gegenteil, um diffamieren zu können, um dich mit Argumenten nicht auseinander setzen zu wollen. Du verstehst nicht bzw willst nicht verstehen, was geschrieben/gesagt wird, weil es nicht der PC entspricht, weil es nicht zu der politischen Filterblase passt, in der du lebst.
In allem, was nicht der Meinung und der gerade geltenden linken und linksliberalen PC entspricht, wird als "Rechtsdrift" diffamiert.

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 07:48)Wenn irgendetwas an irgendeiner kulturellen Praxis so essentiell ist, dass es verboten oder (umgekehrt) vorgeschrieben sein muss, dann besteht der in einer Demokratie übliche Weg darin, solchen politischen Parteien durch Wahlen eine Mehrheit zu verschaffen, die entsprechende Gesetzesvorlagen erarbeiten und im Parlament eine positive Abstimmung bekommen. So läuft das hier!
Es gibt keine "kulturelle Praxis", es gibt nur Kulturen, in die Menschen hinein geboren werden, in denen sie sozialisiert wurden/werden und mit deren Werten sie sich identifzieren.
Niemand will irgend etwas verbieten! Bei Einwanderung in eine fremde Kultur, ist es allerdings notwendig, sich in die Kultur zu integrieren, in der man leben will und das setzt voraus, dass deren Werte akzeptiert oder mindestens toleriert werden.
Bei Integration reicht es eben nicht, sich mal gerade so formal an geltendes Recht zu halten.
Genauso wie die mitgebrachte Kultur die Kultur verändert und beeinflusst, in die man einwandert, genauso muss man umgekehrt auch eine Veränderung und Beeinflussung der mitgebrachten Kultur zulassen!
Zuletzt geändert von Dark Angel am Mi 20. Sep 2017, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:58)

Jaja, die Fake news von der BBC.
Freie Meinung für alle - außer denen die die falsche haben deiner Meinung nach :rolleyes:
Deine Heuchelei ist ekel erregend.
Recht und Gesetz sind auch im Internet gültig. Oder hast du ein Problem mit Recht und Gesetz? Da stellt sich dann natürlich die Frage, wer der Heuchler ist.
Und nein, hier geht es nicht um Meinungen, wie du genau weißt - sondern um Beiträge, die gegen bereits geltendes Recht verstoßen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Sep 2017, 08:05)

Und zur islamischen Welt und der angeblichen Unvereinbarkeit nochmal: Es ist amateurhaft, unprofessionell, man könnte auch sagen populistisch, sich auf Kulturfragen des täglichen Zusammenlebens zu beschränken. Zu einer adäquaten Weltsicht gelangt man erst, wenn man gleichzeitig die nicht sofort im Alltag sichtbaren Prozesse und Vorgänge betrachtet. Aktuell und nur als ein Beispiel von sehr vielen: Eine kühle Analyse der Rolle von Qatar Airways oder des VAR-Unternehmens Etihar bei der Airberlin-Pleite. Die wesentlichen (im Sinne von übergreifenden Weichenstellungen) Vorgänge spielen sich nämlich nicht in der Einkaufspassage von Oberursel ab, wenn da mal einige bekopftuchte Frauen auftauchen sondern in den Vorstands-Besprechungszimmern großer Unternehmen, wenn es mal um die Beteiligung großer arabischer Fondsgesellschaften geht. So gesehen ist die Bundesrepublik längst, nachhaltig, zu beträchtlichen Teilen und unumkehrbar Teil der islamischen Welt. Hinzu kommen die miltitärischen Konflikte im Nahen Osten bzw. die mulitärische Zusammenarbeit des Westens mit einzelnen arabischen Staaten. Und nur all dies zusammen fügt sich zu einem komplexen Abbild der gegenwärtigen Welt und speziell der Beziehung des Westens zur islamischen Welt zusammen, das mit deiner simplen, kulturalistischen Weltsicht so gut wie nix zu tun hat. Und sie ist kulturalistisch, weil die Behauptung eines "Antagonismus" selbstverständlich wertend ist. Ja, was denn sonst?
Bei dir passt diese Aussage der Frau Prof. Schirrmacher wie die faust aufs Auge:

"Bei Themen allerdings wie der Menschenrechts- oder Frauenfrage wird immer deutlicher, wieviel Verständnislosigkeit und Nichtwissen den Diskurs immer noch prägen und wie wenig die Grundlagen des jeweils anderen Rechts- und Kulturverständnisses bekannt sind. Konkret bedeutet das im Westen weithin fehlendes Wissen über den Islam, z. B. über das islamische Strafrecht und seine Kategorisierung der Verbrechen oder das geforderte Beweisverfahren. Wenig Wissen existiert aber auch über das spezifisch islamische Menschenrechtsverständnis mit seiner Überordnung der Scharia über alle von Menschen geforderten Rechte."
Hätteste lieber mal das gelesen bzw, die Adresszeile eingegeben und den gesamten Text gelesen - ansonsten, siehe das Unterstichene."


Keine Ahnung haben, davorn allerdings jede Menge - unsere humanistischen Werte und Prinzipien unzulässig verallgemeinernd auf eine fremde Kultur anwenden, ohne deren Wertekanon auch nur ansatzweise zu kennen oder auch nur zur Kenntnis nehmen zu wollen, dann noch einige subjektive (ideologisch gefärbte) Beobachtungen aus dem Alltag, alles in einen großen Topf und kräftig umgerührt und der entstehende, ungenießbare Brei, wird dann als "gesichertes Wissen" verkauft und zur Widerlegung von Argumenten benutzt.
Nee mein lieber - so funktioniert das nicht!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Uffhausen »

Ger9374 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 23:13)

Viele Wähler fühlen sich durch unsere etablierten
Parteien mehr verarscht wie gut vertreten.
Auch wenn das eine Minderheit darstellt will sie
doch wahrgenommen werden!
Als Nazis,geistig minder bemittelte, braune,pack
erhalten sie nur ignoranz statt antworten auf ihre
bedenken und sorgen. Nur mit einer Protestwahl
wird sich das vielleicht ändern!
Die altparteien sind träge und fern vom alltag des Durchschnittbürgers. Selbst Deutsche mit ausländischen Wurzeln verstehen unsere Politik nicht mehr. Das sagt alles! Mittelmass ist das was Deutsche Realpolitik abliefert, das reicht nicht auf dauer.
Ich finde zwar, dass du vollkommen recht hast und diese Sichtweise in keinsterweise von der Hand zuweisen ist - jedoch tust du genau das, was man der AfD nicht ohne Grund nachsagt: Probleme aufzeigen, aber nichts zur Lösung beitragen.

Warum fühlen sich immer mehr Menschen von der etablierten Parteipolitik nicht mehr vertreten und tw. gänzlich missverstanden? Weil wir ihnen nicht demonstrativ unter die Nase binden, was uns bewegt, was uns Probleme bereitet, was uns Sorgen und Ängste beschert. Sie kennen die unsere Probleme zwar sehr gut, aber sie sehen keinen ernsthaften Handlungsbedarf, weil die Bevölkerung nicht entsprechend aufbegehrt. Demonstrativ ist hier wortwörtlich gemeint. Wogegen wurde (und wird immernoch, wenn auch kaum noch praktisch) in den letzten beiden Jahren demonstriert? Richtig, gegen Flüchtlinge, gegen Islamisierung und gegen den angeblich drohenden Untergang des christlichen Abendlandes. Und, was hat es gebracht? Die Gesellschaft ist gespalten in "linksgrüne Traumtänzer" und "rechtsbraunes Nazipack" - findest du nicht auch, dass das, also dieser Zustand, herzlich unnütz ist?
Ich will gar nicht behaupten, dass es falsch war/ist, sich gegen die merkelsche Flüchtlingspolitik ("Wir schaffen das!") und Islampolitik ("Der Islam gehört zu Deutschland.") einzusetzen - ganz im Gegenteil, ich bin auch unzufrieden. Nur ist die Art und Weise - nach Gangart und Verständnis von Pegida und AfD - ganz offenkundig die völlig falsche. Warum? Weil sie es eben den etablierten Parteien und Politikern erlaubt, jemanden in eine bestimmte Schublade zustecken, in eine bestimmte Ecke zu drängen. Es stimmt nicht, dass allgemein besorgte Bürger automatisch Nazis, Rassisten und Demokratiefeinde sind, aber wenn sie an Anti-Flüchtlingsdemos teilnehmen, Schilder mit Aufschriften wie "Deutschland muss deutsch bleiben!", "Keine Flüchtlinge in unserer Stadt" oder "Islam ist scheiße!" in die Höhe strecken und rechte Parolen mitgrölen, dann liegt der Verdacht eben nahe. Desweiteren, wenn sich diese allgemein besorgten Bürger für sonst nichts demonstrativ einsetzen, dann brauchen sie sich auch nicht wundern, dass eben allgemeine Sorgen-Themen wie bspw. soziale Ungerechtigkeit, Arbeitslosigkeit, unbezahlbare Mietpreise, sanierungsbedürftige Schulen und Straßen, überbordende Bürokratie, Rentenunsicherheit usw. kein nachhaltiges Gehör bei den etablierten Parteien und in deren Politik finden.
Statt all diese gesellschaftlich relavanten Probleme anzusprechen und demonstrativ dagegen vorzugehen, fokusiert man sich lieber auf den (ebenfalls von Pegida und AfD inszenierten) "Lügenpresse"-Glauben und unterstellt der der etablierten Politik, hinlänglich der Flüchtlings-Problematik, Presse und Medien zu manipulieren. Tatsache ist hierbei für mich, dass das so nicht stimmen kann, weil eben ziemlich gleichzeitig mit dem Flüchtlingsgedöns fing der Disput Deutschlands mit der Türkei an - auffälligerweise wird diesbezüglich die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland gelobt bis dort hinaus. Würde der "Lügenpresse"-Vorwurf zutreffen, müsste das ausgesprochen kritische Meinungsbild aus Presse und Medien über Ergogan und die undemokratischen Zustände in der Türkei doch der vorsichtigen und aushaltenden merkelschen Umgangsweise damit entsprechen, oder nicht? Dem ist aber in keinsterweise so!

Zum Angst-Thema "Islamisierung" kann ich nur sagen, es ist schade, dass die Generationen, die die letzten beiden Weltkriege mit- und überlebt haben, nicht mehr unter uns weilen - ich bin ziemlich sicher, die würden uns gehörig den Marsch blasen und uns vor Augen halten, was Angst wirklich ist. Wenn sie sich nicht vor Lachen ausschütten würden, weil in Deutschland einige Menschen in helle Panik geraten und den zeitnahen Untergang Deutschlands und ganz Europas herbeireden, nur weil einige Muslime aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen wollen und Frauen nicht selbstverständlich die Hand zum Gruß hinhalten. Haben wir sonst keine Probleme in Deutschland? Und dann auch immer wieder dieses "...und das ist erst der Anfang!". Was bitteschön wird denn noch kommen, hm? Gesetzlich verordneter Kopftuchzwang für alle Frauen? Abschaffung des christlichen Glaubens und Umwandlung aller Kirchen in Moscheen? Wird das Grundgesetz durch den Koran ersetzt? Ich vestehe nicht, was "...und das ist erst der Anfang!" bedeuten soll; bislang konnte mir diesbezüglich auch noch keiner, der davon überzeugt ist, konkrete und sichere Angaben machen. Wer A sagt sollte auch B sagen können. Hilfreich ist diese Panikmache aber ganz bestimmt nicht. Was ich festellen kann ist, dass AfD und Pedida zwar vor "Islamisierung" warnen, damit jedoch im Grunde selbst "Islamisierung" betreiben - wenn mir etwas Angst macht, dann bestimmt mich diese Angst. Wieso soll ich Angst vor etwas haben und mich von etwas bestimmen lassen, dass bislang und auch zukünftig keine Rolle in meinen Leben spielt? Ich habe andere Probleme, Sorgen und Ängste, die mein Leben bestimmen - diese ganze pegidasche und afdsche Angstmacherei vor Flüchtlingen, dem Islam, vor Kopftüchern und Minaretten usw. sichert mir nicht meinen Arbeitsplatz, zahlt mir nicht meine stetig steigenden Miet- und sonstige Lebenshaltungskosten, sie macht es mir nicht möglich eine Familie finanzieren zu können, die bildet unsere Kinder nicht besser aus, sie saniert nicht öffentliche Einrichtungen, sie macht die Umwelt nicht sauberer, sie unterbindet nicht Korruption und Misswirtschaft und sie sichert mir auch ganz bestimmt nicht meine Rente. Warum also in Dreiteufelsnamen soll ich mich mit dem Islam auseinandersetzen und ihn Teil meines Lebens werden lassen? Nur weil Pegida und AfD es sich so gerne wünschen, damit ihre politischen Strategien aufgehen; damit sie nicht als Nullnummern dastehen? Armes Deutschland! :dead:

Fassungslos machen mich auch immer wieder der Umgang mit Flüchtlings- und Migrantenkriminalität und das Thema Wirtschaftsflucht. Ich kein Mensch für halbe Sachen, für mich gilt: Wenn schon, denn schon! Das heißt in meinem Fall, wenn wir schon über Flüchtlings- und Migrantenkriminalität sprechen, dann bitteschön nicht minimal reduziert auf die aktuelle Flüchtlingsproblematik, sondern ganzheitlich. Wenn schon die kriminellen Flüchtlinge raus sollen, dann gefälligst all die kriminellen Migranten, die wir schon lange vor den "jetztigen" Flüchtlingen aus Syrien und Nordafrika aufgenommen haben, ebenso. Ist zwar wohl sehr rechtslastig und fremdenfeindlich, aber dann sollte man auch dazu stehen und sich nicht grunddemokratisch schimpfen, wie es bspw. die AfD ständig tut, aber nicht ist. Gleiches gilt bei Wirtschaftsflucht - wir haben seit dem Zusammenfall der SU und dem Mauerfall wahrscheinlich zig Millionen reine Wirtschaftsflüchtlinge aus Osteuropa in Deutschland und Westeuropa aufgenommen, die eben nicht aus Gründen von Krieg und Leid oder politischer Verfolgung zu uns gekommen sind, sondern rein aus wirtschaftlichen, bzw. finanziellen Gründen. Raus mit ALLEN und nicht nur diejenigen aus arabischen und nordafrikanischen Ländern!
Grenzdebil auch wieder die AfD in puncto Integration. Ja, es ist richtig, dass die Flüchtlinge, sollten sie in Deutschland bleiben wollen/können, ganz schnell deutsch lernen und sich generell anpassen müssen - gilt dies aber auch für die große Anzahl der Russen in Deutschland, welche die AfD mit Flyern, Plakaten und Wahlprogrammen in kyrillischer Schrift (Ist kyrillisch deutsch?) umwirbt und im Grunde somit eigentlich nur deren Intergration erschwert/Intergrationsunwillen fördert? Was soll der Mist? Und sowas deutschlandfeindliches soll ich "aus Protest" wählen? NIEMALS! :mad2:
Gerade unter den Russen in Deutschland ist die Angst vor Flüchtlingen und die Zustimmung für die AfD und Putin sehr groß - man sollte meinen, die Russen fühlen sich in Deutschland nicht mehr wohl. Eigentlich müsste eine spürbare Abwanderungswelle heim ins russische Reich erfolgen, zumal sich die Russen über ausgebliebene Integration durch uns böse Deutsche beschweren - aber nix da. Die Russen wissen sehr wohl, dass es ihnen in Russland unter Putin wesentlich schlechter ergehen würde, wogegen es sich in Deutschland (trotzallem!) sehr gut (zu gut...) für sie leben lässt. Kann gut sein, dass es ihnen an Intergration mangelt; dass wir und die Politik hier Fehler gemacht haben - aber Integration haben sie auch gar nicht nötig; es gibt von ihnen genügend in Deutschland, so dass sie unter sich bleiben können und weiterhin ihre Parallelgesellschaft behalten und sogar ausbauen können.
Selbiges gilt freilich auch für die Türken, von welchen nicht minder viele reine Wirtschaftsflüchtlinge sind, integrationsunwillig weil aus Gründen der Vielzahl unnötig, vielmals Erdogan anbetend, aber Rückreise auschließend, weil in Deutschland halt alles so viel besser, freier und flüssiger ist.

Problem ist neben der sicher dem otto-normal-bürgerlichen Alltag entfremdeten etablierten Parteipolitik gleichermaßen auch die tatenlose, faule und bequeme Gesellschaft. Wir wollen dieses und wollen jenes, aber wollen nichts ernsthaftes dafür tun - aber Protestwählen, da sind wir dabei! So ein himmelschreiender Dummfug! CDU, SPD & Co. werden rein gar nichts daraus lernen, wenn die AfD voraussichtlich drittstärkste Partei im zukünftigen Bundestag wird, sondern alles dafür tun, sich selbst und ihre bisherige Politik zu bestätigen. Und die AfD selbst hat keine Problemlösungen parat, sondern will nur alles auf den Kopf stellen und verdrehen, bis keiner mehr - sie selbst eingeschlossen - durchblickt, womit niemandem in unserem Land geholfen sein wird. Und hinterher würden für sie sowieso wieder die anderen an allem Schuld sein. Die Lügenpresse, die Altparteien, die Flüchtlinge, der Islam, die EU. Nur nicht sie selbst. Dann doch lieber gar nicht wählen gehen. Lieber raus auf die Straße und kundgeben, was wirklich wichtig ist. Aber wie schon angedeutet, das will ja keiner, außer wenn's gegen Flüchtlinge geht.
Wie steht's denn eigentlich bspw. mit den Panama-Papers? Oder der Fifa-Korruption? Warum sind vergleichsweise nebensächliche Dinge, wie bspw. medial aufgebauschte AfD-Skandälchen soviel interessanter und entscheidungskräftiger für die Gesellschaft? Da bedienen sich Leute, die bereits reicher als reich sind, an unseren Steuergeldern; wiederrum andere machen mit ihren kriminellen Aktivitäten den Sport im Allgemeinen unglaubwürdig und keinen juckt's - aber wenn ein Flüchtling auf einen deutschen Bürgersteig ausspuckt, dann ist die Hölle los! Trump droht Nordkorea mit der "totalen Vernichtung" und keiner gerät in Panik. Sorry, aber solche Aussichten; ein eventueller dritter Weltkrieg, gar unter Anwendung von Atomwaffen, DAS macht mir Angst! Was scheren mich da noch kopftuchtragende Muslimas auf deutschen Straßen? :s

Hm. Nein, Deutschland driftet nicht nach rechts - dafür ist unsere Gesellschaft zu gespalten. Wäre schön, wenn wir den unnützen Graben zuschütten würden und uns ALLE in der goldenen Mitte träfen - und die Probleme angingen, die wirklich alltäglich und somit gegenwärtig sind und - wenn schon - radikal aber dafür ehrlich wären, anstatt den Eisberg nur auf seine sichtbare Spitze zu reduzieren. Und vorallem Überzeugungsarbeit leisten, ohne Ängste zu schüren. Das ist nur fair und böte den etablierten Parteien auch keine Ausweichmöglichkeiten mehr.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Yossarian »

Alexyessin hat geschrieben:(20 Sep 2017, 10:57)

Recht und Gesetz sind auch im Internet gültig. Oder hast du ein Problem mit Recht und Gesetz? Da stellt sich dann natürlich die Frage, wer der Heuchler ist.
Und nein, hier geht es nicht um Meinungen, wie du genau weißt - sondern um Beiträge, die gegen bereits geltendes Recht verstoßen.
Ich habe keine Lust zum zehnten mal die Diskussion mit dir zu führen, hopfen und malz verschwende ich lieber an andere.
Wer die BBC schon als Fake news einreiht dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(20 Sep 2017, 12:25)

Ich habe keine Lust zum zehnten mal die Diskussion mit dir zu führen, hopfen und malz verschwende ich lieber an andere.
Wer die BBC schon als Fake news einreiht dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Niemand schreibt was von Fake-News, sondern das diese Aussage so nicht korrekt ist. Das ist ein Unterschied. Die Meinungsfreiheit wird nicht dadurch eingeschränkt, das bereits bestehende Gesetze stärker im Internet Anwendung finden. Eben auch bei Fakkebukke oder Twitter. Bei einem Forum wie hier galt das schon immer, oder warum meinst du, sind die ganzen Rechtsknallerforen aus dem deutschen Gesetzesraum verschwunden?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Sep 2017, 10:57)
Was ich will, ist die Bewahrung und Verteidigung unserer (kulturellen) Werte. Ich will eben KEINE Parallelgesellschaft, die unsere Werte missachtet und/oder untergräbt, weil deren Lebensweise nicht kompatibel mit der unseren ist.
Wie ich bereits mehrfach schrieb: entweder die Gleichberechtigung der Frau wird akzeptiert und garantiert oder die Frau hat sich dem Mann unterzuordnen. Beides zusammen funktioniert nicht!
Da einerseits die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowohl verfassungsrechtlich als auch strafrechtlich als auch ordnungspolitisch umfassend gewährleistet ist, und es auch nicht im mindesten Anlass für die Befürchtung gibt, dass dies in naher oder ferner Zukunft gekippt wird, brauche ich auf die ganze Argumentationslinie, die darauf baut, dies sei zu befürchten, nicht weiter eingehen.

Dass Individuen in dieser (und anderen) Fragen persönlich eine andere Meinung haben und dies nicht sanktionierbar ist, steht nicht einfach nur auf einem anderen Blatt sondern ist - so wenig mir das in vielen Fällen auch selbst gefällt - ein fundamentaler Bestandteil unserer Demokratieverständnisses hinsichtlich Meinungsfreiheit. Und dies betrifft bei weitem nicht nur Fragen, die mit den Traditionen verbreiteter Religionen (nicht nur Islam) zu tun haben, wie Gleichberechtigung der Frau, sondern auch so eklige Dinge wie die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Solange sie nicht - wie etwa durch Aufmärsche - unter "Volksverhetzung" fallen. Das Prinzip der Meinungsfreiheit ist eben einerseits vollkommen inhalts- und richtungsunabhängig und andererseits fundamental für unser Demokratieverständnis. Dieses Verständnis geht zuweilen bis zum äußersten Rand des Aushaltbaren und in wenigen Fällen auch darüber hinaus. In den USA ist selbst die Holocaustleugnung vom Recht der freien Meinungsäußerung gedeckt. Aber dennoch: Gerade auch dieses Extrem zeigt wie essentiell dieses Prinzip ist.

"Wie ich bereits mehrfach schrieb": Der reguläre Weg der Etablierung von kulturellen Grundwerten als geltendes Recht besteht schlicht und einfach darin, dass Parteien Gesetzesvorlagen erarbeiten und diese dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Es hilft einfach nix: Eine bestimmte "Lebensweise" anders als so durchsetzen zu wollen, ist ein Frontal-Angriff auf unser Demokratieverständnis.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Und bei der ganzen Diskussion ist übrigens das eigentlich problematische noch gar nicht angesprochen worden: Dass nämlich eine Demokratie sich auf demokratische Art entdemokratisieren kann. Wenn nämlich sich ganz regulär an parlamentarische Grundregeln haltende antidemoratische Parteien auf ganz reguläre Art die Mehrheit erlangen. In Ungarn und Polen ist die Gesellschaft in jüngerer Zeit ein Stück in diese Richtung gegangen. In Frankreich war dies zu befürchten. DIe USA aktuell ist (vermutlich) nochmal ein anderer Fall.

In Deutschland, und dies hat jetzt auch mit dem Thema zu tun, wollte man diesen, ab Anfang der 1930er tragisch endenden Verlauf damit verhindern, dass man "Ewigkeitsklauseln" in die Verfassung eingebaut hat. Die solche Entwicklungen verhindern sollen. Strenggenommen widersprechen diese an sich einem Demokratieprinzip, das auf Mehrheiten baut. Glücklicherweise jedoch sind solche Entwicklungen in der aktuellen Bundesrepublik nicht zu befürchten.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Sep 2017, 11:22)

Bei dir passt diese Aussage der Frau Prof. Schirrmacher wie die faust aufs Auge:

"Bei Themen allerdings wie der Menschenrechts- oder Frauenfrage wird immer deutlicher, wieviel Verständnislosigkeit und Nichtwissen den Diskurs immer noch prägen und wie wenig die Grundlagen des jeweils anderen Rechts- und Kulturverständnisses bekannt sind. Konkret bedeutet das im Westen weithin fehlendes Wissen über den Islam, z. B. über das islamische Strafrecht und seine Kategorisierung der Verbrechen oder das geforderte Beweisverfahren. Wenig Wissen existiert aber auch über das spezifisch islamische Menschenrechtsverständnis mit seiner Überordnung der Scharia über alle von Menschen geforderten Rechte."
Hätteste lieber mal das gelesen bzw, die Adresszeile eingegeben und den gesamten Text gelesen - ansonsten, siehe das Unterstichene."


Keine Ahnung haben, davorn allerdings jede Menge - unsere humanistischen Werte und Prinzipien unzulässig verallgemeinernd auf eine fremde Kultur anwenden, ohne deren Wertekanon auch nur ansatzweise zu kennen oder auch nur zur Kenntnis nehmen zu wollen, dann noch einige subjektive (ideologisch gefärbte) Beobachtungen aus dem Alltag, alles in einen großen Topf und kräftig umgerührt und der entstehende, ungenießbare Brei, wird dann als "gesichertes Wissen" verkauft und zur Widerlegung von Argumenten benutzt.
Nee mein lieber - so funktioniert das nicht!
Was bitte hat das nun mit der angesprochenen nüchtern feststellbaren Tatsache zu tun, dass große deutsche Unternehmen zu teils erheblichen Teilen sich quasi im Besitz von Insvestmentfonts aus islamischen Ländern befinden? Die Bundesrepublik also de facto längst auch Teil der "Islamischen Welt" ist? Dies für ebenso relevant zu halten wie Kulturfragen als "Nichtwissen" auszulegen, ist schon eine sehr eigenwillige Logik.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:23)

Was bitte hat das nun mit der angesprochenen nüchtern feststellbaren Tatsache zu tun, dass große deutsche Unternehmen zu teils erheblichen Teilen sich quasi im Besitz von Insvestmentfonts aus islamischen Ländern befinden? Die Bundesrepublik also de facto längst auch Teil der "Islamischen Welt" ist? Dies für ebenso relevant zu halten wie Kulturfragen als "Nichtwissen" auszulegen, ist schon eine sehr eigenwillige Logik.
Es ist auch ziemlich eigenwillig, aus der Tatsache, dass irgendwelche Saudis an europäischen Unternehmen beteiligt sind, herauszulesen, dass eigentlich schon alles zur islamischen Welt gehört.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:33)

Es ist auch ziemlich eigenwillig, aus der Tatsache, dass irgendwelche Saudis an europäischen Unternehmen beteiligt sind, herauszulesen, dass eigentlich schon alles zur islamischen Welt gehört.
auch Teil der islamischen Welt. Auch!.

Leseempfehlung: Markus Bickel: Die Profiteure des Terrors. Wie Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt.

Das Geld, das arabische Länder, islamistische Diktaturen an Geschäften mit Westeuropa und speziell Deutschland verdient ... (Rüstung, Investment usw.) kommt auch zurück nach Europa. Saudi-Arabien oder auch die Türkei unterstützen derzeit massiv die muslimische Religion in Balkanländern wie Albanien oder Bosnien. Überall dort werden entsprechend finanzierte Moscheen erbaut. Man kann mit diesem Geld eben nicht nur Fußball-WM-Vergaben einkaufen.

Um all diese komplexen Vorgänge und Strukturen zu verstehen, muss man nur eben auch mal die Ameisenperspektive der Kopftuchsichtungen und Kulturbefremdungen verlassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:56)

auch Teil der islamischen Welt. Auch!.

Leseempfehlung: Markus Bickel: Die Profiteure des Terrors. Wie Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt.

Das Geld, das arabische Länder, islamistische Diktaturen an Geschäften mit Westeuropa und speziell Deutschland verdient ... (Rüstung, Investment usw.) kommt auch zurück nach Europa. Saudi-Arabien oder auch die Türkei unterstützen derzeit massiv die muslimische Religion in Balkanländern wie Albanien oder Bosnien. Überall dort werden entsprechend finanzierte Moscheen erbaut. Man kann mit diesem Geld eben nicht nur Fußball-WM-Vergaben einkaufen.

Um all diese komplexen Vorgänge und Strukturen zu verstehen, muss man nur eben auch mal die Ameisenperspektive der Kopftuchsichtungen und Kulturbefremdungen verlassen.
Also existiert die Islamisierung doch?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:05)

Da einerseits die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau sowohl verfassungsrechtlich als auch strafrechtlich als auch ordnungspolitisch umfassend gewährleistet ist, und es auch nicht im mindesten Anlass für die Befürchtung gibt, dass dies in naher oder ferner Zukunft gekippt wird, brauche ich auf die ganze Argumentationslinie, die darauf baut, dies sei zu befürchten, nicht weiter eingehen.

Ach - da gibt es nicht den mindesten Anlass zu Befürchtungen?
Nun - das sehen u.a. Dr. Nekla Kelek in ihrem "Hauptstadtbrief", Bassam Tibi, der hessische CDU-Politiker Ismail Tipi und der Deutsche Arbeitgeberverband, im Hinblick auf das Strategiepapie und das Impulspapier einer Frau Özoguz aber deutlich anders.
Frau Özoguz fordert in ihrem "Impulspapier" nichts weniger als die Änderung der Grundgesetzes - ausgerechnet in Artikeln, die der so genannten Ewigkeitsklausel unterliegen. Da soll beispielsweise "deutsches Volk" durch "vielfältige Einwanderungsgsellschaft" ersetzt werden. Das hat nichts mit Demokratie zu tun, das ist Diktatur!
Mit ihrer Aussage:
Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden."
https://www.bundesregierung.de/Content/ ... unkte.html

werden zudem die Art. 1, 2 und 3 GG grundsätzlich zu Disposition gestellt, weil etwas was im GG geregelt ist, wird nicht "täglich neu ausgehandelt". Genau das will Frau Özoguz allerdings und damit outet sie sich de facto als Verfassungs- und Demokratiefeind. Frau Özoguz, will die deutsche Sprache als Amtssprache abschaffen und stattdessen "mehrsprachige Angebote und Dolmetscherdienste zur Verfügung stellen, sie will "positive Diskriminierung" heißt, Bevorzugung bei der Vergabe von Arbeitsplätzen an Migranten (ohne deutsche Staatsangehörigkeit), sie will Mitsprache bzw Inanspruchnahme aller staatsbürgerlichen Rechte durch Migranten - ohne deutsche Staatsangehörigkeit zu besitzen und ohne Übernahme staatsbürgerlicher Pflichten. Dr. Nekla Kelek nennt dergleichen in ihrem Hauptstadtbrief dann auch ganz deutliche "Landnahme".
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:05)
Dass Individuen in dieser (und anderen) Fragen persönlich eine andere Meinung haben und dies nicht sanktionierbar ist, steht nicht einfach nur auf einem anderen Blatt sondern ist - so wenig mir das in vielen Fällen auch selbst gefällt - ein fundamentaler Bestandteil unserer Demokratieverständnisses hinsichtlich Meinungsfreiheit.
Es geht hier eben NICHT um Meinungsfreiheit, sondern darum, dass unsere humanistischen Werte unsere Lebensweise NICHT akzeptiert wird. Das äußert sich nicht nur in zunehmenden sexuellen Belästigungen durch Zuwanderer, das äußert sich darin, dass Frauen als Vorgesetzte nicht akzeptiert werden und männliche Mitarbeiter der Meinung sind, keine Anweisungen von Frauen befolgen zu müssen etcpp
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:05)Und dies betrifft bei weitem nicht nur Fragen, die mit den Traditionen verbreiteter Religionen (nicht nur Islam) zu tun haben, wie Gleichberechtigung der Frau, sondern auch so eklige Dinge wie die Verherrlichung des Nationalsozialismus. Solange sie nicht - wie etwa durch Aufmärsche - unter "Volksverhetzung" fallen. Das Prinzip der Meinungsfreiheit ist eben einerseits vollkommen inhalts- und richtungsunabhängig und andererseits fundamental für unser Demokratieverständnis. Dieses Verständnis geht zuweilen bis zum äußersten Rand des Aushaltbaren und in wenigen Fällen auch darüber hinaus. In den USA ist selbst die Holocaustleugnung vom Recht der freien Meinungsäußerung gedeckt. Aber dennoch: Gerade auch dieses Extrem zeigt wie essentiell dieses Prinzip ist.
Sorry, aber dass DU vom Islam absolut keine Ahnung hast, das hast du nun schon mehr als einmal bewiesen.
Wer verherrlicht denn den Nationalsozialismus? Welche Aufmärsche fallen denn unter Volksverhetzung?
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:05)"Wie ich bereits mehrfach schrieb": Der reguläre Weg der Etablierung von kulturellen Grundwerten als geltendes Recht besteht schlicht und einfach darin, dass Parteien Gesetzesvorlagen erarbeiten und diese dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Es hilft einfach nix: Eine bestimmte "Lebensweise" anders als so durchsetzen zu wollen, ist ein Frontal-Angriff auf unser Demokratieverständnis.
Was du schon mehrfach geschrieben hast, ist einfach nur Nonsens!
Unsere Werte müssen nicht etabliert werden, WEIL sie bereits Bestandteil unserer Kultur SIND, genauso wie unserer Gesetze/unser Rechtssystem Bestandteil unserer Kultur IST.
Die rechtlichen Grundlagen SIND vorhanden, die brauchen nicht erarbeitet werden, die müssen nur durchgesetzt werden.
Darüber hinaus gibt es ungeschriebene Regeln und Normen - ganz allgemein unsere Lebensweise - und die IST von Zuwanderern zu akzeptieren! Wenn Zuwanderer das nicht können oder nicht wollen, dann haben sie das Recht dieses Land, dessen Lebensweise sie verabscheuen, jederzeit wieder zu verlassen. Die Zuwanderer haben sich an die Aufnahmegesellschaft anzupassen und nicht umgekehrt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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