Helmut Kohl ist tot.

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Dieter Winter
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

frems hat geschrieben:(18 Jun 2017, 18:47)

+1

Das zieht sich von Rügen bis in die Lausitz durch.
Rügen kenn' ich nicht, aber in der Lausitz und Erzgebirge/Aue geht sogar eingeborenen Ossis der Arsch auf Grundeis. Ohne AK47 werde ich dort nicht mehr vorstellig...
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frems
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 18:49)

Rügen kenn' ich nicht, aber in der Lausitz und Erzgebirge/Aue geht sogar eingeborenen Ossis der Arsch auf Grundeis. Ohne AK47 werde ich dort nicht mehr vorstellig...
Ich kenn Vorpommern ziemlich gut, weil ich mal in der Nähe von Stralsund lebte und meine bessere Hälfte von Usedom stammt. Und je dörflicher es wird, desto extremer werden die Merkmale. Ein ganz merkwürdiges Leben. Im Westen Mecklenburgs geht's mittlerweile in den Städten, weil viele aus dem Westen (Studenten, Rentner, Beamte, ...) hingezogen sind und die Orte kulturell bereichern.
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Dieter Winter
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

frems hat geschrieben:(18 Jun 2017, 18:54)

Ich kenn Vorpommern ziemlich gut, weil ich mal in der Nähe von Stralsund lebte und meine bessere Hälfte von Usedom stammt. Und je dörflicher es wird, desto extremer werden die Merkmale. Ein ganz merkwürdiges Leben. Im Westen Mecklenburgs geht's mittlerweile in den Städten, weil viele aus dem Westen (Studenten, Rentner, Beamte, ...) hingezogen sind und die Orte kulturell bereichern.
Trotzdem: Es ist Ausland für unsereins. ;)
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frems
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 19:05)

Trotzdem: Es ist Ausland für unsereins. ;)
Möchte ich nicht bestreiten. Angesichts der demographischen Entwicklung bin ich aber optimistisch, dass die Reconquista eines Tages abgeschlossen ist.
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schelm
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von schelm »

https://www.tagesschau.de/inland/kohl-163.html

Die EU plant für Kohl einen Staatsakt. Erstmalig überhaupt. Angemessen ? In Anbetracht seiner Verdienste um die deutsche Einheit, eingebettet in die europäische Einigung, zu Recht, wie ich finde.
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Dieter Winter
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

schelm hat geschrieben:(18 Jun 2017, 19:07)

https://www.tagesschau.de/inland/kohl-163.html

Die EU plant für Kohl einen Staatsakt. Erstmalig überhaupt. Angemessen ?
Denke schon. Umter'm Strich war er schon ein leidenschaftlicher Europäer.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Edmund »

schelm hat geschrieben:(18 Jun 2017, 19:07)
Die EU plant für Kohl einen Staatsakt. Erstmalig überhaupt. Angemessen ? In Anbetracht seiner Verdienste um die deutsche Einheit, eingebettet in die europäische Einigung, zu Recht, wie ich finde.
Was soll ein EU-Staatsakt sein? Es gibt keinen EU-Staat. Vielleicht könnte das mal jemand dem EU-Extremisten aus der Steueroase erklären.

Die Umwandlung der EWG in eine EU und die Einführung des Euro in den 90er Jahren waren der bittere Preis, den Deutschland zu zahlen hatte, damit Großbriannien und Frankreich der deutschen Einheit zustimmen. Kohl war diesen Preis zu zahlen bereit und das war zum damaligen Zeitpunkt sicher auch richtig. Deshalb ist Kohl kein EU-Extremist wie Juncker, Schulz und all die anderen, die Deutschland und Europa zerstören wollen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

schelm hat geschrieben:(18 Jun 2017, 19:07)

https://www.tagesschau.de/inland/kohl-163.html

Die EU plant für Kohl einen Staatsakt. Erstmalig überhaupt. Angemessen ? In Anbetracht seiner Verdienste um die deutsche Einheit, eingebettet in die europäische Einigung, zu Recht, wie ich finde.
Schon. Man kann ihm ja vieles vorwerfen, aber für Europa hat er einiges geleistet und war auch ganz gut (genau wie sein Nachfolger Schröder) darin, besonders auf die kleineren Staaten Rücksicht zu nehmen und sie beim Integrationsprozess mitzunehmen. Das wäre in den letzten Jahren sicherlich auch manchmal konstruktiv und wünschenswert gewesen. Dass sein Kollege Mitterrand von der politischen Konkurrenz kam, hat ihn nicht daran gehindert, gemeinsam am Projekt Europa zu arbeiten und stellte das große Ganze über kleine Befindlichkeiten. Von daher ist der Staatsakt schon nachvollziehbar, auch wenn ich persönlich von solchen Veranstaltungen nicht viel halte (auch auf nationaler und regionaler Ebene).
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Alexyessin
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 16:43)

Sagen ja, belegen nicht. Ganz einfach eigentlich.
Die Wiedervereinigung war Teil des Wahlprogramms und damit auch Teil des Wahlkampfes. Wo sind jetzt deine Belege?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:49)

Die Wiedervereinigung war Teil des Wahlprogramms und damit auch Teil des Wahlkampfes. Wo sind jetzt deine Belege?
Brauch ich nicht. Die Behauptung lautet, dass die Wahl eine Zustimmung zur Wiedervereinigung war. Und die ist unbelegt. Basta!
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:51)

Brauch ich nicht. Die Behauptung lautet, dass die Wahl eine Zustimmung zur Wiedervereinigung war. Und die ist unbelegt. Basta!
Sicherlich war es eine Zustimmung zur Wiedervereinigung, schließlich hatten die Menschen ja die Wahl, welche Partei sie wählen. So was nennt sich immer noch Demokratie. Vor allem angesichts der Tatsache, das ohne November 89 der Helmut 1991 nicht wiedergewählt worden wäre. Dazu gibt es eine Menge an Studienmaterial. Im Prinzip hat der Herbst 89 und die, durch Wahlen bestätigte Wiedervereinigung, aus Kohl den Kanzler werden lassen, der er geworden ist.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von schelm »

Edmund hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:15)

Was soll ein EU-Staatsakt sein? Es gibt keinen EU-Staat. Vielleicht könnte das mal jemand dem EU-Extremisten aus der Steueroase erklären.

Die Umwandlung der EWG in eine EU und die Einführung des Euro in den 90er Jahren waren der bittere Preis, den Deutschland zu zahlen hatte, damit Großbriannien und Frankreich der deutschen Einheit zustimmen. Kohl war diesen Preis zu zahlen bereit und das war zum damaligen Zeitpunkt sicher auch richtig. Deshalb ist Kohl kein EU-Extremist wie Juncker, Schulz und all die anderen, die Deutschland und Europa zerstören wollen.
Der Preis war seinerzeit vernünftig mit Leitplanken abgesichert ( Maastricht, No Bailout ) und war hinsichtlich einer stabilen europäischen Friedensordnung auch gerechtfertigt. Wer nicht mehr ganz taufrisch ist, hat den Balkankrieg seinerzeit noch live im TV verfolgen können. Für die derzeitige EU - Politik würde sich Kohl aber sicher nicht vereinnahmen lassen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:54)

Sicherlich war es eine Zustimmung zur Wiedervereinigung,
Nö.

Der Beleg für die Kausalität fehlt immer noch.

Auf Spiegelfechtereien habe ich jetzt keinen Bock.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Teeernte »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 20:51)

Brauch ich nicht. Die Behauptung lautet, dass die Wahl eine Zustimmung zur Wiedervereinigung war. Und die ist unbelegt. Basta!
Nicht NUUUUUR -

Es ging um Wiedervereinigung UND D-Mark. Ist ein Package - Umtauschkurs von DDR- in D-Mark von 1:1 für die Kleinsparer..
Es werden nicht mehr nur Zettel gefaltet: Am 18. März 1990 ist die Wahl zur DDR-Volkskammer erstmals frei. Die Ostdeutschen entscheiden sich für zügige Wiedervereinigung und D-Mark. Beides war von Helmut Kohl versprochen worden. Die "Allianz für Deutschland", ... erreicht insgesamt 48 Prozent der abgegebenen Stimmen.

In Umfragen stets vorne liegend, gehen die Ostdeutschen der SPD kurz vor der Wahl von der Fahne. Gerade einmal magere 21,9 Prozent fahren die Roten ein.

Niedergeschlagenheit herrscht auch bei den DDR-Bürgerrechtlern. Das Bündnis 90, .. kommt auf magere 2,9 Prozent.

Erich Honeckers Erben schneiden mit 16,4 Prozent unerwartet gut ab
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2017, 21:07)

Nicht NUUUUUR -

Es ging um Wiedervereinigung UND D-Mark.
Wusste damals aber noch kein Normalsterblicher.

Die Frage hätte in der DDR lauten müssen. Wollt Ihr die Wiedervereinigung ODER die D-Mark? Beides zusammen gibbs nüsch.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von frems »

Mal sehen, ob man für Helmut I. und II. noch ein Fleckchen findet:
Berlin und die Bundeskanzler. Bisher tut sich die Stadt schwer damit, Straßen oder Plätze nach verstorbenen Regierungschefs der Bundesrepublik zu benennen. Bei Helmut Kohl dürfte das anders sein. Die Frage wird nur sein: Welche Straße oder welcher Platz könnte es werden? Da es kaum neue Anlagen gibt, müsste es wohl eine Umbenennung geben. Und dabei hat man in der Vergangenheit schon heftige Proteste ausgelöst.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/nach- ... 45944.html
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Teeernte »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 21:13)

Wusste damals aber noch kein Normalsterblicher.

Die Frage hätte in der DDR lauten müssen. Wollt Ihr die Wiedervereinigung ODER die D-Mark? Beides zusammen gibbs nüsch.
DOCH !

https://www.pinterest.de/pin/559501953686889126/

Schau die alten Plakate... Gauck noch für Bündnis 90...
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Teeernte hat geschrieben:(18 Jun 2017, 21:33)

DOCH !
Nö.

Mitterand verlangte für die Zustimmung die Abschaffung der DM.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/h ... 19608.html
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 21:00)

Nö.

Der Beleg für die Kausalität fehlt immer noch.
Also zur Wahl gestellte Sachen gelten für dich nicht als Wahlentscheidend? Das müsstest du doch jetzt mal genauer erklären.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jun 2017, 21:46)

Also zur Wahl gestellte Sachen gelten für dich nicht als Wahlentscheidend? Das müsstest du doch jetzt mal genauer erklären.
Weder Union noch SPD sin Ein-Themen-Parteien, d. h. für die Wahlentscheidung kann, muss aber nicht, eine bestimmte Sache ausschlaggebend sein. Und dass die Wiedervereinigung der Punkt wäre, der den Unionsparteien die meisten Stimmen brachte, ist nun mal nicht erwiesen.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:01)

Weder Union noch SPD sin Ein-Themen-Parteien, d. h. für die Wahlentscheidung kann, muss aber nicht, eine bestimmte Sache ausschlaggebend sein. Und dass die Wiedervereinigung der Punkt wäre, der den Unionsparteien die meisten Stimmen brachte, ist nun mal nicht erwiesen.
Der Wahlkampf 90 sowohl in der Bundesrepublik wie in der DDR ging nur über dieses eine Thema. Wiedervereinigung ja oder nein. Helmut oder Oskar. Frag doch mal ein paar Wissenschaftler, die können dir das auch noch mal genauer erklären.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Teeernte »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:01)

Weder Union noch SPD sin Ein-Themen-Parteien, d. h. für die Wahlentscheidung kann, muss aber nicht, eine bestimmte Sache ausschlaggebend sein. Und dass die Wiedervereinigung der Punkt wäre, der den Unionsparteien die meisten Stimmen brachte, ist nun mal nicht erwiesen.
Ausschlaggebend ist das Package.
Mit einem solchen Ergebnis hatte niemand gerechnet, weder was die Höhe des Sieges für die CDU und die „Allianz“ noch das Ausmaß des Scheiterns der SPD anbelangte. Erstaunlich war zudem, wie stark die PDS geblieben war. Viele Bürgerrechtler mussten einsehen, dass die DDR-Bevölkerung anders dachte als etwa der runde Tisch, auf dessen letzter Sitzung am 14. März noch nach monatelanger Arbeit ein Verfassungsentwurf für eine eigenständige DDR verabschiedet worden war. Auf alle Fälle wusste nun jeder, was eine Mehrheit der DDR-Bürger wollte: die deutsche Einheit so rasch wie möglich und vor allem die D-Mark.
...Bürgerrechtler Bündnis 90 = für eigenständige DDR
Zum ersten Mal erlebte die DDR einen richtigen Wahlkampf. Das wichtigste Thema darin war, wie schnell, unter welchen Bedingungen und auf welchem Weg ein Zusammenschluss mit der Bundesrepublik möglich und wann die D-Mark auch im Osten Zahlungsmittel sein würde. Am 1. März stellte die „Allianz“ ihren gemeinsamen Wahlaufruf vor, überschrieben mit „Freiheit und Wohlstand - nie wieder Sozialismus“. Die „Allianz“ sprach sich für eine rasche Vereinigung mit der Bundesrepublik aus, und zwar nach Artikel 23 des Grundgesetzes.

Mit einem solchen Ergebnis hatte niemand gerechnet....weil die Deppen mit ner Telefonumfrage ...nur die alten Genossen erreichte..
Erstmals erlebten die DDR-Bürger Prognosen und Hochrechnungen.
Dann kam der Wahltag heran. Die SPD war siegesgewiss. Überall im Land wurden die Büffets für die Wahlparty aufgebaut. :D :D :D
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:16)

Der Wahlkampf 90 sowohl in der Bundesrepublik wie in der DDR ging nur über dieses eine Thema. Wiedervereinigung ja oder nein. Helmut oder Oskar. Frag doch mal ein paar Wissenschaftler, die können dir das auch noch mal genauer erklären.
Ich brauche keine Wissenschaftler, ich war dabei. Sie fand am 2. Dezember statt, 2 Monate NACH der Wiedervereinigung!
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Teeernte »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:25)

Ich brauche keine Wissenschaftler, ich war dabei. Sie fand am 2. Dezember statt, 2 Monate NACH der Wiedervereinigung!
...im Westen.

Im Osten wollte die SPD ein neues Land...
"Wir haben den Weg geebnet zu einem sozialen und demokratischen Deutschland in einem sozialen und demokratischen Europa. Deshalb rufe ich an dieser Stelle alle DDR-Bürger auf, bleibt doch in diesem Land. Ihr seht, hier entwickelt sich wirklich etwas Neues. Eine wirkliche Alternative."
Eine Alternative zum Westen...
Abgeschlossen wird der Kongress mit einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz in Berlin. Als Ehrengast spricht der Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper. Den Personenschutz für ihn in Ostberlin stellte die Staatssicherheit. Anschließend ziehen Teilnehmer nach Friedrichshain zum Denkmal der Gefallenen der Novemberrevolution von 1918...
In ihrer ersten Außen- und Sicherheitspolitischen Erklärung der SPD in der DDR und in der BRD, am 12.02.1990, ist für ein vereintes Deutschland weder die Mitgliedschaft in der Nato noch im Warschauer Vertrag vorgesehen. Stattdessen soll die Bundesrepublik in einem europäischen Sicherheitssystem eingebunden sein. In ihrem wirtschaftspolitischen Programm, am 14.02.1990, spricht sich die SPD in der DDR für eine ökologisch orientierte soziale Marktwirtschaft aus. Für Mitbestimmung der Arbeitnehmer und die Bürger sollen als Verbraucher über die Produktion entscheiden. Das Bekenntnis zum "Demokratischer Sozialismus", wie ihn die West-SPD in ihrem Programm stehen hat, wird nicht übernommen.
SPD war für "DDR Light" - auch im Westen...

Da ist Dir sicher was entgangen...
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von aleph »

Es soll ja Leute geben, die sind für die europäische Einigung, halten aber die deutsche Einigung für einen Fehler.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von gödelchen »

Alexyessin hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:16)

Der Wahlkampf 90 sowohl in der Bundesrepublik wie in der DDR ging nur über dieses eine Thema. Wiedervereinigung ja oder nein. Helmut oder Oskar. Frag doch mal ein paar Wissenschaftler, die können dir das auch noch mal genauer erklären.
Er rafft es nicht, merken tut er nichts. Beschäftigen will er sich nicht. Mehr als ein Satz kriegt er nicht raus.

Es ist halt so, wie es vom Sept bis Dez 90 gelaufen ist wie es die Wissenschaftler schreiben. Die Bundestagswahl wurde so spät angesetzt um ein " Plebiszit" ( s. alles überlagerndes Wahlkampfthema) für die getroffenen Vereinbarung zwischen zwei Staaten zu erlangen. Dies ist nach Auffassung von Staatsrechtlern ein notwendiger ( nicht zwingender) Schritt in einem demokratisch verfassten Land um Legitimität und Legalität in Gleichschritt zu bekommen. So es war, so es ist und so es bleibt.

Frau May hat ähnliches zur "Legitimierung" der Schritte zum Brexit hin durchgeführt. Nur leider mit schwierigem Ausgang. Anders als Helmut mit seinen blühenden Landschaften.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Skull »

aleph hat geschrieben:(19 Jun 2017, 04:28)

Es soll ja Leute geben, die sind für die europäische Einigung, halten aber die deutsche Einigung für einen Fehler.
Welche Leute halten die Wiedervereinigung für einen Fehler ?
Vor allen Dingen, für was für einen Fehler ? :D

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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von busse »

Also Fakt war das die Wiedervereinigung absolutes Ankerthema der damaligen Wahlen war. Deshalb sind die Grünen auch gescheitert, in der Schule würde man sagen Thema verfehlt.
Die DDR Bevölkerung hat bei der ersten freien und geheimen Wahl die Allianz für Deutschland massiv gewählt, der Grund war , man wollte nicht wieder Teil eines weiteren Experimentes sein. Das haben damals weder SPD, Grüne und Bündnis verstanden. Die PDS'ler sowieso nicht.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von garfield336 »

busse hat geschrieben:(19 Jun 2017, 08:26)

Also Fakt war das die Wiedervereinigung absolutes Ankerthema der damaligen Wahlen war. Deshalb sind die Grünen auch gescheitert, in der Schule würde man sagen Thema verfehlt.
Die DDR Bevölkerung hat bei der ersten freien und geheimen Wahl die Allianz für Deutschland massiv gewählt, der Grund war , man wollte nicht wieder Teil eines weiteren Experimentes sein. Das haben damals weder SPD, Grüne und Bündnis verstanden. Die PDS'ler sowieso nicht.
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Genau das meine ich! Zumindest im Osten gab es ein klares Mandat für eine Wiedervereinigung.

Ob dies im Westen genauso klar war, ist nicht zu 100% nachvollziehbar, weil es so direkt keine Abstimmung zu diesem Thema gab.
Dennoch denke ich das die Mehrheit dafür war.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Jun 2017, 22:25)

Ich brauche keine Wissenschaftler, ich war dabei. Sie fand am 2. Dezember statt, 2 Monate NACH der Wiedervereinigung!
Trotzdem ergäbe deine Argumentation nur dann Sinn, wenn sich die Mehrheit in den alten Bundesländern gegen die CDU / FDP ausgesprochen hätte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestag ... C3.A4ndern

Wir können dann mal gerne nachzählen..........
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

gödelchen hat geschrieben:(19 Jun 2017, 07:26)

Die Bundestagswahl wurde so spät angesetzt um ein " Plebiszit" ( s. alles überlagerndes Wahlkampfthema) für die getroffenen Vereinbarung zwischen zwei Staaten zu erlangen.
Sie wurde nicht "spät angesetzt", sondern vorgezogen, Du Konrad S. :D

All das Gefasel von Legitimation und dgl. hilft nicht: An der Wahl lässt sich keine Zustimmung für die Wiedervereinigung ableiten. Zumal sie nach dem Ereignis stattfand.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von garfield336 »

aleph hat geschrieben:(19 Jun 2017, 04:28)

Es soll ja Leute geben, die sind für die europäische Einigung, halten aber die deutsche Einigung für einen Fehler.
Naja diese Leute mögen vermutlich nur die "Westeuropäische Einigung" und hielten eine öffnung gegen Osten per se für falsch.
In Westeuropa gab es durchaus bedenken, dass beides gelingen könnte, Viele wollten kein zu "starkes" Deutschland.

Es ist aber Kohl gelungen, die Wiedervereinigung durchzuziehen, gleichzeitig die Westeuropäer bei Laune zu halten und dazu noch Deutschland in der Nato zu halten. Dieser Spagat war alles andere als Trivial und ist ihm nicht in den Schoss gefallen. Er hat das friedlich hingekriegt, das mus man ihm hochanrechnen.
Weil das alles geklappt hat, mus man sagen dass die Bedenken am Anfang unbegründet geblieben sind.
Er hat sich das durch seine Freundschaft zu Mitterand und Gorbatschov erarbeitet. Nur Thatcher legte sich etwas quer, die war aber alleine bei ihrer Abneigung.


Ein zu starkes Deutschland kann es dennoch jetzt geben, das liegt aber nicht an Deutschland selbst sondern am Brexit. Das britische Gegengewicht in der EU wird massiv fehlen. :|
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:13)

Trotzdem ergäbe deine Argumentation nur dann Sinn, wenn sich die Mehrheit in den alten Bundesländern gegen die CDU / FDP ausgesprochen hätte.
Ach was. Der Käse war nun mal schon gegessen. Bislang wurde ja so getan, als ob da überhaupt noch eine Wahl bestanden hätte. Erst nach dem Hinweis, dass die Wahl 2 Monate NACH der WV stattfand, kommen nun solche Verrenkungen.

Die Lage war etwa die:

Kohl - zahlen wir aus der Portokasse
Lafo- wird scheißndrecknteuer

Also wählt der Schnäppchenjäger den mit dem kleineren Preis. Zurückdrehen konnte man es eh nicht mehr.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 09:47)



Ob dies im Westen genauso klar war, ist nicht zu 100% nachvollziehbar, weil es so direkt keine Abstimmung zu diesem Thema gab.
Eben
garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 09:47)
Dennoch denke ich das die Mehrheit dafür war.
Durchaus möglich, aber halt nicht durch die im Nachgang stattfindende Wahl, belegt.
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garfield336
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von garfield336 »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:22)

Eben



Durchaus möglich, aber halt nicht durch die im Nachgang stattfindende Wahl, belegt.
Bei der Wahl ging es eher um das weidere Vorgehen. Die Einigung war doch bereits bei der Wahl vollzogen ^^.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:19)

Ach was. Der Käse war nun mal schon gegessen. Bislang wurde ja so getan, als ob da überhaupt noch eine Wahl bestanden hätte. Erst nach dem Hinweis, dass die Wahl 2 Monate NACH der WV stattfand, kommen nun solche Verrenkungen.

Die Lage war etwa die:

Kohl - zahlen wir aus der Portokasse
Lafo- wird scheißndrecknteuer

Also wählt der Schnäppchenjäger den mit dem kleineren Preis. Zurückdrehen konnte man es eh nicht mehr.
Komisch das du jetzt rudern musst. Hätte es deiner Meinung nach nicht Sinn gemacht, wenn die Mehrheit der BRD nicht für die Union/FDP gestimmt hätte?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:25)

Bei der Wahl ging es eher um das weidere Vorgehen. Die Einigung war doch bereits bei der Wahl vollzogen ^^.
U.a davon schreibe ich seit ein paar Seiten. ;)
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von aleph »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:15)

Naja diese Leute mögen vermutlich nur die "Westeuropäische Einigung" und hielten eine öffnung gegen Osten per se für falsch.
In Westeuropa gab es durchaus bedenken, dass beides gelingen könnte, Viele wollten kein zu "starkes" Deutschland.

Es ist aber Kohl gelungen, die Wiedervereinigung durchzuziehen, gleichzeitig die Westeuropäer bei Laune zu halten und dazu noch Deutschland in der Nato zu halten. Dieser Spagat war alles andere als Trivial und ist ihm nicht in den Schoss gefallen. Er hat das friedlich hingekriegt, das mus man ihm hochanrechnen.
Weil das alles geklappt hat, mus man sagen dass die Bedenken am Anfang unbegründet geblieben sind.
Er hat sich das durch seine Freundschaft zu Mitterand und Gorbatschov erarbeitet. Nur Thatcher legte sich etwas quer, die war aber alleine bei ihrer Abneigung.


Ein zu starkes Deutschland kann es dennoch jetzt geben, das liegt aber nicht an Deutschland selbst sondern am Brexit. Das britische Gegengewicht in der EU wird massiv fehlen. :|
Es gibt auch heute noch Leute, die die deutsche Einheit für einen Fehler halten. Auch hier in diesem Forum äußern sich Leute so. Ich werde natürlich keine Namen nennen, aber sogar einem unaufmerksamen Leser wie mir fällt das auf.

Ich kann nur mutmaßen: die Kosten der Einheit, soziale Probleme und der Rechtsradikalismus könnten diese Leute bewogen haben, sich so zu äußern.


Wenn dem so wäre, müsste ich entgegen halten: soziale Unterschiede und Spannungen sind innerhalb Europas noch größer, man zahlt für Europa wesentlich mehr, als für die neuen Bundesländer, auch in Europa gibt es Rechtsextremismus und letztendlich weiß man nicht, ob die Einigung Europas gelingt, während die neuen Bundesländer sich auf alle Fälle in einem Staat mit Westdeutschland befinden, hier sind also Fakten geschaffen, die in der EU erst mal geschaffen werden müssen. Selbst wenn man eine europäische Regierung mit einer europäischen Politik in den relevanten Sektoren (Wirtschaft, Innenpolitik, Verteidigung, Finanzen) hinbekommen würde, ist nicht garantiert, dass das Modell erfolgreich sein wird. Die Risiken sind höher, als bei der deutschen Einheit. Natürlich gewinnt man auch mehr, keine Frage.

Man weiß nicht, ob Russland heute einer deutschen Einheit zustimmen würde.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Alexyessin hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:27)

Komisch das du jetzt rudern musst. Hätte es deiner Meinung nach nicht Sinn gemacht, wenn die Mehrheit der BRD nicht für die Union/FDP gestimmt hätte?
Hä?

Wer rudert denn hier?

Ich bleibe dabei, dass die Wahl keine Aussagekraft bezüglich der WV hat.

Die Gründe für s/g habe ich doch genannt. Etwas überspitzt vielleicht, aber doch verständlich?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

aleph hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:28)

Es gibt auch heute noch Leute, die die deutsche Einheit für einen Fehler halten. Auch hier in diesem Forum äußern sich Leute so. Ich werde natürlich keine Namen nennen, aber sogar einem unaufmerksamen Leser wie mir fällt das auf.

Ich kann nur mutmaßen: die Kosten der Einheit, soziale Probleme und der Rechtsradikalismus könnten diese Leute bewogen haben, sich so zu äußern.
Ein paar Nachteile hast Du benannt.

Hatte die WV für die Bürger der alten Länder auch Vorteile? Oder wenigstens einen?
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Skull »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:14)

All das Gefasel von Legitimation und dgl. hilft nicht:
An der Wahl lässt sich keine Zustimmung für die Wiedervereinigung ableiten. Zumal sie nach dem Ereignis stattfand.
WÄRE... völlig egal.

In der Bundesrepublik Deutschland war die Wiedervereinigung verfassungsgebotener Auftrag und ... ZIEL. :)

Das ist OBERSTE Legitimation. ;)

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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von garfield336 »

gödelchen hat geschrieben:(19 Jun 2017, 07:26)
Die Bundestagswahl wurde so spät angesetzt um ein " Plebiszit" ( s. alles überlagerndes Wahlkampfthema) für die getroffenen Vereinbarung zwischen zwei Staaten zu erlangen.
Was war daran spät ?
Das war gerade mal 2 Monate nach der Wiedervereinigung. Viel früher hätte man diese Wahl sicher nicht abhalten können,

Was fehlte, war eine Westdeutsche Bundestagswahl um den Einigungsvertrag abzusegnen.
Das gab es tatsächlich nicht. Heisst aber nicht das er deswegen falsch war.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Skull »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:32)

Hatte die WV für die Bürger der alten Länder auch Vorteile? Oder wenigstens einen?
Was ist das denn für eine DÄMLICHE Frage ?

Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Verbesserung der Lebensqualität sind Vorteile on masse.

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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Skull hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:34)

WÄRE... völlig egal.

In der Bundesrepublik Deutschland war die Wiedervereinigung verfassungsgebotener Auftrag und ... ZIEL. :)

Das ist OBERSTE Legitimation. ;)

mfg
Das ist wenigstens mal ein stichhaltiges Argument. :thumbup:
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Skull hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:37)

Was ist das denn für eine DÄMLICHE Frage ?

Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Verbesserung der Lebensqualität sind Vorteile on masse.

mfg
Die gab es vorher in den alten BL nicht?

Die Lebensqualität hat sich eher verschlechtert.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

garfield336 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:35)

Was war daran spät ?
Turnusgemäß stand die BTW erst 1991 an.... :D
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Skull »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:40)

Die gab es vorher in den alten BL nicht?
Man konnte aber nicht als "Altbundesbürger" mal so eben in die DDR oder andere Osteuropäische Staaten.
Auch nicht nach Länder wie Vietnam und Kambodscha.
Noch weniger konnte man auf Rechtsstaatlichkeit in Bezug auf diese Länder vertrauen.
Oder Verwandte und Freunde einfach und zwanglos besuchen.
Dort wirtschaftlich tätig werden, Eigentum erwerben.

Oder oder oder...

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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:32)

Ein paar Nachteile hast Du benannt.

Hatte die WV für die Bürger der alten Länder auch Vorteile? Oder wenigstens einen?
Ja, zumindest persönlich. Wir konnten unsere Familien wieder zusammenführen die seit 1946 in den beiden getrennten Staaten gelebt haben.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Dieter Winter »

Skull hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:47)

Man konnte aber nicht als "Altbundesbürger" mal so eben in die DDR oder andere Osteuropäische Staaten.
Doch. Nach dem Mauerfall ging das. Mit der damaligen CSSR haben wir uns ja auch nicht "wiedervereinigt". Trotzdem war und ist ein Grenzübertritt seither völlig unproblematisch.
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Re: Helmut Kohl ist tot.

Beitrag von Alexyessin »

Dieter Winter hat geschrieben:(19 Jun 2017, 10:40)

Die Lebensqualität hat sich eher verschlechtert.
Das ist deine subjektive Einschätzung. Die Rezession Anfang der 90er traf ja nicht nur Deutschland sondern auch die USA zum Beispiel
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