Kohl (und seinen Beratern, wobei wir da wieder bei Kohl sind, weil er eben auch bereit war, auf sie zu hören) war die "alternativlosigkeit" des gewählten wirtschaftspolitischen Verfahrens klar, nur hat er es eben werbetechisch schöner verpackt als andere.That's me hat geschrieben:(19 Jun 2017, 16:14)
Es geht doch darum, dass bei der Umstrukturierung hätte geholfen werden sollen, statt einen ganzen maroden Staat komplett aufzukaufen, bzw. verkaufen.
Z. B. der erste FCKW freie Kühlschtrank wurde 1992 in Sachsen gebaut.
Stichwort Treuhand dürfte genügen. In diesem Zusammenhang kann man genug Beispiele finden, die ich nun wahrlich nicht alle heraussuche. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/p ... 39388.html
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680613.html
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/ ... ckt-599608
– Quelle: http://www.mz-web.de/599608 ©2017
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-16961425.html
http://www.deutschlandfunkkultur.de/die ... _id=191759
Also such selbst. Man muss nicht für alle historisch aufgedeckten Skandale Quellen liefern.
Richtig, darum hätte aber dennoch Aufbauhilfe unter eigener Regie der "DDR" gegeben werden können. Sinnvol sanieren, statt im Rasenmäherprinzip zu privatisieren, auch noch ohne entsprechenden vertraglichen Verpflichtungen der Käufer/Investoren, diese "blühenden Landschaften" auch zum Blühen zu bringen und Arbeitsplätze zu schaffen/erhalten.
Geld hat es ohnehin gekostet, und die Treuhand hat dies nicht verhindert, sondern mehr Verluste gemacht, als nötig gewesen wären.
Ein kontrafaktische Entwicklung der DDR ohne Wiedervereinigung kann man in unserer Nähe betrachten - die ČR.
1989 waren die DDR und die ČSSR wirtschaftlich auf einem vergleichbaren Stand (1938 war die ČSR wirtschaftlich dem DR übrigens um Welten vorraus, aber das ist ein anderes Thema)
Die Ablegung des Sozialismus fand fast zeitgleich statt.
Die ČR hat sich selbst entwickelt, Sprachbarriere und (bis zum EU-Beitritt) fehlende Niederlassungsmöglichkeit im Westen begünstigten eigene Entwicklung sogar.
Ergebnis:
- deutlich stärkere Vermauschelung ehemaligen Staatseigentums (unter Altkadern) als bei der Treuhand
- deutlich niedrigere Arbeitnehmerlöhne
- deutlich verzögerte Erhöhung der Lebensqualität (Städte, etc.)
- deutlich höheres wirtschaftliches Auseinanderklaffen der ökonomischen Schichten
- langer Zeitraum, bis sich der Rechtsstaat gegen den "Wildweststaat" durchsetzten konnte.
Einziger Vorteil: Die Arbeitslosigkeit war (vor allem in den Grenzgebieten während der Zeit niedriger als in Ostdeutschland.
Dennoch hätte ein vergleichbarer Werdegang in einer reformierten DDR m.E. West- und Ostdeutschen mehr Probleme bereitet, als der Weg, den Kohl beschritt.