Höcke: Denkmal der Schande

Moderator: Moderatoren Forum 2

CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

odiug hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:28)

'Tschuldige mal ... Soldaten der Ostfront hatten Heimurlaub.
Natuerlich sprach man am Kuechentisch darueber, was da geschah.
Warum sind denn die Ostpreussen geflohen ?
Weil sie wussten was da auf sie zurueckfaellt, wie sich die Deutschen im Osten auffuehrten und sie Angst haben mussten, dass ihnen nun das Gleiche droht.
Und jeder sah, was mit den Juden passierte ... hatten ja einen Stern zu tragen.
Die Rassengesetze des spaeteren Kanzleramtschef Globke unter Adenauer waren oeffentliche Gesetze.
Man hatte ja in Bonn nach der Entfuehrung von Eichmann und dem Prozess in Israel angst, die holen den Globke als naechstes.
Ein Terrorregime funktioniert nur, wenn der Terror auch wirkt.
Terror, von dem keiner weiss, ist sinnlos.
Natuerlich wussten die Leute, was in den Kzs vor sich ging ... nicht im Detail, aber sie wussten es.
Und ich werfe niemanden vor, nicht aktiv Widerstand geleistet zu haben ... dazu gehoert ein Charakter, den auch ich mir nicht anmasse.
Aber danach einfach zu schweigen, die Kriegsverbrecher zu decken, von Siegerjustiz zu schwafeln, Fritz Bauer einen Nestbeschmutzer zu nennen und den "Herrenreiter" Neckermann als Mann des Wirtschaftswunders zu verehren ... das ist, was man der Generation der zu fueh geborenen vorwerfen muss.
Und den Rattenfaengern, die das immer noch machen schon gleich dreimal :mad2:
Also hoer doch auf und schaem dich :rolleyes:
Meine Mutter schwor, bei allem was ihr heilig ist, dass sie nur von Arbeitslagern hörte aber niemals von diesen schlimmen Gräueltaten! Und so ging es dem weit überwiegenden Großteil der Bevölkerung!
Ganz gewiss schäme ich mich meiner Mutter nicht, im Gegenteil, ich habe keine Veranlassung, ihr nicht zu glauben!
Deine anderen Einwürfe bestreitet kein Mensch. Es geht aber darum, ob die Bevölkerung von diesen speziellen Gräueltaten gewusst haben kann. Vielleicht einige wenige, vielleicht haben sich auch einige Gerüchte gegen Ende des Krieges eingestellt, aber die Bevölkerung wurde nicht informiert ... und das ist verifiziert.
Ich finde es übrigens eine Riesensauerei, dass einige User hier dreckigerweise andeuten, dass man aufgrund so einer Diskussion die Ereignisse selbst in Frage stellen könnte. Schmutzig!
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:48)

Meine Mutter schwor, bei allem was ihr heilig ist, dass sie nur von Arbeitslagern hörte aber niemals von diesen schlimmen Gräueltaten! Und so ging es dem weit überwiegenden Großteil der Bevölkerung!
Ja, meine Mutter behauptet auch, das ihr Vater bei der Polizei war, derweilen war er bei der SS. Das ist normal, das nennt sich Verdrängung. Genau so viel zugeben, das ja nicht weiter geredet werden muss.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
PeterK
Beiträge: 14062
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:48)
Es geht aber darum, ob die Bevölkerung von diesen speziellen Gräueltaten gewusst haben kann.
Wie gesagt: Meine Großeltern wussten (belegbar) von den Euthanasie-Programmen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

Welfenprinz hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:40)

Ich bin ziemlich fassungslos,weil ich so ne scheisse im wirklichen Leben seit 25 Jahren odeer so eigentlich nicht mehr gehört habe.
Bin ich isoliert oder das internet?
Du bist nicht isoliert. Wir sehen doch alle sehr genau, dass solchen Einzelmeinungen, niemand habe etwas gewusst, heftig widersprochen wird. Von mehreren Usern. Und ich muss schon sagen, das hat mich gerade sehr beeindruckt. Denn auch ich glaubte streckenweise, hier alleine zu sein mit meiner Meinung über die Nazizeit. Bis du und andere dann ihre Erfahrungen schilderten und ihre Meinung sehr deutlich sagten. Auch schön drastisch und sarkastisch zum Teil. Danke. Wenn es euch nämlich hier nicht gäbe, wäre ich längst weg.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jan 2017, 15:13)

Es ist problemlos möglich, beides parallel laufen zu lassen.
Eine "Bekämpfung" der AfD ist ein nebulöses Vorhaben, dass mit Massnahmen einhergeht, die rechtsstaatlich eine Gratwanderung darstellen können und letztlich noch mehr Anhänger generiert.
Mein Vorschlag, die Ursachen der AfD zu beseitigen, ist dagegen konkret, ganz unabhängig von der AfD selbst und ist in jedem Fall dazu geeignet, den sozialen Frieden unter deutschen Staatsbürgern zu erhalten und zu verbessern. DIE sind schliesslich der Staat.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:54)

Ja, meine Mutter behauptet auch, das ihr Vater bei der Polizei war, derweilen war er bei der SS. Das ist normal, das nennt sich Verdrängung. Genau so viel zugeben, das ja nicht weiter geredet werden muss.
Dein Opa war vielleicht bei der SS, meiner nicht!
Zuletzt geändert von CaptainJack am Mo 30. Jan 2017, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:28)

'Tschuldige mal ... Soldaten der Ostfront hatten Heimurlaub.
Natuerlich sprach man am Kuechentisch darueber, was da geschah.
Warum sind denn die Ostpreussen geflohen ?
Weil sie wussten was da auf sie zurueckfaellt, wie sich die Deutschen im Osten auffuehrten und sie Angst haben mussten, dass ihnen nun das Gleiche droht.
Und jeder sah, was mit den Juden passierte ... hatten ja einen Stern zu tragen.
Die Rassengesetze des spaeteren Kanzleramtschef Globke unter Adenauer waren oeffentliche Gesetze.
Man hatte ja in Bonn nach der Entfuehrung von Eichmann und dem Prozess in Israel angst, die holen den Globke als naechstes.
Ein Terrorregime funktioniert nur, wenn der Terror auch wirkt.
Terror, von dem keiner weiss, ist sinnlos.
Natuerlich wussten die Leute, was in den Kzs vor sich ging ... nicht im Detail, aber sie wussten es.
Und ich werfe niemanden vor, nicht aktiv Widerstand geleistet zu haben ... dazu gehoert ein Charakter, den auch ich mir nicht anmasse.
Aber danach einfach zu schweigen, die Kriegsverbrecher zu decken, von Siegerjustiz zu schwafeln, Fritz Bauer einen Nestbeschmutzer zu nennen und den "Herrenreiter" Neckermann als Mann des Wirtschaftswunders zu verehren ... das ist, was man der Generation der zu fueh geborenen vorwerfen muss.
Und den Rattenfaengern, die das immer noch machen schon gleich dreimal :mad2:
Also hoer doch auf und schaem dich :rolleyes:
Toller Kommentar :thumbup: Wenn das nicht hilft jetzt, dann weiß ich auch erst mal nicht weiter.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:04)

Dein Vater war vielleicht bei der SS, meiner nicht!
.... Opa, nicht Vater ,,,,
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:05)

.... Opa, nicht Vater ,,,,
Mitlesen und begreifen ist nicht so sein Ding.
Hat er ja schon mehrfach dargelegt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

PeterK hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:57)

Wie gesagt: Meine Großeltern wussten (belegbar) von den Euthanasie-Programmen.
Wenn die dieses Insiderwissen belegen konnten? ... waren die beteiligt!?
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53019
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:00)

Eine "Bekämpfung" der AfD ist ein nebulöses Vorhaben, dass mit Massnahmen einhergeht, die rechtsstaatlich eine Gratwanderung darstellen können und letztlich noch mehr Anhänger generiert.
Mein Vorschlag, die Ursachen der AfD zu beseitigen, ist dagegen konkret, ganz unabhängig von der AfD selbst und ist in jedem Fall dazu geeignet, den sozialen Frieden unter deutschen Staatsbürgern zu erhalten und zu verbessern. DIE sind schliesslich der Staat.

Thor, das schnell zusammengeschusterte Parteiprogramm, sowie getroffene Aussagen in schöner Regelmäßigkeit sachlich zu zerpflücken und die konstanten Provokationen, so sie nicht den Tatbestand einer Straftat erfüllen, weitestgehend zu ignorieren, das kann ich ohne jegliche Gratwanderung, während unterdessen die Maßnahmen, um der AfD das Protestpotential zu nehmen, weiterlaufen. Diese sind längst eingeläutet.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53019
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:24)

Ach hör doch auf mit diesen Märchen der unwissenden großen Maße. Es sind Menschen verschwunden und viele hat es aber nicht interessiert wohin oder warum.
Der Mensch per se ist neugierig genug, dass es ihn interessiert. Nur war die Erkenntnis, was unter "judenfrei" zu verstehen war, so barbarisch, dass man es vorzog so zu tun, als ob die Gedanken nicht das korrekte Fazit aus den NS Nachrichten und Vorhaben gezogen hätten. Insofern ist das damalige, "das haben wir nicht gewusst" ebenso verlogen, wie das heutige "das konnten sie nicht wissen".
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 53019
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von JJazzGold »

Welfenprinz hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:40)

Ich bin ziemlich fassungslos,weil ich so ne scheisse im wirklichen Leben seit 25 Jahren odeer so eigentlich nicht mehr gehört habe.
Bin ich isoliert oder das internet?
Weder noch, es ist der singulär politisch angeregte gesellschaftliche Wandel, der Relativierung und Verleugnung wieder salonfähig machen möchte. ES war immer schon vorhanden, weitergegeben von Generation zu Generation, nur hebt es jetzt, animiert durch Vorbilder wie Höcke, wieder öffentlich sein dreckiges Haupt
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
PeterK
Beiträge: 14062
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:07)
Wenn die dieses Insiderwissen belegen konnten? ... waren die beteiligt!?
Das war kein "Insiderwissen". Die wussten, was die "Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten" mit ihrer Tochter vorhatte - und haben es glücklicherweise verhindern können.
Zuletzt geändert von PeterK am Mo 30. Jan 2017, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:43)

Eben, deshalb habe ich ja auch von politischem "Aktionismus" geschrieben. Der Unterschied ist klar?
Die Verteidigung der Demokratie gegen Angriffe von rechts - wie es Martin Schulz als Programmatik formuliert - ist ja kein "Aktionismus", sondern eine pro-aktive Positionierung.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Nele28

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Nele28 »

odiug hat geschrieben:(30 Jan 2017, 11:28)

'Tschuldige mal ... Soldaten der Ostfront hatten Heimurlaub.
Natuerlich sprach man am Kuechentisch darueber, was da geschah.
Warum sind denn die Ostpreussen geflohen ?
Weil sie wussten was da auf sie zurueckfaellt, wie sich die Deutschen im Osten auffuehrten und sie Angst haben mussten, dass ihnen nun das Gleiche droht.
Und jeder sah, was mit den Juden passierte ... hatten ja einen Stern zu tragen.
Die Rassengesetze des spaeteren Kanzleramtschef Globke unter Adenauer waren oeffentliche Gesetze.
Man hatte ja in Bonn nach der Entfuehrung von Eichmann und dem Prozess in Israel angst, die holen den Globke als naechstes.
Ein Terrorregime funktioniert nur, wenn der Terror auch wirkt.
Terror, von dem keiner weiss, ist sinnlos.
Natuerlich wussten die Leute, was in den Kzs vor sich ging ... nicht im Detail, aber sie wussten es.
Und ich werfe niemanden vor, nicht aktiv Widerstand geleistet zu haben ... dazu gehoert ein Charakter, den auch ich mir nicht anmasse.
Aber danach einfach zu schweigen, die Kriegsverbrecher zu decken, von Siegerjustiz zu schwafeln, Fritz Bauer einen Nestbeschmutzer zu nennen und den "Herrenreiter" Neckermann als Mann des Wirtschaftswunders zu verehren ... das ist, was man der Generation der zu fueh geborenen vorwerfen muss.
Und den Rattenfaengern, die das immer noch machen schon gleich dreimal :mad2:
Also hoer doch auf und schaem dich :rolleyes:
Nicht zu vergessen! Es gab viele hochrangige deutsche Offiziere jüdischer Herkunft, die Seite an Seite für Deutschland gekämpft haben. Und angesehene Juden immitten der Gesellschaft, die plötzlich abgeholt wurden. Angeblich in ein Arbeitslager eingesperrt zum Arbeiten? Selbst wenn es dass "nur" gewesen wäre, schon schlimm genug.
Möchte nicht wissen, wieviele Unternehmer sich den Zwangsarbeitern bedienten und ausbeuteten, die danach auf hohem Roß sitzend von nichts mehr wissen wollten.

Nicht jeder hatte die Courage wie die Geschwister Scholl, die die Wahrheit mit ihrem jungen Leben bezahlen mußten.
Aber dass bis heute diese Verdrängung wider besseren Wissen geübt wurde und immer noch wird, ist nicht nachvollziehbar.
Die heute noch lebenden Zeitzeugen, die unter dem verbrecherischen Regimes litten und nach langer Zeit in der Lage sind, darüber zu berichten und zu verzeihen, das zeigt Größe.
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

PeterK hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:34)

Das war kein "Insiderwissen". Die wussten, was die Reichsarbeitsgemeinschaft Heil- und Pflegeanstalten mit ihrer Tochter vorhatte - und haben es glücklicherweise verhindern können.
Das ist "Insiderwissen" aufgrund der Tochter ... hat aber absolut nichts mit dem Wissen des überwiegenden Teils der damaligen Bevölkerung zu tun!
Nochmals, meine Mutter, die in einer weit entfernten Großstadt wohnte, hatte überhaupt keine Chance Infos (gar über den Holocaust) zu bekommen. Völlig unmöglich! ... und warum sollten ihre Verwandten und Bekannten diese Möglichkeit haben?
PeterK
Beiträge: 14062
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:40)
Das ist "Insiderwissen" aufgrund der Tochter.
Falsch. Als die RAG-Tante bei ihnen auftauchte, wussten sie bereits, worum es ging. Der "Krieg gegen die Kranken" war bekannt.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38567
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:40)

Das ist "Insiderwissen" aufgrund der Tochter ... hat aber absolut nichts mit dem Wissen des überwiegenden Teils der damaligen Bevölkerung zu tun!
Nochmals, meine Mutter, die in einer weit entfernten Großstadt wohnte, hatte überhaupt keine Chance Infos (gar über den Holocaust) zu bekommen. Völlig unmöglich! ... und warum sollten ihre Verwandten und Bekannten diese Möglichkeit haben?
Sie konnte also nicht bis 3 zählen?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:19)

Der Mensch per se ist neugierig genug, dass es ihn interessiert. Nur war die Erkenntnis, was unter "judenfrei" zu verstehen war, so barbarisch, dass man es vorzog so zu tun, als ob die Gedanken nicht das korrekte Fazit aus den NS Nachrichten und Vorhaben gezogen hätten. Insofern ist das damalige, "das haben wir nicht gewusst" ebenso verlogen, wie das heutige "das konnten sie nicht wissen".
Richtig.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:04)

Dein Opa war vielleicht bei der SS, meiner nicht!
Es war ein Beispiel für die noch immer gelebte Verdrängung zu diesem Themenbereich.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

PeterK hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:46)

Falsch. Als die RAG-Tante bei ihnen auftauchte, wussten sie bereits, worum es ging. Der "Krieg gegen die Kranken" war bekannt.
war auch der Holocaust bekannt?
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Quatschki »

relativ hat geschrieben:(30 Jan 2017, 10:30)

Die "Judensäuberung" aus der deutschen Gesellschaft war wohl in jeden kleinen Städtchen in Deutschland für jeden sichtbar.
In vielen Gegenden gab es gar keine Juden.
Eine halbe Million insgesamt 1933, 1/3 davon in Berlin, ein weiteres Drittel verteilt auf 5 oder 6 andere Metropolen wie Frankfurt, Köln oder Hamburg.

Du brauchst doch nur mal eine zahlenmäßgi vergleichbar große Migrantengruppe nehmen, also z.B. Kurden oder Rumänen
und schauen, wieviele Berührungspunkte du zu denen hast und ob es dir überhaupt auffallen würde, wenn da plötzlich jemand anderes wohnt.
Man hat doch im Alltag ganz andere Sorgen, zumal wenn sich die Ereignisse überschlagen wie Ende der 30er Jahre.

Und selbst wenn man als Bürger über die Vorgänge besorgt gewesen wäre, wäre man doch sofort als Hetzer gemeldet worden.
Von Leuten, die das vielleicht nicht einmal böse meinten, sondern einen einfach nur für politisch unverständig und nicht ganz dicht hielten...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:52)

Richtig.
Ich glaube meiner Mutter! Stochern im Nebel und eigene Mutmaßungen akzeptiere ich hier nicht, da es nachgewiesen ist, dass die Bevölkerung nicht informiert wurde.
Meine Mutter sagt übrigens, dass sie damals wie ein Schlosshund geheult hat, als sie das erfuhr und sich heute noch dafür schämt!
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:11)

Ich glaube meiner Mutter! Stochern im Nebel und eigene Mutmaßungen akzeptiere ich hier nicht, da es nachgewiesen ist, dass die Bevölkerung nicht informiert wurde.
Meine Mutter sagt übrigens, dass sie damals wie ein Schlosshund geheult hat, als sie das erfuhr und sich heute noch dafür schämt!
Klar wurde die Bevölkerung über die Ausmasse nicht informiert - aber das ist kein "keiner hats gewusst" Ausredengimmick.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:14)

Klar wurde die Bevölkerung über die Ausmasse nicht informiert - aber das ist kein "keiner hats gewusst" Ausredengimmick.
Wer will das wissen?
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38567
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von relativ »

Quatschki hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:06)

In vielen Gegenden gab es gar keine Juden.
Eine halbe Million insgesamt 1933, 1/3 davon in Berlin, ein weiteres Drittel verteilt auf 5 oder 6 andere Metropolen wie Frankfurt, Köln oder Hamburg.

Du brauchst doch nur mal eine zahlenmäßgi vergleichbar große Migrantengruppe nehmen, also z.B. Kurden oder Rumänen
und schauen, wieviele Berührungspunkte du zu denen hast und ob es dir überhaupt auffallen würde, wenn da plötzlich jemand anderes wohnt.
Man hat doch im Alltag ganz andere Sorgen, zumal wenn sich die Ereignisse überschlagen wie Ende der 30er Jahre.

Und selbst wenn man als Bürger über die Vorgänge besorgt gewesen wäre, wäre man doch sofort als Hetzer gemeldet worden.
Von Leuten, die das vielleicht nicht einmal böse meinten, sondern einen einfach nur für politisch unverständig und nicht ganz dicht hielten...
Ich sag dir was passiert ist.
Hitler versprach auch mit dem establishment der Weimarer Republik aufzuräuzmen und Deutschland wieder die Größe wiederzugeben, die es seiner Meinung nach verdient hat. Nebenbei versprach er Arbeitsplätze. Seine Hass gegen Juden seine Kriegsrethorik waren bekannt.
Jetzt hat sich Hiltler ja Parlamentarisch an die Macht gepusht, so kann man den Wählern die nicht Hitler gewählt haben diesbezüglich keine Vorwurf machen. Nachdem er an die Macht kam, hat er ganz offen und für jeden sichtbar, gegen Minderheiten und vorallem Juden gehetzt, sie aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen und dies nicht mehr nur Rethorisch.
Also wenn eine Mutter what ever, nicht in einem abgeschotteten Bergtal gewohnt hat, dann wird auch sie davon etwas mitbekommen haben und sei es nur aus Erzählungen, Berichten.
Die einfache Wahrheit ist, den meisten Menschen in Deutschland war das Schicksal dieser Menschen egal. Hitler hat ja erstmal geliefert, da war das Schicksal der paar Juden eben nebensächlich. Kaum einer ist auf die Straße gegangen, oder hat aufbegehrt, bzw. sich dies schon am Anfang vom NS- Regime nicht mehr getraut. Dieses Vermächtnis/Erkenntnis betrifft uns alle und darum muessen wir dieses Ereignis auch lebendig halten, denn in Nazideutschland sind keine Hunderttausende gegen die Nazis auf die Straße gegangen.
Ich weiß nicht wo du zur Schule gegangen bist, aber all diese Dinge sind z.B. westdeutschen Schülern bekannt gewesen, bzw. wurden sie Thematisiert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:20)

Wer will das wissen?
Genau darum geht es in diesem Strang.
Vergangenheit, Denk-mal,gerade stehen.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

Eine gewisse Mitwisserschaft war anscheinend schon gewollt:
Gleichzeitig erzeugte die NS-Informationspolitik mit allgemeinen Andeutungen in Zeitungs- und Wochenschauberichten, die auf organisierte Judenvernichtung schließen ließen, bewusst eine Art Mitwisserschaft der Deutschen. So sprach Adolf Hitler in reichsweit ausgestrahlten Reden offen von der „Vernichtung“ der Juden, die er schon am 30. Januar 1939 für den Fall eines neuen Weltkriegs „prophezeit“ hatte. Darauf kam er bis 1943 öfter – 1942 allein fünfmal – in wortgleicher Formulierung zurück: Von den Juden, die ihn für seine „Prophezeiung“ früher verlacht hätten, lachten inzwischen viele nicht mehr; bald würde keiner mehr von ihnen lachen. Auch die deutsche Presse erwähnte diese Reden oft. Dass Hitler damit die laufende Vernichtung der Juden meinte, verstanden laut Saul Friedländer viele Zuhörer, deren Tagebucheinträge die Reden vermerkten: darunter der Osnabrücker Bischof Hermann Wilhelm Berning, dem der Vollzug von Hitlers Vernichtungsabsicht im Februar 1942 klar war.[10]
In einem Artikel der NSDAP-Tageszeitung Danziger Vorposten vom 13. Mai 1944 hieß es, das Judentum habe „weitere schwere Einbußen … zu verzeichnen,“ es seien fünf Millionen Juden „neutralisiert“ und „ausgeschaltet“ worden.[11]
https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgen%C ... _Holocaust

Ob Herr Höcke es verstehen würde, was "Neutralisierung" und "Vernichtung" bedeutet, wenn es etwa in der Zeitung stünde, bleibt indes unklar.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

relativ hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:23)
Also wenn eine Mutter what ever, nicht in einem abgeschotteten Bergtal gewohnt hat, dann wird auch sie davon etwas mitbekommen haben und sei es nur aus Erzählungen, Berichten.
t.
In jedem noch so kleinen Dorf waren auf Bauernhöfen und Handwerksbetrieben Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt. Und die waren genau eine Stufe (die Internierungslager) von der Vernichtungsmaschinerie entfernt.
Jeder Ortsbauernführer oder Ortsgruppenleiter wusste ganz genau,was passiert,wenn er über einen von denen den Daumen senkt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14143
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:11)

Ich glaube meiner Mutter! Stochern im Nebel und eigene Mutmaßungen akzeptiere ich hier nicht, da es nachgewiesen ist, dass die Bevölkerung nicht informiert wurde.
Meine Mutter sagt übrigens, dass sie damals wie ein Schlosshund geheult hat, als sie das erfuhr und sich heute noch dafür schämt!
Siehst Du, obwohl sie nichts getan hat. Das ist einfach normal, dass man sich dafür schämt und man braucht das Andenken an Verstorbene deswegen nicht zu kritisieren (die Verunglimpfung dieses Andenkens ist übrigens ein Straftatsbestand hierzulande, genauso wie eine Relativierung oder Beschönigung der NS-Zeit).
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kael »

Also ich finde das Denkmal, wie es umgesetzt wurde, ist eine richtige Designmäßige Schande
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Welfenprinz hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:24)

Genau darum geht es in diesem Strang.
Vergangenheit, Denk-mal,gerade stehen.
"Wer will das wissen?" ..... dass die Bevölkerung das gewusst hat und dass das Ausreden sind?
Das wir die Vergangenheit nicht verdrängen sollten, ist klar!
Welfenprinz
Beiträge: 8710
Registriert: So 6. Jul 2008, 19:55
user title: Nec aspera terrent
Wohnort: wo eigentlich die marienburg stehen sollte

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Welfenprinz »

Deine Behauptung mit den 0,5% ist nun mal Verdrängung pur.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

aleph hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:35)

Siehst Du, obwohl sie nichts getan hat. Das ist einfach normal, dass man sich dafür schämt und man braucht das Andenken an Verstorbene deswegen nicht zu kritisieren (die Verunglimpfung dieses Andenkens ist übrigens ein Straftatsbestand hierzulande, genauso wie eine Relativierung oder Beschönigung der NS-Zeit).
Ja also, du rennst bei mir völlig offene Türen ein!
Beim zurückliegenden Kommunikationsintermezzo ging es allerdings auf keinen Fall um die Kritik am Andenken Verstorbener, sondern um die Frage "Hat die Bevölkerung von den Gräueltaten in den KZs gewusst?".
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14143
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:46)

Ja also, du rennst bei mir völlig offene Türen ein!
Beim zurückliegenden Kommunikationsintermezzo ging es allerdings auf keinen Fall um die Kritik des Andenkens Verstorbener, sondern um die Frage "Hat die Bevölkerung von den Gräueltaten in den KZs gewusst".
Bei mir auch. Es ging mir aber um die Rede von Höcke, das Schrankthema eben. : D
Ich habe bereits einen Link von Yad Vashem reingestellt, wo man feststellen kann, in welcher Stadt welche Leute verschwunden sind. Da sind auch kleinere Orte dabei, aber sicher sind dort keine Hunderte oder Tausende verschwunden. In Frankfurt oder Berlin schon eher und da dürfte es schon aufgefallen sein. Es gibt ja auch viele Augenzeugenberichte, die was gesehen hatten.

Aber auch wenn die Bevölkerung vom Holocaust gewusst hat, was hätte ein einfacher Deutscher, der keine höhere Verantwortung hatte als Arbeiter auch dagegen tun können. Wie viel Prozent der Bevölkerung lebte auf dem Land? Die Bevölkerung war lange nicht so mobil wie heute und hatten auch wenig Informationsmöglichkeiten.
Weiter oben schreibt jemand, dass man hätte kapitulieren sollen. Ja, aber welche Chance hatte ein Flüchtling in Dresden oder ein anderer Deutscher anderswo, eine Kapitulation zu erwirken? In Einzelfällen gab es das schon, dass ein Bürgermeister einer Kleinstadt die Weiße Fahne als Zeichen der Kapitulation hisste. Seine Stadt wurde dann auch nicht bombardiert, sondern eine andere Stadt.

Die Bombardements hatten nur mäßigen Einfluss auf das Kriegsgeschehen. Um 2,7% soll die Wirtschaftskraft dadurch gesunken sein.
http://www.telegraph.co.uk/history/worl ... eople.html


Es ist sicherlich nicht verkehrt, Bombardierungen von Städten zu kritisieren, weil dies ja auch heute noch angewandt wird und unnötiges Leid verursacht.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
PeterK
Beiträge: 14062
Registriert: Di 31. Mai 2016, 11:06

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von PeterK »

CaptainJack hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:05)
war auch der Holocaust bekannt?
Ja - allerdings wohl nicht en detail. Das geht aus dem Schriftwechsel innerhalb der Familie hervor.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:37)

Also ich finde das Denkmal, wie es umgesetzt wurde, ist eine richtige Designmäßige Schande
Was genau gefällt dir denn daran nicht?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kael »

Es sind nutzlose steinklötze

Ich stelle mir immer folgendes vor:
Wenn irgrndwann mal das Schild abfällt wo draufsteht was es ist und so in 100 bis 200 Jahren steht da jemand vor und sagt sich: “gut... da sind steinklötze und wofür sind die?“

Das Teil hat 0 aussagekraft, es wirkt eher so wie: “da konnte ich als Künstler mal leicht Geld verdienen“
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:08)

Es sind nutzlose steinklötze

Ich stelle mir immer folgendes vor:
Wenn irgrndwann mal das Schild abfällt wo draufsteht was es ist und so in 100 bis 200 Jahren steht da jemand vor und sagt sich: “gut... da sind steinklötze und wofür sind die?“

Das Teil hat 0 aussagekraft, es wirkt eher so wie: “da konnte ich als Künstler mal leicht Geld verdienen“
Du kennst aber schon den Bezug von Steinen und dem jüdischen Totenglauben?

Aber was hättest du denn anders gemacht?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31869
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Billie Holiday »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 13:37)

Also ich finde das Denkmal, wie es umgesetzt wurde, ist eine richtige Designmäßige Schande
Deine persönliche Meinung sei Dir unbenommen.
Ich sehe es anders.
Bin mir nicht sicher, ob das Mahnmal überhaupt gefallen soll, in dem Sinne von etwas schön finden.
Aber mich beeindruckt es, in der Mitte zwischen den höchsten Stelen fühle ich mich verloren und unbehaglich.
Dass Kinder und sogar Erwachsene drauf runturnen, hat mich damals gestört. Heute sehe ich es gelassener, jedoch käme ich nicht auf die Idee, von Stele zu Stele zu springen.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

DarkLightbringer hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:35)

Die Verteidigung der Demokratie gegen Angriffe von rechts - wie es Martin Schulz als Programmatik formuliert - ist ja kein "Aktionismus", sondern eine pro-aktive Positionierung.
Ich bin der Meinung, dass Angriffe von Rechts und Links keine Naturkatastrophen sind, sondern das Ergebnis der Politik der Staatsführung der letzten Jahre.
Und wenn sich nun einer der Protagonisten genau dieser Politik hinstellt und "Programmatik formuliert", kann ich darüber nur müde lächeln ...
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Mo 30. Jan 2017, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:08)

Es sind nutzlose steinklötze

Ich stelle mir immer folgendes vor:
Wenn irgrndwann mal das Schild abfällt wo draufsteht was es ist und so in 100 bis 200 Jahren steht da jemand vor und sagt sich: “gut... da sind steinklötze und wofür sind die?“

Das Teil hat 0 aussagekraft, es wirkt eher so wie: “da konnte ich als Künstler mal leicht Geld verdienen“
... und es ist vor Allem Leas Lebenswerk ....
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
ThorsHamar
Beiträge: 25671
Registriert: Di 19. Mai 2009, 22:53
user title: Jury Jury
Wohnort: Berlin

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(30 Jan 2017, 12:11)


Thor, das schnell zusammengeschusterte Parteiprogramm, sowie getroffene Aussagen in schöner Regelmäßigkeit sachlich zu zerpflücken und die konstanten Provokationen, so sie nicht den Tatbestand einer Straftat erfüllen, weitestgehend zu ignorieren, das kann ich ohne jegliche Gratwanderung, während unterdessen die Maßnahmen, um der AfD das Protestpotential zu nehmen, weiterlaufen. Diese sind längst eingeläutet.
... auch wieder wahr ....
:cool:
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kael »

Das hat doch nichts mit gefallen zu tun. Sondern seiner Aussagekraft - Und die wird, wenn nirgendswo steht was es ist, gleich 0 sein.

http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/06/ ... 34x466.jpg
http://i.imgur.com/rkR1m5T.png
https://assets.vice.com/content-images/ ... 0Kopie.jpg


Wie gesagt: Wenn nicht dran steht was es ist - Weiß ich nicht was es ist. Das ist ungefähr so wie Stonehedge, wo Jahrelang keine Sau wusste worum es da überhaupt geht. (Wissen sie es mittlerweile?)

Wenn ich mir andere Monumente ansehe: ICh weiß worum es geht

Als ich dort gewesen bin sah ich nur eines: Nutzlose Betonklötze die NICHTS Aussagen. Wirklich - 0. du siehst Leute auf den Steinen rumspringen, anstatt ein tatsächlich bedrückendes Gefühl zu erzeugen was so etwas entstehen soll.

Und was ich dort 'besser' gemacht hätte?
Ganz simpel: Man hätte jeden einzelnen Stein mit Namen der Verstorbenen vollmeißeln können. Man hätte sie eher wie Grabsteine aussehen lassen können.
Aber so ist es einfach nur etwas, für das viiiiel Geld ausgegeben wurde und am irgendwann in der Geschichte - und auch bei vielen der Bevölkerung - Einfach nur verschwinden wird oder mit Spott behäuft wird.

Wofür es steht ist dabei Irrelevant, sondern nur, wie wirklich Dumm es umgesetzt wurde und wie sich Leute dann in ihrer eigenen hohen Intelligenz Suhlen wollen indem sie dort irgendwas reininterpretieren.
Und der Sinn ist folgender:
Geldverschwendung indem man viele graue Steinklötze gebaut hat. (Das Monument wurde nicht mal von nem Deutschen oder ehemaligen KZ-Insassen designt, nein - es war ein amerikanischer Künstler.......)

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Eisenman
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14143
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von aleph »

Alexyessin hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:14)

Du kennst aber schon den Bezug von Steinen und dem jüdischen Totenglauben?

Aber was hättest du denn anders gemacht?
In den USA stehen massenhaft Holocaustmahnmale, von denen man hätte was abkupfern können.
<a href="https://www.tripadvisor.com/LocationPho ... 3594"><img alt="" src="https://media-cdn.tripadvisor.com/media ... ><br/>This photo of Holocaust Memorial is courtesy of TripAdvisor

http://chgs.umn.edu/museum/memorials/miami/m2a.jpg

hier gibt es noch mehr Infos:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie ... t%C3%A4tte
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
CaptainJack

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von CaptainJack »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:08)

Es sind nutzlose steinklötze

Ich stelle mir immer folgendes vor:
Wenn irgrndwann mal das Schild abfällt wo draufsteht was es ist und so in 100 bis 200 Jahren steht da jemand vor und sagt sich: “gut... da sind steinklötze und wofür sind die?“

Das Teil hat 0 aussagekraft, es wirkt eher so wie: “da konnte ich als Künstler mal leicht Geld verdienen“
Noch schlimmer ist, dass Menschen, woher auch immer die kommen, dieses Denkmal zu vergnüglichen Zwecken in Verbindung mit Selfies missbrauchen! Von Gedenken ist da absolut keine Rede mehr!

Edit: sehe gerade, dass hier Links inzwischen eingepflegt wurden.
Zuletzt geändert von CaptainJack am Mo 30. Jan 2017, 14:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Kael
Beiträge: 1573
Registriert: Mo 24. Dez 2012, 17:59

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Kael »

Billie Holiday hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:20)

Deine persönliche Meinung sei Dir unbenommen.
Ich sehe es anders.
Bin mir nicht sicher, ob das Mahnmal überhaupt gefallen soll, in dem Sinne von etwas schön finden.
Aber mich beeindruckt es, in der Mitte zwischen den höchsten Stelen fühle ich mich verloren und unbehaglich.
Dass Kinder und sogar Erwachsene drauf runturnen, hat mich damals gestört. Heute sehe ich es gelassener, jedoch käme ich nicht auf die Idee, von Stele zu Stele zu springen.
Es hat auch nichts mit 'Schönheit' zu tun. Sondern nur von reiner Aussagekraft. Vielleicht sehe ich vom Flugzeug das die von oben wie Grabsteine aussehen. Aber so wirkt es für mich -auc als ich da war - als wäre da eher etwas bei den Bauarbeiten schief gegangen.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48077
Registriert: Mo 19. Dez 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von DarkLightbringer »

ThorsHamar hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:21)

Ich bin der Meinung, dass Angriffe von Rechts und Links keine Naturkatastrophen sind, sondern das Ergebnis der Politik der Staatsführung der letzten Jahre.
Und wenn sich nun einer der Protagonisten genau dieser Politik hinstellt und "Programmatik formuliert", kann ich darüber nur müde lächeln ...
Es ist aber Schulz, der mit dieser Programmatik 3 % Lächler hinzugewonnen hat, während aktuell die Alternativlächler Deutschlands 2 % verlustierten.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Höcke: Denkmal der Schande

Beitrag von Alexyessin »

Kael hat geschrieben:(30 Jan 2017, 14:28)

Das hat doch nichts mit gefallen zu tun. Sondern seiner Aussagekraft - Und die wird, wenn nirgendswo steht was es ist, gleich 0 sein.

http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2014/06/ ... 34x466.jpg
http://i.imgur.com/rkR1m5T.png
https://assets.vice.com/content-images/ ... 0Kopie.jpg


Wie gesagt: Wenn nicht dran steht was es ist - Weiß ich nicht was es ist. Das ist ungefähr so wie Stonehedge, wo Jahrelang keine Sau wusste worum es da überhaupt geht. (Wissen sie es mittlerweile?)

Wenn ich mir andere Monumente ansehe: ICh weiß worum es geht

Als ich dort gewesen bin sah ich nur eines: Nutzlose Betonklötze die NICHTS Aussagen. Wirklich - 0. du siehst Leute auf den Steinen rumspringen, anstatt ein tatsächlich bedrückendes Gefühl zu erzeugen was so etwas entstehen soll.

Und was ich dort 'besser' gemacht hätte?
Ganz simpel: Man hätte jeden einzelnen Stein mit Namen der Verstorbenen vollmeißeln können. Man hätte sie eher wie Grabsteine aussehen lassen können.
Aber so ist es einfach nur etwas, für das viiiiel Geld ausgegeben wurde und am irgendwann in der Geschichte - und auch bei vielen der Bevölkerung - Einfach nur verschwinden wird oder mit Spott behäuft wird.

Wofür es steht ist dabei Irrelevant, sondern nur, wie wirklich Dumm es umgesetzt wurde und wie sich Leute dann in ihrer eigenen hohen Intelligenz Suhlen wollen indem sie dort irgendwas reininterpretieren.
Und der Sinn ist folgender:
Geldverschwendung indem man viele graue Steinklötze gebaut hat. (Das Monument wurde nicht mal von nem Deutschen oder ehemaligen KZ-Insassen designt, nein - es war ein amerikanischer Künstler.......)

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Eisenman
Also außer das du Namen auf die Stelen gesetzt hättest, wäre dir jetzt nix anderes eingefallen? Du hast jetzt keine Konkreten vorstellungen, wie du so ein Mahnmal aussehen lassen könntest?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Gesperrt