Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

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frems
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Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von frems »

Die Grundsteuer wird für viele teurer

14 Bundesländer wollen am heutigen Freitag im Bundesrat die von den Ländern Hessen und Niedersachsen seit Jahren vorbereitete Reform der Grundsteuer auf den Weg bringen. Nur Hamburg und Bayern unterstützen die als "Hessen-Modell" bekannt gewordene Reform nicht.

Um zu verhindern, dass sie zu höheren Mieten führt, will Nordrhein-Westfalen zusätzlich einen Entschließungsantrag einbringen.

Für die Feststellung der Grundsteuer gelten in Westdeutschland heute noch Boden-Einheitswerte von 1965, im Osten sogar von 1935. Da sich die Grundstückswerte seither stark verändert haben, hatte der Bundesfinanzhof das geltende System für verfassungswidrig erklärt.
http://www.rp-online.de/wirtschaft/fina ... -1.6372720

Dass aufgrund der Verfassungswidrigkeit eine Reform nötig ist, dürfte soweit geklärt sein. Die Frage ist bloß, was vom hessisch-niedersächsischen Vorschlag zu halten ist, den zwölf weitere Bundesländer unterstützen, sodass das eher ungewöhnliche bayrisch-hamburgische Bündnis ziemlich isoliert wirkt. Meinungen?
Labskaus!

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Boraiel
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2016, 21:14)

http://www.rp-online.de/wirtschaft/fina ... -1.6372720

Dass aufgrund der Verfassungswidrigkeit eine Reform nötig ist, dürfte soweit geklärt sein. Die Frage ist bloß, was vom hessisch-niedersächsischen Vorschlag zu halten ist, den zwölf weitere Bundesländer unterstützen, sodass das eher ungewöhnliche bayrisch-hamburgische Bündnis ziemlich isoliert wirkt. Meinungen?
Wow, manchmal ist man noch verblüfft, wie sehr vorherige Generationen in Ämter und Politik versagt haben. Es bestehen doch gigantische Unterschiede zwischen den Grundstückswerten von 1965/35 und heute und das hat Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen. Gerechtigkeit kann uns doch nicht egal. Daher sollten auch regelmäßig (jedes Jahre, alle 2 Jahre, vielleicht noch alle 5 Jahre) diese Werte aktualisiert und die Steuern angepasst werden.
Wenn man solche Meldungen hört, dann wird deutlich, dass hier etwas grundsätzlich schief läuft und es Veränderungen am politischen System der Bundesrepublik braucht.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 13:47)
Veränderungen am politischen System der Bundesrepublik braucht.
warum?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:06)

warum?
Der Kurs dieses Landes ist aktuell abwärtsgerichtet, wir sorgen nicht für mehr und mehr Freiheiten und Gerechtigkeit für alle Bürger, sondern wir benötigen 10 Jahre um ein seit Jahrzehnte bekannte Gerechtigkeitslücke für den Augenblick auch nur zu schließen. Das ist schrecklich, aber der aktuelle Zustand der Republik. Wir können die Dinge in Ordnung bringen, vielleicht zum ersten Mal in diesem Land. Der erste und wichtigste Schritt dazu ist die Ermächtigung des Volkes, in der Folge wird ein Prozess in Gang gebracht, der, davon bin ich überzeugt, die Freiheiten der Bürger stärkt und solche Gerechtigkeitslücken (und davon gibt es noch viel mehr) dauerhaft schließt.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:23)

Der Kurs dieses Landes ist aktuell abwärtsgerichtet, wir sorgen nicht für mehr und mehr Freiheiten und Gerechtigkeit für alle Bürger, sondern wir benötigen 10 Jahre um ein seit Jahrzehnte bekannte Gerechtigkeitslücke für den Augenblick auch nur zu schließen. Das ist schrecklich, aber der aktuelle Zustand der Republik. Wir können die Dinge in Ordnung bringen, vielleicht zum ersten Mal in diesem Land. Der erste und wichtigste Schritt dazu ist die Ermächtigung des Volkes, in der Folge wird ein Prozess in Gang gebracht, der, davon bin ich überzeugt, die Freiheiten der Bürger stärkt und solche Gerechtigkeitslücken (und davon gibt es noch viel mehr) dauerhaft schließt.
Gut Ding will Weile haben. Wo ist dein Problem?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von relativ »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:23)

Der Kurs dieses Landes ist aktuell abwärtsgerichtet, wir sorgen nicht für mehr und mehr Freiheiten und Gerechtigkeit für alle Bürger, sondern wir benötigen 10 Jahre um ein seit Jahrzehnte bekannte Gerechtigkeitslücke für den Augenblick auch nur zu schließen. Das ist schrecklich, aber der aktuelle Zustand der Republik. Wir können die Dinge in Ordnung bringen, vielleicht zum ersten Mal in diesem Land. Der erste und wichtigste Schritt dazu ist die Ermächtigung des Volkes, in der Folge wird ein Prozess in Gang gebracht, der, davon bin ich überzeugt, die Freiheiten der Bürger stärkt und solche Gerechtigkeitslücken (und davon gibt es noch viel mehr) dauerhaft schließt.
Ähm für einige andere Bürger ist diese Lücke aber Gerechtigkeit. ;) Die zählen wohl für dich nicht, oder?
Die Politik hat darauf zu achten, daß hier jeder Bürger so gut es geht Gehör und Gerchtigkeit wieder finden kann, wenn er denn will. Dazu gehören natürlich auch Dinge die man selbst für schlecht bzw. Veränderungswürdig hält, nur andere Bürger tun dies nicht.
Daher geht es immer um einen Kompromiss. Im Optimalfall wird für ein Kompromiss eine Güterabwegung und der aktuelle Gefühlslage der Gemeinschaft abgetastet.
Wenn Politiker meinen dieses Abwegungen nicht vornehmen zu muessen, passiert Trump, so einfach ist das manchmal, selbst wenn die einzelnen Sachthemen durchaus Komplex sind.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:25)

Gut Ding will Weile haben. Wo ist dein Problem?
2 Generationen braucht also "Gut Ding". Ich habe da andere Vorstellungen, mir liegt auch etwas an Gerechtigkeit. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber hier wurde etwas als verfassungswidrig moniert. Sowas darf eigentlich nicht vorkommen! Man sollte einen Prozess in Gang bringen, in deren Folge diese Werte regelmäßig aktualisiert werden; ein Team ist laufend damit beschäftigt Grundstücke zu bewerten anhand sinnvoller Kriterien und kommt nach - sagen wir - 5 Jahren wieder bei gleichen Grundstück an und nimmt eine Anpassung vor. Der Gerechtigkeit wäre in diesem Bereich genüge getan. Wenn das nicht so oder so ähnlich geschieht, habe ich damit ein Problem, bin damit so nicht einverstanden und ich hoffe, du auch nicht.
Und in Bezug hierauf kann man auch gut, mein Reden von einen abwärtsgerichteten Kurs oder zumindest einem nicht aufwärtsstrebenden Kurs verstehen. Wenn wir hier schon solche Fehlstellungen zulassen, wie sollen wir dann "je die Sterne erreichen"?
Zuletzt geändert von Boraiel am Do 10. Nov 2016, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:35)

2 Generationen braucht also "Gut Ding". Ich habe da andere Vorstellungen, mir liegt auch etwas an Gerechtigkeit. Ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber hier wurde etwas als verfassungswidrig moniert. Sowas darf eigentlich nicht vorkommen! Man sollte einen Prozess in Gang bringen, in deren Folge diese Werte regelmäßig aktualisiert werden; ein Team ist laufend damit beschäftigt Grundstücke zu bewerten anhand sinnvoller Kriterien und kommt nach - sagen wir - 5 Jahren wieder bei gleichen Grundstück an und nimmt eine Anpassung vor. Der Gerechtigkeit wäre in diesem Bereich genüge getan.
Gerechtigkeit bedarf einer Überprüfung und da ist der Fall mit lieber genau als Gschlampat durchaus angebracht.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:36)

Gerechtigkeit bedarf einer Überprüfung und da ist der Fall mit lieber genau als Gschlampat durchaus angebracht.
Ok, ich finde 10 Jahre immer noch eine arg lange Zeit, aber ok, wir können uns darauf einigen, dass es beim ersten Mal ein bisschen länger dauert, aber dann muss doch einen Prozess etablieren, der diese Bewertungen laufend überprüft. Da bist du doch auch der Meinung, oder?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:44)

Ok, ich finde 10 Jahre immer noch eine arg lange Zeit, aber ok, wir können uns darauf einigen, dass es beim ersten Mal ein bisschen länger dauert, aber dann muss doch einen Prozess etablieren, der diese Bewertungen laufend überprüft. Da bist du doch auch der Meinung, oder?
Ich bin der MEinung, das Gerechtigkeit nichts mit Geschwindigkeit zu tun haben sollte.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von relativ »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:36)

Gerechtigkeit bedarf einer Überprüfung und da ist der Fall mit lieber genau als Gschlampat durchaus angebracht.
Wobei ja klar ist wo hier das Problem liegt. Nämlich in den Städten mit riesiger Immobilienblase bzw. teuren Immobilien. Wenn die höheren Grundsteuern dann auf die Mieter umgelegt werden, wird die Wohnsituation in diesen Städten für Normalsterbliche noch prekärer. Nicht Wünschenswert, würde ich mal meinen.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:47)

Wobei ja klar ist wo hier das Problem liegt. Nämlich in den Städten mit riesiger Immobilienblase bzw. teuren Immobilien. Wenn die höheren Grundsteuern dann auf die Mieter umgelegt werden, wird die Wohnsituation in diesen Städten für Normalsterbliche noch prekärer. Nicht Wünschenswert, würde ich mal meinen.
Das kommt ja erschwerend dazu. Ich denke da wird teilweise vom falschen Punkt aus "Druck" ausgeübt. Ja, und da sollte sich die Politik durchaus ändern. Nur glaub ich nicht, das Boreal das so gemeint haben könnte.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:46)

Ich bin der MEinung, das Gerechtigkeit nichts mit Geschwindigkeit zu tun haben sollte.
Das beantwortet die Frage nicht.
Sollten diese Bewertungen regelmäßig (vorgeschlagen sind 5 Jahres-Abstände) deiner Meinung nach überprüft werden oder nicht?
Oder bist du nicht in der Lage diese Frage klar und eindeutig zu beantworten? Bist du dir bewusst, was das über dich aussagen würde?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:52)

Das beantwortet die Frage nicht.
Sollten diese Bewertungen regelmäßig (vorgeschlagen sind 5 Jahres-Abstände) deiner Meinung nach überprüft werden oder nicht?
Oder bist du nicht in der Lage diese Frage klar und eindeutig zu beantworten? Bist du dir bewusst, was das über dich aussagen würde?
Was genau möchtest du denn überprüft haben? Die Grundstückswerte?
Mehr Buchwert bedeutet mehr Steuern, die jemand zu zahlen hat. Sollte das dann umgelegt werden wäre es mir persönlich lieber, sie würden den Buchwert nicht erneut prüfen.

Und nein, mir ist nicht bewusst, was irgendwas von dir herbeigesponnenes über mich aussagen wollen würde außer im Rahmen deiner Vorstellung.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

relativ hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:47)

Wobei ja klar ist wo hier das Problem liegt. Nämlich in den Städten mit riesiger Immobilienblase bzw. teuren Immobilien. Wenn die höheren Grundsteuern dann auf die Mieter umgelegt werden, wird die Wohnsituation in diesen Städten für Normalsterbliche noch prekärer. Nicht Wünschenswert, würde ich mal meinen.
Man kann es nicht ändern, dass für begehrte Lagen nun mal mehr Geld bezahlt werden muss. Wenn man die Beurteilung von attraktiver werden Lagen nicht anpasst über Jahrzehnte, dann werden die Vermieter von der Miete selber mehr Geld behalten können. Wenn du für 100qm 3000 Euro pro Monat nehmen kannst, dann kannst du das unabhängig von der spezifischen Höhe der Grundsteuer.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:52)

Was genau möchtest du denn überprüft haben? Die Grundstückswerte?
Mehr Buchwert bedeutet mehr Steuern, die jemand zu zahlen hat. Sollte das dann umgelegt werden wäre es mir persönlich lieber, sie würden den Buchwert nicht erneut prüfen.

Und nein, mir ist nicht bewusst, was irgendwas von dir herbeigesponnenes über mich aussagen wollen würde außer im Rahmen deiner Vorstellung.
Ja, die Grundstückswerte.
Was für schreckliche Menschen u.a. doch in diesem Land leben. Gerechtigkeit ist dir doch nicht mal mehr ein Anliegen. Wie kannst du das vor kommenden Generationen rechtfertigen?
Du begreifst den Ernst auch gar nicht. Wir haben eine verfassungswidrige Situation und du stehst dafür ein, dass diese nach einigen Jahren wieder gegeben ist.
Herzlichen Glückwunsch. Für was ich dich halte, könnte ich dir noch deutlicher sagen, aber ich glaube, dass ist in Rahmen dieses Forums nicht erwünscht.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von relativ »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:57)

Man kann es nicht ändern, dass für begehrte Lagen nun mal mehr Geld bezahlt werden muss. Wenn man die Beurteilung von attraktiver werden Lagen nicht anpasst über Jahrzehnte, dann werden die Vermieter von der Miete selber mehr Geld behalten können. Wenn du für 100qm 3000 Euro pro Monat nehmen kannst, dann kannst du das unabhängig von der spezifischen Höhe der Grundsteuer.
Natürlich kann man das ändern, wo steht geschrieben, daß begehrte Wohnlagen automatisch überteuert angeboten werden muessen, nur weil die Nachfrage für diesen Wohnraum größer ist.
Gerade was gesellschaftpolitisch wichtige und weichenstellende Entscheidungen betrifft, sollte man schon genau schauen und Vor- bzw. Nachteile ordentlich abwegen.
Ein: "Ist halt so." Ist mir da zu billig.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:06)

Ja, die Grundstückswerte.
Was für schreckliche Menschen u.a. doch in diesem Land leben. Gerechtigkeit ist dir doch nicht mal mehr ein Anliegen. Wie kannst du das vor kommenden Generationen rechtfertigen?
Du begreifst den Ernst auch gar nicht. Wir haben eine verfassungswidrige Situation und du stehst dafür ein, dass diese nach einigen Jahren wieder gegeben ist.
Herzlichen Glückwunsch. Für was ich dich halte, könnte ich dir noch deutlicher sagen, aber ich glaube, dass ist in Rahmen dieses Forums nicht erwünscht.
Du bezeichnest mich als Schrecklich? Ist ja interessant. Aber anscheinend hast du ja einen Hang deine Argumentationen lieber ad personam zu lösen anstatt mit sachlichen Argumenten.
Das Problem ist, wie relativ bereits gesagt hat, das bei steigendem Buchwert ebenfalls die Steuern angehoben werden, die wiederum jemand zu entrichten hat. Und selbst wenn da ein Umlageverbot kommen würde, wird der Wohnraum wieder teurer. Eine Situation, die in München kein Mensch braucht.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

relativ hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:07)

Natürlich kann man das ändern, wo steht geschrieben, daß begehrte Wohnlagen automatisch überteuert angeboten werden muessen, nur weil die Nachfrage für diesen Wohnraum größer ist.
Gerade was gesellschaftpolitisch wichtige und weichenstellende Entscheidungen betrifft, sollte man schon genau schauen und Vor- bzw. Nachteile ordentlich abwegen.
Ein: "Ist halt so." Ist mir da zu billig.
Vielleicht ist der Boreal einfach nur schrecklich..... :)
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 14:57)

Man kann es nicht ändern, dass für begehrte Lagen nun mal mehr Geld bezahlt werden muss.
800.- für 40 qm am Hadener Stern ist keine begehrte Lage sondern Fakt. Mach dich doch lieber mal mit der Situation im Großraum München schlau, wenn du schon den Horsti als Avatar rumtragen musst.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:09)

Du bezeichnest mich als Schrecklich? Ist ja interessant. Aber anscheinend hast du ja einen Hang deine Argumentationen lieber ad personam zu lösen anstatt mit sachlichen Argumenten.
Das Problem ist, wie relativ bereits gesagt hat, das bei steigendem Buchwert ebenfalls die Steuern angehoben werden, die wiederum jemand zu entrichten hat. Und selbst wenn da ein Umlageverbot kommen würde, wird der Wohnraum wieder teurer. Eine Situation, die in München kein Mensch braucht.
Der Teil der Miete, der aufgrund des Standort erhoben wird (und nicht etwa wegen Bereitstellungs- und Entstandhaltungskosten etc.), kann mit steigender Grundsteuer nicht wirklich erhöht werden. Diese Teil kommt z.B. zu stande, weil das Siemenshauptquartiers in der Nähe ist und Manager, die gut verdienen ein Wohnung in der Nähe suchen. Wenn nun die Grundsteuer für diese Wohnung da erhöht wird und die Miete entsprechend auch, anstatt, dass dies auf Kosten der Profite geht, wird der Manager, der ja nicht mehr verdient auf einmal, sich ggf. veranlasst sehen eine Wohnung in anderer Lage zu suchen. Da keinen anderen Mieter für diesen Preis in Sicht sind, wird der Vermieter ggf. gezwungen sein, die Miete wieder auf die ursprüngliche Höhe zu senken.
Der Profit aufgrund des Standortes wird mit einer solchen regelmäßigen Anpassung der Grundsteuern geschmälert, die Eigentümer müssen für ihren Profit mehr etwas tun.
Ich bin gespannt, ob ihr logische Fehler darin finden könnt. :x
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:31)

Der Teil der Miete, der aufgrund des Standort erhoben wird (und nicht etwa wegen Bereitstellungs- und Entstandhaltungskosten etc.), kann mit steigender Grundsteuer nicht wirklich erhöht werden. Diese Teil kommt z.B. zu stande, weil das Siemenshauptquartiers in der Nähe ist und Manager, die gut verdienen ein Wohnung in der Nähe suchen. Wenn nun die Grundsteuer für diese Wohnung da erhöht wird und die Miete entsprechend auch, anstatt, dass dies auf Kosten der Profite geht, wird der Manager, der ja nicht mehr verdient auf einmal, sich ggf. veranlasst sehen eine Wohnung in anderer Lage zu suchen. Da keinen anderen Mieter für diesen Preis in Sicht sind, wird der Vermieter ggf. gezwungen sein, die Miete wieder auf die ursprüngliche Höhe zu senken.
Der Profit aufgrund des Standortes wird mit einer solchen regelmäßigen Anpassung der Grundsteuern geschmälert, die Eigentümer müssen für ihren Profit mehr etwas tun.
Ich bin gespannt, ob ihr logische Fehler darin finden könnt. :x
Bei dir? Ja sicher - es gibt einfach keine adäquaten Wohnungen mehr im Großraum München. Kein Angebot, nur Nachfrage.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Texas41 »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 13:47)

Wow, manchmal ist man noch verblüfft, wie sehr vorherige Generationen in Ämter und Politik versagt haben. Es bestehen doch gigantische Unterschiede zwischen den Grundstückswerten von 1965/35 und heute und das hat Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen. Gerechtigkeit kann uns doch nicht egal. Daher sollten auch regelmäßig (jedes Jahre, alle 2 Jahre, vielleicht noch alle 5 Jahre) diese Werte aktualisiert und die Steuern angepasst werden.
Wenn man solche Meldungen hört, dann wird deutlich, dass hier etwas grundsätzlich schief läuft und es Veränderungen am politischen System der Bundesrepublik braucht.
Du weißt aber schon, daß es um Bodeneinheitswerte geht? Wozu der Aufwand, die alle 2 Jahre anzupassen? Da wären imo doch 10 Jahre völlig ausreichend um auf Entwickungen zu reagieren. Abgesehen davon: nur weil die Bodenenheitswerte seit anno Knips unverändert sind, heißt das im übrigen ja auch nicht, daß die Grundsteuern seither unverändert geblieben sind. Da wird von den Kommunen doch so oder so in schöner Regelmäßigkeit an der Stellschraube gedreht....
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von relativ »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:31)

Der Teil der Miete, der aufgrund des Standort erhoben wird (und nicht etwa wegen Bereitstellungs- und Entstandhaltungskosten etc.), kann mit steigender Grundsteuer nicht wirklich erhöht werden. Diese Teil kommt z.B. zu stande, weil das Siemenshauptquartiers in der Nähe ist und Manager, die gut verdienen ein Wohnung in der Nähe suchen. Wenn nun die Grundsteuer für diese Wohnung da erhöht wird und die Miete entsprechend auch, anstatt, dass dies auf Kosten der Profite geht, wird der Manager, der ja nicht mehr verdient auf einmal, sich ggf. veranlasst sehen eine Wohnung in anderer Lage zu suchen. Da keinen anderen Mieter für diesen Preis in Sicht sind, wird der Vermieter ggf. gezwungen sein, die Miete wieder auf die ursprüngliche Höhe zu senken.
Der Profit aufgrund des Standortes wird mit einer solchen regelmäßigen Anpassung der Grundsteuern geschmälert, die Eigentümer müssen für ihren Profit mehr etwas tun.
Ich bin gespannt, ob ihr logische Fehler darin finden könnt. :x
1. Das Beispiel des gut verdienenden Managers ist weder repräsentativ noch negiert dies den Nachteil die jeder andere Mieter mit weniger Gehalt und Möglichkeiten, durch eine erhöhte Grundsteuer wie geplant, wohl hätte.
2. Es ist nicht davon auszugehen, daß eine Nachfrage wie z.B. München nachlässt. Der Vermieter kann also und wird es wohl auch, die höhere Grundsteuer umlegen auf eine höhere Miete, ob er dies mit der Grundsteuer begründet oder anders, sei dahingestellt.
3. Ergo, gibt es da höchstens einen logischen Fehler in ihrer Betrachtungsweise.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von relativ »

Texas41 hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:47)

Du weißt aber schon, daß es um Bodeneinheitswerte geht? Wozu der Aufwand, die alle 2 Jahre anzupassen? Da wären imo doch 10 Jahre völlig ausreichend um auf Entwickungen zu reagieren. Abgesehen davon: nur weil die Bodenenheitswerte seit anno Knips unverändert sind, heißt das im übrigen ja auch nicht, daß die Grundsteuern seither unverändert geblieben sind. Da wird von den Kommunen doch so oder so in schöner Regelmäßigkeit an der Stellschraube gedreht....
Eben, hier wird wohl vom Verfassungsgericht die Länder und Gemeinden angesprochen die noch nie etwas geändert haben, wobei mir imho. gar nicht klar ist warum dies nicht Verfassungskonform seien soll.
Kennt jemand die genauere Begründung?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Boraiel »

Alexyessin hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:37)

Bei dir? Ja sicher - es gibt einfach keine adäquaten Wohnungen mehr im Großraum München. Kein Angebot, nur Nachfrage.
Sei doch nicht so dumm, ein bisschen Mitdenken würde nicht schaden.
Angeblich gibt es nun keinerlei adäquaten Wohnungen im Großraum München. Das sei die gegebene Situation, wir bewerten nun neu die Grundstücke und die dafür zuzahlenden Grundsteuer. Der Wert ist im Allgemeinen ganz erheblich gestiegen, die Steuern steigen. Die Münchener Bevölkerung verdient aber plötzlich nicht mehr. Sie kann sich höhere Mieten nicht leisten und müsste dann wegziehen; in den meisten Fällen sind höhere Mieten nicht durchzusetzen, der Profit der Eigentümer sinkt. Durch sinkende oder wegbrechende Profite veranlasst, wird der Eigentümer mehr aus seinem Grundstück machen wollen, d.h. mehr Wohnraum schaffen, Flächen besser nutzen, höher bauen. Die Wohnungnot im Großraum München sinkt in der Folge.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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jorikke
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von jorikke »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:31)

Der Teil der Miete, der aufgrund des Standort erhoben wird (und nicht etwa wegen Bereitstellungs- und Entstandhaltungskosten etc.), kann mit steigender Grundsteuer nicht wirklich erhöht werden. Diese Teil kommt z.B. zu stande, weil das Siemenshauptquartiers in der Nähe ist und Manager, die gut verdienen ein Wohnung in der Nähe suchen. Wenn nun die Grundsteuer für diese Wohnung da erhöht wird und die Miete entsprechend auch, anstatt, dass dies auf Kosten der Profite geht, wird der Manager, der ja nicht mehr verdient auf einmal, sich ggf. veranlasst sehen eine Wohnung in anderer Lage zu suchen. Da keinen anderen Mieter für diesen Preis in Sicht sind, wird der Vermieter ggf. gezwungen sein, die Miete wieder auf die ursprüngliche Höhe zu senken.
Der Profit aufgrund des Standortes wird mit einer solchen regelmäßigen Anpassung der Grundsteuern geschmälert, die Eigentümer müssen für ihren Profit mehr etwas tun.
Ich bin gespannt, ob ihr logische Fehler darin finden könnt. :x
Jetzt habe ich auch Lust mal etwas Wind um die Ecke zu schaufeln.
Die Grundsteuer kann, neuer Einheitswert hin oder her, erst wieder 2027 neu festgesetzt werden. Dann bin ich voraussichtlich im Jenseits.
(Von dort werde ich die Sache aber weiter beobachten.)
Ich bezahle jetzt monatlich etwa 30,-€. Wenn dann, in 10 Jahren, eine Erhöhung von 5% stattfindet, zahle ich 31,50 €.
Ob es wirklich 5% sind, weiß niemand. Der Hebesatz wird ja von den Kommunen in eigener Verantwortung festgesetzt.
Aber bei einer Neuregelung lässt man sich die Chance einer Erhöhung wohl kaum entgehen.
Eine Mieterhöhung von 1,50 wäre natürlich für einen Manager in München ein harter Schicksalsschlag.
Neue Umzugsunternehmen werden entstehen. Gibt es solche als AG ? Werde mir gleich mal ein paar Aktien besorgen.
Also gut, Spaß beiseite.
Es handelt sich offensichtlich um ein Problem minderer Bedeutung.
Interessiert niemanden wirklich.
So, als würde ich hier meinen täglichen Diätplan einstellen.
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Alexyessin
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Alexyessin »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:55)

Sei doch nicht so dumm, ein bisschen Mitdenken würde nicht schaden.
Angeblich gibt es nun keinerlei adäquaten Wohnungen im Großraum München. Das sei die gegebene Situation, wir bewerten nun neu die Grundstücke und die dafür zuzahlenden Grundsteuer. Der Wert ist im Allgemeinen ganz erheblich gestiegen, die Steuern steigen. Die Münchener Bevölkerung verdient aber plötzlich nicht mehr. Sie kann sich höhere Mieten nicht leisten und müsste dann wegziehen; in den meisten Fällen sind höhere Mieten nicht durchzusetzen, der Profit der Eigentümer sinkt. Durch sinkende oder wegbrechende Profite veranlasst, wird der Eigentümer mehr aus seinem Grundstück machen wollen, d.h. mehr Wohnraum schaffen, Flächen besser nutzen, höher bauen. Die Wohnungnot im Großraum München sinkt in der Folge.
Die Menschen ziehen nicht so einfach weg. Erstens geht es um den Arbeitsplatz, dann noch um Kindergärten, Schulen, ggf. Ärzte usw. usf.
Du hast meiner Meinung nach überhaupt keinen Überblick über die Situation in München, oder?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von frems »

Tja, da hat Schwarz-Rot im Bund mal wieder etwas verschlafen. Süße Träumee für Mieter:
Das Bundesverfassungsgericht tendiert offenbar dazu, die Grundsteuer in ihrer bisherigen Form zu kippen. Das deutete sich bei der mündlichen Verhandlung am Dienstag in Karlsruhe an. Mit dabei war auch Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD), der erneut eindringlich vor den Folgen einer geplanten Neuregelung für alle Mieter und Eigenheimbesitzer warnte. [...]

Seine Behörde unterlegte das mit Beispielen: Bei einer 44-Quadratmeter-Wohnung in Eimsbüttel, Baujahr 1955, würde die Grundsteuer von 126 auf 1375 Euro pro Jahr steigen, die Mieter müssten jeden Monat 104 Euro mehr zahlen. Für eine Wohnung in Harvestehude – 123 Quadratmeter, Baujahr 1962 – könnte die Grundsteuer gar von 631 auf 15.256 Euro im Jahr steigen. Die Nebenkosten würden sich um 1219 Euro erhöhen – pro Monat. Und für ein 1972 erbautes Einfamilienhaus in Volksdorf (92 Quadratmeter Wohnfläche) wären statt 436 künftig 3984 Euro fällig. Wäre das Haus vermietet, stiegen die Nebenkosten um 295 Euro pro Monat. Außer Hamburg lehnt auch Bayern dieses Modell ab, daher hat der Bundestag es bislang nicht forciert. [...]

Vertreter von Bund und Ländern warnten davor, dass eine Verfassungswidrigkeit der Einheitswerte zum totalen Ausfall der Grundsteuer führen könnte. Das wäre für Städte und Gemeinden nicht tragbar, weil sie mehr als zehn Prozent ihrer Steuereinnahmen ausmache.

Der Deutsche Mieterbund fordert, die Grundsteuer künftig als Bodensteuer zu erheben. Das würde der Spekulation entgegenwirken. Die kommunalen Spitzenverbände unterstützen die Reformpläne der Bundesländer. Ein Reformvorschlag des Bundesrats war im vergangenen Jahr im Bundestag hängen geblieben. Alle Beteiligten streben an, das Gesamtsteueraufkommen nicht wesentlich zu verändern.
https://www.abendblatt.de/hamburg/artic ... eigen.html
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dampflok94 »

frems hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:48)

Tja, da hat Schwarz-Rot im Bund mal wieder etwas verschlafen. Süße Träumee für Mieter:
https://www.abendblatt.de/hamburg/artic ... eigen.html
Vielleicht kann mir mal jemand was aus dem Link erläutern. Der Senator aus Hamburg führt an, daß es für ein bestimmte Wohnung seh teuer werden würde. Aber hinge das denn nicht mit dem Steuersatz zusammen? Würde man also diese Einheitswerte der Realitätanpassen, was wohl meist erhöhen bedeutet, könnte man nicht die Steuersätze im Gegenzug senken? Oder ist das jetzt zu einfach gedacht? :?:
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Quatschki »

Dampflok94 hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:55)

Vielleicht kann mir mal jemand was aus dem Link erläutern. Der Senator aus Hamburg führt an, daß es für ein bestimmte Wohnung seh teuer werden würde. Aber hinge das denn nicht mit dem Steuersatz zusammen? Würde man also diese Einheitswerte der Realitätanpassen, was wohl meist erhöhen bedeutet, könnte man nicht die Steuersätze im Gegenzug senken? Oder ist das jetzt zu einfach gedacht? :?:
Selbstverständlich hast du recht. Der Senator argumentiert populistisch.
Meine Gebäudeversicherung wird auch auf Basis des Einheitswertes von 1914 ermittelt. Nichtsdestotrotz orientiert sich die Prämie, die ich letztlich zahlen muß, am heutigen Wert.

Und bei der Grundsteuer hat man den Steuersatz und den kommunalen Hebesatz als Stellschrauben. Beim Einheitswert geht es lediglich um eine einheitiche Basis für die Vergleichbarkeit der Objekte.
Man könnte auch statt dieses Wertes, der in Reichsmark angegeben ist, eine Bodenmesszahl wie beim Ackerland nehmen. Oder eine andere Kennzahl, für urbane Nutzung, in die dann vierschiedene Kriterien, die den Wert ausmachen, einfließen. Nur gibt es eine solche bislang nicht.
Zuletzt geändert von Quatschki am Mi 17. Jan 2018, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von frems »

Dampflok94 hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:55)

Vielleicht kann mir mal jemand was aus dem Link erläutern. Der Senator aus Hamburg führt an, daß es für ein bestimmte Wohnung seh teuer werden würde. Aber hinge das denn nicht mit dem Steuersatz zusammen? Würde man also diese Einheitswerte der Realitätanpassen, was wohl meist erhöhen bedeutet, könnte man nicht die Steuersätze im Gegenzug senken? Oder ist das jetzt zu einfach gedacht? :?:
Klar, man kann den Hebesatz pauschal um den Faktor 40 senken und dann den Sozialetat kürzen, denn für jedes einzelne Gebäude gibt's ja nicht einen individuellen Satz. Dann blieben noch etwas über 10 Mio. in der Stadt anstelle rund einer halben Milliarde.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(17 Jan 2018, 09:55)

Vielleicht kann mir mal jemand was aus dem Link erläutern. Der Senator aus Hamburg führt an, daß es für ein bestimmte Wohnung seh teuer werden würde. Aber hinge das denn nicht mit dem Steuersatz zusammen? Würde man also diese Einheitswerte der Realitätanpassen, was wohl meist erhöhen bedeutet, könnte man nicht die Steuersätze im Gegenzug senken? Oder ist das jetzt zu einfach gedacht? :?:
ich kenne wenige Gemeinden, die Hebesaetze senken, da dadurch immense Steuerausfaelle zu befuerchten sind - meist wird erhoeht und dann muss der Eigentuemer dies auf seine Mieder umschlagen, aber der Stadt sind Steuereinnahmen oft viel wichtiger als die Mieter, die mehr bezahlen muessen.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dampflok94 »

frems hat geschrieben:(17 Jan 2018, 10:56)

Klar, man kann den Hebesatz pauschal um den Faktor 40 senken und dann den Sozialetat kürzen, denn für jedes einzelne Gebäude gibt's ja nicht einen individuellen Satz. Dann blieben noch etwas über 10 Mio. in der Stadt anstelle rund einer halben Milliarde.
:?:
Noch malvon vorn. Durch einen erhöhten Einheitswert würde sich die Steuerbelastung erhöhen. So weit richtig? Wenn man nun den Hebesatz nur so weit senkt, daß er diese Erhöhung ausgleicht steht dem etwas entgegen?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dark Angel »

Texas41 hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:47)

Du weißt aber schon, daß es um Bodeneinheitswerte geht? Wozu der Aufwand, die alle 2 Jahre anzupassen? Da wären imo doch 10 Jahre völlig ausreichend um auf Entwickungen zu reagieren. Abgesehen davon: nur weil die Bodenenheitswerte seit anno Knips unverändert sind, heißt das im übrigen ja auch nicht, daß die Grundsteuern seither unverändert geblieben sind. Da wird von den Kommunen doch so oder so in schöner Regelmäßigkeit an der Stellschraube gedreht....
Der Herr Boraiel redet wie der Blinde von der Farbe. Der hat schlicht keine Ahnung. Die Anhebung der Grundsteuern betrifft nicht nur Mietwohnungen, bei denen die Grundsteuer auf die Miete umgelegt wird, das betrifft alle - das betrifft den Häuslebauer, der sich sein Eigenheim jahrelang zusammen gespart hat oder jahrelang abbezahlt genauso und es betrifft ebenso den mittelständischen Handwerksbetrieb und es betrifft Unternehmen.
Das hessisch-niedersächsiche Modell bedeutet das eine Verdreifachung der Grundsteuer - heißt wer jetzt 300 Euronen Grundsteuer im Jahr bezahlt, bezahlt nach der Reform 900 Euronen im Jahr. Für eine Familie mit Eigenheim und Baukredit ne Menge Geld, genauso für das Rentnerehepaar, welches glaubte, mit seinem Eigenheim, für's Alter vorgesorgt zu haben.
Mit der Grundsteuerreform wird wohnen in Deutschland auf jeden Fall teurer.
Das Bundesverfassungsgericht prüft derzeit die Verfassungsmäßigkeit des Einheitswertes, wird der für verfassungswidrig erklärt, kippt u.U. die Grundsteuer.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(10 Nov 2016, 15:55)

Sei doch nicht so dumm, ein bisschen Mitdenken würde nicht schaden.
Angeblich gibt es nun keinerlei adäquaten Wohnungen im Großraum München. Das sei die gegebene Situation, wir bewerten nun neu die Grundstücke und die dafür zuzahlenden Grundsteuer. Der Wert ist im Allgemeinen ganz erheblich gestiegen, die Steuern steigen. Die Münchener Bevölkerung verdient aber plötzlich nicht mehr. Sie kann sich höhere Mieten nicht leisten und müsste dann wegziehen; in den meisten Fällen sind höhere Mieten nicht durchzusetzen, der Profit der Eigentümer sinkt. Durch sinkende oder wegbrechende Profite veranlasst, wird der Eigentümer mehr aus seinem Grundstück machen wollen, d.h. mehr Wohnraum schaffen, Flächen besser nutzen, höher bauen. Die Wohnungnot im Großraum München sinkt in der Folge.
Verehrtester - du bist ganz gewaltig auf dem Holzweg!
Die Miete dient in erster Linie der Kostendeckung und als Rücklage für Investitionen. Häuser müssen saniert und modernisiert werden ggf müssen Auflagen erfüllt werden, das kostet Geld. Grundsteuer zählt zu den Mietnebenkosten, die werden vom Vermieter umgelegt, darf er das nicht mehr, kann er für die Erhaltung des Wohnraumes nicht mehr aufkommen.
Der schafft keinen neuen Wohnraum, sondern gar keinen. Der verkauft Haus und Grundstück!
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jan 2018, 19:15)

Verehrtester - du bist ganz gewaltig auf dem Holzweg!
Die Miete dient in erster Linie der Kostendeckung und als Rücklage für Investitionen. Häuser müssen saniert und modernisiert werden ggf müssen Auflagen erfüllt werden, das kostet Geld. Grundsteuer zählt zu den Mietnebenkosten, die werden vom Vermieter umgelegt, darf er das nicht mehr, kann er für die Erhaltung des Wohnraumes nicht mehr aufkommen.
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Wenn man als Hauseigentumer keine Rendite aus einer Immobilie rausziehen kann , dann sollte man schnellstens verkauten.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(19 Jan 2018, 09:08)

Wenn man als Hauseigentumer keine Rendite aus einer Immobilie rausziehen kann , dann sollte man schnellstens verkauten.
Ich schrieb: "in erster Linie" bedeutet nicht, dass Vermieter nicht auch Gewinne erlösen.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jan 2018, 10:16)

Ich schrieb: "in erster Linie" bedeutet nicht, dass Vermieter nicht auch Gewinne erlösen.
in erster Linie steht bei mir die Rendite - Was Sie da angesprochen haben ist fuer einen serioesen Eigentuemer selbstverstaendlich und nicht erwaehnenswert.
Wenn Vermieter keine Gewinne erwirtschaften, haben Sie was falsch gemacht.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jan 2018, 19:07)

Das hessisch-niedersächsiche Modell bedeutet das eine Verdreifachung der Grundsteuer - heißt wer jetzt 300 Euronen Grundsteuer im Jahr bezahlt, bezahlt nach der Reform 900 Euronen im Jahr. Für eine Familie mit Eigenheim und Baukredit ne Menge Geld, genauso für das Rentnerehepaar, welches glaubte, mit seinem Eigenheim, für's Alter vorgesorgt zu haben.
Wer keine 50 Euro Verhandlungsmasse im Monat hat, der sollte sich wirklich kein Eigenheim zulegen, denn bei Eigentum kann schon mal andere Situationen eintreten wo 50 Euro im Mnat ein Klacks sind - Menge Geld ist 50Euro im Monat mehr oder weniger fuer Familie mit Eigentum nicht - Wer so knapp mit seinem Eigentum kalkuliert ist unvernuenftig und sollte dann lieber Abstand von einem eigenen Haus nehmen.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Jan 2018, 19:15)

Der schafft keinen neuen Wohnraum, sondern gar keinen. Der verkauft Haus und Grundstück!
Wenn ich ein Haus verkaufe, bleibt zunaechst einmal der Wohnraum gleich. Er schafft keinen zusaetzlchen Wohnraum muss es korrekt heissen.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von schokoschendrezki »

Zum Thema gabs am Montag einen "hintergrund". Speziell gings um die Einführung einer "Bodenwertsteuer" anstelle einer Grundsteuer. Der Grundtenor sowohl der Autoren als auch einer vorgestellten Berliner Bürgerinitiative von Mietern war, dass eine solche Bodenwertsteuer erstens einen spekulativen Leerstand unatttraktiv macht, zweitens den Mieterhöhungen in Zuzugsstädten wie Berlin entgegenwirkt und drittens den weitestgehend leistungslosen Zugewinn von Grundstücks- und Hausbesitzern schmälert. Dass eine solche Bodenwertsteuer also in vielerlei Hinsich gerecht wäre und darüber hinaus auch noch wohnraumschaffend wirkt. Ich kanns nur wenig beurteilen, ich kenne mich mit dem Thema Steuern kaum aus.

Ich hab' allerdings eine ganze Menge mit Studenten und HS-Absolventen in Berlin zu tun und weiß ziemlich gut wie sich die Mietersituation dort verschlechtert hat.Und ich selbst als Grundstücks- und Hausbesitzer spekuliere damit zwar nicht und lege nichts an. Aber bei ständig steigenden Mieten hat man als Nichtmietenzahler natürlich differenzmäßig und relativ eine beständige vollkommen leistungslose Einkommenssteigerung oder besser gesagt Kostenverschonung, die sonst alle Mieter tragen müssen. Ich seh's völlig ein, dass das ungerecht ist. Als (wörtlich) "Wundermittel" wurde eine solche Bodenwertsteuer bezeichnet.

Was darüberhinaus in der Sendung noch interessant (und mir völlig unbekannt) war: Pionier einer Bodenwertsteuer war das deutsche Kaiserreich in der Siedlung Qingdao 1898 bis 1914 in China. Stadtstaaten wie Singapur und HongKong haben die grundlegende Idee dahinter übernommen, nämlich nicht so sehr Kapital und Arbeit und dafür viel mehr Boden zu besteuern. Ein ziemlicher Anteil des rasanten wirtschaftlichen Aufstiegs dieser Regionen habe mit diesem Steuermodell zu tun.

Und dann: Bayern ist das eine Bundesland, in welchem die Grundlage für eine Bodenwertsteuer bereits in der Landesverfassung angelegt ist.
Steigerungen des Bodenwertes, die ohne besonderen Arbeits- oder Kapitalaufwand des Eigentümers entstehen, sind für die Allgemeinheit nutzbar zu machen.
heißt es da wörtlich. http://www.deutschlandfunk.de/reform-de ... _id=408360

Wie ist die Darstellung der Sachlage in dieser Sendung zu beurteilen?
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(19 Jan 2018, 10:59)

Wer keine 50 Euro Verhandlungsmasse im Monat hat, der sollte sich wirklich kein Eigenheim zulegen, denn bei Eigentum kann schon mal andere Situationen eintreten wo 50 Euro im Mnat ein Klacks sind - Menge Geld ist 50Euro im Monat mehr oder weniger fuer Familie mit Eigentum nicht - Wer so knapp mit seinem Eigentum kalkuliert ist unvernuenftig und sollte dann lieber Abstand von einem eigenen Haus nehmen.
Es geht aber nicht um 50 Euronen im Monat, sondern um einige Hundert - siehe Rechnungsbeispiel von Frems! ==> für ein 1972 gebautes Einfamilienhaus statt 430 Euronen pro Jahr, dann 3984 Euronen. Das ist fast das Zehnfache der gegenwärtigen Grundsteuer und sehr viel mehr als nur 50 Euronen im Monat!
Also noch einer, der wie der Blinde von der Farbe redet und keine Ahnung hat! - Dummquatscherei von wegen 50 Euronen im Monat. :mad2:
Der Eigenheimbauer hat bereits beim Kauf des Grundstücks Grunderwerbssteuer bezahlt und er muss dauerhauft auf sein Eigentum Steuern zahlen.
Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass die meisten Eigenheime mittels Bausparvertrag (Vorfinazierung) gebaut werden und diese Kredite zurück gezahlt werden müssen. Das sind u.U. mal locker 700 Euronen pro Monat! Zuzüglich der erhöhten Grundsteuer, da bleibt auch bei Gutverdienern nicht viel übrig.
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jan 2018, 13:46)


Also noch einer, der wie der Blinde von der Farbe redet und keine Ahnung hat! - Dummquatscherei von wegen 50 Euronen im Monat. :mad2:
.
kommt noch was innhaltiches oder nur persoenllicher spam?
ich diskure am Thema und nicht an der Person - Wenn Sie das nicht koennen, tut es mir leid
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von schokoschendrezki »

Aus der oben verwiesenen Sendung zur Frage, wer die voraussichtlichen Gewinner und Verlierer der Einführung einer Bodenwertsteuer wären:
Wer wären die Gewinner und Verlierer einer Bodenwertsteuer? Dirk Löhr hat Berechnungen durchgeführt, bei denen der Umfang der Steuereinnahmen aus der Grundsteuer für die Kommunen gleich bleiben würde. Es gäbe aber erhebliche Verschiebungen, ganz im Sinne der Verfechter einer Bodenwertsteuer: Auf Reihenhausgrundstücke in mäßiger Lage würde etwa weniger, auf Villengrundstücke in teuren Lagen spürbar mehr Grundsteuer fällig. Deutlich um das Vier- bis Fünffache würde die Grundsteuer für unbebaute, aber bebaubare Grundstücke ansteigen.
Wenn das halberwegs wenigstens stimmt, dann bin ich sofort dafür!
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jan 2018, 13:46)

Es geht aber nicht um 50 Euronen im Monat, sondern um einige Hundert - siehe Rechnungsbeispiel von Frems! ==> für ein 1972 gebautes Einfamilienhaus statt 430 Euronen pro Jahr, dann 3984 Euronen. Das ist fast das Zehnfache der gegenwärtigen Grundsteuer und sehr viel mehr als nur 50 Euronen im Monat!
so kann man nur rechnen, wenn man die Inflation nicht berechnet und die Kaufkraft mit 430 Euro 1972 - gab es uebrigens noch DM - mit der Kaufkraft von heute gleichsetzt.
Unserioeser geht es dann nicht mehr, dann sie muessen schon die Zahlen im Verhaeltnis zur Kaufkraft damals und heute stellen :)

dann hat es sich sehr schnell mit dem Zehnfachen :D
1509 DM also etwa 755 Euro von 1972 entsprechen 2015 2459 Euro in der Kaufkraft

Jetzt duerfen Sie neu serioes rechnen ohne Taschenspielertrick :thumbup:
immernoch_ratlos
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wie gewöhnlich wird von einigen ein komplexer Zusammenhang auf Stammtischniveau "vereinfacht" - besteht zwischen in einem Forum etwas ablassen und sich im selben medialen Rahmen VORHER informieren eigentlich kein Notwendigkeit :?:

Bei einigen Beiträgen ist klar erkennbar, sich über den Gegenstand - das Thema - wenigstens halbwegs zu informieren, ist nicht deren Ding.

Zum Glück hat wenigstens einer dann mal den Begriff "Hebesatz" eingeworfen. Ein durchweg fiktive Wertfeststellung wird über diesen "Hebel" an die "Bedürfnisse" der jeweiligen Kommune angepasst. Ist der zugrunde liegende Wert - warum auch immer - "zu niedrig" - wird das spätestens mit dem lokalen Hebesatz nach oben korrigiert. :cool: Eine einheitliche Besteuerung sieht sicher anders aus. Ein und das "Selbe" (das "Gleiche" - weil das "Selbe" ja nicht an zwei Orten gleichzeitig existieren kann) Gebäude (z.B. eine standardisiertes Fertighaus) - für die Berechnung steht die (anrechenbare) Wohnfläche im Vordergrund - kann schon in der Nachbargemeinde, bei sonst vergleichbar gleichen Verhältnissen u.U. das Mehrfache an Grundsteuer (ein sehr irreführender Name) kosten. Die Regeln sind völlig undurchsichtig. Der Trend liegt gewöhnlich bei immer höher - gelegentliche Ausnahmen verwundern nur - Solches ist z.B. in Frankfurt passiert. Dort wurde der Hebesatz für die Jahre 2001 bis 2012 auf 460% gesenkt, nachdem er zuvor noch bei 570% (Jahr 1999) =58156] Grundsteuer | Frankfurt a. Main

Hier wird bestehendes und allgemein unverändertes Eigentum, welches in vielen Fällen der Alterssicherung dienen soll "freihändig" mit Steuern belegt. Der so suggerierte Wert kann eigentlich nur bei einen Verkauf "realisiert" werden und wird dann durchaus folgerichtig mit einer darauf zielenden Steuer abgeschöpft. Hier wird also ein menschliches Grundbedürfnis - in seinem Land eine Wohnung zu benötigen - durch eine alljährlich erhobene Steuer belastet, welche durchaus eher sehr uneinheitlich ausfällt.

Wer jetzt kurzsichtig nur an den Eigentümer denkt, vergisst schlicht den Mieter, der selbstverständlich ebenfalls - allerdings indirekt - dieser Besteuerung unterliegt. Diese Steuer kann und wird auf alle Mieter eines Gebäudes anteilig umgelegt. Die Höhe hängt hauptsächlich vom lokalen Hebesatz der Kommune ab. Je nach wirtschaftlichen Zusammenhängen, wird eine Kommune deren sonstige "Einnahmequellen" warum auch immer nicht ausreichend "sprudeln", immer versuchen ihre Defizite über den Hebesatz auszugleichen. Ist der Anteil von Mietern hoch, finanzieren sie u.U. das "unbefriedigende Wirtschaften" oder schlicht den Standortnachteil ihrer Gemeinde. Das auch noch ohne realistisch Möglichkeit der Veränderung.

[center]__________________[/center]

Formel : Einheitswert (was hat die Errichtung des Hauses gekostet) Stichtag 1964 (alte Bundesländer) bzw. 1935 (neue Bundesländer)

Gefundener Einheitswert : 50.000 (Kaufpreis unabhängig davon sei 250.000)

Einheitswert multipliziert mit der Grundsteuermesszahl (Je nach Grundstück/Haus einfamilien, mehrfamilien) sei 0,3 (ein häufiger Wert)

vorher 50.000 * 0,3 = 150

nachher 100.000 * 0,3 = 300

Hebesatz der Gemeinde sei 456% (hier also das "4,56fache der Grundsteuermesszahl)

Jährliche Grundsteuer (150€ * 456%) 150 * 4,56 = 684 (daraus wird s.U.)

Jährliche Grundsteuer (300€ * 250%) 300 * 2,5 = 750 (ist doch eine schöne "Verringerung" von ehemals "hohen" 4,56 auf lediglich 2,5 ) :cool:

[center]__________________[/center]

Unschwer nachvollziehbar, wenn sich nach der Gesetzesänderung ein Einheitswert von 100.000 ergibt, könnte der "Hebesatz" auf 200% "sinken" und keiner hätte etwas dazugewonnen. Interessantere Hebesätze wie z.B. "456%" bieten erfreuliche Möglichkeiten für "Anpassungsgewinne" man "vereinfacht" den neuen Hebesatz auf statt auf rechnerisch neutrale 228% auf 230% womöglich geht ja auch 250% da wurden ja auch die beiden letzten Stellen "vereinfacht" ... Also ich als Kämmerer würde das mindestens mal versuchen :p

Wie immer die neuen Bewertungen ausgehen mögen - die Chance, dass hier nach "Vermögen" (nicht unbedingt das Finanzielle) besteuert wird, liegt bei Null. Es wird lediglich zu einem immensen Mehraufwand in den damit befassten Kommunen führen, die diesen selbstverständlich und auch beim daraus folgenden Hebesatz nach oben berücksichtigen werden. Dabei können auch augenscheinlich niedrigere Hebesätze (nach der Anpassung) de facto eine tatsächliche Erhöhung dessen was "unterm Strich" zu zahlen ist bedeuten.

Ein Gebäude ist "gebundenes Kapital". Der bloße Besitz von Kapital - wo sonst wird der besteuert :?: Wer also Grundbesitz erwirbt, kann durchaus nicht sicher sein, dass ihn dieser Erwerb - eigentlich also Kapital "stillzulegen" dafür keinerlei Einkünfte aus diesem Kapital zu erzielen, dennoch eine jährliche Besteuerung abverlangt wird, die diesem Umstand - bei völlige Inaktivität dieses Kapitals - permanent "nach oben offene Steuern abverlangt. Daran ändert die Neufassung der Gesetze absolut nichts. Wie immer diese ausgehen, werden die betroffenen Kommunen sich diesen anpassen und ggf. auch eine "Veränderungsmitnahme" organisieren.

Die Quantität des verfügbaren Wohnraums hängt von ganz anderen Kriterien ab. Wer seine Immobilie nicht selbst bewohnt, kann gleichgültig der Höhe der sog. "Grundsteuer", diese vollständig auf seine Mieter über die Nebenkosten umwälzen. Wer allerdings seine Immobilie ausschließlich zur Eigennutzung erwirbt, sollte durchaus die künftige Grundsteuer einplanen. Jeder zusätzliche Quadratmeter anrechenbarer Wohnfläche verursacht eine nach oben offene steuerliche Belastung über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes. Die Grundstücksgröße selbst ist dabei nicht ausschlaggebend.

Beide Beine sind gleich lang - besonder das rechte... da wäre noch "§ 3 GrStG Steuerbefreiung für Grundbesitz bestimmter Rechtsträger" - z.B. die "Kirchen" :? Näheres dazu : HIER
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
pikant
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Jan 2018, 13:46)


Der Eigenheimbauer hat bereits beim Kauf des Grundstücks Grunderwerbssteuer bezahlt und er muss dauerhauft auf sein Eigentum Steuern zahlen.
Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass die meisten Eigenheime mittels Bausparvertrag (Vorfinazierung) gebaut werden und diese Kredite zurück gezahlt werden müssen. Das sind u.U. mal locker 700 Euronen pro Monat! Zuzüglich der erhöhten Grundsteuer, da bleibt auch bei Gutverdienern nicht viel übrig.
Sicher ist mir das bekannt, und dass Kredite zurueckbezahlt werden muessen, sollte sebstverstaendlich sein.
Wenn man ein Haus auf viel Kredit baut, muss man auch im Monat viel zurueckzahlen - auch das sollte jedem Hauseigentuemer bekannt sein.
keiner wird doch in Deutschland gezwungen Hauseigentuemer zu sein, aber wenn man ein Haus baut oder erwirbt, sollte man schon die Folgekosten im Auge haben und auch mal daran denken, wenn man Kredite laufen hat, ob man diese noch bezahlen kann, wenn mal weniger Geld ins Haus rein kommt :)
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von immernoch_ratlos »

Kann das sein, werter pikant, dass sich das Argument vom dunklen Engel Dir sich so garnicht erschließt :?:

Nahezu jede andere Steuer wird auf eine "Veränderung" bezogen - hier wird der bloße Besitz von Kapital besteuert - und das wunderbarerweise für solche die ihre Hütte selbst nutzen und gleich noch für alle, die warum auch immer auf das Mieten ihrer Behausung angewiesen sind. Tolle Möglichkeit auch menschlichen Grundbedürfnisse beliebig in der Höhe zu besteuern...

Was die "Einplanung" angeht, die ist schlicht unkakulierbar. Wenn die Kommune klamm (z.B. weil sie schlicht schlecht wirtschaftet was eher nicht bei "Baubeginn" - Kauf voraussehbar ist) ist, wird sie so jedem in die Tasche greifen - völlig gleichgültig ob dessen meist "auf Kante genähte" Finanzierung dadurch eventuell scheitert - "soziale Verpflichtung" eines Staates sieht anders aus...
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Re: Bayern und Hamburg gegen Grundsteuerreform

Beitrag von pikant »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(19 Jan 2018, 14:24)

Kann das sein, werter pikant, dass sich das Argument vom dunklen Engel Dir sich so garnicht erschließt :?:

Nahezu jede andere Steuer wird auf eine "Veränderung" bezogen - hier wird der bloße Besitz von Kapital besteuert - und das wunderbarerweise für solche die ihre Hütte selbst nutzen und gleich noch für alle, die warum auch immer auf das Mieten ihrer Behausung angewiesen sind. Tolle Möglichkeit auch menschlichen Grundbedürfnisse beliebig in der Höhe zu besteuern...

Was die "Einplanung" angeht, die ist schlicht unkakulierbar. Wenn die Kommune klamm (z.B. weil sie schlicht schlecht wirtschaftet was eher nicht bei "Baubeginn" - Kauf voraussehbar ist) ist, wird sie so jedem in die Tasche greifen - völlig gleichgültig ob dessen meist "auf Kante genähte" Finanzierung dadurch eventuell scheitert - "soziale Verpflichtung" eines Staates sieht anders aus...
meine Rede, deshalb nie ein Haus auf Kante mit viel Kredit kaufen - man muss immer genuegend Ruecklagen haben, um da ausgleichen zu koennen. Der einzige Unbekannte ist ja nur der Hebesatz der Kommune und da wuerde ich vor Hauskauf mal schauen, wie der sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten entwickelt hat.
das grosse Problem vieler Hauseigentuemer sind die hoehen Kreditkosten, da will von von besonderen Schaeden und Investitionen am Haus gar nicht sprechen.
Ein eigenes Haus ohne gute finanzielle Ruecklagen kann sich kontraproduktiv auswirken - dann sollte man lieber in Miete wohnen und oder sich nach sozialem Wohnungen umschauen.
Eigentum verpflichtet und das vergessen leider viele Hauseigentuemer, die nur die eigenen Vierwaende sehen und nicht die soziale Verpflichtung des Hauseigentuemers.
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