Billie Holiday hat geschrieben:(22 May 2018, 11:46)
Es ist ein Unterschied, ob ich freiwillig für mich selbst auf Fleisch verzichte, oder ob mir dieser Verzicht auferzwungen wird aus Rücksicht auf eine Religion, die mich selbst nicht betrifft.
Kann mich nicht erinnern, dass besondere Rücksicht auf die Befindlichkeiten irgendeiner anderen Gruppe verlangt wird, insofern kommt mir das ein wenig vor wie die Ruhigstellung des nervigsten, lautesten Kindes in einem Kindergarten, um endlich Ruhe zu haben.
Es ist natürlich deine Sache, ein Fleisch nicht zu essen, das auf den Teller kommt. Es ist deine Sache, ein anderes Wahlessen zu nehmen. Es ist die Sache des Kantineurs, ein bestimmtes Fleisch selten oder nie in seinem Speiseplan vorzusehen, warum auch immer. Wie oft bietet die Kantine Strauß? Oder Hering? Wie oft bietet die Kantine Rindersteak, Lunge, Pansen, Leber/Niere, Ochsenschwanzsuppe, Tote Oma/Blutgerichte, Sülze, Kuhauge, Froschschenkel? Es ist auch dir überlassen, die Kantine zu meiden, dir selbst ein Butterbrot zu schmieren oder zum Dönermann zu gehen. So ist die Freiheit. Es gibt viele gute Gründe, bestimmte Produkte anzubieten oder nicht anzubieten, Preis, Nährwert, Gesundheitsimplikationen, Publikumsinteresse - das sollte sich zwischen dem Anbieter und dem Konsumenten abspielen, vielleicht bei Pflege- und Kindereinrichtungen ergänzt um ein vorgegebenes Ernährungsziel (Fett- und Energiegehalt, Vitamine, etc).
Ein plakatives Currywurst- oder Fleischverbot jeder Art, Veggie Day etc von Seiten der Politik würde ich auch kritischer sehen. Früher war bei der ganzen Speisediskussion mehr Hirn dabei.
Lesetipp
https://tinyurl.com/essenmithirn
Vorsicht, Rinderhirn kann BSE-Erregern Vorschub leisten und ist in der professionellen Gastronomie inzwischen in Deutschland tabu. Zuhause kann man zum Glück machen, was man will.