Die Krise der Konservativen in Deutschland

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Wasteland
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Wasteland »

MG-42 » Do 23. Okt 2014, 17:20 hat geschrieben:
Bei den USA liegst du daneben, die extremen Kandidaten und Stimmungen resultieren aus dem Primary System, das in der jetzigen Form "Puristen" sprich extremere Kandidaten bevorzugt.
Ich habe den Eindruck das bei der Rechten in den USA eine ähnliche Weltuntergangsstimmung herrscht wie hier in Deutschland. Daher ja auch die Tea-Party und Konsorten.
Ein von WASPs geführtes Amerika ist nichtmehr denkbar. Ein Staat nach dem anderen legalisiert, Mariuhana, die Homo-Ehe ist ein heiss debattiertes Thema, mit Konservatismus zu weit rechts von der Mitte gewinnt man keine Wahlen mehr. Einige ziemlich ¨liberale¨ Themen sind Mainstream- und mehrheitsfähig geworden, man kommt auch als strammer konservativer nichtmehr drum herum.
Ähnlich wie bei uns.
Ich sehe da also schon eine gewisse Krise Eine Politik, ohne die Minderheiten mit in Betracht zu ziehen ist in den USA nichtmehr möglich.
In Deutschland wird ja auch tagein tagaus gezetert, das die CDUzu sozialdemokratisch geworden ist. Daher hat sich ja die AFD gegründet. Die wird aber daran vermutlich nicht viel ändern.
Zuletzt geändert von Wasteland am Do 23. Okt 2014, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmuth_123
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Helmuth_123 »

Wasteland » Do 23. Okt 2014, 20:33 hat geschrieben:
Ich habe den Eindruck das bei der Rechten in den USA eine ähnliche Weltuntergangsstimmung herrscht wie hier in Deutschland. Daher ja auch die Tea-Party und Konsorten.
Ein von WASPs geführtes Amerika ist nichtmehr denkbar. Ein Staat nach dem anderen legalisiert, Mariuhana, die Homo-Ehe ist ein heiss debattiertes Thema, mit Konservatismus zu weit rechts von der Mitte gewinnt man keine Wahlen mehr. Einige ziemlich ¨liberale¨ Themen sind Mainstream- und mehrheitsfähig geworden, man kommt auch als strammer konservativer nichtmehr drum herum.
Ähnlich wie bei uns.
Ich sehe da also schon eine gewisse Krise Eine Politik, ohne die Minderheiten mit in Betracht zu ziehen ist in den USA nichtmehr möglich.
In Deutschland wird ja auch tagein tagaus gezetert, das die CDUzu sozialdemokratisch geworden ist. Daher hat sich ja die AFD gegründet. Die wird aber daran vermutlich nicht viel ändern.
Wenn es die AfD schafft nicht nur konservative und nationalliberale Wähler für sich zu gewinnen, sondern auch ein konservatives und nationalliberales politisches Programm zu formulieren, dann passt das doch. Dann haben Konservative und Nationalliberale eine Partei, die ihre Positionen vertritt. Wie sich die CDU zukünftig weiter entwickelt ist dabei relativ egal.
Wasteland
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Wasteland »

Helmuth_123 » Do 23. Okt 2014, 20:43 hat geschrieben:
Wenn es die AfD schafft nicht nur konservative und nationalliberale Wähler für sich zu gewinnen, sondern auch ein konservatives und nationalliberales politisches Programm zu formulieren, dann passt das doch. Dann haben Konservative und Nationalliberale eine Partei, die ihre Positionen vertritt. Wie sich die CDU zukünftig weiter entwickelt ist dabei relativ egal.
Ich habe auch nichts gegen die AFD. Meinetwegen sollen die machen was sie wollen. Ich hab auch nichts gegen die Linke. Muss es auch geben.
Gut, das die AFD noch ein paar Nazis in ihren Reihen hat ist ein Problem, aber das müssen sie selber beheben, denn sonst wird sich das an den Wahlurnen rächen.
Ansonsten würde ich dazu sage: Konkurrenz belebt das Geschäft, sowohl für CDU als auch SPD.
Aber siehst du den Konservatismus in Deutschland nicht auch in der Krise? Du bist ja auch potentieller AFD-Wähler...
Zuletzt geändert von Wasteland am Do 23. Okt 2014, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmuth_123
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Helmuth_123 »

Wasteland » Do 23. Okt 2014, 20:47 hat geschrieben:
Ich habe auch nichts gegen die AFD. Meinetwegen sollen die machen was sie wollen. Ich hab auch nichts gegen die Linke. Muss es auch geben.
Gut, das die AFD noch ein paar Nazis in ihren Reihen hat ist ein Problem, aber das müssen sie selber beheben, denn sonst wird sich das an den Wahlurnen rächen.
Ansonsten würde ich dazu sage: Konkurrenz belebt das Geschäft, sowohl für CDU als auch SPD.
Aber siehst du den Konservatismus in Deutschland nicht auch in der Krise? Du bist ja auch potentieller AFD-Wähler...
Meine Antwort auf die Frage nach der Krise der Konservativen bzw. des Konservatismus findest Du weiter oben. :)
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think twice
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von think twice »

Wenn sich die beiden großen Volksparteien, die CDU und die SPD auf ihre eigentlichen Werte besinnen würden, nämlich christlich-konservativ und sozial-demokratisch, dann bräuchte es keine Splitter- und Protestparteien.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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MG-42
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von MG-42 »

think twice » Fr 24. Okt 2014, 10:07 hat geschrieben:Wenn sich die beiden großen Volksparteien, die CDU und die SPD auf ihre eigentlichen Werte besinnen würden, nämlich christlich-konservativ und sozial-demokratisch, dann bräuchte es keine Splitter- und Protestparteien.
In der UK, Frankreich und Deutschland hat der Anteil der beiden großen Blöcke stark abgenommen.

Traditional parties are in secular decline, their electoral bases hollowed out by a withering of class identities. For growing numbers of voters, elections resemble spitting matches between empty shells, in which little is at stake. The numbers tell the story: since the early 1970s the combined voting share of the main centre-left and centre-right parties has fallen from 91% to 67% in Germany, from 89% to 65% in Britain, and from 76% to 56% in France. (Other European countries have experienced similar shifts.) Liberal parties have slumped even more. Regional, single-issue and populist parties have taken up much of the electoral slack.

http://www.economist.com/news/europe/21 ... zed-middle

Der Einfluß von neuen Parteien auf die etablierten Parteien ist auch nicht zu vernachlässigen. Die Grünen bewirkten mit ihrer Gründung und politischen Erfolgen auch einen starken Pro Umweltschutz Trend in den 80ern und 90ern.

In Germany the unexpected rise of the anti-euro Alternative for Germany (AfD) is making it harder for Chancellor Angela Merkel to heed calls for a softer line on austerity or monetary policy—or, should it prove necessary, to commit more taxpayers’ money to euro-zone rescues.


http://www.economist.com/blogs/blighty/ ... on-britain

Eventuelle Gründe für den Umschwung:

These socio-economic forces explain why such parties are almost universally hostile to globalisation and immigration, why they lean towards protectionism and why they engage in the sort of cultural politics that until recently was more common in America than in Europe. It also explains why they rarely thrive in large cities. In provincial towns, villages and suburbs around the continent, people whose jobs and livelihoods have been disrupted by immigration, outsourcing and automation no longer fit into the same social democratic “big tent” as urban professionals, ethnic minority voters, students and public-sector workers. The decline of the trade unions has further added to this sense of alienation from the centre-left establishment.
Karawane

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Karawane »

Die Krise der Konservativen ist hausgemacht.

Einst waren konservative Politiker durchaus klug und besonnen,
im Laufe der Jahre haben sie sich immer weiter vom Volk entfernt
und machen heute eine bürgerfeindliche Politik.

Sie fühlen sich zunehmend nur noch der Großindustrie verpflichtet.

Und da sollen die Wähler nicht in Scharen davonlaufen ?
thomasss360
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von thomasss360 »

Konservative sind einfach ängstlich und oder haben evtl. komplexe. Sind nicht aufgeschlossen und wollen am besten dass alles gleich bleibt. Sie wollen keine Veränderung oder nur bedingt.....seit wir den Euro haben und die deutschen etwas mehr machen als viele andere Euro-Länder wollen die deutschen und die reicheren Länder wie Holland, Frankreich, etc. (ein Teil der Bevölkerung...vor allem die Konservativen dies nicht.....weil Sie einfach nicht etwas von Kuchen abgeben wollen.......Konservativ.....Krise oder Persönliche Einstellung???)....;)
Wandersmann

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Wandersmann »

Ich glaube nicht, dass die Konservativen in der Krise sind. Aber in den Medien herrscht eben ein linker/linksliberaler Mainstream, da kommen konservative Personen und Positionen kaum vor und wenn doch, dann meistens als "die Bösen". Im Volk ist der Anteil der konservativ denkenden Bürger sicher viel grösser, als man so allgemein denken würde, wenn man den Fernseher oder das Radio einschaltet.

Weil die veröffentlichte Meinung eher links/linksliberal ist, geht das "Lebensgefühl der Mitte" auch eher in diese Richtung. Die CDU läuft diesem Trend eben nach um mehrheitsfähig zu sein. Deshalb opfert sie konservative Positionen auf dem Altar des medialen Zeitgeistes um an der Macht zu bleiben.

Die Konservativen im Volk sind immer noch die Stütze der CDU. Die wählen alle vier Jahre zähneknirschend die sozialdemokratisierte CDU, aus der reinen Angst, dass es mit Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün noch schlimmer kommen könnte, wenn man die CDU nicht stark genug macht das zu verhindern.
Marie-Luise

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Marie-Luise »

Wandersmann » Sa 25. Okt 2014, 14:21

Ich glaube nicht, dass die Konservativen in der Krise sind. Aber in den Medien herrscht eben ein linker/linksliberaler Mainstream, da kommen konservative Personen und Positionen kaum vor und wenn doch, dann meistens als "die Bösen". Im Volk ist der Anteil der konservativ denkenden Bürger sicher viel grösser, als man so allgemein denken würde, wenn man den Fernseher oder das Radio einschaltet.

Weil die veröffentlichte Meinung eher links/linksliberal ist, geht das "Lebensgefühl der Mitte" auch eher in diese Richtung. Die CDU läuft diesem Trend eben nach um mehrheitsfähig zu sein. Deshalb opfert sie konservative Positionen auf dem Altar des medialen Zeitgeistes um an der Macht zu bleiben.

Die Konservativen im Volk sind immer noch die Stütze der CDU. Die wählen alle vier Jahre zähneknirschend die sozialdemokratisierte CDU, aus der reinen Angst, dass es mit Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün noch schlimmer kommen könnte, wenn man die CDU nicht stark genug macht das zu verhindern.
So ist es. Du hast es richtig dargelegt.
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think twice
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von think twice »

Wandersmann » Sa 25. Okt 2014, 13:21 hat geschrieben: Die Konservativen im Volk sind immer noch die Stütze der CDU. Die wählen alle vier Jahre zähneknirschend die sozialdemokratisierte CDU, aus der reinen Angst, dass es mit Rot-Grün oder Rot-Rot-Grün noch schlimmer kommen könnte, wenn man die CDU nicht stark genug macht das zu verhindern.
Gut, dass du nicht geschrieben hast, die Konservativen sind die Stütze des Volkes oder so....
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Demolit

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Demolit »

Den ganzen Thread kann man schließen..man braucht nur das Buch eines Konservativen zu lesen, der das ganze "Dilemma" des Konservatismus mit dem heute und den Menschen, die meinen Konservative seien rückwärtsgewandt , behandelt.

http://www.amazon.de/Konservatives-Denk ... r+Modernen

Diese Menschen, die meinen, der Konservatismus sie rückwärts gewandt oder rückwärts schauend schnallen nicht, dass der Mensch nur aus der Erkenntnis des Gestern nach vorn schauen kann...dann wird da was..man muss

a) nur die Bereitschaft haben Erkenntnisse zu sammeln.
b) bereit sein zu akzeptieren, dass das Progressive nur aus dem dann erkannten herauskommen kann
c) nicht Basiertes nur zu Blütenträumen , nicht zu Veränderungen führt.

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Sa 25. Okt 2014, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
Marie-Luise

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Marie-Luise »

think twice » Sa 25. Okt 2014, 18:54

Gut, dass du nicht geschrieben hast, die Konservativen sind die Stütze des Volkes oder so....
Wir sind das Salz der deutschen Erde.

:p
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Sa 25. Okt 2014, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
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3x schwarzer Kater
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Marie-Luise » Sa 25. Okt 2014, 19:46 hat geschrieben:
Wir sind das Salz der deutschen Erde.

:p
Tja... auf gesalzener Erde wächst nichts mehr..
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Demolit

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Demolit »

3x schwarzer Kater » Sa 25. Okt 2014, 18:54 hat geschrieben:
Tja... auf gesalzener Erde wächst nichts mehr..

lach..eine tolle richtige Blitzdeutung...

echt ;)

die aber der weiteren Betrachtung der Metapher nicht standhält....Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“ (Matthäus 5,13).


Bedeutet was? Ohne Salz kein Leben...

Manno, jetzt komme ich mir heut´ bald so vor, als ob ich im Religionsunterricht der Oberprima hier rumturne....hab ich schon lange hinter mir...viele hier noch nicht.

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Sa 25. Okt 2014, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Marie-Luise

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Marie-Luise »

Demolit » Sa 25. Okt 2014, 20:00

Ohne Salz kein Leben...
Echt:)

"Kali und Salz" helfen dann weiter:

http://www.kali-gmbh.com/dede/

In der Branche war ich auch mal tätig - im Ausland:)
Praia61
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Praia61 »

3x schwarzer Kater » Sa 25. Okt 2014, 18:54 hat geschrieben:
Tja... auf gesalzener Erde wächst nichts mehr..
Besonders kein linkes Unkraut und das ist gut so.
Ignorierte Person/en : Schnitter
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think twice
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von think twice »

Demolit » Sa 25. Okt 2014, 18:44 hat geschrieben:Den ganzen Thread kann man schließen..man braucht nur das Buch eines Konservativen zu lesen, der das ganze "Dilemma" des Konservatismus mit dem heute und den Menschen, die meinen Konservative seien rückwärtsgewandt , behandelt.

http://www.amazon.de/Konservatives-Denk ... r+Modernen

Diese Menschen, die meinen, der Konservatismus sie rückwärts gewandt oder rückwärts schauend schnallen nicht, dass der Mensch nur aus der Erkenntnis des Gestern nach vorn schauen kann...dann wird da was..man muss

a) nur die Bereitschaft haben Erkenntnisse zu sammeln.
b) bereit sein zu akzeptieren, dass das Progressive nur aus dem dann erkannten herauskommen kann
c) nicht Basiertes nur zu Blütenträumen , nicht zu Veränderungen führt.

echt ;)
Und was führt bei den Konservativen zu Veränderungen, wenn sie doch keine Veränderungen wollen? Sie schauen nach vorne und stellen fest: Nee, das wollen wir aber nicht. Und bleiben stehen und stehen und stehen....
Wenn es nur Konservative gäbe, würden wir heute noch auf Pferden reiten, in Holzhütten hausen, jagen gehen und unsere Speisen über offenem Feuer zubereiten. ;)
Es sind immer die Innovativen, Kreativen, Risikobereiten gewesen, die in der Welt etwas verändert und die Entwicklung nach vorne gebracht haben.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Demolit

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Demolit »

Dein letzter Satz trifft auf alle Kategorien von Menschen zu, die Vernunft walten lassen können , egal ob konservativ oder progressiv.

Als personalisiertes Beispiel mag dir Konrad Adenauer dienen. Also Erneuerungen werden durch Anwendung von "Geist" geschaffen. Wie und worauf der Geist sich gründet, ist tertiär.

echt ;)
hafenwirt
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von hafenwirt »

Der Artikel ist Quatsch. Ich sehe keine Krise der Konservativen.

Wenn man mal davon ausgeht, dass eben K. so gut wie alles bewahren möchten, dann passt das doch. Was hat denn die geliebte ewige Kanzlerin und Vorsitzenden des Kanzlerwahlvereins CDU von sich aus gemacht?

Alles was ihr vorgeworfen wird, also das sie "linke Politik" durchzieht, ist doch auf Druck von außen geschehen. Die Sache mit der Atomkraft, geschah ja nicht, weil sie das mit guten Argumenten so in ihrer Partei durchgesetzt hat, sondern weil die Bevölkerung auf die Straße ging und die "öffentliche Meinung" das eben so wollte. Und weil das wichtigste des Kanzlerwahlvereins die Macht ist, hat man dies abgeschafft.
Einige Entscheidungen geschahen aufgrund Urteile des Bundesverfassungsgerichtes. Oder - wie jetzt der Mindestlohn - weil dies das wichtigste Thema des Koalitionspartners war.

Als Gegenbeispiel erinnere man sich da z.B. an Schröder, dessen Reformen (man mag davon halten, was man will) aufgrund des eigenen Wahlprogrammes durchgebracht worden. Die rot-grüne Regierung wollte das so und musste nicht erst durch öffentliche Meinung, Justiz oder sonst wen in den Po getreten werden.

Und da Merkel nächstes Jahr 10-jähriges feiert und sie immernoch im Volk beliebt ist, wüsste ich nicht, warum Konservative in der Krise sein sollten? Es sei denn, man setzt konservativ mit "reaktionär" quasi gleich. Aber auch das ist ja wieder im Kommen.
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freigeist
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von freigeist »

Welche Konservativen sind denn noch geblieben?
Support Israel!/"Trade destroys the antagonisms of race and creed and language."
http://henryjacksonsociety.org/ http://openeurope.org.uk/
Concordia - Integritas - Industria
Marie-Luise

Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Marie-Luise »

freigeist » So 26. Okt 2014, 20:58

Welche Konservativen sind denn noch geblieben?
Die (wie ich) trotz allem der CDU die Treue halten? Ansich hat sie es heutzutage nicht mehr verdient. Man müsste sie abstrafen. Wohin aber?
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frems
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von frems »

Ich bin mal so frei und hole den Beitrag hoch.

Nestwärme als Lockmittel für die Frustrierten führt in die Irre
Es stimmt, Konservative werden zunehmend politisch heimatlos. Es liegt aber nicht an der Missachtung durch vom „linken Zeitgeist“ infizierte Politiker wie Merkel. Der Konservatismus hat seinen Zenit überschritten. Und sexy war er auch noch nie.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... -Irre.html

Bezeichnend auch, dass die Mehrheit der CDU-Anhänger keinen Rechtsruck wünscht, sondern gerade mal jeder Fünfte.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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imp
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von imp »

Vom Kurs abweichen, um ein paar Prinzipienlose von der AfD zu holen, ist unter dem Strich nicht gewinnbringend.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Ein Terraner
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Ein Terraner »

frems hat geschrieben:(23 Oct 2014, 15:57)

Freu mich über Eure Definitionen bzw. Meinungen. (Gilt natürlich auch für jene, die mit dem Konservatismus persönlich wenig anfangen können.)
Rückständig und Stillstand dürfte es noch am ehesten treffen.
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Katenberg
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Katenberg »

frems hat geschrieben:(23 Oct 2014, 15:57)

http://www.sueddeutsche.de/politik/nied ... -1.2185303

Speziell an jene, die sich für konservativ halten bzw. einschätzen: Was macht der Begriff für Euch aus? Verbindet Ihr damit -- vergleichbar mit der Religionszugehörigkeit, die ja damit oft Hand in Hand geht -- eine reine Privatangelegenheit bzw. eine Orientierung an "alten" Werten für das eigene Leben? Oder resultiert daraus auch die Notwendigkeit ins Leben anderer (z.B. mittels Politik) einzugreifen und sie ggf. einzuschränken?

Oder steht es für etwas ganz anderes, z.B. daß städtische Strukturen und "Lebensstile" nicht weniger konservativ seien? Oder migrantische Milieus? Oder daß der Autor irrt und diese Krise bzw. zurückgehende Bedeutung so gar nicht vorhanden ist? Oder, oder, oder ...

Freu mich über Eure Definitionen bzw. Meinungen. (Gilt natürlich auch für jene, die mit dem Konservatismus persönlich wenig anfangen können.)
Der Artikel macht sich mit dem letzten Satz sowieso absolut lächerlich und unglaubwürdig.
Was richtig erkannt wird, ist, dass die CDU in erster Linie als Bremsklotz wirkte. Das liegt in erster Linie aber daran, dass die opportunistische Ausrichtung damit verteidigt wurde, das geringere Übel zu sein, das sich dem Zeitgeist beugen müsste. Die CDU ist dabei aber "rein politisch" und vernachlässigt den vorpolitischen Raum. Das ist auch so nicht unbedingt verwerflich, weil es ja Spezifizierung bedeutet.
Dabei ist die CDU aber auch keine konservative Partei, eben, weil konservativ das gesellschaftliche Wirken wohl miteinschließen würde, denn im Gegensatz zur CDU, erkennen die Linken durchaus die Notwendigkeit, gesellschaftlich zu wirken, meint, den Zeitgeist jeweils zu prägen. Je nachdem, wie man es nennen möchte, braucht es ja erst kulturellen bzw gesellschaftlichen Wandel, bevor es politischen geben kann. Sogar unter Unterstützung der Union hat sich ein derartiger Faktor nicht gebildet, wenn man die Rolle der Kirchen nochmal in Klammern setzt (mMn eine andere Geschichte)

Die Hauptideologie der CDU ist der Opportunismus, die mit der Gestalt des "kleineren Übels" erkauft wird. Konservativ würde eine Überzeugung voraussetzen, was mit einem derartigen Kurs nicht vereinbar ist, da man Wahlschlappen hinnehmen müsste im Sinne des "richtigen Weges".
Letztendlich kann das aber wohl nur ein Konsi richtig beurteilen, meine Richtung ist ein anderer.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Woppadaq »

Katenberg hat geschrieben:(06 Nov 2017, 18:16)

Die Hauptideologie der CDU ist der Opportunismus, die mit der Gestalt des "kleineren Übels" erkauft wird. Konservativ würde eine Überzeugung voraussetzen, was mit einem derartigen Kurs nicht vereinbar ist, da man Wahlschlappen hinnehmen müsste im Sinne des "richtigen Weges".
Opportunismus ist aber keine Ideologie, sondern eine Methodik. Die CDU teilt sich diese Methodik mit der SPD, beides Volksparteien, die es sich leisten können, reaktiv vorzugehen, und sich oft einreden, es sich nicht leisten zu können, NICHT opportun zu sein. Anders als die Linken, die Grünen oder die FDP, die sich Aktivismus ausschliesslich für ihre Zielgruppe leisten können - aber dann eben auch damit leben, dass sie nie auf nennenswerte Umfragewerte kommen werden.

Die Hauptideologie der CDU ist schon recht kirchlich beeinflusst, dementsprechend ist sie tendeziell schon konservativer als die SPD, die es mit ihrer eher progressivistischen Ideologie schon manchmal an Feingefühl vermissen lässt.
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von uwe »

Das Hauptproblem ist doch der Moralverfall, welcher gezielt durch den Turbokapitalismus gefördert wird um dessen Gewinn zu maximieren. Jesus, Moses und auch Mohammed hatten schon damals recht. Eine Gesellschaft ohne Moral ist eine verlorene Gesellschaft. Konservative Menschen sind zumeist Menschen die ethisch und moralisch handeln und leben. Ich glaube schon, dass es in Deutschland viele Menschen dieser Sorte gibt, nur wählen diese aus Gewohnheit das Falsche oder auch gar nichts.
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Hyde
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Hyde »

uwe hat geschrieben:(07 Nov 2017, 01:39)

Das Hauptproblem ist doch der Moralverfall, welcher gezielt durch den Turbokapitalismus gefördert wird um dessen Gewinn zu maximieren. Jesus, Moses und auch Mohammed hatten schon damals recht. Eine Gesellschaft ohne Moral ist eine verlorene Gesellschaft. Konservative Menschen sind zumeist Menschen die ethisch und moralisch handeln und leben. Ich glaube schon, dass es in Deutschland viele Menschen dieser Sorte gibt, nur wählen diese aus Gewohnheit das Falsche oder auch gar nichts.
Wie kommt man denn zu der Idee, dass Deutschland in der Vergangenheit (Deutsches Reich, Weimarer Republik, BRD & DDR) moralisch weiter entwickelt war als heute?

Im Übrigen: wenn „Fortschritt verhindern“ ein moralischer Wert ist; ja, dann handeln Konservative in der Tat sehr moralisch.
Tinkerbell
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Tinkerbell »

Hyde hat geschrieben:(08 Nov 2017, 16:07)

Wie kommt man denn zu der Idee, dass Deutschland in der Vergangenheit (Deutsches Reich, Weimarer Republik, BRD & DDR) moralisch weiter entwickelt war als heute?

Im Übrigen: wenn „Fortschritt verhindern“ ein moralischer Wert ist; ja, dann handeln Konservative in der Tat sehr moralisch.
Echt konservative verhindern nie fortschritt. Sie wollen nur geprüft haben dass das, was als fortschritt verkauft wird, tatsächlich dem kriterium fortschritt standhält. Echte konservative haben sich mit dem beschäftigt, was vom frhr. vom stein bis zum prof winkler heute zur verfügung steht. Die fortschrittsapostel beschäftigen sich mit was?
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Woppadaq »

Tinkerbell hat geschrieben:(08 Nov 2017, 17:45)

Echt konservative ...
Wen meinst du damit?
Die fortschrittsapostel...
Und wen damit?
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Bielefeld09
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

uwe hat geschrieben:(07 Nov 2017, 01:39)

Das Hauptproblem ist doch der Moralverfall, welcher gezielt durch den Turbokapitalismus gefördert wird um dessen Gewinn zu maximieren. Jesus, Moses und auch Mohammed hatten schon damals recht. Eine Gesellschaft ohne Moral ist eine verlorene Gesellschaft. Konservative Menschen sind zumeist Menschen die ethisch und moralisch handeln und leben. Ich glaube schon, dass es in Deutschland viele Menschen dieser Sorte gibt, nur wählen diese aus Gewohnheit das Falsche oder auch gar nichts.
Was ist denn Moral in einem Rechtsstaat?
Die Krise der Konservativen ist das Problem der Moderne.
Beide begreifen Rechtsstaatlichkeit als zu verhandelnde Masse.
Rechtsstaatlichkeit ist aber von beiden Seiten zu verteidigen!
Vielleicht merken das aber alle nochmal!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Tinkerbell
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Tinkerbell »

Woppadaq hat geschrieben:(08 Nov 2017, 17:51)

Wen meinst du damit?



Und wen damit?
Um das greifbar zu machen, personifizierte ich das mal.

Echt konservativ wären friedrich merz und sarah wagenknecht

Fortschrittsapostel sind caudia roth und elon musk.
Tinkerbell
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Tinkerbell »

Bielefeld09 hat geschrieben:(08 Nov 2017, 17:54)

Was ist denn Moral in einem Rechtsstaat?
Die Krise der Konservativen ist das Problem der Moderne.
Beide begreifen Rechtsstaatlichkeit als zu verhandelnde Masse.
Rechtsstaatlichkeit ist aber von beiden Seiten zu verteidigen!
Vielleicht merken das aber alle nochmal!
Quark. Die fdgo ist für konservative nicht verhandelbar. Sinnvolle weiterentwicklung ohne gedankenausrichtung unaufgeklärten hintergrund ist immer angesagt.
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Bielefeld09
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

Tinkerbell hat geschrieben:(08 Nov 2017, 18:09)

Quark. Die fdgo ist für konservative nicht verhandelbar. Sinnvolle weiterentwicklung ohne gedankenausrichtung unaufgeklärten hintergrund ist immer angesagt.
Na denn, wer schreibt hier denn über eine Krise?
Und natürlich ist unsere Verfassung auslegungssache.
Deshalb gibt es auch das Verfassungsgericht.
Das gibt auch Antworten mit Hintergrund, oder! :D
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Hyde
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Hyde »

Tinkerbell hat geschrieben:(08 Nov 2017, 17:45)

Echt konservative verhindern nie fortschritt.
Zählen dazu auch die, die 1997 gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt haben? Oder die, die im deutschen Reich zurück in den preußischen Obrigkeitsstaat wollten? Oder die, die 2017 gegen die Homoehe gestimmt haben?

Denn jene Konservativen haben natürlich relativ wenig mit Vernunft und Rationalität zu tun, sondern eher mit Rückständigkeit, Unvernunft und einem dogmatischen alles-soll-einfach-so-bleiben-wie-es-schon-immer-war, Grund: „darum!“
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Niklas
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Niklas »

MG-42 hat geschrieben:(23 Oct 2014, 17:20)

Für mich als Liberal-Konservativer
Die Adjektive "liberal" und "konservativ" sind Antonyme.

Z.B.:
konservativ: traditionelle Familie
liberal: Sodom und Gomorra
usw.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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schelm
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von schelm »

frems hat geschrieben:(15 Oct 2017, 21:54)

Ich bin mal so frei und hole den Beitrag hoch.

Nestwärme als Lockmittel für die Frustrierten führt in die Irre
Es stimmt, Konservative werden zunehmend politisch heimatlos. Es liegt aber nicht an der Missachtung durch vom „linken Zeitgeist“ infizierte Politiker wie Merkel. Der Konservatismus hat seinen Zenit überschritten. Und sexy war er auch noch nie.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... -Irre.html

Bezeichnend auch, dass die Mehrheit der CDU-Anhänger keinen Rechtsruck wünscht, sondern gerade mal jeder Fünfte.
Ein schwachsinniger Beitrag der Welt. Konservativ war vorher immer das, was ungestüme junge Generationen nachher verändern. Insofern kann der Konservatismus gar nicht obsolet werden, oder wir wären am Endpunkt gesellschaftlicher Entwicklung und folgende Generationen haben nichts mehr umzuwälzen. Höchstens die Anarchie dann, wenn es keine Leitplanken mehr gäbe, was allerdings dann nicht mehr möglich ist, denn das wäre ja ziemlich konservatives, also bereits überwundenes Denken.

Wer sollen eigentlich diese Frustrierten sein ? Ah, Moment, jetzt fällt es mir wieder ein : Sind das nicht jene Verfechter von Leitplanken, die dafür psychopathologisiert werden ?
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Olympus »

frems hat geschrieben:(15 Oct 2017, 21:54)

Ich bin mal so frei und hole den Beitrag hoch.

Nestwärme als Lockmittel für die Frustrierten führt in die Irre
Es stimmt, Konservative werden zunehmend politisch heimatlos. Es liegt aber nicht an der Missachtung durch vom „linken Zeitgeist“ infizierte Politiker wie Merkel. Der Konservatismus hat seinen Zenit überschritten. Und sexy war er auch noch nie.

https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... -Irre.html

Bezeichnend auch, dass die Mehrheit der CDU-Anhänger keinen Rechtsruck wünscht, sondern gerade mal jeder Fünfte.
Vielleicht deshalb die AfD. Die Konservativen verlieren den Durchblick und deshalb kommt der Trümmerhaufen AfD zustande. Wäre eine Erklärung. Die Verwirrten auf der Suche nach der Stimme im Kopf. :D
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schelm
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von schelm »

Tinkerbell hat geschrieben:(08 Nov 2017, 17:45)

Echt konservative verhindern nie fortschritt
. Sie wollen nur geprüft haben dass das, was als fortschritt verkauft wird, tatsächlich dem kriterium fortschritt standhält. Echte konservative haben sich mit dem beschäftigt, was vom frhr. vom stein bis zum prof winkler heute zur verfügung steht. Die fortschrittsapostel beschäftigen sich mit was?
So ist es. Konservativ sein bedeutet nicht das Modell der Leitplanke nicht zu verändern, sondern es dem Lauf der Zeit so anzupassen, um das Fahren weiter zu ermöglichen. ;)
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Mit Alexander Gauland sitzt ein Politiker im neuen Bundestag, der ein Buch "Anleitung zum Konservativsein" geschrieben hat, keinen Computer oder sonst irgendein Digitalgerät besitzt oder benutzt und Artikel zuhause mit der Schreibmaschine schreibt.
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Europa2050 »

schokoschendrezki hat geschrieben:(10 Nov 2017, 15:47)

Mit Alexander Gauland sitzt ein Politiker im neuen Bundestag, der ein Buch "Anleitung zum Konservativsein" geschrieben hat, keinen Computer oder sonst irgendein Digitalgerät besitzt oder benutzt und Artikel zuhause mit der Schreibmaschine schreibt.
... und wie die anderen ca. 700 Abgeordneten die Aufgabe hat, Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden ...
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Olympus »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 16:19)

... und wie die anderen ca. 700 Abgeordneten die Aufgabe hat, Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden ...
Welche wären? Etwa, "Wie bekommen wir alle niederen Lebensformen los, die keinen biodeutschen Ariernachweis seit WK2 haben?" :?:
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Europa2050
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Europa2050 »

Olympus hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:29)

Welche wären? Etwa, "Wie bekommen wir alle niederen Lebensformen los, die keinen biodeutschen Ariernachweis seit WK2 haben?" :?:
Eher weniger, das ist - unabhängig von ihrer Unmenschlichkeit - eine Fragestellung der Vergangenheit. Darauf hat die AfD vielleicht sogar Antworten.

Ich dachte eher an so Dinge wie:

Wie schaffen wir es den zu erwartenden Fortschritt zu nutzen um Hunger, Krankheiten, Energiebedarf und Krieg zu lösen?
Wie gehen wir mit künstlicher Intelligenz um, um sie zu nutzen ohne den Humanismus zu verlieren?
Wie organisieren wir eine Überflussgesellschaft?

Ob die Nationalisten der AfD und in diesem Fall Gauland speziell darauf Antworten haben :?:
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Olympus »

Europa2050 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 19:43)

Eher weniger, das ist - unabhängig von ihrer Unmenschlichkeit - eine Fragestellung der Vergangenheit. Darauf hat die AfD vielleicht sogar Antworten.

Ich dachte eher an so Dinge wie:

Wie schaffen wir es den zu erwartenden Fortschritt zu nutzen um Hunger, Krankheiten, Energiebedarf und Krieg zu lösen?
Wie gehen wir mit künstlicher Intelligenz um, um sie zu nutzen ohne den Humanismus zu verlieren?
Wie organisieren wir eine Überflussgesellschaft?

Ob die Nationalisten der AfD und in diesem Fall Gauland speziell darauf Antworten haben :?:
Lass mich überlegen..Nö. Davon hat ein Gauland und Gefolge sicher nie etwas gehört.
Naja, das mit der Überflussgesellschaft bekommen die hin.

"Nimm es dem Volk und verteil es unter den eigenen Armen!"

Rest ist eigentlich klar.

Krieg = gut
Humanismus = nur gut für mich selbst
Hunger = haben nur andere
Krankheiten = selbst schuld wenn du dir keine Versicherung kaufst
Energie = ich Licht an, du aus. Perfekt
Menschlichkeit = ich bin das Volk

So könnten die Gedanken von 700 Abgeordneten der NSAfD aussehen.
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Europa2050
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Europa2050 »

Olympus hat geschrieben:(10 Nov 2017, 20:01)

Lass mich überlegen..Nö. Davon hat ein Gauland und Gefolge sicher nie etwas gehört.
Naja, das mit der Überflussgesellschaft bekommen die hin.

"Nimm es dem Volk und verteil es unter den eigenen Armen!"

Rest ist eigentlich klar.

Krieg = gut
Humanismus = nur gut für mich selbst
Hunger = haben nur andere
Krankheiten = selbst schuld wenn du dir keine Versicherung kaufst
Energie = ich Licht an, du aus. Perfekt
Menschlichkeit = ich bin das Volk

So könnten die Gedanken von 700 Abgeordneten der NSAfD aussehen.
Genau, und damit erleiden wir (oder spätestens unsere Kinder) das Schicksal schon so mancher historischer abgeschlossener Gesellschaften - wir gehen unter.

Deswegen sind Konservativismus, Nationalismus und Theokratismus für mich nicht zukunftsfähig.
Die einzigen -Ismen, denen ich vielleicht Antworten zutraue sind der Liberalismus und der Sozialismus, wobei mir die Liberalen Antworten mehr Zusagen würden ...
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imp
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von imp »

Man darf der AfD nicht die Ehre zuordnen, für Konservative zu sprechen. Ich fühle mich von diesem Verein jedenfalls nicht vertreten.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Niklas
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Niklas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Nov 2017, 19:41)

Man darf der AfD nicht die Ehre zuordnen, für Konservative zu sprechen. Ich fühle mich von diesem Verein jedenfalls nicht vertreten.
Das politische Spektrum der BRD ist unvollständig. Ich fühle mich auch nicht repräsentiert.
"Selbst die Verlogenheit ist verkommen. Sie trat früher professioneller auf." -- Bruno Jonas, 2007
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Tinkerbell »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(11 Nov 2017, 19:41)

Man darf der AfD nicht die Ehre zuordnen, für Konservative zu sprechen. Ich fühle mich von diesem Verein jedenfalls nicht vertreten.
Na, das ist auch nicht so wichtig.
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Re: Die Krise der Konservativen in Deutschland

Beitrag von Tinkerbell »

Niklas hat geschrieben:(12 Nov 2017, 12:03)

Das politische Spektrum der BRD ist unvollständig. Ich fühle mich auch nicht repräsentiert.
Unerheblich, eh unwichtig.
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