Oder ob sie mit den Piraten fusionieren könnten/sollten: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f=5&t=44382
Sind nun einige Politiker aus der FDP ausgetreten und wollen im Laufe der nächsten Wochen eine neue Partei gründen. Die Ankündigung kam übrigens schon vor den letzten drei Landtagswahlen, um nicht als Reaktion auf das (befürchtete) Ergebnis zu gelten (siehe: http://www.n-tv.de/politik/Enttaeuschte ... 20896.html). Scheinbar ist man mit Lindner ein Jahr nach dem Wahldesaster im September letzten Jahres nicht sonderlich zufrieden, was die Erneuerung der FDP anbelangt:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... r-FDP.htmlBloß keine "hemmungslose Wirtschaft": Die neue Partei frustrierter Ex-FDP-Politiker vertritt in ihren Grundsätzen sozialliberale Positionen. Inhaltlich brechen sie deutlich mit ihrer alten Partei. [...]
In allen Punkten gehen die neuen Liberalen augenfällig auf Distanz zur FDP, die sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem als Wirtschaftspartei sah. "Wir wollen eine starke, aber keine hemmungslose Wirtschaft", schreiben sie. "Wirtschaft ist für uns kein Selbstzweck. Jeder hat als Voraussetzung zur materiellen Freiheit ein Recht auf Arbeit unter menschenwürdigen Bedingungen und zu fairen Löhnen." Leistung müsse sich "immer lohnen". Dies gelte auch für Künstler, Unternehmer, Selbständige und Freiberufler. [...]
Und ihre Sätze zur angestrebten Parteikultur erinnern unweigerlich an die Ausgrenzungsdiskussion um Euro-Kritiker wie Frank Schäffler in der FDP. "Auch innerparteilich wollen wir breite Diskussionen zulassen, bei denen auch Meinungen von Minderheiten respektiert werden", schreiben die Initiatoren der neuen Partei. "Nur meinungsoffene und strukturierte Diskussionen ohne Denk- und Sprachverbote bereichern uns als Partei und bringen uns inhaltlich voran."
Ein Interview mit Sylvia Canel, die scheinbar eine führende Rolle in dieser (noch namenlosen) Parteigründung spielt, findet Ihr hier:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... e-FDP.htmlDie Welt: Wie und wo haben sich diese Brüche bei Ihnen gezeigt?
Canel: Im Bundestag bei verschiedenen liberalen Themen sind mir diese Brüche passiert. Ein Beispiel: Die Union lehnte die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ab. Das widersprach meinem liberalen Grundverständnis fundamental. Also habe ich zusammen mit zwölf anderen Fraktionskollegen dem Grünen-Antrag für die Anerkennung zugestimmt. Das Betreuungsgeld habe ich im Bundestag gegen die Vorgabe der Fraktionsspitze ebenso abgelehnt wie die Euro-Rettungspolitik.
Die Welt: Wie hat die Partei darauf reagiert?
Canel: Mit Ausgrenzung. Wer sich abweichend verhält, ist nicht gut gelitten. Das haben wir an Frank Schäffler gesehen, der in der Euro-Politik eine andere Auffassung vertritt als der Parteivorstand. Er musste sich öffentlich anhören, dass es besser wäre, wenn er die Partei wechseln würde. Das darf in einer liberalen Partei nicht passieren.
Glaubt Ihr, daß so eine neue (sozial-)liberale Partei Potential in Deutschland hat? Oder hat der Wähler schon genug Alternativen? Oder ist der Liberalismus in Deutschland gar tot?
In Österreich gründete sich mit NEOS vor einiger Zeit eine ähnliche Partei, die schon einige Erfolge vorzuweisen hat. Sie konnten vor allem bei jungen Wählern punkten, die sich von der Großen Koalition in Wien nicht vertreten fühlten, aber auch mit den Oppositionsparteien (FPÖ und Grüne, mittlerweile auch STRONACH) nicht viel anfangen konnten:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... ationalratJung, radikal, liberal
In Österreich ist etwas gelungen, was als unmöglich galt: Eine neue, liberale Partei zog auf Anhieb ins Parlament ein. Sind die Neos eine Vorlage für die FDP?
(an die Mods: Falls ich einen Strang zu dieser neuen Partei übersehen habe, dann bitte einfach zusammenführen. Ich hab nichts gefunden.)