Interessant, happySchland, doch aus welchen meiner Informationen schlußfolgerst Du, daß die Unteren sich die Oberen zurechtklagen sollten, um sie zu einem demokratischen Verhalten zu bewegen?
Hältst Du für so undemokratisch, was sie machen, daß Du die Wahl des letzten Mittels grundsätzlich voraussetzt?
Nach meinen Erfahrungen genügt meist, anderen bewußt zu machen, daß man weiß, wie etwas geraten soll nach unserer demokratischen Rechtsordnung, und daß man auch mit Juristen so umgehen kann, daß die was Rechtes mit ihrem Recht auf Gewalt durchdrücken! Wenn es Mächtige gibt, die davon überzeugt sind, sie könnten sich gegenüber Ohnmächtigen diktatorisch und nicht im Sinne unserer Rechtsordnung verhalten, sollte man ja was dagegen tun, oder nicht?
Für eine solch verwegene Annahme, wie Du glaubst, sie hier gelesen zu haben, gibt es im richtigen Leben auch keine Entsprechung. Dafür gibt es nur eine Erklärung, die ich eben in folgenden Beitrag gesteckt habe:
Der Souverän mit der vollen Hose ...
Von wem bekommen die Oberen denn ihre Macht? Vom Allmächtigen ...? Bekommen sie die nicht von jenen, die sie ein wenig über den Tisch ziehen können in den unzähligen privaten, beruflichen, geschäftlichen und adminstrativen Beziehungen ...? Und wieso SOLO AUFMUCKEN? Weil der Souverän zu blöde ist, sich eine
Begründung mit Rechtsvorschrift geben zu lassen? Weil er zu gescheit ist, um sich §§ erklären zu lassen, wenn er nicht genau weiß, was gemeint ist? - Ja sowas ...
Seit wann sind Mächtige Übermenschen, die nicht auf den Druck vieler Einzelner reagieren? Was Du hier präsentiert hast, gibt sicherlich die übliche Denke vieler wieder. Doch entstand die durch so viel Unwissen und Falschwissen, daß die vielen Einzelnen sich schämen sollten.
Das wichtigste Menschenrecht ist nichts weiter als ein Leiterchen. Das kann jede r an die Mauer des Kompetenzmonopols stellen und hochklettern. Ist völlig ungefährlich, denn so hoch ist die Mauer nicht. Und dann muß man halt mal Melle zeigen und seinen Juristen zurufen, wo's lang geht. Juristen, Obrige, Mächtige, wie auch immer, die das nicht wollen, haben in der Zukunft nichts mehr verloren. Sie werden sich irgendwann in öffentlichen Listen wiederfinden, damit alle einen Bogen um sie herum machen können. Selbst wenn Mächtige morgen das Internet abstellen würden, würde innerhalb kurzer Zeit eine Alternative entstehen. Wir leben nicht mehr vor 50 Jahren.
Was soll daran schwierig sein, wenn der Souverän sein Recht wissen will und einfordert?
Nun, er kann ja, bevor er das Leiterchen hochsteigt, noch seine Hose wechseln.
Auch das geht. Er muß sich nur ein bißchen Rechtsgrundwissen aneignen.
Was gibt dir die Gewißheit, das Machtgefälle im Mittenbereich unseres Machtgefüges sei weniger steil? Weil der Mittelstand mehr Kräfte aufweist, die sich NEIN sagen trauen? Meines Erachtens zieht sich das Prinzip der unterschiedlichen Abhängigkeit durch alle "Machtebenen" sämtlicher Subsysteme, die dann das Gesamtgefüge bilden. Auch im zunehmend mittelloseren Mittelstand finden die selben Machtspielchen zwischen mehr und weniger voneinander Abhängigen statt.
Mehr Macht nach oben hin entsteht ausschließlich durch das bequeme Bewußtsein, nicht unsere demokratische Rechtsordnung nutzen zu können und im Notfall einer Art umgekehrten russischen Roulette ausgeliefert zu sein? Ein Viertel aller Urteile sollen als Fehlurteile daherkommen, und die meisten Rechtsfälle enden in Deals oder Vergleichen ... Wer möchte, kann sich auch vorstellen, an der Hand eines Anwalts einen Jahrmarkt besuchen zu dürfen und darf dann mit verbundenen Augen auf kleine Tonstäbchen schießen ...
Was bitte, könnte sonst helfen, all die Fehlentwicklungen, die sich aus dem Versagen der Justiz zurechtgeruckelt haben bei so vielen Hosenschei§ern, in etwas zu transformieren, was Politiker mit Gesetzen nie meistern werden? An die halten sich ja immernoch vor allem rechtschaffene Bürger ... Richtig? Geht's darum, die vielen Abgreifer, Beschei§er, Machtsauger und Scherenspreizer zu fördern, oder sie zu bremsen? Wie soll das gehen? Mit einem Zauberspruch ...?
Einfach irre, welchen Hoffnungen, Denkfehlern und Irrtümern sich die Masse hingibt.
Und da sind nicht wenige darunter, denen man durchaus nachsagen kann, daß sie alles andere als bescheuert sind ...
- Änderung (Dranhänger):
- Wenn sich der Bürger nicht mal dafür interessiert,
wie er bei so viel Orientierungslosigkeit und Rechtsfrust rasch und einfach erfährt,
wieviel Recht ihm tatsächlich zusteht,
sind wir von einer Demokratie noch weiter entfernt als Sklaven im Mittelalter!
Denn denen fehlte nicht nur das Selbstbewußtsein und das Wissen, es zu entwickeln.
Die hatten auch keinerlei Mittel zur Hand,
elementaren Menschenrechten Geltung zu verschaffen.