Der NSU-Prozess

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odiug

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

Konservativer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 15:46)

Die Verteidiger haben ja in ihrem Schlussplädoyer auch 10 Jahre Haft für Zschäpe wegen Beteiligung an Raubüberfällen, einer kriminelle Organisation und Brandstiftung gefordert. Das alles steht also eigentlich gar nicht zur Debatte.

Der Streitpunkt ist eigentlich nur der Anklagepunkt "Mord". Die Angeklagte sagt, dass sie an den Morden nicht beteiligt war, die beiden Uwes sie auch nie von ihren Mordplänen informierten, sondern das ohne ihr Wissen gemacht haben. Sie habe von den Morden erst später von den Uwes erfahren und sei darüber schockiert gewesen, habe aber danach nie die Kraft gefunden sich von den Uwes zu trennen und aus dem Untergrund wieder in ein "normales Leben" zurückzukehren. Die Uwes hätten sie beschwichtigt und versprochen, dass sie das nicht mehr tun würden.

Kann man ihr jetzt glauben oder nicht. Ist halt eine Glaubensfrage.

Jedenfalls habe ich bisher über die Medien keinen einzigen Beweis oder auch Indiz dafür gefunden, dass die Angeklagte in die Mordpläne der Uwes im Vorfeld eingeweiht war und an deren Durchführung mitgewirkt hat.

Es wird halt nur daraus geschlossen, dass sie halt eine rechtsextreme Gesinnung hatte und mit den Uwes zusammenlebte, müsse sie auch davon gewusst und das Ganze unterstützt haben.
Ohne ihr Wissen :?:
Bei 10 Morden über 9 Jahre hinweg :?:
Nix mitbekommen, was ihre Jungs so in der Freizeit treiben :?:

Tja ... offensichtlich halte nicht nur ich das für unglaubwürdig.
Mal abgesehen davon ... von dem Paulchen Video wusste sie offensichtlich und da reden die ja Klartext.
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zollagent
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Konservativer hat geschrieben:(14 Jul 2018, 15:46)

Die Verteidiger haben ja in ihrem Schlussplädoyer auch 10 Jahre Haft für Zschäpe wegen Beteiligung an Raubüberfällen, einer kriminelle Organisation und Brandstiftung gefordert. Das alles steht also eigentlich gar nicht zur Debatte.

Der Streitpunkt ist eigentlich nur der Anklagepunkt "Mord". Die Angeklagte sagt, dass sie an den Morden nicht beteiligt war, die beiden Uwes sie auch nie von ihren Mordplänen informierten, sondern das ohne ihr Wissen gemacht haben. Sie habe von den Morden erst später von den Uwes erfahren und sei darüber schockiert gewesen, habe aber danach nie die Kraft gefunden sich von den Uwes zu trennen und aus dem Untergrund wieder in ein "normales Leben" zurückzukehren. Die Uwes hätten sie beschwichtigt und versprochen, dass sie das nicht mehr tun würden.

Kann man ihr jetzt glauben oder nicht. Ist halt eine Glaubensfrage.

Jedenfalls habe ich bisher über die Medien keinen einzigen Beweis oder auch Indiz dafür gefunden, dass die Angeklagte in die Mordpläne der Uwes im Vorfeld eingeweiht war und an deren Durchführung mitgewirkt hat.

Es wird halt nur daraus geschlossen, dass sie halt eine rechtsextreme Gesinnung hatte und mit den Uwes zusammenlebte, müsse sie auch davon gewusst und das Ganze unterstützt haben.
Das ist ein bißchen zu simpel gedacht. Wer mit den Tätern über Jahre unter einem Dach lebt, zuerst mit dem Einen, dann mit dem Anderen ein Verhältnis hat, den Haushalt organisiert, an Ausforschungsaktionen mitmacht, einer solchen Frau zu glauben, daß sie "nichts gewußt habe", das schlicht Glauben wollen, entgegen aller Hinweise. So eng, wie die liiert waren, KANN ihr gar nichts entgangen sein. Sie hat die Fäden gezogen und die beiden Uwes waren ihre Marionetten. DAS ist die Sachlage und davon geht auch das Gericht aus.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Marmelada hat geschrieben:(14 Jul 2018, 11:05)

Der Untersuchungsausschuss hat folgende "VT" aufgestellt:

https://de.wikipedia.org/wiki/NSU-Unter ... Ergebnisse


So als grobe Zusammenfassung. Ansonsten muss man sich ein bisschen Zeit nehmen, um ins Thema zu finden, mit einem kurzen Zitat ist es nicht getan. Empfehlenswert sind neben Dokumentationen die Veranstaltungen der "VT"-Organisation Friedrich-Ebert-Stiftung:

Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Einleitung und Vortrag)


Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Podiumsdiskussion)


Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Publikumsfragen)


Einleitung: 5 Jahre NSU - Aufklärung unerwünscht?
Die VT ist, das es hier einen sog. "tiefen Staat" geben soll.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Jul 2018, 09:01)

Die VT ist, das es hier einen sog. "tiefen Staat" geben soll.
Steht da nirgends. Dass der Verfassungsschutz Quellenschutz vor Opferschutz betrieben hat, indem er andere Behörden nicht informierte, weiß man mittlerweile. Ebenso, dass der Verfassungsschutz besser kontrolliert werden müsste.

https://www.deutschlandfunk.de/nach-dem ... _id=422632
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Marmelada hat geschrieben:(16 Jul 2018, 14:19)

Steht da nirgends. Dass der Verfassungsschutz Quellenschutz vor Opferschutz betrieben hat, indem er andere Behörden nicht informierte, weiß man mittlerweile. Ebenso, dass der Verfassungsschutz besser kontrolliert werden müsste.

https://www.deutschlandfunk.de/nach-dem ... _id=422632
Cat schreibt hier eindeutig von Netzwerk. Das ist die klassische VT, das es hier eine übergeordnete Stelle geben muss.
Und das bezweifel ich.
Nicht das hier der V-Schutz der einzelnen Länder Scheiße am Laufenden Band produziert hat - insbesondere beim Thema Quellenschutz.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Jul 2018, 14:24)

Cat schreibt hier eindeutig von Netzwerk. ...
Cat with a whip hat geschrieben:(13 Jul 2018, 12:18)
... die stockenden Ermittlungen gegen weitere aus dem terroristischen Unterstützernetzwerk und den Gehimdiensten wegen Mitwisserschaft und Mithilfe.
Das terroristische Unterstützungsnetzwerk bezieht sich auf weitere originäre Neonazis aus dem NSU-Umfeld, also dass Tschäpe, Mundlos und Böhnhardt nicht nur zu dritt waren. Belegen kann man das ohne Ermittlungen nicht, aber es ist wenig glaubhaft. Clemens Binninger (CDU), Untersuchungsausschuss:

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... tand-.html
Ja, auch im Untersuchungsausschuss des Bundestages haben wir uns diese Frage gestellt. Ich habe große Zweifel, dass der NSU nur aus drei Personen bestand.
Mehmet Daimagüler: "Wir haben in diesem Gerichtssaal 24 Personen erlebt, als Zeugen, die ganz offen zugaben, dass sie Kontakt hatten und die auch ganz offen zugaben, dass sie unterstützt haben. Wir reden hier von Waffen, wir reden hier von Geld, wir reden von Unterkünften, wir reden von Ausweispapieren. Das heißt, wir wissen von 28 Personen insgesamt namentlich, dass sie geholfen haben und trotzdem spricht die Bundesanwaltschaft von einem Trio."


Im Bekennervideo selbst ist von einem Netzwerk die Rede. Auch das deutschlandweite Ausspähen von Opfern muss von Ortskundigen erledigt worden sein.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Marmelada hat geschrieben:(16 Jul 2018, 15:14)

Das terroristische Unterstützungsnetzwerk bezieht sich auf weitere originäre Neonazis aus dem NSU-Umfeld, also dass Tschäpe, Mundlos und Böhnhardt nicht nur zu dritt waren. Belegen kann man das ohne Ermittlungen nicht, aber es ist wenig glaubhaft. Clemens Binninger (CDU), Untersuchungsausschuss:

https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... tand-.html


Mehmet Daimagüler: "Wir haben in diesem Gerichtssaal 24 Personen erlebt, als Zeugen, die ganz offen zugaben, dass sie Kontakt hatten und die auch ganz offen zugaben, dass sie unterstützt haben. Wir reden hier von Waffen, wir reden hier von Geld, wir reden von Unterkünften, wir reden von Ausweispapieren. Das heißt, wir wissen von 28 Personen insgesamt namentlich, dass sie geholfen haben und trotzdem spricht die Bundesanwaltschaft von einem Trio."


Im Bekennervideo selbst ist von einem Netzwerk die Rede. Auch das deutschlandweite Ausspähen von Opfern muss von Ortskundigen erledigt worden sein.
Das letzte glaub ich weniger, sonst hätten sie in München nicht den Griechen erwischt.
Und ich glaub nicht, das die nur zu dritt, bzw. zu siebt waren, sondern das es durchaus ein Netzwerk gab - in der rechten Szene nicht verwunderlich - sondern das es hier eine geleitete Aktion gab auch die Zeugen auszuschalten, dafür fehlen die Belege. Und ist auch angesichts der Machart kaum glaubwürdig.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Tomaner hat geschrieben:(13 Jul 2018, 01:01)

Es geht nicht bei einem Gericht um Meinungen, sondern um das was Gesetz hergibt. Man kann einen mord anstiften und tausend Kilometer entfernt sein und dennoch wird man genauso behandelt, wie der der gemordet hat. Enzlin hat auch nur zu Liebe zu Bader mitgemacht. Es ist bis heute nicht klar, wer bei RAF wirklich alles Mörder waren, und dennoch wurden viele wegen Mord verurteilt.
Du meinst die Menschen die wie Christian Klar bis heute nicht bereuen, bedauern oder sonstwas sonder nach wie vor auf ihre Taten Stolz sind und um deren Wohl die Linke sich sehr bemüht?
Was auch etwas komisch ist, genau die am lautesten wegen Kuscheljustiz schreien, schreien jetzt urplötzlich anderes herum.
Das darfst du nicht falsch verstehen. Für mich ist das was Zschäpe getan ekelhaft und eigentlich nur mit Folter + Tot angemessen zu bestrafen, auch wenn ich nicht glaube dass sie wirklich an den Morden aktiv mitgewirkt hat. Mitglied einer Terrorzelle zu sein und den Tod von Familievätern zu billigen gehört zu den Taten die ich mit dem Tod bestrafen würde. Das gilt allerdings auch für den Bin-Laden Leibwächter um dessen Wohl die Linke ja sehr sehr besorgt ist.
Dazu gab es auch ein Tagesgespräch bei Bayern 2 mit einer Juristin. Die erklärte exakt genau, warum man Tschäpe zum Mord verurteilen konnte, obwohl sie nicht an Tatort war.
Die Frage mit der Anwesenheit am Tatort ist nicht die die mich an der Richtigkeit des Urteils zweifeln lässt. Sondern dass irgendein Nachweis einer Tatbeteidigung vorliegen müsste. Statt dessen wird die Brandstiftung, der Einwurf des Videos und ihr Zusammenleben dafür herangezogen. Wirklich???
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Jul 2018, 14:24)

Cat schreibt hier eindeutig von Netzwerk. Das ist die klassische VT, das es hier eine übergeordnete Stelle geben muss.
Und das bezweifel ich.
Nicht das hier der V-Schutz der einzelnen Länder Scheiße am Laufenden Band produziert hat - insbesondere beim Thema Quellenschutz.
Grundsätzlich stimme ich da zu. Warum befördert der hessische Verfassungsschutz allerdings Verschwörungstheorien, indem er seine Berichte dazu für 120 Jahre sperren lässt? Das ist doch keine normale, übliche Sperrfrist.
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Alexyessin
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(16 Jul 2018, 23:05)

Grundsätzlich stimme ich da zu. Warum befördert der hessische Verfassungsschutz allerdings Verschwörungstheorien, indem er seine Berichte dazu für 120 Jahre sperren lässt? Das ist doch keine normale, übliche Sperrfrist.
Warum weiß ich nicht, ich kann nur vermuten. Und meine Vermutung bzgl. des hessischen V-Schutz ist, das die enger mit der rechten Szenen zusammen mit dem V-Schutz Thüringen verbandelt sind, als es richtig wäre.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Dampflok94 »

Die Bundesanwaltschaft geht in einem Fall in Revision:
Die Bundesanwaltschaft will nun auch nur gegen ein einziges der fünf Urteile im NSU-Verfahren vorgehen - das gegen André Eminger. Dagegen will sie Revision einlegen, bestätigte eine Sprecherin des Generalbundesanwalts am Montag. Offenbar hält die Anklagebehörde die Einschätzung des Gerichts, Eminger habe nichts von den Taten des NSU gewusst, für nicht nachvollziehbar. Bliebe diese Einschätzung des Gerichts bestehen, wäre die Strafverfolgung gegen weitere NSU-Unterstützer de facto vorbei.
Quelle

Ich bin ja mal gespannt, ob außer Beate Z. jemand von den Angeklagten in Revision gehen wird.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Tomaner »

Boracay hat geschrieben:(16 Jul 2018, 22:36)

Du meinst die Menschen die wie Christian Klar bis heute nicht bereuen, bedauern oder sonstwas sonder nach wie vor auf ihre Taten Stolz sind und um deren Wohl die Linke sich sehr bemüht?



Das darfst du nicht falsch verstehen. Für mich ist das was Zschäpe getan ekelhaft und eigentlich nur mit Folter + Tot angemessen zu bestrafen, auch wenn ich nicht glaube dass sie wirklich an den Morden aktiv mitgewirkt hat. Mitglied einer Terrorzelle zu sein und den Tod von Familievätern zu billigen gehört zu den Taten die ich mit dem Tod bestrafen würde. Das gilt allerdings auch für den Bin-Laden Leibwächter um dessen Wohl die Linke ja sehr sehr besorgt ist.



Die Frage mit der Anwesenheit am Tatort ist nicht die die mich an der Richtigkeit des Urteils zweifeln lässt. Sondern dass irgendein Nachweis einer Tatbeteidigung vorliegen müsste. Statt dessen wird die Brandstiftung, der Einwurf des Videos und ihr Zusammenleben dafür herangezogen. Wirklich???
Woher weißt du, dass Christian Klar zum heutigen Zeit, noch Stolz auf seinen Taten ist? Dichtest du dies ihn an oder hast du dazu Quelle? Denn er äußert sich öffentlich dazu gar nicht. Im Prinzip hat man die RAF aufgelöst und damit entfällt auch die Ideologie die dahinter steckte. Würde man die gleiche Ideologie weiterhin unterstützen, hätte man sie doch nicht aufgelöst. Im wesentlichen ist es doch genau der Unterschied von RAF zu Rechtsradikalen Terroristen, RAF standen vor Gericht zu ihrer Ideologie von damals, während es die meisten Rechten nicht tun. Die RAF hat sich also mit ihrer Ideologie fortlaufend auseinandergesetzt und verfolgt diese nicht mehr, was eben gleichbedeutend mit umdenken ist. Nimmt man dagegen Rechtsradikale, wo ist da eine Auseinandersetzung mit ihrer Ideologie und welche Veränderung dazu soll es gegeben haben? Was nutzt es, wenn Rechtsradikale anscheinend ihre Tat bereuen, aber es gar keine Veränderung zur eigenen Ideologie gibt.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Orbiter1 »

Der Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben ist aus der Haft entlassen worden. Da kann er ja mit seinen früheren Kumpels von der NPD Thüringen ein schönes Fest feiern und sich überlegen was er als nächstes machen wird um Deutschland von Migranten zu befreien. Oder er besucht mal die Zeugen die gegen ihn ausgesagt haben. Quelle: https://amp.dw.com/de/nsu-waffenbeschaf ... a-44720508
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ebiker »

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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jul 2018, 13:31)

Der Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben ist aus der Haft entlassen worden. Da kann er ja mit seinen früheren Kumpels von der NPD Thüringen ein schönes Fest feiern und sich überlegen was er als nächstes machen wird um Deutschland von Migranten zu befreien. Oder er besucht mal die Zeugen die gegen ihn ausgesagt haben. Quelle: https://amp.dw.com/de/nsu-waffenbeschaf ... a-44720508
Na, so einfach wirds ihm sicher nicht gemacht werden. Der steht weiterhin unter Beobachtung.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Vongole »

Orbiter1 hat geschrieben:(18 Jul 2018, 13:31)

Der Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben ist aus der Haft entlassen worden. Da kann er ja mit seinen früheren Kumpels von der NPD Thüringen ein schönes Fest feiern und sich überlegen was er als nächstes machen wird um Deutschland von Migranten zu befreien. Oder er besucht mal die Zeugen die gegen ihn ausgesagt haben. Quelle: https://amp.dw.com/de/nsu-waffenbeschaf ... a-44720508
Sehr treffende Kommentare eine Nebenklage-Anwältin dazu:
"Rechtsextreme werden das als Ermutigung verstehen"
Ralf Wohlleben gilt als wichtiger Unterstützer des NSU. Nun ist er wieder in Freiheit, zumindest vorerst. Nebenklage-Anwältin Doris Dierbach zeigt dafür wenig Verständnis - und spricht eine Warnung aus.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/n ... 19053.html
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Tomaner hat geschrieben:(18 Jul 2018, 10:46)

Woher weißt du, dass Christian Klar zum heutigen Zeit, noch Stolz auf seinen Taten ist?
Klar, gefragt zum Thema „Schuldbewusstsein und Reuegefühle“:

„In dem politischen Raum, vor dem Hintergrund von unserem Kampf sind das keine Begriffe.“
„Aber es könnten persönlich doch Begriffe sein, die Bedeutung haben, wegen der Opfer? […]“
„Ich überlasse der anderen Seite ihre Gefühle und respektiere die Gefühle, aber ich mache sie mir nicht zu eigen.


Das ist extrem ekelhaft, vor allem weil sich die Linke sehr im dieses ekelhafte Schwein sorgt, der weiterhin im linksextremen Millieu aktiv ist.

Wie würdest du dich als Opferfamilie diese ekelhaften Schlächters fühlen wenn sich die Politik ständig um das Wohl eines solchen Schweins bemüht??
Er ist ein Star mit dem sich die Linkspartei schmücken möchte.
Dichtest du dies ihn an oder hast du dazu Quelle? Denn er äußert sich öffentlich dazu gar nicht. Im Prinzip hat man die RAF aufgelöst und damit entfällt auch die Ideologie die dahinter steckte.
Du meinst also Linksextreme die den bewaffneten Kampf wollen gibt es nicht mehr?
Was ist denn das für schwachsinniges Gelaber? Natürlich gibt es eine breite Unterstüzung für Gewalt im linken Millieu, schau dir doch einfach mal eine G8 Gipfel oder eine NPD Demo an.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Tomaner hat geschrieben:(18 Jul 2018, 23:43)

Diese Aussagen sind 17 Jahre her. Was ekelhaften Schlächter betrifft, weiß niemand außer den Beteiligten selbst wer überhaupt gemodrdet hat. Klar war an den Taten beteiligt, aber es ist nicht bekannt ob er selbst gemordet hat.
Das spielt so wenig eine Rolle wie bei Beate Zschäpe. Sie wußten von den Taten, haben sie mit vorbereitet, die Ausführung unterstützt, ergo sind sie genau so schuldig wie die, die den Abzug durchgezogen haben.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Marmelada hat geschrieben:(14 Jul 2018, 00:45)

Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Einleitung und Vortrag)


Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Podiumsdiskussion)


Staatsaffäre NSU: 10 Morde, von Aufklärung keine Spur? (Publikumsfragen)
In dem zweiten verlinkten Video (Podiumsdiskussion) erzählt der türkischstämmige Anwalt ab 36:40, der die (deutsche) Witwe eines der NSU-Mordopfer vertrat, dass sogar gegen ihn ermittelt wurde. D. h. nicht nur die Opfer bzw. deren Angehörige wurden dezent kriminalisiert, sondern auch deren Anwalt. Eines der vielen Abartigkeiten in Zusammenhang mit dem NSU-Fall.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Tomaner »

zollagent hat geschrieben:(19 Jul 2018, 10:16)

Das spielt so wenig eine Rolle wie bei Beate Zschäpe. Sie wußten von den Taten, haben sie mit vorbereitet, die Ausführung unterstützt, ergo sind sie genau so schuldig wie die, die den Abzug durchgezogen haben.
Damit hab ich ja kein Problem und es ist so wie es ist. Es ging ja um den Begriff "Schlächter" , der angewendet wurde, und der ist weder für Klar noch für Tschäpe so zutreffend. Mal im wörtlichen Sinn genommen, ist ja wohl die Verkäuferin an der Wursttheke keine Schlächterin, sondern die im Schlachthof. Selbst wenn die Verkäuferin davon das dies gemacht wird, lebt.
Dann ich jedenfalls verstehe unter einem "Schlächter" der willkürlich eine bestimmte Menge an Leuten umbringt, wie etwa im Krieg eine Dorfgemeinschaft aus Racheakt, einen genzen Volksstamm oder wie bei einen Amoklauf. Die RAF hat aber kaum willkürlich gemordet, sondern gezielt. So dürfte bei Schleyer zum Beispiel, dessen SS Vergangenheit eine Rolle gespielt haben. RAF Terror dürfte sich schon wesentlich von rechten Terror oder IS Terror unterscheiden. RAF zielte relativ genau auf denen ab, die sie als Feind ansahen, während bei IS maximaler Schaden, egal wenn es trifft, an erster Stelle steht. Auch Rechte verwenden Nagelbomben oder wie auf Oktoberfest Bomben, die willkürlich auf jeden abzielen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Tomaner hat geschrieben:(19 Jul 2018, 11:56)

Damit hab ich ja kein Problem und es ist so wie es ist. Es ging ja um den Begriff "Schlächter" , der angewendet wurde, und der ist weder für Klar noch für Tschäpe so zutreffend. Mal im wörtlichen Sinn genommen, ist ja wohl die Verkäuferin an der Wursttheke keine Schlächterin, sondern die im Schlachthof. Selbst wenn die Verkäuferin davon das dies gemacht wird, lebt.
Dann ich jedenfalls verstehe unter einem "Schlächter" der willkürlich eine bestimmte Menge an Leuten umbringt, wie etwa im Krieg eine Dorfgemeinschaft aus Racheakt, einen genzen Volksstamm oder wie bei einen Amoklauf. Die RAF hat aber kaum willkürlich gemordet, sondern gezielt. So dürfte bei Schleyer zum Beispiel, dessen SS Vergangenheit eine Rolle gespielt haben. RAF Terror dürfte sich schon wesentlich von rechten Terror oder IS Terror unterscheiden. RAF zielte relativ genau auf denen ab, die sie als Feind ansahen, während bei IS maximaler Schaden, egal wenn es trifft, an erster Stelle steht. Auch Rechte verwenden Nagelbomben oder wie auf Oktoberfest Bomben, die willkürlich auf jeden abzielen.
Nun, der IS sieht praktisch alles und jeden als Feind an. Und die SS-Vergangenheit von Schleyer sehe ich nicht als Hauptmotivation für seine Entführung und auch nicht für seine Ermordung an. Es war seine Funktion als Vorsitzender der Arbeitgebervereinigung. Letztlich war aber auch der RAF egal, wen es traf, wie man dieser Chronik entnehmen kann. Terroristen braucht man nicht in Schlimm und weniger Schlimm einzuteilen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Tomaner hat geschrieben:Auch Rechte verwenden Nagelbomben oder wie auf Oktoberfest Bomben, die willkürlich auf jeden abzielen.
Klar - um es möglichst geziehlt zu machen kann man auch ein paar Juden im Flugzeug selektieren. War die Rampe in Auschwitz auch gezielt?

Die NSU widerspricht deiner Behauptung- ihre Morde waren sehr sehr gezielt, auch wenn sie die Opfer verwechselt haben.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Tomaner »

zollagent hat geschrieben:(19 Jul 2018, 12:24)

Nun, der IS sieht praktisch alles und jeden als Feind an. Und die SS-Vergangenheit von Schleyer sehe ich nicht als Hauptmotivation für seine Entführung und auch nicht für seine Ermordung an. Es war seine Funktion als Vorsitzender der Arbeitgebervereinigung. Letztlich war aber auch der RAF egal, wen es traf, wie man dieser Chronik entnehmen kann. Terroristen braucht man nicht in Schlimm und weniger Schlimm einzuteilen.
Aus dieser Statistik geht eben nicht hervor, dass RAF willkürlich gemordet hat, sondern gezielt wie ich gesagt habe. Die Motive waren schlicht andere, denn deren Absicht und Hoffnung war ja, der normale Mann schließt sich an. Für ihre Morde oder Anschläge hatten die auch Bekennerschreiben mir Begründungen, allerdings meist in einem Sprachgebrauch, dass es fast ein Studium vorraussetzte, um überhaupt zu verstehen, um was es denen ging. Ich gehe weiter davon aus, bei Schleyer als ausgesuchtes Ziel, spielte die SS Vergangenheit eine wesentliche Rolle. Wenn es einer noch noch schafft das Bekennerschreiben auszugraben, dürfte das auch so drin stehen. Rein politisch gesehen, dürfte dann auch einer der größten Schläge gegen der RAF gewesen sein, das Gewerkschaften mit den Arbeitgebern mitmachten, bei eine Schweigeminute teilzunehmen. Damit wendeten sich genau diejenigen ab, für die sie eigentlich kämpfen wollten. Weiter führte zur Spaltung der AfD, dass eigentlich der Kampf gegen ehemaligen Nazis unter andeerm auch geführt werden sollte, auch wegen der Judenermordung, sich aber selbst von Palistinänser ausbilden lies, die ebenfalls gegen Juden vorgingen. Da war ein Widerspruch in sich.
Auch spielte glaube ich, der damalige Staat eine nicht unwesentliche Rolle, damit eine RAF überhaupt entstehen konnte. Aber man stelle sich mal heute vor, eine Pegida Demo wird von Flüchtlingen mit Dachlatten angegriffen, die Verantwortlichen von Pegida rufen Polizei zu Hilfe und diese prügelt dann auch noch auf schon blutüberströmten Pegidaleuten ein. Dann wird auch noch ein Sprecher von Pegida auf dieser Demo von Polizisten ermordet! Aber eine AfD dichtet es alles um, denn ein demokrtischer Staat, der mit tausenden Polizisten AfD schützt, damit sie ihre faschistischen menschenverachtenden Parolen verbeiten kann, wird auch noch von diesen bekämpft und beleidigt.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 00:32)

Aus dieser Statistik geht eben nicht hervor, dass RAF willkürlich gemordet hat, sondern gezielt wie ich gesagt habe.
Du übersiehst die "Kollateralschäden". Bei den Bombenattentaten, bei den Überfällen auf Herrhausen, auch bei Vorbereitungshandlungen, wie beim Bombenanschlag auf die Air-Base Ramstein, bei denen ein GI sterben mußte, weil man seine ID-Card brauchte. Der war auch bestimmt nicht gezielt ausgewählt. Wer bei den Anschlägen der RAF das Pech hatte, vor Ort zu sein, auf den haben die RAF-Terroristen keine Rücksicht genommen. Auf die Fahrer und Leibwächter von Herrhausen und Schleyer auch nicht. Von daher ist das "gezielte Aussuchen von Terroropfern" nicht ganz zutreffend.
Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 00:32) Die Motive waren schlicht andere, denn deren Absicht und Hoffnung war ja, der normale Mann schließt sich an. Für ihre Morde oder Anschläge hatten die auch Bekennerschreiben mir Begründungen, allerdings meist in einem Sprachgebrauch, dass es fast ein Studium vorraussetzte, um überhaupt zu verstehen, um was es denen ging. Ich gehe weiter davon aus, bei Schleyer als ausgesuchtes Ziel, spielte die SS Vergangenheit eine wesentliche Rolle. Wenn es einer noch noch schafft das Bekennerschreiben auszugraben, dürfte das auch so drin stehen. Rein politisch gesehen, dürfte dann auch einer der größten Schläge gegen der RAF gewesen sein, das Gewerkschaften mit den Arbeitgebern mitmachten, bei eine Schweigeminute teilzunehmen. Damit wendeten sich genau diejenigen ab, für die sie eigentlich kämpfen wollten. Weiter führte zur Spaltung der AfD, dass eigentlich der Kampf gegen ehemaligen Nazis unter andeerm auch geführt werden sollte, auch wegen der Judenermordung, sich aber selbst von Palistinänser ausbilden lies, die ebenfalls gegen Juden vorgingen. Da war ein Widerspruch in sich.
Ich weiß nicht, ob du dich mal in Kreisen von RAF-Sympathisanten aufgehalten hast. Ich habe das in der Endzeit meines Studiums in Hannover. Da gab es einige Kommilitonen, die da sehr aktiv waren. Was meinst du, was für Phantasien ich da mitbekommen habe? Das ging von Anschlägen auf Brücken, wenn der Berufsverkehr bestimmter Firmen dort drüberrollte, bis zur Platzierung von Chemikalien in die Wasserversorgung oder auch der Sabotage der Anlagen von Chemiefirmen, damit Giftstoffe austreten könnten. Gottseidank waren der größere Teil einfach nur Maulhelden, die in den Semesterferien nach Hause fuhren und dort braves Töchterlein oder braven Sohn spielten. Einige andere gehörten zum Unterstützernetzwerk, das z.T. einfach nur für Untergetauchte Besorgungen machte, Kurierdienst übernahm, auch mal ein Auto verlieh oder anmietete. Es gab da viele Spielarten und das dürfte auch genau so gelaufen sein wie heute bei der NSU. Natürlich wurde die SS-Vergangenheit Schleyers als Argument verwendet, aber das hatte bei der Auswahl als Entführungsopfer weniger Einfluß. Seine Stellung als Arbeitgeberpräsident dafür um so mehr. Die SS-Vergangenheit wurde mehr gegenüber dem eigenen Klientel thematisiert, nach dem Motto "Jetzt hat's mal einen der Verbrecher getroffen". Das war wichtig, um zweifelnde zu überzeugen. Da ist wohl auch ein kleiner Schreibfehler, du hast hier wohl statt RAF die AfD reingeschrieben.

Tomaner hat geschrieben:(20 Jul 2018, 00:32)Auch spielte glaube ich, der damalige Staat eine nicht unwesentliche Rolle, damit eine RAF überhaupt entstehen konnte. Aber man stelle sich mal heute vor, eine Pegida Demo wird von Flüchtlingen mit Dachlatten angegriffen, die Verantwortlichen von Pegida rufen Polizei zu Hilfe und diese prügelt dann auch noch auf schon blutüberströmten Pegidaleuten ein. Dann wird auch noch ein Sprecher von Pegida auf dieser Demo von Polizisten ermordet! Aber eine AfD dichtet es alles um, denn ein demokrtischer Staat, der mit tausenden Polizisten AfD schützt, damit sie ihre faschistischen menschenverachtenden Parolen verbeiten kann, wird auch noch von diesen bekämpft und beleidigt.

Das ist der gleiche Quatsch, der auch von der anderen Seite, PEGIDA, AfD und Co. vorgebracht wird. Ich habe damals die Demos mitgemacht, und da ging die Gewalt tatsächlich immer von denselben aus, diejenigen, die man heute als "schwarzen Block" bezeichnet. Da wurden dann andere natürlich auch reingezogen. Es sind immer Scharfmacher, die dann andere mitreißen.
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Cat with a whip
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Cat with a whip »

In Freiheit: Wieder im Nazi-Ghetto:

http://www.taz.de/Ralf-Wohlleben-nach-H ... /!5522922/
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Jekyll hat geschrieben:(19 Jul 2018, 11:23)

In dem zweiten verlinkten Video (Podiumsdiskussion) erzählt der türkischstämmige Anwalt ab 36:40, der die (deutsche) Witwe eines der NSU-Mordopfer vertrat, dass sogar gegen ihn ermittelt wurde. D. h. nicht nur die Opfer bzw. deren Angehörige wurden dezent kriminalisiert, sondern auch deren Anwalt. Eines der vielen Abartigkeiten in Zusammenhang mit dem NSU-Fall.
Es wurde aber ermittelt, als es noch keine anderen Spuren gab ( bzw. die noch nicht erkannt wurden ). Und ja, in Sachen Verdacht auf OK sind natürlich auch die Anwälte von den Ermittlungen betroffen. Das ist jetzt nicht wirklich abartig.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Alexyessin hat geschrieben:(21 Jul 2018, 17:20)

Es wurde aber ermittelt, als es noch keine anderen Spuren gab ( bzw. die noch nicht erkannt wurden ). Und ja, in Sachen Verdacht auf OK sind natürlich auch die Anwälte von den Ermittlungen betroffen. Das ist jetzt nicht wirklich abartig.
Hm...nicht in dem Universum, in dem ich mich gerade aufhalte. Seit wann ist es normal, dass auch gegen die Anwälte ermittelt wird, die nur die Rechte ihrer Mandanten vertreten? Habe ich da was verpasst?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ammianus »

Das mit der RAF ist zwar OT aber gut. Es gab wohl unter den Leuten wirklich Diskussionen, ob Unbeteiligte oder gar Leibwächter, einfache Polizisten usw. dabei zu Schaden kommen sollten oder nicht.
Vielleicht sollte man sich auch die Frage stellen, was für eine Gesellschaft strebte die RAF eigentlich an. Bei ihrer Art und auch ihrem völlig abgedrehten Denken und auch unter Berücksichtigung des Zeitrahmens fällt mir da nur so etwas wie das Paradies der Roten Khmer ein. Deren überlieferte Pamphlete kommen genau so wirr und merkwürdig daher wie das Zeug der RAF. Und die Wurzeln in mehr oder weniger akademischen Millieus zeigen durchaus Parallelen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Ammianus hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:03)

Das mit der RAF ist zwar OT aber gut. Es gab wohl unter den Leuten wirklich Diskussionen, ob Unbeteiligte oder gar Leibwächter, einfache Polizisten usw. dabei zu Schaden kommen sollten oder nicht.
Vielleicht sollte man sich auch die Frage stellen, was für eine Gesellschaft strebte die RAF eigentlich an. Bei ihrer Art und auch ihrem völlig abgedrehten Denken und auch unter Berücksichtigung des Zeitrahmens fällt mir da nur so etwas wie das Paradies der Roten Khmer ein. Deren überlieferte Pamphlete kommen genau so wirr und merkwürdig daher wie das Zeug der RAF. Und die Wurzeln in mehr oder weniger akademischen Millieus zeigen durchaus Parallelen.
Diese Wirrnis haben sowohl RAF als auch NSU und die jeweiligen Unterstützer gemeinsam. Die wissen wirklich nicht, was letztlich dabei rauskommen soll.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ebiker »

Jekyll hat geschrieben:(21 Jul 2018, 17:41)

Hm...nicht in dem Universum, in dem ich mich gerade aufhalte. Seit wann ist es normal, dass auch gegen die Anwälte ermittelt wird, die nur die Rechte ihrer Mandanten vertreten? Habe ich da was verpasst?
Rechte von Mandanten die es gar nicht gibt ?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/n ... 79330.html
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von JFK »

Ebiker hat geschrieben:(21 Jul 2018, 18:44)

Rechte von Mandanten die es gar nicht gibt ?

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/n ... 79330.html
Lesen und Verstehen.
Jekyll hat geschrieben:(19 Jul 2018, 11:23)

In dem zweiten verlinkten Video (Podiumsdiskussion) erzählt der türkischstämmige Anwalt ab 36:40, der die (deutsche) Witwe eines der NSU-Mordopfer vertrat, dass sogar gegen ihn ermittelt wurde. D. h. nicht nur die Opfer bzw. deren Angehörige wurden dezent kriminalisiert, sondern auch deren Anwalt. Eines der vielen Abartigkeiten in Zusammenhang mit dem NSU-Fall.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Jekyll hat geschrieben:(21 Jul 2018, 17:41)

Hm...nicht in dem Universum, in dem ich mich gerade aufhalte. Seit wann ist es normal, dass auch gegen die Anwälte ermittelt wird, die nur die Rechte ihrer Mandanten vertreten? Habe ich da was verpasst?
Ich habe nicht gesagt, das es normal ist, sondern bei den Umständen, das ggf. auf OK ermittelt wird. Erkenne den Unterschied in diesem Universum.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Kölner1302 »

Keoma hat geschrieben:(12 Jul 2018, 07:54)

• 2009 verbrennt ein NSU-Zeuge in seinem Auto, kurz bevor er aussagen kann.
• 2013 verbrennt ein weiterer Zeuge in seinem Auto, an dem Tag, an dem er vor Gericht aussagen soll.
• Ein V-Mann wird in seiner Wohnung 2014 tot aufgefunden, offiziell an Diabetes gestorben.
• 2015 soll eine Zeugin aussagen, die kurz vorher mit einer kleinen Prellung am Knie ins Krankenhaus eingeliefert wird und dort dann laut Todesschein an einer Lungenembolie stirbt.
• Der Verlobte der an Lungenembolie verstorbenen Zeugin stirbt 2016 selbst.
• Im Feber 2017 verstirbt überraschend eine weitere Zeugin in Ludwigsburg.
• Vor 2 Wochen fällt der mit NSU Untersuchungen beauftragte kerngesunde Brandermittler und Kriminaltechniker Frank Dieter Stolt ins Koma und stirbt.

Alles normal, oder?
So was ähnliches hatte ich ich glaub ich zuletzt mal vor Jahrzehnten nach Mafiaprozessen in Italien in der Zeitung gelesen...
hoffentlich ist es nicht so dass noch viele Mörder frei herumlaufen... und viele Unterstützer an entscheidenenden Stellen haben... :eek:
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Kölner1302 hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:18)

So was ähnliches hatte ich ich glaub ich zuletzt mal vor Jahrzehnten nach Mafiaprozessen in Italien in der Zeitung gelesen...
hoffentlich ist es nicht so dass noch viele Mörder frei herumlaufen... und viele Unterstützer an entscheidenenden Stellen haben... :eek:
Wenn man NSU und Tote Zeugen bei Google eingibt ist das hier der erste Treffer.
https://www.nsu-watch.info/2017/05/nsu- ... en-teil-i/

Es ist nun mal normal das in 10 Jahren einige Leute sterben, will gar nicht wissen wie viele Leute jedes Jahr an Diabetes oder Lungenembolien sterben.

Das Ganze erinnert mich an die 9/11 Twoofer-Deppen bei denen sogar der Tod einer Studentin die eine Arbeit über Bin Laden schreiben wollte als Beleg einer Verschwörung gesehen wurde.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ebiker »

Boracay hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:41)

Wenn man NSU und Tote Zeugen bei Google eingibt ist das hier der erste Treffer.
https://www.nsu-watch.info/2017/05/nsu- ... en-teil-i/

Es ist nun mal normal das in 10 Jahren einige Leute sterben, will gar nicht wissen wie viele Leute jedes Jahr an Diabetes oder Lungenembolien sterben.

Das Ganze erinnert mich an die 9/11 Twoofer-Deppen bei denen sogar der Tod einer Studentin die eine Arbeit über Bin Laden schreiben wollte als Beleg einer Verschwörung gesehen wurde.
Es ist natürlich auch völlig normal das die Polizei bei der Untersuchung eines der Brandfahrzeuge evtl. wichtige Spuren übersieht und diese erst später von Angehörigen des Toten der Polizei übergeben werden ? Im NSU Prozeß erstaunt das allerdings nicht.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Ebiker hat geschrieben:(22 Jul 2018, 15:03)

Es ist natürlich auch völlig normal das die Polizei bei der Untersuchung eines der Brandfahrzeuge evtl. wichtige Spuren übersieht und diese erst später von Angehörigen des Toten der Polizei übergeben werden ? Im NSU Prozeß erstaunt das allerdings nicht.
Von was redest du denn? Und ja - es ist verdammt normal dass die Polizei Sachen übersieht, das sind auch nur Menschen.

Was ist denn deine Schlussfolgerung? Das zig Polizeibehörden mit drin stecken? Wie dumm ist sowas??
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ebiker »

Davon steht in deinem linksradikalen Blog natürlich nix. Eine Machete, Schreckschußpistole, Schlüsselbund kann man schon mal übersehn. War ja nur ein wichtiger Zeuge im wichtigsten Prozeß seit langem
Florians Familie hatte in dem verbrannten Wagen vor der Verschrottung nach eigenen Angaben einige Gegenstände gefunden, für die sich die Polizei offenkundig nicht interessiert hatte. Darunter waren eine Schreckschusswaffe, eine Machete, ein Feuerzeug und ein Schlüsselbund. Dies legte den Schluss nahe, dass die Polizei den Wagen nur unzureichend oder gar nicht untersucht hatte.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... ian-H.html
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ammianus »

Boracay hat geschrieben:(22 Jul 2018, 14:41)

Wenn man NSU und Tote Zeugen bei Google eingibt ist das hier der erste Treffer.
https://www.nsu-watch.info/2017/05/nsu- ... en-teil-i/

Es ist nun mal normal das in 10 Jahren einige Leute sterben, will gar nicht wissen wie viele Leute jedes Jahr an Diabetes oder Lungenembolien sterben.

Das Ganze erinnert mich an die 9/11 Twoofer-Deppen bei denen sogar der Tod einer Studentin die eine Arbeit über Bin Laden schreiben wollte als Beleg einer Verschwörung gesehen wurde.
Das ist bei den Moon-Hoaxern auch sehr beliebt. Dumm nur, dass auch NASA-Mitarbeiter sterblich sind. Aber so etwas interessiert VT-ler nicht. Allerdings habe ich mir gerade die Mühe gemacht, in den von dir verlinkten Artikel reinzulesen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Paperbackwriter »

Marmelada hat geschrieben:(16 Jul 2018, 14:19)

Steht da nirgends. Dass der Verfassungsschutz Quellenschutz vor Opferschutz betrieben hat, indem er andere Behörden nicht informierte, weiß man mittlerweile. Ebenso, dass der Verfassungsschutz besser kontrolliert werden müsste.

https://www.deutschlandfunk.de/nach-dem ... _id=422632
Meiner Ansicht nach ist bei diesem Prozess nichts herausgekommen. Nach wie vor ist ungeklärt wie Böhnhardt und Mundlos umgekommen sind und nach wie vor ist die Rolle der V-Leute äußerst umstritten. Offensichtlich gibt es hier eine Abteilung der Dienste, die für sich selbst agiert und sich nicht den Weisungen unterwirft. Meiner Ansicht nach die blamabelste Vorstellung eines Staatsversagens. Ebenso wie im Falle des Lastwagenattentäters, der schon längst hätte verhaftet sein oder sogar abgeschoben sein könnte.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von zollagent »

Paperbackwriter hat geschrieben:(16 Aug 2018, 15:37)

Meiner Ansicht nach ist bei diesem Prozess nichts herausgekommen. Nach wie vor ist ungeklärt wie Böhnhardt und Mundlos umgekommen sind und nach wie vor ist die Rolle der V-Leute äußerst umstritten. Offensichtlich gibt es hier eine Abteilung der Dienste, die für sich selbst agiert und sich nicht den Weisungen unterwirft. Meiner Ansicht nach die blamabelste Vorstellung eines Staatsversagens. Ebenso wie im Falle des Lastwagenattentäters, der schon längst hätte verhaftet sein oder sogar abgeschoben sein könnte.
Wie die beiden Herren umkamen, ist geklärt, auch wenn immer wieder dazu meiner Meinung nach unsinnige Fragen gestellt werden, die nur den einen Zweck haben, die beiden als Opfer hinzustellen, was sie ganz sicher nicht waren. Zum Anderen hatte der Prozess den Zweck, 10 Morde aufzuklären, was meiner Ansicht nach ebenfalls gelungen ist. Die vielen Nebenkriegsschauplätze, die vor allem von Rechtsgesinnten dazu aufgemacht werden, sollen einfach nur relativieren. Es gibt keinen V-Mann, so zweifelhaft deren Rolle im rechten Umfeld auch sein mag, der Morde ausgeführt oder zu Morden aufgefordert habe. Wer unter Rechtsgesinnten nicht enttarnt werden will, muß auch deren Musik mitblasen. Er darf halt selbst nicht straffällig werden. Aber das wäre allenfalls Gegenstand eines anderen Prozesses.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Paperbackwriter »

Vor fünf Jahren starben Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos in einem Wohnmobil, kurz darauf flog der NSU auf. Rund um den Tod der beiden gibt es bis heute Ungereimtheiten. Wird Beate Zschäpe sie auflösen?
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/n ... 10322.html

Es ist überhaupt nichts aufgeklärt. Nur von Linksradikalen oder deren Anhängern wird immer eine saubere Auflösung bekundet. Das größte Staatsversagen nach den Tagen der RAF.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ein Terraner »

Paperbackwriter hat geschrieben:(18 Aug 2018, 13:27)

Es ist überhaupt nichts aufgeklärt.
Wie kommt man auf die Idee ein Wohnmobil mit zwei Leichen und einen Haufen Waffen drinnen quer durch die Stadt zu schleppen ? Und wieso bleibt diese Spurenvernichtung folgenlos ?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Paperbackwriter »

Ein Terraner hat geschrieben:(18 Aug 2018, 14:12)

Wie kommt man auf die Idee ein Wohnmobil mit zwei Leichen und einen Haufen Waffen drinnen quer durch die Stadt zu schleppen ? Und wieso bleibt diese Spurenvernichtung folgenlos ?
Des Weiteren muss das Urteil "Lebenslänglich" für Zschäpe in der Berufung kassiert werden. Der Prozess hat in keinem Fall eine Mittäterschaft nachgewiesen. Eine Mitwisserschaft bedingt kein Urteil "Lebenslänglich."
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Jekyll
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Paperbackwriter hat geschrieben:(18 Aug 2018, 14:26)

Des Weiteren muss das Urteil "Lebenslänglich" für Zschäpe in der Berufung kassiert werden. Der Prozess hat in keinem Fall eine Mittäterschaft nachgewiesen. Eine Mitwisserschaft bedingt kein Urteil "Lebenslänglich."
Ist das jetzt dein Urteil als Richter oder als Laie?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Paperbackwriter »

Jekyll hat geschrieben:(18 Aug 2018, 14:41)

Ist das jetzt dein Urteil als Richter oder als Laie?
Gute Kenntnis von Sachverhalten reicht eigentlich aus.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Paperbackwriter hat geschrieben:(18 Aug 2018, 14:47)

Gute Kenntnis von Sachverhalten reicht eigentlich aus.
Laie also. Gibt es dir nicht zu denken, dass das Gericht zu einem gänzlich anderen Urteil gekommen ist? Wennja/nein - warum?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Ebiker »

Jekyll hat geschrieben:(18 Aug 2018, 15:00)

Laie also. Gibt es dir nicht zu denken, dass das Gericht zu einem gänzlich anderen Urteil gekommen ist? Wennja/nein - warum?
Weil es ein politisches Urteil ist. Das Urteil stand vorher fest.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Paperbackwriter »

Jekyll hat geschrieben:(18 Aug 2018, 15:00)

Laie also. Gibt es dir nicht zu denken, dass das Gericht zu einem gänzlich anderen Urteil gekommen ist? Wennja/nein - warum?
Ich könnte ein Erstsemester eine Begründung dazu schreiben lassen, dass ohne erwiesene Mittäterschaft das Urteil lebenslänglich unbegründet ist. Es wäre sehr einfach. Deshalb wird das Urteil lebenslänglich in der Revision kassiert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Ebiker hat geschrieben:(18 Aug 2018, 15:26)

Weil es ein politisches Urteil ist. Das Urteil stand vorher fest.
Wenn das stimmt, ist Deutschland eine Bananenrepublik. Starker Tobak.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Vongole »

Ebiker hat geschrieben:(18 Aug 2018, 15:26)

Weil es ein politisches Urteil ist. Das Urteil stand vorher fest.
Schwachsinn!
Fünf Jahre Prozessdauer, 765 Zeugen, 51 Sachverständige, Kosten im zweistelligen Millionenbereich für ein feststehendes Urteil. :rolleyes:
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
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