Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

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JJazzGold
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy » So 3. Jun 2012, 10:58 hat geschrieben:
Weil die Kipping kandidiert hat? Dass sie kandidiert, steht doch schon eine ganze Weile fest. Oder wollte Bartsch ohne Konkurrenz antreten?
Beide, Kippimg und Riexinger sind ausgesuchte Lafontaine Kandidaten und Riexinger tauchte quasi aus dem Nichts auf, um Kipping ost-west zu komplettieren. Das war keine, "wir halten Kipping für fähig" Wahl, das war bewußte Machtdemonstration Lafontaines, West gegen Ost, aber für den Osten hatte Lafontaine ja noch nie besonderns hohe Sympathiewerte. Wie sich die Ost Abgeordneten der Die Linke fühlten, als die Lafo-Westler provzierend spöttisch die Internationale sangen, kann man sich leicht vorstellen.

Das ist alles andere als eine Einigung, das ist vorprogrammierter Zerfall. Was meinen Sie, warum Frau Wagenknecht sich, trotz mehrfacher nachdrücklicher Aufforderung einer Kandidatur entzogen hat?
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Dampflok94
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Dampflok94 »

Die Dogmatiker haben sich gegen Pragmatiker durchgesetzt. Für mich ist das der Anfang vom Ende der Linkspartei. Ich bedaure das sehr, denn eine Partei, welche vor allem die SPD von links her unter Druck setzt, ist sehr wichtig. :(
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schokoschendrezki
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von schokoschendrezki »

Komisch, ich kann die Heftigkeit und Emotionalität der Auseinandersetzungen in der Linkspartei irgendwie so gar nicht mit "Zerfall" assoziieren. Im Gegenteil. Die mehr oder minder immer gleichen durchgeleieten Rituale bei den "etablierten" Parteien haben für mich eher etwas totes und abestorbenes. Würde ich mit den politischen Inhalten dieser Partei in mehr als einigen Detailfragen übereinsimmen und wäre diese widerliche Figur von Fremdarbeiter-LaFontaine nicht dabei - ich wäre begeistert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

JJazzGold » So 3. Jun 2012, 11:24 hat geschrieben:
Beide, Kippimg und Riexinger sind ausgesuchte Lafontaine Kandidaten und Riexinger tauchte quasi aus dem Nichts auf, um Kipping ost-west zu komplettieren. Das war keine, "wir halten Kipping für fähig" Wahl, das war bewußte Machtdemonstration Lafontaines, West gegen Ost, aber für den Osten hatte Lafontaine ja noch nie besonderns hohe Sympathiewerte. Wie sich die Ost Abgeordneten der Die Linke fühlten, als die Lafo-Westler provzierend spöttisch die Internationale sangen, kann man sich leicht vorstellen.

Das ist alles andere als eine Einigung, das ist vorprogrammierter Zerfall. Was meinen Sie, warum Frau Wagenknecht sich, trotz mehrfacher nachdrücklicher Aufforderung einer Kandidatur entzogen hat?
Hm erst wird Kipping hier im Forum hochgehalten und nun das. Naja egal.


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Wieso ist Kipping Dogmatikerin?
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JJazzGold
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy » So 3. Jun 2012, 13:13 hat geschrieben:
Hm erst wird Kipping hier im Forum hochgehalten und nun das. Naja egal.

Was der Jubelgrüne hier abläßt, ist für mich irrelevant. Ich habe Kippings Werbetrommel nicht gerührt.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

JJazzGold » So 3. Jun 2012, 08:54 hat geschrieben: Nicht, dass sie eine wirklich bemerkenswerte thematische Lücke in politischen Landschaft Deutschlands hinterlassen wird.
Nicht? Nun ja, wenigstens sollte das Ansichtssache sein, oder? Wenn du die Themen, der sich die Linke angenommen hat, bei den anderen Parteien ausreichend gewürdigt findest, dann ist das doch in Ordnung. Aber andere dürfen es doch anders sehen und empfinden, nicht wahr?
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

schokoschendrezki » So 3. Jun 2012, 10:50 hat geschrieben:Komisch, ich kann die Heftigkeit und Emotionalität der Auseinandersetzungen in der Linkspartei irgendwie so gar nicht mit "Zerfall" assoziieren.
Ja, das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, ist aber vielleicht der Gewohnheit geschuldet. Wenn (nur als Beispiel) die FDP in NRW in einer Hinterzimmer-Session Herrn Lindner den Landesvorsitz anbietet und dieser dann ohne Gegenkandidat vom Parteitag abgesegnet wird, empfindet das der abgestumpfte deutsche Polit-Beobachter als "harmonisch". Eine echte Wahl der Deligierten aus 10 Kandidaten ist hingegen Chaos und Weltuntergang. Wobei es in der Linken ja tatsächlich zwischen den Flügeln arg kriselt. Nur ist diese Wahl weder Ursache noch Lösung für diese Art Krise.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

JJazzGold » So 3. Jun 2012, 12:50 hat geschrieben: Was der Jubelgrüne hier abläßt, ist für mich irrelevant.
:thumbup: :D
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von schokoschendrezki »

JJazzGold » So 3. Jun 2012, 08:54 hat geschrieben: Nicht, dass sie eine wirklich bemerkenswerte thematische Lücke in politischen Landschaft Deutschlands hinterlassen wird.
Camarasaurus hat geschrieben: Nicht? Nun ja, wenigstens sollte das Ansichtssache sein, oder? Wenn du die Themen, der sich die Linke angenommen hat, bei den anderen Parteien ausreichend gewürdigt findest, dann ist das doch in Ordnung. Aber andere dürfen es doch anders sehen und empfinden, nicht wahr?
Dürfen sie. Ich für meinen Teil sehe es aber ähnlich. Insbesondere, wenn vom angeblichen "Radikalismus" des angeblich "kompromisslos" orientierten Teils der Partei die Rede ist. Die Wagenknecht hält in ihrem jüngsten Buch ausgerechnet Ludiwg Erhard als Vorbild hoch. Der "Radikalismus" erweist sich als retrospektive Besinnung auf die Bundesrepublik der 50er Jahre. Gewerkschaftsfreundlich, patriotisch und natürlich "anständig". Damit fängt es an. Und es endet mit der offenen Hinwendung zum deutschnationalen und judenfeindlichen Vaterlands-Sozialismus eines Jürgen Elsässer.

Das Schlimme ist, dass die Ostdeutschen kaum mehr als ihre eigene Variiante von Nostalgie und Vergangenheitssehnsucht vorbringen. Nirgendwo neue Ideen. Nirgendwo eine progressive Hinwendung zum neuen Jahrtausend. Zu Offenheit und Kosmopolitismus.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

schokoschendrezki » So 3. Jun 2012, 14:31 hat geschrieben: Und es endet mit der offenen Hinwendung zum deutschnationalen und judenfeindlichen Vaterlands-Sozialismus eines Jürgen Elsässer.
Das Buch habe ich gelesen, aber an das Letztegenannte kann ich mich gar nicht erinnern. Ist das vielleicht deine Interpretation?

Wie auch immer, ich würde ja auch nie sagen, Wagenknechts Thesen müssten eins zu eins umgesetzt werden, aber eine ganze Reihe ihrer Aussagen hat Hand und Fuß und sollte tatsächlich mal überdacht werden.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

[quote="JJazzGold » So 3. Jun 2012, 13:50"]
Was der Jubelgrüne hier abläßt, ist für mich irrelevant. Ich habe Kippings Werbetrommel nicht gerührt.
War ja nicht der einzige, aber ansonsten hast Recht. :)
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Dampflok94 »

ToughDaddy » So 3. Jun 2012, 13:13 hat geschrieben:@dampflok94

Wieso ist Kipping Dogmatikerin?
Ist sie nicht. Ich kommentiere das Gesamtergebnis. Und das sehe ich nun mal so.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

Dampflok94 » So 3. Jun 2012, 17:44 hat geschrieben: Ist sie nicht. Ich kommentiere das Gesamtergebnis. Und das sehe ich nun mal so.
Achso. Alles klar. :)
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von JJazzGold »

Camarasaurus » So 3. Jun 2012, 15:05 hat geschrieben:
Nicht? Nun ja, wenigstens sollte das Ansichtssache sein, oder? Wenn du die Themen, der sich die Linke angenommen hat, bei den anderen Parteien ausreichend gewürdigt findest, dann ist das doch in Ordnung. Aber andere dürfen es doch anders sehen und empfinden, nicht wahr?
Selbstverständlich, hier ist ein Meinungsforum, da darf jeder seine Meinung äussern und vertreten.

Wenn Sie die Themen betrachten, die Die Linke bearbeitet, dann haben sich andere Parteien dieser Themen zumeist schon angenommen. Selbst eine der Forderungen, aus der die Die Linke in der Hauptsache ihr Wählerklientel rekrutierte, wird zurzeit als Umwandlungsvorschlag "Bürgergeld" durch die FDP beansprucht.

Das ist das profunde Problem der Die Linke, die existierenden Themen werden nicht modifiziert, neue Themen werden nicht präsentiert und west- wie ost Linke halten stur an "ihren" jeweiligen, einst erfolgreichen, Themen fest.

Daher ist es kein Wunder, dass Lafontaine in Göttingen nur auf Erfolge der Linken in Frankreich verweisen konnte und versuchte, diese für sich und seine Linke zu reklamieren. Wir sind aber in Deutschland und nicht in Frankreich und hier hat die Die Linke keinen Erfolg à la France zu verzeichnen, ganz in Gegenteil. Die alten Bundesländer hat sie im Prinzip schon verloren.

Mit einem Reformer Bartsch hätte die Die Linke vielleicht noch eine Chance auf Modifizierung gehabt, aber nur sehr vielleicht. Denn dann hätte der West-Lafo-Clan jegliche Reform ebenso torpediert, wie sich jetzt ein ost-Bartsch-Clan (wenn ich mich recht erinnere, sprach Bartsch vor kurzem schon von einer Trennung, über die auch nachgedacht werden müsse) gegen das gewählte Lafo-Team sperren wird.

Meine Meinung :)
Zuletzt geändert von JJazzGold am So 3. Jun 2012, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von JJazzGold »

schokoschendrezki » So 3. Jun 2012, 15:31 hat geschrieben:



Dürfen sie. Ich für meinen Teil sehe es aber ähnlich. Insbesondere, wenn vom angeblichen "Radikalismus" des angeblich "kompromisslos" orientierten Teils der Partei die Rede ist. Die Wagenknecht hält in ihrem jüngsten Buch ausgerechnet Ludiwg Erhard als Vorbild hoch. Der "Radikalismus" erweist sich als retrospektive Besinnung auf die Bundesrepublik der 50er Jahre. Gewerkschaftsfreundlich, patriotisch und natürlich "anständig". Damit fängt es an. Und es endet mit der offenen Hinwendung zum deutschnationalen und judenfeindlichen Vaterlands-Sozialismus eines Jürgen Elsässer.

Das Schlimme ist, dass die Ostdeutschen kaum mehr als ihre eigene Variiante von Nostalgie und Vergangenheitssehnsucht vorbringen. Nirgendwo neue Ideen. Nirgendwo eine progressive Hinwendung zum neuen Jahrtausend. Zu Offenheit und Kosmopolitismus.
So ist es.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von HerrSchmidt »

schokoschendrezki » So 3. Jun 2012, 15:31 hat geschrieben:... Die Wagenknecht hält in ihrem jüngsten Buch ausgerechnet Ludiwg Erhard als Vorbild hoch. Der "Radikalismus" erweist sich als retrospektive Besinnung auf die Bundesrepublik der 50er Jahre. Gewerkschaftsfreundlich, patriotisch und natürlich "anständig". Damit fängt es an. Und es endet mit der offenen Hinwendung zum deutschnationalen und judenfeindlichen Vaterlands-Sozialismus ...
Donnerwetter! Ich wusste ja gar nicht, dass Ludwig Erhard eine Einstiegsdroge zu solch gefährlichen Sachen ist.
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/big/15sj-3y.jpg][b]Ausgezeichneter Kulturbolschewist[/b][/url] [url=http://www.youtube.com/watch?v=izkHHyKUSUc][b]und Liebling aller Frauen[/b][/url]
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Fire81 »

Ich denke der Osten wird sich dieses Ergebnis nicht bieten lassen. Die Linke ist im Osten nicht nur Volkspartei sondern auch Identitätspartei. Wenn sie sich jetzt den den Westtrotteln unterordnet verliert sie dieses Alleinstellungsmerkmal und dann kann es wirklich eng für sie werden. Die Westfundis unterschätzen das sie von Osten nicht gebraucht werden. Wenn der Osten will spielt der Westteil bald nur noch die Rolle einer etwas grösseren DKP und das ist keine Rolle. Die Spaltung wurde auf diesem Parteitag vollzogen. Dieselben Vollpfosten die es in den 70ern geschafft haben sich selbst zu zerstören sind nun wieder am Werk und das Ergebnis wird ähnlich sein.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Claud »

Dampflok94 » So 3. Jun 2012, 11:41 hat geschrieben:Die Dogmatiker haben sich gegen Pragmatiker durchgesetzt. Für mich ist das der Anfang vom Ende der Linkspartei. Ich bedaure das sehr, denn eine Partei, welche vor allem die SPD von links her unter Druck setzt, ist sehr wichtig. :(
Jopp. Mir hat es nie gefallen, was aus der PDS geworden ist, nachdem sie mit der WASG fusionierte. Die PDS war in vielen teilen geprägt vom Pragmatismus und auch den Erfahrungen, die aus Regierungsverantwortung heraus resultierten. Inzwischen ist die Linke oftmals nicht mehr als ein übertrieben dogmatisch wirkender Haufen, wo selbst die eigenen Pragmatiker zu kaum noch mehr kommen, als zum Kopfschütteln.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

Fire81 » So 3. Jun 2012, 20:25 hat geschrieben:Ich denke der Osten wird sich dieses Ergebnis nicht bieten lassen. Die Linke ist im Osten nicht nur Volkspartei sondern auch Identitätspartei. Wenn sie sich jetzt den den Westtrotteln unterordnet verliert sie dieses Alleinstellungsmerkmal und dann kann es wirklich eng für sie werden. Die Westfundis unterschätzen das sie von Osten nicht gebraucht werden. Wenn der Osten will spielt der Westteil bald nur noch die Rolle einer etwas grösseren DKP und das ist keine Rolle. Die Spaltung wurde auf diesem Parteitag vollzogen. Dieselben Vollpfosten die es in den 70ern geschafft haben sich selbst zu zerstören sind nun wieder am Werk und das Ergebnis wird ähnlich sein.
So so, ihr habt also über 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch nicht kapiert, was Demokratie heißt und dass man u.U. auch ein Wahlergebnis akzeptieren muss, dass einem nicht gefällt? Das war in der Dikatur besser, nicht wahr? :D
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Claud »

Camarasaurus » So 3. Jun 2012, 23:45 hat geschrieben:
So so, ihr habt also über 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch nicht kapiert, was Demokratie heißt und dass man u.U. auch ein Wahlergebnis akzeptieren muss, dass einem nicht gefällt? Das war in der Dikatur besser, nicht wahr? :D
Wenn man bei der Fusion nicht den Westverbänden einen höheren Delegiertenschlüssel zugestanden hätte, was sich in zwei Jahren eh erledigt hat, würde es nächstes mal anders ablaufen. Dann zählen die Stimmen 1 zu 1, wie in einer Demokratie. ;)
Zuletzt geändert von Claud am Mo 4. Jun 2012, 00:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Lomond »

Fire81 » So 3. Jun 2012, 21:25 hat geschrieben:Ich denke der Osten wird sich dieses Ergebnis nicht bieten lassen. Die Linke ist im Osten nicht nur Volkspartei sondern auch Identitätspartei. Wenn sie sich jetzt den den Westtrotteln unterordnet .....
Westtrottel?

Du meinst, im Westen seien nur Tottel?
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

Naja, wenn sich eine Partei bzw. ein Teil einer PArtei damit profiliert, daß sie keine Politik betreiben möchte, ist das schon trottelig, weil die Wähler auch nicht auf ewig darauf Lust haben. Vielleicht einige der Protestwähler, aber kann das für immer alles sein?

Aber was Riexinger betrifft, frage ich mich echt, wer auf die Idee kam, den zu wählen.

[youtube][/youtube]

Wenn man den so "hört" und "sieht", krieg ich fast das Gefühl, daß sein einziger Pluspunkt war, daß Bartsch der Konkurrent gewesen ist. Also was besseres als den gibt's doch in der Linken mit Sicherheit ... :?
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Athos »

Is die Linke jetzt geplatzt, oder was?

:)
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Lomond »

frems » Mo 4. Jun 2012, 00:24 hat geschrieben:
Aber was Riexinger betrifft, frage ich mich echt, wer auf die Idee kam, den zu wählen.

Na wer schon? :)

Die Mehrheit halt. :) :cool:
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von John Galt »

frems » So 3. Jun 2012, 23:24 hat geschrieben:Naja, wenn sich eine Partei bzw. ein Teil einer PArtei damit profiliert, daß sie keine Politik betreiben möchte, ist das schon trottelig, weil die Wähler auch nicht auf ewig darauf Lust haben. Vielleicht einige der Protestwähler, aber kann das für immer alles sein?

Aber was Riexinger betrifft, frage ich mich echt, wer auf die Idee kam, den zu wählen.
Bartsch ist ein erfahrener und halbswegs gebildeter Mann mit politischem Mandat.

Riexinger ist ein Vollpfosten, ohne politisches Mandat.

Muss man nicht verstehen, aber wir werden sicherlich noch viel Spaß mit dem Kerl haben.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Camarasaurus »

Claud » So 3. Jun 2012, 23:00 hat geschrieben:
Wenn man bei der Fusion nicht den Westverbänden einen höheren Delegiertenschlüssel zugestanden hätte, was sich in zwei Jahren eh erledigt hat, würde es nächstes mal anders ablaufen. Dann zählen die Stimmen 1 zu 1, wie in einer Demokratie. ;)
Korrekt. Da man den Deligiertenschlüssel aber zugestanden HAT, und zwar ohne Waffengewalt = freiwillig, muss man solange mit den entsprechenden Wahlergebnissen leben und kann allenfalls bedauern, diesen "Fehler" bei der Fusion gemacht zu haben. Dabei muss man dann allerdings auch bedenken, dass es ohne dies Zugeständnis keine Fusion gegeben hätte mit der Konsequenz, dass die PDS allenfalls eine ostdeutsche Regionalpartei geblieben wäre und es die WASG vermutlich gar nicht mehr geben würde. Mit anderen Worten: Ohne Fusion wären beide längst bedeutungslos gewesen.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » So 3. Jun 2012, 14:31 hat geschrieben: Und es endet mit der offenen Hinwendung zum deutschnationalen und judenfeindlichen Vaterlands-Sozialismus eines Jürgen Elsässer.
Camarasaurus » So 3. Jun 2012, 15:34 hat geschrieben: Das Buch habe ich gelesen, aber an das Letztegenannte kann ich mich gar nicht erinnern. Ist das vielleicht deine Interpretation?
Naja, was die antisemitischen Positionen Elsässers angeht, kann man sich demnächst in einem öffentlichen Vortrag über die persönlichen Gespräche mit seinem Freund Ahmadinedschad oder irgendwo in seinen zahllosen Blogs und Online-Publikationen informieren ... der Mann hat sich ja selbst mit seinen linken Ex-Freunden überworfen bzw. umgekehrt, die mit ihm ... aber dennoch schreibt er mit Beiträgen, die typischerweise "Lieber Oskar" betitelt sind, wie er sich eine vielversprechende Ausrichtung der Linkspartei vorstellt: Mit der Rückbesinnung auf den Nationalstaat als Bollwerk gegen die Globalisierung nämlich, das ist sein zentrales Credo, und er geht völlig richtig in der Annahme, dass er damit bei etlichen Partei-Genossen auf volle Zustimmung hoffen kann. Aus dem sogenannten "radikalen Flügel" weht einfach nur der verpupte Mief der fünfziger Jahre bzw. des 19. Jahrhunderts.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von pikant »

Dampflok94 » So 3. Jun 2012, 10:41 hat geschrieben:Die Dogmatiker haben sich gegen Pragmatiker durchgesetzt. Für mich ist das der Anfang vom Ende der Linkspartei. Ich bedaure das sehr, denn eine Partei, welche vor allem die SPD von links her unter Druck setzt, ist sehr wichtig. :(
abwarten!

dieses Duo wird der Partei keinen neuen Schwung verleihen!

vor allem Riexinger ist nach meiner Meinung eine totale Fehlbesetzung und der ist bisher nur aufgefallen die Partei in BAWUE bei der letzten Landtagswahl in die Bedeutungslosigkeit zu fuehren!
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von pikant »

Fire81 » So 3. Jun 2012, 20:25 hat geschrieben:Ich denke der Osten wird sich dieses Ergebnis nicht bieten lassen. Die Linke ist im Osten nicht nur Volkspartei sondern auch Identitätspartei. Wenn sie sich jetzt den den Westtrotteln unterordnet verliert sie dieses Alleinstellungsmerkmal und dann kann es wirklich eng für sie werden. Die Westfundis unterschätzen das sie von Osten nicht gebraucht werden. Wenn der Osten will spielt der Westteil bald nur noch die Rolle einer etwas grösseren DKP und das ist keine Rolle. Die Spaltung wurde auf diesem Parteitag vollzogen. Dieselben Vollpfosten die es in den 70ern geschafft haben sich selbst zu zerstören sind nun wieder am Werk und das Ergebnis wird ähnlich sein.

die Kommentare in den Zeitungen sind ja niederschmetternd
wie man Riexinger waehlen kann und nicht den Dietmar Bartsch erschliesst sich mir als Aussenstehenden nicht - aber fuer die politische Konkurenz ist der Riexinger sehr gut :D

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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ThorsHamar »

pikant » Mo 4. Jun 2012, 10:03 hat geschrieben:
abwarten!

dieses Duo wird der Partei keinen neuen Schwung verleihen!

vor allem Riexinger ist nach meiner Meinung eine totale Fehlbesetzung und der ist bisher nur aufgefallen die Partei in BAWUE bei der letzten Landtagswahl in die Bedeutungslosigkeit zu fuehren!
Und Frau Kipping habe ich in einer Talkrunde mal live erlebt und war erschüttert, wie doof die ist. Sie hatte vm Thema überhaupt keine Ahnung und hat stattdessen nur Parolen angeboten. Selbst den Kommunisten im Raum bleib da nur peinliches Schweigen...
Ich finde natürlich trotzdem, nein, genau deshalb, dass die Linke von ihr bestens vertreten ist.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Gutmensch »

pikant » Mo 4. Jun 2012, 11:03 hat geschrieben:
abwarten!

dieses Duo wird der Partei keinen neuen Schwung verleihen!

vor allem Riexinger ist nach meiner Meinung eine totale Fehlbesetzung und der ist bisher nur aufgefallen die Partei in BAWUE bei der letzten Landtagswahl in die Bedeutungslosigkeit zu fuehren!

Es sieht schlecht aus für die Linke obwohl meine Favoritin Katja Kipping jetzt zum Führungsduo gehört.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Gutmensch »

ThorsHamar » Mo 4. Jun 2012, 11:22 hat geschrieben:
Und Frau Kipping habe ich in einer Talkrunde mal live erlebt und war erschüttert, wie doof die ist. Sie hatte vm Thema überhaupt keine Ahnung und hat stattdessen nur Parolen angeboten. Selbst den Kommunisten im Raum bleib da nur peinliches Schweigen...
Ich finde natürlich trotzdem, nein, genau deshalb, dass die Linke von ihr bestens vertreten ist.
Ich habe sie auch auf einer Talkrunde erlebt und fand sie gut informiert und relativ kompetent. Aber mit den Parolen geben ich Ihnen Recht, da hat Frau Kipping keine Alternative.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ThorsHamar »

Gutmensch » Mo 4. Jun 2012, 10:28 hat geschrieben:
Ich habe sie auch auf einer Talkrunde erlebt und fand sie gut informiert und relativ kompetent. Aber mit den Parolen geben ich Ihnen Recht, da hat Frau Kipping keine Alternative.
Warum ist sie dann trotzdem Ihre Favoritin ( siehe Posting vorher) ?? -staun-
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Quatschki »

Katja Kipping ist entweder nach einem halben Jahr weg vom Fenster oder sie wird die rote Merkel und serviert alle ab, die den Fehler machen, sie zu unterschätzen.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ThorsHamar »

Quatschki » Mo 4. Jun 2012, 11:06 hat geschrieben:Katja Kipping ist entweder nach einem halben Jahr weg vom Fenster oder sie wird die rote Merkel und serviert alle ab, die den Fehler machen, sie zu unterschätzen.
...Aber dann in einer Extra - Linkspartei im Osten.... :cool:
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

Karl Murx » Mo 4. Jun 2012, 05:16 hat geschrieben:
Bartsch ist ein erfahrener und halbswegs gebildeter Mann mit politischem Mandat.

Riexinger ist ein Vollpfosten, ohne politisches Mandat.

Muss man nicht verstehen, aber wir werden sicherlich noch viel Spaß mit dem Kerl haben.
Sehe ich ähnlich. Vielleicht kommt Bartsch ja mit anderen kompetenten Menschen auf die gute Seite der Macht. :)
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... rtsch.html
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von JJazzGold »

Quatschki » Mo 4. Jun 2012, 12:06 hat geschrieben:Katja Kipping ist entweder nach einem halben Jahr weg vom Fenster oder sie wird die rote Merkel und serviert alle ab, die den Fehler machen, sie zu unterschätzen.
Kipping und Riexinger sind doch nur kurzfristige Platzhalter für "the fantastic two" Retter der Die Linke, Lafontaine und Wagenknecht. Entlarvend, wie sich Frau Ley(?) heute morgen im Interview versuchte einer klaren Antwort zu entziehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

frems » Mo 4. Jun 2012, 12:48 hat geschrieben: Sehe ich ähnlich. Vielleicht kommt Bartsch ja mit anderen kompetenten Menschen auf die gute Seite der Macht. :)
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... rtsch.html
Lool klar. Da hat er noch mehr davon, wenn er in die Partei geht, die alles anders macht, als er es möchte.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

ToughDaddy » Mo 4. Jun 2012, 14:32 hat geschrieben:
Lool klar. Da hat er noch mehr davon, wenn er in die Partei geht, die alles anders macht, als er es möchte.
:D

Ich halt's auch für absolut unwahrscheinlich und nur für 'nen witzigen Marketing-Gag von Kahrs. Aber mal von Bartsch abgesehen: Ein starker linker Flügel in einer (* regierenden) SPD erreicht sicherlich nicht weniger, als eine Partei, die sich der Mitgestaltung in der Opposition verweigert oder gar an der 5%-Hürde scheitert. Letzteres weiß natürlich keiner, aber ersteres scheint der gewünschte Weg der Partei zu sein. Aber vielleicht hält das neue Duo ja durchaus bis zur nächsten BT-Wahl. Ich laß mich gerne überraschen. :)
Zuletzt geändert von frems am Mo 4. Jun 2012, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

frems » Mo 4. Jun 2012, 14:38 hat geschrieben: :D

Ich halt's auch für absolut unwahrscheinlich und nur für 'nen witzigen Marketing-Gag von Kahrs. Aber mal von Bartsch abgesehen: Ein starker linker Flügel in einer (* regierenden) SPD erreicht sicherlich nicht weniger, als eine Partei, die sich der Mitgestaltung in der Opposition verweigert oder gar an der 5%-Hürde scheitert. Letzteres weiß natürlich keiner, aber ersteres scheint der gewünschte Weg der Partei zu sein. Aber vielleicht hält das neue Duo ja durchaus bis zur nächsten BT-Wahl. Ich laß mich gerne überraschen. :)
Nur blöd, dass es keinen starken linken Flügel in der SPD gibt. Und welche Verweigerung meinst Du? Die werden doch überall ausgeschlossen.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

ToughDaddy » Mo 4. Jun 2012, 14:41 hat geschrieben:
Nur blöd, dass es keinen starken linken Flügel in der SPD gibt. Und welche Verweigerung meinst Du? Die werden doch überall ausgeschlossen.
Eben, es gibt keinen starken linken Flügel. Das muß so ja nicht bleiben. Wenn sich mögliche Linke aber lieber in Personaldebatten in der Linken verrennen statt pragmatische Politik zu betreiben, wird sich daran wohl auch nichts ändern. Mit Verweigerung meine ich das Desinteresse am Regieren. Opposition ist halt bequemer. Wurde ja wieder bestätigt.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von pikant »

frems » Mo 4. Jun 2012, 13:43 hat geschrieben: Eben, es gibt keinen starken linken Flügel. Das muß so ja nicht bleiben. Wenn sich mögliche Linke aber lieber in Personaldebatten in der Linken verrennen statt pragmatische Politik zu betreiben, wird sich daran wohl auch nichts ändern. Mit Verweigerung meine ich das Desinteresse am Regieren. Opposition ist halt bequemer. Wurde ja wieder bestätigt.
Dagmar Enkelmann, die parl. Geschaeftsfuehrerin der Linken im Bundestag, hat es vor dem Parteitag am Freitag auf den Punkt gebracht

'Einer gegen alle, oder Buendnisse suchen und Regierungsbeteiligung - die Linke muss sich Partner suchen, wenn sie auf Bundesebene koalitionsfaehig sein will'


mir reicht die linke Politik der SPD aus - gibt auch noch die Gruenen, die dann die sozialen Aspekte setzen :thumbup:
rot-gruen ist Arbeiterpartei pur - was will der AN denn noch mehr? ;)

zu der erfolgreichen Regierungszeit von Gerhard Schroeder gab es dort eine starke Linke in der SPD?
Reformpolitik ist nicht rechts oder links, sondern macht sich an den Themen fest - ich verstehe die Linke nicht, dass man nicht regieren will auf Bundesebene und immer so hohe Huerden aufbaut - nur in einer Regierung kann man doch wirklich seine Ansichten realisieren - es geht doch nur ueber den Kompromiss und in einer Regierung kann man ja seine Leute in die Verantwortung schicken, die dann das Programm umsetzen oder zumindest Teile davon - in der Opposition hat man keine grosse Gestaltungsmacht - das ist das ein mal eins der Politik!
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Jun 2012, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von pikant »

Quatschki » Mo 4. Jun 2012, 11:06 hat geschrieben:Katja Kipping ist entweder nach einem halben Jahr weg vom Fenster oder sie wird die rote Merkel und serviert alle ab, die den Fehler machen, sie zu unterschätzen.
:D

die muss neue inhaltliche Schwerpunkte setzen - weg vom Arbeiterimage, weg von der Partei der Geringverdiener und hin zu einer klassischen sozial-oekologoschen Reformpartei, die rein in die Verantwortung will 2013 zusammen mit rot-gruen

das sollte die Aufgabe der Katja Kipping sein, ansonsten wird sie scheitern und gehen......
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Jun 2012, 15:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

frems » Mo 4. Jun 2012, 14:43 hat geschrieben: Eben, es gibt keinen starken linken Flügel. Das muß so ja nicht bleiben. Wenn sich mögliche Linke aber lieber in Personaldebatten in der Linken verrennen statt pragmatische Politik zu betreiben, wird sich daran wohl auch nichts ändern. Mit Verweigerung meine ich das Desinteresse am Regieren. Opposition ist halt bequemer. Wurde ja wieder bestätigt.
Das wird so bleiben in der SPD auf absehbare Zeit.
Och die Personaldebatten gibt es wie schon mal erwähnt überall, man macht nur meistens nicht so ein mediales Fass auf.
Desinteresse am Regieren? Der war gut. Vor allem im Westen verweigern sich alle und dann liegt natürlich darin eine Verweigerung bei den Linken vor. Sorry, aber das ist lächerlich.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

ToughDaddy » Mo 4. Jun 2012, 15:17 hat geschrieben:
Das wird so bleiben in der SPD auf absehbare Zeit.
Wenn sich bei den Linken inner- und außerhalb der SPD nichts ändert, ja, wahrscheinlich, seh ich ähnlich.
Och die Personaldebatten gibt es wie schon mal erwähnt überall, man macht nur meistens nicht so ein mediales Fass auf.
Desinteresse am Regieren? Der war gut. Vor allem im Westen verweigern sich alle und dann liegt natürlich darin eine Verweigerung bei den Linken vor. Sorry, aber das ist lächerlich.
Dieses Fingerzeigen auf andere hilft aber auch nicht. Sehr lange wurde über die Personaldebatten der FDP genau so berichtet. Bei Grüne etc. ist es einfach nicht an der Tagesordnung. Selbst zahlreiche Linke haben immer wieder darauf hingewiesen, daß die Flügel der Partei nicht so tun sollten, als sei der Hauptkonkurrent innerhalb der eigenen Partei. Das immer nur als "normal" zu bezeichnen, nützt niemandem.

Und wenn ein Landesverband im Westen Kommunisten ins Rennen schickt, die die Stasi wieder aufbauen wollen und als einziges politisches Ziel die Abschaffung des Kommunismus haben, wofür sie jeden Ausschuß mit allen anderen Fraktionen meiden, dann ist das sicherlich vieles, aber kein Interesse daran, die Politik und die realen, aktuellen Probleme für die Bürger des Landes anzugehen. Da solltest Du starke, verwurzelte Verbände in Ländern wie Brandenburg wirklich nicht mit einer Trümmertruppe aus beispielsweise Hamburg oder Niedersachsen verwechseln.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

frems » Mo 4. Jun 2012, 15:36 hat geschrieben: Wenn sich bei den Linken inner- und außerhalb der SPD nichts ändert, ja, wahrscheinlich, seh ich ähnlich.
Bissel nichtssagend, finde ich.
Dieses Fingerzeigen auf andere hilft aber auch nicht. Sehr lange wurde über die Personaldebatten der FDP genau so berichtet. Bei Grüne etc. ist es einfach nicht an der Tagesordnung. Selbst zahlreiche Linke haben immer wieder darauf hingewiesen, daß die Flügel der Partei nicht so tun sollten, als sei der Hauptkonkurrent innerhalb der eigenen Partei. Das immer nur als "normal" zu bezeichnen, nützt niemandem.
Nö nützt auch niemanden was, aber es ist nunmal so.
Und wenn ein Landesverband im Westen Kommunisten ins Rennen schickt, die die Stasi wieder aufbauen wollen und als einziges politisches Ziel die Abschaffung des Kommunismus haben, wofür sie jeden Ausschuß mit allen anderen Fraktionen meiden, dann ist das sicherlich vieles, aber kein Interesse daran, die Politik und die realen, aktuellen Probleme für die Bürger des Landes anzugehen. Da solltest Du starke, verwurzelte Verbände in Ländern wie Brandenburg wirklich nicht mit einer Trümmertruppe aus beispielsweise Hamburg oder Niedersachsen verwechseln.
Die Verwechslung lag wohl eher bei Dir mit Deiner pauschalen Behauptung. ;)
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von pikant »

die grosse Verliererin des Parteitages ist die Vorsitzende von NRW Schwabedissen
urspruenglich als Doppelspitze zu Kipping ins Rennen gegagen ist sie in [b 4 Wahlgaengen [/b] auch als stellv. Bundesvorsitzende krachend gescheitert
sie konnte noch nicht mal eines der 4 stellv. Aemter ergattern
da ist die Partei gnadenlos gewesen mit der Wahlverliererin von NRW!
Zuletzt geändert von pikant am Mo 4. Jun 2012, 15:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von frems »

ToughDaddy » Mo 4. Jun 2012, 15:40 hat geschrieben: Bissel nichtssagend, finde ich.
Wie gesagt, linke Politik wird von Linken gemacht. Von anderen muß man nicht erwarten, daß sie einem alles recht machen, wenn man selbst nur resigniert.
Die Verwechslung lag wohl eher bei Dir mit Deiner pauschalen Behauptung. ;)
Keineswegs. Sehen übrigens auch einige Linke so:
Den Rücktritt begründete der Kreisvorstand auch mit der "mehrheitlich beschlossenen Abwendung der Bundespartei von demokratisch-sozialistischer Reformpolitik zugunsten einer zum Scheitern verurteilten Fundamentalopposition". Riexinger werde die Partei "als herausgehobener Vertreter jener Mischung aus gewerkschaftlichen Dogmatikern und städtisch geprägten Demo-Linken" noch tiefer in die Krise treiben.
http://www.n-tv.de/politik/Linken-Kreis ... 21346.html

Aber nun gut, wenn das die Partei möchte, ist das deren Bier.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von ToughDaddy »

frems » Mo 4. Jun 2012, 15:50 hat geschrieben: Wie gesagt, linke Politik wird von Linken gemacht. Von anderen muß man nicht erwarten, daß sie einem alles recht machen, wenn man selbst nur resigniert.
Die SPD war auch mal eine linke Partei. Politik wird von jenen gemacht, welche auch in einer Partei oben das sagen haben, und die holen von unten zur Mitte und nach oben auch nur jene, welche ihnen nahstehen.
Aber nun gut, wenn das die Partei möchte, ist das deren Bier.
Die "Partei" stimmt sowieso nicht ab, genauso wenig wie es in anderen Parteien ist.

Nachtrag: Und Deine Beurteilung, dass sie eben nicht wollen bzw. sich verweigern, hast doch selber widerlegt durch andere Bsp.
Zuletzt geändert von ToughDaddy am Mo 4. Jun 2012, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wer die Linkspartei führt .... oder führen soll ....

Beitrag von Olifant »

ToughDaddy » Mo 4. Jun 2012, 16:09 hat geschrieben: Die SPD war auch mal eine linke Partei.
Das ist sie immer noch. Im Gegensatz zur Linken war und ist die SPD immer eine Partei gewesen, die sich auch den Realitäten nicht verweigert (hat).
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