firlefanz11 hat geschrieben:
Ehrlich gesagt finde ich es als Liberaler ziemlich dreist, dass sich der Staat mit Anschnall- u. Helmpflicht etc. in das Privatleben der Bürger einmischt. Ist doch DEREN Sache wie sie mit ihrem Leben umgehen. Da siegt das Selbstbestimmungsrecht in meinen Augen über das Interesse des Staates einen Steuerzahler mehr zu behalten...
Ich überspitze jetzt mal:
Ja- wenn es bei der Frage "Anschnallen oder nicht, Helm oder nicht" alleine um das Leben des Betreffenden, des Einzelnen gehen würde, könnte man tatsächlich sagen: soll doch jeder nach eigenem Gutdünken sein Leben auf's Spiel setzen.
Aber viel gravierender sind Folgen, wenn das Leben, ein Quentchen Leben, dem ungesichert Gefahrenen bleibt. Dauerhafte Verletzungsfolgen bis zur Grenze des Vorstellbaren- einen solchen "Überlebenden" für den Rest seines Lebens zu versorgen, begonnen mit allen medizinischen Maßnahmen bis hin zur Dauerpflege.......das kostet dann die Gesellschaft Unmengen. An Zeit, an persönlichem Einsatz von Arbeitskräften, an Geld, an Technikeinsatz. Da darf und muss die Gesellschaft- um solche Kosten für sich zu minimieren-Regeln ersinnen, die geeignet sind, Menschen vor schwersten Unfallfolgen zu schützen. Und im Straßenverkehr geht auch um Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer, die unverschuldet in Unfälle geraten.
Dass Gurtpflicht und Helmpflicht in diesem Sinne wirklich brauchbare "Pflichten" sind, kann doch wohl kaum bestritten werden. Die Gesellschaft hat aus vielerlei Gründen kein Interesse daran, dass Menschen Leben und Gesundheit auf's Spiel setzen. Wer das dennoch tun möchte, findet genügend Gelegenheiten, bei denen der Gesetzgeber ihm völlig freie Hand lässt.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.