Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

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roadrunner

Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von roadrunner »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:18)

Das sind schon die "Mühen der Ebene", von denen Politiker in lauen Stunden schon einmal reden. Ich halte es für sinnvoll und erfolgversprechend, bei den Kindern an zu setzen. Die können aus eigener Kraft ihrem Schicksal nichts entgegen setzen, und wenn sie es endlich könnten, dann ist alles zu spät. In die Familien würde ich in dem Sinne gar nicht hinein regieren. Das sind voll verantwortliche Menschen, die ihr Verhalten auch beurteilen können. So sagen das unsere Gesetze, und die können sie auch einklagen.
Wenn Eltern oder ein allein erziehendes Elternteil mit dem Wohlergehen des/der Kinder auf Dauer überfordert ist, muss das Jugendamt ja einschreiten. Es fehlt aber in Deutschland an best qualifiziertem Personal, dieser Gesetzesvorgabe Folge zu leisten. Meine Tochter ist Lehrerin und hautnah mit dem Problem konfrontiert.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

roadrunner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:23)

Wenn Eltern oder ein allein erziehendes Elternteil mit dem Wohlergehen des/der Kinder auf Dauer überfordert ist, muss das Jugendamt ja einschreiten. Es fehlt aber in Deutschland an best qualifiziertem Personal, dieser Gesetzesvorgabe Folge zu leisten. Meine Tochter ist Lehrerin und hautnah mit dem Problem konfrontiert.
So viel Personal für eine Sache kann keine Wirtschaft der Welt bereit stellen. Es gibt nun einmal zu viele Aufgaben, die unsere Gesellschaft erfüllen muß. Überall fehlt es an Geld, Personal und Zeit.

Insofern sind die Betreuung von Kleinkindern durch eigens dafür geschultes Personal und der Ganztagsunterricht eine sehr sinnvolle und breitbandig wirksame Maßnahme. Gute Eltern haben es nicht leicht, und gute Lehrer opfern mehr Nerven und Zeit, als sie eigentlich nach Vertrag müßten. Das alles, um Minderleistungen an anderer Stelle aus zu gleichen.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:10)

Also wenn ich mir vor Augen führe was der "Realist" schon so schrieb glaube ich, dass er einfach die "Präkeren" generell bestrafen will und ihnen Geld wegnehmen will t.
das ist ein Irr-Glaube.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:10)



Aber es zeigt wieder mal wie sinnlos es ist wenn man die Menschen nur in "Arbeitslos" und "Vollzeit bescchäftigt" einteilt. Die Realität hält halt immer Grauzonen parat.

Die Grauzone nennt sich Aufstocker, wenn ALG II bezogen wird ..
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Maltrino »

roadrunner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:23)

Wenn Eltern oder ein allein erziehendes Elternteil mit dem Wohlergehen des/der Kinder auf Dauer überfordert ist, muss das Jugendamt ja einschreiten. Es fehlt aber in Deutschland an best qualifiziertem Personal, dieser Gesetzesvorgabe Folge zu leisten. Meine Tochter ist Lehrerin und hautnah mit dem Problem konfrontiert.
H2O hat geschrieben:(24 Sep 2018, 11:51)

... Aber bei mir geht immer ein rotes Blinklicht an, wenn ich von Kinderarmut und ledigen Müttern lese. Mein Verdacht: Eine große Zahl bedürftiger Kinder wird von dieser verfestigten gesellschaftlichen Gruppe gestellt. Wie man diese Gruppen aufbrechen könnte... keine anwendbare Vorstellung!
Ich war übrigens mal auf einer Schule (!) und da waren wir aus irgendeinem Grund in einer Gaststätte. Fast alle bestellten Bier. Als einige Schüler kein Bier sondern alkoholfreie Getränke bestellten schaute die Lehrerin unverständnisvoll (ich hoffe das sagt man so) und schüttelte den Kopf. Aber die Schüler die Bier bestellten bekamen von ihr ein zustimmendes Nicken.

Aber dies nur am Rande.

Mir fällt grad ein weiterer Aspekt ein, der bestimmt nur mir einfällt: Bei euren Beiträgen ist so ein Unterton zu erkennen wo ihr sagt, dass es "Schwachköpfe" gibt. Die Gegenüberstellung lautet offenbar: Auf der einen Seite die "Normalos", die leicht in das Erwebsleben zu integrieren sind, auf der anderen Seite die "Schwachköpfe", die schwer ins Erwerbsleben zu integrieren sind. Was ich in der Diskussion vermisse: Wenn jemand schwer zu ins Erwerbsleben zu integrieren ist, dann heißt das nicht unbedingt, dass es unmöglich ist, es heißt erstmal nur, dass derjenige der ihn integriert SEHR GUT sein muss. Beispiel: Vor Jahren hatte ich mich öfter mal um eine bestimmte Art von Nebenjob beworben den ich vorher aber nie gemacht hatte, die Kluft zwischen mir und dieser ähm "Szene" war also eigentlich recht groß. Meist bekam ich keine Antwort oder es verlief im Sande weil irgendwie keine sinnvolle Kommunikation mit potentiellen Arbeitgebern zu Stande kam. Bis ich irgendwann an einen "Arbeitgeber" geriet der recht gute Menschenkenntnis hat und mir einige Sachen erklärte und danach hatte ich jahrelang diesen Nebenjob und hab sogar für andere gearbeitet wo das vorher nichts wurde. Kurz: Wenn die Kluft zwischen Person und Beruf groß ist, dann können nur außergewöhnlich gute Arbeitgeber es schaffen diese Kluft zu überwinden. Normale Arbeitgeber schaffen das nicht, die nehmen einfach "Normalos".

Wenn es nun also "Schwachköpfe" und "Normalos" auf dem Arbeitsmarkt gibt, dann erscheint es naheliegend, dass die "Schwachköpfe" ganz unten landen und nur die schlechtesten Jobs bei den schlechtesten Arbeitgebern kriegen. Aber das macht eigentlich keinen Sinn. Gerade weil sie "Schwachköpfe" sind und weil die Kluft die es zu überwinden gilt so groß ist brauchen diese Leute extrem fähige Menschen und extrem gute Arbeitgeber, die nicht überfordert sind wenn da ein "Schwachkopf" vor ihnen steht. Ich meine sogar, dass ich dieses Phänomen auch in meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis sehe: Da gibt es eigentlich grob gesagt zwei Gruppen von Menschen, die jeweils auch meist unter sich bleiben:

1. Die "Normalos", die meist einen guten anständigen Job haben, gut verdienen, aber die eigentlich auch recht oberflächlich und "langweilig" sind
2. Die "Freaks", und da sind eben nicht nur "Schwachköpfe" sondern eben auch "Intellektuelle" und "Genies".

Warum ist das so? Nun, wenn da ein besoffener Schwachkopf reinplatzt, dann sind die "Normalos" total überfordert und grenzen sich sofort von ihm ab. Aber die Leute die ich mal ganz oberflächlich "Genies" nenne, die sind so genial, die finden einen Weg damit klar zu kommen, die lernen dann wie man mit solchen Leuten umgehen muss, kurz, sie sind nicht überfordert. Und so ergibt sich diese Gruppe der "Freaks", wie ich sie nenne.

Wenn nun also das Problem ist, dass "Schwachköpfe" nicht ins "normale" Berufsleben intergriert werden können, dann könnte das Problem auch sein: Es fehlt ein "geniales" Berufsleben. Irgendwas in unserer Gesellschaft verhindert, dass die Leute die ich "Genies" nenne Arbeitgeber werden. Ich hatte (siehe oben) einmal das Glück an ein solches Genie zu geraten. Der kam mit mir klar obwohl ich zu dem Zeitpunkt keinerlei Ahnung hatte worum es geht. In anderen Bereichen hatte ich dieses Glück nicht. Da war es meinst so, dass ich an "Normalo Chefs" geriet, die irgendwas von "Überstunden", "Pünktlichkeit" und "Mittagspause" faselten und überhaupt nicht kapierten, dass ich mit meiner etwas mangelhaften Ausbildung ganz andere Sachen brauche.

Wie gesagt, es könnte auch sein, dass das "Präkariat der Schwachköpfe" eigentlich durch "Förderung von Genies" gelöst werden muss. Nur wenn außergewöhnlich gute Menschen in verantwortungsvolle Positionen geraten, dann ist dort die Fähigkeit vorhanden auch mit "Schwachköpfen" richtig umzugehen und sie richtig einzusetzen. Aber das wäre vielleicht eher ein Thema was im Bereich Bildung zu diskutieren wäre. Denn unser Bildungssystem befördert ja eher die "Normales" und keine außergewöhnlichen Leute. So, ich hoffe ihr seid durch meinen Beitrag jetzt nicht überfordert, ihr "Genies"...
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:54)

I . Nur wenn außergewöhnlich gute Menschen in verantwortungsvolle Positionen geraten, dann ist dort die Fähigkeit vorhanden auch mit "Schwachköpfen" richtig umzugehen und sie richtig einzusetzen. Aber das wäre vielleicht eher ein Thema was im Bereich Bildung zu diskutieren wäre. Denn unser Bildungssystem befördert ja eher die "Normales" und keine außergewöhnlichen Leute. So, ich hoffe ihr seid durch meinen Beitrag jetzt nicht überfordert, ihr "Genies"...
Unternehmen benötigen Mitarbeiter mit den für die im jeweiligen Unternehmen und die dortigen Aufgaben benötigten Kompetenzen.

Punkt

das ist alles

Wer diese Kompetenzen NICHT hat, der ist eben nicht zu gebrauchen

Völlig egal, ob man die "Unbrauchbarkeit" nun mit "Schwachkopf" oder "Genie" tituliert
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von roadrunner »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:32)

So viel Personal für eine Sache kann keine Wirtschaft der Welt bereit stellen. Es gibt nun einmal zu viele Aufgaben, die unsere Gesellschaft erfüllen muß. Überall fehlt es an Geld, Personal und Zeit.
Wir retten das Bankensystem mit x-Milliarden EUR Steuergeldern, wir finanzieren Migranteneinwanderung mit voraussichtlich insgesamt ca. 430 Milliarden EUR (1 Migrant kostet den Staat etwa 5.000 EUR/Monat = 60.000 EUR/Jahr, multipliziert mit ca. 1,2 Millionen Berechtigten = 72 Millarden EUR/Jahr x durchschn. 6 Jahre = 432 Milliarden EUR), für eine Task Force mit ca 1.000 speziell geschulten Fachkräften für den Einsatz in Randgruppenbereichen haben wir kein Geld (1.000 x 10.000 EUR/Monat = 120 Millionen EUR/Jahr x 6 Jahre = 720 Millionen)? Armes Deutschland
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

roadrunner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:04)

Wir retten das Bankensystem mit x-Milliarden EUR Steuergeldern, wir finanzieren Migranteneinwanderung mit voraussichtlich insgesamt ca. 430 Milliarden EUR (1 Migrant kostet den Staat etwa 5.000 EUR/Monat = 60.000 EUR/Jahr, multipliziert mit ca. 1,2 Millionen Berechtigten = 72 Millarden EUR/Jahr x durchschn. 6 Jahre = 432 Milliarden EUR), für eine Task Force mit ca 1.000 speziell geschulten Fachkräften für den Einsatz in Randgruppenbereichen haben wir kein Geld (1.000 x 10.000 EUR/Monat = 120 Millionen EUR/Jahr x 6 Jahre = 720 Millionen)? Armes Deutschland
Ist nun einmal so; leider ist Ihre Liste mit unabweisbaren Aufgaben etwas kurz geraten. Kinder von Zuwanderern sind auch in Frühkindlicher Bildungseinrichtungen und Ganztagsschulen... weil das notwendig ist.

Was wollen Sie denn tun? Die Zuwanderer mit ihren Problemen sind hier, und man muß so vernünftig wie möglich mit ihnen umgehen. So, als ob sie unsere eigenen Kinder wären. Sonst nimmt das Abenteuer kein gutes Ende!
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:17)

wie kommst du auf die 5000 pro Monat?

WO findet man deine 72 Mrd im Bundeshaushalt?
Kommt mir auch etwas zu hoch gegriffen vor; nur wird man viele Kosten nicht auf einen Blick sehen, auch weil sie auf Bund und Länder und Kommunen verteilt sind. Wieviel Polizei, Sicherheitsdienst, Sozialarbeiter, Verwaltungskräfte, Wachleute, Krankenschwestern, Ärzte, und und sind zusätzlich notwendig, um diese Menschen zu betreuen? Die sehen Sie in keiner Abrechnung dieser Aufgabe zugeordnet.

Wir schaffen das! Das Gemeckere geht mir furchtbar auf die Nerven. Unproduktiv und zerstörerisch, denn wirklich ändern läßt sich diese Lage so wenig wie vor Zeiten unsere eigene Ost-West-Verschiebung.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von roadrunner »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 13:32)

Kommt mir auch etwas zu hoch gegriffen vor; nur wird man viele Kosten nicht auf einen Blick sehen, auch weil sie auf Bund und Länder und Kommunen verteilt sind. Wieviel Polizei, Sicherheitsdienst, Sozialarbeiter, Verwaltungskräfte, Wachleute, Krankenschwestern, Ärzte, und und sind zusätzlich notwendig, um diese Menschen zu betreuen? Die sehen Sie in keiner Abrechnung dieser Aufgabe zugeordnet.

Wir schaffen das! Das Gemeckere geht mir furchtbar auf die Nerven. Unproduktiv und zerstörerisch, denn wirklich ändern läßt sich diese Lage so wenig wie vor Zeiten unsere eigene Ost-West-Verschiebung.
Ich hatte vor 3 Wochen ein längeres 4-Augengespräch im Rahmen unseres Kreisparteitags mit meinem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten, der eine Schlüsselstellung innehat. Die Gesamtproblematik im deutschen Bundestag liegt an der einflussreichen Lobbyarbeit der verschiedensten Interessenverbände und an der "Folgsamkeit" von nicht direkt gewählten Abgeordneten gegenüber ihrem "Zuchtmeister". Unter diesen Umständen sind durchgreifende Gesetze und Gesetzesänderungen zwar möglich, aber nicht durchführbar.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

drei Beiträge in die Ablage verschoben.

Es wird im WiFo auch keinen (weiteren) "Flüchtlingsstrang" geben.

Edit: und ein weiterer Beitrag in die Ablage.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von BlueMonday »

roadrunner hat geschrieben:(24 Sep 2018, 17:41)

Andrea Nahles beim Treffen mit allein erziehenden Müttern: "Wir haben bereits 500.000 neue Jobs geschaffen!" :thumbup:
Eine Mutter anrwortet: "Ich weiss, ich habe 3 davon!" :?
Erstaunlich, dass sie bei 3 Teilzeitjobs und den 5 oder 6 Kindern, die sie als alleinstehende Mutter hat, noch Zeit hat sich mit Frau Nahles auf Veranstaltungen zu treffen.
Solche ausgedachten Anekdoten ersetzen leider keine Argumente.


Sicherlich befinden sich manche Menschen in prekär empfundenen Lebenslagen. Viele wollen dabei aber leider nicht verstehen, dass gerade durch den politischen Eingriff diese Probleme weitgehend erzeugt wurden. Dazu wird ein unheilvolles Anspruchsdenken an den Staat entwickelt, dass infolge nur noch sehr schwer wieder abzubauen ist, wenn überhaupt. Die Menschen werden immer abhängiger vom Staat. Der Mensch verlernt sich selbst soziale Strukturen zu schaffen, die ihn absichern.
Der Mensch als rundum betreutes, verantwortungsfernes Wesen kann kein würdevolles Ziel sein. Gerade diese Abhängigkeit erzeugende Umsorgung ist das eigentlich Prekäre.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Mit diesen Maßnahmen lösen Sie ein "Prekariatsproblem", das in dieser Form seit Jahrzehnten besteht. Diese Maßnahmen sind außerdem sämtlich kostenlos um zu setzen? Man muß schon noch das Gesamtbild im Kopf haben... sonst ist man als Kanzler ungeeignet. ;)

Ich meine, daß frühkindliche Bildungseinrichtungen in Kindergärten und Ganztagsschulen der Königsweg zu einer gerechteren Gesellschaft sind. Da geht's lang!
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:12)

Erstaunlich, dass sie bei 3 Teilzeitjobs und den 5 oder 6 Kindern, die sie als alleinstehende Mutter hat, noch Zeit hat sich mit Frau Nahles auf Veranstaltungen zu treffen.
Solche ausgedachten Anekdoten ersetzen leider keine Argumente.


Sicherlich befinden sich manche Menschen in prekär empfundenen Lebenslagen. Viele wollen dabei aber leider nicht verstehen, dass gerade durch den politischen Eingriff diese Probleme weitgehend erzeugt wurden. Dazu wird ein unheilvolles Anspruchsdenken an den Staat entwickelt, dass infolge nur noch sehr schwer wieder abzubauen ist, wenn überhaupt. Die Menschen werden immer abhängiger vom Staat. Der Mensch verlernt sich selbst soziale Strukturen zu schaffen, die ihn absichern.
Der Mensch als rundum betreutes, verantwortungsfernes Wesen kann kein würdevolles Ziel sein. Gerade diese Abhängigkeit erzeugende Umsorgung ist das eigentlich Prekäre.
Hilft aber nichts; der Erkenntnis und der Schlußfolgerung stimme ich schon zu. Nur muß man ja auch einen Weg aus dieser Lage überlegen. Der kann aus meiner Sicht nur bei den Kindern ansetzen, die noch in fast jeder Hinsicht formbar sind. Weiterhin muß man den prägenden Einfluß ihrer Erzeuger möglichst gering halten. Auch darin ist viel Leid verborgen, aber gut gemacht ist am Ende doch besser als gut gemeint.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:54)

Ich war übrigens mal auf einer Schule (!) und da waren wir aus irgendeinem Grund in einer Gaststätte. Fast alle bestellten Bier. Als einige Schüler kein Bier sondern alkoholfreie Getränke bestellten schaute die Lehrerin unverständnisvoll (ich hoffe das sagt man so) und schüttelte den Kopf. Aber die Schüler die Bier bestellten bekamen von ihr ein zustimmendes Nicken.

Aber dies nur am Rande.

Mir fällt grad ein weiterer Aspekt ein, der bestimmt nur mir einfällt: Bei euren Beiträgen ist so ein Unterton zu erkennen wo ihr sagt, dass es "Schwachköpfe" gibt. Die Gegenüberstellung lautet offenbar: Auf der einen Seite die "Normalos", die leicht in das Erwebsleben zu integrieren sind, auf der anderen Seite die "Schwachköpfe", die schwer ins Erwerbsleben zu integrieren sind. Was ich in der Diskussion vermisse: Wenn jemand schwer zu ins Erwerbsleben zu integrieren ist, dann heißt das nicht unbedingt, dass es unmöglich ist, es heißt erstmal nur, dass derjenige der ihn integriert SEHR GUT sein muss. Beispiel: Vor Jahren hatte ich mich öfter mal um eine bestimmte Art von Nebenjob beworben den ich vorher aber nie gemacht hatte, die Kluft zwischen mir und dieser ähm "Szene" war also eigentlich recht groß. Meist bekam ich keine Antwort oder es verlief im Sande weil irgendwie keine sinnvolle Kommunikation mit potentiellen Arbeitgebern zu Stande kam. Bis ich irgendwann an einen "Arbeitgeber" geriet der recht gute Menschenkenntnis hat und mir einige Sachen erklärte und danach hatte ich jahrelang diesen Nebenjob und hab sogar für andere gearbeitet wo das vorher nichts wurde. Kurz: Wenn die Kluft zwischen Person und Beruf groß ist, dann können nur außergewöhnlich gute Arbeitgeber es schaffen diese Kluft zu überwinden. Normale Arbeitgeber schaffen das nicht, die nehmen einfach "Normalos".

Wenn es nun also "Schwachköpfe" und "Normalos" auf dem Arbeitsmarkt gibt, dann erscheint es naheliegend, dass die "Schwachköpfe" ganz unten landen und nur die schlechtesten Jobs bei den schlechtesten Arbeitgebern kriegen. Aber das macht eigentlich keinen Sinn. Gerade weil sie "Schwachköpfe" sind und weil die Kluft die es zu überwinden gilt so groß ist brauchen diese Leute extrem fähige Menschen und extrem gute Arbeitgeber, die nicht überfordert sind wenn da ein "Schwachkopf" vor ihnen steht. Ich meine sogar, dass ich dieses Phänomen auch in meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis sehe: Da gibt es eigentlich grob gesagt zwei Gruppen von Menschen, die jeweils auch meist unter sich bleiben:

1. Die "Normalos", die meist einen guten anständigen Job haben, gut verdienen, aber die eigentlich auch recht oberflächlich und "langweilig" sind
2. Die "Freaks", und da sind eben nicht nur "Schwachköpfe" sondern eben auch "Intellektuelle" und "Genies".

Warum ist das so? Nun, wenn da ein besoffener Schwachkopf reinplatzt, dann sind die "Normalos" total überfordert und grenzen sich sofort von ihm ab. Aber die Leute die ich mal ganz oberflächlich "Genies" nenne, die sind so genial, die finden einen Weg damit klar zu kommen, die lernen dann wie man mit solchen Leuten umgehen muss, kurz, sie sind nicht überfordert. Und so ergibt sich diese Gruppe der "Freaks", wie ich sie nenne.

Wenn nun also das Problem ist, dass "Schwachköpfe" nicht ins "normale" Berufsleben intergriert werden können, dann könnte das Problem auch sein: Es fehlt ein "geniales" Berufsleben. Irgendwas in unserer Gesellschaft verhindert, dass die Leute die ich "Genies" nenne Arbeitgeber werden. Ich hatte (siehe oben) einmal das Glück an ein solches Genie zu geraten. Der kam mit mir klar obwohl ich zu dem Zeitpunkt keinerlei Ahnung hatte worum es geht. In anderen Bereichen hatte ich dieses Glück nicht. Da war es meinst so, dass ich an "Normalo Chefs" geriet, die irgendwas von "Überstunden", "Pünktlichkeit" und "Mittagspause" faselten und überhaupt nicht kapierten, dass ich mit meiner etwas mangelhaften Ausbildung ganz andere Sachen brauche.

Wie gesagt, es könnte auch sein, dass das "Präkariat der Schwachköpfe" eigentlich durch "Förderung von Genies" gelöst werden muss. Nur wenn außergewöhnlich gute Menschen in verantwortungsvolle Positionen geraten, dann ist dort die Fähigkeit vorhanden auch mit "Schwachköpfen" richtig umzugehen und sie richtig einzusetzen. Aber das wäre vielleicht eher ein Thema was im Bereich Bildung zu diskutieren wäre. Denn unser Bildungssystem befördert ja eher die "Normales" und keine außergewöhnlichen Leute. So, ich hoffe ihr seid durch meinen Beitrag jetzt nicht überfordert, ihr "Genies"...
Wenn jeder, der über eine etwas mangelhafte Ausbildung verfügt und nichts auf die Reihe bekommt, sich für ein Genie halten darf, der lediglich eines kongenialen Dompteurs bedarf um über die Runden zu kommen, dann, ja dann feiert der psychoanalytische Surrealismus fröhliche Urstände.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Skull »

roadrunner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:19)

[...]

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Mod: es sieht so aus das da ein Text aus einer Fremdquelle kopiert wurde.
Ohne einen Link, ohne die Quelle zu bezeichnen. Ich bitte um Aufklärung, bzw. Nachreichung.

Sonst wandert der Beitrag in die Ablage.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

roadrunner hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:19)

. 1991 gab es noch 35,2 Millionen beschäftigte Arbeitnehmer, im Juli 2018 waren es 44,75 Millionen.
Das stimmt so nicht. Bei den 44,75 Mio geht es um Erwerbstätige....


Waren im vergangenen Jahr rund 15,3 Millionen Menschen in Teilzeit beschäftigt, betrug die Zahl zwanzig Jahre zuvor nur rund 8,3 Millionen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ist in den vergangenen zwanzig Jahren im Gegenzug von rund 25,9 Millionen auf 24 Millionen gesunken.
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45212.html

dort steht aber auch:

"991 gab es noch 35,2 Millionen beschäftigte Arbeitnehmer insgesamt, im vergangenen Jahr waren es 39,3 Millionen. In diesem Zeitraum sank die Wochenarbeitszeit aller Beschäftigten von im Schnitt 35 auf 30 Stunden."
Zuletzt geändert von Realist2014 am Di 25. Sep 2018, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

mein Hinweis zur Quelle war eindeutig,

solange das nicht geklärt ist, macht es keinen Sinn auf diesen Beitrag zu antworten.
Da gegebenenfalls die Antworten und Bezüge...ebenfalls in die Ablage wandern.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Skull hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:37)

Guten Tag,

mein Hinweis zur Quelle war eindeutig,

solange das nicht geklärt ist, macht es keinen Sinn auf diesen Beitrag zu antworten.
Da gegebenenfalls die Antworten und Bezüge...ebenfalls in die Ablage wandern.

Ich habe die Quelle gefunden und in meinem Beitrag eingefügt.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Skull »

Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 17:40)

Ich habe die Quelle gefunden und in meinem Beitrag eingefügt.
Danke.

Somit habe ich nur den Ursprungsbeitrag in die Ablage verschoben.
Der ist und bleibt ein Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen.
Und dieses trotz der Bitte um Nachbesserung.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 14:17)Ich meine, daß frühkindliche Bildungseinrichtungen in Kindergärten und Ganztagsschulen der Königsweg zu einer gerechteren Gesellschaft sind. Da geht's lang!
Ich denke auch, dass sowas wie verpflichtende Vorschule viele Probleme gar nicht erst entstehen liesse. Man hat das ja auch schon erkannt und der verpflichtende Kindergartenjahr vor der Schule eingeführt. das greift aber zu kurz.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 19:59)

Ich denke auch, dass sowas wie verpflichtende Vorschule viele Probleme gar nicht erst entstehen liesse. Man hat das ja auch schon erkannt und der verpflichtende Kindergartenjahr vor der Schule eingeführt. das greift aber zu kurz.
Ich kann nur nachplappern, was ich in Nachrichten aufgefangen habe: Angeblich bilden sich im Gehirn kleiner Kinder frühzeitig Verbindungen, die das spätere Denk- und Auffassungsvermögen unterstützen. Wenn in der Zeit ungeeignete Eltern ihre Kinder nicht bespielen und beschäftigen, dann entsteht ein Schaden, der später nicht mehr gut zu machen ist. Bei mir war hängen geblieben, daß diese schnelle Entwicklung so ungefähr im 3. Lebensjahr einsetzt.

Vielleicht ist es also kein Zufall, daß früher Kinder in Kindergärten ab ihrem 3. Lebensjahr aufgenommen wurden. Dann dürfen Kindergärten aber keine Kinderaufbewahrungsorte sein, sondern dort müssen geschulte Erzieher und Erzieherinnen tätig sein, die sich auf kindliche Entwicklungen fördernd einstellen.

Schon schlimm: Wir Eltern sind in der Hinsicht überhaupt nicht vorgebildet, aber meist können wir aus Kindern ganz brauchbare Leute machen. Dann müssen demnächst ja Supermänner und Superfrauen aus diesem Erziehungssystem mit wissenschaftlicher Grundlage hervor gehen!
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:13)

Ich kann nur nachplappern, was ich in Nachrichten aufgefangen habe: Angeblich bilden sich im Gehirn kleiner Kinder frühzeitig Verbindungen, die das spätere Denk- und Auffassungsvermögen unterstützen. Wenn in der Zeit ungeeignete Eltern ihre Kinder nicht bespielen und beschäftigen, dann entsteht ein Schaden, der später nicht mehr gut zu machen ist. Bei mir war hängen geblieben, daß diese schnelle Entwicklung so ungefähr im 3. Lebensjahr einsetzt.

Vielleicht ist es also kein Zufall, daß früher Kinder in Kindergärten ab ihrem 3. Lebensjahr aufgenommen wurden. Dann dürfen Kindergärten aber keine Kinderaufbewahrungsorte sein, sondern dort müssen geschulte Erzieher und Erzieherinnen tätig sein, die sich auf kindliche Entwicklungen fördernd einstellen.

Schon schlimm: Wir Eltern sind in der Hinsicht überhaupt nicht vorgebildet, aber meist können wir aus Kindern ganz brauchbare Leute machen. Dann müssen demnächst ja Supermänner und Superfrauen aus diesem Erziehungssystem mit wissenschaftlicher Grundlage hervor gehen!
Das geht schon viel früher los, deshalb raten viele ja auch, kleine Kinder nicht ins leise Kinderzimmer abzuschieben (ausser für die Nachtruhe), sondern sie möglichst viel dabei zu haben. Denn auch die ganzen Neuronen für Hören und Sehen brauchen input, um sich optimal zu vernetzen.
Und, das weiss man auch: Vorlesen ist erheblich besser als TV oder Hörbücher. Denn beim Vorlesen kann nachgefragt werden, ergeben sich Gespräche.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:20)

Das geht schon viel früher los, deshalb raten viele ja auch, kleine Kinder nicht ins leise Kinderzimmer abzuschieben (ausser für die Nachtruhe), sondern sie möglichst viel dabei zu haben. Denn auch die ganzen Neuronen für Hören und Sehen brauchen input, um sich optimal zu vernetzen.
Und, das weiss man auch: Vorlesen ist erheblich besser als TV oder Hörbücher. Denn beim Vorlesen kann nachgefragt werden, ergeben sich Gespräche.
Völlig einverstanden; wir haben unsere Kinder in den ersten Jahren immer am Mann oder an der Frau gehabt. Für interessierte und geduldige Eltern gibt es keinen guten Ersatz. Wir sind ganz stolz auf unsere Kinder. Wohlgeraten und tüchtig!
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 20:13)

Ich kann nur nachplappern, was ich in Nachrichten aufgefangen habe: Angeblich bilden sich im Gehirn kleiner Kinder frühzeitig Verbindungen, die das spätere Denk- und Auffassungsvermögen unterstützen. Wenn in der Zeit ungeeignete Eltern ihre Kinder nicht bespielen und beschäftigen, dann entsteht ein Schaden, der später nicht mehr gut zu machen ist. Bei mir war hängen geblieben, daß diese schnelle Entwicklung so ungefähr im 3. Lebensjahr einsetzt.

Vielleicht ist es also kein Zufall, daß früher Kinder in Kindergärten ab ihrem 3. Lebensjahr aufgenommen wurden. Dann dürfen Kindergärten aber keine Kinderaufbewahrungsorte sein, sondern dort müssen geschulte Erzieher und Erzieherinnen tätig sein, die sich auf kindliche Entwicklungen fördernd einstellen.

Schon schlimm: Wir Eltern sind in der Hinsicht überhaupt nicht vorgebildet, aber meist können wir aus Kindern ganz brauchbare Leute machen. Dann müssen demnächst ja Supermänner und Superfrauen aus diesem Erziehungssystem mit wissenschaftlicher Grundlage hervor gehen!
Meine Frau und ich waren auch nicht vorgebildet. Drei Kinder, alle Abi und Studium.
Deine Ironie teile ich. Gleichwohl sind die Probleme bekannt, die durch - ich sag mal, unterdurchschnittlich begabte Eltern - und die Weitergabe ihrer Nichtbegabungen an ihre Sprösslinge entstehen.
Allgemeiner Tenor ist ja wohl, da muss der Staat eingreifen. Indirekt, über besser ausgebildete "Ersatzeltern".
Freiwillig ist da aber nicht viel zu machen. Es gilt das Elternrecht.
Meine Frage nun:
Inwieweit soll/kann man dieses Recht zum Wohle der Kinder aufweichen ?
Zusätzlich noch:
Ist auch jedem, der so etwas fordert klar, man kann das Kind mit dem Bade ausschütten. Was z.B. passieren kann wenn man Kinder einer Organisation überantwortet, wird ja gerade heute überdeutlich, wenn selbst Kardinäle sich entschuldigen müssen.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Misterfritz »

jorikke hat geschrieben:(25 Sep 2018, 21:11)

Meine Frau und ich waren auch nicht vorgebildet. Drei Kinder, alle Abi und Studium.
Deine Ironie teile ich. Gleichwohl sind die Probleme bekannt, die durch - ich sag mal, unterdurchschnittlich begabte Eltern - und die Weitergabe ihrer Nichtbegabungen an ihre Sprösslinge entstehen.
Allgemeiner Tenor ist ja wohl, da muss der Staat eingreifen. Indirekt, über besser ausgebildete "Ersatzeltern".
Freiwillig ist da aber nicht viel zu machen. Es gilt das Elternrecht.
Meine Frage nun:
Inwieweit soll/kann man dieses Recht zum Wohle der Kinder aufweichen ?
Zusätzlich noch:
Ist auch jedem, der so etwas fordert klar, man kann das Kind mit dem Bade ausschütten. Was z.B. passieren kann wenn man Kinder einer Organisation überantwortet, wird ja gerade heute überdeutlich, wenn selbst Kardinäle sich entschuldigen müssen.
Man soll die Kinder ja nicht den Eltern wegnehmen, es würde reichen, wenn man die Kindergartenpflicht verlängert, also mit 3 Jahren beginnen lässt.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von jorikke »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 21:18)

Man soll die Kinder ja nicht den Eltern wegnehmen, es würde reichen, wenn man die Kindergartenpflicht verlängert, also mit 3 Jahren beginnen lässt.
Einverstanden.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 21:18)

Man soll die Kinder ja nicht den Eltern wegnehmen, es würde reichen, wenn man die Kindergartenpflicht verlängert, also mit 3 Jahren beginnen lässt.
Nun ja, genau genommen heißt eben "Kindergarten" oder "Ganztagsschule" schon, daß man durch gesellschaftliche Einrichtungen die Kinder dem Einfluß und der Aufsicht der Eltern zeitweise entzieht. Was ja auch beabsichtigt ist.

In mir sträubt sich auch so manches gegen diese Vorstellung, aber ich glaube, wenn solche Maßnahmen ausnahmslos so gelten wie bisher der Schulbesuch am Vormittag, dann entfällt zumindest der Stachel "Sonderschule". Mit etwas schlechtem Gewissen sage ich deshalb Ja zu diesem Vorgehen. Tröstlich: Uns bleibt das gemeinsame Frühstück, das gemeinsame Abendbrot und die Wochenenden, der Familienurlaub.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 21:31)

Nun ja, genau genommen heißt eben "Kindergarten" oder "Ganztagsschule" schon, daß man durch gesellschaftliche Einrichtungen die Kinder dem Einfluß und der Aufsicht der Eltern zeitweise entzieht. Was ja auch beabsichtigt ist.

In mir sträubt sich auch so manches gegen diese Vorstellung, aber ich glaube, wenn solche Maßnahmen ausnahmslos so gelten wie bisher der Schulbesuch am Vormittag, dann entfällt zumindest der Stachel "Sonderschule". Mit etwas schlechtem Gewissen sage ich deshalb Ja zu diesem Vorgehen. Tröstlich: Uns bleibt das gemeinsame Frühstück, das gemeinsame Abendbrot und die Wochenenden, der Familienurlaub.
Es ist nun mal so, dass Spracherwerb (und da meine ich nicht nur Kinder aus Migrantenfamilien) in dieser Zeit am erfolgreichsten ist. Auch in Familien, in denen der Fernseher die Erziehung ersetzt, kommt die Sprache zu kurz und diese Kinder haben später in der Schule Defizite.
Und wenn der Staat daran Interesse hat, dass Kinder lernen, dass ALLE Kinder lernen können, dann muss er wohl steuernd eingreifen. Die Schulpflicht hat sich ja auch durchgesetzt ;)
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 21:39)

Es ist nun mal so, dass Spracherwerb (und da meine ich nicht nur Kinder aus Migrantenfamilien) in dieser Zeit am erfolgreichsten ist. Auch in Familien, in denen der Fernseher die Erziehung ersetzt, kommt die Sprache zu kurz und diese Kinder haben später in der Schule Defizite.
Und wenn der Staat daran Interesse hat, dass Kinder lernen, dass ALLE Kinder lernen können, dann muss er wohl steuernd eingreifen. Die Schulpflicht hat sich ja auch durchgesetzt ;)
Sehe ich alles ein, obwohl mir der verabreichte Brocken nicht schmecken will. Geht eben nicht anders, wenn wir gleiche Lebenschancen für unsere Kinder wollen.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2018, 22:06)

Sehe ich alles ein, obwohl mir der verabreichte Brocken nicht schmecken will. Geht eben nicht anders, wenn wir gleiche Lebenschancen für unsere Kinder wollen.
Im Grunde wäre es mir auch lieber, wenn alle Eltern sich liebevoll und fördernd um ihre Kinder kümmern würden. Das können und tun aber nicht alle und es werden immer mehr Eltern, die dabei Defizite aufweisen.
Und, sowenig ich dafür bin, den Menschen durch den Staat immer mehr zu "gängeln", so wenig kann ich wegsehen, wenn man Kindern Chancen verbaut.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Sep 2018, 22:22)

Im Grunde wäre es mir auch lieber, wenn alle Eltern sich liebevoll und fördernd um ihre Kinder kümmern würden. Das können und tun aber nicht alle und es werden immer mehr Eltern, die dabei Defizite aufweisen.
Und, sowenig ich dafür bin, den Menschen durch den Staat immer mehr zu "gängeln", so wenig kann ich wegsehen, wenn man Kindern Chancen verbaut.
Wir entscheiden uns für das geringere Übel. Einschränkung unserer Freiheit oder schlechtere gesellschaftliche Verhältnisse.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(25 Sep 2018, 16:19)

Wenn jeder, der über eine etwas mangelhafte Ausbildung verfügt und nichts auf die Reihe bekommt, sich für ein Genie halten darf, der lediglich eines kongenialen Dompteurs bedarf um über die Runden zu kommen, dann, ja dann feiert der psychoanalytische Surrealismus fröhliche Urstände.
… zur Erbauung jenseits der Arbeitswelt geeignet.
Davon, dass jeder sich als "Genie" halten darf, hab ich nichts gesagt, das liest du nur gerne zwischen den Zeilen.

Nochmal:

Wenn nun folgendes stimmt:
Realist2014 hat geschrieben:(25 Sep 2018, 12:59)

Unternehmen benötigen Mitarbeiter mit den für die im jeweiligen Unternehmen und die dortigen Aufgaben benötigten Kompetenzen.

Punkt

das ist alles

Wer diese Kompetenzen NICHT hat, der ist eben nicht zu gebrauchen

...
dann muss man auch zur Diskussion stellen ob vielleicht auch das stimmt was ich gesagt hatte: Nämlich, dass "sehr gute" Unternehmen auch damit zurecht kommen Leute zu integrieren die "weniger Kompetenzen" haben.

Zum Beispiel in folgendem Artikel http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 29460.html steht:

"Klar ist: Je mehr sich Leih- oder Werksarbeit, Befristungen und Solo-Selbstständigkeit ausbreiten, desto mehr Menschen leben in dieser gesellschaftlichen Zwischenzone."

Es steht da auch "Kriterium - Krankheit und Behinderung: Mindestens ein Mitglied des Haushalts ist schwerbehindert oder erwerbsgemindert."

Wir hatten schon in anderen Themensträngen geklärt warum Leiharbeit, Befristungen und eigentlich auch Solo-Selbstständigkeit entstehen und warum Behinderte schwer einen Job finden ist auch klar: Die meisten Unternehmen gehen ungern das Risiko ein so einen "nicht perfekten" Bewerber fest einzustellen. Weil sie Angst haben, dass das Geld dann futsch ist, dass sie ihm geben. Und jetzt meine These: Ein SEHR GUTES Unternehmen könnte es sich leisten auch so ein Risiko einzugehen. Der Anstieg des "Prekariats" hängt vielleicht auch zusammen mit einem Fehlen von "genialen Unternehmen", über dessen Gründe man wohl gesondert reden müsste Wenn ich aber zum Beispiel die Stellenanzeigen zum Thema "Mechatroniker" im Internet lese, dann inserieren dort vor allem Miniatur Unternehmen, die in irgendnem Dorf ne Auto Reparatur Klitsche haben, wo vielleicht die Ehefrau von Chef die Personalabteilung ist... So ein "Unternehmen" kann es sich natürlich nicht leisten ein Risiko einzugehen und ist vielleicht auch intellektuell überfordert wenn da einer komm der "behindert" ist oder sonstige Probleme hat. Und was passiert wenn ich spaßeshalber und testweise ein Stellengesucht einstelle wo ich nicht sehr seriös eine Stelle als "Top-Mechatroniker" suche? Richtig, ich bekomme kaum Anfragen von Unternehmen, obwohl viele suchen, aber ich bekomme ganz viele Zuschriften von "Personaldienstleistern"... Und wie gesagt, meine These wäre: Ein "Top Unternehmen" könnte es sich vielleicht sogar leisten zu sagen "Sie interessieren sich für Mechatronik? Ok, wir zeigen Ihnen wie das geht und wenn es nicht klappt können sie zumindest bei uns rumsitzen und auf die Maschinen aufpassen, das wird schon". Aber das fehlt halt. Meine Mutter sagt immer "Wieso so kompliziert? Früher habe ich mich einfach beim Krankenhaus beworben und man hat mich eingearbeitet und dann später mit der Arbeit angefangen." Viele ältere Leute kapieren gar nicht dass das heute nicht mehr so ist. Und wie gesagt, meine These ist: Vielleicht ist es auch so, dass die meisten heutigen Unternehmer und Unternehmen einfach zu dumm sind um Leute einzuarbeiten oder sich auf deren Probleme einzustellen. Und weil sie nicht "genial" sind, brauchen sie halt perfekte, problemlose Bewerber.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(26 Sep 2018, 03:32)



dann muss man auch zur Diskussion stellen ob vielleicht auch das stimmt was ich gesagt hatte: Nämlich, dass "sehr gute" Unternehmen auch damit zurecht kommen Leute zu integrieren die "weniger Kompetenzen" haben.

das machen ja viele Ausbildungsbetriebe schon seit Jahren. Da werden sogar schulische Defizite nachgeholt


Wir hatten schon in anderen Themensträngen geklärt warum Leiharbeit, Befristungen und eigentlich auch Solo-Selbstständigkeit entstehen und warum Behinderte schwer einen Job finden ist auch klar: Die meisten Unternehmen gehen ungern das Risiko ein so einen "nicht perfekten" Bewerber fest einzustellen. Weil sie Angst haben, dass das Geld dann futsch ist, dass sie ihm geben.
Unternehmen sind keine "Sozialstationen". Nimm das einfach mal zur Kenntnis
Und jetzt meine These: Ein SEHR GUTES Unternehmen könnte es sich leisten auch so ein Risiko einzugehen.
Deine These basiert auf mangelndem Verständnis zum Thema Risikomanagement.
Der Anstieg des "Prekariats" hängt vielleicht auch zusammen mit einem Fehlen von "genialen Unternehmen",
Nö, die Schuld der Inkompetenz der Bewerber liegt in de Eigenverantwortung derselben
Und was passiert wenn ich spaßeshalber und testweise ein Stellengesucht einstelle wo ich nicht sehr seriös eine Stelle als "Top-Mechatroniker" suche? Richtig, ich bekomme kaum Anfragen von Unternehmen, obwohl viele suchen, aber ich bekomme ganz viele Zuschriften von "Personaldienstleistern"... Und wie gesagt, meine These wäre: Ein "Top Unternehmen" könnte es sich vielleicht sogar leisten zu sagen "Sie interessieren sich für Mechatronik? Ok, wir zeigen Ihnen wie das geht und wenn es nicht klappt können sie zumindest bei uns rumsitzen und auf die Maschinen aufpassen, das wird schon".
Das war im Sozialismus so. Offensichtlich hast DU die Marktwirtschaft noch nicht so ganz verstanden ....
Meine Mutter sagt immer "Wieso so kompliziert? Früher habe ich mich einfach beim Krankenhaus beworben und man hat mich eingearbeitet und dann später mit der Arbeit angefangen."
Du kannst dich auch HEUTE noch direkt bewerben. Nur ist eben die Zeit der "Angelernten" schon lange vorbei. Hast DU wohl noch nicht mitbekommen. Die Kompetenz-Anforderungen in ALLEN Bereichen/Berufen/Tätigkeiten sind massiv gestiegen und steigen weiter
Und wie gesagt, meine These ist: Vielleicht ist es auch so, dass die meisten heutigen Unternehmer und Unternehmen einfach zu dumm sind um Leute einzuarbeiten


Nö, zu dumm / inkompetent sind NUR diejenigen , die heute keinen Job finden trotz 1 Mio Stellenangeboten ...
Und weil sie nicht "genial" sind, brauchen sie halt perfekte, problemlose Bewerber.
Nein, sie brauchen Bewerber mit den MINDESTKOMPETENZEN . Denn darauf aufbauend werden dann in der "Einarbeitung" die für die unternehmenspezifischen Prozesse / Verfahren notwendigen ZUSATZ-Kompetenzen erworben.

Um es drastisch zu formulieren:

Die Unternehmen könnne aus Sche..e kein Schokolade machen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Sep 2018, 08:36)

...
Deine These basiert auf mangelndem Verständnis zum Thema Risikomanagement.

...
Hier ein Artikel der meine These eigentlich bestätigt:

https://www.wiwo.de/erfolg/management/i ... 34030.html

Zitat:

"In Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind die Inklusions-Entwicklungen durchweg positiver als in Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigen. Viele kleinere Unternehmen glauben, dass Inklusion zu viel Geld kostet. "

Gut, dann sind das was ich "gute Unternehmen" nannte eben "große Unternehmen". Wenn sie schlecht wären wären sie ja wohl auch nicht groß ^^

Also, in der Studie zum "Prekariat" ist von eben solchen Menschen mit "Einschränkungen" und "Behinderungen" die Rede. Wenn "große Unternehmen" besser sind in der Integration bzw "Inklusion" dieser Menschen in den Arbeitsmarkt, dann ist ja schon ein Schlüssel gefunden zur teilweisen Lösung des Problems. Dieser Mittelstands- und "KMU"-Fetisch in Deutschland sorgt also dafür, dass es (These) zu viele Miniatur-Unternehmen gibt, die eben mit der Vielfalt der Arbeitnehmer nicht klar kommen.

Ich hab da nur einen kleinen subjektiven Eindruck, aber mir ist schon recht früh aufgefallen: Je kleiner das Architekturbüro, desto höher sind eigentlich die Anforderungen an den Bewerber, was die "Kompletheit" angeht. In nem Zwei-Mann Büro sind dann halt Leute die irgendwie ALLES machen. Für einen "Behinderten", der nicht auf der Baustelle rumtanzen kann, ist da kein Platz. Und meiner Meinung nach wird dieser Hang zum "Popel-Unternehmen" sogar staatlich gefördert. Du sagst ja selber, dass es immer mehr "Solo-Selbstständige" gibt, die logischerweise auh niemanden anstellen können, vor allem keinen "Behinderten". Die Gründe warum es immer mehr "Solo-Selbstständige gibt kennen wir auch, aber muss ja keiner aussprechen sonst landen wir wieder im Hartz4 Strang. Und in der "Gründerszene" das selbe Dilemma. Gefördert werden offenbar vor allem kleine Projekte, wo zum Beispiel zwei Mann einen Bio-Marmeladenladen machen und einen ganz tollen Businessplan schreiben. Warum belohnen die Förderprogramme nicht diejenigen wo viele Gründer sich zusammenschließen? Warum belohnen die Förderprogramme es zum Beispiel nicht wenn Leute die irgendwas mit Fahrrad machen sich zusammenschließen und ihre Ressourcen teilen und dann auch mehr Raum für "vielfältige" Mitarbeiter und Mitstreiter haben? Das Gegenteil wird getan. Es wird ausgesiebt und selektiert, was dazu führt, dass vielleicht von 5 Projekten die mit Fahrrad zu tun haben nur eins gefördert wird und überlebt. 1 ist aber kleiner als 5... Usw. usw.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:19)

H

Also, in der Studie zum "Prekariat" ist von eben solchen Menschen mit "Einschränkungen" und "Behinderungen" die Rede.
Nein, von dieser Gruppe ist AUCH die Rede. Nur hat diese NICHTS mit GESUNDEN mit geringen Kompetenzen zu tun ( = dir GRÖSSERE Gruppe)
Die Gründe warum es immer mehr "Solo-Selbstständige gibt kennen wir auch, aber muss ja keiner aussprechen sonst landen wir wieder im Hartz4 Strang.
Nö. Das Eine hat mit dem Anderen NICHTS zu tun
Und in der "Gründerszene" das selbe Dilemma. Gefördert werden offenbar vor allem kleine Projekte, wo zum Beispiel zwei Mann einen Bio-Marmeladenladen machen und einen ganz tollen Businessplan schreiben. Warum belohnen die Förderprogramme nicht diejenigen wo viele Gründer sich zusammenschließen?
Diese deine Sichtweise entspricht NICHT der Realität
Warum belohnen die Förderprogramme es zum Beispiel nicht wenn Leute die irgendwas mit Fahrrad machen sich zusammenschließen und ihre Ressourcen teilen und dann auch mehr Raum für "vielfältige" Mitarbeiter und Mitstreiter haben? Das Gegenteil wird getan. Es wird ausgesiebt und selektiert, was dazu führt, dass vielleicht von 5 Projekten die mit Fahrrad zu tun haben nur eins gefördert wird und überlebt. 1 ist aber kleiner als 5... Usw. usw.
Logischerweise wird nur DAS gefördert, was auch Aussicht auf ökonomischen Erfolg hat.
Ein sinnvoller Businessplan steht da ganz am Anfang. Logischerweise auch EIGENES Kapital, was da investiert wird.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Maltrino »

Realist2014 hat geschrieben:(26 Sep 2018, 10:39)

Nein, ... NICHTS ...

Nö. ... NICHTS ... NICHT ...
Ja gut, dann können wir den Leuten, die wegen Behinderung und Einschränkung in prekären Verhältnissen leben ja sagen, dass sie sich auch in der Zwei-Mann Werkstatt bewerben können, weil die ja so viel Möglichkeiten haben ihren ganzen Betrieb daraufhin anzupassen. Danke Realist, wieder ein Problem gelöst, oder auch NICHT. :|
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Maltrino hat geschrieben:(26 Sep 2018, 11:27)

Ja gut, dann können wir den Leuten, die wegen Behinderung und Einschränkung in prekären Verhältnissen leben ja sagen, dass sie sich auch in der Zwei-Mann Werkstatt bewerben können, weil die ja so viel Möglichkeiten haben ihren ganzen Betrieb daraufhin anzupassen. Danke Realist, wieder ein Problem gelöst, oder auch NICHT. :|
zu dieser Gruppe hatte ich gar nichts geschrieben...

Meine Aussagen bezogen sich auf die OHNE "Behinderung oder Einschränkungen" ...

Also die mit geringen oder falschen Kompetenzen...
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Wähler »

Viele Nutzer des Einkommens- und Vermögensrechners von SPIEGEL ONLINE sind deshalb überrascht, wo sie im Vergleich tatsächlich stehen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 31931.html
Spiegel 15. November Wer gehört zur Mittelschicht?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 38635.html

Einkommensgrenzen in Prozent des Medianeinkommens und monatliches Haushaltsnettoeinkommen
Single Paar ohne Kinder Paar mit einem Kind unter 14 Jahre Paar mit zwei Kindern unter 14 Jahren
Relativ Reiche Mehr als 250% Mehr als 4400 Mehr als 6590 Mehr als 7910 Mehr als 9230
Einkommensstarke/ obere Mitte 150 bis 250% 2640 bis 4400 3960 bis 6590 4750 bis 7910 5540 bis 9230
Mitte im engeren Sinne 80 bis 150% 1410 bis 2640 2110 bis 3960 2530 bis 4750 2950 bis 5540
Einkommensschwache/ untere Mitte 60 bis 80% 1050 bis 1410 1580 bis 2110 1900 bis 2530 2220 bis 1950
Relativ Arme Weniger als 60% 0 bis 1050 0 bis 1580 0 bis 1900 0 bis 2220

Werte gerundet auf 10 Euro. Für Alleinstehende betrug das Medianeinkommen: 1758 Euro.
Quelle: IW Köln
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von imp »

Man muss auch mal Kinder Kinderbsein lassen und nicht immer neue Pflichten erfinden.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Kölner1302 »

Forschungsergebnisse der Gütersloher Bertelsmann Stiftung:
Kinderarmut in Deutschland ist oft ein Dauerzustand (2017)
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... erzustand/
Armut in Deutschland (2019)
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... sstaedten/
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ahrnehmung
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Iwan der Liebe »

In diesem Thread scheint es darum zu gehen, dass Eltern oftmals einfach dumm sind und deshalb zum Prekariat gehören, was sie dann auch auf die Kinder vererben.

Gratuliere! Einige User haben es hier doch tatsächlich geschafft, das Niveau der AfD, was einfachste Weltbilder betrifft, noch deutlich zu unterbieten. Hätte nicht gedacht, dass das möglich ist.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von zollagent »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Apr 2019, 22:42)

In diesem Thread scheint es darum zu gehen, dass Eltern oftmals einfach dumm sind und deshalb zum Prekariat gehören, was sie dann auch auf die Kinder vererben.

Gratuliere! Einige User haben es hier doch tatsächlich geschafft, das Niveau der AfD, was einfachste Weltbilder betrifft, noch deutlich zu unterbieten. Hätte nicht gedacht, dass das möglich ist.
Und da machst du durchaus mit, wie ich sehe. Denn "Dumm" ist nicht die richtige Bezeichnung für ein Nichtgewachsensein an veränderte Anforderungen. Ich wäre im Vergleich mit einem Heizungsbauer oder Automechatroniker auch "dumm", weil ich weder meine Heizung noch mein Auto reparieren kann. Für Jahrzehnte selbständiger Tätigkeit hat es aber gereicht.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Odin1506 »

zollagent hat geschrieben:(03 Apr 2019, 09:52)

Und da machst du durchaus mit, wie ich sehe. Denn "Dumm" ist nicht die richtige Bezeichnung für ein Nichtgewachsensein an veränderte Anforderungen. Ich wäre im Vergleich mit einem Heizungsbauer oder Automechatroniker auch "dumm", weil ich weder meine Heizung noch mein Auto reparieren kann. Für Jahrzehnte selbständiger Tätigkeit hat es aber gereicht.
Die Frage ist: Gehören Heizungsbauer und Automechaniker zum Prekariat?
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Odin1506 »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(02 Apr 2019, 22:42)

In diesem Thread scheint es darum zu gehen, dass Eltern oftmals einfach dumm sind und deshalb zum Prekariat gehören, was sie dann auch auf die Kinder vererben.

Gratuliere! Einige User haben es hier doch tatsächlich geschafft, das Niveau der AfD, was einfachste Weltbilder betrifft, noch deutlich zu unterbieten. Hätte nicht gedacht, dass das möglich ist.
Und deswegen bin ich für eine Chancengleichheit. Nur leider verwechseln das viele mit Gleichmacherei.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(03 Apr 2019, 13:10)

Die Frage ist: Gehören Heizungsbauer und Automechaniker zum Prekariat?
Nein, das ist eine Ablenkungsfrage, die in solchem Stil immer wieder kommt, um über Wortklauberei statt über die Sache zu diskutieren. Prekariat ist ja nicht nur wirtschaftlich. Man kann damit auch gesellschaftliche Mängel beschreiben.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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franktoast
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von franktoast »

Kölner1302 hat geschrieben:(02 Apr 2019, 20:59)

Forschungsergebnisse der Gütersloher Bertelsmann Stiftung:
Kinderarmut in Deutschland ist oft ein Dauerzustand (2017)
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... erzustand/
Armut in Deutschland (2019)
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ ... sstaedten/
https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitge ... ahrnehmung
Pah Bertelsmann und Bild. Die reichen Säcke! Warhscheinlich stimmt genau das Gegenteil!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Wähler »

SZ 12. Februar 2020 Sozialstaat:Wer wie viel Geld vom Staat bekommt
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4793329
"Es sind mitnichten nur Arbeitslose und Geringverdiener, die Geld vom Sozialstaat bekommen. Häufig gilt sogar: Wer mehr verdient, bekommt auch mehr. Eine Analyse mit großer Grafik...
Die einkommensstärksten 20 Prozent bekommen 46,2 Prozent aller Pensionszahlungen. Die gesetzliche Rente dagegen erhalten besonders Menschen, die zur unteren Hälfte der Einkommensskala gehören...
Die Rente der Reichsten ist allerdings deutlich geringer als die der Mittelschicht. In dieser Einkommensgruppe finden sich viele Unternehmer, die im Zweifel nie in die Rentenversicherung eingezahlt haben."

Immer wieder faszinierend, wie groß die Unterschiede bei den Pensions- und Rentenzahlungen sind.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Realist2014 »

Wähler hat geschrieben:(13 Feb 2020, 11:27)

SZ 12. Februar 2020 Sozialstaat:Wer wie viel Geld vom Staat bekommt
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ ... -1.4793329
"Es sind mitnichten nur Arbeitslose und Geringverdiener, die Geld vom Sozialstaat bekommen. Häufig gilt sogar: Wer mehr verdient, bekommt auch mehr. Eine Analyse mit großer Grafik...
Die einkommensstärksten 20 Prozent bekommen 46,2 Prozent aller Pensionszahlungen. Die gesetzliche Rente dagegen erhalten besonders Menschen, die zur unteren Hälfte der Einkommensskala gehören...
Die Rente der Reichsten ist allerdings deutlich geringer als die der Mittelschicht. In dieser Einkommensgruppe finden sich viele Unternehmer, die im Zweifel nie in die Rentenversicherung eingezahlt haben."

Immer wieder faszinierend, wie groß die Unterschiede bei den Pensions- und Rentenzahlungen sind.

Das hängt aber auch mit den unterschiedlichen "durchschnitlichen" Tätigkeiten und Grundlage der "Ansprüche/Anwartschaften" zusammen.

Bei einem Pesnionsbezieher gibt es keine Zeiten der "Nichtbeschäftigung" oder Beschäftigung im Niedriglohnbereich......

Auch gibt es für die "oberen Schichten" ja bei den AN eine BBG....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forschungsergebnisse zum dauerhaften Prekariat

Beitrag von Wähler »

Kleine Wasserstandsmeldung:
FAZ 1. Dezember 2021 OECD-Erhebung : Immer mehr Deutsche verlieren Anschluss an Mittelschicht
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 60991.html
"Der Anteil der 18- bis 29-Jährigen, die zur Einkommensmitte gehören, sank mit zehn Prozentpunkten überdurchschnittlich stark. Das zeigt auch der Generationenvergleich: Während es noch 71 Prozent der Babyboomer (Jahrgänge 1955 bis 1964) nach dem Start ins Berufsleben in die Mittelschicht schafften, gelang dies nur noch 61 Prozent der sogenannten Millenials (1983 bis 1996). Bildung wird dabei immer wichtiger. Denn der Anteil der 25- bis 35-Jährigen mit niedrigem oder mittlerem Bildungsniveau, die es in die Mittelschicht schaffen, sank deutlich...
So müssten Teilzeitarbeiter und Minijobber mehr Chancen auf Weiterbildung bekommen. Zudem sollten Umfang und Qualität der Jobs von Frauen verbessert werden. Auch müssten in Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, wie in der Pflege, höhere Löhne gezahlt werden."
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