Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8968
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Oct 2018, 20:51)

Nö, was sollen denn diese Zahlen sagen ?
Sie erklären sicherlich!
Die Zahlen sind selbsterklärend.
Bei dir werde ich es nicht mal versuchen.
Benutzeravatar
Bielefeld09
Beiträge: 11899
Registriert: Mo 19. Jan 2015, 19:48

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Bielefeld09 »

jorikke hat geschrieben:(19 Oct 2018, 20:55)

Die Zahlen sind selbsterklärend.
Bei dir werde ich es nicht mal versuchen.
Das ehrt dich.
Damit bist du einfach raus aus der Diskussion.
Das ist sicherlich auch selbsterklärend, oder?
Nur hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht,
wie man derzeitige Rentenüberschüsse in die staatliche Wohnungsbauförderung
stecken könnte,
um die Gewinne in höhere Renten zu stecken?
Oder ist eine soziale Marktwirtschaft nicht selbsterklärend?
Und bei Nachfragen werde ich erklären. :thumbup:
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von frems »

Leider ist die Rente ja noch immer sicher, aber vielleicht erleben wir es eines Tages, dass dieses Relikt aus der Kaiserzeit beseitigt wird. Bis dahin lasse ich das hier mal so stehen, auch wenn es den Nimmersatten missfallen könnte:

Das trügerische Rentenniveau
Warum es in die Irre führt, wenn die politische Debatte um die Alterssicherung sich nur noch um diese eine Größe dreht.

https://www.zeit.de/2018/42/rente-rente ... he-debatte
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

Es sollte finde ich eine Mindestrente geben, denn irgendein Amt muss ohnehin auf Existenzminimum aufstocken... Das wäre ein bisschen Bürokratie weniger.
Benutzeravatar
jorikke
Beiträge: 8968
Registriert: Sa 30. Mai 2009, 10:05

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von jorikke »

Occham hat geschrieben:(21 Oct 2018, 10:52)

Es sollte finde ich eine Mindestrente geben, denn irgendein Amt muss ohnehin auf Existenzminimum aufstocken... Das wäre ein bisschen Bürokratie weniger.
Prinzipiell bin ich bei dir, aber...
Eine Mindestrente würde den Sozialhaushalt aufblähen. Einfach aus dem Grund, dass diejenigen, die heute noch den Weg zum Sozialamt aus Schamgründen scheuen, die Kohle dann automatisch überwiesen bekämen.
( Dieses "Argument" bitte ich rein sachlich zu verstehen, moralisch ist es untere Schublade.)
Das immer wieder vorgebrachte Argument "weniger Bürokratie" schwächelt im Computer Zeitalter auch etwas.
Occham

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Occham »

jorikke hat geschrieben:(21 Oct 2018, 11:13)

Prinzipiell bin ich bei dir, aber...
Eine Mindestrente würde den Sozialhaushalt aufblähen. Einfach aus dem Grund, dass diejenigen, die heute noch den Weg zum Sozialamt aus Schamgründen scheuen, die Kohle dann automatisch überwiesen bekämen.
( Dieses "Argument" bitte ich rein sachlich zu verstehen, moralisch ist es untere Schublade.)
Das immer wieder vorgebrachte Argument "weniger Bürokratie" schwächelt im Computer Zeitalter auch etwas.
Sind dann die Grenzen erreicht, wenn der Sozialhaushalt aufgebläht ist? Wenn nicht, ist das finde ich kein Argument. Und das mit der Bürokratie ist wohl Ansichtssache. Ich glaube, bei unserer Bürokratie gibt es niemanden, der alles überblickt und das ist doch der Punkt.
Benutzeravatar
Wätätä
Beiträge: 38
Registriert: Fr 18. Aug 2017, 20:18
Wohnort: Ostfront

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wätätä »

Noch etwas scheint mir aber ohne großen Aufwand oder Mehrkosten möglich:
Bei den kommenden Rentenerhöhungen sollten keine Prozente (bez. auf Einzelpersonen) gezahlt werden, sondern die "Prozent" insgesamt erhöht werden und jeder Rentner den gleichen Betrag bekommt. Das reduziert den rechnerischen Aufwand der Behörde. Die Anhebung der Altersrente ist doch ein Ergebnis der allgemeinen Preissteigerung (~ Inflation) und betrifft die Verbraucher unabhängig von der jeweiligen Rente, wobei im Gegensatz die (ursprüngliche) Rente natürlich ein wenig die "finanzielle Lebensleistung" widerspiegelt, das muss also nicht bei jeder Rentenerhöhung (indirekt) wiederholt werden. Außerdem könnte es die Niedrig-Rentner etwas aufmuntern; bei den Rentenempfängern oberhalb der Mitte dürfte es ohnehin kaum ins Gewicht fallen.

Ich sehe jedenfalls keine Gründe, warum die Rentenerhöhung zur weiteren Einkommensdifferenzierung verwendet wird, zumal es teilweise im symbolischen Bereich liegt - die Renten-Gesetze sind doch keine Naturgesetze!
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von imp »

Die Rente ist eine Versicherung. Man zahlt mehr oder länger ein und erhält eine höhere Anwartschaft. Es wäre glatte Enteignung der Beitragszahler, dieses Prinzip zu untergraben. Deshalb gibt es für die, die wenig oder kurz eingezahlt haben, nicht die Mindestrente sondern die Grundsicherung im Alter, vergleichbar mit ALG 2.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Wähler
Beiträge: 8544
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

imp hat geschrieben:(10 Nov 2018, 23:08)
Die Rente ist eine Versicherung. Man zahlt mehr oder länger ein und erhält eine höhere Anwartschaft. Es wäre glatte Enteignung der Beitragszahler, dieses Prinzip zu untergraben. Deshalb gibt es für die, die wenig oder kurz eingezahlt haben, nicht die Mindestrente sondern die Grundsicherung im Alter, vergleichbar mit ALG 2.
Die Grundsicherung im Alter wird auch aus Steuergeldern finanziert. Für eine weiterhin breite Akzeptanz des Umlageverfahrens in der Gesellschaft scheint mir die Erhöhung des Mindestlohnes und die flexible Gestaltung des Renteneintrittsalters sinnvoll zu sein. Jeder erhält dann zumindestens die Chance, mit seiner Rentenhöhe deutlich über die Grundsicherungsgrenze zu gelangen. Eine Mindestanzahl von "Hartz-IV-Karrieren" mit anschließender Grundsicherung im Alter lässt sich sowieso nicht verhindern. Ein deutlicher Abstand zwischen Grundsicherung im Alter und Mindestrente sollte aber gewahrt sein.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von imp »

Wähler hat geschrieben:(11 Nov 2018, 10:22)

Die Grundsicherung im Alter wird auch aus Steuergeldern finanziert
Richtig. Armenhilfe und Rente sollten streng getrennt bleiben. Alles andere ist eine Untat gegenüber den Beitragszahlern. Eine Mindestrente ist nicht vorgesehen, jedoch ergibt sie sich aus Mindestbeitrag und notwendigen Anwartschaftsjahren. Sie ist deutlich geringer als das Existenzminimum.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Wähler
Beiträge: 8544
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(11 Nov 2018, 10:22)
Die Grundsicherung im Alter wird auch aus Steuergeldern finanziert. Für eine weiterhin breite Akzeptanz des Umlageverfahrens in der Gesellschaft scheint mir die Erhöhung des Mindestlohnes und die flexible Gestaltung des Renteneintrittsalters sinnvoll zu sein. Jeder erhält dann zumindestens die Chance, mit seiner Rentenhöhe deutlich über die Grundsicherungsgrenze zu gelangen. Eine Mindestanzahl von "Hartz-IV-Karrieren" mit anschließender Grundsicherung im Alter lässt sich sowieso nicht verhindern. Ein deutlicher Abstand zwischen Grundsicherung im Alter und Mindestrente sollte aber gewahrt sein.
imp hat geschrieben:(11 Nov 2018, 11:07)
Richtig. Armenhilfe und Rente sollten streng getrennt bleiben. Alles andere ist eine Untat gegenüber den Beitragszahlern. Eine Mindestrente ist nicht vorgesehen, jedoch ergibt sie sich aus Mindestbeitrag und notwendigen Anwartschaftsjahren. Sie ist deutlich geringer als das Existenzminimum.
Wer 45 Jahre Vollzeit mit Mindestlohn arbeitet, darf keine Rente unterhalb oder in der Nähe des Existenzminimums bekommen. Das wäre nicht fair und ein fehlender Anreiz.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von imp »

Wähler hat geschrieben:(11 Nov 2018, 11:27)

Wer 45 Jahre Vollzeit mit Mindestlohn arbeitet, darf keine Rente unterhalb oder in der Nähe des Existenzminimums bekommen. Das wäre nicht fair und ein fehlender Anreiz.
Was ist daran nicht fair? Wer 45 Jahre weniger einzahlt, bekommt weniger heraus. Wer weniger Beitragsjahre hat, auch. Faire Sache. Einen Anreiz braucht es nicht, da Pflichtversicherung. Der Rentenbeitrag ist Teil des Arbeitslohnes. Der Arbeitslohn gilt die Lohnarbeit ab. Wer sich dafür zu schade ist, lässt es bleiben. Gibt dann aber keine tolle Rente.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Julian »

imp hat geschrieben:(11 Nov 2018, 11:31)

Was ist daran nicht fair? Wer 45 Jahre weniger einzahlt, bekommt weniger heraus. Wer weniger Beitragsjahre hat, auch. Faire Sache. Einen Anreiz braucht es nicht, da Pflichtversicherung. Der Rentenbeitrag ist Teil des Arbeitslohnes. Der Arbeitslohn gilt die Lohnarbeit ab. Wer sich dafür zu schade ist, lässt es bleiben. Gibt dann aber keine tolle Rente.
Viele empfinden es als ungerecht, dass es unterhalb der Grenze der Grundsicherung keinen oder nur einen geringen Unterschied macht, ob, wie lange und wie viel jemand in die Rentenversicherung einbezahlt hat.

Das kann man so oder anders sehen.

Für ihren Standpunkt spricht das Gleichnis vom Weinberg. Auch der Anreiz, Arbeit aufzunehmen, dürfte bei der Rente eine eher geringe Rolle spielen; dies ist eher von Bedeutung bei denen, die noch im Erwerbsleben stehen, wo eine klare Besserstellung der Arbeitenden versus den Nicht-Arbeitenden sinnvoll ist.

Dennoch kann ich auch nachvollziehen, dass es viele Rentner als bitter und ungerecht empfinden, wenn sie, der sie jahrzehntelang gearbeitet haben, im Alter nicht besser dastehen als jemand, der sein Leben lang auf Staatskosten gelebt hat.

Eine Lösung wäre, das Existenzminimum und somit die Grundsicherung abzusenken, um den Abstand zwischen den Renten- und den Grundsicherungsempfängern zu vergrößern. Allerdings ist dies politisch wahrscheinlich gar nicht gewünscht und auch juristisch in der sozialistischen Bundesrepublik (Sozialstaatsgebot) an gewisse Grenzen gebunden.

Die Rentenversicherung selbst ist eben eine Versicherung und basiert damit prinzipiell auf Ansprüchen, die durch Beiträge erworben werden müssen, und nicht auf dem Prinzip der Solidarität, dass den Ärmeren mehr zugesteht. Letzteres ist Aufgabe des Staates und damit des Steuerzahlers, so es denn gewünscht ist.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Julian »

Allgemein finde ich, dass die Rentenversicherung so geführt werden sollte wie eine Versicherung, und möglichst der Politik entzogen werden sollte.

Das bedeutet, dass die Einzahlenden Ansprüche erwerben, und zwar anteilig an ihren Beiträgen, und sie dann später Auszahlungen erhalten, die den erworbenen Ansprüchen entsprechen. Die Versicherung insgesamt muss kostenneutral sein, d.h. es kann zu jedem Zeitpunkt nicht mehr ausgezahlt werden, als eingenommen wird. Von daher ist klar, dass sich die Ansprüche der Beitragszahler anteilig verstehen, und nicht als Absolutbeträge.

Natürlich ist viel Mathematik involviert, um beispielsweise demographische Veränderungen einzubeziehen. Letztlich aber geht es immer um einen Ausgleich zwischen der Höhe des Rentenbeitrages und der Höhe der Renten, und um die Altersgrenze zwischen den beiden.

Natürlich ist das auch eine politische Frage. Welcher Arbeitnehmer würde schon einen Rentenbeitrag akzeptieren, der weit jenseits der 20%-Marke (bzw. der 10%-Marke für den Arbeitnehmer) liegt? Auch spielen medizinische Fragen hinein; so hat sich die Lebenserwartung stark verlängert, was Kosten verursacht. Auf der anderen Seite ist ein heute 65-jähriger wesentlich fitter und damit arbeitsfähiger als ein 65-jähriger vor 50 Jahren, was eine Heraufsetzung des Rentenalters erlaubt. Auch gibt es durch Rationalisierung immer mehr Tätigkeiten, die auch noch im Alter ausgeführt werden können.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Julian »

Grundsätzlich wäre ich auch dafür, dass man die Rentenversicherung verpflichtend macht für alle, d.h. auch unter Einbeziehung von Beamten, Freiberuflern und Selbständigen. Natürlich kann man dies nicht von heute auf morgen tun, und vor allem nicht unter Missachtung der Ansprüche und der Vermögen, die jene außerhalb der Rentenversicherung erworben haben.

Ich habe beispielsweise noch nie in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt und habe mir Ansprüche erworben, die im Gegensatz zur Rentenversicherung zu einem großen Teil kapitalgedeckt sind und somit nicht der demographischen Problematik des Umlageverfahrens (aber durchaus anderen Risiken) unterliegen. Dieses Geld, das meine Versicherung für mich anlegt, kann man dieser Versicherung und mir als einem ihrer Mitglieder nicht einfach wegnehmen.

Dass man nicht schon früher daran gedacht hat, auch in die gesetzliche Rentenversicherung kapitalgedeckte Mechanismen einzubringen, verwundert. Die demographischen Änderungen bestehen ja seit bald 50 Jahren relativ konstant; man wusste also in etwa, was da auf einen zukommt. Die Politik denkt eben in Zyklen von maximal vier Jahren.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Julian hat geschrieben:(11 Nov 2018, 12:07)

Ich habe beispielsweise noch nie in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt und habe mir Ansprüche erworben,
die im Gegensatz zur Rentenversicherung zu einem großen Teil kapitalgedeckt sind
und somit nicht der demographischen Problematik des Umlageverfahrens (aber durchaus anderen Risiken) unterliegen.

Dieses Geld, das meine Versicherung für mich anlegt, kann man dieser Versicherung
und mir als einem ihrer Mitglieder nicht einfach wegnehmen.
Man sollte aber TROTZDEM daran denken, das man (auch hier) der demograhischen Problematik unterliegt.

Wenn in den Jahren 2030 bis 2050 weltweit Hunderte von Millionen Versicherungsnehmer
über ihre kapitalgedeckten Versicherungen zwecks Auszahlung und Lebensshaltung Ihre Werte gegen Geld umtauschen,
wird dieses ebenso einen Einfluss auf den realen Wert ihrer Auszahlungswerte haben.

Und zusätlich können Staaten recht "kreativ" werden, was steuerliche Dinge anbelangt.
Bei Geldnot...kann es dann durchaus passieren, das "alte Versprechen" und Zusagen...verändert werden.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

Was der Einzelne so für sich anlegt, mag ja schön für ihn sein; ein Staat aber hat sich nicht nur um die 'Cleverles' zu kümmern, sondern um alle. Dies Solidarprinzip läuft Gefahr, vom Raubtierkapitalismus überwunden zu werden, sodass jeder nur noch für sich sorgt. Diese Denke ist amoralisch.
Die Abschaffung des Staates ist möglich, aber sinnlos, weil andere Strukturen noch viel schlimmer sind. Renten & Pensionen gehören vorurteilsfrei auf den Prüfstand und die Wertigkeit dieser Überlebenssicherungen ist festzuschreiben. Idealerweise schaut man dabei auch in der Welt umher, wie andere Völker diese Überlebenssicherung handhaben.
Das Schlimmste was passieren kann ist, dass sich die Lobby dieser Frage annimmt.
Benutzeravatar
Orbiter1
Beiträge: 9111
Registriert: Fr 23. Feb 2018, 13:25

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Orbiter1 »

Julian hat geschrieben:(11 Nov 2018, 12:07)

Ich habe beispielsweise noch nie in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt und habe mir Ansprüche erworben, die im Gegensatz zur Rentenversicherung zu einem großen Teil kapitalgedeckt sind und somit nicht der demographischen Problematik des Umlageverfahrens (aber durchaus anderen Risiken) unterliegen. Dieses Geld, das meine Versicherung für mich anlegt, kann man dieser Versicherung und mir als einem ihrer Mitglieder nicht einfach wegnehmen.
Diese anderen Risiken die du erwähnst sind nicht zu unterschätzen. Ein paar Naivlinge glauben nur weil es seit über 70 Jahren keinen Krieg gegeben hat würde das so bleiben. Wir leben aber in Zeiten von zunehmenden Nationalismus und die Wahrscheinlichkeit dass alte offene Rechnungen beglichen werden nimmt zu. Aber auch in Friedenszeiten ist das Geld nicht sicher. Frag mal die Griechen denen 2012 ihre Lebensversicherung ausbezahlt wurde. Lebensversicherungen legen einen erheblichen Teil der Beitragsgelder in Staatsanleihen an. Nach dem 50%igen Schuldenschnitt 2012 wurden dann aus 100.000 prognostizierter Auszahlung nur noch 50.000 €. Sollte der Euro scheitern kommen auf die Besitzer von Staatsanleihen (auf die Banken und Lebensversicherungen) massive Abwertungen zu. Du verschonst dann hoffentlich die Gemeinschaft damit dich durchzufüttern.
z4ubi
Beiträge: 308
Registriert: Di 22. Sep 2015, 20:32

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von z4ubi »

Skull hat geschrieben:(11 Nov 2018, 12:33)

Man sollte aber TROTZDEM daran denken, das man (auch hier) der demograhischen Problematik unterliegt.

Wenn in den Jahren 2030 bis 2050 weltweit Hunderte von Millionen Versicherungsnehmer
über ihre kapitalgedeckten Versicherungen zwecks Auszahlung und Lebensshaltung Ihre Werte gegen Geld umtauschen,
wird dieses ebenso einen Einfluss auf den realen Wert ihrer Auszahlungswerte haben.
Die Frage, wie gut die Privatversicherer mit dem demographischen Wandel umgehen werden können, ist denke ich mindestens genau so interessant, wie die Betrachtung der staatlichen Seite.

Aber sollte der demographische Wandel wie prognostiziert eintreffen, wird die Rentenfrage dann nicht ein Problem unter vielen sein, wenn als Folgen u.a. Produktivität und BIP nach unten wandern?
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

z4ubi hat geschrieben:(11 Nov 2018, 15:36)

Aber sollte der demographische Wandel wie prognostiziert eintreffen, wird die Rentenfrage dann nicht ein Problem unter vielen sein, wenn als Folgen u.a. Produktivität und BIP nach unten wandern?
Nö. Alles andere als zwangsläufig.

- weitere Produktivtätszuwächse (Fortschritt)
- Verteilung des BIP
- Immigration

...wichtige Dinge, die da völlig offen sind.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Julian »

Orbiter1 hat geschrieben:(11 Nov 2018, 14:37)

Diese anderen Risiken die du erwähnst sind nicht zu unterschätzen. Ein paar Naivlinge glauben nur weil es seit über 70 Jahren keinen Krieg gegeben hat würde das so bleiben. Wir leben aber in Zeiten von zunehmenden Nationalismus und die Wahrscheinlichkeit dass alte offene Rechnungen beglichen werden nimmt zu. Aber auch in Friedenszeiten ist das Geld nicht sicher. Frag mal die Griechen denen 2012 ihre Lebensversicherung ausbezahlt wurde. Lebensversicherungen legen einen erheblichen Teil der Beitragsgelder in Staatsanleihen an. Nach dem 50%igen Schuldenschnitt 2012 wurden dann aus 100.000 prognostizierter Auszahlung nur noch 50.000 €.
Natürlich gibt es Risiken - vom Auf und Ab des Aktienmarkts bis hin zu mehr oder weniger sicheren Staatsanleihen. Das derzeit größte Risiko stellt allerdings die schon seit Jahren anhaltende Niedrigzinspolitik dar, die wir im wesentlichen dem Euro zu verdanken haben. Ein weiteres Risiko besteht in den Begehrlichkeiten, die der von Freiberuflern, Selbständigen und ihren Versicherern aufgebaute ansehnliche Kapitalstock in der Politik weckt.

Deswegen sage ich ja: Ich könnte mir vorstellen, dass alle in eine gemeinsame Rentenversicherung einbezahlen, aber sicher nicht unter Verletzung der bereits erworbenen Ansprüche und Rechte.

Viele Versorgungswerke der Freiberufler setzen im übrigen nicht nur auf reine Kapitaldeckung, sondern auf ein Mischsystem, das auch ein Umlageverfahren beinhaltet.
Orbiter1 hat geschrieben:(11 Nov 2018, 14:37)Sollte der Euro scheitern kommen auf die Besitzer von Staatsanleihen (auf die Banken und Lebensversicherungen) massive Abwertungen zu. Du verschonst dann hoffentlich die Gemeinschaft damit dich durchzufüttern.
Für den Euro bin ich nicht verantwortlich; er kostet mich jetzt schon teuer, weil man ja nicht alles in Aktien investieren kann. Der Risiken, die der Euro mit sich bringt bin ich mir, im Gegensatz zu vielen anderen, bewusst. Viele Versicherer diversifizieren; man kann ja auch in Sachwerte wie Immobilien oder Firmenanteile investieren.

Ganz fair finde ich Ihre letzte Bemerkung aber nicht. Warum sollte ich weniger Recht auf Leistungen des Staates haben als jemand anderes? Nicht, dass das üblich wäre in meiner Familie; da müsste schon sehr viel passieren, dass ich Almosen vom Staat annehmen würde. Dennoch habe ich wie jeder andere auch ein Recht darauf.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(11 Nov 2018, 12:07)

Grundsätzlich wäre ich auch dafür, dass man die Rentenversicherung verpflichtend macht für alle, d.h. auch unter Einbeziehung von Beamten, Freiberuflern und Selbständigen. Natürlich kann man dies nicht von heute auf morgen tun, und vor allem nicht unter Missachtung der Ansprüche und der Vermögen, die jene außerhalb der Rentenversicherung erworben haben.

Ich habe beispielsweise noch nie in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt und habe mir Ansprüche erworben, die im Gegensatz zur Rentenversicherung zu einem großen Teil kapitalgedeckt sind und somit nicht der demographischen Problematik des Umlageverfahrens (aber durchaus anderen Risiken) unterliegen. Dieses Geld, das meine Versicherung für mich anlegt, kann man dieser Versicherung und mir als einem ihrer Mitglieder nicht einfach wegnehmen.

Dass man nicht schon früher daran gedacht hat, auch in die gesetzliche Rentenversicherung kapitalgedeckte Mechanismen einzubringen, verwundert. Die demographischen Änderungen bestehen ja seit bald 50 Jahren relativ konstant; man wusste also in etwa, was da auf einen zukommt. Die Politik denkt eben in Zyklen von maximal vier Jahren.
Wer heute eine Lebensversicherung hat und diese in den nächsten Jahren ausbezahlt bekommt wird feststellen dass eine kapitalgedeckte Versicherung auch problematisch sein kann. Die meisten Lebensversicherungen werden nicht mit der Rendite ausgezahlt die einst versprochen wurde. Wobei viele aber auch vergessen das in der guten alten Zeit mit hohen Zinsen und und D-Mark die Inflation auch ziemlich hoch war. Betrachtet man dass ganze inflationsbereinigt ist die heutige Zeit kaum schlechter als die Damalige.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Julian
Beiträge: 9704
Registriert: Di 5. Jan 2016, 00:38

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Julian »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Nov 2018, 18:28)

Wer heute eine Lebensversicherung hat und diese in den nächsten Jahren ausbezahlt bekommt wird feststellen dass eine kapitalgedeckte Versicherung auch problematisch sein kann. Die meisten Lebensversicherungen werden nicht mit der Rendite ausgezahlt die einst versprochen wurde.
Die Niedrigzinspolitik der EZB ist in der Tat ein Problem (ein selbst gemachtes, denn man hätte ja die D-Mark behalten können) und stellt vor allem Institutionen vor ein Problem, die verpflichtet sind, in sogenannte sichere Anlageformen - etwa deutsche Staatsanleihen, festverzinsliche Wertpapiere - zu investieren. Deswegen ist eine gute Mischung wichtig; bei langem Anlagehorizont sind Aktien und Immobilien heute wesentlich attraktiver.
Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Nov 2018, 18:28)
Wobei viele aber auch vergessen das in der guten alten Zeit mit hohen Zinsen und und D-Mark die Inflation auch ziemlich hoch war. Betrachtet man dass ganze inflationsbereinigt ist die heutige Zeit kaum schlechter als die Damalige.
Wenn ich denke, was in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre an Zinsen bezahlt wurde...da hat man zwischen 6 und 8% bekommen für festverzinsliche Anlagen, und das bei einer Inflation, die nicht wesentlich über und oft unter 3% lag.

Heute liegt die Inflation (derzeit über 2%) höher als die Zinsen (um die 1%), man macht also Verlust. Dies ist aber wohl politisch so gewollt, deswegen wird auch immer propagandistisch behauptet, Deutschland profitiere am meisten vom Euro.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Julian hat geschrieben:(11 Nov 2018, 18:48)

Die Niedrigzinspolitik der EZB ist in der Tat ein Problem (ein selbst gemachtes, denn man hätte ja die D-Mark behalten können) und stellt vor allem Institutionen vor ein Problem, die verpflichtet sind, in sogenannte sichere Anlageformen - etwa deutsche Staatsanleihen, festverzinsliche Wertpapiere - zu investieren. Deswegen ist eine gute Mischung wichtig; bei langem Anlagehorizont sind Aktien und Immobilien heute wesentlich attraktiver.



Wenn ich denke, was in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre an Zinsen bezahlt wurde...da hat man zwischen 6 und 8% bekommen für festverzinsliche Anlagen, und das bei einer Inflation, die nicht wesentlich über und oft unter 3% lag.

Heute liegt die Inflation (derzeit über 2%) höher als die Zinsen (um die 1%), man macht also Verlust. Dies ist aber wohl politisch so gewollt, deswegen wird auch immer propagandistisch behauptet, Deutschland profitiere am meisten vom Euro.
Mit der D-Mark hatten wir auch schon 5-7% Inflation. Das ist auch immer situationsabhängig. Bei der Ölkrise ging die Inflation hoch und bei der Griechenland/Subprime Krise gab es Niedrigzins. Vor solchen Dingen schützt auch keine "Wunderwährung". Heute sind solche Kleinwährungen kein Vorteil. Kann man auch bei den Briten sehen. Oder erkennst du tatsächlich Vorteile für die Briten durch ihr Pfund? Ich sehe keins. Was also soll die D-Mark Nostalgie?
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Fuerst_48 »

Was noch relativ sicher ist, sind die Ruegenüsse (Pensionen) der Beamten. Wenn auch da mal Stagnation sich bemerkbar macht, oder bestehende Renten gekürzt werden, dann Bürger, zieht euch warm an!
Benutzeravatar
Wätätä
Beiträge: 38
Registriert: Fr 18. Aug 2017, 20:18
Wohnort: Ostfront

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wätätä »

Julian hat geschrieben:(11 Nov 2018, 18:48)
...
Heute liegt die Inflation (derzeit über 2%) höher als die Zinsen (um die 1%), man macht also Verlust. Dies ist aber wohl politisch so gewollt, deswegen wird auch immer propagandistisch behauptet, Deutschland profitiere am meisten vom Euro.
Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, dass der Ausgleich des Geldwertverlustes der Renten - auch Rentenerhöhung genannt - nicht für jeden Rentenempfänger in gleicher Höhe erfolgt, sondern prozentual an die jeweils individuell erwirtschaftete Rente gebunden ist!

Oder muss der pensionierte Beamte z. Bsp. entsprechend mehr für sein ´täglich Brot´ zahlen als der Rentner (~Aufstocker)? - weil doch unabhängig von der Grundrente auch jedesmal einen höheren "Inflationszuschlag" bekommt?
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

Hey "Julian"](11 Nov 2018, 18:48)
Die Niedrigzinspolitik der EZB ist in der Tat ein Problem (ein selbst gemachtes, denn man hätte ja die D-Mark behalten können)
schwerlich, war die Einführung des Euro doch eine Forderung unserer 'Freunde' in Frankreich (Mitterrand) nach der Wiedervereinigung, weil sie Angst vor der starken D-Mark hatten.
Dies ist aber wohl politisch so gewollt, deswegen wird auch immer propagandistisch behauptet, Deutschland profitiere am meisten vom Euro.
tut es auch, weil Deutschland - auf Kosten seiner Bürger - einen enormen Profit durch den Außenhandel erreichte.

Die Rente wurde deshalb auch schrittweise 'angepasst'... nach unten. Nur ein Rentenmodell a la Österreich oder Schweiz wird den sozialen Frieden erhalten, ansonsten die Alten, die Nazis wählen werden (auch wenn diese Partei überhaupt keine Lust hat, sich diesem Thema widmen zu wollen); aber sie sind halt dagegen, und dies genügt einfachen Wählern schon. Oder sie wählen einen Lobbyisten, weil er ja mal 'gegen' Merkel war. Dabei wird dieser noch mehr umverteilen, oben viel - unten wenig bis nichts.
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

hey "Wätätä"](12 Nov 2018, 22:05)
Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, dass der Ausgleich des Geldwertverlustes der Renten - auch Rentenerhöhung genannt - nicht für jeden Rentenempfänger in gleicher Höhe erfolgt, sondern prozentual an die jeweils individuell erwirtschaftete Rente gebunden ist!
hier liegt - glaube ich - ein Denkfehler vor. Die Rente ist eine individuelle, keine sozialisierte Alterssicherung.
Oder muss der pensionierte Beamte z. Bsp. entsprechend mehr für sein ´täglich Brot´ zahlen als der Rentner (~Aufstocker)? - weil doch unabhängig von der Grundrente auch jedesmal einen höheren "Inflationszuschlag" bekommt?
auch hier ist ein Informationsdefizit vorhanden. Rente oder Pension werden prozentual erhöht. Rente oder Pension sind nach Arbeitslebensleistung ermittelte, staatliche Zuwendungen (seit Bismarck sie einführte). Den Unterschied zwischen Pension und Rente will ich hier nicht aufbrezeln, weil es auch eine geschichtliche Ursache hat. Tatsache ist, dass eine prozentuale Erhöhung, sich stets an der festgestellten Auszahlungssumme festmacht (abzgl. z.B. von gleichzeitiger Erhöhung der Krankenversicherung z.B.).

So sind 5% mehr, bei 100 Euro Rente, immer 5 Euro mehr. Bei Pensionen ist es die gleiche Rechnung.

Dass Pensionen fast um das doppelte höher sind als Renten (bei vergleichbarer Tätigkeit) ist darin begründet, dass das monatliche Einkommen eines 'Beamten', niedriger liegt, als das monatliche Einkommen von Menschen 'in der freien Wirtschaft' (so die Theorie). Die Beamten haben allerdings auch eine Lobby, während die Lobby der 'normalen Arbeitnehmer' (Gewerkschaften) sich in den Sozialfrieden gerettet haben und bis auf die Eisenbahner und Fluglotsen, im Murmeltiertag untergetaucht sind.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Alter Stubentiger »

van Kessel hat geschrieben:(13 Nov 2018, 00:52)

hey "Wätätä"](12 Nov 2018, 22:05)
hier liegt - glaube ich - ein Denkfehler vor. Die Rente ist eine individuelle, keine sozialisierte Alterssicherung.auch hier ist ein Informationsdefizit vorhanden. Rente oder Pension werden prozentual erhöht. Rente oder Pension sind nach Arbeitslebensleistung ermittelte, staatliche Zuwendungen (seit Bismarck sie einführte). Den Unterschied zwischen Pension und Rente will ich hier nicht aufbrezeln, weil es auch eine geschichtliche Ursache hat. Tatsache ist, dass eine prozentuale Erhöhung, sich stets an der festgestellten Auszahlungssumme festmacht (abzgl. z.B. von gleichzeitiger Erhöhung der Krankenversicherung z.B.).

So sind 5% mehr, bei 100 Euro Rente, immer 5 Euro mehr. Bei Pensionen ist es die gleiche Rechnung.

Dass Pensionen fast um das doppelte höher sind als Renten (bei vergleichbarer Tätigkeit) ist darin begründet, dass das monatliche Einkommen eines 'Beamten', niedriger liegt, als das monatliche Einkommen von Menschen 'in der freien Wirtschaft' (so die Theorie). Die Beamten haben allerdings auch eine Lobby, während die Lobby der 'normalen Arbeitnehmer' (Gewerkschaften) sich in den Sozialfrieden gerettet haben und bis auf die Eisenbahner und Fluglotsen, im Murmeltiertag untergetaucht sind.
Die Pensionen sind auc hdeshalb so hoch weil als Grundlage der Verdienst der letzten Lebensjahre benutzt wird. Und da verdienen Beamte halt am meisten. Bei Renten ist die Grundlage die Lebensarbeitszeit. Also auch Zeiten der Arbeitslosigkeit und die Lehrjahre. Wäre schön wenn man die Pensionen so berechnen würde wie die Renten. Das wäre gerecht und gerechtfertigt.

Die Pension beruht nicht auf der Lebensarbeitsleistung sondern auf Privilegien.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

hey "Alter Stubentiger"](13 Nov 2018, 07:06)
Die Pensionen sind auc hdeshalb so hoch weil als Grundlage der Verdienst der letzten Lebensjahre benutzt wird. Und da verdienen Beamte halt am meisten. Bei Renten ist die Grundlage die Lebensarbeitszeit. Also auch Zeiten der Arbeitslosigkeit und die Lehrjahre. Wäre schön wenn man die Pensionen so berechnen würde wie die Renten. Das wäre gerecht und gerechtfertigt. Die Pension beruht nicht auf der Lebensarbeitsleistung, sondern auf Privilegien.
wo du recht hast, hast du recht. Ich wollte mit meinem Beitrag auch nur klarmachen, dass Rente und Pension kein Gerechtigkeitsproblem darstellt, sondern eine Form der Alterssicherung, welche aus Lebensarbeitszeit resultiert.

Geerbte Immobilien sind z.B. auch eine Form der Alterssicherung, welche weniger aus einer Arbeitsleistung, als mehr aus Zufall erfolgen.

Dass Rente und Pension auf den Prüfstand gehört ist unabdingbar, sollen diese 'Zuwendungen' Bestand haben. Zuerst muss ein Datum gesetzt werden, dass die Arbeit für den Staat genauso zu erfolgen hat, wie andere Arbeiten auch. Dass die Vergütung entsprechend höher ausfällt, ist klar. Ich stelle mir vor, dass es ab 2025 keine Staatsanstellungen mit Pensionsanspruch mehr gibt. Weder Lehrer noch Postboten, weder Staatssekretäre noch Kanzler dürfen aus einer Anstellung (welche häufig sogar nur wenige Jahre oder gar Monate umfassen, eine lebenslange Vergütung erhalten).

Die Staatstreue zu belohnen, konnte vielleicht einem König einfallen, in der Demokratie ist dies ein Zopf der abgeschafft gehört. Das reine Leistungsprinzip einer jahrelangen Tätigkeit kann die einzige Richtschnur für eine angemessene Alterssicherung sein. Der Dienst für sein Land ist Ehre genug, wenn die Vergütung so erfolgt, wie vergleichbare Tätigkeiten in der freien Wirtschaft.

Geerbte Vermögen müssen von einer Alterssicherung abgezogen werden, da sie nicht aus einer Arbeitsleistung des Renten-/Pensionsempfängers resultieren.

Ich frage, warum es die SPD in eine GroKo drängte, wo ihre Rolle doch die gestaltende (als progressive Partei) war und nicht, die alten Zöpfe der Konservativen zu bedienen. Sie hat schamlos den Auftrag von W. Brandt verraten, Demokratie zu wagen!

Streiche den letzten Absatz, er sollte erklären, weshalb meine Ideen für die 'Tonne' sind.
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Klopfer »

van Kessel hat geschrieben:(13 Nov 2018, 00:52)

hey "Wätätä"](12 Nov 2018, 22:05)
hier liegt - glaube ich - ein Denkfehler vor. Die Rente ist eine individuelle, keine sozialisierte Alterssicherung.auch hier ist ein Informationsdefizit vorhanden. Rente oder Pension werden prozentual erhöht. Rente oder Pension sind nach Arbeitslebensleistung ermittelte, staatliche Zuwendungen (seit Bismarck sie einführte). Den Unterschied zwischen Pension und Rente will ich hier nicht aufbrezeln, weil es auch eine geschichtliche Ursache hat. Tatsache ist, dass eine prozentuale Erhöhung, sich stets an der festgestellten Auszahlungssumme festmacht (abzgl. z.B. von gleichzeitiger Erhöhung der Krankenversicherung z.B.).

So sind 5% mehr, bei 100 Euro Rente, immer 5 Euro mehr. Bei Pensionen ist es die gleiche Rechnung.

Dass Pensionen fast um das doppelte höher sind als Renten (bei vergleichbarer Tätigkeit) ist darin begründet, dass das monatliche Einkommen eines 'Beamten', niedriger liegt, als das monatliche Einkommen von Menschen 'in der freien Wirtschaft' (so die Theorie). Die Beamten haben allerdings auch eine Lobby, während die Lobby der 'normalen Arbeitnehmer' (Gewerkschaften) sich in den Sozialfrieden gerettet haben und bis auf die Eisenbahner und Fluglotsen, im Murmeltiertag untergetaucht sind.
Seit wann ist die Rente eine staatliche Zuwendung? Das ist ja vollkommen neu, haben sie das Quellen und Belege?
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

Hey "Klopfer"](13 Nov 2018, 16:47)
Seit wann ist die Rente eine staatliche Zuwendung? Das ist ja vollkommen neu, haben sie das Quellen und Belege?
mag sein, dass der Ausdruck 'Zuwendung' ein wenig schludrig war. Es ist aber so, dass ich für meine Rente keinen anderen Ansprechpartner habe als den Staat, welcher über seine Organisationsstruktur, die Rentenhöhe und -auszahlung delegierte. So verlief mein Schriftverkehr bisher stets über die BfA, Berlin, welche die Deutsche Post AG mit dem finanziellen Output beauftragte.

Solltest du im Besitz einer anderen Stelle wissen, welche für meine Rente zuständig ist (vielleicht eine Schweizer Bank?), lass es mich wissen. Ich bedaure ja auch, dass ich mein Arbeitsleben nicht in Österreich startete und beendete, aber als Deutscher bringt man ja gerne Opfer, nicht wahr? :D
Benutzeravatar
Fuerst_48
Beiträge: 4958
Registriert: Mi 22. Jan 2014, 20:09
user title: Cogito, ergo sum
Wohnort: 8010

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Fuerst_48 »

van Kessel hat geschrieben:(13 Nov 2018, 00:30)

Hey "Julian"](11 Nov 2018, 18:48)

schwerlich, war die Einführung des Euro doch eine Forderung unserer 'Freunde' in Frankreich (Mitterrand) nach der Wiedervereinigung, weil sie Angst vor der starken D-Mark hatten.tut es auch, weil Deutschland - auf Kosten seiner Bürger - einen enormen Profit durch den Außenhandel erreichte.

Die Rente wurde deshalb auch schrittweise 'angepasst'... nach unten. Nur ein Rentenmodell a la Österreich oder Schweiz wird den sozialen Frieden erhalten, ansonsten die Alten, die Nazis wählen werden (auch wenn diese Partei überhaupt keine Lust hat, sich diesem Thema widmen zu wollen); aber sie sind halt dagegen, und dies genügt einfachen Wählern schon. Oder sie wählen einen Lobbyisten, weil er ja mal 'gegen' Merkel war. Dabei wird dieser noch mehr umverteilen, oben viel - unten wenig bis nichts.
Offensichtlich tut sich ein Kleinstaat (Österreich) bei der Pensionen/Renten-Gerechtigkeit leichter, als ein Moloch (Deutschland) ???
van Kessel

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von van Kessel »

Hey "Fuerst_48"](14 Nov 2018, 14:35)
Deutschland ein Moloch..? ;) eher ein Bundesstaat mit beschränkter Haftung. Ein Staat, welcher sehenden Auges in eine Renten-/Pensionsfalle läuft, ist einfach unfähig, wenn er in einer Generationenfrage, nur noch bis 2025 'denken' kann. Staatsversagen durch fehlende Opposition, welche - da nicht vorhanden - die Regierung "vor sich her zu treiben" hat.

Warum hat sich Finanzminister Scholz nicht mit seiner Forderung, die Rentenstabilität bis 2040 zu sichern, durchsetzen können? Wie will diese Partei noch Vertrauen generieren, wenn sie ohne Not, sich in die Steigbügelhalter-Position der CDU begeben hat. Die Rente stieg von 2010 bis heute um real 7 %, was einer Rentenminderung gleichkommt. Ohne Reform dieser Lebensleistungen - die Rente muss auf eine breite Basis gestellt werden und alle Rentenersatzpläne [wie Riester-Rente] müssen abgewickelt werden - wird die Altersarmut mit der Baby-Boomer-Generation, das System zerstören.

Die einzige Partei, welche dies durchsetzen kann, ist eine SPD, wenn sie denn die richtigen Leute dafür hat und nicht eine CDU 2.0 sein möchte.
Wähler
Beiträge: 8544
Registriert: Di 25. Dez 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Wähler »

van Kessel hat geschrieben:(14 Nov 2018, 23:00)
Warum hat sich Finanzminister Scholz nicht mit seiner Forderung, die Rentenstabilität bis 2040 zu sichern, durchsetzen können? Wie will diese Partei noch Vertrauen generieren, wenn sie ohne Not, sich in die Steigbügelhalter-Position der CDU begeben hat. Die Rente stieg von 2010 bis heute um real 7 %, was einer Rentenminderung gleichkommt. Ohne Reform dieser Lebensleistungen - die Rente muss auf eine breite Basis gestellt werden und alle Rentenersatzpläne [wie Riester-Rente] müssen abgewickelt werden - wird die Altersarmut mit der Baby-Boomer-Generation, das System zerstören.
Die einzige Partei, welche dies durchsetzen kann, ist eine SPD, wenn sie denn die richtigen Leute dafür hat und nicht eine CDU 2.0 sein möchte.
Wenn die Baby-Boomer-Generation, zu der ich auch gehöre, in Rente gehen wird, wird die Durchschnittsrente etwas über der Grundsicherung im Alter liegen. Man kann das nur mit Steuersubventionen auffangen, oder durch private Vorsorge ergänzen. Die Riesterrente sollte durch einen Staatsfonds, wie in Norwegen oder Schweden, abgelöst werden. Vermutlich wird beides ein bißchen geschehen. Ob das aber reicht, um die Inflation auszugleichen?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Skull »

Wähler hat geschrieben:(15 Nov 2018, 06:55)

Wenn die Baby-Boomer-Generation, zu der ich auch gehöre, in Rente gehen wird,
wird die Durchschnittsrente etwas über der Grundsicherung im Alter liegen.

Man kann das nur mit Steuersubventionen auffangen, oder durch private Vorsorge ergänzen.
Die Riesterrente sollte durch einen Staatsfonds, wie in Norwegen oder Schweden, abgelöst werden.
Vermutlich wird beides ein bißchen geschehen. Ob das aber reicht, um die Inflation auszugleichen?
Das sind ja alles "fromme" Wünsche".

Die heute thematisierte und stellenweise verabschiedete Realität aber eine andere.

-statt Steuersubventionen, volle Versteuerung von Renten über den Freibeträgen
-Staatsfonds mangels steigende Ausgaben kaum möglich
-Vorhandende (zukünftige) Verpflichtungen der Pensionen nicht einmal ausreichend bilanziert und erfasst

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Klopfer »

Fuerst_48 hat geschrieben:(14 Nov 2018, 14:35)

Offensichtlich tut sich ein Kleinstaat (Österreich) bei der Pensionen/Renten-Gerechtigkeit leichter, als ein Moloch (Deutschland) ???
Kleinstaat Österreich, man merkt sofort, du kennst dich aus. :thumbup:
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Rente

Beitrag von Klopfer »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Nov 2018, 22:47)

Eine völlige Flexibilisierung sowohl des Renteneintrittsalters als auch der Beitragsjahre , dieser starre Dogmatismus entspricht in beiden Fällen in zunehmendem Maß nicht mehr der Lebenswirklichkeit im 21.Jahrhundert. Ein Kranken- bzw.Altenpfleger soll bis70 durchziehen völlig illusorisch, eine digitale Arbeitswelt in dem Roboter und Computerprogramme immer mehr Arbeit tätigen, wozu es keines Menschen mehr bedarf, gerade bei Geringqualifizierten ( aber auch Akademikern) wer soll da noch auf 40 oder 45 Jahre Beitrag kommen??? Realitätsfern.
Und? An was willst du die Rentenhöhe, das Renteneintrittsalter und die Anwartschaft dann festmachen?
Du kannst nicht auf der einen Seite von AN die bereits 45 Jahre und mehr im Berufsleben stehen fordern bis 70 und länger zu malochen und auf der anderen Seite den dauerstudierten Diplom-Phlegmatiker mit 70 Jahren nach vielleicht 25 Arbeitsjahren in Rente gehen lassen. Und das dann vielleicht zu vergleichbaren Bezügen. Wer soll das nachvollziehen können?
Die AN haben den sogenannten Fachkräftemangel der Wirtschaft nicht zu verantworten.
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Rente

Beitrag von Gruwe »

Klopfer hat geschrieben:(26 Nov 2018, 09:27)

Und? An was willst du die Rentenhöhe, das Renteneintrittsalter und die Anwartschaft dann festmachen?
Du kannst nicht auf der einen Seite von AN die bereits 45 Jahre und mehr im Berufsleben stehen fordern bis 70 und länger zu malochen und auf der anderen Seite den dauerstudierten Diplom-Phlegmatiker mit 70 Jahren nach vielleicht 25 Arbeitsjahren in Rente gehen lassen. Und das dann vielleicht zu vergleichbaren Bezügen. Wer soll das nachvollziehen können?
Die AN haben den sogenannten Fachkräftemangel der Wirtschaft nicht zu verantworten.
Wieso ist das nicht nachzuvollziehen?
Entscheidend sind bekanntermaßen die Summe der Einzahlungen. Wenn jetzt jemand in 25 Jahren eben mehr Beiträge zahlt als Jemand, der 45 Jahre nur rumdümpelt und weniger Beiträge einzahlt,
dann ist das absolut legitim, transparent und fair. Viel mehr sollte man fragen, wieso Jemand sich nicht in der Lage sieht, im 45 Jahren ebenso (oder mehr) ökonomische Leistung zu bringen, als
Jemand, der 25 Jahre aufm Buckel hat.

Aber ja, einfach weiterhin die Leute drangsalieren wollen, die den Arsch hochbekommen und insb. auch eigene Mittel (Freizeit, Geld, etc.) in ihre Weiterbildung stecken, um weiter zu kommen!
Benutzeravatar
Klopfer
Beiträge: 1757
Registriert: Fr 21. Sep 2018, 10:19

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von Klopfer »

In Anbetracht der sich immer weiter öffnenden Lohnschere an Zynismus kaum zu überbieten. Und verstanden haben sie meinen Post auch nicht.
Kein Wunder. Warum will man die Leute dann als "händeringend" gesuchte Facharbeiter dann möglichst lange in Lohn und Brot halten, wenn die nur rumdümpeln.
[Mod: Beleidigung entfernt]
Odin1506
Beiträge: 2441
Registriert: Mi 16. Jul 2014, 21:45
user title: Mensch
Wohnort: Auf dieser Welt

Re: Rente

Beitrag von Odin1506 »

Gruwe hat geschrieben:(26 Nov 2018, 09:43)

Wieso ist das nicht nachzuvollziehen?
Entscheidend sind bekanntermaßen die Summe der Einzahlungen. Wenn jetzt jemand in 25 Jahren eben mehr Beiträge zahlt als Jemand, der 45 Jahre nur rumdümpelt und weniger Beiträge einzahlt,
dann ist das absolut legitim, transparent und fair. Viel mehr sollte man fragen, wieso Jemand sich nicht in der Lage sieht, im 45 Jahren ebenso (oder mehr) ökonomische Leistung zu bringen, als
Jemand, der 25 Jahre aufm Buckel hat.

Aber ja, einfach weiterhin die Leute drangsalieren wollen, die den Arsch hochbekommen und insb. auch eigene Mittel (Freizeit, Geld, etc.) in ihre Weiterbildung stecken, um weiter zu kommen!
Da werde ich dir mal gewaltig widersprechen anhand von einem Beispiel.
Ein Angestellter einer Reinigungsfirma bekommt, sagen wir mal, 1000€ brutto. Davon muß er neben Steuern auch noch 9,1% Rentenversicherung abdrücken, das macht 91€.
Ein Angestellter in einem Büro bekommt, sagen wir mal 3000€ brutto. Davon muß er auch 9,15% Rentenversicherung abdrücken, das macht 273€.
Was meinst du wem es mehr weh tut am Ende des Monats? Dem der "nur" die 91€ zahlen muß oder dem der die 273€ zahlen muß?
Zur Erinnerung, beide zahlen prozentual das selbe ein. Ist das fair? Und wer bekommt am Ende nach 45 Jahren Lebensarbeitszeit mehr raus?
Und komm jetzt bitte nicht mit privater Vorsorge wie Riester oder Rürup.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Rente

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 10:59)

Da werde ich dir mal gewaltig widersprechen anhand von einem Beispiel.
Ein Angestellter einer Reinigungsfirma bekommt, sagen wir mal, 1000€ brutto.
1000 Euro sind aber nur eine Teilzeitstelle.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14070
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von aleph »

frems hat geschrieben:(20 Oct 2018, 18:46)

Leider ist die Rente ja noch immer sicher,
Wie hättest Du es denn gerne?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Odin1506
Beiträge: 2441
Registriert: Mi 16. Jul 2014, 21:45
user title: Mensch
Wohnort: Auf dieser Welt

Re: Rente

Beitrag von Odin1506 »

Skull hat geschrieben:(26 Nov 2018, 11:05)

1000 Euro sind aber nur eine Teilzeitstelle.

mfg
Das war nur ein Beispiel, ich hätte auch 1700€ schreiben können.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Benutzeravatar
Gruwe
Beiträge: 2675
Registriert: Mo 9. Nov 2015, 15:58
user title: Obertransistorialrat
Wohnort: Saarland

Re: Rente

Beitrag von Gruwe »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 10:59)

Da werde ich dir mal gewaltig widersprechen anhand von einem Beispiel.
Ein Angestellter einer Reinigungsfirma bekommt, sagen wir mal, 1000€ brutto. Davon muß er neben Steuern auch noch 9,1% Rentenversicherung abdrücken, das macht 91€.
Ein Angestellter in einem Büro bekommt, sagen wir mal 3000€ brutto. Davon muß er auch 9,15% Rentenversicherung abdrücken, das macht 273€.
Was meinst du wem es mehr weh tut am Ende des Monats? Dem der "nur" die 91€ zahlen muß oder dem der die 273€ zahlen muß?
Was soll das zeigen? Dass weniger Geld haben, blöd ist? Dazu brauchts keine Beispiele!

Zur Erinnerung, beide zahlen prozentual das selbe ein. Ist das fair?
Das sei mal dahingestellt!
Ob es dem Niedriglöhner was bringt, wenn er prozentual weniger einzahlt und daher später noch weniger Rente bekommt?

Und wer bekommt am Ende nach 45 Jahren Lebensarbeitszeit mehr raus?
Und komm jetzt bitte nicht mit privater Vorsorge wie Riester oder Rürup.
Na derjenige, der in Summe mehr einbezahlt hat! Nix anderes hab ich geschrieben. Es ging ja auch im die Lebensarbeitszeit.
Wenn Jemand 45 Jahre arbeitet und monatlich 100€ zahlt und wenn ein anderer nur 25 Jahre arbeitet, aber entsprechend 180€ einzahlt...
Am Ende erhalten beide die gleiche Rente, weil sie genau gleich viel an Beiträgen eingezahlt haben.

Wo ist das Problem?
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Rente

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 12:50)

Das war nur ein Beispiel, ich hätte auch 1700€ schreiben können.
Und was soll das dann ?
Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 10:59)

Was meinst du wem es mehr weh tut am Ende des Monats?
Dem der "nur" die 91€ zahlen muß oder dem der die 273€ zahlen muß?
Zur Erinnerung, beide zahlen prozentual das selbe ein. Ist das fair?
Und wer bekommt am Ende nach 45 Jahren Lebensarbeitszeit mehr raus?
Natürlich haben Menschen und Berufe unterschiedliche Gehälter/Einkommen.
Auch wenn sie die gleiche ZEIT arbeiten. Ist doch völlig normel. :|

Auch das Menschen später eine UNTERSCHIEDLICHE Rente erhalten.

DU kannst natürlich für eine EINHEITSRente plädieren, genauso wie für einen EINHEITSlohn für alle.

Die wenigsten Menschen wollen dieses aber. :D

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Rente

Beitrag von Alter Stubentiger »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 10:59)

Da werde ich dir mal gewaltig widersprechen anhand von einem Beispiel.
Ein Angestellter einer Reinigungsfirma bekommt, sagen wir mal, 1000€ brutto. Davon muß er neben Steuern auch noch 9,1% Rentenversicherung abdrücken, das macht 91€.
Ein Angestellter in einem Büro bekommt, sagen wir mal 3000€ brutto. Davon muß er auch 9,15% Rentenversicherung abdrücken, das macht 273€.
Was meinst du wem es mehr weh tut am Ende des Monats? Dem der "nur" die 91€ zahlen muß oder dem der die 273€ zahlen muß?
Zur Erinnerung, beide zahlen prozentual das selbe ein. Ist das fair? Und wer bekommt am Ende nach 45 Jahren Lebensarbeitszeit mehr raus?
Und komm jetzt bitte nicht mit privater Vorsorge wie Riester oder Rürup.
Bei 1000€ fällt keine Steuer an.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Die Rente ist NICHT sicher! Wie kann man die Rente in angemessener Höhe sichern?

Beitrag von frems »

aleph hat geschrieben:(26 Nov 2018, 11:58)

Wie hättest Du es denn gerne?
Soziale Gerechtigkeit.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Odin1506
Beiträge: 2441
Registriert: Mi 16. Jul 2014, 21:45
user title: Mensch
Wohnort: Auf dieser Welt

Re: Rente

Beitrag von Odin1506 »

Skull hat geschrieben:(26 Nov 2018, 12:57)

Und was soll das dann ?

Natürlich haben Menschen und Berufe unterschiedliche Gehälter/Einkommen.
Auch wenn sie die gleiche ZEIT arbeiten. Ist doch völlig normel. :|

Auch das Menschen später eine UNTERSCHIEDLICHE Rente erhalten.

DU kannst natürlich für eine EINHEITSRente plädieren, genauso wie für einen EINHEITSlohn für alle.

Die wenigsten Menschen wollen dieses aber. :D

mfg
Klar plädiere ich für eine Einheitsrente, denn es muß ja auch jeder prozentual einheitlich in die RV einzahlen, ausser die, died später Pension bekommen und keine Rente. Aber ich bin nicht für einen Einheitslohn. Denn wer mehr Verantwortung hat soll auch besser bezahlt werden.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Rente

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 16:34)

Klar plädiere ich für eine Einheitsrente
Na dann mal viel Glück für das Werben bei den Menschen hierfür.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Antworten