Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

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Humelix33
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Humelix33 »

Es zeigt sich bei den Tafeln deutlich, das scheinbar der Regelsatz bei den Sozialleistungen zu niedrig ist. Da gilt es anzusetzen.

Alles Andere sind Begleiterscheinungen, und aufgrund des Vorfalls in Essen, sollte die Regierung lieber die eben erwähnten Regelsätze erhöhen, und sich nicht als Mahner aufspielen, wenn die Tafeln mit den Spenden nicht mehr zurechtkommen, sonst gibt es bald ganz andere Probleme.

Ist auch immer eines meiner Argumente bzgl. der Asylkritik, solange wir Tafeln haben müssen, können wir eigentlich auch keine weiteren Leute aufnehmen, temporär schützen, etc., in unserem hochgelobten Land. Genau dort wird nachher der klassische Verteilungskampf stattfinden, zwischen den Kulturen, und das wird sich auch auf die Politik auswirken. Bevor sich die etablierten Politiker hier um Kopf und Kragen reden, wie erwähnt, Leistungen anheben.

Jede Tafel ist Eine zuviel, in der heutigen Zeit, und man sollte froh sein, das es sie gibt.
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Alexyessin
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:34)

Ich kenne die Tafel als neue Erscheinung. So lange gibt es die doch noch gar nicht. Die Frage ist also warum man sie früher nicht benötigte und warum man sie heute benötigt?
Tafel ist die Bezeichnung für gemeinnützige Hilfsorganisationen, die Lebensmittel, welche im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet werden würden, an Bedürftige verteilen oder gegen geringes Entgelt abgeben. In Deutschland sind ein Drittel davon Kinder und Jugendliche. Hier sind Tafeln seit 1993 aktiv
https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_(Organisation)

1993 ist jetzt für welchen Betrachtungszeitraum nicht lange her?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Ich finde es zynisch, wenn hier einzelne User versuchen, allen zu verklickern, dass die Tafel-Versorgung eigentlich nur ne Art Zubrot für die Menschen sei. Denn eigentlich könnten die von den Sozialleistungen doch ganz gut leben, meinen diese Leute. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Ich sehe hier sehr viele Menschen (zum Beispiel Rentner, allein erziehende Mütter mit mehreren Kindern, langzeitarbeitslose Singles), die ohne ihre Tafelbesuche ein- bis zweimal pro Woche nicht über die Runden kämen. Und nicht deshalb, weil sie vielleicht Alk und Zigaretten von ihren paar Kröten kaufen. Was ist das nur für eine inhumane arrogante Sichtweise. Aber klar: Die Augen vor Armut in diesem reichen Deutschland zu verschließen, gehört zur bürgerlichen Lebenslüge dazu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Solche Äußerungen müssen auf die Betroffenen wie Hohn wirken. Und nochmal: Die Tafeln (so engagiert sie auch arbeiten) sind das soziale Feigenblatt für nicht erledigte Hausaufgaben des Staates, sprich eine wirksame Armutsbekämpfung.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 11:56)

https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_(Organisation)

1993 ist jetzt für welchen Betrachtungszeitraum nicht lange her?
25 Jahre ist nicht lange.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:11)

Ich finde es zynisch, wenn hier einzelne User versuchen, allen zu verklickern, dass die Tafel-Versorgung eigentlich nur ne Art Zubrot für die Menschen sei. Denn eigentlich könnten die von den Sozialleistungen doch ganz gut leben, meinen diese Leute. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Ich sehe hier sehr viele Menschen (zum Beispiel Rentner, allein erziehende Mütter mit mehreren Kindern, langzeitarbeitslose Singles), die ohne ihre Tafelbesuche ein- bis zweimal pro Woche nicht über die Runden kämen. Und nicht deshalb, weil sie vielleicht Alk und Zigaretten von ihren paar Kröten kaufen. Was ist das nur für eine inhumane arrogante Sichtweise. Aber klar: Die Augen vor Armut in diesem reichen Deutschland zu verschließen, gehört zur bürgerlichen Lebenslüge dazu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Solche Äußerungen müssen auf die Betroffenen wie Hohn wirken. Und nochmal: Die Tafeln (so engagiert sie auch arbeiten) sind das soziale Feigenblatt für nicht erledigte Hausaufgaben des Staates, sprich eine wirksame Armutsbekämpfung.
Was genau bedeutet denn nicht über die Runden kommen?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:30)

25 Jahre ist nicht lange.
In welchem Betrachtungszeitraum? Urknall? Erdgeschichtlich?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:53)

In welchem Betrachtungszeitraum? Urknall? Erdgeschichtlich?
Meinetwegen ab dem Wirtschaftswunder.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:54)

Meinetwegen ab dem Wirtschaftswunder.
Warum? Welchen Grund gibt es für dich diesen Zeitraum zu wählen?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:55)

Warum? Welchen Grund gibt es für dich diesen Zeitraum zu wählen?
Weil die Tafeln in der Zeit nicht notwendig waren.
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relativ
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Humelix33 hat geschrieben:(01 Mar 2018, 11:52)

Es zeigt sich bei den Tafeln deutlich, das scheinbar der Regelsatz bei den Sozialleistungen zu niedrig ist. Da gilt es anzusetzen.

Alles Andere sind Begleiterscheinungen, und aufgrund des Vorfalls in Essen, sollte die Regierung lieber die eben erwähnten Regelsätze erhöhen, und sich nicht als Mahner aufspielen, wenn die Tafeln mit den Spenden nicht mehr zurechtkommen, sonst gibt es bald ganz andere Probleme.

Ist auch immer eines meiner Argumente bzgl. der Asylkritik, solange wir Tafeln haben müssen, können wir eigentlich auch keine weiteren Leute aufnehmen, temporär schützen, etc., in unserem hochgelobten Land. Genau dort wird nachher der klassische Verteilungskampf stattfinden, zwischen den Kulturen, und das wird sich auch auf die Politik auswirken. Bevor sich die etablierten Politiker hier um Kopf und Kragen reden, wie erwähnt, Leistungen anheben.

Jede Tafel ist Eine zuviel, in der heutigen Zeit, und man sollte froh sein, das es sie gibt.
Du meinst wenn die Regelsätze erhöht werden, würde die Tafeln nicht mehr aufgesucht werden? Ich glaube da täuscht du dich gewaltig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:57)

Weil die Tafeln in der Zeit nicht notwendig waren.
Sind sie denn heute zwingend notwendig? Würden Menschen verhungern wenn es sie nicht gäbe?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:00)

Sind sie denn heute zwingend notwendig? Würden Menschen verhungern wenn es sie nicht gäbe?
Ob in einem Land wie Deutschland das Verhungern ein Maßstab sein sollte, bezweifle ich mal. Eine gesunde Ernährung sollte jedenfalls auch für einen Sozialfall noch drin sein. Ich bin strikt dagegen, dass Arbeitslose wie Maden im Speck leben, aber die Ernährung sollte schon passen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

Die Tafel in Marl hat beschlossen, neue Kundenkarten vorerst nicht mehr an alleinstehende Ausländer auszugeben.
Das hat die Vorsitzende Renate Kampe am Donnerstag (01.03.2018) dem WDR bestätigt.
Man habe sich durch die Vorgehensweise der Essener Tafel ermutigt gefühlt.

Sonderregelungen für Härtefälle
Ähnlich wie bei der Essener Tafel hätten viele Migranten keinen Respekt vor anderen Bedürftigen und den Mitarbeitern,
speziell den weiblichen. Von den 2.000 Kunden der Marler Tafel sind 80 Prozent Ausländer.
Aber man will hier nicht alle ausschließen. Ausländische Familien und Rentner sollen weiterhin angenommen werden.
Damit ist Marl bundesweit die zweite Tafel, die einen Aufnahmestopp für Ausländer einführt.


https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgeb ... p-100.html

Edit:
in einem gerade geführten Radio-Interview spricht Frau Kampe
explizit von ALLEINSTEHENDEN. Unabhängig der Nationalität.

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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:11)

Ich finde es zynisch, wenn hier einzelne User versuchen, allen zu verklickern, dass die Tafel-Versorgung eigentlich nur ne Art Zubrot für die Menschen sei. Denn eigentlich könnten die von den Sozialleistungen doch ganz gut leben, meinen diese Leute. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Ich sehe hier sehr viele Menschen (zum Beispiel Rentner, allein erziehende Mütter mit mehreren Kindern, langzeitarbeitslose Singles), die ohne ihre Tafelbesuche ein- bis zweimal pro Woche nicht über die Runden kämen. Und nicht deshalb, weil sie vielleicht Alk und Zigaretten von ihren paar Kröten kaufen. Was ist das nur für eine inhumane arrogante Sichtweise. Aber klar: Die Augen vor Armut in diesem reichen Deutschland zu verschließen, gehört zur bürgerlichen Lebenslüge dazu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Solche Äußerungen müssen auf die Betroffenen wie Hohn wirken. Und nochmal: Die Tafeln (so engagiert sie auch arbeiten) sind das soziale Feigenblatt für nicht erledigte Hausaufgaben des Staates, sprich eine wirksame Armutsbekämpfung.
Nein, so geht das aber nicht! Wenn Sie sich selbst in einer Tafel täglich ehrenamtlich beteiligen, dann haben Sie alles Recht dieser Welt, sich auf zu regen, wenn Ihre Tafel zu solchen Maßnahmen greift, um eine gerechte Verteilung der Lebensmittel unter Bedürftigen zu erreichen. Die staatlichen Zuwendungen zum Lebensunterhalt sind nun wiederholt auch bis hinauf zum Verfassungsgericht betrachtet worden... und sollten reichen, um davon bescheiden leben zu können. Mag sein, daß manche Menschen mehr persönliche Betreuung brauchen. Das entspricht aber bei gesunden Menschen in keiner Weise unserem Menschenbild von mündigen Mitbürgern!
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:04)

Ob in einem Land wie Deutschland das Verhungern ein Maßstab sein sollte, bezweifle ich mal.
Wäre es wohl auch ohne Tafel nicht, die Hartz 4 Sätze sind ja so berechnet, daß es sowohl für die Ernährung, als auch noch rudimentär für die gesellschaftliche Teilhabe reicht. Verhungern muss da ernsthaft keiner.

Eine gesunde Ernährung sollte jedenfalls auch für einen Sozialfall noch drin sein. Ich bin strikt dagegen, dass Arbeitslose wie Maden im Speck leben, aber die Ernährung sollte schon passen.
Der "heilige rechte Prediger Sarrazin" hat es doch vorgerechnet wie man mit 5 Euro am Tag eine ausgewogenen Ernährungsgrundlage hinbekommt. :D
Tja wenn man sich als Hartz 4 Empfänger ein wenig mehr leisten möchte, dann sind die Tafeln für diese Menschen Gold wert.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:07)

Die Tafel in Marl hat beschlossen, neue Kundenkarten vorerst nicht mehr an alleinstehende Ausländer auszugeben.
Das hat die Vorsitzende Renate Kampe am Donnerstag (01.03.2018) dem WDR bestätigt.
Man habe sich durch die Vorgehensweise der Essener Tafel ermutigt gefühlt.

Sonderregelungen für Härtefälle
Ähnlich wie bei der Essener Tafel hätten viele Migranten keinen Respekt vor anderen Bedürftigen und den Mitarbeitern,
speziell den weiblichen. Von den 2.000 Kunden der Marler Tafel sind 80 Prozent Ausländer.
Aber man will hier nicht alle ausschließen. Ausländische Familien und Rentner sollen weiterhin angenommen werden.
Damit ist Marl bundesweit die zweite Tafel, die einen Aufnahmestopp für Ausländer einführt.


https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgeb ... p-100.html

mfg
Für diejenigen die Stunk machen ist das auch völlig in Ordnung, und mir soll bitte mal einer von den Tafelverantwortlichen erklären, wieso man dies nicht Personenbezogen machen kann und stattdessen auf eine "Sippenbestrafung" setzt.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:14)

Für diejenigen die Stunk machen ist das auch völlig in Ordnung, und mir soll bitte mal einer von den Tafelverantwortlichen erklären, wieso man dies nicht Personenbezogen machen kann und stattdessen auf eine "Sippenbestrafung" setzt.
Ich habe meinen Beitrag noch ergänzt...siehe EDIT.

Diese Frage musst DU ... der Marler Tafel stellen.

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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:07)
Edit:
in einem gerade geführten Radio-Interview spricht Frau Kampe
explizit von ALLEINSTEHENDEN. Unabhängig der Nationalität.

mfg
Also deutsche und ausländische Alleinstehende werden erst mal nicht aufgenommen oder wie ist das zu verstehen?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:22)

Also deutsche und ausländische Alleinstehende werden erst mal nicht aufgenommen
oder wie ist das zu verstehen?
So sagte sie es gerade in einem Interview.

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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:23)

So sagte sie es gerade in einem Interview.

mfg
Oh, das ist aber eine sehr harte Maßnahme, die der zitterige alleinstehende Greis nun über sich ergehen lassen muß! Und das nur deshalb, weil stramme Mitzwanziger sich ungehörig aufführen! Wer wird sich darüber wundern, wenn der alte Mensch sich von dort Hilfe verspricht, wo sie ihm versprochen wird?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:23)

So sagte sie es gerade in einem Interview.

mfg
Wie weist man denn nach, ob man alleinstehend ist oder nicht?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:16)

Ich habe meinen Beitrag noch ergänzt...siehe EDIT.

Diese Frage musst DU ... der Marler Tafel stellen.

mfg
Was macht denn dann der WDR daraus? :?:
Aber auch wenn es nur um Alleinstehende geht, ist dies eine Sippenbestrafung für Alleinstehende.
Für mich so absolut nicht nachvollziehbar. Die haben Namen Addressen, da wäre es doch ganz einfach den Problemfällen ganz oder temporär die Berechtigung zu entziehen, oder gäbe es da irgendwelche Probleme die mir nicht einfallen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:57)

Weil die Tafeln in der Zeit nicht notwendig waren.
sind sie auch heute nicht. Sie entstanden auch nicht aus der Notwendigkeit, weil hier Leute sich nichts zum Essen leisten können, sondern aus der Tatsache heraus, dass immer Lebensmittel vernichtet werden, weil sie der Verbraucher trotz zum Teil erheblicher Preisnachlässe nicht mehr kauft. Das betrifft Gemüse und Obst, das nicht mehr schön aussieht, Brot und Brötchen vom Vortag oder Lebensmittel deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sind, obwohl bei den heutigen Produktionsbedingungen und -verfahren selbst Milchprodukte (sofern nicht Frisch- oder Rohmilch) zum Teil Monate über das Verfallsdatum hinaus haltbar sind.
Warum es die Tafel erst seit 25 Jahren gibt und nicht schon seit den 60ern, 70ern oder 80ern? Kann ich dir auch erklären. Weil das Konsumverhalten der Menschen damals noch anderes war und Lebensmittel höher geschätzt wurden und bei weitem nicht in dem Maß vernichtet wurden, wie das heute der Fall ist.
Die Tafeln wurden einzig und allein aus dem Grund gegründet um Lebensmittel, die sonst vernichtet werden, aber immer noch eine gute Qualität haben Bedürftigen für einen symbolischen Preis zur Verfügung zu stellen, damit sie im Rahmen ihres ohnehin begrenzten Budgets besser wirtschaften können.
Ich gönne das jedem und finde das auch gut so.

Die Tafeln sind mitnichten aus einem Armutsproblem entstanden, sondern ganz im Gegenteil. Sie sind das Ergebnis eines typischen Luxusproblems, eines 1-Welt-Problems, der Vernichtung von Lebensmittel.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:30)

sind sie auch heute nicht. Sie entstanden auch nicht aus der Notwendigkeit, weil hier Leute sich nichts zum Essen leisten können, sondern aus der Tatsache heraus, dass immer Lebensmittel vernichtet werden, weil sie der Verbraucher trotz zum Teil erheblicher Preisnachlässe nicht mehr kauft. Das betrifft Gemüse und Obst, das nicht mehr schön aussieht, Brot und Brötchen vom Vortag oder Lebensmittel deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sind, obwohl bei den heutigen Produktionsbedingungen und -verfahren selbst Milchprodukte (sofern nicht Frisch- oder Rohmilch) zum Teil Monate über das Verfallsdatum hinaus haltbar sind.
Warum es die Tafel erst seit 25 Jahren gibt und nicht schon seit den 60ern, 70ern oder 80ern? Kann ich dir auch erklären. Weil das Konsumverhalten der Menschen damals noch anderes war und Lebensmittel höher geschätzt wurden und bei weitem nicht in dem Maß vernichtet wurden, wie das heute der Fall ist.
Die Tafeln wurden einzig und allein aus dem Grund gegründet um Lebensmittel, die sonst vernichtet werden, aber immer noch eine gute Qualität haben Bedürftigen für einen symbolischen Preis zur Verfügung zu stellen, damit sie im Rahmen ihres ohnehin begrenzten Budgets besser wirtschaften können.
Ich gönne das jedem und finde das auch gut so.

Die Tafeln sind mitnichten aus einem Armutsproblem entstanden, sondern ganz im Gegenteil. Sie sind das Ergebnis eines typischen Luxusproblems, eines 1-Welt-Problems, der Vernichtung von Lebensmittel.
Mag sein. Grundsätzlich ist es richtig, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:32)

Mag sein. Grundsätzlich ist es richtig, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden.
Und ebenso lobenswert ist doch, daß Menschen in ihrer Freizeit diese Lebensmittelverteilung ehrenamtlich durchführen. :)
Polibu

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:36)

Und ebenso lobenswert ist doch, daß Menschen in ihrer Freizeit diese Lebensmittelverteilung ehrenamtlich durchführen. :)
Klar
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:32)

Mag sein. Grundsätzlich ist es richtig, dass die Lebensmittel nicht weggeworfen werden.
Noch eine Bemerkung am Rande, weil ich das jedes mal hautnah mitbekomme. Nach Ostern und Weihnachten wird die Tafel die von der Organisation betrieben wird in der meine Lebensgefährtin arbeitet so mit Süßigkeiten überschüttet, dass sie das Zeugs gar nicht mehr unter die Leute kriegen und sogar an ihre Mitarbeiter und andere verschenken.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:23)

So sagte sie es gerade in einem Interview.
Auch keine alleinstehenden Frauen? Keine Opas und Omas, denen der Partner weggestorben ist?

Warum erteilt man den Leuten, die sich nicht benehmen können, nicht einfach Hausverbot? Von mir aus kann ja auch vorher noch eine Warnung stattfinden, wer die dann auch missachtet, hat eben Pech gehabt.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von zollagent »

Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:34)

Ich kenne die Tafel als neue Erscheinung. So lange gibt es die doch noch gar nicht. Die Frage ist also warum man sie früher nicht benötigte und warum man sie heute benötigt?
Die Tafel ist nichts Neues. Schon zu Kaisers Zeiten kannte man solche Dinge in Form von Suppenküchen z.b. Es ist meiner Ansicht nach nicht die Frage, ob man sie braucht, sondern eher, wer sie braucht. Nämlich alle die, die aus den unterschiedlichsten Gründen der Ökonomie der Marktwirtschaft nicht folgen können.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:47)

Auch keine alleinstehenden Frauen? Keine Opas und Omas, denen der Partner weggestorben ist?

Warum erteilt man den Leuten, die sich nicht benehmen können, nicht einfach Hausverbot? Von mir aus kann ja auch vorher noch eine Warnung stattfinden, wer die dann auch missachtet, hat eben Pech gehabt.
Das wäre mein Weg gewesen. Klare Regeln aufstellen, wer sich nicht dran hält, fliegt. Zuerst für eine begrenzten Zeitraum, wenn er sich weiter nicht dran hält, dauerhaft.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:29)

Wie weist man denn nach, ob man alleinstehend ist oder nicht?
Bei der Aufnahme ist der Bescheid des jobcenters, des Sozialamts etc. mitzubringen. Aus dem Bescheid geht vervor, wie viele Personen in der Bedarfsgemeinschaft leben.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von becksham »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:27)

Das wäre mein Weg gewesen. Klare Regeln aufstellen, wer sich nicht dran hält, fliegt. Zuerst für eine begrenzten Zeitraum, wenn er sich weiter nicht dran hält, dauerhaft.
Und das wäre auch der richtige Weg. Den Aufschrei hätte man sich damit sparen können. Aber wer Sippenhaft einführt, muss damit rechnen, dafür kritisiert zu werden.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:05)

Die Tafel ist nichts Neues. Schon zu Kaisers Zeiten kannte man solche Dinge in Form von Suppenküchen z.b. Es ist meiner Ansicht nach nicht die Frage, ob man sie braucht, sondern eher, wer sie braucht.
Ich denke so stimmt das nicht. Suppenküchen sind am ehesten zu vergleichen mit den Wärmestuben, die es heute gibt. Da kriegen Obdachlose was zu essen und je nach Konzept auch mal die Möglichkeit zu übernachten. Letztendlich ist die Anlaufstelle für Menschen, die vollkommen durchs soziale Netz fallen, weil sie sich dem sozialen Netz verweigern oder einfach aufgrund psychischer Erkrankungen nicht mehr in der Lage sind ihr Leben zu regeln. Für den letzteren Fall dürften Drogen- und Alkoholsucht eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Neben der Versorgung spielen diese heute auch eine wesentliche Rolle darin, dass auch weitergehende Hilfen angeboten werden, die dem Betroffen die Möglichkeit eröffnen wieder ins soziale Leben zurückzufinden, sofern er das will.

Die Tafeln sind tatsächlich neu. Brauchen tut sie keiner. Nützlich sind sie aber für viele. Und gegründet haben sie sich tatsächlich auch erst aus einem neuzeitlichen Problem, nämlich dem der Verschwendung von Lebensmitteln. Ohne die gäbe es die Tafeln gar nicht.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:36)

Ich denke so stimmt das nicht. Suppenküchen sind am ehesten zu vergleichen mit den Wärmestuben, die es heute gibt. Da kriegen Obdachlose was zu essen und je nach Konzept auch mal die Möglichkeit zu übernachten. Letztendlich ist die Anlaufstelle für Menschen, die vollkommen durchs soziale Netz fallen, weil sie sich dem sozialen Netz verweigern oder einfach aufgrund psychischer Erkrankungen nicht mehr in der Lage sind ihr Leben zu regeln. Für den letzteren Fall dürften Drogen- und Alkoholsucht eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Neben der Versorgung spielen diese heute auch eine wesentliche Rolle darin, dass auch weitergehende Hilfen angeboten werden, die dem Betroffen die Möglichkeit eröffnen wieder ins soziale Leben zurückzufinden, sofern er das will.

Die Tafeln sind tatsächlich neu. Brauchen tut sie keiner. Nützlich sind sie aber für viele. Und gegründet haben sie sich tatsächlich auch erst aus einem neuzeitlichen Problem, nämlich dem der Verschwendung von Lebensmitteln. Ohne die gäbe es die Tafeln gar nicht.
Prinzipiell wäre ich dafür, dass Lebensmittel, die sich kurz VOR Ablaufdatum befinden, zu deutlich verbilligten Preisen abgegeben werden. Einige Einzelhandelsketten machen das ja bereits schon lange. Man kann da teilweise richtig gute Deals machen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:43)

Prinzipiell wäre ich dafür, dass Lebensmittel, die sich kurz VOR Ablaufdatum befinden, zu deutlich verbilligten Preisen abgegeben werden. Einige Einzelhandelsketten machen das ja bereits schon lange. Man kann da teilweise richtig gute Deals machen.
Die meisten machen das. Sie kriegen das Zeug nur nicht los. Weil es der Verbraucher nicht will.
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sünnerklaas
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:30)

Und das wäre auch der richtige Weg. Den Aufschrei hätte man sich damit sparen können. Aber wer Sippenhaft einführt, muss damit rechnen, dafür kritisiert zu werden.
Entweder will sich der Chef der Essener Tafel

(a) einfach Wichtig machen und mal so richtig nationale und vielleicht sogar internationale Aufmerksamkeit bekommen
oder
(b) die AfD bedienen
oder
(c) er ist - aus welchen Gründen auch immer - nicht in der Lage, einen reibungslosen Ablauf der Ausgabe zu organisieren.

Man kann Leute auch ohne Sippenhaft und offene Diskriminierung disziplinieren.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:29)

Wie weist man denn nach, ob man alleinstehend ist oder nicht?
Diese Frage musst DU ebenfalls ... der Marler Tafel stellen.

mfg
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

H2O hat geschrieben:(01 Mar 2018, 13:09)

Nein, so geht das aber nicht! Wenn Sie sich selbst in einer Tafel täglich ehrenamtlich beteiligen, dann haben Sie alles Recht dieser Welt, sich auf zu regen, wenn Ihre Tafel zu solchen Maßnahmen greift, um eine gerechte Verteilung der Lebensmittel unter Bedürftigen zu erreichen. Die staatlichen Zuwendungen zum Lebensunterhalt sind nun wiederholt auch bis hinauf zum Verfassungsgericht betrachtet worden... und sollten reichen, um davon bescheiden leben zu können. Mag sein, daß manche Menschen mehr persönliche Betreuung brauchen. Das entspricht aber bei gesunden Menschen in keiner Weise unserem Menschenbild von mündigen Mitbürgern!
Nein. Dieser so genannte "Warenkorb", der zur Berechnung eines Mindesbedarfes für die Hartz-vier-Bezieher herangezogen wurde, ist nach unten geschönt oder kleingerechnet worden. Das stimmt hinten und vorne nicht. Wer schon einmal Kinder großgezogen hat, weiß, was die kosten. Da reichen die paar Almosen beiweitem nicht. Und im Osten gibt es zum Teil Renten um die 500 bis max. 700 Euro (neben denjenigen, die auskömmliche Renten haben), Flaschensammeln ist also kein fröhliches Hobby der von Armut betroffenen Rentner, sondern zum Überleben nötig.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:47)

Nein. Dieser so genannte "Warenkorb", der zur Berechnung eines Mindesbedarfes für die Hartz-vier-Bezieher herangezogen wurde, ist nach unten geschönt oder kleingerechnet worden. Das stimmt hinten und vorne nicht. Wer schon einmal Kinder großgezogen hat, weiß, was die kosten. Da reichen die paar Almosen beiweitem nicht. Und im Osten gibt es zum Teil Renten um die 500 bis max. 700 Euro (neben denjenigen, die auskömmliche Renten haben), Flaschensammeln ist also kein fröhliches Hobby der von Armut betroffenen Rentner, sondern zum Überleben nötig.
Wer schmeißt denn die Flaschen weg, die andere dann sammeln?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:45)

Die meisten machen das. Sie kriegen das Zeug nur nicht los. Weil es der Verbraucher nicht will.
Erlebe ich so nicht. Das was übrig bleibt, ist am Ende Zeug, was wirklich igitt ist
Aber natürlich gibt es eine Menge Leute, die sich zu fein dafür sind, in so einem Korb herum zu wühlen.
Ich habe damit noch nie Probleme gehabt, denn - wie gesagt - da kann man richtig gute Deals machen.
Nur mal so ein Beispie: 1 kg Rindersteak um 30% oder sogar 50% preisreduziert, Ablaufdatum in drei Tagen Kühlkette nicht unterbrochen - eingekauft für's heutige Abendessen - das ist schon ein Deal. Sowohl für mich, als auch für den Einzelhändler, der die Ware ohne meinen Kauf abschreiben und in den Müll werfen kann.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von becksham »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:50)

Wer schmeißt denn die Flaschen weg, die andere dann sammeln?
Na die, die es nicht nötig haben, auf jeden Cent zu schauen.
Die Flaschen sammelnden Rentner sind mittlerweile leider normal im Stadtbild geworden. Deshalb stehen Flaschen ja auch schon üblicherweise neben den Mülleimern und werden nicht reingeworfen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Dass die Regelsätze künstlich heruntergerechnet worden sind seit Bestehen der unsäglichen Schröderschen Agenda 2010 mit der "Meisterleistung" des Hartz vier, ist eigentlich lange bekannt:

http://www.fr.de/wirtschaft/armutsberic ... -a-1342004
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:53)

Erlebe ich so nicht. Das was übrig bleibt, ist am Ende Zeug, was wirklich igitt ist
Aber natürlich gibt es eine Menge Leute, die sich zu fein dafür sind, in so einem Korb herum zu wühlen.
Ich habe damit noch nie Probleme gehabt, denn - wie gesagt - da kann man richtig gute Deals machen.
Nur mal so ein Beispie: 1 kg Rindersteak um 30% oder sogar 50% preisreduziert, Ablaufdatum in drei Tagen Kühlkette nicht unterbrochen - eingekauft für's heutige Abendessen - das ist schon ein Deal. Sowohl für mich, als auch für den Einzelhändler, der die Ware ohne meinen Kauf abschreiben und in den Müll werfen kann.
Dann dürfte auch nichts bei der Tafel landen. Wobei ich hier auch noch auf einen Unterschied aufmerksam machen möchte. Fleischprodukte haben in der Regel kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum. Der Unterschied ist, dass bei abgelaufenem Verbrauchsdatum die Lebensmittel nicht mehr in der Verkehr gebracht werden dürfen, weil sie eine Gesundheitsgefährdung darstellen können. Fleischprodukte mit abgelaufenem Verbrauchsdatum landen dementsprechend auch nicht bei der Tafel.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:58)

Dass die Regelsätze künstlich heruntergerechnet worden sind seit Bestehen der unsäglichen Schröderschen Agenda 2010 mit der "Meisterleistung" des Hartz vier, ist eigentlich lange bekannt:

http://www.fr.de/wirtschaft/armutsberic ... -a-1342004
klar, wenn jedes Kind aus einer H4-Familie über das neueste Smartphone verfügt, dass im Im Abo wer weiß was kostet, reicht es natürlich nicht mehr für ein Pippi Langstrumpf Buch.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von sünnerklaas »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 14:58)

Dann dürfte auch nichts bei der Tafel landen. Wobei ich hier auch noch auf einen Unterschied aufmerksam machen möchte. Fleischprodukte haben in der Regel kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verbrauchsdatum. Der Unterschied ist, dass bei abgelaufenem Verbrauchsdatum die Lebensmittel nicht mehr in der Verkehr gebracht werden dürfen, weil sie eine Gesundheitsgefährdung darstellen können. Fleischprodukte mit abgelaufenem Verbrauchsdatum landen dementsprechend auch nicht bei der Tafel.


Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Denkbar ist aber, dass dort Backwaren und Gemüse und Milchprodukte landen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

sünnerklaas hat geschrieben:(01 Mar 2018, 15:07)

Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Denkbar ist aber, dass dort Backwaren und Gemüse und Milchprodukte landen.
wie geschrieben. Tatsache ist, die Waren können nicht verkauft werden. Könnten sie verkauft werden, würden sie die Supermärkte nicht umsonst an die Tafel abgeben.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Das kann man drehen und wenden, wie man will: Selbstverständlich gibt es Armut im reichen Deutschland und selbstverständlich wurde der Regelsatz künstlich kleingerechnet. Und selbstverständlich sind auch die jüngsten Erhöhungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Beispiel mussten die Strompreiserhöhungen der letzten Jahre immer alleine vom Hartz-vier-Bezieher getragen werden. Nicht mal dazu gibts nen Zuschlag oder Ausgleich, bis heute nicht. Die Folge aus dieser verfehlten Politik: Viele Menschen sind auf die Tafeln angewiesen.

Zitat:

Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte, der erhöhte Hartz-IV-Satz sei viel zu niedrig. Eine Studie weise nach, dass „manipulative Eingriffe in die statistischen Berechnungen“ zu einer massiven Unterdeckung der Regelsätze in Hartz IV führten, erklärte der Verband. Bei einer sachgerechten Herleitung müsse der Regelsatz für Alleinstehende von derzeit 409 Euro um mindestens 120 Euro auf dann 529 Euro angehoben werden. Die Diakonie Deutschland kritisierte, die Anpassung der Regelsätze an die Lohn- und Preisentwicklung schreibe den bestehenden Mangel fort. Mit dem Bedarfsermittlungsgesetz von 2016 sei die Chance vertan worden, das Existenzminimum auf Grundlage realistischer Annahmen und sauberer Methoden zu errechnen.

https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 98266.html
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 15:19)

Das kann man drehen und wenden, wie man will: Selbstverständlich gibt es Armut im reichen Deutschland und selbstverständlich wurde der Regelsatz künstlich kleingerechnet. Und selbstverständlich sind auch die jüngsten Erhöhungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Zum Beispiel mussten die Strompreiserhöhungen der letzten Jahre immer alleine vom Hartz-vier-Bezieher getragen werden. Nicht mal dazu gibts nen Zuschlag oder Ausgleich, bis heute nicht. Die Folge aus dieser verfehlten Politik: Viele Menschen sind auf die Tafeln angewiesen.

Zitat:

Auch der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte, der erhöhte Hartz-IV-Satz sei viel zu niedrig. Eine Studie weise nach, dass „manipulative Eingriffe in die statistischen Berechnungen“ zu einer massiven Unterdeckung der Regelsätze in Hartz IV führten, erklärte der Verband. Bei einer sachgerechten Herleitung müsse der Regelsatz für Alleinstehende von derzeit 409 Euro um mindestens 120 Euro auf dann 529 Euro angehoben werden. Die Diakonie Deutschland kritisierte, die Anpassung der Regelsätze an die Lohn- und Preisentwicklung schreibe den bestehenden Mangel fort. Mit dem Bedarfsermittlungsgesetz von 2016 sei die Chance vertan worden, das Existenzminimum auf Grundlage realistischer Annahmen und sauberer Methoden zu errechnen.

https://www.focus.de/finanzen/news/arbe ... 98266.html
Wenn das alles so selbstverständlich ist, dann sollte eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht von Erfolg gekrönt werden. Eventuell möchte sich jemand, für den das alles so selbstverständlich ist, ja mal darum kümmern? ;)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 15:19)

Das kann man drehen und wenden, wie man will: Selbstverständlich gibt es Armut im reichen Deutschland und selbstverständlich wurde der Regelsatz künstlich kleingerechnet.
nein gibt es nicht. Es gibt keine Armut in Deutschland. Was wirkliche Armut bedeutet, weiß in Deutschland kaum einer mehr. Deswegen bedienen wir uns auch des Begriffs der relativen Armut, wohl deswegen, damit wir auch wieder "Arme" haben, die wir mit dem Begriff "arm" auch noch stigmatisieren können. Da dieser Armutsbegriff aber relativ ist, ist die Situation ja nicht die, dass wir in einem reichen Land uns soviel Armut leisten, sondern eben die, dass wir mit die reichsten Armen haben. Und wenn man sich die Berichte ansieht, die du so verlinkst, dann erkennt man bei genauen hinschauen auch schon mal, dass man es da populistisch schon mal nicht so genau mit der Formulierung nimmt. Denn die meisten sind nicht mal "relativ arm" sondern allenfalls "relativ armutsgefährdet" beim genaueren hinlesen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 15:26)

Wenn das alles so selbstverständlich ist, dann sollte eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht von Erfolg gekrönt werden. Eventuell möchte sich jemand, für den das alles so selbstverständlich ist, ja mal darum kümmern? ;)
das wurde schon x-mal versucht, allerdings ohne Erfolg. Selbst beim berühmten Urteil des BVerfG aus 2010 oder 2011 mit dem angeblich die Sätze nicht verfassungskonform und damit zu niedrig sind hat das BVerfG lediglich festgestellt:

- Dass die Methode zur Ermittlung der Sätze verfassungskonform ist
- Sich der Gesetzgeber aber zum Teil nicht an diese Methode gehalten hat
- die Sätze aber nicht evident zu niedrig sind, da sie ja ausreichen um das Existenzminimum zu sichern
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