Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Quatschki »

Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:31)

Dann könnte man den Leuten, die zur Tafel gehen, ja die Bezüge kürzen. :)
Warum?
Andere sammeln Altpapier, Pfandflaschen oder Schrott. Oder gehen Containern?
Es reicht doch, festzustellen, dass Tafeln nicht nötig sind, dass sie aber Dank mildtätiger Spender armen Menschen helfen, Geld zu sparen für Dinge, die von Hartz für sie nicht vorgesehen ist.
Oder dass Flüchtilanten von dem Geld, das sie für Essenkauf sparen, ihre Schlepperkosten abstottern können...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Odin1506 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:02)

Da hast du recht, aber die Suppenküchen gab es schon lange vor den Tafeln, und die Tafeln sind sind heute bekannter als die Suppenküchen.
Ich vermute, daß der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtungen mit ihrer Entstehungsgeschichte zu tun hat, und natürlich auch mit ihrer schieren Anzahl.

Die Suppenküchen waren höchstwahrscheinlich Einrichtungen gestandener Organisationen, also der "Sozialabteilungen" von Kirchen und Vereinigungen wie Arbeiter-Samariter-Bund, Rotes Kreuz, die dem wahren Elend nach Kriegen und Revolutionen nicht untätig den Lauf lassen wollten. Also insgesamt hochherzige und wohl auch elitäre Entscheidungen.

Die Tafeln sind vermutlich so entstanden, wie ich das in meinem langen Leben beobachtet habe. Also doch mehr "Graswurzelbewegung" und "Selbsthilfebewegung". Natürlich wird es dann auch Seiteneinsteiger geben, die dieses Bild im Laufe der Zeit verändern.
Benutzeravatar
Misterfritz
Vorstand
Beiträge: 34670
Registriert: So 4. Sep 2016, 15:14
user title: Cheffe vons Rudel
Wohnort: badisch Sibirien

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Misterfritz »

H2O hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:18)

Ich vermute, daß der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtungen mit ihrer Entstehungsgeschichte zu tun hat, und natürlich auch mit ihrer schieren Anzahl.
Ich würde eher darauf tippen, dass es zu Zeiten von Suppenküchen kein Internet gab und es deshalb auch keine Verbreitung solcher Nachrichten über regionale Grenzen hinweg gegeben hat. ;)
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:59)

Ich würde eher darauf tippen, dass es zu Zeiten von Suppenküchen kein Internet gab und es deshalb auch keine Verbreitung solcher Nachrichten über regionale Grenzen hinweg gegeben hat. ;)
Das ist sicher so; aber die Suppenküchen hatten natürlich 70 Jahre Vorlauf; die Angabe ist aber ohne Gewähr! Schlaffe Schätzung: Suppenküchen gibt es seit dem 18. Jahrhundert als weltliches Gegenstück zur "Armenspeisung" in Klöstern. (wiki weiß alles!)
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Dampflok94 »

Boracay hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:55)

Die Tafeln gibt es erst seit 1993, in der Masse erst seit 2005. Vor der Einführung von Hartz 4 gab es ja meist deutlich weniger Sozialhilfe als heute Hartz 4, trotzdem ist keiner verhungert. Ist irgendwann halt eine Mode-Erscheinung geworden, nötig hat es kein einziger der "Kunden".
Nötig haben ist relativ. Fasten soll ja manchmal ganz gesund sein. :(
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dampflok94 hat geschrieben:(26 Feb 2018, 14:49)

Nötig haben ist relativ. Fasten soll ja manchmal ganz gesund sein. :(
Mal objektiv betrachtet. H4 richtet sich gesellschaftlich gesehen nach dem Bedarf, den das unterste Quantil der Bevölkerung hat, die ohne irgendwelche sozialen Hilfen um die Runde kommt. Dahingehend berechnet sich die Geldleistung. Zugegebenermaßen muss man dann doch Anmerken, dass übermäßiger Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum (des unteren Quantils) herausgerechnet werden können. Gleichzeitig muss man allerdings anmerken, dass H4-Empfänger ja grundsätzlich mal günstig Lebensmittel in der Tafel besorgen können. Der Vergleichsgruppe (also dem unterem Quantil das keine keine Hilfen bekommt) ist diese Möglichkeit verwehrt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Watchful_Eye
Beiträge: 3129
Registriert: Sa 7. Jun 2008, 12:13
Kontaktdaten:

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Watchful_Eye »

Trittbrettfahrer hin oder her, aber an der Berechtigung der Tafel an sich sollte meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Und Lebensmittelverschwendung ist nun wirklich ein Klassiker der Probleme unserer Gesellschaft. Andernfalls im Abfall gelandete Produkte bedürftigen Menschen anzubieten ist ein durchweg unterstützenswertes und lobenswertes Konzept, selbst wenn da vielleicht auch ein paar Leute hingehen, die es nicht nötig haben. Ich halte es alleine schon vom Nachhaltigkeitsgedanken her für sinnvoll, dass irgendwer diese Lebensmittel isst.

Ich seh da echt nicht den großen Haken. Eine private Organisation setzt sich erfolgreich gegen Armut ein bzw. federt die in einigen Städten sehr harsche soziale Situation ab. Ist doch super, wenn das weitgehend auch ohne Staat funktioniert. Das Argument, dass der Staat dadurch zu wenig gegen Armut tut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist das eine Zusatzleistung, die den Staat nicht aus der Verantwortung nimmt. Wenn das der Fall ist, sind daran nicht die Tafeln schuld. Die tragen ihren Teil bei.

Und laut Wikipedia wird die Bedürftigkeit durchaus kontrolliert - wenn also die falschen profitieren, müssen eben die Maßstäbe, ab wann jemand als "bedürftig" gilt, entsprechend angepasst werden.
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
Benutzeravatar
Excellero
Beiträge: 971
Registriert: So 16. Nov 2014, 12:32
user title: Abgehängter AfD Wähler

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Excellero »

Ich sehe nicht weshalb man die Tafeln vermeiden sollte. Neben dem sozialen Aspekt sorgen die doch dafür, daß Lebensmittel noch an den Mann gebracht werden, die sonst weggeworfen würden. Das ist in vielerlei Hinsicht doch positiv.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Feb 2018, 15:57)

Trittbrettfahrer hin oder her, aber an der Berechtigung der Tafel an sich sollte meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Und Lebensmittelverschwendung ist nun wirklich ein Klassiker der Probleme unserer Gesellschaft. Andernfalls im Abfall gelandete Produkte bedürftigen Menschen anzubieten ist ein durchweg unterstützenswertes und lobenswertes Konzept, selbst wenn da vielleicht auch ein paar Leute hingehen, die es nicht nötig haben. Ich halte es alleine schon vom Nachhaltigkeitsgedanken her für sinnvoll, dass irgendwer diese Lebensmittel isst.

Ich seh da echt nicht den großen Haken. Eine private Organisation setzt sich erfolgreich gegen Armut ein bzw. federt die in einigen Städten sehr harsche soziale Situation ab. Ist doch super, wenn das weitgehend auch ohne Staat funktioniert. Das Argument, dass der Staat dadurch zu wenig gegen Armut tut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist das eine Zusatzleistung, die den Staat nicht aus der Verantwortung nimmt. Wenn das der Fall ist, sind daran nicht die Tafeln schuld. Die tragen ihren Teil bei.

Und laut Wikipedia wird die Bedürftigkeit durchaus kontrolliert - wenn also die falschen profitieren, müssen eben die Maßstäbe, ab wann jemand als "bedürftig" gilt, entsprechend angepasst werden.
Eben und das ist genau der Punkt. Letztendlich profitieren nur Bedürftige davon. Auf die Höhe des Transfereinkommens hat das keine Auswirkung.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Rob Schuberth
Beiträge: 66
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 10:53
user title: HIN- u. nicht WEGseher
Wohnort: im Norden

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Rob Schuberth »

Gruwe hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:28)

Hallo,

So, ich hoffe, dass ich meine Gedanken ansatzweise verständlich rüberbringen konnte...und bin auf eure Meinungen zu meiner Ansicht gespannt! Sind die Tafeln also durch Politik zu vermeiden?
Habe mir erlaubt die ellenlange Einleitung wegzukürzen und nur die Frage stehen zu lassen.

Am Bsp. der Tafeln u. insbesondere der aktuellen Maßnahme einer Tafel in Essen, den Zulauf weiterer Flüchtlinge - zum Vorteil armer Deutscher - zu unterbinden, zeigen sich m. E. zweierlei.

1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
Kleiner Tipp: Es sind bestimmt nicht unsere Rentner, die wg. ihrer kleinen Rente zur Tafel gehen, bzw. gingen.

2. Eine zunehmende Ent-Solidarisierung der Gesellschaft.
Klingt paradox, da ja Tafeln Hilfsprojekte sind, aber sie "kitten" eben nur, wo der gesellschaftliche Kitt verloren gegangen ist.

Politik (ich spreche lieber von Politikern, um das Abstrakte gegen den pers. Bezug zu ersetzen) haben also eigtl. den Auftrag zu schauen, warum muss es Tafeln geben, anstatt diese als angenehme Entlastung ihrer Haushalte gern anzunehmen (und wohl auch einzuplanen). Primär betrifft das die Kommunen.

Politiker u. Kommunen haben ergo kein, oder zumindest kaum, ein Int. daran die Tafeln abzuschaffen.

Der Aufnahme-Stop in Essen könnte endlich ein Weckruf sein und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der zunehmenden Armut in D. darstellen.

Allein mir fehlt der Glaube.

Durch die massenhafte Einwanderung kommt es in vielen Bereichen (Arbeit/Wohnen/Tafel....) zu Verdrängungsprozessen.
Essen hat uns gezeigt wer dabei auf der Strecke bleibt.
Nun gilt es sich zu entscheiden (auch die Multikulti-Pediger) ob wirklich JEDER, der es irgendwie nach D schafft und das Wort Asyl über die Lippen bringt, die gleichen Rechte haben soll, wie hier aufgewachsene und in die Sozialsysteme einzahlenden Menschen.
Ich sage nein, es muss da Einschränkungen geben dürfen.

Denn sonst wird es nur noch schlimmer werden.
Benutzeravatar
Alter Stubentiger
Beiträge: 5419
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 08:20
user title: Sozialdemokrat

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Orbiter1 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:01)

Die Tafeln konnten doch nur entstehen weil es Lebensmittel gab die sonst im Abfall gelandet wären. Start war vor 25 Jahren in Berlin. Die Dame die damit begonnen hat wurde ja in den letzten Tagen mehrfach interviewt. Soweit ich die technische Entwicklung mitbekomme (Künstliche Intelligenz, usw.) dürfte die Menge der Lebensmittel die täglich unverkauft entsorgt werden müssen deutlich abnehmen. Damit dürfte den Tafeln mehr und mehr die Grundlage entzogen werden und der Staat muß sich dieser Aufgabe annehmen.
Beschäftige dich mal mit Marketing. Zum Beispiel mit dem Grundsatz dass ein halbvolles Regal nicht verkauft. Es geht da um menschliches Verhalten und Psychologie. Menschen greifen immer zur besten Ware. Zu der Ware mit möglichst langem MHD. KI hilft da nicht weiter. Außerdem wird die KI überbewertet. Nur für Spezialaufgaben brauchbar. Überall da wo schiere Mathematik weiterhilft.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15077
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von firlefanz11 »

Rob Schuberth hat geschrieben:(26 Feb 2018, 17:27)
1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
Dazu gibt es einen super Artikel auf n-tv.de ...
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 12855.html

Sicher kriegen alle Linksgestrickten sofort wieder ihren üblichen Beissreflex bei dem Thema aber wenn selbst ein Dunya Hayali davor warnt die Betreiber der essener Tafel als Nazis zu verteufeln weil sie nach einem Anstieg des Anteils der Flüchtlinge und Zuwanderer unter den dort Auflaufenden von 35 auf bis zu 75 Prozent nicht noch mehr annehmen wollen, sollte selbst den idiologisch verblendesten Politikern klar werden, dass Omas schubsen, Schäge androhen etc. ihre "so geht das nicht" Attituden doch eher an die Migranten gerichtet sein sollten u. nicht an die Betreiber...
Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren... :rolleyes:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52579
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von JJazzGold »

Rob Schuberth hat geschrieben:(26 Feb 2018, 17:27)

Habe mir erlaubt die ellenlange Einleitung wegzukürzen und nur die Frage stehen zu lassen.

Am Bsp. der Tafeln u. insbesondere der aktuellen Maßnahme einer Tafel in Essen, den Zulauf weiterer Flüchtlinge - zum Vorteil armer Deutscher - zu unterbinden, zeigen sich m. E. zweierlei.

1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
Kleiner Tipp: Es sind bestimmt nicht unsere Rentner, die wg. ihrer kleinen Rente zur Tafel gehen, bzw. gingen.

2. Eine zunehmende Ent-Solidarisierung der Gesellschaft.
Klingt paradox, da ja Tafeln Hilfsprojekte sind, aber sie "kitten" eben nur, wo der gesellschaftliche Kitt verloren gegangen ist.

Politik (ich spreche lieber von Politikern, um das Abstrakte gegen den pers. Bezug zu ersetzen) haben also eigtl. den Auftrag zu schauen, warum muss es Tafeln geben, anstatt diese als angenehme Entlastung ihrer Haushalte gern anzunehmen (und wohl auch einzuplanen). Primär betrifft das die Kommunen.

Politiker u. Kommunen haben ergo kein, oder zumindest kaum, ein Int. daran die Tafeln abzuschaffen.

Der Aufnahme-Stop in Essen könnte endlich ein Weckruf sein und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der zunehmenden Armut in D. darstellen.

Allein mir fehlt der Glaube.

Durch die massenhafte Einwanderung kommt es in vielen Bereichen (Arbeit/Wohnen/Tafel....) zu Verdrängungsprozessen.
Essen hat uns gezeigt wer dabei auf der Strecke bleibt.
Nun gilt es sich zu entscheiden (auch die Multikulti-Pediger) ob wirklich JEDER, der es irgendwie nach D schafft und das Wort Asyl über die Lippen bringt, die gleichen Rechte haben soll, wie hier aufgewachsene und in die Sozialsysteme einzahlenden Menschen.
Ich sage nein, es muss da Einschränkungen geben dürfen.

Denn sonst wird es nur noch schlimmer werden.
Korrekt muss es lauten, “nur Essen hat gezeigt“ und auf “der Strecke geblieben“ ist auch niemand der bisherigen Kunden, der Kundenkreis wird zeitweise nur selektiv erweitert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Rob Schuberth
Beiträge: 66
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 10:53
user title: HIN- u. nicht WEGseher
Wohnort: im Norden

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Rob Schuberth »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:42)

Korrekt muss es lauten, “nur Essen hat gezeigt“ und auf “der Strecke geblieben“ ist auch niemand der bisherigen Kunden, der Kundenkreis wird zeitweise nur selektiv erweitert.

Für mich bleibt es dabei, dass Essen so etwas wie ein Anfang des Aufwachens, oder der letzte Tropfen, der ein Fass überlaufen lässt, sein könnte.

Die Aussage unserer Kanzlerin...."Bedürftiger bleibt Bedürftiger...) ist ja nicht falsch, nur wich sie damit - mal wieder - der Problemstellung aus.
Dass die Medien diesen Satz als gegen die Essener Tafel, resp. deren Entscheidung gerichtet interpretieren zeugt m. E. davon nach wessen Gusto dieses Medien schreiben.
Rob Schuberth
Beiträge: 66
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 10:53
user title: HIN- u. nicht WEGseher
Wohnort: im Norden

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Rob Schuberth »

firlefanz11 hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:24)

Dazu gibt es einen super Artikel auf n-tv.de ...
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 12855.html

Sicher kriegen alle Linksgestrickten sofort wieder ihren üblichen Beissreflex bei dem Thema aber wenn selbst ein Dunya Hayali davor warnt die Betreiber der essener Tafel als Nazis zu verteufeln weil sie nach einem Anstieg des Anteils der Flüchtlinge und Zuwanderer unter den dort Auflaufenden von 35 auf bis zu 75 Prozent nicht noch mehr annehmen wollen, sollte selbst den idiologisch verblendesten Politikern klar werden, dass Omas schubsen, Schäge androhen etc. ihre "so geht das nicht" Attituden doch eher an die Migranten gerichtet sein sollten u. nicht an die Betreiber...
Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren... :rolleyes:
Danke für den Link. :thumbup:

Diese Headline daraus sagt eigtl. alles:
"Nehmer-Gen" und fehlende "Anstellkultur"
An den Worten Dunja Hayalis hätte sich A. Merkel ein Bsp. nehmen sollen.
Rob Schuberth
Beiträge: 66
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 10:53
user title: HIN- u. nicht WEGseher
Wohnort: im Norden

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Rob Schuberth »

Ger9374 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:17)

Wer zu den Tafeln geht ,muss es oder will es.
Wer es muss tut mir leid.
Wer es will sollte das mal selbst hinterfragen!
stimmt. :thumbup:

Und dazu passt dann auch die Überschrift, unsere "neuen Mitbürger" haben eine Nimm-Kultur und sich Anstellen wollen sie nicht.
leider habe ich den Link gerade nicht parat, aber in einem m. Beiträge v. heute, ist er enthalten (könnte Focus gewesen sein).
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Dampflok94 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 Feb 2018, 15:05)Mal objektiv betrachtet. H4 richtet sich gesellschaftlich gesehen nach dem Bedarf, den das unterste Quantil der Bevölkerung hat, die ohne irgendwelche sozialen Hilfen um die Runde kommt. Dahingehend berechnet sich die Geldleistung. Zugegebenermaßen muss man dann doch Anmerken, dass übermäßiger Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum (des unteren Quantils) herausgerechnet werden können. Gleichzeitig muss man allerdings anmerken, dass H4-Empfänger ja grundsätzlich mal günstig Lebensmittel in der Tafel besorgen können. Der Vergleichsgruppe (also dem unterem Quantil das keine keine Hilfen bekommt) ist diese Möglichkeit verwehrt.
Man hat etwas als Bedarf definiert, was für alle gelten soll. Was es natürlich nicht tut. Die einen kommen damit aus und die anderen nicht. Das gilt selbst für Nichtraucher und Antialkoholiker. Da ist dann eben das Geld vor dem Monatsende zu Ende. Nun verhungert niemand. Hungern tun einige. Und hier schafft die Tafel Abhilfe.

Der einheitliche HartzIV-Satz ist ungefähr so gerecht wie es ein Einheitslohn wäre. Aber er ist fraglos praktisch und einfach. Im Gegensatz zur früheren Sozialhilfe. Aber man hat sich halt wissenschaftlich verbrämt an der untersten Variante orientiert.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Dampflok94 hat geschrieben:(01 Mar 2018, 07:56)

Man hat etwas als Bedarf definiert, was für alle gelten soll. Was es natürlich nicht tut. Die einen kommen damit aus und die anderen nicht. Das gilt selbst für Nichtraucher und Antialkoholiker. Da ist dann eben das Geld vor dem Monatsende zu Ende. Nun verhungert niemand. Hungern tun einige. Und hier schafft die Tafel Abhilfe.

Der einheitliche HartzIV-Satz ist ungefähr so gerecht wie es ein Einheitslohn wäre. Aber er ist fraglos praktisch und einfach. Im Gegensatz zur früheren Sozialhilfe. Aber man hat sich halt wissenschaftlich verbrämt an der untersten Variante orientiert.
Nun, es gibt auch Menschen, die kommen mit 2.000 € im Monat gut über die Runden und andere, die die gleiche Ausgangsbasis haben schaffen es mit 3.000 nicht. Der individuelle Umgang mit Geld oder das individuelle Konsumverhalten ist im Zusammhang mit der Grundsicherung unbedeutet. Denn natürlich wird erwartet, dass die Menschen mit dem Geld auskommen. Der größte Kostenblock, die Wohnung ist aus dem H4-Satz ja ausgenommen. Hier gibt es in den Lebenshaltungskosten ja wohl den größten Unterschied. Dem trägt der Staat Rechnung, indem er die Kosten dafür individuell übernimmt (im Gegensatz zum BGE). Individuelles Suchtverhalten muss nicht durch den Steuerzahler finanziert werden, da gibt es andere Hilfen.
Dass die Orientierung am untersten Quantil vollkommen verfassungskonform ist hat das Bundesverfassungsgericht ja schon mehrmals bestätigt. Auch Sanktionen sind verfassungskonform, da der Satz immer noch deutlich über dem Existenzminimum liegt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:18)

Auch Sanktionen sind verfassungskonform, da der Satz immer noch deutlich über dem Existenzminimum liegt.
Blödsinn. Der Hartz IV-Satz ist das Existenzminimum.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

think twice hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:21)

Blödsinn. Der Hartz IV-Satz ist das Existenzminimum.
Das soziokulturelle Existenzminimum
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
becksham
Beiträge: 4743
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 10:58
user title: Hoolady Tintling

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von becksham »

firlefanz11 hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:24)
...Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren... :rolleyes:
Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft. Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:22)

Das soziokulturelle Existenzminimum
Ja der macht ja bei uns auch Sinn. Denn es hilft einer Gesellschaft rein gar nix, wenn das Existensminimum so berechnet wird, daß der Arme überhaupt nicht mehr am sozialen Leben in diesem Staat teilnehmen kann.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:56)

Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft. Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Eben und genau dieser Eindruck wird hier mal wieder von einigen pauschal erweckt und genau diese Message, auch wenn wohl nicht gewollt, bringt diese, zu dem Bürgern die sowas geren hören wollen.
Statt mal die Kirche im Dorf zu lassen, wird bei unseren extremen linken und rechten Idioten mal wieder die Hose feucht.
Zuletzt geändert von relativ am Do 1. Mär 2018, 09:12, insgesamt 2-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:56)

Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft.
Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Ich möchte mich jetzt nicht über den Sinn der Tafel unterhalten.

Ich möchte nur darauf hinweisen, das nicht "alle" weggeschickt werden.
In Essen hat man beschlossen, erst einmal NEUE "Kunden" zu beschränken.

Und darüber und das weitere zukünftige Vorgehen macht man sich jetzt Gedanken.
Mit der Stadt, mit verschiedenen Organisationen.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
becksham
Beiträge: 4743
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 10:58
user title: Hoolady Tintling

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von becksham »

Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:01)
...Ich möchte nur darauf hinweisen, das nicht "alle" weggeschickt werden.
In Essen hat man beschlossen, erst einmal NEUE "Kunden" zu beschränken.
...
mfg
Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:06)

Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.
Auch dazu enthalte ich mich einer Meinung.

Darüber wird ja in Essen ausführlich gesprochen.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25724
Registriert: Mo 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:57)

Ja der macht ja bei uns auch Sinn. Denn es hilft einer Gesellschaft rein gar nix, wenn das Existensminimum so berechnet wird, daß der Arme überhaupt nicht mehr am sozialen Leben in diesem Staat teilnehmen kann.
eben, deswegen sollte es auch über das rein physische Existenzminimum hinaus reichen. Tafeln sind daher aus diesem Grund nicht notwendig und die Möglichkeit dort einzukaufen ist im ALG2-Satz ja nicht enthalten. Daher sind die Tafeln kein "Muss" sondern sie dienen der Budgetoptimierung. Oder wie ich oben schon mal geschrieben hat, die Vergleichsgruppe nach deren Bedarf sich ALG2 berechnet, hat i.d.R. nicht die Möglichkeit in der Tafel einzukaufen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:06)

Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.
Macht man ja nicht, sondern an Flüchtlingen und anderen rabiatenen Migranten. Für mich ist die Entscheidung in ihrer pauschalität auch nicht nachzuvollziehen, aber ich halte es für unnötig, bei einer temporären Maßnahme eines Vereines, bei der Lösung eines wohl offensichtlichen Problems, ein riesiges Fass aufzumachen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
becksham
Beiträge: 4743
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 10:58
user title: Hoolady Tintling

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von becksham »

relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:17)

Macht man ja nicht, sondern an Flüchtlingen und anderen rabiatenen Migranten. Für mich ist die Entscheidung in ihrer pauschalität auch nicht nachzuvollziehen, aber ich halte es für unnötig, bei einer temporären Maßnahme eines Vereines, bei der Lösung eines wohl offensichtlichen Problems, ein riesiges Fass aufzumachen.
Nein, es ist nicht nötig, ein Fass aufzumachen und man sollte tunlichst auch alles, was so an unsachlichen Kommentaren in der Öffentlichkeit rumgeistert, ignorieren und an einer Lösung arbeiten. Allerdings musste den Verantwortlichen auch klar sein, dass mit ihrer Entscheidung nicht alle einverstanden sind.

Grundsätzlich halte ich es aber in so einem doch reichen Land wie unserem für beschämend, dass Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:16)

eben, deswegen sollte es auch über das rein physische Existenzminimum hinaus reichen. Tafeln sind daher aus diesem Grund nicht notwendig und die Möglichkeit dort einzukaufen ist im ALG2-Satz ja nicht enthalten. Daher sind die Tafeln kein "Muss" sondern sie dienen der Budgetoptimierung. Oder wie ich oben schon mal geschrieben hat, die Vergleichsgruppe nach deren Bedarf sich ALG2 berechnet, hat i.d.R. nicht die Möglichkeit in der Tafel einzukaufen.
Sehe ich auch so, sie sind m.M. nicht dafür geeignet den Staat zu kritisieren.
Sie sind als gesellschaftlich bürgerliches Engagement zu begrüßen, da sie sowohl Bedürftigen hilft, als auch Müllberge bei Lebensmittel abmildert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:20)

Nein, es ist nicht nötig, ein Fass aufzumachen und man sollte tunlichst auch alles, was so an unsachlichen Kommentaren in der Öffentlichkeit rumgeistert, ignorieren und an einer Lösung arbeiten. Allerdings musste den Verantwortlichen auch klar sein, dass mit ihrer Entscheidung nicht alle einverstanden sind.

Grundsätzlich halte ich es aber in so einem doch reichen Land wie unserem für beschämend, dass Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.
Nunja das Menschen auch in einem reichen Land hilfe von Mitbürgern oder dem Staat brauchen, weil sie sich nicht zurechtfinden, wird man nie verhindern könnne. Deshalb ist solch ein gesellschaftliches Engagement von Bürgren für Bürger so enorm wichtig für eine Gesellschaft. Diese sozialen einrichtungen können wesentlich besser und gezielter auf die Bedürfnisse der Einzelnen reagieren als es der bürokratische Staat je könnte.
Ja dem Chef der Tafel in Essen hätte klar seien muessen was er damit auslöst, mich verwirrt seine Verwunderung darüber auch ein wenig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Eine Tafel nur für Deutsche? Ich finde das empörend. Bedürftig ist bedürftig. Dieses Gegeneinander-Ausspielen der Bedürftigen hat übrigens Methode: Denn kloppt man sich "unten" rum um die paar Brosamen, schaut man nicht nach "oben" zu den eigentlichen Ursachen des Elends. Und dagegen tut man dann auch nix, weil ja der Flüchtling an allem Übel schuld ist. Schöne einfache Welt.

Und mal generell zu den Tafeln: Ich finde das Engagement der vielen Ehrenamtlichen toll, kenne selbst Frauen sehr gut, die das machen hier bei uns. Und ich finde das Verhalten einiger großer Lebensmittelketten, die ihre übriggebliebenen Waren lieber wegschmeißen als etwas davon den Tafeln zu geben, unmöglich. Kommt ja alles vor. Die Tafeln haben es immer schwerer, überhaupt an ausreichend Lebensmittel heranzukommen. Trotzdem und mal etwas übergreifender formuliert: Eine Gesellschaft, die das Kümmern um Bedürftige Vereinen und Ehrenamtlichen überlässt, ist arm dran. Das sind eindeutig staatliche Pflichtaufgaben, niemanden so unters Existenzminimum rutschen zu lassen, dass er nur überleben kann, wenn er ein- oder zweimal die Woche bei der Tafel ansteht. Das sind keine Ehrenamtsaufgaben. Das Ganze ist ein Feigenblatt für den Staat, um eigenes mangelndes Engagement gegen Armut zu übertünchen.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Dampflok94 »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:18)Dass die Orientierung am untersten Quantil vollkommen verfassungskonform ist hat das Bundesverfassungsgericht ja schon mehrmals bestätigt. Auch Sanktionen sind verfassungskonform, da der Satz immer noch deutlich über dem Existenzminimum liegt.
Es mag ja sein, daß hier rechtlich alles in Ordnung ist. Aber bekanntlich ist nicht alles legitim was auch legal ist.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Quatschki »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:50)

Eine Tafel nur für Deutsche? Ich finde das empörend. Bedürftig ist bedürftig.
Trotzdem gibt es unterschiedliche Zuständigkeiten:
Waisenhäuser für Waisen, Frauenhäuser für Frauen,
ausländische Konsulate als erste Anlaufstelle für mittellose Ausländer des jeweiligen Landes, um gegebenenfalls deren Heimkehr zu ermöglichen oder um minderjährige Migranten ihren Erziehungsberechtigten zuzuführen

Es gibt ja auch noch die Heilsarmee, die zwar für Menschen jeglichen Glaubens offen ist, wo man aber trotzdem damit rechnen muß, als Hilfesuchender prochristliche Agitation über sich ergehen zu lassen.
Zuletzt geändert von Quatschki am Do 1. Mär 2018, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
Orwellhatterecht
Beiträge: 4580
Registriert: Mo 16. Feb 2015, 17:06

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Boracay hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:55)

Die Tafeln gibt es erst seit 1993, in der Masse erst seit 2005. Vor der Einführung von Hartz 4 gab es ja meist deutlich weniger Sozialhilfe als heute Hartz 4, trotzdem ist keiner verhungert. Ist irgendwann halt eine Mode-Erscheinung geworden, nötig hat es kein einziger der "Kunden".



Um Überhaupt bei den Tafeln "einkaufen" zu können musst du dein Bedürfnis nachweisen. So können auch nur "arme" dort hin gehen. Ansonsten würde da auch so mancher Gutverdiener "einkaufen" zum Beispiel ich.

Für die Gesundheit der "Betroffenen" haben die Tafeln einen negativen Effekt, da das gesparte Geld meist in Kippen, Bier oder Auslandsüberweisungen fliest.


Mir scheint, Du bist ein eifriger Nutzniesser der Tafeln, sonst könntest Du nicht so kompetent darüber berichten, dass es keiner der Tafel Kunden eigentlich nötig hat, sich dort mit Lebensmitteln zu versorgen. Sprichst Du da möglicherweise aus tiefen, eigenen Erfahrungen?
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Erst mal schreibe ich das es als jemand deutschen Ursprungs schon sehr traurig ist, das es in Deutschland volunteer Institutionen gibt die Lebensmittel an Menschen austeilt, die ansonsten hungern muessten. Das passt nicht zu dem Deutschland das ich kannte und nicht zu dem Deutschland das ich sehe wenn ich auf Besuch bin. Letzteres ja verstaendlich. Ich sehe keine Armut, denn meine Freunde und Left Over Familie sind alle wohlhabend ohne super reich zu sein. Einfach guter Mittelstand.

Aber wie kann es sein das man Asylanten hat die auf solche Institutionen angewiesen sind??????? Wenn man Leute aus humanitaeren Gruenden aufnimmt dann muss man auch sich um suie kuemmern und ihre Grundbeduernisse befriedigen, das heisst eine Unterkunft und genug zu essen,

Diese Tafel Freiwilligen jetzt Nazi zu nenen nur weil sie einen Strich ziehen mussten da sie nicht mehr den Bedarf erfuellen konnten und mit kulturellen Unterschieden konfrontiert wurden, fuer deren Bewaeltigung sie nicht geschult sind, ist unfair.

Freiwilligen Organisationen sind nicht dazu da die Asyl Politik der deutschen Regierung umzusetzen!
Support the Australian Republican Movement
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:50)

Eine Tafel nur für Deutsche? Ich finde das empörend. Bedürftig ist bedürftig. Dieses Gegeneinander-Ausspielen der Bedürftigen hat übrigens Methode: Denn kloppt man sich "unten" rum um die paar Brosamen, schaut man nicht nach "oben" zu den eigentlichen Ursachen des Elends. Und dagegen tut man dann auch nix, weil ja der Flüchtling an allem Übel schuld ist. Schöne einfache Welt.

Und mal generell zu den Tafeln: Ich finde das Engagement der vielen Ehrenamtlichen toll, kenne selbst Frauen sehr gut, die das machen hier bei uns. Und ich finde das Verhalten einiger großer Lebensmittelketten, die ihre übriggebliebenen Waren lieber wegschmeißen als etwas davon den Tafeln zu geben, unmöglich. Kommt ja alles vor. Die Tafeln haben es immer schwerer, überhaupt an ausreichend Lebensmittel heranzukommen. Trotzdem und mal etwas übergreifender formuliert: Eine Gesellschaft, die das Kümmern um Bedürftige Vereinen und Ehrenamtlichen überlässt, ist arm dran. Das sind eindeutig staatliche Pflichtaufgaben, niemanden so unters Existenzminimum rutschen zu lassen, dass er nur überleben kann, wenn er ein- oder zweimal die Woche bei der Tafel ansteht. Das sind keine Ehrenamtsaufgaben. Das Ganze ist ein Feigenblatt für den Staat, um eigenes mangelndes Engagement gegen Armut zu übertünchen.
Heute vor den Frühnachrichten im DLF eine ganz aufschlußreiche Einlassung eines ehemaligen Volkskammer und Bundestagsabgeordneten:

Niemand in Deutschland ist auf Tafeln angewiesen. Die staatlichen Zuwendungen reichen aus für eine bescheidene Lebensführung. Dennoch sind die Tafeln eine gute Sache, erstens, weil ansonsten noch brauchbare Lebensmittel in Abfall verwandelt würden, und zweitens, weil sie Bedürftigen ermöglichen, ihre bescheidene Lebensführung etwas auf zu bessern. Was ihnen von Herzen zu gönnen ist!

Dann sind Tafeln eine ehrenamtliche Angelegenheit, meine ich, die ihre Wohltätigkeit denen zukommen lassen können, die sie aus ihrer Wahrnehmung heraus für bedürftig halten. Unseren grundsätzlich Empörten steht es frei, persönlich ebenfalls Tafeln zu betreiben, die sie meinetwegen sogar von vornherein nur für bedürftige Zuwanderer öffnen könnten. Merkwürdig; das klingt jetzt gar nicht so abwegig wie umgekehrt... wie kommt das denn? Also, was soll der Geiz?

Wir gelangen in eine Lage, wo ganz und gar Unbeteiligte Ehrenamtlichen vorgeben wollen, wie sie ihr Ehrenamt aus zu üben haben! Selbst ist der Mann/die Frau, und schon ist die Welt in Ordnung! Was auch für unsere Kanzlerin gilt! Nur zu!
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15077
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von firlefanz11 »

becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:56)

Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft. Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Werden sie ja auch nicht. Es werden ahlt nur keine neuen dieser Herkunft angenommen... Das ist bei Schulen mit zu hohem Migrantenanteil meiner Meinung nach genauso...
Im Übrigen bezieht sich das ja nicht nur auf "Flüchtis" sondern auch auf schon länger dort Auflaufende Migranten u. Russischstämmige, die sich z. T auch nicht benehmen können...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(01 Mar 2018, 10:29)

Erst mal schreibe ich das es als jemand deutschen Ursprungs schon sehr traurig ist, das es in Deutschland volunteer Institutionen gibt die Lebensmittel an Menschen austeilt, die ansonsten hungern muessten. Das passt nicht zu dem Deutschland das ich kannte und nicht zu dem Deutschland das ich sehe wenn ich auf Besuch bin. Letzteres ja verstaendlich. Ich sehe keine Armut, denn meine Freunde und Left Over Familie sind alle wohlhabend ohne super reich zu sein. Einfach guter Mittelstand.

Aber wie kann es sein das man Asylanten hat die auf solche Institutionen angewiesen sind??????? Wenn man Leute aus humanitaeren Gruenden aufnimmt dann muss man auch sich um suie kuemmern und ihre Grundbeduernisse befriedigen, das heisst eine Unterkunft und genug zu essen,

Diese Tafel Freiwilligen jetzt Nazi zu nenen nur weil sie einen Strich ziehen mussten da sie nicht mehr den Bedarf erfuellen konnten und mit kulturellen Unterschieden konfrontiert wurden, fuer deren Bewaeltigung sie nicht geschult sind, ist unfair.

Freiwilligen Organisationen sind nicht dazu da die Asyl Politik der deutschen Regierung umzusetzen!
Keine Bange, die Grundversorgung der Menschen in Deutschland ist gesichert; aber natürlich in bescheidenem Ausmaß. Die ehrenamtlich betriebenen Tafeln bieten Leuten in dieser Lage eine Möglichkeit, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und vielleicht auch Mittel für kleine Freuden des Alltags zu erübrigen... einen Kinobesuch oder einen Espresso nebenbei. Das kann man doch jedem Menschen gönnen.

Das hier und anderswo losgebrochene Bohei der Empörung hat seinen Ursprung in einer grundsätzlichen Gesellschaftskritik. Protest ja, Ehrenamt nein. Ehrenamtliche Tafel auch nicht, denn diese Protestierer kämen ja gar nicht auf den Gedanken, sich persönlich ein zu setzen. Dafür ist der Staat da. So etwas kommt von so etwas!
Benutzeravatar
H2O
Moderator
Beiträge: 46989
Registriert: So 13. Sep 2015, 13:49
Wohnort: Zachodniopomorze

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von H2O »

firlefanz11 hat geschrieben:(01 Mar 2018, 10:50)

Werden sie ja auch nicht. Es werden ahlt nur keine neuen dieser Herkunft angenommen... Das ist bei Schulen mit zu hohem Migrantenanteil meiner Meinung nach genauso...
Im Übrigen bezieht sich das ja nicht nur auf "Flüchtis" sondern auch auf schon länger dort Auflaufende Migranten u. Russischstämmige, die sich z. T auch nicht benehmen können...
Diese Präzisierung ist schon besonders wichtig: Es werden keine neuen ausländischen Bewerber angenommen, weil deutsche Nutzer vergrault werden. Die schon zugelassenen 75% Ausländeranteil werden ja nicht weg geschickt. Schon dieser Anteil erscheint doch merkwürdig.
Sind deutsche Hilfsempfänger nicht so bedürftig, und zuvor waren sie das schon?
Humelix33
Beiträge: 420
Registriert: So 28. Mai 2017, 21:37

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Humelix33 »

Es zeigt sich bei den Tafeln deutlich, das scheinbar der Regelsatz bei den Sozialleistungen zu niedrig ist. Da gilt es anzusetzen.

Alles Andere sind Begleiterscheinungen, und aufgrund des Vorfalls in Essen, sollte die Regierung lieber die eben erwähnten Regelsätze erhöhen, und sich nicht als Mahner aufspielen, wenn die Tafeln mit den Spenden nicht mehr zurechtkommen, sonst gibt es bald ganz andere Probleme.

Ist auch immer eines meiner Argumente bzgl. der Asylkritik, solange wir Tafeln haben müssen, können wir eigentlich auch keine weiteren Leute aufnehmen, temporär schützen, etc., in unserem hochgelobten Land. Genau dort wird nachher der klassische Verteilungskampf stattfinden, zwischen den Kulturen, und das wird sich auch auf die Politik auswirken. Bevor sich die etablierten Politiker hier um Kopf und Kragen reden, wie erwähnt, Leistungen anheben.

Jede Tafel ist Eine zuviel, in der heutigen Zeit, und man sollte froh sein, das es sie gibt.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:34)

Ich kenne die Tafel als neue Erscheinung. So lange gibt es die doch noch gar nicht. Die Frage ist also warum man sie früher nicht benötigte und warum man sie heute benötigt?
Tafel ist die Bezeichnung für gemeinnützige Hilfsorganisationen, die Lebensmittel, welche im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet werden würden, an Bedürftige verteilen oder gegen geringes Entgelt abgeben. In Deutschland sind ein Drittel davon Kinder und Jugendliche. Hier sind Tafeln seit 1993 aktiv
https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_(Organisation)

1993 ist jetzt für welchen Betrachtungszeitraum nicht lange her?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Ich finde es zynisch, wenn hier einzelne User versuchen, allen zu verklickern, dass die Tafel-Versorgung eigentlich nur ne Art Zubrot für die Menschen sei. Denn eigentlich könnten die von den Sozialleistungen doch ganz gut leben, meinen diese Leute. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Ich sehe hier sehr viele Menschen (zum Beispiel Rentner, allein erziehende Mütter mit mehreren Kindern, langzeitarbeitslose Singles), die ohne ihre Tafelbesuche ein- bis zweimal pro Woche nicht über die Runden kämen. Und nicht deshalb, weil sie vielleicht Alk und Zigaretten von ihren paar Kröten kaufen. Was ist das nur für eine inhumane arrogante Sichtweise. Aber klar: Die Augen vor Armut in diesem reichen Deutschland zu verschließen, gehört zur bürgerlichen Lebenslüge dazu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Solche Äußerungen müssen auf die Betroffenen wie Hohn wirken. Und nochmal: Die Tafeln (so engagiert sie auch arbeiten) sind das soziale Feigenblatt für nicht erledigte Hausaufgaben des Staates, sprich eine wirksame Armutsbekämpfung.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Polibu

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 11:56)

https://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_(Organisation)

1993 ist jetzt für welchen Betrachtungszeitraum nicht lange her?
25 Jahre ist nicht lange.
Polibu

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Selina hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:11)

Ich finde es zynisch, wenn hier einzelne User versuchen, allen zu verklickern, dass die Tafel-Versorgung eigentlich nur ne Art Zubrot für die Menschen sei. Denn eigentlich könnten die von den Sozialleistungen doch ganz gut leben, meinen diese Leute. Sorry, aber das ist Schwachsinn. Ich sehe hier sehr viele Menschen (zum Beispiel Rentner, allein erziehende Mütter mit mehreren Kindern, langzeitarbeitslose Singles), die ohne ihre Tafelbesuche ein- bis zweimal pro Woche nicht über die Runden kämen. Und nicht deshalb, weil sie vielleicht Alk und Zigaretten von ihren paar Kröten kaufen. Was ist das nur für eine inhumane arrogante Sichtweise. Aber klar: Die Augen vor Armut in diesem reichen Deutschland zu verschließen, gehört zur bürgerlichen Lebenslüge dazu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Solche Äußerungen müssen auf die Betroffenen wie Hohn wirken. Und nochmal: Die Tafeln (so engagiert sie auch arbeiten) sind das soziale Feigenblatt für nicht erledigte Hausaufgaben des Staates, sprich eine wirksame Armutsbekämpfung.
Was genau bedeutet denn nicht über die Runden kommen?
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:30)

25 Jahre ist nicht lange.
In welchem Betrachtungszeitraum? Urknall? Erdgeschichtlich?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Polibu

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:53)

In welchem Betrachtungszeitraum? Urknall? Erdgeschichtlich?
Meinetwegen ab dem Wirtschaftswunder.
Benutzeravatar
Alexyessin
Ehrenpräsident
Beiträge: 91425
Registriert: Do 17. Nov 2011, 22:16
user title: Phönix
Wohnort: wo´s Herzal is

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:54)

Meinetwegen ab dem Wirtschaftswunder.
Warum? Welchen Grund gibt es für dich diesen Zeitraum zu wählen?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
Mia glangt das i woas das i kennt wenn i woin dadat
Polibu

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(01 Mar 2018, 12:55)

Warum? Welchen Grund gibt es für dich diesen Zeitraum zu wählen?
Weil die Tafeln in der Zeit nicht notwendig waren.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38272
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Humelix33 hat geschrieben:(01 Mar 2018, 11:52)

Es zeigt sich bei den Tafeln deutlich, das scheinbar der Regelsatz bei den Sozialleistungen zu niedrig ist. Da gilt es anzusetzen.

Alles Andere sind Begleiterscheinungen, und aufgrund des Vorfalls in Essen, sollte die Regierung lieber die eben erwähnten Regelsätze erhöhen, und sich nicht als Mahner aufspielen, wenn die Tafeln mit den Spenden nicht mehr zurechtkommen, sonst gibt es bald ganz andere Probleme.

Ist auch immer eines meiner Argumente bzgl. der Asylkritik, solange wir Tafeln haben müssen, können wir eigentlich auch keine weiteren Leute aufnehmen, temporär schützen, etc., in unserem hochgelobten Land. Genau dort wird nachher der klassische Verteilungskampf stattfinden, zwischen den Kulturen, und das wird sich auch auf die Politik auswirken. Bevor sich die etablierten Politiker hier um Kopf und Kragen reden, wie erwähnt, Leistungen anheben.

Jede Tafel ist Eine zuviel, in der heutigen Zeit, und man sollte froh sein, das es sie gibt.
Du meinst wenn die Regelsätze erhöht werden, würde die Tafeln nicht mehr aufgesucht werden? Ich glaube da täuscht du dich gewaltig.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Antworten