Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Orwellhatterecht
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Orwellhatterecht »

Selina hat geschrieben:(02 Mar 2018, 16:40)

Richtig. Allerdings ist es auch bekannt, dass mit Schröders Agenda2010 - nach Absprache und ideologischer Übereinkunft mit Blair - die Neoliberalisierung der SPD begann. Damit verlor die SPD viele tausende Mitglieder. Führende Köpfe der SPD kennen den Zusammenhang schon sehr lange, ihr Einfluss in den Gremien wurde allerdings immer schwächer. Bis er ganz verschwand. Mir wäre eine wieder stärker werdende SPD, eine, die wirklich wieder sozialdemokratisch wird, auch lieber. Kannste mir glauben ;)

Das ist genau der Punkt. Und weil sich die heutige SPD bislang nur weniger als halbherzig von diesem grössten Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik distanziert, die einstige Initiatoren sind noch immer gern gesehene Gäste auf den SPD Parteitagen, niemand musste deswegen die Partei bisher verlassen, Wolfgang Clement tat es aus eigenem Antrieb freiwillig, sind ihr sowohl die Mitglieder als auch die Wähler abhanden gekommen. Das ist schade für die alte SPD, die sich immerhin über die 12 Jahre Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nazis retten konnten und nun vor dem Dilemma stehen, bei einem "....weiter so", bald an der 5 % Hürde zu scheitern!
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(04 Mar 2018, 11:29)

Das ist genau der Punkt. Und weil sich die heutige SPD bislang nur weniger als halbherzig von diesem grössten Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik distanziert, die einstige Initiatoren sind noch immer gern gesehene Gäste auf den SPD Parteitagen, niemand musste deswegen die Partei bisher verlassen, Wolfgang Clement tat es aus eigenem Antrieb freiwillig, sind ihr sowohl die Mitglieder als auch die Wähler abhanden gekommen. Das ist schade für die alte SPD, die sich immerhin über die 12 Jahre Ausgrenzung und Verfolgung durch die Nazis retten konnten und nun vor dem Dilemma stehen, bei einem "....weiter so", bald an der 5 % Hürde zu scheitern!
Richtig. Und dieses allmähliche Sterben der Sozialdemokratie ist nichts, was sich ein halbwegs vernünftiger Mensch wünschen kann oder sollte. Ist auch gleich Thema auf Phönix im Internationalen Frühschoppen.
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Boracay
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Boracay »

Orwellhatterecht hat geschrieben: Das ist genau der Punkt. Und weil sich die heutige SPD bislang nur weniger als halbherzig von diesem grössten Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik distanziert
Das war kein Abbau sondern mit 6 zusätzlichen Milliarden ein Aufbau, von dem vor allem die ärmsten profitiert haben.

Die damalige Arbeitslosenhilfe war ein gigantisches Verbrechen das Millionen in Armut verharren lies. Einmal im Leben arbeiten, danach nie wieder.

Und Flüchtlingen im Monat 1050€ pro Kopf ohne Gegenleistung zahlen zu wollen wie deine Partei ist Millionenfacher Massenmord. Wer mit solch abartigen Versprechen Leute übers Mittelmeer lockt hat einen Dachschaden oder will den Tod von Millionen.
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:30)

Das war kein Abbau sondern mit 6 zusätzlichen Milliarden ein Aufbau, von dem vor allem die ärmsten profitiert haben.

Die damalige Arbeitslosenhilfe war ein gigantisches Verbrechen das Millionen in Armut verharren lies. Einmal im Leben arbeiten, danach nie wieder.
Nein, damit wurde auch in Deutschland working poor eingeführt, einer der größten Niedriglohnsektoren Europas. Und ja, die Arbeitslosenzahlen wurden mit Schröders neoliberalem Projekt zwar halbiert, aber eben zum Preis von noch mehr Armut, nur eben auf arbeitende Weise. Das ist noch unmoralischer, als gar keine Arbeit zu schaffen: Leute in Jobs zu zwingen auf Gedeih und Verderb, von denen man nicht leben kann. Die Leute müssen bei der Behörde aufstocken. Das ist ein Rückschritt und kein Fortschritt.
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BlueMonday
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von BlueMonday »

Ja, dieses mutwillige kontrafaktische Gerede von Sozialabbau grenzt schon an Volkverhetzung. Allein sich mal die antilige Größe des Sozialhaushalts anschauen...

Und hier das "Nadelöhr", durch das einer der reichsten Menschen auf diesem Erdball geht: https://www.gatesfoundation.org/de/
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Boracay »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:40)
Nein, damit wurde auch in Deutschland working poor eingeführt, einer der größten Niedriglohnsektoren Europas.
Die Einführung des ALG2 hat mit 2 Jahren Verzögerung den Niedriglohn sinken lassen. Seit 2007 sinkt der Anteil der Niedriglohnbezieher trotz massiver Zuwanderung und einer Verdoppelung der Studentenzahlen (alles Niedriglohnbezieher).
Und ja, die Arbeitslosenzahlen wurden mit Schröders neoliberalem Projekt zwar halbiert, aber eben zum Preis von noch mehr Armut, nur eben auf arbeitende Weise.
Die Armut ist auf dem Papier durch massive Zuwanderung, deutlich mehr Rentern und viel mehr Studenten zwar auf dem Papier minimal angestiegen, für Deutsche Arbeitskräfte aber drastisch gesunken.
Die Leute müssen bei der Behörde aufstocken. Das ist ein Rückschritt und kein Fortschritt.
Singles die Vollzeit Arbeiten gehören nicht zu den Aufstockern, das ist auch gar nicht möglich. Sondern Alleinerziehende in Teilzeit oder sehr große Familien. Was ist deine Forderung? Stundenlohn verfünzigrfachen damit man auch mit einer 3h Woche durch kommt ohne Aufstocken?
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Dampflok94
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Dampflok94 »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:30)
Die damalige Arbeitslosenhilfe war ein gigantisches Verbrechen das Millionen in Armut verharren lies. Einmal im Leben arbeiten, danach nie wieder.
Wenn es überhaupt ein Verbrechen gab, dann die Abschaffung über Nacht der AlHi. Die war eine sehr gute und brauchbare Sozialleistung. Und unter anderem deswegen war die Agenda 2010 eben ein massiver Sozialabbau.
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jorikke
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von jorikke »

Ich bin Rentner. Mir geht es gut. Morgen hole ich mein neues Auto ab. Wir haben eine kleine Wohnung an einen alleinstehenden "Penner" vermietet. Ich darf das mal so sagen, ist mein Kumpel. Der Bursche ist bienenfleißig und arbeitet seit 17 Jahren in einer beschützenden Werkstatt, zum Mindestlohn. Gestern habe ich ihm erzählt, der Staat zahlt mit 5000,- Prämie für meine alte Möhre. Er hat mich groß angekuckt und ganz blauäugig nachgefragt: Der Staat, von was zahlt der das? ..und gleich selber geantwortet: Vom Steueraufkommen, auch von meinen Steuern. Ich arme Sau muss dir, der du mindesten das vierfache Einkommen hast, dein neues Auto finanzieren?
...und dann noch, blinzelnd, schämst du dich nicht?
Weshalb diese Geschichte?
Denk mal darüber nach, wie viele Menschen die Vollzeit arbeiten und im Einkommen unter dem Strich kaum über HIV liegen, sich fühlen müssen, wenn sie mit ihren Abgaben eine Erhöhung der Einkommen derer mitfinanzieren müssen, die dafür kaum einen Finger krumm machen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Misterfritz »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:54)Was ist deine Forderung? Stundenlohn verfünzigrfachen damit man auch mit einer 3h Woche durch kommt ohne Aufstocken?
Gebongt, nehme ich :D
Gut, ich würde auch 10 Stunden in der Woche arbeiten :p
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Boracay »

Dampflok94 hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:54)

Wenn es überhaupt ein Verbrechen gab, dann die Abschaffung über Nacht der AlHi. Die war eine sehr gute und brauchbare Sozialleistung.
Es war keine brauchbare Sozialleistung sondern ein Verbrechen. Ganze Regionen kassierten ohne irgendeine Lust irgendwas zu tun. So ein krankes System haben sonst nur arabische Ölstaaten wo die Mehrheit der Bevölkerung rum gammelt und verblödet.
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 12:54)

Singles die Vollzeit Arbeiten gehören nicht zu den Aufstockern, das ist auch gar nicht möglich. Sondern Alleinerziehende in Teilzeit oder sehr große Familien. Was ist deine Forderung? Stundenlohn verfünzigrfachen damit man auch mit einer 3h Woche durch kommt ohne Aufstocken?
Die Aufstockerei zieht sich durch alle Schichten, betroffen sind nicht nur Leute, die freiwillig Teilzeit arbeiten, sondern solche, die immer nur Teilzeit-Jobs finden, vor allem im Osten. Warum? Weil die Unternehmen aus Gewinn-Geilheit Lohnkosten sparen wollen und sich sagen: "Das kann der Staat machen, den Rest oben drauf zu legen". Die Leute arbeiten sozusagen zwangsweise Teilzeit, obwohl sie unbedingt Vollzeit arbeiten wollen. Und genau das muss sich ändern. Gebraucht werden unbefristete Vollzeitjobs. Jobs, die eine Familien- und Lebensplanung überhaupt erst einmal ermöglichen. Und die Schluss machen mit der permanenten Verunsicherung ganzer Schichten von jungen und mittelalten Leuten. Verunsicherung und Existenzangst treiben sie in die Hände dieser Rechtspopulisten, die wiederum ihre Sündenbockpolitik (Flüchtlinge an allem schuld) betreiben. Diese Existenzangst ist einer von mehreren Gründen, warum die Blaunen im Moment so viel Zulauf erleben.
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odiug

Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von odiug »

Ich möchte mal darauf hinweisen, dass die geehrten User bitte etwas näher am Thema bleiben sollten.
Ich weiß, es verleitet abzuschweifen ... dennoch bitte bitte bitte ... sonst muss ich wieder ran und ich mag nicht :(
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:07)

Die Aufstockerei zieht sich durch alle Schichten, betroffen sind nicht nur Leute, die freiwillig Teilzeit arbeiten, sondern solche, die immer nur Teilzeit-Jobs finden, vor allem im Osten. Warum? Weil die Unternehmen aus Gewinn-Geilheit Lohnkosten sparen wollen und sich sagen: "Das kann der Staat machen, den Rest oben drauf zu legen". Die Leute arbeiten sozusagen zwangsweise Teilzeit, obwohl sie unbedingt Vollzeit arbeiten wollen. Und genau das muss sich ändern. Gebraucht werden unbefristete Vollzeitjobs. Jobs, die eine Familien- und Lebensplanung überhaupt erst einmal ermöglichen. Und die Schluss machen mit der permanenten Verunsicherung ganzer Schichten von jungen und mittelalten Leuten. Verunsicherung und Existenzangst treiben sie in die Hände dieser Rechtspopulisten, die wiederum ihre Sündenbockpolitik (Flüchtlinge an allem schuld) betreiben. Diese Existenzangst ist einer von mehreren Gründen, warum die Blaunen im Moment so viel Zulauf erleben.
Du wirst mir jetzt aber erklären, warum 2 mal Teilzeit den Arbeitgeber Geld spart im Vergleich zu einmal Vollzeit, bitte.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Dampflok94 »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:04)

Es war keine brauchbare Sozialleistung sondern ein Verbrechen. Ganze Regionen kassierten ohne irgendeine Lust irgendwas zu tun. So ein krankes System haben sonst nur arabische Ölstaaten wo die Mehrheit der Bevölkerung rum gammelt und verblödet.
Na klar doch. Mit der AlHi war der Weg zum Millionär nicht mehr weit. :x
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:10)

Du wirst mir jetzt aber erklären, warum 2 mal Teilzeit den Arbeitgeber Geld spart im Vergleich zu einmal Vollzeit, bitte.
Macht er ja nicht, der Herr Arbeitgeber, also zwei Teilzeit-Leute einstellen, anstatt eine Vollzeitstelle zu schaffen bzw. zu erhalten. Nein, er stellt nur eine Teilzeitkraft ein, die auf der früheren Vollzeitstelle dasselbe Pensum malochen muss wie früher der Vollzeitler. Das ist ja das Perfide. Die schlecht bezahlten Leiharbeiter, Saisonkräfte und Teilzeit-Arbeiter machen dasselbe für viel weniger Knete, was früher von Vollzeit-Leuten gemacht wurde. Haben aber nur nen Shit-Hungerlohn, den sie dann aufstocken müssen. Verkehrte Welt, von der nur eine Seite was davon hat: Die Unternehmensseite.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

odiug hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:08)

Ich möchte mal darauf hinweisen, dass die geehrten User bitte etwas näher am Thema bleiben sollten.
Ich weiß, es verleitet abzuschweifen ... dennoch bitte bitte bitte ... sonst muss ich wieder ran und ich mag nicht :(
Ja, sorry, hast ja recht ;)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:15)

Das ist ja das Perfide. Die schlecht bezahlten Leiharbeiter, Saisonkräfte und Teilzeit-Arbeiter machen dasselbe für viel weniger Knete, was früher von Vollzeit-Leuten gemacht wurde. .
und was haben die Vollzeit-Leute dann vorher gemacht, wenn das ein Teilzeitarbeiter schafft. In der Nase gebohrt?
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:30)

und was haben die Vollzeit-Leute dann vorher gemacht, wenn das ein Teilzeitarbeiter schafft. In der Nase gebohrt?
Sorry, odiug, nur diese Antwort noch:

Nee, die haben (im Schnitt) normal gearbeitet, mit allen Pausen, mit genügend Zeit für die Reproduktion ihrer Arbeitskraft, mit allen Zuschlägen und allen arbeitsrechtlichen Vorteilen. Die befristeten Niedriglöhner (oft Teilzeit) haben nichts von alledem, nur die billige, schlecht bezahlte Maloche. Die soziale Markwirtschaft verwandelte sich wieder inne Art Manchester-Kapitalismus. Drei Schritte zurück quasi. Das kann ja nun wirklich niemand toll finden. Ich räume aber ein: Diese Prozesse vollziehen sich deutlicher und krasser im Osten, im Westen offenbar nicht ganz so heftig.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Vorsitzende der Tafeln in Deutschland, Jochen Brühl, verwahrt sich in der Tafel-Debatte strikt gegen die Kritik von Kanzlerin Angela Merkel und fordert sie auf, sich vor die Tafeln, ihre Arbeit und die ehrenamtlichen Helfer zu stellen. Im Interview mit unserer Redaktion sagte Brühl: „Wir lassen uns nicht von der Kanzlerin rügen, denn die aktuelle Entwicklung ist eine Konsequenz ihrer Politik.“
https://www.noz.de/deutschland-welt/pol ... &0&1027651

Richtig so :thumbup: Merkel sollte mal die Folgen ihrer eigenen, fehlerhaften Politik überdenken, ehe sie diejenigen rügt, die den ganzen Mist ausbaden müssen und die versuchen, das beste aus der Misere zu machen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:35)

Sorry, odiug, nur diese Antwort noch:

Nee, die haben (im Schnitt) normal gearbeitet, mit allen Pausen, mit genügend Zeit für die Reproduktion ihrer Arbeitskraft, mit allen Zuschlägen und allen arbeitsrechtlichen Vorteilen.
erstmal, ich bin nicht odiug. Und zweitens. Warum sollte jemand der Teilzeit arbeitet nicht genügend "Zeit für die Reproduktion seiner Arbeitskraft" haben"
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:39)

erstmal, ich bin nicht odiug. Und zweitens. Warum sollte jemand der Teilzeit arbeitet nicht genügend "Zeit für die Reproduktion seiner Arbeitskraft" haben"
Ich weiß, dass du nicht odiug bist. Ich wandte mich aber trotzdem an ihn, bevor ich dir antwortete, weil er uns auf OT aufmerksam gemacht hatte... zurecht ;)

Das, was die Niedriglöhner (unter ihnen viele Teilzeitler) an "Freizeit" (Ironie) haben, verbringen sie in einem zweiten Job oder in den Schlangen im Jobcenter, wo sie aufstocken müssen und dort fast denselben entwürdigenden, käfte- und zeitraubenden Mechanismen unterworfen sind wie die Langzeitarbeitslosen. Sind aber eigentlich alles bekannte Fakten.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:44)

Ich weiß, dass du nicht odiug bist. Ich wandte mich aber trotzdem an ihn, bevor ich dir antwortete, weil er uns auf OT aufmerksam gemacht hatte... zurecht ;)

Das, was die Niedriglöhner (unter ihnen viele Teilzeitler) an "Freizeit" (Ironie) haben, verbringen sie in einem zweiten Job oder in den Schlangen im Jobcenter, wo sie aufstocken müssen und dort fast denselben entwürdigenden, käfte- und zeitraubenden Mechanismen unterworfen sind wie die Langzeitarbeitslosen. Sind aber eigentlich alles bekannte Fakten.
Was sind bekannte Fakten? Das hätte ich schon gerne mal ein bisschen genauer.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:46)

Was sind bekannte Fakten? Das hätte ich schon gerne mal ein bisschen genauer.
Es gibt Statistiken zum Niedriglohnbereich in Europa und in Deutschland und es gibt medizinische und psychologische Erkenntnisse, wonach dieser Stress, in zwei und manchmal sogar drei Jobs arbeiten zu müssen, um halbwegs über die Runden zu kommen, die Betreffenden krank macht auf Dauer. Dieses Niedriglohn-Malochen plus Aufstocken-Müssen ist einfach unmenschlich, macht krank und gehört abgeschafft. Weiß aber jeder. Hab ich vor längerer Zeit auch alles schon mal verlinkt. Alles andere in den entsprechenden Threads. Ahoi :)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:51)

Es gibt Statistiken zum Niedriglohnbereich in Europa und in Deutschland und es gibt medizinische und psychologische Erkenntnisse, wonach dieser Stress, in zwei und manchmal sogar drei Jobs arbeiten zu müssen, um halbwegs über die Runden zu kommen, die Betreffenden krank macht auf Dauer. Dieses Niedriglohn-Malochen plus Aufstocken-Müssen ist einfach unmenschlich, macht krank und gehört abgeschafft. Weiß aber jeder. Hab ich vor längerer Zeit auch alles schon mal verlinkt. Alles andere in den entsprechenden Threads. Ahoi :)
in welchen Threads? Verlink das doch mal, dann brauchen wir hier nicht themenfremd rumdiskutieren.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Teeernte »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:55)

in welchen Threads? Verlink das doch mal, dann brauchen wir hier nicht themenfremd rumdiskutieren.
Es ist GENAU der von Selina genannte BEREICH - DIE Leute - die ARBEITEN WOLLEN - und ZUSÄ'TZLICH vom Staat mit allerlei Bürokratie gepiesackt (und gegenüber denen die nicht wollen) ....wenig gefördert werden.

Früh morgens um 5 Uhr die Zeitung austragen....(die ANREISE NICHT vergütet/berechnet bekommen)...danach bis 18 Uhr Regale einräumen ...und dann Büros saubermachen.

(Überstunden werden ERWARTET - und NICHT vergütet.)


"Zweit und Drittjob" auf (VOLLE) Steuerkarte.... um beim Amt dann ....die Steuern zurückerbetteln müssen - weil das Geld nicht reicht.... da "Nebenjob" >> nicht mal (mit Anspruch....Krankenkarte) Sozialversichert.

Rund um die Uhr ARBEIT als NEBENJOB - es wird aber nicht als EIN JOB Zusammengerechnet/GEWERTET/ANERKANNT.

Die Person muss trotz Arbeit noch beim Amt BETTELN/...Ähmmmm >> Ansprüche bearbeiten lassen...!
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(04 Mar 2018, 13:55)

in welchen Threads? Verlink das doch mal, dann brauchen wir hier nicht themenfremd rumdiskutieren.
https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... ive1#Link6
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Das ist kein Thread hier.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Milady de Winter »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(04 Mar 2018, 11:12)

Der Kommentar ist vor allen Dingen treffend, sehr treffend sogar, er trifft exakt genau ins Schwarze !
Für mich strotzt er vor plumper Polemik und Subjektivität. Aber die Geschmäcker sind verschieden, hatten wir schon.
- When he called me evil I just laughed -
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von jorikke »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 15:33)

Mal angenommen deine schwachsinnige Ergüsse entsprächen der Wahrheit (was Blödsinn ist den 90% arbeiten freiwillig in Teilzeit). Was genau wäre hier der Vorschlag? Teilzeit verbieten und 90% derer bestrafen die gerne dort arbeiten? Recht auf Vollzeit einführen und damit jedes kleine Unternehmen ruinieren? Was soll der kranke Mist den du hier ablässt?

Der Sozialismus hat Ossiland dahin gebracht wo es jetzt ist - der Retter soll der Sozialismus sein? Ziehe doch weg aus Dunkeldeutschland, hier im Süden gibt es extremen Arbeitskräftemangel, keine Zeitarbeit und auch keine Teilzeit (es gibt leider viel viel zu wenig Teilzeitjobs, viel weniger als die Nachfrage wäre) wenn man nicht will.

Deine ganzen Behauptungen sind eine Sammlung von Lügen und völlig absurden Unterstellungen.
Es sind keine Lügen.
Das würde Kenntnis der Unwahrheit voraus setzen.
Es ist schlimmer.
Ich vermute sie glaubt das alles.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Danke für den Link. Ein Zitat daraus, was meine Angaben oben bestätigt, denn ich hatte sehr wohl eingeräumt (siehe obige Beiträge von mir), dass das Geschilderte besonders krass im Osten zutage tritt:

Für die meisten Teilzeitbeschäftigten ist eine Tätigkeit mit einer geringen Wochenstundenzahl weder eindeutig Wunsch noch Notlösung, sondern Ausdruck familiärer oder persönlicher Verpflichtungen: Über 50% aller Teilzeitkräfte gehen einer solchen Tätigkeit hauptsächlich wegen familiärer Verpflichtungen nach. In den neuen Ländern sind jedoch Unterschiede festzustellen. Für 64% der Teilzeiterwerbstätigen dort ist die Teilzeitarbeit offenbar eine Notlösung, da sie keine Vollzeitstelle gefunden haben.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

Boracay hat geschrieben:(04 Mar 2018, 15:33)

... deine schwachsinnige Ergüsse ...eine Sammlung von Lügen und völlig absurden Unterstellungen.
Solche ad-personam-Beschimpfungen wirst du bei mir nicht finden. Dein Hass und deine Frustration müssen schon ziemlich groß sein, wenn du solch einen harmlosen Gedankenaustausch mit gegensätzlichen Positionen nicht aushalten kannst. Und noch etwas: Nicht ein einziger Satz von mir ist eine Lüge, das hab ich in meinem Alter nicht mehr nötig. Sind alles Erfahrungen und Kenntnisse.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

jorikke hat geschrieben:(04 Mar 2018, 15:36)

Es sind keine Lügen.
Das würde Kenntnis der Unwahrheit voraus setzen.
Es ist schlimmer.
Ich vermute sie glaubt das alles.
Natürlich sind es keine Lügen. Die Userin lebt nämlich nicht im Speckgürtel Deutschlands, sondern dort, wo Niedriglohn und Zeitarbeit an der Tagesordnung sind, im Osten. Genau wie in vielen Ballungsgebieten Westdeutschlands auch.
Deutschland besteht nunmal nicht nur aus Bayern und Baden-Wuerttemberg, wo es anscheinend mehr Arbeitsplätze als Einwohner gibt.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(04 Mar 2018, 16:37)

Danke für den Link. Ein Zitat daraus, was meine Angaben oben bestätigt, denn ich hatte sehr wohl eingeräumt (siehe obige Beiträge von mir), dass das Geschilderte besonders krass im Osten zutage tritt:

Für die meisten Teilzeitbeschäftigten ist eine Tätigkeit mit einer geringen Wochenstundenzahl weder eindeutig Wunsch noch Notlösung, sondern Ausdruck familiärer oder persönlicher Verpflichtungen: Über 50% aller Teilzeitkräfte gehen einer solchen Tätigkeit hauptsächlich wegen familiärer Verpflichtungen nach. In den neuen Ländern sind jedoch Unterschiede festzustellen. Für 64% der Teilzeiterwerbstätigen dort ist die Teilzeitarbeit offenbar eine Notlösung, da sie keine Vollzeitstelle gefunden haben.
Naja, die Studie ist wahrscheinlich auch eine Lüge und bösartige Unterstellung von linksextremen Schwachkoepfen erstellt.. :rolleyes:
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Selina
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(04 Mar 2018, 17:48)

Naja, die Studie ist wahrscheinlich auch eine Lüge und bösartige Unterstellung von linksextremen Schwachkoepfen erstellt.. :rolleyes:
:D

Sicher doch.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(04 Mar 2018, 17:46)

Natürlich sind es keine Lügen. Die Userin lebt nämlich nicht im Speckgürtel Deutschlands, sondern dort, wo Niedriglohn und Zeitarbeit an der Tagesordnung sind, im Osten. Genau wie in vielen Ballungsgebieten Westdeutschlands auch.
Deutschland besteht nunmal nicht nur aus Bayern und Baden-Wuerttemberg, wo es anscheinend mehr Arbeitsplätze als Einwohner gibt.
Du sagst es. Prekäre Arbeit ist in jeglicher Form im Osten (und auch in westlichen Problemgebieten) an der Tagesordnung: Leiharbeit, Teilzeitarbeit, billige Hilfsjobs. Und diesen Niedriglohn-Zirkus machen die Leute nicht aus Dumdideldei mit, sondern weil sie müssen, weil sie gezwungen sind dazu.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

ich war jetzt 2 Tage nicht involviert...
Und kann nur sehen, was mein Co-Mod zu tun hatte.

Somit...Schnitt...hier.

Wenn weiterhin rumgespamt wird, das Threadthema umfunktioniert wird...
erfolgen ab jetzt...weitere ...harte...Maßnahmen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Wähler »

Niedriglöhner oberhalb von Hartz-IV gehören nicht zu den größeren Gruppen unter den Tafelbesuchern:
https://deutsch.rt.com/inland/65536-25- ... ft-tafeln/
RTDeutsch 22. Februar 2018 25 Jahre Armenspeisung in Deutschland – Das Geschäft mit den Tafeln
"Heute betreiben 937 Tafeln rund 2.100 Essensausgabestellen, die zusammen etwa 1,5 Millionen Bedürftige versorgen – Tendenz steigend. Vor allem die Zahl der Rentner und Kinder wächst, warnt der Dachverband. Beide Gruppen stellten inzwischen je ein Viertel der Tafelgänger. Viele der Eltern, die das Angebot nutzten, seien alleinerziehend, heißt es."
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Skull »

Guten Abend Realist2014,

willkommen zurück nach der Sperrung.


Ich werde es zukünftig nicht mehr dulden, jeden Strang mit den gleichen Textbausteinen zu (zer) stören.

Daher sind Deine Beiträge HIER...umgehend in die Ablage gewandert.

Es gibt Thread THEMEN.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Wähler »

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-aufnahme
Zeit 11. März 2018 Essen: Tafel
Von der Stadt hieß es, käme es künftig erneut zu Engpässen, sollten besonders Alleinerziehende, Familien mit minderjährigen Kindern sowie Seniorinnen und Senioren – egal welcher Herkunft – bevorzugt aufgenommen werden. Darüber hinaus wird die Essener Tafel ihre Kernzielgruppe demnach um über 50-jährige Bezieher von Arbeitslosengeld oder Hartz IV erweitern.
Die zukünftige Konzentration auf Familien mit Kindern und Senioren ist sinnvoll vor dem Hintergrund, dass viele Flüchtlinge allein hierher gekommen und zwischen 21 und 25 Jahre alt sind.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

Wähler hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:27)

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... r-aufnahme
Zeit 11. März 2018 Essen: Tafel

Die zukünftige Konzentration auf Familien mit Kindern und Senioren ist sinnvoll vor dem Hintergrund, dass viele Flüchtlinge allein hierher gekommen und zwischen 21 und 25 Jahre alt sind.
Man muss einfach im nachhinein konstatieren, warum solche , oder ähnliche Maßnahmen nicht hätten sofort ergriffen werden können, ohne diese pauschale Zulassungssperre, die ja einfach zu viel emotionalen und übertriebenen Wirbel provoziert hat.
Mich würde interessieren, ob sich an Tafeln nur Flüchtlinge mit anerkannten Flüchtlings bzw. Asylstatus registrieren können, oder auch welche ohne aktuell offiziellen Status, weiss dies zufällig jemand?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:50)

Mich würde interessieren, ob sich an Tafeln nur Flüchtlinge mit anerkannten Flüchtlings bzw. Asylstatus registrieren können, oder auch welche ohne aktuell offiziellen Status, weiss dies zufällig jemand?
Ich weiss nicht, ob es ueberall so ist, aber hier in der Region Hannover bekommen auch Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren Lebensmittel. Voraussetzung ist allerdings, dass sie nicht in einer Sammelunterkunft verpflegt werden. Sie müssen einen eigenen Haushalt fuehren und sich selbst versorgen.
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relativ
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von relativ »

think twice hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:00)

Ich weiss nicht, ob es ueberall so ist, aber hier in der Region Hannover bekommen auch Flüchtlinge im laufenden Asylverfahren Lebensmittel. Voraussetzung ist allerdings, dass sie nicht in einer Sammelunterkunft verpflegt werden. Sie müssen einen eigenen Haushalt fuehren und sich selbst versorgen.
Danke.
Ist Ok wenn generell so wäre.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von think twice »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 15:03)

Danke.
Ist Ok wenn generell so wäre.
Alles andere wäre ja unfair. Asylbewerber, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, bekommen ja nicht mal den Hartz IV-Satz.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von franktoast »

Ich (2500€ Einkommen, SIngle) gehe jetzt auch immer zur Tafel. Wenn ich das 4 Monate mach, hab ich soviel gespart, damit ein besseres Hotel in den Malediven drin ist. Diese 150€ Zimmer pro Nacht sind ja ekelhaft.
Demnach: Tafel? Gute Sache!
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von Billie Holiday »

franktoast hat geschrieben:(11 Apr 2018, 16:24)

Ich (2500€ Einkommen, SIngle) gehe jetzt auch immer zur Tafel. Wenn ich das 4 Monate mach, hab ich soviel gespart, damit ein besseres Hotel in den Malediven drin ist. Diese 150€ Zimmer pro Nacht sind ja ekelhaft.
Demnach: Tafel? Gute Sache!
Und wie weist du deine Bedürftigkeit nach?
Naja, wenn es dir nicht peinlich ist, dann viel Spaß. Bekommt ein wirklich Bedürftiger halt weniger.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von franktoast »

Billie Holiday hat geschrieben:(11 Apr 2018, 16:51)

Und wie weist du deine Bedürftigkeit nach?
Naja, wenn es dir nicht peinlich ist, dann viel Spaß. Bekommt ein wirklich Bedürftiger halt weniger.
Naja, ich sehe mich als überlegen an. Ich gehe davon aus, dass alle anderen ohne Tafel verhungern würden. Warum sollte man sonst zur Tafel gehen?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(12 Mar 2018, 14:50)

Man muss einfach im nachhinein konstatieren, warum solche , oder ähnliche Maßnahmen nicht hätten sofort ergriffen werden können, ohne diese pauschale Zulassungssperre, die ja einfach zu viel emotionalen und übertriebenen Wirbel provoziert hat.
Steinbrück wollte was sehen für sein Geld.
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von unity in diversity »

Realist2014 hat geschrieben:(06 Oct 2018, 11:11)

kommt sie ja.

Es würde sich auch bei einer Erhöhung der Regelsätze um 100 Euro nichts an den Besuchen der Tafeln oder dem Sammeln der Pfandflaschen ändern.
Die Besucher der Tafeln haben Zeit, aber kein Geld.
Wer Geld hat, dem fehlt die Zeit, Tafeln zu besuchen.
Sonst würden sie es auch machen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re

Beitrag von Realist2014 »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Oct 2018, 11:16)

Die Besucher der Tafeln haben Zeit, aber kein Geld.
Wer Geld hat, dem fehlt die Zeit, Tafeln zu besuchen.
Sonst würden sie es auch machen.

die Tafeln sind sozusagen die günstigste der günstigen Beschaffungsquellen.
In den Supermärkten /Discountern gibt es Produkte in der Nähe des MHD 30% oder 50% günstiger.
Bei den Tafeln dann 100% günstiger.

Daher verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Der Ursprung der Tafeln geht auf einen ökologischen Ansatz zurück, weniger Lebensmittel weg zu werfen...

Dass sie nun vorwiegend von den ökonomisch am untersten Ende in D lebenden in Anspruch genommen werden, ist nun ja logisch.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Soziale-Marktwirtschaft oder Neo-Liberale-(Profit-Maximierungs) Marktwirtschaft

Beitrag von Dampflok94 »

unity in diversity hat geschrieben:(06 Oct 2018, 11:16)

Die Besucher der Tafeln haben Zeit, aber kein Geld.
Wer Geld hat, dem fehlt die Zeit, Tafeln zu besuchen.
Sonst würden sie es auch machen.
Du meinst also alle Menschen die Zeit haben, gehen zur Tafel? Das ist doch abstrus.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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