Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

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DieBananeGrillt
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von DieBananeGrillt »

Positiv Denkender hat geschrieben:(20 Feb 2018, 17:41)

Solange Forscher deine Behauptungen unterstützen zweifelst du nicht an Forschungsergebnisse ?
Das IFO Institut ist nur eines von vielen .
Welche Menschen in Deutschland gemeint sind ? Außer dir, die überwiegende Mehrheit .Da bezweifelt auch kaum jemand .
Ich denke eher du gehörst zu den Realitätsfernen .
Niemals seit Kriegsende ging es der hier lebenden Bevölkerung materiell und finanziell besser als heute .
Nie lebten die Menschen in einer größeren sozialen Sicherheit als heute .
Geh mal durch Städte und Dörfern ,mache die Augen auf .Dann wirst du die Realität erleben .
Natürlich darfst du den Wohlstand der ehemaligen DDR nicht als Maßstab nehmen .Der wird nie wieder erreicht werden können oder ?

Also werden nur materielle und finanzielle Maßstäbe zu Grunde gelegt ?
Nein, wie arm...
Wenn ich durch die Städte gehe, dann sehe ich etwas Anderes.
Man sieht natürlich nur das, was man auch sehen will, überall nur neue Autos , neue Gebäude, volle Läden und alles Mögliche was es so zu kaufen gibt.

Was man nicht sehen will, sieht man dann auch nicht, die vielen Bettler auf den Straßen und Obdachlose die in der Kälte herumsitzen, die vielen 1 Euro Angebote, die sich gerade noch ein Finanzschwächelnder leisten kann oder die billige Ramschkleidung.

Ja, es geht uns gut, wobei uns auch nicht das war, was damit gemeint ist.
Es gibt kein uns mehr, es gibt nur die und wir und keine Gemeinsamkeiten mehr.
Wie arm.

Warum wird nicht nach einem Glücks- und Zufriedenheitsindex geforscht ?
Ist denn wirklich jeder nun glücklicher als früher, nur weil er nun materiell mehr hat ?
Macht Porschefahren glücklicher als Pandafahren ?
Adam Smith
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Adam Smith »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(22 Feb 2018, 20:49)

Warum wird nicht nach einem Glücks- und Zufriedenheitsindex geforscht ?
So etwas gibt es übrigens.

https://m.tagesspiegel.de/weltspiegel/w ... 42826.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Disskurs
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Disskurs »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(22 Feb 2018, 20:49)
Warum wird nicht nach einem Glücks- und Zufriedenheitsindex geforscht ?
Soweit ich weiß wird danach sogar immer mehr geforscht (Stichwort Subjective Wellbeing), allerdings ist diese Forschung leider mit einigen Problemen behaftet, da sich die wissenschaftliche Messung von Glück oder Lebenszufriedenheit sehr problematisch gestaltet. Finde das aber ein interessantes Thema, zu dem ich mich auch mehr informieren möchte.

Hier eine kleine Veröffentlichung dazu von der OECD: https://www.oecd.org/site/worldforum06/ ... 00115b74f9
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Skull
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Skull »

Disskurs hat geschrieben:(22 Feb 2018, 20:59)

Soweit ich weiß wird danach sogar immer mehr geforscht (Stichwort Subjective Wellbeing), allerdings ist diese Forschung leider mit einigen Problemen behaftet, da sich die wissenschaftliche Messung von Glück oder Lebenszufriedenheit sehr problematisch gestaltet. Finde das aber ein interessantes Thema, zu dem ich mich auch mehr informieren möchte.

Hier eine kleine Veröffentlichung dazu von der OECD: https://www.oecd.org/site/worldforum06/ ... 00115b74f9
Kann man ja alles machen.

In diesem Thread geht es aber EXPLIZIT um eine Studie des Ifo,
in der es ausdrücklich um die MATERIELLE Seite geht.

Das ist das Threadthema. ;)

mfg
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Disskurs
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Disskurs »

Okay sorry, habe jetzt dafür den ganzen Thread gelesen und komme zum Thema zurück;)
Excellero hat geschrieben:(20 Feb 2018, 20:35)

Wenn jemand sich Geld erwirtschaftet, wobei es egal ist wie (=ausser durch Schaden an anderen) hat keiner das Recht zu behaupten derjenige müsse etwas abgeben, nur weil er mehr hat als der andere. Ich sehe hierfür weder eine gesetzliche noch moralische Pflicht. Dieser Denkfehler in sämtlichen linken Lagern kotzt mich an.
Ich selbst sehe mich eher auf der wirtschaftsliberalen Seite des Spektrums, will dazu aber dennoch etwas sagen:

Es gibt schon eine sehr große Menge an Leuten, die es für eine moralische Pflicht halten, dass eine Umverteilung von oben nach unten stattfindet. Grundsätzlich gehörst du da vermutlich auch dazu, da du den Sozialstaat laut eigener Aussage ja nicht ablehnst. Die Frage ist also, wie viel Umverteilung konkret von der Moral verlangt wird, und da scheiden sich die Geister gewaltig. In den extrem linken Lagern scheint Egalitarismus einer der obersten Werte zu sein, dementsprechend wird dann sehr viel Umverteilung gefordert. In wirtschaftsliberalen Kreisen dagegen ist persönliche Autonomie, Leistungsprinzip und Freiheit an erster Stelle.

Dennoch stimmen wir vermutlich fast alle überein, dass Umverteilung stattfinden sollte, wenn ich Porsche fahre und Steak esse, während mein Nachbar obdachlos ist und verhungert. Zumindest soweit, dass er essen kann und irgendeine Form von Dach über'm Kopf hat - soweit zumindest die moralische Intuition. Und in diesem Extremfall von Existenzsicherung verlangt auch so gut wie niemand, dass dem Obdachlosen vorher Schaden zugefügt wurde, um ihm das Recht auf Hilfe zuzusprechen.

Ob es mehr sein sollte und wie viel?

Sogar die FDP steht offiziell glaube ich ein für das Ideal "Equality of Opportunity". Jeder Bürger soll also generell Zugang zu jeder Position im Land haben. Jetzt hat aber realistisch betrachtet natürlich der Akademikersohn bessere Chancen auf eine erfolgreiche Karriere als der Sohn einer Migrantenfamilie in der Unterschicht. Der Philosoph John Rawls hat den Begriff "Fair Equality of Opportunity" eingeführt, der dann eben genau den Zustand bezeichnen soll, wo Menschen mit dem selben angeborenen Talent und Motivation die gleiche Chance auf eine erstrebenswerte Position haben sollen, egal aus welchem Background sie kommen und wie ihr Umfeld aussieht - sprich arbiträre Erfolgsfaktoren sollen möglichst reduziert werden.

Genau diese Idee ist denke ich eine, die theoretisch wohl auch noch von den meisten Menschen geteilt werden dürfte, an der sich praktisch aber die Geister scheiden. Wie schaffen wir da eine Verbesserung? Wie verhindern wir, dass gewisse schlechte Umfeldbedingungen für gewisse Menschen überhaupt erst so oft entstehen? Wie können wir die Chancen für Menschen verbessern, die bereits in solchen Bedingungen leben? Was überhaupt sind diese Bedingungen?

Jedenfalls sehe ich auf dieser Grundlage sehr wohl ein Recht auf Umverteilung begründet. Meiner Meinung nach sollte es sich aber in erster Linie um eine strukturelle Umverteilung gehen. Ich denke man kann auch schlüssig argumentieren, dass viele Menschen strukturellen Ungerechtigkeiten geschuldet anderen schaden, wenn sie Geld erwirtschaften. In dem Falle aber wohl meist unbeabsichtigt und vielleicht auch ohne dass es eine bessere Alternative gibt. Aufgabe ist es dann aber, an der Struktur zu arbeiten.
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jorikke
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von jorikke »

Disskurs hat geschrieben:(23 Feb 2018, 08:38)

Okay sorry, habe jetzt dafür den ganzen Thread gelesen und komme zum Thema zurück;)



Ich selbst sehe mich eher auf der wirtschaftsliberalen Seite des Spektrums, will dazu aber dennoch etwas sagen:

Es gibt schon eine sehr große Menge an Leuten, die es für eine moralische Pflicht halten, dass eine Umverteilung von oben nach unten stattfindet. Grundsätzlich gehörst du da vermutlich auch dazu, da du den Sozialstaat laut eigener Aussage ja nicht ablehnst. Die Frage ist also, wie viel Umverteilung konkret von der Moral verlangt wird, und da scheiden sich die Geister gewaltig. In den extrem linken Lagern scheint Egalitarismus einer der obersten Werte zu sein, dementsprechend wird dann sehr viel Umverteilung gefordert. In wirtschaftsliberalen Kreisen dagegen ist persönliche Autonomie, Leistungsprinzip und Freiheit an erster Stelle.

Dennoch stimmen wir vermutlich fast alle überein, dass Umverteilung stattfinden sollte, wenn ich Porsche fahre und Steak esse, während mein Nachbar obdachlos ist und verhungert. Zumindest soweit, dass er essen kann und irgendeine Form von Dach über'm Kopf hat - soweit zumindest die moralische Intuition. Und in diesem Extremfall von Existenzsicherung verlangt auch so gut wie niemand, dass dem Obdachlosen vorher Schaden zugefügt wurde, um ihm das Recht auf Hilfe zuzusprechen.

Ob es mehr sein sollte und wie viel?

Sogar die FDP steht offiziell glaube ich ein für das Ideal "Equality of Opportunity". Jeder Bürger soll also generell Zugang zu jeder Position im Land haben. Jetzt hat aber realistisch betrachtet natürlich der Akademikersohn bessere Chancen auf eine erfolgreiche Karriere als der Sohn einer Migrantenfamilie in der Unterschicht. Der Philosoph John Rawls hat den Begriff "Fair Equality of Opportunity" eingeführt, der dann eben genau den Zustand bezeichnen soll, wo Menschen mit dem selben angeborenen Talent und Motivation die gleiche Chance auf eine erstrebenswerte Position haben sollen, egal aus welchem Background sie kommen und wie ihr Umfeld aussieht - sprich arbiträre Erfolgsfaktoren sollen möglichst reduziert werden.

Genau diese Idee ist denke ich eine, die theoretisch wohl auch noch von den meisten Menschen geteilt werden dürfte, an der sich praktisch aber die Geister scheiden. Wie schaffen wir da eine Verbesserung? Wie verhindern wir, dass gewisse schlechte Umfeldbedingungen für gewisse Menschen überhaupt erst so oft entstehen? Wie können wir die Chancen für Menschen verbessern, die bereits in solchen Bedingungen leben? Was überhaupt sind diese Bedingungen?

Jedenfalls sehe ich auf dieser Grundlage sehr wohl ein Recht auf Umverteilung begründet. Meiner Meinung nach sollte es sich aber in erster Linie um eine strukturelle Umverteilung gehen. Ich denke man kann auch schlüssig argumentieren, dass viele Menschen strukturellen Ungerechtigkeiten geschuldet anderen schaden, wenn sie Geld erwirtschaften. In dem Falle aber wohl meist unbeabsichtigt und vielleicht auch ohne dass es eine bessere Alternative gibt. Aufgabe ist es dann aber, an der Struktur zu arbeiten.
Dein Beitrag beschreibt etwas blumig die bekannten Missstände bei den Bildungsmöglichkeiten nach Herkunft und Einkommen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Den Weg zu einer besseren Chancengleichheit aber mit Umverteilung von Oben nach Unten in Verbindung zu bringen halte ich für völlig überzogen.
Du wirst es selber merken, wenn du einmal versuchst statt den Istzustand zu beschreiben, Maßnahmen aufzuführen, die ihn im Sinne deiner (wahrscheinlich unserer aller) Meinung sinnvoll verändern können.
Ich bin davon überzeugt, für keine einzige dieser Veränderungen wäre nicht genug Geld vorhanden. Eine strukturelle Veränderung wäre völlig überflüssig.
Vielmehr wären Veränderungen notwendig, die tief in das Elternrecht und andere persönliche Dinge eingreifen müssten.
Das wäre dann das Ende von persönlicher Freiheit.
...oder zumindest der Anfang davon.
Disskurs
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Disskurs »

jorikke hat geschrieben:(23 Feb 2018, 09:35)

Dein Beitrag beschreibt etwas blumig die bekannten Missstände bei den Bildungsmöglichkeiten nach Herkunft und Einkommen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Den Weg zu einer besseren Chancengleichheit aber mit Umverteilung von Oben nach Unten in Verbindung zu bringen halte ich für völlig überzogen.
Du wirst es selber merken, wenn du einmal versuchst statt den Istzustand zu beschreiben, Maßnahmen aufzuführen, die ihn im Sinne deiner (wahrscheinlich unserer aller) Meinung sinnvoll verändern können.
Ich bin davon überzeugt, für keine einzige dieser Veränderungen wäre nicht genug Geld vorhanden. Eine strukturelle Veränderung wäre völlig überflüssig.
Vielmehr wären Veränderungen notwendig, die tief in das Elternrecht und andere persönliche Dinge eingreifen müssten.
Das wäre dann das Ende von persönlicher Freiheit.
...oder zumindest der Anfang davon.
Stimmt schon, dass mein Kommentar oben erstmal sehr viel allgemeinen common sense beinhaltet. Aber ich denke schon, dass mehr Chancengleichheit erst durch irgendeine Art von Umverteilung möglich wird. Umverteilung meint damit z.B. auch, dass reichere Menschen durch höhere Steuern mehr dazu beitragen, das Bildungssystem zu finanzieren - nur falls wir da verschiedene Definitionen von Umverteilung benutzt haben sollten.

Das kann eine freiwillige, immaterielle "Umverteilung" sein, bspw. durch ehrenamtliches Engagement von Einzelpersonen, die sich das finanziell/zeitlich leisten können - um ein konkreteres Beispiel zu nennen meinetwegen Engagement in Vereinen, die mit Kindern arbeiten. Das ist z.B. ein Weg, Kinder aus unvorteilhafteren Milieus mit privilegierteren Kindern zusammen zu bringen, was Ungleichheiten zumindest reduzieren dürfte.

Ich glaube aber schon auch, dass politische Maßnahmen zur Reduzierung von Chancenungleichheit Sinn machen und nötig sind. Klar, perfekte Chancengleichheit zu erzielen ist wohl utopisch, aber eine Verbesserung stelle ich mir schon machbar vor. Investitionen in das Bildungssystem sind denke ich generell ein Schritt in diese Richtung - aber klar, das ist jetzt nichts Konkretes.

Ich stimme dir zu, dass die bedeutendsten Wurzeln von Chancenungleichheit nicht so unproblematisch zu beseitigen sind. Pragmatisch gedacht würde es wohl bspw. sehr viel helfen, Menschen aus der (Bildungs-)Unterschicht weniger Anreize zu geben, Kinder zu bekommen. Aber das ist aus den von dir genannten Gründen nicht gerade unproblematisch.

Dennoch sind gewisse Verbesserungen doch möglich. Und mir scheint es absolut logisch, dass vor allem die wirtschaftliche, politische, rechtliche Struktur eines Landes langfristig bestimmt, wie hoch die soziale Mobilität ist. Dieses unkonkrete Blabla bringt da natürlich direkt erstmal nichts, aber ich halte es für wichtig, erstmal theoretische Einigkeit zu erlangen. Sonst spricht man bei der Diskussion von tatsächlichen politischen Maßnahmen doch nur aneinander vorbei, weil man von verschiedenen Standpunkten aus kommt.
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Excellero
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Excellero »

Disskurs hat geschrieben:(23 Feb 2018, 08:38)

Okay sorry, habe jetzt dafür den ganzen Thread gelesen und komme zum Thema zurück;)



Ich selbst sehe mich eher auf der wirtschaftsliberalen Seite des Spektrums, will dazu aber dennoch etwas sagen:

Es gibt schon eine sehr große Menge an Leuten, die es für eine moralische Pflicht halten, dass eine Umverteilung von oben nach unten stattfindet. Grundsätzlich gehörst du da vermutlich auch dazu, da du den Sozialstaat laut eigener Aussage ja nicht ablehnst. Die Frage ist also, wie viel Umverteilung konkret von der Moral verlangt wird, und da scheiden sich die Geister gewaltig. In den extrem linken Lagern scheint Egalitarismus einer der obersten Werte zu sein, dementsprechend wird dann sehr viel Umverteilung gefordert. In wirtschaftsliberalen Kreisen dagegen ist persönliche Autonomie, Leistungsprinzip und Freiheit an erster Stelle.

Dennoch stimmen wir vermutlich fast alle überein, dass Umverteilung stattfinden sollte, wenn ich Porsche fahre und Steak esse, während mein Nachbar obdachlos ist und verhungert. Zumindest soweit, dass er essen kann und irgendeine Form von Dach über'm Kopf hat - soweit zumindest die moralische Intuition. Und in diesem Extremfall von Existenzsicherung verlangt auch so gut wie niemand, dass dem Obdachlosen vorher Schaden zugefügt wurde, um ihm das Recht auf Hilfe zuzusprechen.

Ob es mehr sein sollte und wie viel?

Sogar die FDP steht offiziell glaube ich ein für das Ideal "Equality of Opportunity". Jeder Bürger soll also generell Zugang zu jeder Position im Land haben. Jetzt hat aber realistisch betrachtet natürlich der Akademikersohn bessere Chancen auf eine erfolgreiche Karriere als der Sohn einer Migrantenfamilie in der Unterschicht. Der Philosoph John Rawls hat den Begriff "Fair Equality of Opportunity" eingeführt, der dann eben genau den Zustand bezeichnen soll, wo Menschen mit dem selben angeborenen Talent und Motivation die gleiche Chance auf eine erstrebenswerte Position haben sollen, egal aus welchem Background sie kommen und wie ihr Umfeld aussieht - sprich arbiträre Erfolgsfaktoren sollen möglichst reduziert werden.

Genau diese Idee ist denke ich eine, die theoretisch wohl auch noch von den meisten Menschen geteilt werden dürfte, an der sich praktisch aber die Geister scheiden. Wie schaffen wir da eine Verbesserung? Wie verhindern wir, dass gewisse schlechte Umfeldbedingungen für gewisse Menschen überhaupt erst so oft entstehen? Wie können wir die Chancen für Menschen verbessern, die bereits in solchen Bedingungen leben? Was überhaupt sind diese Bedingungen?

Jedenfalls sehe ich auf dieser Grundlage sehr wohl ein Recht auf Umverteilung begründet. Meiner Meinung nach sollte es sich aber in erster Linie um eine strukturelle Umverteilung gehen. Ich denke man kann auch schlüssig argumentieren, dass viele Menschen strukturellen Ungerechtigkeiten geschuldet anderen schaden, wenn sie Geld erwirtschaften. In dem Falle aber wohl meist unbeabsichtigt und vielleicht auch ohne dass es eine bessere Alternative gibt. Aufgabe ist es dann aber, an der Struktur zu arbeiten.
Ich bin weder Wirtschaftsliberal noch Links... ich glaube daß keine "vorgegebenen" Lösungswege zum Ziel führen. Man muss einfach die Rosinen aller Strömungen clever zu einem ganzen zusammenfügen. DIe CHancengleichheit im schulischen und beruflichen Umfeld ließe sich ganz einfach herstellen. Das Grundproblem von "ärmeren" Leuten ist daß die ihrem NAchwuchs keinen Rückhalt bieten können. Wenn jetzt ein Kind seinen Vater zu Funktionen in der Mathematik befracht, letzterer aber nur eine Reinungungskraft mit Hauptschule ist, dann wird er da keine Hilfe haben. Egenso negativ wird sich auswirken womit sich diese Reinigungskraft so in der Freizeit beschäftigt, und was für Dialoge da geführt werden. Bildung wird nämlich nicht nur in der Schule sondern auch im Familiären umfeld vermittelt. Nun kann man auf die Verhältnisse aber keinen EInfluss nehmen, also muss man das was familiär fehlt in den Grund- und Weiterführenden Schulen ergänzen. Dies könnte man durch EInschulungstests erreichen, und entsprechendem Nachmittagsunterricht, allerdings nicht in Schulfächern, sondern Allgemeinbildung, Rhetorik und der gleichen. Allerdings will ich keine Gesamtschulen, die würden weniger Intelligente überfordern, und stärker Intelligente unterfordern. Das System mit den drei Schularten ist ansich gut, man muss halt die Schulen so gestalten daß alle drei auch in ein sicheres Berufsleben führen können. Aktuell, oder sagen wir seit mehreren Jahrzehnten, wird die Hauptschule stäflichst vernachlässigt... so eine Art Restetonne für zukünftige Niedriglöhner oder Sozialfälle. Das muss aufhören. Hier sind aber auch die Betriebe gefragt... wenn man nun das Niveau der Hauptschule wieder anhebt, muss das auch angenommen werden von der Wirtschaft.
Wenn es nun um das urbane Umfeld geht, denke ich daß der Schlüssen zur Sanierung von heruntergekommenen Gegenden Ordnung ist. Hier lohnt ein Blick über den Teich, wie hat New York beispielsweise es fertig gebracht aus Schmuddelecken begehrte Wohnflecken zu machen...

Sicher wird das nicht alle Probleme über Nacht lösen, aber es wäre mal ein Anfang.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
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3x schwarzer Kater
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Disskurs hat geschrieben:(23 Feb 2018, 10:28)

Ich stimme dir zu, dass die bedeutendsten Wurzeln von Chancenungleichheit nicht so unproblematisch zu beseitigen sind. Pragmatisch gedacht würde es wohl bspw. sehr viel helfen, Menschen aus der (Bildungs-)Unterschicht weniger Anreize zu geben, Kinder zu bekommen. Aber das ist aus den von dir genannten Gründen nicht gerade unproblematisch.
Mir gefällt der Ausdruck Chancenungleichheit nicht. Der impliziert ja irgendwo eine Benachteiligung von sagen wir mal Kindern die aus prekären Verhältnissen kommen. Und zwar eine systembedingte Benachteiligung. Die ist meines Erachtens ja nicht gegeben. Wenn Kindern, die aus prekären Verhältnissen kommen der soziale Aufstieg nicht gelingt, dann ist das ja letztendlich nicht systembedingt, weil sie durch das System benachteiligt werden, sondern es liegt in den meisten Fällen schlicht und einfach daran, dass die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag versagen. Der Ruf nach mehr Chancengleichheit bedeutet immer, dass letztendlich die Allgemeinheit dieses Versagen kompensiert. Kinder aus prekären Verhältnissen damit eben nicht gleich behandelt sondern eben besser und intensiver betreut werden.
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Disskurs
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Disskurs »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Feb 2018, 10:46)

Mir gefällt der Ausdruck Chancenungleichheit nicht. Der impliziert ja irgendwo eine Benachteiligung von sagen wir mal Kindern die aus prekären Verhältnissen kommen. Und zwar eine systembedingte Benachteiligung. Die ist meines Erachtens ja nicht gegeben. Wenn Kindern, die aus prekären Verhältnissen kommen der soziale Aufstieg nicht gelingt, dann ist das ja letztendlich nicht systembedingt, weil sie durch das System benachteiligt werden, sondern es liegt in den meisten Fällen schlicht und einfach daran, dass die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag versagen. Der Ruf nach mehr Chancengleichheit bedeutet immer, dass letztendlich die Allgemeinheit dieses Versagen kompensiert. Kinder aus prekären Verhältnissen damit eben nicht gleich behandelt sondern eben besser und intensiver betreut werden.
Da stimme ich dir absolut zu. Wir haben dann nur den Begriff Chancengleichheit verschieden definiert.

Ich bin aber persönlich der Meinung, dass Kinder aus prekären Verhältnissen besser und intensiver betreut werden sollten, eben vor dem theoretischen Hintergrund "Fair Equality of Opportunity". Da ist es jetzt einfach Grundsatzfrage, ob es Aufgabe des Systems ist die Nachteile dieser Kinder in gewissem Maß zu kompensieren, oder nicht. Meine generelle Position dazu ist: Ja, soweit der Kosten/Nutzen-Effekt noch verhältnismäßig ist. Was genau verhältnismäßig bedeutet, ist dann natürlich die Frage.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Positiv Denkender »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(22 Feb 2018, 20:49)

Also werden nur materielle und finanzielle Maßstäbe zu Grunde gelegt ?
Nein, wie arm...
Wenn ich durch die Städte gehe, dann sehe ich etwas Anderes.
Man sieht natürlich nur das, was man auch sehen will, überall nur neue Autos , neue Gebäude, volle Läden und alles Mögliche was es so zu kaufen gibt.

Was man nicht sehen will, sieht man dann auch nicht, die vielen Bettler auf den Straßen und Obdachlose die in der Kälte herumsitzen, die vielen 1 Euro Angebote, die sich gerade noch ein Finanzschwächelnder leisten kann oder die billige Ramschkleidung.

Ja, es geht uns gut, wobei uns auch nicht das war, was damit gemeint ist.
Es gibt kein uns mehr, es gibt nur die und wir und keine Gemeinsamkeiten mehr.
Wie arm.

Warum wird nicht nach einem Glücks- und Zufriedenheitsindex geforscht ?
Ist denn wirklich jeder nun glücklicher als früher, nur weil er nun materiell mehr hat ?
Macht Porschefahren glücklicher als Pandafahren ?
Diese Glücks und Zufriedenheitsindex wurde oft genug veröffentlich .Ganz oben steht SH .Mehr als 80 % aller Menschen
sind mit ihrem Leben sehr zufrieden . Die Bettler auf den Straßen stammen zum größten Teil aus Ost und Südost Europa .
Die wurden nicht hier arm sondern sind arm angekommen . Meistens handelt es sich um organsierte Bettlerbanden.
Obdachlose ? Für jeden Obdachlosen steht lt .Sozialbehörde eine Unterkunft zur Verfügung .Nur niemand kann
diese Leute zwingen solch ein Angebot anzunehmen .Hast du Obdachlose einmal befragt warum sie sich nicht gegen
ihr Schicksal gewehrt haben ? Alles Frau Merkels Schuld ? Du meinst die haben alles richtig gemacht ,andere alles falsch ?
Eine Fehlinterpretation, Bettler gäbe es nur in Deutschland . Du warst noch nirgendwo anders?
Allein in Paris (gehört zu Frankreich ) gibt es über 3000 .Wir leben nun mal nicht in einem totalitären Staat, wo solche Menschen
in Zwangsarbeitslagern gebracht wurden . ( DDR und 3.Reich .)
Woher nimmt du die anmaßende Behauptung , es gäbe keine Gemeinsamkeiten mehr . Nirgendwo ist die Spendenbereitschaft
für gemeinnützige soziale Einrichtungen größer als in Deutschland .Letztendlich widersprichst du dir doch selbst wenn du Glück, zu Recht,
nicht allein von der materiellen Ausstattung abhängig machen willst ,gleichzeitig aber mehr Unterstützung forderst .
Jeder muss sich beizeiten bemühen soziale Kontakte zu knüpfen, sie zu pflegen . Alles dem Staat aufzubürden ist einfach, allerdings lachhaft . Der Staat fördert das Zusammenleben durch vielerlei Unterstützung wie Sportvereine ,Bürgervereine , für intakte Familien
ist jeder selbst verantwortlich . Es stinkt zum Himmel wenn Leute wie du ständig so tun als wenn Deutschland das furchtbarste
Land der Welt wäre. Das Gegenteil ist der Fall.
Zuletzt geändert von Positiv Denkender am Sa 24. Feb 2018, 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
Boracay
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Boracay »

DieBananeGrillt hat geschrieben: Was man nicht sehen will, sieht man dann auch nicht, die vielen Bettler auf den Straßen und Obdachlose die in der Kälte herumsitzen
Ja, die importierten Betrügerbanden und Odteuropäer sind tatsächlich nicht schön im Straßenbild. Was wäre deiner Meinukg nach die richtige Vorgehensweise? Haftstrafen für Landstreicherei??
die vielen 1 Euro Angebote, die sich gerade noch ein Finanzschwächelnder leisten kann oder die billige Ramschkleidung
Interessant das jetzt auf einmal günstige Preise als Indiz dafür herhalten müssen wie schrecklich Deutschland doch ist.
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Sanity
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

Positiv Denkender hat geschrieben:(20 Feb 2018, 17:41)
Niemals seit Kriegsende ging es der hier lebenden Bevölkerung materiell und finanziell besser als heute .
Nie lebten die Menschen in einer größeren sozialen Sicherheit als heute .
Geh mal durch Städte und Dörfern ,mache die Augen auf .Dann wirst du die Realität erleben .
Natürlich darfst du den Wohlstand der ehemaligen DDR nicht als Maßstab nehmen .Der wird nie wieder erreicht werden können oder ?
ähm, du hast da etwas falsch verstanden. Es geht um Ungleichheit, nicht um die Entwicklung von gesellschaftlichem Reichtum und sozialer Sicherheit ;)
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

jorikke hat geschrieben:(20 Feb 2018, 18:23)

Muss denn der Anstieg der Ungleichheit per se negativ sein?
Merkwürdige Frage?
Nicht unbedingt.
Behalten alle Armutsgefährdeten ihr Einkommen + Inflationsausgleich, die oberen 50% legen aber kräftig zu, dann öffnet sich die
Schere gewaltig und die Ungleichheit nimmt statistisch zu. Gleichzeitig hat der Staat aber kräftig steigende Steuereinnahmen und kann Infrastrukturmaßnahmen bezahlen, von denen auch die Armutsgefährdeten profitieren.
Ein statistisches Minus ist somit unter dem Strich ein besseres und gesichertes Leben, gerade für die am unteren Ende der Einkommen.
Wenn in deinem Beispiel die unteren 50% der Einkommen nichts vom "kräftigen" Zuwachs des BIP abbekommen, dann ist das aus Sicht dieser 50% sehr wohl "negativ", da diese Gruppe auch ihren Anteil am Wachstum hatte. Es wäre zu prüfen, welche Umstände die unteren 50% daran gehindert haben am Wachstum teilzuhaben.
Zuletzt geändert von Sanity am Fr 4. Mai 2018, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2018, 19:44)

ganz sicher ist das so....

im absoluten Vergleich...

höhere Wohnflächen
bessere Gesundheits-Versorgung ( Methoden, Medikamente)
Auswahl Lebensmittel
Auswahl sonstige Konsumgüter...

besser Kommunikation ( Internet, Handy. Smartphone...)
Bessere KFZ
deine Auflistung ist unvollständig. Zugenommen hat bei den unteren Einkommensschichten in den letzten 25 Jahren:
- die Einbußen bei den Bruttolöhnen der unteren 40% der Einkommen
- die Überschuldung
- die Wohnungslosigkeit
- das Armutsrisiko, also die Anzahl der Menschen deren Einkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle liegt, auch in der Gruppe der Erwerbstätigen
- die Beeinträchtigung durch Lärm- und Luftverschmutzung für geringe Einkommen
usw.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

Realist2014 hat geschrieben:(20 Feb 2018, 19:44)

Trendumkehr...
im Armuts-/Reichtumsbericht der Bundesregierung unter Seitenziffer - 60 - ist die Entwicklung der realen Bruttostundenlöhne zwischen 1995 und 2015 zu sehen. Die realen Nettolöhne sind in dieser Zeit nur um ca. 5% gestiegen (Quelle: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... bbIII1.pdf). Wenn man sich die Verteilung der Einkommen genauer anschaut, erkennt man wo der Zuwachs lag. Die unteren 40% der Einkommen haben in diesem Zeitraum effektiv 6% weniger Bruttostundenlohn erhalten, während die oberen 30% der Einkommen ca. 10% mehr Bruttostundenlohn bekommen hatten. Der Median des Zuwachses des Bruttostundenlohns lag in diesen 20 Jahren bei lediglich 3%.

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_ ... ericht.pdf
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(23 Feb 2018, 10:46)
Wenn Kindern, die aus prekären Verhältnissen kommen der soziale Aufstieg nicht gelingt, dann ist das ja letztendlich nicht systembedingt, weil sie durch das System benachteiligt werden, sondern es liegt in den meisten Fällen schlicht und einfach daran, dass die Eltern in ihrem Erziehungsauftrag versagen.
soziale Verhältnisse sind deiner Meinung nach nicht "systembedingt"? Dann mach dir mal Gedanken wie diese zustande kommen und wieso es z.b. in der DDR keine prekären Verhältnisse gab ;)

Wenn die Einkommen der Menschen "systembedingt" irgendwelchen Marktmechanismen unterworfen werden, muss man die daraus entstehenden sozialen Folgen auch "systembedingt" nennen.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Positiv Denkender »

Sanity hat geschrieben:(04 May 2018, 17:51)

ähm, du hast da etwas falsch verstanden. Es geht um Ungleichheit, nicht um die Entwicklung von gesellschaftlichem Reichtum und sozialer Sicherheit ;)
Ungleichheit ? Welche ? Was hat den jemand davon wenn der Vorstandsvorsitzende oder BL Profi einige Millionen
weniger verdient ? Wichtig ist doch dass die überwiegende Mehrzahl der hier lebenden Bürger finanziell und materiell gut gestellt ist .
Ungleichheit gibt es seit es Menschen gibt . Gleichmacherei hat noch nie einen Staat nach vorne gebracht .
Im Gegenteil .
Zuletzt geändert von Positiv Denkender am Sa 5. Mai 2018, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

Wichtig ist doch dass die überwiegende finanziell und materiell gut gestellt ist .
was "wichtig" ist, entscheidet jeder für sich selbst. Unter den Konkurrenzbedingungen des Arbeitsmarktes im Kapitalismus werden solche Präferenzen sicher auch in Abhängigkeit von den eigenen Voraussetzungen und Potenzialen festgelegt. Wer wenig "privilegiert" ist, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können, der wird sicher andere Präferenzen haben, als jemand, der zu den "Besserverdienern" zählt.
Wie viel dieser "Ungleichheit" noch als "gerecht" angesehen werden kann, muss eine Gesellschaft für sich festlegen. John Rawls hat sich hierzu einige interessante Gedanken gemacht: http://www.ethikseite.de/rawls.html
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. (Gandhi)
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Positiv Denkender »

Sanity hat geschrieben:(04 May 2018, 23:38)

was "wichtig" ist, entscheidet jeder für sich selbst. Unter den Konkurrenzbedingungen des Arbeitsmarktes im Kapitalismus werden solche Präferenzen sicher auch in Abhängigkeit von den eigenen Voraussetzungen und Potenzialen festgelegt. Wer wenig "privilegiert" ist, um am Arbeitsmarkt bestehen zu können, der wird sicher andere Präferenzen haben, als jemand, der zu den "Besserverdienern" zählt.
Wie viel dieser "Ungleichheit" noch als "gerecht" angesehen werden kann, muss eine Gesellschaft für sich festlegen. John Rawls hat sich hierzu einige interessante Gedanken gemacht: http://www.ethikseite.de/rawls.html
Das hat sie sonst würde anders gewählt. Der Staat ist nun mal nicht für jeden Einzelnen verantwortlich .
Der Staat schafft Rahmenbedingungen den Rest muss jeder für sich selbst regeln .Die überwiegende Mehrheit der hier lebenden Bürger
hat das auch bestens hingekriegt . Wir leben ,wie in den meisten Staaten der EU in einer Leistungsgesellschaft.
Damit sind wir seit Kriegsende bestens gefahren .Deshalb Wohlstand für alle .
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von H2O »

Sanity hat geschrieben:(04 May 2018, 18:45)

soziale Verhältnisse sind deiner Meinung nach nicht "systembedingt"? Dann mach dir mal Gedanken wie diese zustande kommen und wieso es z.b. in der DDR keine prekären Verhältnisse gab ;)
Sicher waren dort viele gleich arm und wohnten praktisch zum Nulltarif den Mietbestand zu Schrott. Deshalb, natürlich nicht nur deshalb, wurde dieses politische System mit Sperranlagen umgeben, damit die Menschen es nicht nach Belieben verlassen konnten. So richtig danach zurück scheint sich niemand zu sehnen.
Wenn die Einkommen der Menschen "systembedingt" irgendwelchen Marktmechanismen unterworfen werden, muss man die daraus entstehenden sozialen Folgen auch "systembedingt" nennen.
Das sehe ich genau so. Natürlich erzeugt Wettbewerb im Markt Gewinner und Verlierer. Aber alle strengen sich an, nicht immer auf dem letzten Platz zu landen. Dadurch erhöht sich der Wohlstand
sehr vieler Menschen. Und immer schon gab es Menschen, die diese Mühen scheuten und bei guter Gesundheit von der Gemeinschaft leben wollen, sich äußerst nachlässig mit der Kindererziehung befassen... weshalb unser Land zu Ganztagsschulen strebt, um diesen Mangel durch eine gesellschaftliche Anstrengung zu mindern. Hoffentlich bewirkt diese Maßnahme einen starken Rückgang der Dynastien von Hilfsempfängern!
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 60246.html

man sollte sein Buch lesen, wenn man etwas 'aussagen' möchte.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(05 May 2018, 23:31)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 60246.html

man sollte sein Buch lesen, wenn man etwas 'aussagen' möchte.
in dem Buch geht es NICHT um Deutschland...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
van Kessel

Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

"Realist2014"
in dem Buch geht es NICHT um Deutschland...
ich habe es gelesen, und in der Tat ging es nicht (nur) um Deutschland. Die Ungleichheit der 'Reichtumsverteilung' ist ein globales Phänomen, und Deutschland ist auch ein Teil der Welt.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

H2O hat geschrieben:(05 May 2018, 20:43)

Sicher waren dort viele gleich arm und wohnten praktisch zum Nulltarif den Mietbestand zu Schrott. Deshalb, natürlich nicht nur deshalb, wurde dieses politische System mit Sperranlagen umgeben, damit die Menschen es nicht nach Belieben verlassen konnten. So richtig danach zurück scheint sich niemand zu sehnen.
"Armut" und "Reichtum" sind relative Begriffe. Wenn man sich heute mit ehemaligen DDR-Bürgern unterhält, sagen die: auch wenn es Unterschiede in den Einkommen gab, kannten sie weder "Armut" noch "Reichtum". Wenn man natürlich Richtung "Westen" blickte, konnte man deutliche Unterschiede zu materiellem "Reichtum" sehen, aber auch zur "Armut" im Westen ;)
Das sehe ich genau so. Natürlich erzeugt Wettbewerb im Markt Gewinner und Verlierer. Aber alle strengen sich an, nicht immer auf dem letzten Platz zu landen. Dadurch erhöht sich der Wohlstand
...was faktisch Unsinn ist. Dass es Wohlstandswachstum gab, ist unbestritten, aber bei welchen Menschen ist das Wachstum angekommen? Schau dir die Bruttolohnentwicklung seit 1991 an. Bei den unteren 40% der Reallöhne ist nichts von der materiellen Wohlstandsentwicklung angekommen. Im Gegenteil, die "Anstrengungen" dieser Einkommensgruppen in den letzten 30 Jahren wurden auf die oberen 30% der Reallöhne, sowie auf die Vermögenseinkommen umverteilt. Selbst die mittlere Einkommensgruppe hat mit nur 3% kaum Zuwachs bei den Reallöhnen.
Was ist das für eine Gesellschaft, die einen "Wettbewerb" als Anreizsystem für Wohlstand etabliert und damit die Gesellschaft in "Gewinner" und "Verlierer" spaltet und die Verlierer anschließend auch noch von Teilen der Gesellschaft diskriminiert, schikaniert und im Stich gelassen werden?!
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2018, 10:29)

"


...was faktisch Unsinn ist. Dass es Wohlstandswachstum gab, ist unbestritten, aber bei welchen Menschen ist das Wachstum angekommen? Schau dir die Bruttolohnentwicklung seit 1991 an. Bei den unteren 40% der Reallöhne ist nichts von der materiellen Wohlstandsentwicklung angekommen. !
Ursache?

ganz einfach

bei diesen angeblichen 40% ( es sind eigentlich 30%) herrscht eben "Geiz ist geil" in deren Kontext

ein Blick auf die Tätigkeiten genügt

die "pösen" KUNDEN sind halt nicht bereit, für bestimmte Dienstleistungen &Produkte MEHR zu bezahlen, um auch in diesen "Bereichen" eine "Reallohnsteigerung" zu ermöglichen

so einfach ist das

daher wird sich da auch nichts ändern.

der Lohn eines Taxifahres muss im jeweiligen Taxiunternehmen erwirtschaftet werden.

zu den Reallohnsteigerungen bei den Exportunternehmen/ Dax100 usw. gibt es da NULL Bezug
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Sanity hat geschrieben:(07 May 2018, 10:29)

.
Was ist das für eine Gesellschaft, die einen "Wettbewerb" als Anreizsystem für Wohlstand etabliert und damit die Gesellschaft in "Gewinner" und "Verlierer" spaltet und die Verlierer anschließend auch noch von Teilen der Gesellschaft diskriminiert, schikaniert und im Stich gelassen werden?!

die BESTE der real MÖGLICHEN

da das Gejammer ja NUR auf RELATIVEN Vergleichen beruht

WO steht denn geschrieben, dass es für ALLE eine "Reallohnsteigerung "geben MUSS?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 01:21)

"Realist2014"
ich habe es gelesen, und in der Tat ging es nicht (nur) um Deutschland. Die Ungleichheit der 'Reichtumsverteilung' ist ein globales Phänomen, und Deutschland ist auch ein Teil der Welt.
Stimmt.

Im Vergleich zu 5,5 Mrd Menschen auf diesem Planeten sind die ALG II Bezieher in D tatsächlich "reich"
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

"Realist2014"
Stimmt. Im Vergleich zu 5,5 Mrd Menschen auf diesem Planeten sind die ALG II Bezieher in D tatsächlich "reich"
es sind inzwischen 7,5 Milliarden Menschen. Ich glaube kaum, dass mit der Verteilung des Reichtums auf diesem Planeten, die Hartz4-Bezieher gemeint sind, eher die sogen. Normalverdiener, welche mittels ihrer Zwangsabgaben die Freiheit derjenigen bezahlen, welche ihre Güter nicht versteuern, weil auch das 'große Geld' die Entscheidungsträger (Regierungen) in der Mangel haben, wer was wie versteuert.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Skull »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 13:46)

welche ihre Güter nicht versteuern,

weil auch das 'große Geld' die Entscheidungsträger (Regierungen) in der Mangel haben, wer was wie versteuert.
Wer versteuert denn in Deutschland welche Güter nicht ? :?:

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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 13:46)

"Realist2014"
es sind inzwischen 7,5 Milliarden Menschen. Ich glaube kaum, dass mit der Verteilung des Reichtums auf diesem Planeten, die Hartz4-Bezieher gemeint sind, .
lies nochmal meinen Text..

ich hatte nicht von der Gesamtbevölkerung auf diesem Planeten geschrieben, sondern von DEN 5,5 Mrd, denen es SCHLECHTER geht als unseren ALG II Beziehern in D...
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 13:46)

" , eher die sogen. Normalverdiener, welche mittels ihrer Zwangsabgaben die Freiheit derjenigen bezahlen, .

Welches Jahreseinkommen haben denn diese "Normalverdiener"?

in D bezahlen die 10% mit den höchsten Einkommen ca 60% der gesamten Einkommenssteuer
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van Kessel

Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

"Realist2014"
lies nochmal meinen Text..
habe ich, siehe hier: Im Vergleich zu 5,5 Mrd Menschen auf diesem Planeten...
ich hatte nicht von der Gesamtbevölkerung auf diesem Planeten geschrieben, sondern von DEN 5,5 Mrd, denen es SCHLECHTER geht als unseren ALG II Beziehern in D...
ich denke eher, dass du lediglich herumeierst um irgendetwas oppositionelles zu schreiben.

Noch einmal: es geht um den Reichtum und dessen Verteilung in der Welt, nicht um die DIfferenzen zwischen Sklavenarbeitern und Millionären. Wer diese Abstraktion nicht kapiert, sollte btw. keinen Unsinn posten.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 17:22)

"Realist2014"
habe ich, siehe hier: Im Vergleich zu 5,5 Mrd Menschen auf diesem Planeten...
ich denke eher, dass du lediglich herumeierst um irgendetwas oppositionelles zu schreiben.

Noch einmal: es geht um den Reichtum und dessen Verteilung in der Welt, nicht um die DIfferenzen zwischen Sklavenarbeitern und Millionären. Wer diese Abstraktion nicht kapiert, sollte btw. keinen Unsinn posten.
was möchtest DU denn von DEINEM Geld abgeben , damit es "gerechter" wird "in der Welt"?
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

"Realist2014"
in D bezahlen die 10 % mit den höchsten Einkommen ca 60% der gesamten Einkommenssteuer
was sagt denn so die Statistik?
2014 214 33,19 % 45,6 7,07 %
1. Zahl = Jahr der Steuererhebung
2. Zahl = Gesamt Betrag in Milliarden €
3. Zahl = Einzahler Gehalts- und Einkommensteuer in %
4. Zahl = Betrag in Milliarden € Einkommensteuer
5. Zahl = Anteil der Einkommensteuer in %

d.h. von 214 Milliarden Steueraufkommen sind 45.6 Milliarden aus der Einkommensteuer. Der schäbige Rest (~ 168 Milliarden € stammt von Otto Normalverbraucher.

Zu deinem Schnellschus sei noch angefügt, das ein Rentner (mein Status) schon eh 2x sein EInkommen versteuerte; da reicht es nur noch für 2 € für die Obdachlosenzeitschrift. Wer bezahlte wohl die Deutsche Einheit?
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

ich möchte vorab darauf hinweisen,

das im WiFo Provokationen und beleidigende aggressive Postings
...seitens der Moderation eingeschränkt und unterbunden werden.

ALso hiermit die BITTE, es erst gar nicht zu versuchen.

Danke.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Skull »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 17:38)

d.h. von 214 Milliarden Steueraufkommen sind 45.6 Milliarden aus der Einkommensteuer.
Der schäbige Rest (~ 168 Milliarden € stammt von Otto Normalverbraucher.
Die veranlagte Lohn-und Einkommesteuer betrug im Jahr 2016 ... 227 Milliarden Euro.
Zur "Trennung" von Einkommensteuer und Lohnsteuer solltest Du vielleicht das Thema vertiefen und erarbeiten.

DIe Versteuerung von Aktien in Höhe von 10 Mio eines Managers können da nämlich durchaus unter LOHNsteuer fallen,
wie der versteuerte Jahrsgeinnes eines Gewerbetreibenden von 20 K ... unter Einkommensteuer geführt wird.

Einkommensteuer GLEICH viel
und
Lohnsteuer GLEICH wenig
...ist da automatisch ... NICHT zutreffend.

Am besten man betrachtet beide Blöcke als Gesamtposten. :)

mfg
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 17:38)

"Realist2014"


d.h. von 214 Milliarden Steueraufkommen sind 45.6 Milliarden aus der Einkommensteuer. Der schäbige Rest (~ 168 Milliarden € stammt von Otto Normalverbraucher.
die Lohnsteuer ist eine vom Arbeitgeber abgeführte Vorauszahlung für die Einkünfte aus Nichtselbständiger Tätigkeit
Zu deinem Schnellschus sei noch angefügt, das ein Rentner (mein Status) schon eh 2x sein EInkommen versteuerte; ?
wieso "versteuert" ein "Rentner" sein Einkommen angeblich 2x?

Klingt irgendwie nach nicht verstandenem "Systemwechsel" bei den Renten hinsichtlich der Besteuerung von Beiträgen und korrespondierenden Rentenauszahlungen
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Alter Stubentiger »

Skull hat geschrieben:(07 May 2018, 14:28)

Wer versteuert denn in Deutschland welche Güter nicht ? :?:

mfg
Na die Steuervermeidungsstrategien im Online-Handel sind auf Dauer wohl für keinen Staat verkraftbar. Amazon & Co. verzerren den Wettbewerb extrem zu ihren Gunsten. Marktwirtschaft kann nur bestehen wenn keiner der Marktteilnehmer die Regeln alleine oder für ein Kartell bestimmt.

Ungleichheit entsteht aktuell auch nicht nur durch ungleiche Einkommen sondern auch durch extrem steigende Kosten für das Wohnen. Sollte die Bundesregierung da nicht massiv umsteuern wird sich ein cleverer Populist des Themas annehmen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 May 2018, 18:16)

Na die Steuervermeidungsstrategien im Online-Handel sind auf Dauer wohl für keinen Staat verkraftbar. Amazon & Co. verzerren den Wettbewerb extrem zu ihren Gunsten. .
bezüglich Amazon wurde schon das Gegenteil bewiesen...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 May 2018, 18:16)


Ungleichheit entsteht aktuell auch nicht nur durch ungleiche Einkommen sondern auch durch extrem steigende Kosten für das Wohnen.
das findet aber NUR bei "Neuvermietungen" in bestimmten Ballungsräumen so statt...
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(07 May 2018, 18:17)

bezüglich Amazon wurde schon das Gegenteil bewiesen...
Nur in deiner Welt. Mittlerweile ist dass Thema auch in der EU-Kommission angekommen. Nur deinesgleichen leugnet standhaft.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(07 May 2018, 18:20)

Nur in deiner Welt. Mittlerweile ist dass Thema auch in der EU-Kommission angekommen. Nur deinesgleichen leugnet standhaft.


in der Realität

schau die die diesbezügliche Diskussion dazu im Parallestrang an.
Offizielle Zahlen von Amazon bezüglich Gewinn aus welcher Sparte
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
Spiegel 4. August 2018 Fakten zur Lohngerechtigkeit auf einen Blick - in der Infografik
Der Medianlohn (oder der "mittlere Lohn") ist der Lohn genau in der Mitte - 50 Prozent der Arbeitnehmer verdienen weniger, 50 Prozent verdienen mehr. Im April 2014 lag er bei 2990 Euro. Um den Durchschnittslohn zu berechnen, werden hingegen alle einzelnen Löhne addiert und dann durch die Anzahl der Arbeitnehmer geteilt - die hohen Verdienstsprünge bei den oberen Einkommensklassen sorgen dafür, dass der Durchschnittslohn mit 3441 Euro wesentlich höher lag als der Medianlohn. Wer also den Durchschnittslohn bekommt, verdient mehr als 65 Prozent aller anderen Arbeitnehmer.

"Zwischen 1995 und 2015 sanken die Reallöhne des untersten Einkommenszehntels jedes Jahr im Schnitt um 0,6 Prozent. Anders ausgedrückt: Jahr für Jahr konnten sich Arbeitnehmer in dieser Gruppe 0,6 Prozent weniger leisten. Auf der anderen Seite der Einkommensskala wuchs die Kaufkraft jedoch immer weiter. Bei den oberen 30 Einkommensprozent Jahr für Jahr um rund ein halbes Prozent.
Wahr ist allerdings auch: Dieser langfristige Trend scheint sich seit Kurzem zu ändern. Seit 2012 haben alle Einkommensklassen an Kaufkraft zugelegt, die untersten 30 Prozent recht deutlich, allerdings immer noch weit weniger als die obersten 40 Prozent. Am wenigsten legten die Einkommen in der Mitte zu."
Weiß jemand, wie sich der Medianlohn im Vergleich zum Durchschnittslohn langfristig entwickelt hat?
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
van Kessel

Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

empfehle den 'Geist' der Diskussion in der ARD zu schauen (Hart aber Fair). Wen allerdings Claqueure stören, sollte sich diese Sendung ersparen (auch wenn es um genau unser Thema hier geht).
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

van Kessel hat geschrieben:(07 May 2018, 22:10)

empfehle den 'Geist' der Diskussion in der ARD zu schauen (Hart aber Fair). Wen allerdings Claqueure stören, sollte sich diese Sendung ersparen (auch wenn es um genau unser Thema hier geht).
habe ich gesehen

und nu?
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van Kessel

Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von van Kessel »

"Realist2014"
habe ich gesehen und nu?
bin nicht hier um Fragen zu beantworten. Nimm's hin!
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Sanity »

Wähler hat geschrieben:(07 May 2018, 19:03)

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 58777.html
Spiegel 4. August 2018 Fakten zur Lohngerechtigkeit auf einen Blick - in der Infografik

"Zwischen 1995 und 2015 sanken die Reallöhne des untersten Einkommenszehntels jedes Jahr im Schnitt um 0,6 Prozent. Anders ausgedrückt: Jahr für Jahr konnten sich Arbeitnehmer in dieser Gruppe 0,6 Prozent weniger leisten. Auf der anderen Seite der Einkommensskala wuchs die Kaufkraft jedoch immer weiter. Bei den oberen 30 Einkommensprozent Jahr für Jahr um rund ein halbes Prozent.
generell stimme ich dir zu, jedoch, kommt es oft darauf an, wie man eine (unliebsame) Statistik möglichst verharmlost. Wer diese Statistik veröffentlicht hat (-0,6% pro Jahr), der will das wahre Ausmaß der ungleichen Verteilung des Wohlstandwachstums hinter kleinen Zahlen exponentieller Schrumpfungsraten "verstecken". Man sollte sich bewusst machen, dass diese winzigen -0,6% pro Jahr auf 20 Jahre 11% weniger Reallohn bedeuten. Im Armuts-/Reichtumsbericht der Bundesregierung unter Seitenziffer -60- kann man die Entwicklung des Reallohns von 1995-2015 nachvollziehen. Die unteren 40% der Einkommen hatten 2015 im Durchschnitt ca. 6% weniger Reallohn als noch 1995.

http://www.armuts-und-reichtumsbericht. ... onFile&v=6
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Alter Stubentiger »

Realist2014 hat geschrieben:(07 May 2018, 18:23)



in der Realität

schau die die diesbezügliche Diskussion dazu im Parallestrang an.
Offizielle Zahlen von Amazon bezüglich Gewinn aus welcher Sparte
Ich weiß dass es dir nicht möglich ist betrügerische Firmen zu erkennen. Allen anderen haben erkannt dass Amazon, Google und wie sie alle heißen legal handeln um zu einem illegalen Vorteil (niedrigste Steuern) zu gelangen.

Du ignorierst dies oder klatschst noch Beifall. Für alle anderen EU Bürger tut sich ein Riesenproblem auf. Aber auch das erschließt sich dir sicher nicht. Darum lasse ich es mal mit näheren Erklärungen die du eh nicht verstehen willst.
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Re: Forscher sehen keinen Anstieg der Ungleichheit

Beitrag von Realist2014 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(08 May 2018, 06:58)

Ich weiß dass es dir nicht möglich ist betrügerische Firmen zu erkennen. Allen anderen haben erkannt dass Amazon, t.

WER hat Amazon als "betrügerische Firma" bezeichnet?

Oder "erkannt"?

Wenn dem so WÄRE, DANN würde es ja wohl Ermittlungen geben...

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