Wohnungspolitik

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jorikke
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:54)

nicht in den Wohngegenden, wo sie gerne wohnen WÜRDEN

logischerweise bedarf es jetzt eines verstärkten sozialen Wohnungsbaus

Aber logischerweise mit MINIMAL-Standard in den "weniger geliebten" Gegenden
Brauchbare Antwort, darauf kann man aufbauen.
Baustandards senken, wäre auch denkbar.
Staatliches Bauland bereit stellen. Nicht durch Billigverkauf sondern durch Erbpacht.
pikant
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von pikant »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:53)

Gut, immerhin.
Was spricht dagegen?
Prinzipiell spricht dagegen, andere für das eigene Wohlergehen zahlen zu lassen.
Konstruiertes Beispiel:
Ich habe zwei Jahrzehnte für mein eigenes Haus geackert, auf vieles verzichtet, (etwas Tränendrüse macht sich immer gut) um jetzt meine Steuern dafür herzugeben, dass andere Wohnraum bekommen, die keine eigene Leistung dafür erbringen?
(außer künstlich verbilligter Miete?)
...ist ja auch nicht die pralle Gerechtigkeit.
Steuern sind nie zweckgebunden und ja der Staat ist dazu da den Armen zu helfen und es den Reichen zu nehmen - darum musst Du auch mit hoeherem Einkommen mehr Steuern bezahlen.
das ist die beruehmte Umverteilung von Oben nach unten, die wir in Deutschland haben.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:56)

. Ist kein Widerspruch zu meiner Aussage, dass die Bestandsmieten eben aufgrund solcher Mechanismen viel zu niedrig sind, weil die gierig-geizigen Deutschen aus kulturellen Gründen nicht bereit sind, einen angemessenen Preis zu zahlen. I ..

was ist denn deine Definition eines "angemessenen Preises"?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:58)

Brauchbare Antwort, darauf kann man aufbauen.
Baustandards senken, wäre auch denkbar.
Staatliches Bauland bereit stellen. Nicht durch Billigverkauf sondern durch Erbpacht.
das mit dem Bauland ist gerade in den angesprochenen Großstädte schwierig
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:59)

was ist denn deine Definition eines "angemessenen Preises"?
In etwa das, was man bei einer Neuvermietung (bzw. Wiedervermietung nach umfangreicher Sanierung) erzielen kann. Natürlich ist das durch den Markt, auf den die Gesetzgebung unmittelbar Einfluss nimmt, auch etwas verzerrt, aber kommt der Sache schon etwas näher. Wären wohl so im Schnitt 50% oben drauf in den wachsenden Städten (von Eisenhüttenstadt reden wir ja nicht).
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:01)

das mit dem Bauland ist gerade in den angesprochenen Großstädte schwierig
So schwierig, dass man eine innerstädtische Wiese unbebaut lässt, um sich dort einmal im Jahr zu besaufen. Was für ein enormer Druck aufs Bauland.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Postfach »

Skull hat geschrieben:(15 Sep 2017, 10:08)

Ja und nein.

Erster Absatz ein klares Ja.
Zweiter Absatz ein nicht so klares Nein.

mfg
Lieber Skull,

auch der zweite absatz ist ein klares "JA" (leider) ... es ist keine vermutung, sondern ich weiß es, dass es so ist ...
Steht vielleicht nicht in jeder tageszeitung auf der ersten seite, aber die entsprechenden mitarbeiter aus dem amt für liegenschaften und wohnen machen da kein hehl draus, weil der großteil damit überhaupt nicht einverstanden ist ?!?)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:58)

Brauchbare Antwort, darauf kann man aufbauen.
Baustandards senken, wäre auch denkbar.
Staatliches Bauland bereit stellen. Nicht durch Billigverkauf sondern durch Erbpacht.
das mit dem Bauland ist gerade in den angesprochenen Großstädte schwierig
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:01)

das mit dem Bauland ist gerade in den angesprochenen Großstädte schwierig
Ouch, warum denn nur?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:01)

In etwa das, was man bei einer Neuvermietung (bzw. Wiedervermietung nach umfangreicher Sanierung) erzielen kann. ht).
das ist aber bei den tatsächlichen Bestandsmieten der älteren Wohnungen ( 20, 30 oder 40 Jahre) nicht der Fall ( logischerweise)
Denn der Standard dieser Wohnungen entspricht ja auch nicht denen der Neubauten
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:03)

So schwierig, dass man eine innerstädtische Wiese unbebaut lässt, um sich dort einmal im Jahr zu besaufen. Was für ein enormer Druck aufs Bauland.
naja

die Theresienwiese als Bauland auszuweisen...

hast du noch mehr so lustige Vorschläge?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:25)

das ist aber bei den tatsächlichen Bestandsmieten der älteren Wohnungen ( 20, 30 oder 40 Jahre) nicht der Fall ( logischerweise)
Denn der Standard dieser Wohnungen entspricht ja auch nicht denen der Neubauten
Stimmt nicht. Gerade bei älteren Wohnungen hat man mehr Spielraum, da sie vor der Sanierung einen entsprechend niedrigeren Standard haben. Je schrottiger, desto besser:
Für Aufsehen sorgten die Vorwürfe einer Hamburger Rentnerin aus Dockenhuden. Zusammen mit ihrem Mann wohne sie in einer Dachgeschosswohnung der Saga, die Eheleute zahlen demnach bislang 230 Euro Miete im Monat. Nun wollte das städtische Unternehmen die Wohnung komplett sanieren und vergrößern. Die Folge, eine Mieterhöhung auf 850 Euro pro Monat, empörte auch Schulz sichtlich. [...]

Unerwähnt blieb in der ZDF-Sendung auch, dass es sich nach Angaben der Saga außerdem um eine Behelfswohnung aus der Nachkriegszeit handelt. "Die Wohnung entspricht nicht mehr den Standards in Hinblick auf Kälte-Wärmedämmung, Schallschutzisolierung und ausreichende Belichtung", sagte Michael Ahrens, Leiter der Unternehmenskommunikation.

Im Zuge der Modernisierung wolle man das Dachgeschoss entkernen und anschließend neu aufbauen, weswegen auch die Mietpreisbremse nicht greife.
https://www.abendblatt.de/hamburg/artic ... rueck.html

Das BGB (insb. §§ 555b und 559) unterscheidet nicht zwischen Sanierung und Modernisierung.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Skull »

Guten Tag,

es geht schon wieder los...

Fünf Beiträge in die Ablage verschoben.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:28)

naja

die Theresienwiese als Bauland auszuweisen...

hast du noch mehr so lustige Vorschläge?
Ja, sagte ich doch schon. Wohngebäude möglichst aufstocken. Wenn die Mehrfamilienhäuser nicht drei bis vier, sondern fünf bis sechs Geschosse haben, entsteht dadurch kein Hochhausghetto und der Denkmalschutz macht in den wenigsten Fällen Fisimatenten. Wenn die Aufstockung zu teuer ist, reißt man eben ab und baut nach heutigen Standards neu (-> Konversion). Da kann man auf der gleichen Fläche auch mehr Wohnungen schaffen, weil insb. die Single-Haushalte zugenommen haben. Der Wohnraum pro Kopf ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Zudem gibt's reichlich Innenhöfe, die kaum genutzt werden und Platz für neuen Wohnraum bieten. Stichwort: Nachverdichtung. In München könnten doppelt so viele Menschen leben und das Stadtbild würde sich kaum nennenswert verändern. Macht man aber natürlich nicht, weil's kein Wohnraumproblem gibt und die zu erzielenden Mieten mittel- bis langfristig einfach zu niedrig sind.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:42)

Ja, sagte ich doch schon. Wohngebäude möglichst aufstocken. Wenn die Mehrfamilienhäuser nicht drei bis vier, sondern fünf bis sechs Geschosse haben, entsteht dadurch kein Hochhausghetto und der Denkmalschutz macht in den wenigsten Fällen Fisimatenten. Wenn die Aufstockung zu teuer ist, reißt man eben ab und baut nach heutigen Standards neu (-> Konversion). Da kann man auf der gleichen Fläche auch mehr Wohnungen schaffen, weil insb. die Single-Haushalte zugenommen haben. Der Wohnraum pro Kopf ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Zudem gibt's reichlich Innenhöfe, die kaum genutzt werden und Platz für neuen Wohnraum bieten. Stichwort: Nachverdichtung. In München könnten doppelt so viele Menschen leben und das Stadtbild würde sich kaum nennenswert verändern. Macht man aber natürlich nicht, weil's kein Wohnraumproblem gibt und die zu erzielenden Mieten mittel- bis langfristig einfach zu niedrig sind.

das sehen aber wohl diejenigen, die momentan ein Wohnung in München suchen, ganz anders...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:32)

Stimmt nicht. Gerade bei älteren Wohnungen hat man mehr Spielraum, da sie vor der Sanierung einen entsprechend niedrigeren Standard haben. Je schrottiger, desto besser:


h g.
ich rede vom großen Teil der Wohnungen, die weder "modernisierung" noch" sanierungsbedürftig " sind...


also 20 oder 30 Jahre alt

keine "Altbauten" oder "Nachkriegsbauten"
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:18)

Ouch, warum denn nur?

weil es keinen gibt...

daher wird versucht am Standrand zu erschließen
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:44)

das sehen aber wohl diejenigen, die momentan ein Wohnung in München suchen, ganz anders...
Klar, wenn jeder spottbillig in den angesagten Vierteln leben will, hat man natürlich ein "Problem". Muss man halt die B-Lage nehmen oder tiefer in die Tasche greifen. So einfach ist das. Bei mir hier im Viertel siehst Du auch riesige Menschenschlangen, selbst zur typischen Arbeitszeit, weil so viele Leute (meist bereits in der Stadt lebend) dort gerne wohnen würden und nicht eher Richtung Stadtrand. Die gehen dann später nach Hause, kriegen eine Absage und wimmern, wie gemein und schrecklich doch diese Welt ist und dass immer die anderen schuld haben. Die leben weder auf der Straße, noch müssen sie sich gegen ihren Willen mit Wildfremden die Wohnung oder gar das Bett teilen. Man jammert eben auf hohem Niveau.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:46)

ich rede vom großen Teil der Wohnungen, die weder "modernisierung" noch" sanierungsbedürftig " sind...


also 20 oder 30 Jahre alt

keine "Altbauten" oder "Nachkriegsbauten"
Eine Wohnung muss auch nicht sanierungsbedürftig sein, wenn man sie modernisieren möchte. Nimm doch dann eine Wohnung, die um 1990 herum gebaut wurde. Schau Dir ihren Standard an, z.B. die Energiewerte, die Zahl der Balkone, die Barrierefreiheit (Fahrstuhl), der Schallschutz etc. Per Faustregel geht man, je nach Bautyp, davon aus, dass man jährlich 1-2% der ursprünglichen Bausumme für Instandhaltung ausgeben muss. Natürlich fallen die Arbeiten nicht regelmäßig an, insb. in den ersten Jahren. Aber nach 20 bis 30 wird da schon mal einiges fällig. Da bist Du problemlos bei der Summe, die Du benötigst, um es als Neuvermietung auszugeben oder um die Sanierungskosten komplett auf die Mieter umzulegen, was im Einzelfall auch gerne mal eine Verdoppelung bedeutet. Und der Clou: wenn sie die Kosten abbezahlt haben, muss die Miete nicht wieder auf den vorigen Stand.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Schon klar,
wenn Wohnraum knapp wird.
Aber das war doch bekannt.
Sowas fällt nicht vom Himmel herunter.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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jorikke
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:12)

das mit dem Bauland ist gerade in den angesprochenen Großstädte schwierig
Eben, nur ein Trottel will Bauland dort zur Verfügung stellen, wo es keins gibt.
Abgehakt.
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Postfach
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Postfach »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:30)

Es gibt in Deutschland keine Wohnungsnot und noch nicht einmal einen Wohnungsmangel. Die Leute haben bloß hohe Ansprüche und wollen sehr wenig dafür bezahlen. Wenn Du wissen willst, was Wohnungsnot ist, dann schau Dir die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg an. Oder wie Mietsbarracken und Schlafgänger (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafg%C3%A4nger) während der Industrialisierung. Gierig sind eher jene, die "bezahlbare Mieten" verlangen, aber damit nur meinen, dass sie noch viel weniger bezahlen möchten.
:D ein sehr schönes beispiel, aber du hast natürlich recht, es gab schon zeiten (kurz nach dem 2.weltkrieg, während der Industrialisierung und vielleicht sogar während der steinzeit wo die wohnraumsituation noch deutlich angespannter war ...
Mit sicherheit gibt es auch heute viele, mit zu hohen erwartungen ... aber keine sorge, die werden relativ schnell auf den boden der tatsachen geholt.
Entweder hilft es dann Mama & Papa als großsponsor aufzusuchen, die nachhelfen wünsche wahr zu machen (falls die dazu in der lage sind) oder doch wieder brav zurück zu Mami & Papi und noch ein paar jährchen abwarten.
Allgemein würde ich behaupten, wer eine städtische wohnung sucht oder bei den meisten genossenschaften, der sollte nicht all zu viele ansprüche haben, aber dafür viel geduld mitbringen, denn die wartezeiten sind lang ...
Wer in Stuttgart bereitwillig ca. 1200.- Euro an Kaltmiete jeden monat aufbringen kann, der könnte für seinen markler auch wieder eine kleine wunschliste mit ansprüchen erstellen. (dann stehen die chancen deutlich besser)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von jorikke »

pikant hat geschrieben:(15 Sep 2017, 12:58)

Steuern sind nie zweckgebunden und ja der Staat ist dazu da den Armen zu helfen und es den Reichen zu nehmen - darum musst Du auch mit hoeherem Einkommen mehr Steuern bezahlen.
das ist die beruehmte Umverteilung von Oben nach unten, die wir in Deutschland haben.
Das ist ein ziemlicher Käse mit einem wahren Kern.
Der Staat muss einfach Aufgaben, die auf den Nägeln brennen, lösen.
Egal welcher Schicht es gerade mehr nützt.
Mit deiner Logik könnte man auch feststellen, es sei Umverteilung von unten nach oben, wenn der Staat Milliarden für neue ICE Strecken ausgibt, deren Fahrpreise sich die weniger Betuchten später gar nicht leisten können.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von pikant »

jorikke hat geschrieben:(15 Sep 2017, 14:10)

Das ist ein ziemlicher Käse mit einem wahren Kern.
Der Staat muss einfach Aufgaben, die auf den Nägeln brennen, lösen.
Egal welcher Schicht es gerade mehr nützt.
Mit deiner Logik könnte man auch feststellen, es sei Umverteilung von unten nach oben, wenn der Staat Milliarden für neue ICE Strecken ausgibt, deren Fahrpreise sich die weniger Betuchten später gar nicht leisten können.
ich beschreibe die Fakten.
Deutschland hat ein Steuersystem wo die Einkommenstarken mehr belastet werden als die Einkommensschwachen.
Die viel verdienen tragen mehr zur Absicherung der Armut bei, als die weniger verdienen.
Von daher finanziert der Einkommensstarke mehr das Wohngeld als der Einkommensschwache
das ist Verteilung von oben nach unten

Bei ICE ist es auch Fakt, dass diese Strecke zu einem grossen Teil die Einkommensstarken finanzieren, denn diese bringen den Staat ja erst in den Genuss diese Strecke bauen zu koennen. Wennn Sie das so sehen, dann finanzieren bei diesem Sachverhalt die Einkommenstarken die Strecke und benutzen sie auch zu grossen Teilen - also nichts von unten nach oben
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 13:48)

Klar, wenn jeder spottbillig in den angesagten Vierteln leben will, hat man natürlich ein "Problem". Muss man halt die B-Lage nehmen oder tiefer in die Tasche greifen. So einfach ist das. Bei mir hier im Viertel siehst Du auch riesige Menschenschlangen, selbst zur typischen Arbeitszeit, weil so viele Leute (meist bereits in der Stadt lebend) dort gerne wohnen würden und nicht eher Richtung Stadtrand. Die gehen dann später nach Hause, kriegen eine Absage und wimmern, wie gemein und schrecklich doch diese Welt ist und dass immer die anderen schuld haben. Die leben weder auf der Straße, noch müssen sie sich gegen ihren Willen mit Wildfremden die Wohnung oder gar das Bett teilen. Man jammert eben auf hohem Niveau.

In München gibt es diese Schlangen bei der Wohnungsbesichtigung auch am Stadtrand, in Randgemeinden und in weniger beleibten Gegenden

trotz hoher Miete....
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 14:30)

In München gibt es diese Schlangen bei der Wohnungsbesichtigung auch am Stadtrand, in Randgemeinden und in weniger beleibten Gegenden

trotz hoher Miete....
Dann halt nicht so geizig sein oder bei der Suche das Hirn einschalten, aber das kriegen viele nicht hin. Sehe es in meinem Viertel regelmäßig selbst und habe eine Weile in der Branche gearbeitet. Und die Mieten in München sind ja nicht hoch. Melde dich nochmal, wenn die Leute im Schnitt 50% ihres Einkommens fürs Wohnen aufbringen müssen
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 15:05)

Dann halt nicht so geizig sein oder bei der Suche das Hirn einschalten, aber das kriegen viele nicht hin. en

nochmal

die Schlangen sind bei JEDER Besichtigung

AUCH bei den hochpreisigen

was hat das mit "geizig" zu tun?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 15:05)

Und die Mieten in München sind ja nicht hoch. Melde dich nochmal, wenn die Leute im Schnitt 50% ihres Einkommens fürs Wohnen aufbringen müssen
warum sollte das so viel sein?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 15:28)

nochmal

die Schlangen sind bei JEDER Besichtigung

AUCH bei den hochpreisigen

was hat das mit "geizig" zu tun?
Bei hohen Preisen hast du keine langen Schlangen. Da reden wir aber nicht von 15 Euro kalt.
Realist2014 hat geschrieben:
warum sollte das so viel sein?
Das ist nicht viel, sondern angemessen. Die meisten Buden, insb Einfamilienhäuser, sehen in Deutschland entsprechend scheiße aus.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 15:46)

Bei hohen Preisen hast du keine langen Schlangen. Da reden wir aber nicht von 15 Euro kalt.


Das ist nicht viel, sondern angemessen. Die meisten Buden, insb Einfamilienhäuser, sehen in Deutschland entsprechend scheiße aus.

15 Euro kalt wird für "normale" Neubauwohnungen in mehrstöckigen Gebäuden verlangt

im Stadtzentrum oder den "Invierteln" geht es dann Richtung 25 oder 30...

auch mit langen Schlangen ( anderes Klientel als oben)
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Realist2014 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 16:00)

15 Euro kalt wird für "normale" Neubauwohnungen in mehrstöckigen Gebäuden verlangt

im Stadtzentrum oder den "Invierteln" geht es dann Richtung 25 oder 30...

auch mit langen Schlangen ( anderes Klientel als oben)
Sage ich ja. Man muss nicht in Invierteln leben. Oder man sucht sich eine Genossenschaft. Hab ich selbst auch gemacht statt im Eigentum zu leben. Das vermietet man lieber und bleibt flexibel statt sich anhängig zu machen
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Positiv Denkender »

Bielefeld09 hat geschrieben:(15 Sep 2017, 00:09)

Die Mieten explodieren.
Aber es scheint keinen zu interessieren.
Darüber schreibt hier keiner,
ist das eher kein Thema?
Nur mal so gefragt.
Die Mieten sind im Vergleich zum Einkommen nicht höher als vor 50 Jahren .Entscheidend allein ist welche Rosinen man
im Kopf hat . Wer heute 50 qm pro Person fordert muss auch dafür bezahlen . Wir hatten damals mit 6 Personen eine 68 qm Wohnung
und niemand ist daran gescheitert . Wir waren nur eine Familie von vielen Millionen .
Wem es in Großstädte drängt muss auch damit rechnen dass dort höhere Mieten verlangt werden ( Markt )
Sobald Menschen höhere Einkommen erhalten haben mussten sie ihre Wohnungen verlassen oder Fehlbelebungsabgaben bezahlen .
Sozis nennen das gerecht . Geblieben sind Gettos . Wer 3 Millionen Wirtschaftsflüchtlingen aus der ehemaligen UDDSR
bevorzugt muss sich nicht wundern wenn Wohnungen knapp werden .
Schon erheiternd, dass gerade aus diesem Klientel die AFD ihre" Fans " bezieht .
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Quatschki
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Quatschki »

Dei uns in der Nähe gibt es einen Spielplatz, der wurde irgendwann um 2005 zur Aufwertung eines Plattenbaugebietes mit EU-Förderung errichtet. 2008 begann der Abriß des gesamten Wohngebietes aus den 80er Jahren mit 1500 Wohneinheiten mit Fördermitteln des Bundes. 2012 war der vollständige Rückbau zur grünen Wiese abgeschlossen. Außer dem Spielplatz, der stehenbleiben mußte, weil sonst hätten die Fördermittel zugezahlt werden müssen.
Nun steigt die Einwohnerzahl. Die mittlerweile rot-rot-grüne Ratsmehrheit sucht nach Flächen für ihre neugegründete städtische Wohnungsbaugesellschaft, um mit Fördermitteln Sozialwohnungen zu errichten. Es gäbe da sogar eine grüne Weise, die geeignet wäre. Sogar mit Spielplatz, Der Haken ist nur, dass dort bis 2022 nicht gebaut werden darf. weil sonst die Fördermittel für den Abriss zurückgezahlt werden müssten.
Das ist die Kontinuität der Merkel-Ära...
Boracay
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Boracay »

frems hat geschrieben:(15 Sep 2017, 16:24)

Sage ich ja. Man muss nicht in Invierteln leben. Oder man sucht sich eine Genossenschaft. Hab ich selbst auch gemacht statt im Eigentum zu leben. Das vermietet man lieber und bleibt flexibel statt sich anhängig zu machen
Weit billiger als Eigentum zu erwerben ist das auch. Viel billiger.
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Wätätä
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wätätä »

Sicher, in den Ballungsräumen ist der Wohnraum knapper und damit teurer geworden. Aber es gibt auch gegenläufige Tendenzen, wo Wohnraum frei steht, der Mietpreis aber natürlich trotzdem nicht sinkt! Da lassen Städte schon mal "Neubauviertel" abreißen, weil die Mieterschaft fehlt und die evt. zu erwartenden Mieter ohnehin keine Arbeit bekommen. Man kann sich noch an die letzte Welle aus Russland erinnern, die dann alle nach und nach Richtung Westen abgezogen sind, so dass die Wohnblöcke wieder leer standen. Nur noch kyrillische Schmierereien an den Häuserwänden erinnern daran.
Und außerdem schafft ja der Abbruch "stabile" Mietpreise für den Rest. Trotzdem ist der Bevölkerungsrückgang hier nicht zu kompensieren. Man sieht das auch auf de Gebrauchtwarenmarkt; die ist regelrecht vergiftet durch die vielen Haushaltauflösungen, Wegzüge.
Es würde mich interessieren, ob die Gemeinden eine ständig aktuelle Übersicht über den vorhandenen und vermieteten Wohnraum haben, oder wird nur noch geschätzt, gemittelt - ganz nach gewünschter Zielvorstellung, bzw. -vorgabe...
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Boracay hat geschrieben:(17 Sep 2017, 09:49)

Weit billiger als Eigentum zu erwerben ist das auch. Viel billiger.
Teils, teils. Ich vermiete nun für knapp 14 Euro und wohne für 6,70 (beides in HH). Im Mai wurde erst rückwirkend bis Januar die Miete reduziert. Baujahr 2006 im nachgefragten Viertel, innenstadtnah mit guter Anbindung und wenig Lärm. Die privat vermieteten Wohnungen drumherum sind auch eher in der Spanne 12 bis 17 Euro (je nach Größe und Zustand). Ist in Ordnung, auch natürlich auch bedenklich, wenn ich bedenke, dass ich dort alleine wohne und vorher eine vierköpfige Familie drin lebte.
Labskaus!

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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von frems »

Wätätä hat geschrieben:(17 Sep 2017, 10:26)

Sicher, in den Ballungsräumen ist der Wohnraum knapper und damit teurer geworden. Aber es gibt auch gegenläufige Tendenzen, wo Wohnraum frei steht, der Mietpreis aber natürlich trotzdem nicht sinkt! Da lassen Städte schon mal "Neubauviertel" abreißen, weil die Mieterschaft fehlt und die evt. zu erwartenden Mieter ohnehin keine Arbeit bekommen.
Ist ja auch logisch. Abriss wird gefördert, um die kommunalen Ausgaben nachhaltig zu senken. Wenn in einigen Blöcken keine 50% der Wohnungen belegt sind, hat man trotzdem hohe Infrastrukturkosten, ob für Wasser, ÖPNV, Entwässerung etc. Verdichtet man die zentralen Orte, ist das für die Gemeinden günstiger als überall hohen Leerstand zu haben. Ökologisch auch sinnvoller und insb. für überalterte Orte gut, da die Bewohner kürzere Wege zum Einkaufen, Arztpraxen etc. haben. Da gibt's viele gelungene Beispiele im Osten der Republik, wo auch die verfallenen Innenstädte wieder einen neuen Anstrich bekamen.
Labskaus!

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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wätätä »

frems hat geschrieben:(17 Sep 2017, 20:09)

Ist ja auch logisch. Abriss wird gefördert, um die kommunalen Ausgaben nachhaltig zu senken. Wenn in einigen Blöcken keine 50% der Wohnungen belegt sind, hat man trotzdem hohe Infrastrukturkosten, ob für Wasser, ÖPNV, Entwässerung etc. Verdichtet man die zentralen Orte, ist das für die Gemeinden günstiger als überall hohen Leerstand zu haben. Ökologisch auch sinnvoller und insb. für überalterte Orte gut, da die Bewohner kürzere Wege zum Einkaufen, Arztpraxen etc. haben. Da gibt's viele gelungene Beispiele im Osten der Republik, wo auch die verfallenen Innenstädte wieder einen neuen Anstrich bekamen.
Neben gelungenen Beispielen gibt es leider aber auch eine Vielzahl Fehler, die zur Verödung der historischen Innenstädte führten, z. Bsp. den Bau von Einkaufszentrum auf der grünen Wiese vor der Stadt, wer kein Fahrzeug hat, muss sich zum Einkaufen ´was einfallen lassen, denn der öffl. Nahverkehr wird zusammengespart! Gehe ich die einstigen Hauptstraßen der Stadt entlang, steht mind. 2/3 der Läden leer. Bringedienste helfen den noch dort lebenden Älteren, verteuern aber die Ware. Einen Vorteil gibt es natürlich durch den Abbruch der alten (hist.) Häuser: Es gibt auf den Abbruchflächen wenigstens Parkplätze für die Anwohner, aber auch das muss sich lohnen (für die Betreiber)!
Aber die eigentliche Ursache ist die Tatsache, dass die Wertschöpfung im Territorium und damit die Anzahl der Beschäftigten stark zurückgegangen ist. Die Wohnungspolitik ist letztlich immer auch nur eine Folge der Wirtschaftsentwicklung im jeweiligen Territorium!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Positiv Denkender »

Wätätä hat geschrieben:(18 Sep 2017, 21:31)

Neben gelungenen Beispielen gibt es leider aber auch eine Vielzahl Fehler, die zur Verödung der historischen Innenstädte führten, z. Bsp. den Bau von Einkaufszentrum auf der grünen Wiese vor der Stadt, wer kein Fahrzeug hat, muss sich zum Einkaufen ´was einfallen lassen, denn der öffl. Nahverkehr wird zusammengespart! Gehe ich die einstigen Hauptstraßen der Stadt entlang, steht mind. 2/3 der Läden leer. Bringedienste helfen den noch dort lebenden Älteren, verteuern aber die Ware. Einen Vorteil gibt es natürlich durch den Abbruch der alten (hist.) Häuser: Es gibt auf den Abbruchflächen wenigstens Parkplätze für die Anwohner, aber auch das muss sich lohnen (für die Betreiber)!
Aber die eigentliche Ursache ist die Tatsache, dass die Wertschöpfung im Territorium und damit die Anzahl der Beschäftigten stark zurückgegangen ist. Die Wohnungspolitik ist letztlich immer auch nur eine Folge der Wirtschaftsentwicklung im jeweiligen Territorium!
Wer den höheren Zuspruch bekommt ,EKZ am Stadtrand oder Geschäfte in den Vor und Innenstädten liegt allein in der Macht der Verbraucher .
Weder Staat noch Regierung können das beeinflussen .Das Ende der EH Läden ( Tante Emma Läden) hat nicht der Staat verordnet, sondern ist allein auf das Verhalten der
Verbraucher begründet.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Anderus »

Ich hab mir 2 Eigentumswohnungen in Bonn gekauft, und ein Einfamilienhaus in Bocholt. Die beiden Wohnungen sind vermietet und alle Immobilien abbezahlt. Für mich, können die Mieten gar nicht genug steigen.

Schon mit 16 Jahren habe ich beschlossen, ein Haus zu kaufen. Ich hatte gesehen, wie meine Eltern und Geschwister auf kleinstem Raum in einer Sozialwohnung leben mussten. Das wollte ich mir nicht antun. Mein Vater hat bis zum Schluss (91 Jahre) in dieser Wohnung gewohnt. In diesen 60 Jahren, hat er an Miete, wohl den Wert von 2 bis 3 Wohnungen bezahlt und anschließend die Aufforderung bekommen, die Wohnung innerhalb von 3 Monaten leer zu verlassen. Ich kann daher nur jedem raten, es mir gleich zu tun, und auch Wohnungseigentum zu erwerben. Eine Wohnung zu mieten, ist langfristig, immer Schei..... !
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Wätätä »

Ja, das ist sicher richtig unter den Rahmenbedingungen der Bundesrepublik, also einer mehr oder weniger freien Marktwirtschaft.
Doch ich kenne das auch unter dem DDR-Recht: Da waren die Mietpreise festgelegt, die Mieter wurden zentral zugeteilt, da konnte man eben auch Pech haben. Und als privater Besitzer eines Mehrfamilienhauses war man das letzte AL. Da konnte man keine Reichtümer anhäufen, das reichte nicht ´mal zu notwendigen Instandhaltungen, nur mit (zinsgünstigen) Staatskrediten. Allerdings nach der Wende wurden diese ursprünglich vereinbarten Zinsen zügig "angepasst"!
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Senexx »

Berliner Landgericht hält Mietpreisbremse für verfassungswidrig

http://www.focus.de/immobilien/mieten/b ... 13175.html
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Senexx hat geschrieben:(19 Sep 2017, 17:57)

Berliner Landgericht hält Mietpreisbremse für verfassungswidrig

http://www.focus.de/immobilien/mieten/b ... 13175.html
Das ist doch nichts anderes,
als das Eingeständniß,
das der freie Markt das Problem nur weiter verschärfen wird.
Ich frage doch nur nach Lösungen für Betroffene.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 18:45)

Das ist doch nichts anderes,
als das Eingeständniß,
das der freie Markt das Problem nur weiter verschärfen wird.
Ich frage doch nur nach Lösungen für Betroffene.
dorthin ziehen, wo das Einkommen zur Miete kompatibel ist
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:00)

dorthin ziehen, wo das Einkommen zur Miete kompatibel ist
Als Student ist das Einkommen wie kompatibel mit der Miete?
Als Polizeibeamter ist das Einkommen am Berufsanfang wie kompatibel mit derzeitigen Mietpreisen?
Und das sind nur Leistungsträger, deren Erwerbstätigkeit durch Mietpreise infrage gestellt werden.
Von Familien, deren Väter arbeiten, schreibt hier doch keiner.
Und du denkst, der Markt regelt das schon?
Du bist vielleicht nicht so realitätsnah?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Boracay »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:35)

Als Student ist das Einkommen wie kompatibel mit der Miete?
Bafög, WG Zimmer und Nebenjob. Problemlos und Millionenfach praktiziert.
Als Polizeibeamter ist das Einkommen am Berufsanfang wie kompatibel mit derzeitigen Mietpreisen?
In der Stadt Polizeiwohnheim wie schon seit 30 Jahren und auf dem Land problemlos.
Und du denkst, der Markt regelt das schon?
Natürlich tut er das. Die Mietpreise passen sich schrittweise dem Internationalen Niveau an.
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:35)

Als Student ist das Einkommen wie kompatibel mit der Miete?

Du bist vielleicht nicht so realitätsnah?
ich war auch mal Student..

in München

DU auch?
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Boracay hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:42)

Bafög, WG Zimmer und Nebenjob. Problemlos und Millionenfach praktiziert.



In der Stadt Polizeiwohnheim wie schon seit 30 Jahren und auf dem Land problemlos.



Natürlich tut er das. Die Mietpreise passen sich schrittweise dem Internationalen Niveau an.
Sorry, aber such doch mal eine Wohnunterkunft für deine Tochter!
Und was sind Polizeiwohnheime?
Was ist denn mit anderen Berufsanfängern?
Haben wir denn vielleicht auch Bäckerwohnheime?
Was geht denn da heute noch problemlos?
Der Markt regelt, na klar.
Aber der soziale Wohnungsmarkt ist gestorben.
Allerdings geht arbeiten ohne Wohnung nur bedingt.
Kann sich der geneigte User wenigstens nur darauf einigen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Bielefeld09 »

Realist2014 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:43)

ich war auch mal Student..

in München

DU auch?
Bekamst du auch die Lebensmittelpakete von Mama?
Haben dich deine Eltern auch unterstützt?
War das in der Aufbauzeit?
Viele Fragen!
Nur mit dem heutigen Themenkreis hat das wenig zu tun.
Warum scheitert der Wohnungsmarkt und Menschen stehen auf der Strasse?
Hast du da antworten?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Wohnungspolitik

Beitrag von Realist2014 »

Bielefeld09 hat geschrieben:(19 Sep 2017, 20:24)

Bekamst du auch die Lebensmittelpakete von Mama?
Haben dich deine Eltern auch unterstützt?
W ?

ich habe gearbeitet und Bafög bekommen...

das ist heute auch noch so bei vielen Studenten

WO ist das Problem?
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