Armut ist eine Geisteshaltung!

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

That's me hat geschrieben:Nur durch Geld allein m.E. nicht. Es muss viel früher angesetzt werden. Kinder bestärken, selbstbewusst machen, ihnen Selbstwert vermitteln und positive, statt negative Verstärker setzen. Auch das Gruppendenken fördern, statt den Mensch über seinen materiellen Reichtum zu werten.
"Hast'e was bist'e was" ist der falsche Ansatz. Richtig wäre "Einigkeit macht stark".
Realist2014 hat geschrieben:(22 Jun 2017, 18:10)
ah - wieder Mal der Ansatz der "Erziehung zu einem "besseren Menschen"..
kommt mir irgendwie bekannt vor
von den NAZIS, vom Sozialismus....
alles KACKE
der Mensch ist wie er ist
Na, Du scheinst ja einem recht groben Denkschema erlegen zu
sein. Mein Tipp: Am Besten Du denkst nochmal etwas nach: Könnte es sein, dass
es verschiedene Arten der Einflussnahme des Staates auf die Menschenwerdung
gibt? Ist die Schulpflicht nicht auch eine "Art der Erziehung"?

--~~/§&%"$!\~~--
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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

franktoast hat geschrieben:(13 Jun 2017, 12:52)
Also für mich steht fest: Wenn jemand ständig Hartz4 bekommt oder gar Schulden hat und er im Lotto 10Mio. gewinnt, dann hat er einige Jahre später wieder so wenig Geld, dass er davon nicht mehr gut leben kann und vlt. wieder Hartz4 beantragen muss.
Genau. Das ist ja das, was Ben Carson ausdrückte, und wo ein Kernchen
Wahrheit wohl enthalten ist.

--> Die Frage ist dann natürlich: Wo kommt diese "Geisteshaltung" her?
Ist sie angeboren oder anerzogen? Ist sie also genetisch bedingt - und damit
nicht veränderbar? Oder ist sie Resultat des sozialen Milieus?

franktoast hat geschrieben:(13 Jun 2017, 12:52)
Ich weiß nicht genau, wie der Threadtitel gemeint ist, aber ...
Ja, der Threadtitel triggert verschiedene Themen an:

1. Soziale Gerechtigkeit
2. Mediale Wirkung von bestimmten Begriffen und Idiomen
3. Prägungen und Einflüsse auf die Menschenwerdung
franktoast hat geschrieben:(13 Jun 2017, 12:52)
...Armut hat sicherlich etwas mit dem Gehirn zu tun. Einerseits hat es jemand, der schlichtweg dumm ist, schwer ein mittleres oder gar hohes Einkommen zu generieren.
Jaaahaa - da haben wir dieselbe Frage wie oben: Ist die
"Dummheit" genetisch bedingt - und damit nicht veränderbar? Oder ist
sie Resultat des sozialen Milieus?
-----------------------------------------------------------------------------------------
Und dann die Frage: :?:
Was wäre in welchem Falle zu tun?

franktoast hat geschrieben:(13 Jun 2017, 12:52)
Zum anderen hat es natürlich auch was mit Psychologie zu tun, wenn man sich mit 1000€ im Monat für arm hält, wo das mehr ist, als 90% der Weltbevölkerung haben.
Das wurde ja schon mehrfach angesprochen (siehe auch oben): Es geht hier
NUR um das EInkommen innerhalb EINES Staates. Denn schließlich lebt ja
ein jeder Mensch innerhalb EINES Staates und ringt in eben diesem um
Ansehen und Teilhabe.
:D
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Realist2014
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Realist2014 »

syna hat geschrieben:(23 Jun 2017, 19:50)

Na, Du scheinst ja einem recht groben Denkschema erlegen zu
sein. Mein Tipp: Am Besten Du denkst nochmal etwas nach: Könnte es sein, dass
es verschiedene Arten der Einflussnahme des Staates auf die Menschenwerdung
gibt? Ist die Schulpflicht nicht auch eine "Art der Erziehung"?


nene


das geht es um "Schaffung" von "anderen Menschen" mit angeblich "wertvolleren Idealen"

alles schon mal da gewesen

In der Schule wird WISSEN vermittelt
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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franktoast
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von franktoast »

syna hat geschrieben:(23 Jun 2017, 20:00)

Genau. Das ist ja das, was Ben Carson ausdrückte, und wo ein Kernchen
Wahrheit wohl enthalten ist.

--> Die Frage ist dann natürlich: Wo kommt diese "Geisteshaltung" her?
Ist sie angeboren oder anerzogen? Ist sie also genetisch bedingt - und damit
nicht veränderbar? Oder ist sie Resultat des sozialen Milieus?
Ich denke, es fehlt einfach finanzielle Bildung und es fehlen die geistigen Kapazitäten, sein Handeln zu überblicken. Man könnte auch einfach sagen, die Personen sind zu dumm. Oh ja, Dummheit existiert. Ich will aber auch deutlich sagen, dass es auch kluge Hartz4ler gibt, die mit dem Geld gut umgehen könnte und es auch kluge Leute gäbe, die alles verprassen würden.

Jaaahaa - da haben wir dieselbe Frage wie oben: Ist die
"Dummheit" genetisch bedingt - und damit nicht veränderbar? Oder ist
sie Resultat des sozialen Milieus?

Ich denke Beides.

-----------------------------------------------------------------------------------------
Und dann die Frage: :?:
Was wäre in welchem Falle zu tun?
Dummheit per Gesetz verbieten? Ich denke, es liegt in der Eigenverantwortung der Eltern, Bildung einen höheren Stellenwert zuzuweisen. Wenn sie zu dumm dafür sind, das zu erkennen, dann ist das eben so.
Das wurde ja schon mehrfach angesprochen (siehe auch oben): Es geht hier
NUR um das EInkommen innerhalb EINES Staates. Denn schließlich lebt ja
ein jeder Mensch innerhalb EINES Staates und ringt in eben diesem um
Ansehen und Teilhabe.
:D
Vielleicht gehört so etwas eben auch zur Vielfalt des Lebens dazu. Der Staat garantiert ja ein Existenzminimum, also passt das doch.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Nathan
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

syna hat geschrieben:(23 Jun 2017, 20:00)
...Jaaahaa - da haben wir dieselbe Frage wie oben: Ist die
"Dummheit" genetisch bedingt - und damit nicht veränderbar? Oder ist
sie Resultat des sozialen Milieus?
...


Dummheit liegt auch vor, wenn man dringend bemüht ist, "Reichtum" mit "Intelligenz" in Relation zusetzen oder "Armut" mit "Dummheit".

Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich Künstler und Sportler, deren Talent durch entsprechende Ausbildung zu Höchstleistungen entwickelt wurde. Sie sind zumeist selbst überrascht, wie schlaue Manager ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeit in viel klingende Münze umsetzen. Ihre Triebfeder ist nicht die Gier, sondern die Freude am künstlerischen Schaffen oder die Freude am Siegen, am besser sein als andere.

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch. Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen.
Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
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jorikke
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:26)

Dummheit liegt auch vor, wenn man dringend bemüht ist, "Reichtum" mit "Intelligenz" in Relation zusetzen oder "Armut" mit "Dummheit".

Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich Künstler und Sportler, deren Talent durch entsprechende Ausbildung zu Höchstleistungen entwickelt wurde. Sie sind zumeist selbst überrascht, wie schlaue Manager ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeit in viel klingende Münze umsetzen. Ihre Triebfeder ist nicht die Gier, sondern die Freude am künstlerischen Schaffen oder die Freude am Siegen, am besser sein als andere.

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch. Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen.
Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
Wenn man die Relation von Reichtum und Intelligenz nicht mit der von Armut und Dummheit vergleichen darf, ohne dann selber als dumm zu gelten, dann bekenne ich fröhlich: Ich bin ein Dummkopf.
Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, alle Sorten vertreten. Dumme, Intelligente, Reiche und Arme.
Ich habe erfahren, da besteht ein Zusammenhang. Darüber nicht zu reflektieren, ist Verdrängung.
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jorikke
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:26)

Dummheit liegt auch vor, wenn man dringend bemüht ist, "Reichtum" mit "Intelligenz" in Relation zusetzen oder "Armut" mit "Dummheit".

Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich Künstler und Sportler, deren Talent durch entsprechende Ausbildung zu Höchstleistungen entwickelt wurde. Sie sind zumeist selbst überrascht, wie schlaue Manager ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeit in viel klingende Münze umsetzen. Ihre Triebfeder ist nicht die Gier, sondern die Freude am künstlerischen Schaffen oder die Freude am Siegen, am besser sein als andere.

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch. Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen.
Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
Wenn man die Relation von Reichtum und Intelligenz nicht mit der von Armut und Dummheit vergleichen darf, ohne dann selber als dumm zu gelten, dann bekenne ich fröhlich: Ich bin ein Dummkopf.
Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, alle Sorten vertreten. Dumme, Intelligente, Reiche und Arme.
Ich habe erfahren, da besteht ein Zusammenhang. Darüber nicht zu reflektieren, ist Verdrängung.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:26)

Dummheit liegt auch vor, wenn man dringend bemüht ist, "Reichtum" mit "Intelligenz" in Relation zusetzen oder "Armut" mit "Dummheit".

Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich Künstler und Sportler, deren Talent durch entsprechende Ausbildung zu Höchstleistungen entwickelt wurde. Sie sind zumeist selbst überrascht, wie schlaue Manager ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeit in viel klingende Münze umsetzen. Ihre Triebfeder ist nicht die Gier, sondern die Freude am künstlerischen Schaffen oder die Freude am Siegen, am besser sein als andere.

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch. Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen.
Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
Wenn man die Relation von Reichtum und Intelligenz nicht mit der von Armut und Dummheit vergleichen darf, ohne dann selber als dumm zu gelten, dann bekenne ich fröhlich: Ich bin ein Dummkopf.
Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, alle Sorten vertreten. Dumme, Intelligente, Reiche und Arme.
Ich habe erfahren, da besteht ein Zusammenhang. Darüber nicht zu reflektieren, ist Verdrängung.
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Nathan
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

jorikke hat geschrieben:(26 Jun 2017, 16:39)

Wenn man die Relation von Reichtum und Intelligenz nicht mit der von Armut und Dummheit vergleichen darf, ohne dann selber als dumm zu gelten, dann bekenne ich fröhlich: Ich bin ein Dummkopf.
Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, alle Sorten vertreten. Dumme, Intelligente, Reiche und Arme.
Ich habe erfahren, da besteht ein Zusammenhang. Darüber nicht zu reflektieren, ist Verdrängung.
dann bekenne ich fröhlich: Ich bin ein Dummkopf.
Reflektieren ist immer erlaubt, Dummkopf. Kleine Hilfestellung: Wer ein 1er-Abitur macht ist entweder intelligent oder er wohnt in Hamburg. Ne, kleiner Scherz, auch gute Noten in Abschlusszeugnissen zeugen nicht von herausragender Intelligenz,. wobei mehr Intelligenz eigentlich auch nirgendwo stört...
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jorikke
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 18:30)

Reflektieren ist immer erlaubt, Dummkopf. Kleine Hilfestellung: Wer ein 1er-Abitur macht ist entweder intelligent oder er wohnt in Hamburg. Ne, kleiner Scherz, auch gute Noten in Abschlusszeugnissen zeugen nicht von herausragender Intelligenz,. wobei mehr Intelligenz eigentlich auch nirgendwo stört...
Na, bist du da so sicher?
Die 1er Abiturienten, die ich kenne, waren ausnahmslos auch überragend intelligent.
Wenn du ernsthaft glaubst Intelligenz stört nirgendwo, dann solltest du mal hochintelligente Leute beobachten, die aus irgendwelchen Gründen auf der Karriereleiter irgendwo hängen geblieben sind und unter Chefs arbeiten müssen, die ihnen vom Grips her nicht das Wasser reichen können.
Die stört ihre Intelligenz nicht nur, sie verstört sie gerade zu.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

jorikke hat geschrieben:(26 Jun 2017, 18:44)

Na, bist du da so sicher?
Die 1er Abiturienten, die ich kenne, waren ausnahmslos auch überragend intelligent.
Wenn du ernsthaft glaubst Intelligenz stört nirgendwo, dann solltest du mal hochintelligente Leute beobachten, die aus irgendwelchen Gründen auf der Karriereleiter irgendwo hängen geblieben sind und unter Chefs arbeiten müssen, die ihnen vom Grips her nicht das Wasser reichen können.
Die stört ihre Intelligenz nicht nur, sie verstört sie gerade zu.
Ist wie ich es mir gedacht habe. Du redest und verstehst den Inhalt meines Beitrags nicht im Ansatz. Das ist mir zu mühsam. Danke für das Gespräch.
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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:26)
Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. ...

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht, gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch.

Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen. Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
Da ist was dran! Aber ich frage mich, wie groß der Anteil derer ist,
die gemäß dem Motte "schaffe, schaffe, Häusle baue" in Wirklichkeit
täuschen und prellen. Sind diese Leute nicht eher die Ausnahme?

Wo Du recht hast, und was aus Deinem Statement gut hervorgeht
ist, dass der Spruch "Armut ist eine Geisteshaltung" schon in die
Kategorie "hohle Phrase" gehört.

Dann stellt sich aber die Frage: Was bezweckt Ben Carson, wenn
er diese Phrase in die Medien bringt?
:?:
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Nathan
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

syna hat geschrieben:(02 Jul 2017, 21:20)

Da ist was dran! Aber ich frage mich, wie groß der Anteil derer ist,
die gemäß dem Motte "schaffe, schaffe, Häusle baue" in Wirklichkeit
täuschen und prellen. Sind diese Leute nicht eher die Ausnahme?

Wo Du recht hast, und was aus Deinem Statement gut hervorgeht
ist, dass der Spruch "Armut ist eine Geisteshaltung" schon in die
Kategorie "hohle Phrase" gehört.

Dann stellt sich aber die Frage: Was bezweckt Ben Carson, wenn
er diese Phrase in die Medien bringt?
:?:
Hm, das weiß ich auch nicht und ich möchte nicht über Motive eines Menschen spekulieren von dem ich noch nie irgendwelche Äußerungen gehört oder gelesen habe, sorry.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Realist2014 »

Nathan hat geschrieben:(27 Jun 2017, 00:16)

Ist wie ich es mir gedacht habe. Du redest und verstehst den Inhalt meines Beitrags nicht im Ansatz. Das ist mir zu mühsam. Danke für das Gespräch.
liegt vielleicht an DEINER unzureichenden Erläuterungskompetenz.... :x
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Woppadaq »

syna hat geschrieben:(02 Jul 2017, 21:20)

Dann stellt sich aber die Frage: Was bezweckt Ben Carson, wenn
er diese Phrase in die Medien bringt?
:?:
Er ist Amerikaner. Da drüben kommt das gut an. Das ist alles.

Das mit der Geisteshaltung ist so eine Sache: wenn du spielst und oft gewinnst, dann spielst du weiter, und gewinnst weiter. Dein Tip an Verlierer ist dann also: spiel einfach! Wag was! Du musst nur machen !! Dann spielt der Verlierer, und verliert, spielt weiter, und verliert als Verlierer immer weiter. Und egal was er macht, also selbst wenn er nichts macht, bleibt er der Verlierer. So what Geisteshaltung?

Die Frage ist in Wirklichkeit nicht, ob du gewinnst oder verlierst, sondern ob du dich selbst findest. Deinen eigenen Weg findest, deine eigenen Erfolge, dein eigenes Glück geniessen kannst.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Nathan hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:26)

Dummheit liegt auch vor, wenn man dringend bemüht ist, "Reichtum" mit "Intelligenz" in Relation zusetzen oder "Armut" mit "Dummheit".

Das erfolgreiche Bemühen zu sehr viel Geld zu kommen ist regelmäßig gepaart mit Rücksichtslosigkeit und krimineller Energie, angetrieben durch die Gier. Ausnehmen hiervon möchte ich ausdrücklich Künstler und Sportler, deren Talent durch entsprechende Ausbildung zu Höchstleistungen entwickelt wurde. Sie sind zumeist selbst überrascht, wie schlaue Manager ihre künstlerischen und sportlichen Fähigkeit in viel klingende Münze umsetzen. Ihre Triebfeder ist nicht die Gier, sondern die Freude am künstlerischen Schaffen oder die Freude am Siegen, am besser sein als andere.

Ein Lebenskonzept, das nicht auf eigene Arbeit ausgelegt ist, sondern auf ein Leben in freier Unabhängigkeit beruht gilt als nicht salonfähig. Noch viel weniger salonfähig ist das Lebenskonzept, das auf ein Leben auf Kosten der Gemeinschaft ausgerichtet ist.

Natürlich haben wir dafür Begriffe wie "Sozialschmarotzer" geschaffen und unsere Empörung ist groß. Sie ist aber auch ungerecht, denn es steht uns selbst jederzeit frei, nach dem gleichen Konzept zu leben. Unsere Empörung ist aber auch - und das ist sehr viel schlimmer - höchst unlogisch. Denn in dem großen Kreis derer, die angeblich nach dem Konzept "schaffe, schaffe, Häusle baue" vorgehen finden sich nicht selten Menschen, die unter dem Deckmantel angeblicher 24 Stunden Vollbeschäftigung ohne Ruhe und Schlaf überaus dreist auch auf Kosten der Gemeinschaft leben, in dem sie z.B. Steuern hinterziehen, Kleinsparer prellen oder mit anderen arglistigen Täuschungen das Geld anderer Menschen verprassen.
Diese Menschen werden zumeist hoch geachtet und verkaufen ihr Lebenskonzept für viel Geld an Nachahmer in spe.
Der Unterschied - Habende ...können ihren Besitz Verlieren.

NICHTS Habende setzen Nichts.

Es ist daher Selten - die kriminelle Energie bei Besitzmehrung der Reichen zu verschwenden..

Die Statistik..
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

Teeernte hat geschrieben:(27 Jul 2017, 08:18)

Der Unterschied - Habende ...können ihren Besitz Verlieren.

NICHTS Habende setzen Nichts.

Es ist daher Selten - die kriminelle Energie bei Besitzmehrung der Reichen zu verschwenden..

Die Statistik..
Ich sehe den Zusammenhang zwischen "Habend", also Leute, die etwas zu verlieren haben und wenig krimineller Energie bei diesen Leuten ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Die Statistik hilft nicht weiter, denn solche Leute stehlen kaum Fahrräder. Lohnt sich nicht. Die stehlen im ganz großen Stil. Die haben kapiert, wie man Verbrechen verübt. Nicht um 1000,00€, das ist lächerlich. Sogar eine Million ist heute zu wenig Ertrag für das Risiko. Da geht es meist um viel mehr. Der Schaden, der durch diese Leute angerichtet wird ist immens. Hingerichtet wird ein anderer dafür. So war es und so wird wohl noch eine Weile bleiben.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Nathan hat geschrieben:(27 Jul 2017, 18:38)

Ich sehe den Zusammenhang zwischen "Habend", also Leute, die etwas zu verlieren haben und wenig krimineller Energie bei diesen Leuten ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Die Statistik hilft nicht weiter, denn solche Leute stehlen kaum Fahrräder. Lohnt sich nicht. Die stehlen im ganz großen Stil. Die haben kapiert, wie man Verbrechen verübt. Nicht um 1000,00€, das ist lächerlich. Sogar eine Million ist heute zu wenig Ertrag für das Risiko. Da geht es meist um viel mehr. Der Schaden, der durch diese Leute angerichtet wird ist immens. Hingerichtet wird ein anderer dafür. So war es und so wird wohl noch eine Weile bleiben.
Ja, Gelegenheit macht Diebe.
Jeder auf seinem Niveau.
Wusste ich schon.
Das andere dafür hingerichtet werden war mir neu.
Immerhin, die Bösen werden durch theatralische Übersteigerung noch etwas böser.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Nathan hat geschrieben:(27 Jul 2017, 18:38)

Ich sehe den Zusammenhang zwischen "Habend", also Leute, die etwas zu verlieren haben und wenig krimineller Energie bei diesen Leuten ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Die Statistik hilft nicht weiter, denn solche Leute stehlen kaum Fahrräder. Lohnt sich nicht. Die stehlen im ganz großen Stil. Die haben kapiert, wie man Verbrechen verübt. Nicht um 1000,00€, das ist lächerlich. Sogar eine Million ist heute zu wenig Ertrag für das Risiko. Da geht es meist um viel mehr. Der Schaden, der durch diese Leute angerichtet wird ist immens. Hingerichtet wird ein anderer dafür. So war es und so wird wohl noch eine Weile bleiben.
Der Nutzen übersteigt den Schaden um Mindestens das Hundertfache....bei den Habenden.

Bring nun den Nutzen der Nichtshabenden in Relation... :D :D :D

Nun - Du meinst Hinrichtungen sind wieder INN ?? - Du lebst in der SCHARIA ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

Teeernte hat geschrieben:(29 Jul 2017, 18:11)

Der Nutzen übersteigt den Schaden um Mindestens das Hundertfache....bei den Habenden.

Bring nun den Nutzen der Nichtshabenden in Relation... :D :D :D

Nun - Du meinst Hinrichtungen sind wieder INN ?? - Du lebst in der SCHARIA ?
Diesen Nutzen gibt es nicht.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Nathan hat geschrieben:(30 Jul 2017, 01:52)

Diesen Nutzen gibt es nicht.
Hartz4 ist kein Nutzen ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Selina »

Armut als Geisteshaltung zu bezeichnen, ist an Zynismus nicht mehr zu übertreffen. So etwas setzen Leute in die Welt, die nie auch nur im Entferntesten selbst mit Armut in Berührung gekommen sind. Und dann noch zu behaupten, man könne es sich ja selbst aussuchen, ob man gerne mit Hartz vier leben möchte oder nicht, das ist ja nun das Allerletzte. Ich kenne keinen einzigen Menschen in Hartz vier (zumindest hier im Osten nicht), der sich das Schicksal selbst ausgesucht hat und der nicht alles versucht, da wieder rauszukommen. Die These, man habe selbst Schuld oder tue es sogar freiwillig, sich diesen entwürdigenden Amtsbefragungen und einem Leben in Armut auszusetzen, ist ebenfalls der reinste Zynismus. Leute, die so etwas sagen, wollen einfach jegliche grundsätzliche Kapitalismuskritik vermeiden. Indem sie sagen, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und "selbst dran schuld", wenn die Leute arm sind, die reden einer Art Fatalismus das Wort. Sie reden den Armen zu allem Überfluss auch noch ein schlechtes Gewissen ein, statt denen an die Wäsche zu gehen, die für solche Ungerechtigkeiten zuständig sind. Das ist gewollt, aber auch durchschaubar.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Realist2014 »

Ben Carson kennt weder Hartz4 noch den Osten
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Woppadaq »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2017, 08:04)

Armut als Geisteshaltung zu bezeichnen, ist an Zynismus nicht mehr zu übertreffen. So etwas setzen Leute in die Welt, die nie auch nur im Entferntesten selbst mit Armut in Berührung gekommen sind. Und dann noch zu behaupten, man könne es sich ja selbst aussuchen, ob man gerne mit Hartz vier leben möchte oder nicht, das ist ja nun das Allerletzte. Ich kenne keinen einzigen Menschen in Hartz vier (zumindest hier im Osten nicht), der sich das Schicksal selbst ausgesucht hat und der nicht alles versucht, da wieder rauszukommen. Die These, man habe selbst Schuld oder tue es sogar freiwillig, sich diesen entwürdigenden Amtsbefragungen und einem Leben in Armut auszusetzen, ist ebenfalls der reinste Zynismus. Leute, die so etwas sagen, wollen einfach jegliche grundsätzliche Kapitalismuskritik vermeiden. Indem sie sagen, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und "selbst dran schuld", wenn die Leute arm sind, die reden einer Art Fatalismus das Wort. Sie reden den Armen zu allem Überfluss auch noch ein schlechtes Gewissen ein, statt denen an die Wäsche zu gehen, die für solche Ungerechtigkeiten zuständig sind. Das ist gewollt, aber auch durchschaubar.
Naja, Ben Carson kommt schon aus ärmlichen Verhältnissen und hat sich hochgearbeitet. Ich versteh schon, warum er das sagt, auch wenn ich seine Meinung nur teilweise teile. Ich würde nie behaupten, dass jemand nur aus einer Geisteshaltung heraus arm ist, dazu war ich es selbst zu lange, aber ich kenn auch Leute, die offenbar unfähig sind, diesen Schritt zu tun, sich aus ihrer Lage herauszubeissen. Die suhlen sich dann in ihrem Opferdasein, anstatt das Mögliche zu tun, was man tun kann, um aus der eigenen Lage zu kommen. Und ich kannte auch Leute, die es sich ganz bewusst in der Hartz4-Hängematte bequem gemacht haben. Das geht soweit, dass Mütter nur Kinder bekommen haben, um Kindergeld abzugreifen. Und nein, Ausländer waren das nicht.

Ich würde öffentlich nie einen so verallgemeindernden Spruch loslassen wie "Armut ist eine Geisteshaltung", aber manchmal stimmt er schon.
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Selina
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Selina »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Jul 2017, 09:45)

Naja, Ben Carson kommt schon aus ärmlichen Verhältnissen und hat sich hochgearbeitet. Ich versteh schon, warum er das sagt, auch wenn ich seine Meinung nur teilweise teile. Ich würde nie behaupten, dass jemand nur aus einer Geisteshaltung heraus arm ist, dazu war ich es selbst zu lange, aber ich kenn auch Leute, die offenbar unfähig sind, diesen Schritt zu tun, sich aus ihrer Lage herauszubeissen. Die suhlen sich dann in ihrem Opferdasein, anstatt das Mögliche zu tun, was man tun kann, um aus der eigenen Lage zu kommen. Und ich kannte auch Leute, die es sich ganz bewusst in der Hartz4-Hängematte bequem gemacht haben. Das geht soweit, dass Mütter nur Kinder bekommen haben, um Kindergeld abzugreifen. Und nein, Ausländer waren das nicht.

Ich würde öffentlich nie einen so verallgemeindernden Spruch loslassen wie "Armut ist eine Geisteshaltung", aber manchmal stimmt er schon.
Sicher gibt es auch ein paar Leute, die keine Lust haben, da wieder rauszukommen, und die auch nicht raus wollen. Das ist aber eine Minderheit. Und diese Minderheit wird von einigen Medien sofort instrumentalisiert, um alle anderen, die durchaus alles tun, um rauszukommen, gleich mit zu diffamieren. Siehe dieser berühmt-berüchtigte Mallorca-Fall. Die Realität sieht anders aus. Ich hab mal mit ner Jobcenter-Mitarbeiterin gesprochen, die sich auskennt und schon relativ lange dabei ist. Die sagte: "Die paar Leute, die hier versuchen, das System auszunutzen, sind uns bekannt, die kann man aber an einer Hand abzählen". Das Hartz-System in sich selbst ist schon so restriktiv aufgebaut, so voller ständiger Kontrollen und Sanktionen, da werden solche Versuche, sich nen Bunten zu machen, sofort entdeckt. Nee, das ist ein immer wieder verbreitetes Ammenmärchen, um Arme zu diffamieren. Finde ich mies, Leute, die sowieso schon am untersten Level herumlaborieren, auch noch zusätzlich mit Schulddiskussionen zu überhäufen. Wenn man die These, jeder ist selbst schuld an seiner Armut, bis zum Ende durchdenkt, wird schnell klar, warum das einigen in Politik und Wirtschaft sehr zupasskommt. Weil man somit nüscht an den bestehenden Verhältnissen ändern muss und es immer schön so weiter gehen kann. Hartz vier mit all seinen Schikanen zu verteidigen, hat nun mal was Systemstabilisierendes. Was vielen recht gut gefällt ;)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 05:14)

Hartz4 ist kein Nutzen ?
Ich meine diesen Nutzen, du Saat der Colanuss:
Der Nutzen übersteigt den Schaden um Mindestens das Hundertfache....bei den Habenden
Diesen spezifischen Nutzen gibt es nicht. Die Habenden sind so nützlich wie ein Mensch eben nützlich ist. Sie sind als Habende nicht nützlicher als der Empfangende. Der Wert eines Menschen kann nicht bestimmt bestimmt werden, weil dazu der Maßstab fehlt. Jeder Mensch ist ein Einzelstück, absolut unersetzlich und deswegen von unendlichem Wert.
Zuletzt geändert von Nathan am So 30. Jul 2017, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Skull »

Nathan hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:14)

Ich meine diesen Nutzen, du Saat der Colanuss


Diesen spezifischen Nutzen gibt es nicht. Die Habenden sind so nützlich wie ein Mensch eben nützlich ist. Sie sind als Habende nicht nützlicher als der Empfangende. Der Wert eines Menschen kann nicht bestimmt bestimmt werden, weil dazu der Maßstab fehlt. Jeder Mensch ist ein Einzelstück, absolut unersetzlich und deswegen von unendlichem Wert.
Colanuss ? Wo soll das nun wieder hinführen ? ;)

Ich denke bei dem Thema HartzIV geht es nicht um den "Wert" eines einzelnen Menschen.
Sondern um volkwirtschaftliche Effekte oder Nutzen.
Da kann man ja gerne trefflich drüber diskutieren.

Man sollte die Diskussion daher nicht in eine "falsche" und emotionale Ecke drücken.

Ist doch Urlaubszeit.

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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Nathan hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:14)

Ich meine diesen Nutzen, du Saat der Colanuss


Diesen spezifischen Nutzen gibt es nicht. Die Habenden sind so nützlich wie ein Mensch eben nützlich ist. Sie sind als Habende nicht nützlicher als der Empfangende. Der Wert eines Menschen kann nicht bestimmt bestimmt werden, weil dazu der Maßstab fehlt. Jeder Mensch ist ein Einzelstück, absolut unersetzlich und deswegen von unendlichem Wert.
Wer "Produziert" den Nutzen für die Gesellschaft ...?

Hartz4er ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Olympus »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:19)

Wer "Produziert" den Nutzen für die Gesellschaft ...?

Hartz4er ?
Du nicht.
Occham

Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Occham »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:19)

Wer "Produziert" den Nutzen für die Gesellschaft ...?

Hartz4er ?
Demnach sind alte Leute nichts mehr Wert?
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dampflok94 »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:19)

Wer "Produziert" den Nutzen für die Gesellschaft ...?
Was ist überhaupt der Nutzen?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Occham hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:27)

Demnach sind alte Leute nichts mehr Wert?
Wert - ? = Das leuchten im Auge der Mitmenschen..
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Olympus hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:24)

Du nicht.
Richtig - ich bin kein Hartz4er.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Dampflok94 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:35)

Was ist überhaupt der Nutzen?
Wiki -
Als Wirtschaftssubjekte, die einen Nutzen erzielen können, kommen Privathaushalte, Unternehmen, sonstige Personenvereinigungen und der Staat mit seinen Untergliederungen (öffentliche Verwaltung, öffentliche Unternehmen und Kommunalunternehmen) in Betracht. Erforderlich ist, dass diese Wirtschaftssubjekte ihren Bedarf durch Konsum von Gütern und Dienstleistungen decken müssen, um einen Nutzen hieraus erzielen zu können. Das ist bei den Privathaushalten ausschließlich der Fall, während Unternehmen dies nur mit der betrieblichen Funktion der Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen verwirklichen können. Die erworbenen Produkte und Dienstleistungen stiften einen Nutzen, wenn sie der Bedürfnisbefriedigung der Wirtschaftssubjekte dienen. Dabei entsteht der Nutzen durch die Verbindung der Eigenschaften eines Konsumguts und den Zweckvorstellungen des Konsumenten.[1] Während Unternehmen das Ziel der Gewinnmaximierung verfolgen, betreiben Privathaushalte Nutzenmaximierung.[2] Die Gewinnmaximierung lässt sich in Form des Gewinns quantifizieren, der Nutzen hingegen ist in hohem Maße subjektiv (englisch customer benefit) und hängt vor allem davon ab, ob Produkt oder Dienstleistung zur Verwirklichung der individuellen Werthaltungen beiträgt.[3] Deshalb beschränkt sich der ordinale Nutzen auf die Bildung einer Rangfolge im Hinblick auf die Bedeutung verschiedener Güter und Dienstleistungen für einen Konsumenten:[4]
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Boracay »

Selina hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:01)
Sicher gibt es auch ein paar Leute, die keine Lust haben, da wieder rauszukommen, und die auch nicht raus wollen. Das ist aber eine Minderheit. Und diese Minderheit wird von einigen Medien sofort instrumentalisiert, um alle anderen, die durchaus alles tun, um rauszukommen, gleich mit zu diffamieren. Siehe dieser berühmt-berüchtigte Mallorca-Fall. Die Realität sieht anders aus. Ich hab mal mit ner Jobcenter-Mitarbeiterin gesprochen, die sich auskennt und schon relativ lange dabei ist. Die sagte: "Die paar Leute, die hier versuchen, das System auszunutzen, sind uns bekannt, die kann man aber an einer Hand abzählen".
Es ist heute nicht möglich arbeitslos zu sein, nur mit Absicht. Jeder geistig degenerierte der auch nur seinen Namen schreiben kann findet problemlos was. Das mit dem Namen schreiben ist aber eben ein Thema - die große Mehrheit der Langzeitarbeitslosen hat einen Migrationshintergrund und spricht nur schlecht deutsch bzw. hat eine große Familie so dass sich Arbeitsaufnahme nicht lohnt.

Der Druck muss hier deutlich erhöht werden, mit Anwesenheitspflicht bei Arbeitsmaßnahmen (Reinigung öffentlicher Flächen z.B.). Hartz 4 darf keine Alternative sein, für viele Migranten ist es aber genau das.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Boracay hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:42)

Es ist heute nicht möglich arbeitslos zu sein, nur mit Absicht. Jeder geistig degenerierte der auch nur seinen Namen schreiben kann findet problemlos was. Das mit dem Namen schreiben ist aber eben ein Thema - die große Mehrheit der Langzeitarbeitslosen hat einen Migrationshintergrund und spricht nur schlecht deutsch bzw. hat eine große Familie so dass sich Arbeitsaufnahme nicht lohnt.

Der Druck muss hier deutlich erhöht werden, mit Anwesenheitspflicht bei Arbeitsmaßnahmen (Reinigung öffentlicher Flächen z.B.). Hartz 4 darf keine Alternative sein, für viele Migranten ist es aber genau das.
Es gibt auch Leute - die sind finanziell PLATT - haben hohe Schulden - ....die HOHE NOPPE : Wenn die Eltern bereits die Schulden für die Kinder gemacht haben...
Einen/....fünf Handyvertrag(e) aufgenommen ....und die Kinder haben die Schulden an der Backe.

Hier sollte das Privatinsolvenzrecht doch der aktuellen Lage angeglichen werden.

Schuldner und Kreditgeber sitzen hier im selben Boot - für einen Konsumentenkredit sehe ich - 1 Jahr Wohlverhaltensphase als angebracht.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

Skull hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:17)

Colanuss ? Wo soll das nun wieder hinführen ? ;)

Ich denke bei dem Thema HartzIV geht es nicht um den "Wert" eines einzelnen Menschen.
Sondern um volkwirtschaftliche Effekte oder Nutzen.
Da kann man ja gerne trefflich drüber diskutieren.

Man sollte die Diskussion daher nicht in eine "falsche" und emotionale Ecke drücken.

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jedoch nicht in der Frage des menschlichen Wertes für die Gesellschaft. Da geht es nicht um Emotionen sondern sehr gerne auch um den volkswirtschaftlichen Nutzen. Ich habe das u.a. hier auch schon mehrfach geschrieben. Mein "Freund" Winterkorn von Audi und seine ganze Führungsriege hätte niemals auch nur ein Getriebe bauen können, geschweige denn einen Motor oder gar ein ganzes Auto. In modernen Fabriken, in denen aus Kostengründen peinlichst darauf geachtet wird, dass die payroll auf den Seiten, wo die sogenannten "Produktiven" (fka "Arbeiter") vermerkt sind, keinerlei Redundanz aufweist, ist jeder der in der Fabrik beschäftigt wird erforderlich. "Alle Räder stehen still wenn mein starker Arm es will", ein sehr romantischer Gewerkschaftsspruch der Siebziger, der aber in diese Richtung zielt.

Wenn wir dieses Beipiel verlassen und uns von der Produktionsebene auf die höhere gesamtgesellschaftliche Ebene begegeben sitzen dort auf der Treppe die Bettler mit umgestülptem Hut und bitten um Almosen. Was ist ihr Nutzen? Wirtschaftlich ist ihr Nutzten tendenziell 0.

Unsere Gesellschaft läßt sich aber gottlob nicht nur nach wirtschaftlichem Nutzen definieren. Unsere Gesellschaft ist kein Roboterensemble. Wir sind Menschen und, wie gesagt, Solitäre. Es ist immer ein und die selbe Gesellschaft, die Lichtgestalten und Schattenwesen hervorbringt, Biedermänner und Brandstifter, Sieger und Verlierer. Der Sieger definiert selbst erst durch den Verlierer. Es gäbe ohne Verlierer keinen Gewinner, nicht im semantischen, nicht im philosophischen und nicht im volkswirtschaftlichen Sinn.

Der Nutzen dieser Bettler ist also ein sehr großer. Wenn sie auch dem Produktionsprozess nicht zur Verfügung stehen, sich der Ausbeutung verweigern, sich von den Reichen alimentieren lassen so ist doch dieses Verhalten volkswirtschaftlich von höchster Bedeutung. Es wäre sehr naiv anzunehmen, man müsse nur die Bettler auf den Mond verbannen und schon wäre die Gesellschaft und ihre Volkswirtschaft eine bessere. Man würde doch nur die Auswirkungen unterdrücken, die Ursache selbst würde fortbestehen. Es würden neue Bettler entstehen, denn, wie schon gesagt, die Sieger brauchen Verlierer. Der schwache Mann stirbt und der starke Mann ficht, sagt Brecht, der liebenswerte Kluge. Menschen sind eben verschieden und so stünde es dem Sieger wohl an, den Verlierer zu stützen in der nackten Erkenntnis, dass es beide ohne einander nicht gäbe, anstatt von der Nutzlosigkeit der Armut zu sprechen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Nathan »

Dampflok94 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:35)

Was ist überhaupt der Nutzen?
Sehr gute und wichtige Frage!
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Nathan hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:49)


Der Nutzen dieser Bettler ist also ein sehr großer. Wenn sie auch dem Produktionsprozess nicht zur Verfügung stehen, sich der Ausbeutung verweigern, sich von den Reichen alimentieren lassen so ist doch dieses Verhalten volkswirtschaftlich von höchster Bedeutung. Es wäre sehr naiv anzunehmen, man müsse nur die Bettler auf den Mond verbannen und schon wäre die Gesellschaft und ihre Volkswirtschaft eine bessere. Man würde doch nur die Auswirkungen unterdrücken, die Ursache selbst würde fortbestehen. Es würden neue Bettler entstehen, denn, wie schon gesagt, die Sieger brauchen Verlierer. Der schwache Mann stirbt und der starke Mann ficht, sagt Brecht, der liebenswerte Kluge. Menschen sind eben verschieden und so stünde es dem Sieger wohl an, den Verlierer zu stützen in der nackten Erkenntnis, dass es beide ohne einander nicht gäbe, anstatt von der Nutzlosigkeit der Armut zu sprechen.
Wer MUSS zusätzlich zu Grusi und H4 noch betteln ?

....oder Platte putzen ...? Es ist - eine GEISTESHALTUNG.

Hier trifft es doch nur "ehemalig" Besitzende ..

...20 Eu oberhalb H4 ist ja schon "Mittelstand". :D :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Woppadaq »

Boracay hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:42)

Es ist heute nicht möglich arbeitslos zu sein, nur mit Absicht.
Sorry, aber das ist ja noch mieser als "Armut ist eine Geisteshaltung". Es gibt tausend Gründe, ohne Selbstverschulden arbeitslos zu werden, und ich werd Leuten nicht vorwerfen, nicht sofort das erstschlechteste Angebot an Arbeit abzugreifen, sondern sich erst mal damit Zeit zu lassen, bis das beste kommt. Gerade damit derjenige nicht in die Armut abrutscht. Ich werd auch Leuten, die invalid geworden sind, nicht vorwerfen, keine Arbeit zu haben, manche davon müssen sich erst mal klarmachen, was sie überhaupt noch leisten können, und ich bin nicht das Arschloch, das denen sagt, man wisse das sofort. Ganz zu schweigen, dass es Regionen gibt, wo man für Invalide nicht so ohne weiteres einen Platz hat.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Woppadaq hat geschrieben:(30 Jul 2017, 11:08)

Sorry, aber das ist ja noch mieser als "Armut ist eine Geisteshaltung". Es gibt tausend Gründe, ohne Selbstverschulden arbeitslos zu werden, und ich werd Leuten nicht vorwerfen, nicht sofort das erstschlechteste Angebot an Arbeit abzugreifen, sondern sich erst mal damit Zeit zu lassen, bis das beste kommt. Gerade damit derjenige nicht in die Armut abrutscht. Ich werd auch Leuten, die invalid geworden sind, nicht vorwerfen, keine Arbeit zu haben, manche davon müssen sich erst mal klarmachen, was sie überhaupt noch leisten können, und ich bin nicht das Arschloch, das denen sagt, man wisse das sofort. Ganz zu schweigen, dass es Regionen gibt, wo man für Invalide nicht so ohne weiteres einen Platz hat.
....um die echten Invaliden geht es nicht -

Wenn aber junge Leute aus dem 300PS ++Sportwagen (Fast immer BMW)- auf dem Behindertenparkplatz HÜPFEN - mit nem Ausweis wedeln....

Ist wieder klar.....hier sind GEISTIG Behinderte am START....die den Körperbehinderten den Platz streitig machen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Occham »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:37)

Wert - ? = Das leuchten im Auge der Mitmenschen..
Wenn wir schon in wertvoll und nicht wertvoll einteilen, musst du schon Stellung beziehen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dampflok94 »

Boracay hat geschrieben:(30 Jul 2017, 10:42)

Es ist heute nicht möglich arbeitslos zu sein, nur mit Absicht.
Es hätte gedacht, das Märchen "Wer Arbeit sucht, der findet auch welche", sei inzwischen ausgestorben. So kann man sich irren. Diese völlig an der Realität vorbeigehende Haltung scheint nicht auszurotten zu sein. :(
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Teeernte »

Dampflok94 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 12:26)

Es hätte gedacht, das Märchen "Wer Arbeit sucht, der findet auch welche", sei inzwischen ausgestorben. So kann man sich irren. Diese völlig an der Realität vorbeigehende Haltung scheint nicht auszurotten zu sein. :(
Die Branche kann die Nachfrage bei Sipo`s nicht immer abdecken.
Für über 500 verschiedene Berufe suchen wir jährlich mehr als 7.000 motivierte Mitarbeiter. Und das in ganz Deutschland. Ob erfahrene Profis oder Quereinsteiger aus fachfremden Bereichen - wir bieten zahlreiche Einstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir Dich für die DB Fahrwegdienste GmbH an den Standorten:
Hamburg und Umland (Lübeck, Kiel, Itzehoe, Neumünster, Stade, Maschen, Uelzen, Lüneburg, Schwarzenbek, Büchen, Norderstedt, Talkau, Oldeslohe, Bargteheide, Heide)
Hannover und Umland (Göttingen, Hameln, Kreiensen)
Osnabrück und Umland
Bremen und Umland (z.B. Leer).
Du arbeitest gern an der frischen Luft und im Team? Dann bewirb Dich als Sicherungsposten bei der DB Fahrwegdienste GmbH und nutze die verschiedenen Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten!
Deine Aufgaben:
Zuverlässige Sicherung aller Beschäftigten, die im Gleisbereich arbeiten
Beschäftigte rechtzeitig vor näherkommenden Fahrzeugen warnen
Sicherstellen, dass alle Beschäftigten die Gleise verlassen
dem Fahrzeugführer das Nothaltsignal geben, falls der Gleisbereich nicht rechtzeitig geräumt wurde
Überprüfen und Aufrechterhalten der Funktionsfähigkeit der Signalmittel

Dein Profil:
Vollendung des 21. Lebensjahres
Körperliche Tauglichkeit und psychologische Eignung
Schichtdienst mit Nachtdienst, Wochenend- und Feiertagsarbeit
Einsatzbereitschaft, Mobilität, Verantwortungsbewusstsein und Pünktlichkeit, technisches Verständnis
Deutsche Sprache in Wort und Schrift
Führerschein Klasse B und eigener PKW


Grundsätzlich kann die Stelle auch in Teilzeit ausgeübt werden.
....verdammt harte Voraussetzung.. :D :D :D :D

...und es geht auch ohne Führerschein.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dampflok94 »

Teeernte hat geschrieben:(30 Jul 2017, 13:31)

Die Branche kann die Nachfrage bei Sipo`s nicht immer abdecken.
So what? Es gibt offene Stellen und es gibt Arbeitslose. Bloß passen die leider dann häufig entweder inhaltlich oder örtlich zusammen.

Für mich wäre das von dir zitierte Profil auch nix, wenn ich denn was suchen würde. :)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von twilight »

Dampflok94 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 13:49)

So what? Es gibt offene Stellen und es gibt Arbeitslose. Bloß passen die leider dann häufig entweder inhaltlich oder örtlich zusammen.

Für mich wäre das von dir zitierte Profil auch nix, wenn ich denn was suchen würde. :)
Aber abhartzen passt immer :D
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jorikke »

Dampflok94 hat geschrieben:(30 Jul 2017, 13:49)

So what? Es gibt offene Stellen und es gibt Arbeitslose. Bloß passen die leider dann häufig entweder inhaltlich oder örtlich zusammen.

Für mich wäre das von dir zitierte Profil auch nix, wenn ich denn was suchen würde. :)
Du meintest sicher die Stellen passen aus Sicht der Arbeitslosen inhaltlich oder örtlich "nicht" zusammen.
Ich kann das durchaus verstehen.
Allerdings wäre das mein Ding nicht.
Wer sich für eine Arbeit inhaltlich zu gut ist, sollte bedenken, keine Arbeit ist für ihn schlimmer.
...und aus einer Beschäftigung heraus ist eine Bewerbung sehr viel aussichtsreicher als aus der Arbeitslosigkeit.
Die örtliche Gebundenheit scheint mir auch mehr eine Eigenart der wenig Ausgebildeten zu sein. Jeder meiner qualifizierten Bekannten hat bei der Jobsuche einen Ortswechsel in Kauf genommen. (Wenn es denn Voraussetzung war.)
Wie gesagt, ich akzeptiere es wenn Leute ihren Arsch nicht hoch kriegen, es gelingt mir aber nicht es gut zu heißen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dampflok94 »

jorikke hat geschrieben:(01 Aug 2017, 12:27)

Du meintest sicher die Stellen passen aus Sicht der Arbeitslosen inhaltlich oder örtlich "nicht" zusammen.
Ich kann das durchaus verstehen.
Allerdings wäre das mein Ding nicht.
Wer sich für eine Arbeit inhaltlich zu gut ist, sollte bedenken, keine Arbeit ist für ihn schlimmer.
...und aus einer Beschäftigung heraus ist eine Bewerbung sehr viel aussichtsreicher als aus der Arbeitslosigkeit.
Die örtliche Gebundenheit scheint mir auch mehr eine Eigenart der wenig Ausgebildeten zu sein. Jeder meiner qualifizierten Bekannten hat bei der Jobsuche einen Ortswechsel in Kauf genommen. (Wenn es denn Voraussetzung war.)
Wie gesagt, ich akzeptiere es wenn Leute ihren Arsch nicht hoch kriegen, es gelingt mir aber nicht es gut zu heißen.
Mit "paßt inhaltlich nicht zusammen" war keineswegs gemeint sich zu gut für etwas zu halten. Es heißt genau das was ich schrieb. Wenn eine Stelle als Friseur ausgeschrieben wird, und ich bin kein Friseur, dann paßt das eben nicht.

Und was den Ortswechsel angeht. Da spielen viele Dinge eine Rolle. Familie, Immobilie usw. Manch einer ist da hochflexibel, manch einer nicht. Mit Vorwürfen sollte man sich da zurück halten. Arbeit ist nun mal nicht alles.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Orwellhatterecht »

syna hat geschrieben:(25 May 2017, 11:34)

Meine Hypothese ist:

---------> Armut ist eine Geisteshaltung! <-----------

------------------------------------------------------------------------------------

Armut ist ein "Defizit im Geiste" - eine besondere Geisteshaltung.
Damit ist gemeint:




D.h. er wird in kürzester Zeit wieder reich sein.
Und umgekehrt genauso:



Er wird also immer arm bleiben, egal, wieviel Du ihm gibst. Das sieht man
ja auch bei den vielen Lottogewinnern: Nach kurzer Zeit sind
sie wieder ganz arm, oft sogar verschuldet.

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Armut ist also eine bestimmte, defzitäre Geisteshaltung - und alle
Sozialleistungen und Umverteilungen nützen da gar nichts: Wer
arm ist bleibt arm! Denn Armut ist eine "Geistesarmut"!

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Ich bin mir nicht sicher, ob diese Hypothese wirklich richtig ist, aber
sie hat zumindest einige interessante Aspekte.

Diese Hypothese ist übrigens die Haltung von Ben Carson. Ben Carson
ist der ärmste Typ in Trumps neuem Kabinett. Die anderen Minister sind
alles Milliardäre, Carson dagegen ist nur vielfacher Millionär - also
vergleichsweise ein armer Schlucker.

Ben Carson weiß aber, dass Armut eine Geisteshaltung ist und dass
alle Reichen ihren Erfolg allein sich selbst zu verdanken haben. Eltern,
Umgebung, Beziehungen und Glück spielen dabei keine Rolle - denn
sowohl Armut als auch Reichtum sind ja "im Kopf" - sind ja eine
reine Geisteshaltung.

Hab Ben Carson recht? :?:

Weitere Infos: hier

Ehe ich den Lügengeschichten eines Ben Carson vertrauen würde, spiele ich lieber Lotto, da ist dann die Trefferquote höher!

http://www.faz.net/aktuell/politik/trum ... 02879.html
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
(Friedrich Schiller)
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