Armut ist eine Geisteshaltung!

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relativ
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 10:25)


In meiner Frage lag die Absicht, think twice soweit zum Nachdenken anzuregen, dass sie sich auf eine durch Argumente gestützte Diskussion einlässt, statt sich des üblichen persönlichen Gespammes zu bedienen, ganz im Sinne von fordern und fördern. Ein Fehlschlag, wie deutlich zu erkennen ist. Weshalb ich bewusst bei solchen Themen ein generelles “anteilig“ verwende.

Die Moderation möge mir diesen kurzen Ausflug in eine offensichtlich notwendige Erklärung nachsehen, oder meinetwegen auch löschen,
Das Experiment schlug ohnehin fehl.
Nunja wir sind user keine Laborratten und solche Experimente können auch mal fehl schlagen. Die Schuld liegt dabei wohl eher weniger bei dem Versuchsprobanden, schon gar nicht, wenn dieser gar nicht weiss worauf du hinaus willst.
Soviel möchte ich noch mal erwähnt haben.
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Dieter Winter
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dieter Winter »

Senexx hat geschrieben:(26 May 2017, 10:34)

Vom Auserwähltsein erfährt der Auserwählte erst durch seinen Erfolg. Und vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Oder reiche Eltern, z. B. bei einem gewissen DT. Überhaupt sind die meisten größeren Vermögen nicht erarbeitet sondern ererbt.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 10:33)

Du weisst aber schon noch welche These im Eingangthread beschrieben wurde?

und das erklärende Beipiel gab es dazu
Sicher, aber was sollte mich daran hindern, diese These infrage zu stellen und ihr zu widersprechen?
Wir befinden uns hier in einem Diskussionsforum und der Threadersteller stellte eine Frage, ob seine oder ihre Hypothese richtig oder falsch sei oder, meine Version, einer anteiligen Korrektur bedürfe.

Denkt doch mal selber darüber nach, was daran unberechtigt oder berechtigt sein könnte, ohne sofort eine Frage als Aussage zu sehen und in linkes Lamentieren zu verfallen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 10:37)

Nunja wir sind user keine Laborratten und solche Experimente können auch mal fehl schlagen. Die Schuld liegt dabei wohl eher weniger bei dem Versuchsprobanden, schon gar nicht, wenn dieser gar nicht weiss worauf du hinaus willst.
Soviel möchte ich noch mal erwähnt haben.
Meines Erachtens haben ich meine Fragen deutlich und sachlich und ohne jegliche persönliche Häme formuliert. Wenn darauf nicht ebenso sachlich eingegangen wird, dann ist das nicht mein Problem.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Senexx »

Dieter Winter hat geschrieben:(26 May 2017, 10:55)

Oder reiche Eltern, z. B. bei einem gewissen DT. Überhaupt sind die meisten größeren Vermögen nicht erarbeitet sondern ererbt.
Reiche Eltern nützen nichts. Wer deren Vermögen nicht mehrt, ist zur Verdammnis bestimmt. Führt ein gottungefälliges Leben.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dieter Winter »

Senexx hat geschrieben:(26 May 2017, 11:51)

Reiche Eltern nützen nichts. Wer deren Vermögen nicht mehrt, ist zur Verdammnis bestimmt. Führt ein gottungefälliges Leben.
Quatsch. Wer verdammt ist, steht, lt. Calvin, längst fest. Das war schon vor der Erschaffung des Universums besiegelt.

Zudem ist es natürlich schon so, dass es leichter ist aus 10 Mio 100 Mio zu machen, als aus gar nix 1 Mio.

Mir ging es auch in erster Linie darum aufzuzeigen, aus welcher Quelle sich Carsons bullshit vermutlich speist: Der Typ ist 7-Tage Adventist, eine spezielle Absplitterung von den Baptisten, die wiederum zu den Calvinisten zählen.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Fr 26. Mai 2017, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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relativ
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 11:45)

Meines Erachtens haben ich meine Fragen deutlich und sachlich und ohne jegliche persönliche Häme formuliert. Wenn darauf nicht ebenso sachlich eingegangen wird, dann ist das nicht mein Problem.
Naja ich lass dir mal deine subjektive Wahrnehumg wer hier sachlich war und wer nicht. Schaue ich mir aber mal den Kontext an, ist evtl. ein gewisser FDP Reflex schuld, daß du dies so siehst, obwohl ich diesbezüglich ja gar nix damit am Hut hatte.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Unité 1 »

jellobiafra hat geschrieben:(25 May 2017, 18:46)

Man sollte die Rolle des Zufalls oder des Glücks niemals geringschätzen. Wenn es einige von ganz unten ganz nach oben schaffen, dann bedeutet es nicht, dass dieser Weg allen offen steht. Das wäre ja vielleicht auch ein Gedränge da oben. Die meisten strampeln sich ab und schaffen es niemals. Eine relative Verbesserung der eigenen Situation ist aber immer drin, durch Fleiß und Hartnäckigkeit.
Vorausgesetzt man ist gesund. Chronisch Kranke haben weniger Chancen sich Wohlstand zu erarbeiten.
Man kann die Rolle des Zufalls oder Glücks gar nicht überschätzen. Glück ist die notwendige Bedingung, ohne die es nie gehen wird, da kann mensch noch so fleißig und zielstrebig sein (Falls es einen solchen Fall, vom Tellerwäscher zum Millionär, wirklich geben sollte. Da habe ich so einige Zweifel und denke, dass ein Großteil selbstgestrickte Legenden sind, die nicht der Wirklichkeit entsprechen). Carsons These ist Ausdruck eines ständischen Denkens, wonach die Armen selbstverschuldet arm seien. Diese Geisteshaltung steht hinter Sozialkürzungen jeglicher Art, immerhin könne man ja nicht die "faulen" und "nachgiebigen" belohnen, das wäre ungerecht gegenüber den Erfolgreichen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Senexx »

Dieter Winter hat geschrieben:(26 May 2017, 12:00)

Quatsch. Wer verdammt ist, steht, lt. Calvin, längst fest. Das war schon vor der Erschaffung des Universums besiegelt.

Zudem ist es natürlich schon so, dass es leichter ist aus 10 Mio 100 Mio zu machen, als aus gar nix 1 Mio.
Von der Verdammnis erfähr man schon zu Lebzeiten. Durch den sictbaren Erfolg. Wer keinen Erfolg hat, muss zur Kenntnis nehmen, dass er verdammt ist.

Ich weiß, Religionssoziologie ist ein schwieriges Geschäft. Nix für Laien.
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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

Uuuups. Vielleicht hat das Angebot der "kostenlosen Kitas"
ja noch einen anderen Grund. Lies doch mal mein
Posting oben (über das reiche Elternhaus und das arme
Elternhaus) ... vielleicht kommst Du ja drauf.
odiug hat geschrieben:(26 May 2017, 00:05)
Du meinst, dass beide Eltern einen Fulltimejob brauchen, um sich die Miete in München leisten zu können ?
Nein, es geht darum, die Kinder aus ihrem vertrackten und
in der Unterschicht oft negativ wirkenden sozialen Umfeld
zu lösen - und so ihnen gleiche Chancen, Bildung zu erlangen,
zu gewähren.

Wenn man das will, muss man unbedingt schon in der KITA anfangen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 11:42)

Sicher, aber was sollte mich daran hindern, diese These infrage zu stellen und ihr zu widersprechen?
Wir befinden uns hier in einem Diskussionsforum und der Threadersteller stellte eine Frage, ob seine oder ihre Hypothese richtig oder falsch sei oder, meine Version, einer anteiligen Korrektur bedürfe.

Denkt doch mal selber darüber nach, was daran unberechtigt oder berechtigt sein könnte, ohne sofort eine Frage als Aussage zu sehen und in linkes Lamentieren zu verfallen.
Nunja gehe ich zurück , hast du als erstes nur die Antwort des user think twice geäußert, der nachfolgende Disput hat mich erst gar nicht weiter berührt bis auf die eine Aussage von dir , die ich geqoutet habe. Du hast diese Dualität noch nicht auflösen können. und zur Ausgangsthese finde ich von dir auch nix brauchbares, wie du sie denn eigentlich jetzt beurteilst. Aber natürlich darf deine Linkenphopie nicht fehlen. :(
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dieter Winter »

Senexx hat geschrieben:(26 May 2017, 12:05)

Von der Verdammnis erfähr man schon zu Lebzeiten. Durch den sictbaren Erfolg. Wer keinen Erfolg hat, muss zur Kenntnis nehmen, dass er verdammt ist.
Sachichdoch.

Wirtschaftlicher Erfolg wird als Zeichen für die Zugehörigkeit zu den Seligen gewertet.


Welchen Teil verstehst Du nicht? (Oder gibst vor ihn nicht zu raffen?)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 12:03)

Naja ich lass dir mal deine subjektive Wahrnehumg wer hier sachlich war und wer nicht. Schaue ich mir aber mal den Kontext an, ist evtl. ein gewisser FDP Reflex schuld, daß du dies so siehst, obwohl ich diesbezüglich ja gar nix damit am Hut hatte.
Sehe ich auch hier Anzeichen einer FDP Paranoia?

Allmählich nähern wir uns dem Problem, weshalb es so erscheinen mag, dass eine Geisteshaltung Winner als gottgegeben oder monetär gegeben wahrgenommen wird, was wiederum den Schluss kreiert, diese sei nur durch regelmäßige monetäre Ausschüttung kompensierbar.

Dabei ist es u.a. die Bildung, die dazu befähigt differenziert wahrzunehmen, um erfolgreich, Achtiung Winner, auf welchem Parkett auch immer agieren zu können. Wozu letztendlich auch die Offenheit der Wahrnehmung gehört, statt der gedanklich unanstrengenden Schubladensortierung, die nur schwarz oder weiß kennt und zulässt.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

syna hat geschrieben:(26 May 2017, 12:06)

Nein, es geht darum, die Kinder aus ihrem vertrackten und
in der Unterschicht oft negativ wirkenden sozialen Umfeld
zu lösen - und so ihnen gleiche Chancen, Bildung zu erlangen,
zu gewähren.

Wenn man das will, muss man unbedingt schon in der KITA anfangen.
Wie passt das mit der These der Geisteshaltung zusammen, die weder von Dritten noch von der Erziehung abhängig ist?
Ben Carson weiß aber, dass Armut eine Geisteshaltung ist und dass
alle Reichen ihren Erfolg allein sich selbst zu verdanken haben. Eltern,
Umgebung, Beziehungen und Glück spielen dabei keine Rolle - denn
sowohl Armut als auch Reichtum sind ja "im Kopf" - sind ja eine
reine Geisteshaltung.
Hat er denn jetzt Recht? Bist du da schon weiter? Meine Meinung dazu kennst du ja.
Deine obige Aussage bestärkt mich in der Annahme , daß du diese These auch für falsch hälst, was sie natürlich auch ist.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 12:15)

Sehe ich auch hier Anzeichen einer FDP Paranoia?
Ich habe die FDP hier vorher gar nicht erwähnt.
Allmählich nähern wir uns dem Problem, weshalb es so erscheinen mag, dass eine Geisteshaltung Winner als gottgegeben oder monetär gegeben wahrgenommen wird, was wiederum den Schluss kreiert, diese sei nur durch regelmäßige monetäre Ausschüttung kompensierbar.
Das ist Quatsch und hat auch keiner hier geschrieben, wie war das noch mit schwarz und weiss?
Dabei ist es u.a. die Bildung, die dazu befähigt differenziert wahrzunehmen, um erfolgreich, Achtiung Winner, auf welchem Parkett auch immer agieren zu können. Wozu letztendlich auch die Offenheit der Wahrnehmung gehört, statt der gedanklich unanstrengenden Schubladensortierung, die nur schwarz oder weiß kennt und zulässt.
Du verkennst mal wieder , daß das realiseren solcher Wahrnehmungen auch erlernt werden muess und auch kann, dafür braucht es eben die Einflüsse von der näheren sozialen Umgebung und Erfahrungswerte bei der Sozialisierung beim Erwachsen werden. Von daher drehen wir uns immer noch im Kreis, wenn du deine Behauptung (Fett makiert) immer noch aufrecht erhälst :
Weshalb könnte der Sozialadel diesen Willen, der ja nur bedingt durch äußere Einflüsse, wie Erziehung, beeinflusst wird , nicht aufweisen
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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

Nein, es geht darum, die Kinder aus ihrem vertrackten und
in der Unterschicht oft negativ wirkenden sozialen Umfeld
zu lösen - und so ihnen gleiche Chancen, Bildung zu erlangen,
zu gewähren.

Wenn man das will, muss man unbedingt schon in der KITA anfangen.
relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 12:16)
Wie passt das mit der These der Geisteshaltung zusammen, die weder von Dritten noch von der Erziehung abhängig ist?
Es ging um die kostenlosen KITAs, die die SPD durchsetzen will (z.T. durchgesetzt hat).
Das hat - wenn man alles durchdenkt - sogar viel mit diesem Thread - also mit der
"Geisteshaltung" - zu tun.

Natürlich ist die Geisteshaltung sensibel vom sozialen Umfeld - also Elternhaus und
Selbstverständnis - abhängig. In diesem Punkt irrt Ben Carson.

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 12:16)
Ben Carson: Hat er denn jetzt Recht? Bist du da schon weiter? Meine Meinung dazu kennst du ja.
Deine obige Aussage bestärkt mich in der Annahme , daß du diese These auch für falsch hälst, was sie natürlich auch ist.
Ben Carson hat auf jeden Fall einen sensibles Thema angesprochen, und
seine These hat sicherlich "ein Körnchen Wahrheit". Aber ich habe da noch keine abschließende
Meinung.
:)
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odiug

Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von odiug »

syna hat geschrieben:(26 May 2017, 12:06)

Nein, es geht darum, die Kinder aus ihrem vertrackten und
in der Unterschicht oft negativ wirkenden sozialen Umfeld
zu lösen - und so ihnen gleiche Chancen, Bildung zu erlangen,
zu gewähren.

Wenn man das will, muss man unbedingt schon in der KITA anfangen.
Ja eh ... dann müssen aber erstens genug KITA Plätze da sein und auch wirklich gut qualifiziertes Personal.
Und das gemeine ist, das Geld muss genau dahin, wo es nicht ist.
In München Schwabing die KITA kostenlos zu machen,ist so sinnlos wie unnütz.
Wenn, dann muss das in den sozialen Brennpunkten passieren.
Das heißt aber, dass gerade die armen und überschuldeten Kommunen Geld in die Hand nehmen müssen, das Geld, dass die SPD ihnen im Namen der Gerechtigkeit weg nehmen will.
Das macht für dich Sinn ?
Ich mein ... gut ... die anderen sind noch schlimmer ... macht aber dieses sinnlose Konzept der SPD keinen Deut besser.
Das Gleiche gilt so für das Kindergeld.
Warum zahlt der Staat für gesättigte Bürger Kindergeld ?
Ich verstehe ja das Argument, jedes Kind muss gleich behandelt werden unabhängig von dem Einkommen der Eltern.
Aber stimmt das wirklich ?
Erst einmal geht es doch darum, das Scheitern von Kindern zu verhindern und die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder in einem schlechten sozialen Umfeld scheitern, sind halt leider um ein vieles höher.
Außer bei den Sarrazins :p
Also macht es doch Sinn, die Ressourcen genau dort einzusetzen wo es einen Unterschied macht und nicht an Leute zu verschwenden, für die das Kindergeld keinen Unterschied macht.
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relativ
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

syna hat geschrieben:(26 May 2017, 12:59)

Es ging um die kostenlosen KITAs, die die SPD durchsetzen will (z.T. durchgesetzt hat).
Das hat - wenn man alles durchdenkt - sogar viel mit diesem Thread - also mit der
"Geisteshaltung" - zu tun.
Die kostenlosen Kitas sindja keine Erfindung von der SPD, in Düsseldorf hat diese z.B. die Kommunale CDU eingeführt. Das die SPD dies Flächendeckend für Deustchland realisieren will, hat etwas mit ihrer sozialen Agenda zu tun, denn mit kostenlsoen Kitabeiträgen hilft man ja gerade den Mittelstand/ unteren Mittelstand, die Kitabeiträge bezahlen muessen.
Damit hilft man auch den Familien, ob dies dann atomatisch zur einer besseren Geisteshaltung bei den Kindern führt ist natürlich in Stein gemeißelt, aber die Chancen werden verbessert und darum geht es m.M.

Natürlich ist die Geisteshaltung sensibel vom sozialen Umfeld - also Elternhaus und
Selbstverständnis - abhängig. In diesem Punkt irrt Ben Carson.
Da sind wir uns einig.

Ben Carson hat auf jeden Fall einen sensibles Thema angesprochen, und
seine These hat sicherlich "ein Körnchen Wahrheit". Aber ich habe da noch keine abschließende
Meinung.
:)
Für mich hat dies, als reine pauschale Erkenntnis, eben kein Körnchen Wahrheit.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

odiug hat geschrieben:(26 May 2017, 13:07)

Ja eh ... dann müssen aber erstens genug KITA Plätze da sein und auch wirklich gut qualifiziertes Personal.
Und das gemeine ist, das Geld muss genau dahin, wo es nicht ist.
In München Schwabing die KITA kostenlos zu machen,ist so sinnlos wie unnütz.
Wenn, dann muss das in den sozialen Brennpunkten passieren.
Das heißt aber, dass gerade die armen und überschuldeten Kommunen Geld in die Hand nehmen müssen, das Geld, dass die SPD ihnen im Namen der Gerechtigkeit weg nehmen will.
Das macht für dich Sinn ?
Ich mein ... gut ... die anderen sind noch schlimmer ... macht aber dieses sinnlose Konzept der SPD keinen Deut besser.
Natürlich muss sowas Gegenfinanziert sein. Überschuldeten Kommunen z.B. ein Nothaushaltsplan aufzudrücken und diesen weitere Aufgaben finanzieren zu lassen, geht natürlich gar nicht.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Selina »

syna hat geschrieben:(25 May 2017, 11:34)

Meine Hypothese ist:

---------> Armut ist eine Geisteshaltung! <-----------

------------------------------------------------------------------------------------

Armut ist ein "Defizit im Geiste" - eine besondere Geisteshaltung.
Damit ist gemeint:




D.h. er wird in kürzester Zeit wieder reich sein.
Und umgekehrt genauso:



Er wird also immer arm bleiben, egal, wieviel Du ihm gibst. Das sieht man
ja auch bei den vielen Lottogewinnern: Nach kurzer Zeit sind
sie wieder ganz arm, oft sogar verschuldet.

-----------------------------------------------------------------------------------

Armut ist also eine bestimmte, defzitäre Geisteshaltung - und alle
Sozialleistungen und Umverteilungen nützen da gar nichts: Wer
arm ist bleibt arm! Denn Armut ist eine "Geistesarmut"!

-----------------------------------------------------------------------------------

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Hypothese wirklich richtig ist, aber
sie hat zumindest einige interessante Aspekte.

Diese Hypothese ist übrigens die Haltung von Ben Carson. Ben Carson
ist der ärmste Typ in Trumps neuem Kabinett. Die anderen Minister sind
alles Milliardäre, Carson dagegen ist nur vielfacher Millionär - also
vergleichsweise ein armer Schlucker.

Ben Carson weiß aber, dass Armut eine Geisteshaltung ist und dass
alle Reichen ihren Erfolg allein sich selbst zu verdanken haben. Eltern,
Umgebung, Beziehungen und Glück spielen dabei keine Rolle - denn
sowohl Armut als auch Reichtum sind ja "im Kopf" - sind ja eine
reine Geisteshaltung.

Hab Ben Carson recht? :?:

Weitere Infos: hier

Ursachen für Armut gibt es sehr viele, nur eine nicht: Die "Geisteshaltung". Armut entsteht aufgrund struktureller und politischer Fehlentwicklungen, aufgrund von Umweltkatastrophen, von fehlender Bildung und vor allem aufgrund von Ausbeutung der Ressourcen eines Landes durch Konzerne, durch Unterbezahlung, Lohndumping, Diskriminierung und und und. Die Theorie, eine "Geisteshaltung" sei die Ursache für Armut, ist philosophisch gesehen der pure Idealismus und politisch gesehen ein gern benutztes Argument bestimmter neoliberaler Kräfte, um die bestehenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse nicht kritisch hinterfragen oder gar ändern zu müssen. Alles soll schön so bleiben, wie es ist. Armut wegen einer "Geisteshaltung" erscheint quasi als gottgewollt, unveränderbar und vor allem als rein individuelles Problem. Mit anderen Worten, man macht den Einzelnen für sein Armutsschicksal selbst verantwortlich und nicht die Strukturen und Machtverhältnisse des Systems. Damit psychologisiert man ein weltweites Armutsproblem, das tagtäglich schlimme Folgen für Millionen und Abermillionen Menschen hat. Das ist natürlich gewollt. Nachtigall, ick hör dir trapsen.
Zuletzt geändert von Selina am Fr 26. Mai 2017, 14:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 12:10)

Nunja gehe ich zurück , hast du als erstes nur die Antwort des user think twice geäußert, der nachfolgende Disput hat mich erst gar nicht weiter berührt bis auf die eine Aussage von dir , die ich geqoutet habe. Du hast diese Dualität noch nicht auflösen können. und zur Ausgangsthese finde ich von dir auch nix brauchbares, wie du sie denn eigentlich jetzt beurteilst. Aber natürlich darf deine Linkenphopie nicht fehlen. :(

Wie kann ich “die Antwort von think twice äussern“? Ich kann sie allenfalls zitieren und eine nachfolgende Frage zur weiteren Klärung stellen. Geäussert hatte ich bis dahin gar nichts. Sondern erst nachfolgend meine Meinung zur Hypothese des Threaderstellers an selbigen geäussert. Die Sie ganz offensichtlich immer noch nicht gelesen haben. Schönen Tag noch.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

"relativ"

Ich habe die FDP hier vorher gar nicht erwähnt.

Quote relativ

ist evtl. ein gewisser FDP Reflex schuld

Unquote
Das ist Quatsch und hat auch keiner hier geschrieben, wie war das noch mit schwarz und weiss?
Das bezieht sich treffender Weise auf Ihren “FDP Reflex“.

Von daher drehen wir uns immer noch im Kreis, wenn du deine Behauptung (Fett makiert) immer noch aufrecht erhälst :
Selbstverständlich existieren auch beim Menschen geborene sog. “Alphatiere“, weshalb ich “anteilig“ nutze.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 14:04)

Quote relativ

ist evtl. ein gewisser FDP Reflex schuld

Unquote
Derhalb schrieb ich ja vorher. :s
Das bezieht sich treffender Weise auf Ihren “FDP Reflex“.
Der wink mit der staatlichen Kompensation war ja wohl kaum auf die FDP gemünzt, oder?`Das dies nur dadurch kompensiert werden könne, hat hier immer noch niemand behauptet.


Selbstverständlich existieren auch beim Menschen geborene sog. “Alphatiere“, weshalb ich “anteilig“ nutze.
Es gibt kein angeborenes "Alphatiergen" beim Menschen, woher hast du diesen Schmarrn. Es sei denn du willst die rein körperlichen Vorraussetzungen, bei der Geburt, als Maßstab nehmen.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 13:54)


Wie kann ich “die Antwort von think twice äussern“? Ich kann sie allenfalls zitieren und eine nachfolgende Frage zur weiteren Klärung stellen. Geäussert hatte ich bis dahin gar nichts. Sondern erst nachfolgend meine Meinung zur Hypothese des Threaderstellers an selbigen geäussert. Die Sie ganz offensichtlich immer noch nicht gelesen haben. Schönen Tag noch.
Natürlich habe ich sie gelesen, du meinst wohl diese hier.
Aber irgendwo muss die Geisteshaltung ja herkommen. Mag sein, dass es einen geringen Prozentsatz “natural born winner“ gibt, aber nicht in ausreichender Menge, um die These zu stützen.
Wenn also Umstände diese Geisteshaltung erzeugen und stützen, dann können diese auch gezielt angeregt und erzeugt werden.
Die kam Dummerweise erst nach dieser hier:
1) Also eine Geisteshaltung, der Wille und der hartnäckige Vorsatz, “es schaffen zu wollen“.

2) Weshalb könnte der Sozialadel diesen Willen, der ja nur bedingt durch äußere Einflüsse, wie Erziehung, beeinflusst wird, nicht aufweisen? Die Geisteshaltung, “es schaffen zu wollen“, steht jedem unentgeltlich zur Verfügung.

3) Themaverfehlung, minus 3 Punkte
Ich kann wirklich nur hoffen, daß dir etwas auffällt.
Dazu hatte ich Fragen. Ergebnis ist ja bekannt.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 May 2017, 14:23)

Natürlich habe ich sie gelesen, du meinst wohl diese hier.


Die kam Dummerweise erst nach dieser hier:



Ich kann wirklich nur hoffen, daß dir etwas auffällt.
Dazu hatte ich Fragen. Ergebnis ist ja bekannt.
Dazu fällt mir auf, dass ich in Teil 1 zusammenfasste, was think twice schrieb, zu 2 eine Frage stellte und in meiner Antwort an sync meine persönliche Meinung äusserte. Das haben Sie jetzt entweder verstanden, oder falls immer noch nicht, ist es mir egal. Der Tag ist zu schön, um ihn mit stundenlanger Nachhilfe in Textverständnis und Interpunktion zu verplempern.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 14:30)

Dazu fällt mir auf, dass ich in Teil 1 zusammenfasste, was think twice schrieb, zu 2 eine Frage stellte und in meiner Antwort an sync meine persönliche Meinung äusserte. Das haben Sie jetzt entweder verstanden, oder falls immer noch nicht, ist es mir egal. Der Tag ist zu schön, um ihn mit stundenlanger Nachhilfe in Textverständnis und Interpunktion zu verplempern.
Ok akzeptiert. Kann man so interpretieren.
Schönen Tag noch.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

odiug hat geschrieben:(26 May 2017, 13:07)


Das Gleiche gilt so für das Kindergeld.
Warum zahlt der Staat für gesättigte Bürger Kindergeld ?
.
Tut er de facto ja nicht. Lediglich aus Vereinfachungsgründen. Letztendlich wird das Kindergeld ja mit der Entlastung aus dem Kinderfreibetrag verrechnet.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 10:25)


In meiner Frage lag die Absicht, think twice soweit zum Nachdenken anzuregen, dass sie sich auf eine durch Argumente gestützte Diskussion einlässt, statt sich des üblichen persönlichen Gespammes zu bedienen, ganz im Sinne von fordern und fördern. Ein Fehlschlag, wie deutlich zu erkennen ist. Weshalb ich bewusst bei solchen Themen ein generelles “anteilig“ verwende.

Die Moderation möge mir diesen kurzen Ausflug in eine offensichtlich notwendige Erklärung nachsehen, oder meinetwegen auch löschen,
Das Experiment schlug ohnehin fehl.
Ich spame nicht, ich aeussere meine Meinung. Und im Gegensatz zu dir begruende ich sie auch. Du hast nicht mehr drauf, als Parolen und Schlagworte zu Posaunen und andere als dumm zu beschimpfen, damit es nicht so auffällt, dass du eigentlich nichts als Luftblasen von dir gibst.
Von schaumschlaegern lasse ich mir mit Sicherheit nichts erklären. Vergiss es.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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JJazzGold
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(26 May 2017, 21:11)

Ich spame nicht, ich aeussere meine Meinung. Und im Gegensatz zu dir begruende ich sie auch. Du hast nicht mehr drauf, als Parolen und Schlagworte zu Posaunen und andere als dumm zu beschimpfen, damit es nicht so auffällt, dass du eigentlich nichts als Luftblasen von dir gibst.
Von schaumschlaegern lasse ich mir mit Sicherheit nichts erklären. Vergiss es.
Ja, ja, für Sie sind Bildung, Digitalisierung, Gleichstellung, Garantie auf Unterricht, Teilnahme am Unterricht für Flüchtlinge, etc. “Luxusprobleme“. Ihre Meinung, die Sie durch das Kopieren von Überschriften “begründen“.

Grübel........
....hat Carson eventuell doch recht?
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

Ben Carson hat auf jeden Fall einen sensibles Thema angesprochen, und
seine These hat sicherlich "ein Körnchen Wahrheit". Aber ich habe da noch keine abschließende
Meinung.
relativ hat geschrieben: Für mich hat dies, als reine pauschale Erkenntnis, eben kein Körnchen Wahrheit.
Man kann - aus meiner Sicht - die These der "falschen Geisteshaltung" nicht so einfach
wegwischen. Denn es gibt ja ökonomisch erfolgreiche Menschen, und die haben auch
fast immer die "ökonomisch passende" Geisteshaltung. Und es gibt die Geringverdiener
und Arbeitslosen, die oftmals eine Art "Loser-Geisteshaltung" haben.

1. Die Frage ist ja: Ist eine extrem ökonomische Geisteshaltung wirklich erwünscht?
Oder würde so eine extrem ausgerichtete Geisteshaltung uns alle in Macchiavellisten
transformieren?

2. Und die andere Frage ist: Wie kann man vermeiden, dass Menschen die
Loser-Geisteshaltung überhaupt entwickeln? Wenn diese durch die frühkindliche
Erziehung und das soziale Umfeld geprägt wird, wäre es dann nicht sinnvoll, genau
an dieser Stelle anzusetzen?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Beiträge von "immernoch_ratlos", "Selina" und "Unite" deuten schon in die
richtige Richtung - IMO.

:thumbup:
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(26 May 2017, 21:40)

Ja, ja, für Sie sind Bildung, Digitalisierung, Gleichstellung, Garantie auf Unterricht, Teilnahme am Unterricht für Flüchtlinge, etc. “Luxusprobleme“. Ihre Meinung, die Sie durch das Kopieren von Überschriften “begründen“.

Grübel........
....hat Carson eventuell doch recht?
Und wieder nur ein paar Schlagworte, kopiert aus dem Wahlprogramm sowie eine unterschwellige Beleidigung. Mehr hast du halt nicht drauf.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

think twice hat geschrieben:(27 May 2017, 07:41)

Und wieder nur ein paar Schlagworte, kopiert aus dem Wahlprogramm sowie eine unterschwellige Beleidigung. Mehr hast du halt nicht drauf.
Also hat Carson recht.

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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von think twice »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2017, 08:31)

Also hat Carson recht.

Super Konter! :D :thumbup:
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

syna hat geschrieben:(27 May 2017, 05:14)

Man kann - aus meiner Sicht - die These der "falschen Geisteshaltung" nicht so einfach
wegwischen. Denn es gibt ja ökonomisch erfolgreiche Menschen, und die haben auch
fast immer die "ökonomisch passende" Geisteshaltung. Und es gibt die Geringverdiener
und Arbeitslosen, die oftmals eine Art "Loser-Geisteshaltung" haben.

1. Die Frage ist ja: Ist eine extrem ökonomische Geisteshaltung wirklich erwünscht?
Oder würde so eine extrem ausgerichtete Geisteshaltung uns alle in Macchiavellisten
transformieren?

2. Und die andere Frage ist: Wie kann man vermeiden, dass Menschen die
Loser-Geisteshaltung überhaupt entwickeln? Wenn diese durch die frühkindliche
Erziehung und das soziale Umfeld geprägt wird, wäre es dann nicht sinnvoll, genau
an dieser Stelle anzusetzen?

---------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Beiträge von "immernoch_ratlos", "Selina" und "Unite" deuten schon in die
richtige Richtung - IMO.

:thumbup:

Könnten Sie mir “extrem ökonomisch“ näher erläutern? Was muss ich mir unter dieser Art von Extremismus vorstellen?
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2017, 08:35)

Könnten Sie mir “extrem ökonomisch“ näher erläutern? Was muss ich mir unter dieser Art von Extremismus vorstellen?
Guten Morgen!

"Extrem ökonomisch" ...

... so nenne ich einen Menschen, der seine Arbeitsweise, seine
Zeitorganisation und sogar sein privates Leben eben extrem auf Effizienz trimmt.
Wenn jemand als Manager mit viel Verantwortung arbeitet, dann kommt derjenige
gar nicht ohne eine sehr effiziente Vorgehensweise, was den ganzen Tages-
ablauf, Terminplanung und alle Tätigkeiten umfasst, aus.

Mit der Zeit wird diese Effizenz-, Planungs- und Taktungs-Lebensweise
"internalisiert", d.h. die Lebensweise wird zu einem Teil der Person. So
ein Mensch kann dann gar nicht mehr anders, als ständig hoch effzient sein
zu wollen, Er guckt ständig auf die Uhr, führt kurze und knappe direkte
Kommunikation, ist fast ausschließlich zielorientiert und ist innerlich
getrieben von Zielerreichung, Erfolg und Karriere. Er führt dieses Verhalten -
da er gar nicht anders kann - auch im Privaten und in der Freizeit weiter
fort: Alles muss effizient sein - kein Leerlauf, die Freizeit wird minutiös
geplant.

Nich falsch verstehen: Fast jeder Manager prägt diese Symptomatik aus.
Es ist in diesem Bereich eigentlich "normal". Aber auch auf anderen
Arbeitsfeldern wird immer mehr verdichtet und Eigenverantwortung,
Effizienz- und Zeitanforderungen steigen.

Dieses "Extrem Ökonomische" wäre wohl die Extremausprägung der
"richtigen Geisteshaltung", von der Ben Carson spricht. Aber vielleicht
ist genau diese Geisteshaltung ja in Zukunft in unserer Welt notwendig?
:)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Billie Holiday »

syna hat geschrieben:(27 May 2017, 09:03)

Guten Morgen!

"Extrem ökonomisch" ...

... so nenne ich einen Menschen, der seine Arbeitsweise, seine
Zeitorganisation und sogar sein privates Leben eben extrem auf Effizienz trimmt.
Wenn jemand als Manager mit viel Verantwortung arbeitet, dann kommt derjenige
gar nicht ohne eine sehr effiziente Vorgehensweise, was den ganzen Tages-
ablauf, Terminplanung und alle Tätigkeiten umfasst, aus.

Mit der Zeit wird diese Effizenz-, Planungs- und Taktungs-Lebensweise
"internalisiert", d.h. die Lebensweise wird zu einem Teil der Person. So
ein Mensch kann dann gar nicht mehr anders, als ständig hoch effzient sein
zu wollen, Er guckt ständig auf die Uhr, führt kurze und knappe direkte
Kommunikation, ist fast ausschließlich zielorientiert und ist innerlich
getrieben von Zielerreichung, Erfolg und Karriere. Er führt dieses Verhalten -
da er gar nicht anders kann - auch im Privaten und in der Freizeit weiter
fort: Alles muss effizient sein - kein Leerlauf, die Freizeit wird minutiös
geplant.

Nich falsch verstehen: Fast jeder Manager prägt diese Symptomatik aus.
Es ist in diesem Bereich eigentlich "normal". Aber auch auf anderen
Arbeitsfeldern wird immer mehr verdichtet und Eigenverantwortung,
Effizienz- und Zeitanforderungen steigen.

Dieses "Extrem Ökonomische" wäre wohl die Extremausprägung der
"richtigen Geisteshaltung", von der Ben Carson spricht. Aber vielleicht
ist genau diese Geisteshaltung ja in Zukunft in unserer Welt notwendig?
:)

Hört sich nach einer traurigen Kreatur an. Wer will denn mit dem privat Kontakt haben, und welche Frau will jemanden, der vermutlich auch beim Sex auf die Uhr guckt? :D Wann sitzt der mal entspannt bei einem Bierchen mit Kumpels zusammen und redet über etwas, was nicht mit Geld und Effizienz zu tun hat? Welcher Kumpel hätte da Bock drauf?
Wann hat der noch Lebensfreude, und wie will er seine viele Kohle ausgeben, wenn er keine Zeit hat?
6 Tage harte Arbeit, eine gutgehende Firma mit Aufträgen ohne Ende sowie den fettesten Mercedes unterm Arsch machen eventuell zufrieden, glücklich jedoch kaum. Diesen Zustand erhalten zu wollen verursacht auch viel Stress.
Wie lange soll die Familie das mittragen, außer eventuell das Geld genießen, das dabei rumkommt. Also Entfremdung voneinander, aber sie kann ja shoppen gehen.... und wer will denn sehen, wie seine Kinder aufwachsen.

Nee, lass mal, dann habe ich lieber ein paar Euros weniger in der Tasche, jedoch Zeit, Hobbys und einen Freundeskreis, der nicht darauf guckt, ob ich die Runde bezahle. :cool:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Dieter Winter »

syna hat geschrieben:(27 May 2017, 09:03)

Guten Morgen!

"Extrem ökonomisch" ...

... so nenne ich einen Menschen, der seine Arbeitsweise, seine
Zeitorganisation und sogar sein privates Leben eben extrem auf Effizienz trimmt.
Wenn jemand als Manager mit viel Verantwortung arbeitet, dann kommt derjenige
gar nicht ohne eine sehr effiziente Vorgehensweise, was den ganzen Tages-
ablauf, Terminplanung und alle Tätigkeiten umfasst, aus.

Mit der Zeit wird diese Effizenz-, Planungs- und Taktungs-Lebensweise
"internalisiert", d.h. die Lebensweise wird zu einem Teil der Person. So
ein Mensch kann dann gar nicht mehr anders, als ständig hoch effzient sein
zu wollen, Er guckt ständig auf die Uhr, führt kurze und knappe direkte
Kommunikation, ist fast ausschließlich zielorientiert und ist innerlich
getrieben von Zielerreichung, Erfolg und Karriere. Er führt dieses Verhalten -
da er gar nicht anders kann - auch im Privaten und in der Freizeit weiter
fort: Alles muss effizient sein - kein Leerlauf, die Freizeit wird minutiös
geplant.

Nich falsch verstehen: Fast jeder Manager prägt diese Symptomatik aus.
Es ist in diesem Bereich eigentlich "normal". Aber auch auf anderen
Arbeitsfeldern wird immer mehr verdichtet und Eigenverantwortung,
Effizienz- und Zeitanforderungen steigen.

Dieses "Extrem Ökonomische" wäre wohl die Extremausprägung der
"richtigen Geisteshaltung", von der Ben Carson spricht. Aber vielleicht
ist genau diese Geisteshaltung ja in Zukunft in unserer Welt notwendig?
:)
Das ist keine Geisteshaltung, das ist eine Geisteskrankheit...
Never approach a bull from the front, a horse from the rear, or an idiot from any direction.
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JJazzGold
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von JJazzGold »

"syna"

Guten Morgen
!


Ebenfalls guten Morgen.
"Extrem ökonomisch" ...

... so nenne ich einen Menschen, der seine Arbeitsweise, seine
Zeitorganisation und sogar sein privates Leben eben extrem auf Effizienz trimmt.
Wenn jemand als Manager mit viel Verantwortung arbeitet, dann kommt derjenige
gar nicht ohne eine sehr effiziente Vorgehensweise, was den ganzen Tages-
ablauf, Terminplanung und alle Tätigkeiten umfasst, aus.
Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, ein solcher Job erfordert ein gutes Zeitmanagement.

Mit der Zeit wird diese Effizenz-, Planungs- und Taktungs-Lebensweise
"internalisiert", d.h. die Lebensweise wird zu einem Teil der Person. So
ein Mensch kann dann gar nicht mehr anders, als ständig hoch effzient sein
zu wollen, Er guckt ständig auf die Uhr, führt kurze und knappe direkte
Kommunikation, ist fast ausschließlich zielorientiert und ist innerlich
getrieben von Zielerreichung, Erfolg und Karriere. Er führt dieses Verhalten -
da er gar nicht anders kann - auch im Privaten und in der Freizeit weiter
fort: Alles muss effizient sein - kein Leerlauf, die Freizeit wird minutiös
geplant.
Das wiederum kann ich nicht bestätigen, weder die knappe Kommunikation, noch die minutiöse Planung des Privatlebens.
Bei Bedarf wird ein Home Office Tag eingelegt, die Wahrnehmung von Projekten wird delegiert und zum Glück treten Krisen recht selten auf, ergo kann bei ad hoc anstehenden privaten Terminen problemlos der Arbeitstag halbiert, oder ein früher Feierabend eingelegt werden. Wie gesagt, alles eine Frage der Organisation.

Meines Erachtens sind Mütter wesentlich abhängiger von minutiösen täglicher Planung, als ein Manager.

Wenn jemand sich völlig in minutiösen Planung verausgabt, dann sind das Angestellte mit Ambitionen, oder Praktikanten, die einen anschließenden Vertrag anstreben, aber hier kann man mit ausführlicher Kommunikation und Assistenz bei der Organisation hilfreich steuern.



Nich falsch verstehen: Fast jeder Manager prägt diese Symptomatik aus.
Es ist in diesem Bereich eigentlich "normal". Aber auch auf anderen
Arbeitsfeldern wird immer mehr verdichtet und Eigenverantwortung,
Effizienz- und Zeitanforderungen steigen.

Dieses "Extrem Ökonomische" wäre wohl die Extremausprägung der
"richtigen Geisteshaltung", von der Ben Carson spricht. Aber vielleicht
ist genau diese Geisteshaltung ja in Zukunft in unserer Welt notwendig?
:)
[/color]
Nachdem ich während meiner Managementzeit reichlich Kollegen in ihrem Verhalten beobachten konnte halte ich es für ein Gerücht, dass ein Manager zeitlich abhängiger ist, als eine Mutter mit zwei bis drei Kindern, es sei denn, die oder der Manager erfüllt beide Funktionen parallel. Aber auch das lässt sich dank diverser Hilfsmittel so steuern, dass kein Teil zu kurz kommt.

Die angesprochene Geisteshaltung fördert meines Erachtens eher die effiziente Planung und die Zuhilfenahme angebotener Unterstützung. Und ja, zwangsläufig kann es sich ein Staat wie Deutschland gar nicht leisten, möglichst viele, willige Leistungsträger à la “man muss es nur wollen“ zu kreieren und breitgefächerte Assistenz zu offerieren. Archaische Modelle, wie z. B. diese Herdprämie sind dabei hinderlich, statt fördernd.

Was in meiner Generation gegeben war, weshalb ich die Frage in den Raum stelle, was der Auslöser für die Reduzierung dieser Absicht, sei es häuslich generiert oder gesamtgesellschaftlich bedingt, war? ;)
Nicht, dass mir diese Geisteshaltung nicht nach wie vor begegnet, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sowohl politisch, als auch gesellschaftlich heute eher stigmatisiert, denn gefördert wird.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2017, 10:24)
Meines Erachtens sind Mütter wesentlich abhängiger von minutiösen täglicher Planung als ein Manager.
Guter Punkt. Das stimmt.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

JJazzGold hat geschrieben:(27 May 2017, 10:24)
Die angesprochene Geisteshaltung fördert meines Erachtens eher die effiziente Planung und die Zuhilfenahme angebotener Unterstützung. Und ja, zwangsläufig kann es sich ein Staat wie Deutschland gar nicht leisten, möglichst viele, willige Leistungsträger à la “man muss es nur wollen“ zu kreieren ohne breitgefächerte Assistenz zu offerieren. Archaische Modelle, wie z. B. diese Herdprämie sind dabei hinderlich statt fördernd.

...

Nicht, dass mir diese Geisteshaltung nicht nach wie vor begegnet, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sowohl politisch als auch gesellschaftlich heute eher stigmatisiert denn gefördert wird.
Das stimmt wohl: Die "extreme Effizienz-Geisteshaltung" ist bei uns
eher stigmatisiert.

Aber die Rhetorik von Ben Carson und anderen Politikern, die die "richtige
Geisteshaltung" propagieren, reduziert die Stigmatisierung ja wieder. Da
wird ja gerade die "richtige Geisteshaltung", das "effizient ökonomische
Denken" also, in den Himmel gehoben. Und so wird es für viele Menschen,
z.B. für junge Studien- und Berufsanfänger, vielleicht wieder Orientierung
und Lebensziel.

Noch schlimmer: Das Konzept der "richtigen Geisteshaltung" trägt auch
ganz subtil ein Bewertungsschema mit sich: Unütze Dinge - alles, was nicht
wirklich zu "etwas" taugt und effizient ist - wird abgewertet. Also Kunst,
Musik, Kultur, Chillen usw.

Und umgekehrt werden die Statussymbole dieser "richtigen
Geisteshaltung" aufgewertet und indirekt als erstrebenswert klassifiziert:
Hohes Gehalt, SUV, Hekitik und keine Zeit haben, großes Haus, ...

------------------------------------------------------------------------------------

Die Worte von Ben Carson lösen etwas aus und verändern damit auch
subtil unser aller Anschauungen und Wertvorstellungen. Nicht sehr stark,
aber mit jeder Zeitungsmeldung und Medienwirksamkeit ein bißchen. Ich
glaube, dass genau diese subtilen Veränderungen von Ben Carson und
seinen neoliberalen Kollegen angestrebt werden.

:)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von immernoch_ratlos »

Lassen "wir" doch wenigstens für einen Moment diese gegenseitigen Beschuldigungen :?

Ohne eine bestimmtes Leben herauszugreifen - schlicht nach den wissenschaftlichen Regeln - zunächst der Versuch, alle Parameter die eine Entwicklung beeinflussen klar benennen. Das geht sicher nicht mit wütenden gegenseitigen Beschuldigungen.

Zwei "Parameter" wurden ja schon genannt, die weitaus undurchsichtigsten überhaupt. "Zufall" und "Glück" Sind das wirklich zwei unterschiedliche "Ereignisse" im Leben von Menschen ? Im Grund sind beides das Selbe - fehlt noch das negativ konnotierte "Unglück". Geht man logisch heran, wird unweigerlich klar, alle zusammen sind "Zufall" und werden durch Ereignisse herbeigeführt, welche vor der Kulmination vorausgegangener Entwicklungen liegen.

Selbst, wenn jemand akribisch alle Ereignisse (manche durchaus vorgeburtlich) erfassen könnte, wäre eine Aussage zum späteren Ergebnis unmöglich. Anders bei naturgesetzlichen Ereignissen hilft eine Berechnung hier überhaupt nichts. Der Grund ist einfach und logisch, nichts im Leben ist deterministisch. Bereits ein einzig unvorhergesehenes Ereignis kann die gesamte "nur erahnte Richtung" völlig verändern. Ist die neue Richtung in unserem Empfinden "glücklich", ist der genauso mögliche "unglückliche Verlauf" erst einmal abgewendet - jedenfalls bis zum nächsten Ereignis, welches keinerlei Garantie für weiteren glücklichen Verlauf bietet.

Leben ist permanenter Kampf ohne Garantien für das was der gerate gültige Zeitgeist für einen "Erfolg" hält. Was berechtigt überhaupt jemanden, ein anderes Leben als "gescheitert" zu betrachten :?: Praktisch alle leiten von ihrer eigenen kleinen Kopfwelt ab, was "gut" und was eben nicht gut sein soll. Dabei hat einen sehr großen Einfluss die gerade "gültige" intersubjektiven Wirklichkeit.

Determinismus ist verführerisch aber irreführend, er vermittelt uns lediglich das Gefühl, dass unsere Welt, unserer weitere Entwicklung,unsere jeweiligen Vorstellungen ein natürliches und unvermeidliches Produkt unserer individuellen Bemühungen, der Geschichte sind. Da bei genauerer Betrachtung - mit dem notwendigen persönlichen Abstand (wie bei einem dieser wunderbaren Gemälde) - erkennbar wird, Geschichte (also Vergangenheit) eben nicht in voraussehbaren Bahnen verläuft. Das führt mich jedenfalls (wohl kaum allein) zu der Erkenntnis, Nationalismus, Kapitalismus und Menschenrechte nicht mehr sind als Zufallsprodukte einer völlig undeterministisch (indeterministisch) verlaufenden Zeit. Leben ist organisierte Unberechenbarkeit.

Bislang ist jeder Versuch das Leben in deterministische Bahnen zu zwingen krachend gescheitert. Zukunftsforschung kann Wahrscheinlichkeiten und Plausibilitäten darstellen, aber sie sagt nicht das Endresultat der Welt voraus. Noch viel weniger kann das Leben eines Individuums "vorausberechnet" werden. Zu viele "Imponderabilien" - Unwägbarkeiten. Das Leben ist ein chaotisches System zweiter Ordnung. Das Problem, es wird durch Vorhersagen beeinflusst. Ähnlich, wie jede Messung (das Abmessen und wiegen einmal ausgenommen) das "Messergebnis" verändert. Märkte z.B. sind solche chaotischen Systeme zweiter Ordnung - Vorhersagen beeinflussen den Verlauf... Oder auch "eigentlich" demokratische Wahlen - Auch die Politik ist ein chaotisches System zweiter Ordnung.

Schon solche Hypothesen wie sie in völlig unverantwortlicher Weise kolportiert werden, beeinflussen das Ergebnis in unzulässiger Weise. Zu all den wohl unvermeidlichen Parametern, welche unser Leben individuell beeinflussen, kommt nun noch diese gewollte Stigmatisierung einer ganzen Gruppe hinzu. Reaktion (abhängig von der Verbreitung solche "Erkenntnisse) hat dies wohl kaum einen positiven Einfluss auf das Los dieser Gruppe. Im Grund ist das auch eine bei Erfolgreichen häufig anzutreffenden Selbstbeweihräucherung. Prinzipiell erbärmlich, schon im nächsten Moment lauert ein "unglücklicher Zufall" und Schluss ist es mit der ach so intelligenten und erfolgreichen Lebensbewältigung. Schon vergessen was mal die DDR für ein "verlässliches" Umfeld war ?

In Zeiten galoppierender Überbevölkerung, wird es offensichtlich wichtig, möglichst großen Gruppierungen das "eigene Verschulden" zu suggerieren. Das Ganze hat durchaus faschistoide, rassenspezifische Züge - nur der taugliche - hier die Gruppe der Reichen - bietet die "notwendigen Voraussetzungen" an der Spitze der menschlichen "Nahrungskette" zu stehen. Ein Unsinn, der von einem Angehörigen, einer nicht nur in den USA als "minderwertige Rasse" angesehen wird. "Schwarze sind faul usw." - bemüht sich nun eine neue Spaltung zu kreieren, welche den zahlreichen anderen Bemühungen folgt, die inzwischen nur scheinbar "ad Acta" gelegten Rassentheorien durch eine neue Variante zu bereichern.

Was da so alles herumschwirrt, und ob "wir" hier "morgen" noch zu den Erfolgreichen gehören mögen - Quelle :FAZ "Das Fremde und das Vertraute - Jörg Albrecht"

Was nun "Reichtum" angeht, ähnlich wie "Armut", ist zunächst alles relativ - misst lediglich den Abstand in einer Gruppe / Nation zueinander. Da kann dieses WIKI weiterhelfen : WIKI "Relative Armut" Besonders interessant dieser Abschnitt :
Kognitive Entwicklung
Längsschnittstudien belegen in standardisierten Tests signifikante Einbußen der allgemeinen Intelligenz, der Sprachfähigkeit und der Schulleistungen. Dabei erwies sich vor allem die Dauer der Armut als bedeutsamer Faktor für das Ausmaß der kognitiven Defizite.

In Deutschland haben Kinder aus Familien, die lange in Armut leben, einen durchschnittlich 9 Punkte geringeren IQ als Kinder aus nie verarmten Familien. Wohlgemerkt geht es hier um durchschnittliche Werte.

Die IQs beider Gruppen sind normalverteilt, das heißt, sie folgen der Form einer Glockenkurve. Der Scheitelpunkt der Glockenkurve jedoch liegt bei niemals arm gewesenen Kindern bei 100 und bei in Armut lebenden Kindern bei 91. Es gibt also sowohl sehr intelligente arme Kinder als auch sehr intelligente reiche Kinder. Über den IQ eines einzelnen in Armut oder Reichtum lebenden Kindes sagen diese Ergebnisse nichts aus. Wohl aber sagen sie aus, dass unter armen Kinder der Prozentsatz der Kinder, die Gefahr laufen in der Schule zu versagen, stark erhöht ist.

Ähnliche Unterschiede in der Intelligenz zwischen armen und niemals arm gewesenen Kinder zeigten sich auch in den USA. Je länger ein Kind in Armut lebt, desto wahrscheinlicher sind kognitive Defizite. Dabei haben Kinder die bereits in der frühen Kindheit arm waren, größere kognitive Defizite, als Kinder, die erst später im Verlauf ihres Lebens verarmten.

Studien zeigen, dass sich der niedrige IQ von Kindern aus armen Familien vor allem durch Umweltfaktoren erklären lässt. Während in der Mittelschicht die Intelligenz zu einem großen Teil vererbt wird, lässt sich der niedrige IQ der Kinder aus verarmten Bevölkerungsschichten vor allem durch mangelnde Förderung, schlechte Ernährung und schlechte Schulen erklären.

Gabarino konnte für arme Kinder in den USA jedoch zeigen, dass Armut allein die IQ-Entwicklung kaum beeinflusst, sondern auch noch andere Risikofaktoren gegeben sein müssen. Zu diesem Ergebnis kam auch eine andere Längsschnittstudie. Ein oder zwei Risikofaktoren hatten nur eine sehr geringe Auswirkung auf die kognitive Entwicklung. Kamen jedoch weitere hinzu, so zeigten sich starke Auswirkungen. Kinder, die von acht bis neun Risikofaktoren betroffen waren, hatten gar einen im Schnitt um 30 Punkte geringeren IQ als unbelastete Kinder.

In den USA hat es bereits Anstrengungen gegeben, dies zu ändern. Es hat sich gezeigt, dass die Intelligenzentwicklung mit speziellen Programmen förderbar ist. Kritiker argumentieren jedoch, dass Intelligenztests, da sie von Personen der Mittelschicht konstruiert würden, nicht die wahren Fähigkeiten armer Kinder mäßen.
In diesem Zusammenhang von "Sozialadel" zu sprechen - jemand richtet sich in seiner Gruppe so gut wie eben möglich ein, ist nach meinem Empfinden besonders perfide.

Reiche "Peergruppen" zeigen die deutliche Tendenz sich nicht nur abzuschotten, sondern nützen ihren "finanziellen Hebel" wo immer das Vorteile bietet. Ein durch und durch vernünftiges Verhalten, seine realen Möglichkeiten zu nutzen - warum ist das dann so negativ konnotiert, wenn es die Gruppe der weniger privilegierten, es denen gleichtut, sich der wenigen "Hebel" die sich ihnen bieten zu bedienen ?

Wenn es überhaupt theoretischen "Rassismus" gibt, dann ist es der kulturelle Rassismus, der bei solchen Gelegenheiten sichtbar wird.... Bis zum nächsten "unglücklichen Zufall", nachdem sich der eben noch stolze und allseitig privilegierte Reiche, in einer ihm / ihr unverständlichen Armut wiederfindet. Nur ein abschreckendes Beispiel aus unserer kollektiven Vergangenheit - wer hätte Im Oktober 1913 auf die russischen Bolschewiken, eine (noch) unbedeutende Gruppe von Radikalen, gewettet, die dann in der Realität nach in ganzen erstaunlich kurzen vier Jahren die Herrschaft über ganz Russland an sich reißen konnten (von allem was "danach" kam freundlich abgesehen) ?

Ich halte absolut nichts für garantiert - auch wenn dieses wohlige Gefühl zu den Gewinnern zu zählen, sicher das Beste nach gutem Sex sein mag....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jellobiafra »

Neid ist sicherlich kein schöner Charakterzug. Er wird zu den 7 Todsünden gerechnet und entfernt den Menschen von Gott. Wenn ich mir aber die Frage stelle, wie sich Neid politisch auswirkt,
dann sehe ich ihn am ehesten im Versuch, anderen etwas wegzunehmen. Die derzeitige US-Regierung scheint somit nicht nur die reichste aller Zeiten zu sein sondern auch noch die neidischste.
Für den Haushalt 2018 schlägt US-Präsident Donald Trump laut Unterlagen aus dem Weißen Haus ein Budget von 4,1 Billionen Dollar (3,65 Billionen Euro) vor. Dabei setzt der US-Präsident bei der Gesundheitsversorgung für Ärmere und weiteren Hilfsprogrammen den Rotstift an. Im Haushaltsentwurf sind insgesamt Kürzungen im Volumen von 3,6 Billionen Dollar innerhalb der kommenden zehn Jahre vorgesehen. Allein bei der staatlichen Krankenversicherung Medicaid sollen mehr als 800 Milliarden Dollar gespart werden, auf die Lebensmittelhilfe entfallen weitere gut 192 Milliarden Dollar.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ltsentwurf

Der Neid der Armen auf die Reichen scheint mir ja noch irgendwie nachvollziehbar zu sein, aber der Neid der Reichen auf die Armen, wie er in Trumps Haushaltsentwurf Ausdruck findet, ist doch
einigermaßen pervers.
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von Unité 1 »

Die "richtige" Geisteshaltung kann man da schön beobachten. Ich begrüße diese Gerechtigkeitsmaßnahme. Fördern und Fordern - die Armen müssen zuvorderst an ihrer Einstellung arbeiten, was sie ja wohl kaum tun würden, wenn sie gepampert werden.
We're more like FDP, ambitious and misunderstood!
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(27 May 2017, 12:10)
... zunächst der Versuch, alle Parameter die eine Entwicklung beeinflussen klar benennen ...
@immernoch_ratlos: Danke für Deinen langen, ausführlichen Beitrag.

Natürlich ist Verlauf des Lebens nicht determiniert oder gar
berechenbar. "Das Leben bewältigen" bedeutet ja gerade, auf die
ganzen unvorhersehbaren Ereignisse angemessen zu reagieren.

Interessant ist die Statistik, welche Du velinkst, und die besagt,
dass der IQ der Unterschichten - das Maximum der Gaußkurve -
um 9 Punkte unter dem üblichen Maximum liegt. Wie das zu
interpretieren ist, dazu hast Du ja schon viel erörtert.

Eins noch: Ben Carson ist selbst Schwarzer. Und als Schwarzer
im Kabinett von Trump hat er diese Sätze über die "richiige
Geisteshaltung" gesprochen. Es geht hier also nicht um
Rassismus, sondern schlicht um "Armt + Reich" - und wie
man damit umgeht. In den USA und hier bei uns.

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syna
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

Für den Haushalt 2018 schlägt US-Präsident Donald Trump laut Unterlagen aus dem Weißen
Haus ein Budget von 4,1 Billionen Dollar (3,65 Billionen Euro) vor. Dabei setzt der US-Präsident bei
der Gesundheitsversorgung für Ärmere und weiteren Hilfsprogrammen den Rotstift an. Im Haushaltsentwurf
sind insgesamt Kürzungen im Volumen von 3,6 Billionen Dollar innerhalb der kommenden zehn Jahre
vorgesehen. Allein bei der staatlichen Krankenversicherung Medicaid sollen mehr als 800 Milliarden
Dollar gespart werden, auf die Lebensmittelhilfe entfallen weitere gut 192 Milliarden Dollar.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ltsentwurf
jellobiafra hat geschrieben:(27 May 2017, 14:22)
Der Neid der Armen auf die Reichen scheint mir ja noch irgendwie nachvollziehbar zu sein, aber der
Neid der Reichen auf die Armen, wie er in Trumps Haushaltsentwurf Ausdruck findet, ist doch
einigermaßen pervers.
Ja ... gnnnn ... und Nein! :?

Ich finde das Wort "Neid" in diesem Zusammenhang
nicht so gut. Es ist ja eine Emotion.

Manch armer Mensch mag neidisch auf die "die da oben" mit ihren
schicken Villen und großen Autos blicken.

Aber umgekehrt gucken die reichen Etablierten gar nicht auf die
Armen. Ich glaube, dass sie sie bestenfalls verachten. Aber am
liebsten nehmen die die gar nicht wahr. Als gäbe es sie gar nicht.
Zu gesellschaftlichen Anlässen trifft man sich unter Seinesgleichen,
und das wars.

Ist ja auch irgendwie nachvollziehbar: Jemand, der bestimmte
Eintrittsgelder nicht zahlen kann, keine 1000 € Spende zum Charity-
Barbecue beisteuern kann und der immer mit dem Bus fährt, der
passt da ja auch gar nicht hin. Deshalb bleiben die Betuchten
lieber unter sich.

--------------------------------------------------------------------------------

Nein, die Reichen und auch schon die gemäßigt höheren
Schichten igenorieren gerne die Schichten unter ihnen. Und
streben immer zu nächst höheren Schicht hin

--------------------------------------------------------------------------------

Was hier - im Haushalt von Trump - und in den Worten von
Ben Carson - zum Tragen kommt, das ist die folgende Denkweise:

"Wir haben viel für unseren Reichtum getan und hart gearbeitet.
Deshalb haben wir diesen Reichtum auch ganz und gar verdient.
Und deshalb brauchen wir davon nichts - oder nur ganz wenig -
abgeben".

Das soll heißen: "Die Steuern für uns sind zu hoch! Wir brauchen
über die staatlichen Sozialtransfers nicht die "Minderbemittelten"
unterstützen. Weil: Das bringt sowieso nichts - die haben einfach
die falsche Geisteshaltung."

Deshalb wird deren Unterstützung jetzt mal - unter Trump -
gekürzt. Und Gesundheitsversorgung brauchen die sowieso nicht.

--------------------------------------------------------------------------------

Die Reichen, Trump, Carson & Co. vertreten schlicht ihre
Interessen.

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jellobiafra
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von jellobiafra »

syna hat geschrieben:(27 May 2017, 23:27)

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ltsentwurf



Ja ... gnnnn ... und Nein! :?

Ich finde das Wort "Neid" in diesem Zusammenhang
nicht so gut. Es ist ja eine Emotion.

Manch armer Mensch mag neidisch auf die "die da oben" mit ihren
schicken Villen und großen Autos blicken.

Aber umgekehrt gucken die reichen Etablierten gar nicht auf die
Armen. Ich glaube, dass sie sie bestenfalls verachten. Aber am
liebsten nehmen die die gar nicht wahr. Als gäbe es sie gar nicht.
Zu gesellschaftlichen Anlässen trifft man sich unter Seinesgleichen,
und das wars.

Ist ja auch irgendwie nachvollziehbar: Jemand, der bestimmte
Eintrittsgelder nicht zahlen kann, keine 1000 € Spende zum Charity-
Barbecue beisteuern kann und der immer mit dem Bus fährt, der
passt da ja auch gar nicht hin. Deshalb bleiben die Betuchten
lieber unter sich.

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Nein, die Reichen und auch schon die gemäßigt höheren
Schichten igenorieren gerne die Schichten unter ihnen. Und
streben immer zu nächst höheren Schicht hin

--------------------------------------------------------------------------------

Was hier - im Haushalt von Trump - und in den Worten von
Ben Carson - zum Tragen kommt, das ist die folgende Denkweise:

"Wir haben viel für unseren Reichtum getan und hart gearbeitet.
Deshalb haben wir diesen Reichtum auch ganz und gar verdient.
Und deshalb brauchen wir davon nichts - oder nur ganz wenig -
abgeben".

Das soll heißen: "Die Steuern für uns sind zu hoch! Wir brauchen
über die staatlichen Sozialtransfers nicht die "Minderbemittelten"
unterstützen. Weil: Das bringt sowieso nichts - die haben einfach
die falsche Geisteshaltung."

Deshalb wird deren Unterstützung jetzt mal - unter Trump -
gekürzt. Und Gesundheitsversorgung brauchen die sowieso nicht.

--------------------------------------------------------------------------------

Die Reichen, Trump, Carson & Co. vertreten schlicht ihre
Interessen.


Klar. Das beweist aber die Doppelmoral, es als "Neiddebatte" zu diffamieren, wenn die Armen auch schlicht ihre Interessen vertreten.
z. B. die Forderung, Hartz4 und Mindestlohn zu erhöhen und zur Finanzierung hohe Vermögen oder Einkommen stärker zu besteuern.

"Nehmt es von den Armen und gebt es den Reichen" = legitime Interessenvertretung
"Nehmt es von den Reichen und gebt es den Armen" = Übel - weil Neid

Wobei die Armen ja sogar häufiger darauf verzichten ihre Interessen zu vertreten. Die Wahlbeteiligung von Hartz4 Empfänger ist besonders niedrig,
Die Emotion "Neid" scheint gerade unter den Armen nur wenige zu den Wahlurnen zu treiben. Sonst hätte die Linke ganz andere Ergebnisse.
immernoch_ratlos
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von immernoch_ratlos »

Was den latenten Rassismus angeht, es geht dem Afroamerikaner Ben Carson um Mimikry mit seiner Hypothese - Warum ? Darum : Quelle : ZON (2016.08.16) "Rassismus in den USA: Angst vor einer schwarzen Welt" Wenn kann Ben Carson dabei hauptsächlich im Blick haben ?
Obama hat das Leben der Afroamerikaner nicht verbessert

Amerikas erster schwarzer Präsident ist ein starkes Symbol für die Toleranz unseres Landes. Doch das Leben anderer Afroamerikaner hat er nicht zwingend verbessert.

Wir waren fassungslos, als der republikanisch dominierte Kongress die Autorität des Präsidenten nicht respektiert und all seine Initiativen blockierte.

Die Polizeigewalt gegen Schwarze hat nicht abgenommen; die Arbeitslosenquote ist unter Schwarzen immer noch doppelt so hoch wie unter Weißen.

Und der Vermögensunterschied in den USA klafft weiterhin auseinander: 2013 lag das Durchschnittsvermögen von weißen Haushalten bei 656.000 US Dollar und das von schwarzen Haushalten bei nur 85.000 US Dollar.

Obamas Präsidentschaft hatte außerdem einen überraschend negativen Einfluss auf jene weißen Amerikaner, die ihren eigenen Abstieg nun mit seinem Aufstieg erklären.
Da hat es ein schwarzer Ben Carson in der neuen Regierung Trump sicher nicht "leicht" sich als "Bleichgesicht" zu generieren.
Die republikanischen Eliten und die Unterschicht

Gerissen wie sie sind, haben die republikanischen Eliten seit mindestens 40 Jahren gezielt die weniger gebildeten und ärmeren Wähler angesprochen, Leute wie die Männer in Abingdon. Die gewählten Führer versprachen, sich um die sozial konservativen Anliegen der Unterschichtswähler zu kümmern.

Das sind vor allem emotionale Themen wie Waffen, Abtreibung, Homorechte und Gebete in der Schule. Ihr Ziel dabei: Die Wähler im ständigen Krieg mit den "liberalen", demokratischen Eliten zu halten, die sich über ihre Intoleranz lustig machten.
Bei der Betrachtung spielen US-amerikanische Verhältnisse eine wichtige Rolle. Ob da eine quasi "globale" Übertragung überhaupt möglich - sinnvoll sein kann ?

Klingt simpel, aber ein amerikanischer Armer - ähm "nicht Reicher" - ist wohl mehrheitlich schwarz. Inwieweit man diese Gruppen mit dt. Hz4 & Co überhaupt vergleichen kann, erscheint zumindest mir doch fraglich. Nimmt man die Welt als Maßstab, sind Reiche eine absolute Minderheit. Da Armut relativ ist, ist ein in D "nicht Reicher" in vielen Weltgegenden unfassbar reich. Diese steile Hypothese des Ben Carson ist praktisch wertlos - schau mer mal, wie lange der sich als "selfmade Bleichgesicht" in dieser durchaus (kultur)rassistischen Umgebung überhaupt halten kann.

Um es klar zu machen, entweder ist eine Hypothese auf die gesamte "Zielgruppe" anwendbar oder sie ist schlicht obsolet. Der simple Umstand, das in Armut lebende, es deutlich schwerer haben, sich zu ordentlichen Reichen zu emanzipieren, bedarf keinerlei extra Hypothesen. Graduell äußert unterschiedlich steht den "noch nicht Reichen" in den seltensten Fällen ein probates Mittel "endlich reich zu werden" zur Verfügung. Was den Sonderfall D angeht, sollte in jedem Einzelfall prüfbar sein, warum jemand nach seinem Absturz in der neuen Rolle verbleibt. Hier wären sicher detaillierte Untersuchungen mit belastbaren Zahlen hilfreich. Ein Frage stellt sich mir hier in D immer sofort, existieren tatsächlich diese Millionen ZUSÄTZLICHEN gut bezahlten Jobs, welche die Mindestvoraussetzung für das gewünschte Reichwerden sein dürften ? Oder ist das Ganze nicht eher "die Reise nach Jerusalem" :?:

Die Besitzer solcher Jobs, werden das gerne bestätigen - sie können oder wollen sich nicht vorstellen, das da warum auch immer sehr schnell Schluss mit "lustig" sein kann. Ich habe das schon mal lernen "dürfen". Weiß auch, wie schwierig da ein "Aufrappeln" sein kann. Je nach den gerade geltenden Umständen, liegt die Chance immer häufiger nahe Null. Zu jung, zu unerfahren, zu alt, überqualifiziert - die Liste der Gründe welche NICHT vom Probanden veränderbar sind, ist deutlich länger, als jene, auf die jemand tatsächlichen Einfluss hat. Wünsche allen die so gerne die Schuldigen benennen viel Erfolg im weiteren Leben. Hoffentlich müssen die ach so Erfolgreichen nicht doch noch einmal von ganz unten beweisen, wie clever und durchsetzungsfähig sie doch sind - wo möglich das alles qua Geburt... :rolleyes:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(25 May 2017, 11:34)

Meine Hypothese ist:

---------> Armut ist eine Geisteshaltung! <-----------

------------------------------------------------------------------------------------

Armut ist ein "Defizit im Geiste" - eine besondere Geisteshaltung.
Damit ist gemeint:

Ich halte das ehrlich gesagt für eine ziemlich schräge Hypothese. Der Großteil der Menschheit ist aus unserer Sicht arm. Das soll alles eine Geisteshaltung sein?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von syna »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(29 May 2017, 16:33)

Ich halte das ehrlich gesagt für eine ziemlich schräge Hypothese. Der Großteil der Menschheit ist aus unserer Sicht arm. Das soll alles eine Geisteshaltung sein?
Nun, Ben Carson bezieht sich ja nicht auf "die ganze Menschheit", sondern nur auf einen Staat,
also auf die USA. Und hier haben ja im Prinzip alle Zugang zur Bildung. Und trotzdem gibt
es Arme und Reiche. Und da sagt er: Armut ist eine "Geisteshaltung".
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Re: Armut ist eine Geisteshaltung!

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

syna hat geschrieben:(29 May 2017, 16:53)

Nun, Ben Carson bezieht sich ja nicht auf "die ganze Menschheit", sondern nur auf einen Staat,
also auf die USA. Und hier haben ja im Prinzip alle Zugang zur Bildung. Und trotzdem gibt
es Arme und Reiche. Und da sagt er: Armut ist eine "Geisteshaltung".
Aha .. Es geht also nicht um Armut, sondern um relative Armut. Was meinst du konkret mit "Geisteshaltung"?

Und wenn du hier die Situation in den USA diskutieren möchtest, dann solltest du das auch so schreiben.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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