Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Der Neandertaler
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Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts sprach Herr Biedenkopf davon, daß wir unsere Sozialsystem vor die Wand fahren würden, wenn wir so weitermachen würden wie bisher. Er war der Ansicht, daß unsere Sozialsystem unweigerlich kollabieren werden, weil die Menge der Arbeiter immer kleiner wird, wogegen das Heer der Rentner immer größer wird.
  • sprich:
    • es stehen zukünftig immer mehr Rentnern immer weniger Einzahlern gegenüber.
Zudem würde der durchschnittliche der Bezug von Rentenzahlung zeitlich immer länger – da durchschnittlich jeder Bürger immer älter wird. Diese Fakten wollte nicht jeder zur Kenntnis nehmen. Dies wußte auch Herr Kohl ... oder er ahnte es zumindest. Herr Biedenkopf wurde daher geschaßt und verbannt – er ging nach Sachsen.

Nachdem Herr Schroeder an die Regierung kam, verkündete er die Agenda 2010 und ließ diese von Peter Hartz ausarbeiten. In dieser Agenda sind Maßnahmen ausgearbeitet, die zwar schmerzlich, aber leider unausweichlich sind. Es war also ein in jeder Hinsicht notwendiger, aber schmerzhafter Einstieg in eine Zukunft für eine sich auch zukünftig verändernde Gesellschaft - wofür ihm sogar Frau Merkel ausdrücklich gedankt hat. Eine These besagt aber, daß die notwendigen Maßnahmen wohl weniger schmerzhaftere Folgen hätten haben können, wenn diese schon früher vorgenommen worden wären.
Deutlich:
  • Wenn diese Einschnitte also schon unter Kohl begonnen hätten, wäre es zeitlich früher gewesen und daher nicht so schmerzhaft.
Mit den Flüchtlingen kam nun zeitweise der euphorische Wunschgedanke auf, daß mit diesen, teils jungen, arbeitsfähigen und ebenso arbeitswilligen, oder auch gut ausgebildeten Flüchtlingen, unser Problem teilweise gelößt sein würde. Dies dürfte aber ein Trugschluß sein - da mehr Einzahler letzlich auch irgendwann mehr Leistungsbezieher bedeuten würde. Gleiches dürfte ebenso für die sogenannte Bürgerversicherung gelten. Daß eine Erweiterung der Einzahler oder eine Vergrößerung der Einnahmen (etwa durch Wegfall der Beitragsbemessungsgrenze) auch nicht die Lösung des Pudels Kern sein kann, ... dies scheint sich sogar mittlerweile bis zu unserer SPD-Vorzeige-Linken Andrea Nahles herumgesprochen zu haben.

Mittlerweile scheinen diese, von einigen schon früh erkannten, aber leider nicht von allen wahrhabenden Voraussetzungen (alternde Gesellschaft: mehr Rentner aber weniger Beitragszahler, etc.), ihre Auswirkungen zu zeigen und daher zunehmend ein Um- oder Nachdenken innerhalb der Bevölkerung zu ergreifen. Wenn aber auch zukünftig etwa die Digitalisierung voranschreitet - also zukünftig Roboter intelligenter werden und vermehrt nicht nur eintönige Arbeiten verrichten, somit also noch mehr humanoide Arbeitsplätze wegfallen, fallen auch vermehrt Einzahler weg.

Konsequenz:
  • entweder die Beitragssätze müßten steigen,
  • die Leistungen müßten sinken (Stichwort: Rentenkürzung), oder ...
  • die staatlichen Zuschüße müßten erhöht werden.
Eine Erhöhung der staatlichen Zuschüße heißt aber in letzter Konsequen wiederum Steuererhöhung.

Ich möchte daher hier weder Bürgerversicherung oder sonstwas diskutieren, sondern eine Art Zusatzeinzahlung der Unternehmen, welche sich vielleicht irgendwie am Umsatz des Unternehmens, oder an der Anzahl der Arbeitsplätze dessen orrientiert - seien sie von Menschen oder Robotern besetzt.
  • ... denn ich bin mir über deren Auswirkungen noch nicht ganz im Klaren
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)
Piranha
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Da fehlt halt die Relation zur Produktivität.
Dass es immer mehr Rentner geben wird und die Systeme dabei zusammenbrechen werden ist ein Unfug, der von den Reichen schon seit Beginn des Kapitalismus erzählt wird.

Vergleich mal 1900 mit 2000.
Die Arbeitszeiten sind massiv gesunken, aber die Produktivität ist gleichzeitig massiv gestiegen, so dass weniger Arbeit pro Nase ganz locker mehr Güter pro Nase produziert als vorher.
Der Rest ist nur eine Frage der Verteilung.
Es ist von ALLEM mehr da als die Deutschen brauchen, wir müssen es nur verteilen.
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Realist2014
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 19:44)

Da fehlt halt die Relation zur Produktivität.
Dass es immer mehr Rentner geben wird und die Systeme dabei zusammenbrechen werden ist ein Unfug, der von den Reichen schon seit Beginn des Kapitalismus erzählt wird.

Vergleich mal 1900 mit 2000.
Die Arbeitszeiten sind massiv gesunken, aber die Produktivität ist gleichzeitig massiv gestiegen, so dass weniger Arbeit pro Nase ganz locker mehr Güter pro Nase produziert als vorher.
Der Rest ist nur eine Frage der Verteilung.
Es ist von ALLEM mehr da als die Deutschen brauchen, wir müssen es nur verteilen.

stimmt nicht

ist über die Lohnentwicklung drin

falls du es nicht wissen solltest

das Rentensystem in D ist ein "Umlage- System" für die Arbeitnehmer...

bezahlt zu jeweils 50% von den AN und deren AG

übrigens ist der Anteil am BIP, was die "Güterproduktion" betrifft- nur mehr 20%....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Nov 2016, 19:34)



Konsequenz:
  • entweder die Beitragssätze müßten steigen,
  • die Leistungen müßten sinken (Stichwort: Rentenkürzung), oder ...
  • die staatlichen Zuschüße müßten erhöht werden.
Eine Erhöhung der staatlichen Zuschüße heißt aber in letzter Konsequen wiederum Steuererhöhung.

Ich möchte daher hier weder Bürgerversicherung oder sonstwas diskutieren, sondern eine Art Zusatzeinzahlung der Unternehmen, welche sich vielleicht irgendwie am Umsatz des Unternehmens, oder an der Anzahl der Arbeitsplätze dessen orrientiert - seien sie von Menschen oder Robotern besetzt.
  • ... denn ich bin mir über deren Auswirkungen noch nicht ganz im Klaren

das wäre AUCH eine Steuererhöhung...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Selina
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Selina »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 19:44)

Da fehlt halt die Relation zur Produktivität.
Dass es immer mehr Rentner geben wird und die Systeme dabei zusammenbrechen werden ist ein Unfug, der von den Reichen schon seit Beginn des Kapitalismus erzählt wird.

Vergleich mal 1900 mit 2000.
Die Arbeitszeiten sind massiv gesunken, aber die Produktivität ist gleichzeitig massiv gestiegen, so dass weniger Arbeit pro Nase ganz locker mehr Güter pro Nase produziert als vorher.
Der Rest ist nur eine Frage der Verteilung.
Es ist von ALLEM mehr da als die Deutschen brauchen, wir müssen es nur verteilen.
:thumbup:
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:06)

:thumbup:

wenn es um's Umverteilen geht- dann sind die linken Geister immer ganz vorne... :D

bei der Erbringung der Wertschöpfung dagegen ganz hinten...

woran liegt das?
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Selina
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:08)

wenn es um's Umverteilen geht- dann sind die linken Geister immer ganz vorne... :D

bei der Erbringung der Wertschöpfung dagegen ganz hinten...

woran liegt das?
Was mich anbelangt, da hab ich keinen Nachholbedarf. Hab mehr als genug Wert geschöpft. Worauf du einen lassen kannst... ääääähm... du dich verlassen kannst :)
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:10)

Was mich anbelangt, da hab ich keinen Nachholbedarf. Hab mehr als genug Wert geschöpft. Worauf du einen lassen kannst... ääääähm... du dich verlassen kannst :)
dann gehörst du also zu den "pösen reichen"?
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Piranha.
Obwohl ich dies nicht diskutieren wollte, man aber mit mir grundsätzlich über alles reden kann, möchte ich auf Deine Äußerung eingehen, wonach die Arbeitszeiten "massiv gesunken" sind.

Es scheint ein Denkfehler zu sein! Diese Senkung dürfte für die "formale" Arbeitszeiten zu gelten, aber wohl in der Tat nicht für die realen Arbeitszeiten. Es ist nämlich für den Arbeitgeber immer noch billiger, vorhandene Arbeitnehmer Überstunden machen zu lassen, als etwa für wenige Stunden einen neuen Arbeitnehmer einzustellen.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:16)

dann gehörst du also zu den "pösen reichen"?
Nein, in meiner Welt sind die fleißigen "Arbeitnehmer" * diejenigen, die besonders viel zur "Wertschöpfung" beitragen, aber nur ein Bruchteil von dem zurückbekommen, was sie investiert haben (Kraft, Gesundheit, Zeit). Ohne sie wäre das System ein Nichts.

* eigentlich falsches Wort, denn sie geben ja ihre Arbeitskraft her und sind demnach die eigentlichen "Arbeitgeber" :)
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:24)

Nein, in meiner Welt sind die fleißigen "Arbeitnehmer" * diejenigen, die besonders viel zur "Wertschöpfung" beitragen, aber nur ein Bruchteil von dem zurückbekommen, was sie investiert haben (Kraft, Gesundheit, Zeit). Ohne sie wäre das System ein Nichts.

* eigentlich falsches Wort, denn sie geben ja ihre Arbeitskraft her und sind demnach die eigentlichen "Arbeitgeber" :)
das ist halt eine realitätsferne Welt

der Ingenieur trägt logischerweise viel mehr zur Wertschöpfung bei als die Putzfrau oder der "einfache Arbeiter"

aber das werden linke Geister nie begreifen.

Zumal wenn sie im Sozialismus "gehirngewaschen" wurden.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:27)

das ist halt eine realitätsferne Welt

der Ingenieur trägt logischerweise viel mehr zur Wertschöpfung bei als die Putzfrau oder der "einfache Arbeiter"

aber das werden linke Geister nie begreifen.

Zumal wenn sie im Sozialismus "gehirngewaschen" wurden.
Sagte ich was von Putzfrau oder Arbeiter? Wertschöpfung läuft in sehr vielen Bereichen ab. :rolleyes:
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:29)

Sagte ich was von Putzfrau oder Arbeiter? Wertschöpfung läuft in sehr vielen Bereichen ab. :rolleyes:
Wertschöpfung ist ein rein ökonomischer Begriff.

Gemessen in Geldeinheiten
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Selina »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:32)

Wertschöpfung ist ein rein ökonomischer Begriff.

Gemessen in Geldeinheiten
Ich weiß, was das ist :rolleyes: Auf diesen Begriff schaue ich eben nur aus einer anderen Perspektive als du :D
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Misterfritz »

Realist2014 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:27)

das ist halt eine realitätsferne Welt

der Ingenieur trägt logischerweise viel mehr zur Wertschöpfung bei als die Putzfrau oder der "einfache Arbeiter"
auch unfälle und naturkatastrophen tragen zur wertschöpfung bei - einfach, weil hinterher alles wieder aufgebaut, neu gemacht werden muss.
du hats eine etwas einfache sicht darauf.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

teddys home hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:38)

auch unfälle und naturkatastrophen tragen zur wertschöpfung bei - einfach, weil hinterher alles wieder aufgebaut, neu gemacht werden muss.
du hats eine etwas einfache sicht darauf.
es ging um die Wertschöpfung ( im Vergleich) von einzelnen Personen.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Selina hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:35)

Ich weiß, was das ist :rolleyes: Auf diesen Begriff schaue ich eben nur aus einer anderen Perspektive als du :D
da gibt es keine "andere Perspektive"

das ist ein Begriff mit einer allgemeingültigen Definition
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Nov 2016, 20:20)

Es scheint ein Denkfehler zu sein! Diese Senkung dürfte für die "formale" Arbeitszeiten zu gelten, aber wohl in der Tat nicht für die realen Arbeitszeiten. Es ist nämlich für den Arbeitgeber immer noch billiger, vorhandene Arbeitnehmer Überstunden machen zu lassen, als etwa für wenige Stunden einen neuen Arbeitnehmer einzustellen.
Hallo?
1900 gab es 10 Stunden Tag, 6 Tage Woche, OHNE Urlaubsanspruch.

Völlig richtig, dass es in den letzten Jahren einen Rückschritt von 37,5 (oder so) auf mittlerweile wieder über 40 Stunden gab, aber der hat doch nur bewirkt, dass dabei die Arbeitslosigkeit gesteigen ist, weil so viel Arbeit gar nicht gebraucht wird um das herzustellen was die Deutschen verbrauchen.
Nicht in Deutschland, weil Deutschland seine Arbeitslosigkeit exportiert hat, aber in Gesamt-Europa ist durch die effektive Verlängerung der Arbeitszeiten nur die Arbeitslosigkeit gestiegen.
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twilight
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von twilight »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 21:06)

Hallo?
1900 gab es 10 Stunden Tag, 6 Tage Woche, OHNE Urlaubsanspruch.

Völlig richtig, dass es in den letzten Jahren einen Rückschritt von 37,5 (oder so) auf mittlerweile wieder über 40 Stunden gab, aber der hat doch nur bewirkt, dass dabei die Arbeitslosigkeit gesteigen ist, weil so viel Arbeit gar nicht gebraucht wird um das herzustellen was die Deutschen verbrauchen.
Nicht in Deutschland, weil Deutschland seine Arbeitslosigkeit exportiert hat, aber in Gesamt-Europa ist durch die effektive Verlängerung der Arbeitszeiten nur die Arbeitslosigkeit gestiegen.

1) Das ist mir neu.

2) Schon mal was von Export gehört ?
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

twilight hat geschrieben:1) Das ist mir neu.
Lesen bildet: https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeit
twilight hat geschrieben:2) Schon mal was von Export gehört ?
Export heisst, dass der Eine mehr und dafür Andere weniger arbeiten, die Gesamt-Arbeitszeit im Gesamtsystem ändert sich dadurch nicht.
Wenn du es gerne sehen würdest, dass die Deutschen alle bis 70 schuften und die Italiener mit 40 in Rente gehen, ok, auch ne Meinung.
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twilight
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von twilight »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 21:41)

Lesen bildet: https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeit



Export heisst, dass der Eine mehr und dafür Andere weniger arbeiten, die Gesamt-Arbeitszeit im Gesamtsystem ändert sich dadurch nicht.
Wenn du es gerne sehen würdest, dass die Deutschen alle bis 70 schuften und die Italiener mit 40 in Rente gehen, ok, auch ne Meinung.

Leider nix gefunden, dass es 1990 eine 6 Tg. Woche mit 10 Std./Tg. Arbeitszeit gab.
Piranha
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Ich empfehle eine neue Brille.
Erstmal habe ich 1900 geschrieben, nicht 1990 ....... dann klappt das vielleicht besser.
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twilight
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von twilight »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 21:49)

Ich empfehle eine neue Brille.
Erstmal habe ich 1900 geschrieben, nicht 1990 ....... dann klappt das vielleicht besser.

Wen interessiert denn die Arbeitszeit von 1900 ?
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

twilight hat geschrieben:(01 Nov 2016, 21:54)

Wen interessiert denn die Arbeitszeit von 1900 ?
Achsooooooooooooooo .............
Du willst nur die letzten Jahre anschauen, weils nicht zu den Scheuklappen passt, dass die Behauptung ausserhalb von diesem engen Rahmen nicht stimmt?
Sorry, aber SOLCHE Argumente musst du ohne mich diskutieren.
Nele28

Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Nele28 »

Immerhin interessant, dass nach dem Kriege Hütten- und Grubenarbeiter noch an 6 Tagen in der Woche arbeiteten und dabei es noch Schichten, an denen sogar 12 Stunden malocht wurden.
Teilweise kamen diese Arbeiter von ziemlich weit her und waren auf Busse und Bahnen angewiesen.
Das weiß ich noch von meinem Großvater. An den meisten Heilig Abenden konnte er nicht mit seiner Familie zusammen sein. In der Zeit haben sich diese Stahlbarone gesund gestoßen und den Grundstein für ihr riesiges Vermögen gelegt, von denen die Erben noch zehren.
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twilight
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von twilight »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 22:07)

Achsooooooooooooooo .............
Du willst nur die letzten Jahre anschauen, weils nicht zu den Scheuklappen passt, dass die Behauptung ausserhalb von diesem engen Rahmen nicht stimmt?
Sorry, aber SOLCHE Argumente musst du ohne mich diskutieren.

Anno 1900 gab es noch keine Soziale Marktwirtschaft in Deutschland :|
Piranha
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Nele28 hat geschrieben:(01 Nov 2016, 22:11)

Immerhin interessant, dass nach dem Kriege Hütten- und Grubenarbeiter noch an 6 Tagen in der Woche arbeiteten und dabei es noch Schichten, an denen sogar 12 Stunden malocht wurden.
Teilweise kamen diese Arbeiter von ziemlich weit her und waren auf Busse und Bahnen angewiesen.
Das weiß ich noch von meinem Großvater. An den meisten Heilig Abenden konnte er nicht mit seiner Familie zusammen sein. In der Zeit haben sich diese Stahlbarone gesund gestoßen und den Grundstein für ihr riesiges Vermögen gelegt, von denen die Erben noch zehren.
Mein Grossvater hat 41 Jahre seines Lebens (unterbrochen von 2 Weltkriegen) unter Tage in der Kohlenmine gearbeitet und ist einer der Wenigen, der nicht nur beide Kriege überlebt hat, sondern nach der Arbeit auch noch ohne grosse gesundheitliche Probleme 86 Jahre alt wurde.
Er hat seinen 4 Kindern ein schuldenfreies Haus mit einem so grossen Garten hinterlassen, dass die Familie 90% allen Bedarfs an Obst und Gemüse selber anpflanzen konnte (ich kann mich noch SEHR gut erinnern, 1x im Jahr die Erntezeit, wenn die ganze Familie beschäftigt war Obst und Gemüse einzukochen, unsere Kirschen waren die Süssesten überhaupt).
Diese 4 Kinder sind sich untereinander einig geworden, wer wen auszahlt, so dass in den 80ern (Grossvater ist 1983 gestorben) ALLE 4 ein eigenes Haus und eine eigene Familie hatten.

...... und dann kam das Ende der Arbeitszeitverkürzungen, der Beginn der Massenarbeitslosigkeit, der Rückgang der Reallöhne, usw.
Die paar Jahre 35-Stunden-Woche sind kaum der Rede wert, die waren innerhalb von 10 Jahren schon wieder Geschichte.

ALLE 4 Kinder meines Grossvaters, inkl. meiner eigenen Eltern haben ihr Haus verkaufen müssen um ihr eigenes Altersheim bezahlen zu können.
In meiner Generation haben ALLE Enkel meines Grossvaters nur noch das, was sie sich selber erarbeitet haben, von Mini-Erbschaften im Bereich von 10-20K mal abgesehen.

So gingen die Errungenschaften eines ganzen Jahrhunderts innerhalb von 30 Jahren den Bach runter, nur weil man aufgehört hat die Arbeitszeiten an den durch Automatisierung fallenden Bedarf an Arbeitskraft anzupassen.

Der Wikipedia-Artikel bringt es gut auf den Punkt:
Tatsache ist, dass sich das Arbeitsvolumen, das heißt, die Zahl der effektiv geleisteten Arbeitsstunden pro Kopf der Bevölkerung von 1900 bis zum Jahr 2000 recht genau halbiert hat. ... Richtig ist, dass heute – jedoch aufgrund des Produktivitäts-Fortschritts – pro Kopf der Bevölkerung die sechsfache Menge an Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet wird wie vor 100 Jahren.
Boracay
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Boracay »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 22:37)

Mein Grossvater hat 41 Jahre seines Lebens (unterbrochen von 2 Weltkriegen) unter Tage in der Kohlenmine gearbeitet und ist einer der Wenigen, der nicht nur beide Kriege überlebt hat, sondern nach der Arbeit auch noch ohne grosse gesundheitliche Probleme 86 Jahre alt wurde.
Er hat seinen 4 Kindern ein schuldenfreies Haus mit einem so grossen Garten hinterlassen, dass die Familie 90% allen Bedarfs an Obst und Gemüse selber anpflanzen konnte (ich kann mich noch SEHR gut erinnern, 1x im Jahr die Erntezeit, wenn die ganze Familie beschäftigt war Obst und Gemüse einzukochen, unsere Kirschen waren die Süssesten überhaupt).
Diese 4 Kinder sind sich untereinander einig geworden, wer wen auszahlt, so dass in den 80ern (Grossvater ist 1983 gestorben) ALLE 4 ein eigenes Haus und eine eigene Familie hatten.
Dein Großvater hat etwa ganz anders gemacht als seine Kinder - er war nicht im Altersheim. Die Kosten hierfür sind extrem und irgendwer muss das bezahlen. Ein Luxus den sich der Rest deiner Familie gegönnt hat.
...... und dann kam das Ende der Arbeitszeitverkürzungen, der Beginn der Massenarbeitslosigkeit, der Rückgang der Reallöhne, usw.
Die paar Jahre 35-Stunden-Woche sind kaum der Rede wert, die waren innerhalb von 10 Jahren schon wieder Geschichte.
Wir haben in weiten Teilen Deutchlands heute Vollbeschäftigung, dramatisch steigende Reallöhne, 700.000 offene Stellen und mehr zu tun als jemals zuvor.
ALLE 4 Kinder meines Grossvaters, inkl. meiner eigenen Eltern haben ihr Haus verkaufen müssen um ihr eigenes Altersheim bezahlen zu können.
Und was hat das mit Arbeitszeitverkürzung zu tun? Wird das Altersheim billiger wenn es mehr Pfleger einstellen muss?
In meiner Generation haben ALLE Enkel meines Grossvaters nur noch das, was sie sich selber erarbeitet haben, von Mini-Erbschaften im Bereich von 10-20K mal abgesehen.
Würde vielleicht anders aussehen wenn die Enkel bereit wären ihre Eltern Zuhause zu pflegen.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Boracay hat geschrieben:Dein Großvater hat etwa ganz anders gemacht als seine Kinder - er war nicht im Altersheim. Die Kosten hierfür sind extrem und irgendwer muss das bezahlen. Ein Luxus den sich der Rest deiner Familie gegönnt hat.
Falsch!
Seine Rente war gerade eben aber doch hoch genug um die Kosten fürs Altersheim zu bezahlen, er war die letzten 5 Jahre seines Lebens im Altersheim.
Boracay hat geschrieben:Wir haben in weiten Teilen Deutchlands heute Vollbeschäftigung, dramatisch steigende Reallöhne, 700.000 offene Stellen und mehr zu tun als jemals zuvor.
Habe ich was verpasst?
Nach meinen Informationen sieht die Kurve SO aus:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/g ... n-boeckler
Selbst wenn du die obere Kurve nimmst, also die Tariflöhne, kommst du mit 10,9% in 15 Jahren noch ca. 12% unter der Produktivitätssteigerung (die liegt bei ca 1,5% pro Jahr) raus.
Boracay hat geschrieben:Und was hat das mit Arbeitszeitverkürzung zu tun? Wird das Altersheim billiger wenn es mehr Pfleger einstellen muss?


Kürzere Arbeitszeiten ergeben weniger Arbeitslose, geben dem Arbeitgeber nicht die Möglichkeit Arbeitslose gegeneinander auszuspielen, die Löhne zu drücken, führen so zu höheren Reallohnsteigerungen, von denen die Menschen auch steigende Kosten fürs Altersheim bezahlen können.
Boracay hat geschrieben:Würde vielleicht anders aussehen wenn die Enkel bereit wären ihre Eltern Zuhause zu pflegen.
Nein, denn dann müsste pro Haushalt mindestens einer der Enkel seine Arbeit aufgeben und dann würde es seiner eigenen Familie nicht mal mehr reichen ihr eigenes Leben zu finanzieren, ausserdem konnte der Rentner früher mal sein eigenes Altersheim aus seiner eigenen Rente selber bezahlen, ohne dass er dafür seine Ersparnisse aufbrauchen musste, von Besitz verkaufen gar nicht zu reden.
In der Enkel-Generation sind ALLE verheiratet und ALLE Doppelverdiener (bzw. waren, denn die Ersten sind schon wieder in Rente), weil ein einzelnes Einkommen schon lange nicht mehr reicht eine Familie mit Kindern zu ernähren und die Renten sind so klein, dass es nicht mehr fürs Altersheim reicht.
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Der Neandertaler
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist.
Realist2014 hat geschrieben:das wäre AUCH eine Steuererhöhung...
KLAR!
  • ... es hätte zumindest die gleiche Auswirkung!
Aber wir können uns nicht einerseits darüber echauffieren, daß zunehmenD sozialpflichtige Arbeitsplätze wegfallen, weil sie durch Roboter ersetzt werden ... bzw.: Arbeitsplätze, die in der Summe nicht ausreichende Einnahmen generieren, damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren, aber andererseits an jeder Änderung, die dieses Ungleichgewicht wieder einigermaßen in die Waage bringt ... oder bringen soll, ... wenn wir an diesem oder jenem immer einen Nachteil sehen.
  • (hier: eine Steuerhöhung)
KLAR, wäre das auch eine irgendwie geartete Steuererhöhung. Die Frage ist nur:
  • "für Wen?"
Kein Gesetz ohne Ausnahme. Und ich denke, in einen deratigeS Gesetz kämen diese Bedenken ohne Weiteres zum Tragen ... kleine Betriebe würden verschont. Aber einer muß nunmal unsere Sozialsysteme auffüllen!?!

Ich möchte keine staatliche Rente, die in letzter Konsequenz nach Kassenlage gezahlt wird. Ich möchte aber auch, daß unsere Kinder und Kindes-Kinder noch eine Rente bekommen. Also sollten wir (respektive unsere Politiker - wobei wir, als Souverän, einen solchen Diskurs durchaus beeinflußen können) ... wir sollten über Veränderungen nachdenken. Es kann nicht sein, daß jede Reform letztlich "nur" am Arbeitnehmer hängen bleibt.
Jeder Arbeitnehmer zahlt einerseits mit seinen Abgaben (Beiträgen) für die jetzigen Rentner - andererseits: vorsorgen soll er auch noch! (persönlich und privat - für die notwendige Rentenkürzungen - die ihn zukünftig erwischen ... damit die Beiträge nicht so stark steigen)

Daß der Mensch Veränderungen hasst - es soll lieber alles so bleiben wie es bisher immer funktioniert hat, ... schon klar. Aber anstehende Fragen einfach nur ignorieren - Motto: "aus den Augen, aus dem Sinn", so wie es der Dicke gemacht hat, geht gar nicht ... späte Veränderungen sind dann umso schmerzlicher.
  • (siehe: Agenda 2010)
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Boracay.
Boracay hat geschrieben:Würde vielleicht anders aussehen wenn die Enkel bereit wären ihre Eltern Zuhause zu pflegen.
Du erlaubst - leichter Widerspruch!?
Ich glaube, es ist ein Denkfehler! Es hat weniger mit "Wollen" zutun, denn mit "Können" Wir können nicht einerseits von den Jungen verlangen - und ihnen ermöglichen, daß sie mobil sind ... daß sie also Erfahrungen auch in anderen Ländern oder Regionen erlangen.
  • ... und dabei in Kauf nehmen, daß sie dort bleiben.
Und anderseits:
  • Sie sollen aber bitteschön zur Pflege ihrer Eltern zurückkommen ... zu hause bleiben!
Dies paßt aber irgendwie nicht zusammen!
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Nov 2016, 10:52)

Hallo Realist.KLAR!
  • ... es hätte zumindest die gleiche Auswirkung!
Aber wir können uns nicht einerseits darüber echauffieren, daß zunehmenD sozialpflichtige Arbeitsplätze wegfallen, weil sie durch Roboter ersetzt werden ... bzw.: Arbeitsplätze, die in der Summe nicht ausreichende Einnahmen generieren, damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren, aber andererseits an jeder Änderung, die dieses Ungleichgewicht wieder einigermaßen in die Waage bringt ... oder bringen soll, ... wenn wir an diesem oder jenem immer einen Nachteil sehen.
  • (hier: eine Steuerhöhung)
KLAR, wäre das auch eine irgendwie geartete Steuererhöhung. Die Frage ist nur:
  • "für Wen?"
Kein Gesetz ohne Ausnahme. Und ich denke, in einen deratigeS Gesetz kämen diese Bedenken ohne Weiteres zum Tragen ... kleine Betriebe würden verschont. Aber einer muß nunmal unsere Sozialsysteme auffüllen!?!

Ich möchte keine staatliche Rente, die in letzter Konsequenz nach Kassenlage gezahlt wird. Ich möchte aber auch, daß unsere Kinder und Kindes-Kinder noch eine Rente bekommen. Also sollten wir (respektive unsere Politiker - wobei wir, als Souverän, einen solchen Diskurs durchaus beeinflußen können) ... wir sollten über Veränderungen nachdenken. Es kann nicht sein, daß jede Reform letztlich "nur" am Arbeitnehmer hängen bleibt.
Jeder Arbeitnehmer zahlt einerseits mit seinen Abgaben (Beiträgen) für die jetzigen Rentner - andererseits: vorsorgen soll er auch noch! (persönlich und privat - für die notwendige Rentenkürzungen - die ihn zukünftig erwischen ... damit die Beiträge nicht so stark steigen)

Daß der Mensch Veränderungen hasst - es soll lieber alles so bleiben wie es bisher immer funktioniert hat, ... schon klar. Aber anstehende Fragen einfach nur ignorieren - Motto: "aus den Augen, aus dem Sinn", so wie es der Dicke gemacht hat, geht gar nicht ... späte Veränderungen sind dann umso schmerzlicher.
  • (siehe: Agenda 2010)

bleiben wir bei den Fakten:

Aktuell gibt es so viele SV-pflichtige Arbeitsplätze und so WENIGE Arbeitslose wie seit 26 Jahren nicht mehr .

Die Rente wird auch nicht nach "Kassenlage" bezahlt. Allerdings findet natürlich die Rentenbezugsdauer ihren Niederschlag in der Entwicklung der monatlichen Renten

Und ja, das Rentensystem ist seit 1958 ein System der Arbeitnehmer- zu 50% finanziert von den AN und den AG.

Und "Vorsorgen" müssen ja nicht nur die AN- sondern eben JEDER- auch die Selbständigen...

du kannst es drehen und wenden wie du willst

DAS Problem ist die steigende Lebenswartung-und damit die Finanzierung derselben.

und zwar für JEDEN....
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(01 Nov 2016, 23:17)

F

Habe ich was verpasst?
Nach meinen Informationen sieht die Kurve SO aus:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-02/g ... n-boeckler
Selbst wenn du die obere Kurve nimmst, also die Tariflöhne, kommst du mit 10,9% in 15 Jahren noch ca. 12% unter der Produktivitätssteigerung (die liegt bei ca 1,5% pro Jahr) raus.

Kürzere Arbeitszeiten ergeben weniger Arbeitslose, geben dem Arbeitgeber nicht die Möglichkeit Arbeitslose gegeneinander auszuspielen, die Löhne zu drücken, führen so zu höheren Reallohnsteigerungen, von denen die Menschen auch steigende Kosten fürs Altersheim bezahlen können.

.

nicht immer nur die linkslastigen Quellen ( Boeckler) nehmen...

wenn mehr Kapital in den Unternehmen steckt, dann kann die durch diese Investitionen erzielte Produktivitätssteigerung doch nicht komplett den AN zugute kommen...
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Piranha.
Piranha hat geschrieben:Kürzere Arbeitszeiten ergeben weniger Arbeitslose, ...
mit Verlaub:
  • Dies kann ich nicht ganz nachvollziehen!
Es ist die selbe Frage, die sich vor der Einführung der 35-Stunden-Woche ergab. Bringen verkürzte Arbeitszeiten als Folge tatsächlich weniger Arbeitslose?
  • ... oder bescheren diese dem Arbeitgeber lediglich gleichbleibenden Gewinn, er aber würde zum Ausgleich (der versteckten Lohnerhöhung) letztlich etwa die Taktung der Förderbänder erhöhen.
Die vergangenheitlich zurückgegangen Arbeitslosenzahlen, sind wohl eher der Agenda 2010 zuzuschreiben, denn der Arbeitszeitverkürzung!

Zum Beweis sei Deine vorherige Antwort angeführt, in der Du die zwar "formale" Arbeitszeitverkürzung anerkannt hast, aber auch gleichzeitig, daß weiterhin 40-Stunden pro Woche gearbeitet wird - aber trotzdem sind die Arbeitslosenzahlen zurückgegangen. Dies entbehrt also Deiner Logik!
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist.
Nun werde ich mal Politiker spielen und Dir sagen, Du möchtest doch bitte richtig zitieren ... und nichts aus dem Zusammenhang reißen.
Realist2014 hat geschrieben:Aktuell gibt es so viele SV-pflichtige Arbeitsplätze und so WENIGE Arbeitslose wie seit 26 Jahren nicht mehr .
Richtig! Wenn Du aber auch den zweiten Teil meiner Aussage mitgenommen hättest ("... bzw.: Arbeitsplätze, die in der Summe nicht ausreichende Einnahmen generieren, damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren, ..."), ... dann wäre Dein Einwand gerechter gewesen. Denn trotz mehr sozialsystempflichtigerer Arbeitsplätze ... und infolge dessen mehr Einnahmen, haben unsere Sozialsysteme immer noch nicht ausreichend Einnahmen ("... damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren ..." - ich rede dabei jetzt nicht nur über unser Rentensystem).
Realist2014 hat geschrieben:Die Rente wird auch nicht nach "Kassenlage" bezahlt.
Hab ich auch nie behauptet! Dies wollte ich eher für die Zukunft verstanden wissen - kann also mein Fehler gewesen sein ... daß ich mich unklar ausgedrückt habe.
Aber zur Zeit bezuschußt der Staat das Rentensystem mit ca. 81 Milliarden Euro im Jahr.
  • dieser Zuschuss ist seit 1992 von etwa 32 auf gut 81 Milliarden Euro im Jahr gestiegen.
... und in der Krankenversicherung ist der Arbeitgeberanteil seit 2015 bekanntlich auf 7,3 % festgeschrieben worden.
  • (eventuelle Zusatzbeiträge leisten Arbeitnehmer alleine - ist von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden hoch)
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Nov 2016, 12:02)

Hallo Realist.
Nun werde ich mal Politiker spielen und Dir sagen, Du möchtest doch bitte richtig zitieren ... und nichts aus dem Zusammenhang reißen.Richtig! Wenn Du aber auch den zweiten Teil meiner Aussage mitgenommen hättest ("... bzw.: Arbeitsplätze, die in der Summe nicht ausreichende Einnahmen generieren, damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren, ..."), ... dann wäre Dein Einwand gerechter gewesen. Denn trotz mehr sozialsystempflichtigerer Arbeitsplätze ... und infolge dessen mehr Einnahmen, haben unsere Sozialsysteme immer noch nicht ausreichend Einnahmen ("... damit unsere Sozialsysteme innovativ funktionieren ..." - ich rede dabei jetzt nicht nur über unser Rentensystem). Hab ich auch nie behauptet! Dies wollte ich eher für die Zukunft verstanden wissen - kann also mein Fehler gewesen sein ... daß ich mich unklar ausgedrückt habe.
Aber zur Zeit bezuschußt der Staat das Rentensystem mit ca. 81 Milliarden Euro im Jahr.
  • dieser Zuschuss ist seit 1992 von etwa 32 auf gut 81 Milliarden Euro im Jahr gestiegen.
... und in der Krankenversicherung ist der Arbeitgeberanteil seit 2015 bekanntlich auf 7,3 % festgeschrieben worden.
  • (eventuelle Zusatzbeiträge leisten Arbeitnehmer alleine - ist von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden hoch)
der Rentenzuschuss dient zu größten Teilen den sogenannten "Versicherunsgfremden Leistungen". Da sind zum Beispiel die 7 Mrd für die "Mütterrente" dabei.

Somit wird ja HEUTE schon das gemacht- was du für die Zukunft als "notwendig" beschreibst

Somit ist doch aber die Strategie schon festgelegt. Falls es "notwendig" wird- dann muss mehr über Steuern quersubventioniert werden.
Somit trifft es dann eben ALLE Steuerzahler- speziell natürlich die "Gutverdiener"

warum du dafür einseitig die "Unternehmen" belasten willst- erschließt sich mir nicht.
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Nele28 »

Realist2014 hat geschrieben:(02 Nov 2016, 11:08)

bleiben wir bei den Fakten:

Aktuell gibt es so viele SV-pflichtige Arbeitsplätze und so WENIGE Arbeitslose wie seit 26 Jahren nicht mehr .

Die Rente wird auch nicht nach "Kassenlage" bezahlt. Allerdings findet natürlich die Rentenbezugsdauer ihren Niederschlag in der Entwicklung der monatlichen Renten

Und ja, das Rentensystem ist seit 1958 ein System der Arbeitnehmer- zu 50% finanziert von den AN und den AG.

Und "Vorsorgen" müssen ja nicht nur die AN- sondern eben JEDER- auch die Selbständigen...

du kannst es drehen und wenden wie du willst

DAS Problem ist die steigende Lebenswartung-und damit die Finanzierung derselben.

und zwar für JEDEN....
Deine Ausführungen sind gespickt mit falschen Aussagen, dass man nicht mehr weiß, wo anfangen.
Du verschweigst wissentlich, dass es Tausende Bildungsträger mit zig Maßnahmen gibt, wo Arbeitslose ständig durch die gleiche Mühle gedreht werden. Schön für die Arbeitsagentur, denn die können die Arbeitslosenzahlen damit schönen.
Die Arbeitslosenzahl ist auch aus anderen Gründen geschönt. Denk mal nach, wenn du kannst.

Der AN bekommt die anteilige Sozialrate von seinem Lohn abgezogen, die mittlerweile höher ist, als das, was der AG zahlt.
Denk mal an die Krankenkassenbeiträge. Dämmerts?
Und für den AG ist die Sozialrate ein Kostenfaktor, den er in die Preiskalkulation einrechnet. Also zahlt der AN am Ende die gesamte Sozialrate. Kapiert?
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Nele28 hat geschrieben:(02 Nov 2016, 13:06)

Deine Ausführungen sind gespickt mit falschen Aussagen, dass man nicht mehr weiß, wo anfangen.
Du verschweigst wissentlich, dass es Tausende Bildungsträger mit zig Maßnahmen gibt, wo Arbeitslose ständig durch die gleiche Mühle gedreht werden. Schön für die Arbeitsagentur, denn die können die Arbeitslosenzahlen damit schönen.
Die Arbeitslosenzahl ist auch aus anderen Gründen geschönt. Denk mal nach, wenn du kannst.

Der AN bekommt die anteilige Sozialrate von seinem Lohn abgezogen, die mittlerweile höher ist, als das, was der AG zahlt.
Denk mal an die Krankenkassenbeiträge. Dämmerts?
Und für den AG ist die Sozialrate ein Kostenfaktor, den er in die Preiskalkulation einrechnet. Also zahlt der AN am Ende die gesamte Sozialrate. Kapiert?

du kannst ja nicht mal eine benennen...

und das der AN logischerweise ALLE Kosten erwirtschaften muss- was ist daran neu?

irgendwie hast du als angebliche "Unternehmerstochter" ganz schöne Probleme mit dem Thema Gewinnerzielung bei Unternehmen...
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Der Neandertaler hat geschrieben:Zum Beweis sei Deine vorherige Antwort angeführt, in der Du die zwar "formale" Arbeitszeitverkürzung anerkannt hast, aber auch gleichzeitig, daß weiterhin 40-Stunden pro Woche gearbeitet wird - aber trotzdem sind die Arbeitslosenzahlen zurückgegangen. Dies entbehrt also Deiner Logik!
Wenn ein Land mit Lohndumping seine Arbeitslosigkeit exportiert, wie Deutschland das mit Südeuropa gemacht hat, hat das nicht die geringste Aussagekraft darüber, ob längere oder kürzere Arbeitszeiten mehr oder weniger Arbeitslose schaffen.


Genau genommen sogar im Gegenteil, denn die Gesamt-Arbeitslosigkeit im Euroraum ist durch die Arbeitszeitverlängerung in Deutschland tatsächlich gestiegen, was mein Argument perfekt untermauert.
"Begging-They-Neighbor" hat halt NICHTS mit nachhaltiger Wirtschaft zu tun.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(02 Nov 2016, 14:07)

Wenn ein Land mit Lohndumping seine Arbeitslosigkeit exportiert, wie Deutschland das mit Südeuropa gemacht hat, .

diese blödsinnige Aussage wird auch durch Wiederholung nicht richtiger

die deutschen Exportunternehmen zahlen HOHE Löhne & Gehälter

wogegen die deutschen "Niedriglöhner " praktisch NICHTS mit den Exporten zu tun haben
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Dampflok94 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(01 Nov 2016, 19:34)
Nachdem Herr Schroeder an die Regierung kam, verkündete er die Agenda 2010 und ließ diese von Peter Hartz ausarbeiten. In dieser Agenda sind Maßnahmen ausgearbeitet, die zwar schmerzlich, aber leider unausweichlich sind.
Immerhin 50% der Aussage sind korrekt. Die Maßnahmen waren natürlich für viele schmerzlich. Unausweichlich waren sie mit Neffen. "Alternativlos" gibt es praktisch nie, auch hier nicht.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Dampflok94 hat geschrieben:(02 Nov 2016, 17:19)

Immerhin 50% der Aussage sind korrekt. Die Maßnahmen waren natürlich für viele schmerzlich. Unausweichlich waren sie mit Neffen. "Alternativlos" gibt es praktisch nie, auch hier nicht.



die Welle , um diejenigen mit hoher Arbeitslosenhilfe von der Couch in den Arbeitsmarkt zu spülen- war unausweichlich

dir waren ja schon festgewachsen... :D
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Realist.
2014 hat geschrieben:der Rentenzuschuss dient zu größten Teilen den sogenannten "Versicherunsgfremden Leistungen". Da sind zum Beispiel die 7 Mrd für die "Mütterrente" dabei.

Somit wird ja HEUTE schon das gemacht- was du für die Zukunft als "notwendig" beschreibst

Somit ist doch aber die Strategie schon festgelegt. Falls es "notwendig" wird- dann muss mehr über Steuern quersubventioniert werden.
Siehst Du:
  • das ist in letzter Konsequenz die eventuelle staatliche Rente - zwar nicht zu hundertprozent, aber doch weitgehend von staatlichen Zahlungen abhängig ... in allerletzter Konsequenz: Zahlung nach Kassenlage.
Wofür der Rentenzuschuß genutzt bzw. notwendig ist, ist dabei unerheblich. Er ist nunmal da - er steigt und wird vermutlich auch weitersteigen.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Nov 2016, 18:36)

Hallo Realist.Siehst Du:
  • das ist in letzter Konsequenz die eventuelle staatliche Rente - zwar nicht zu hundertprozent, aber doch weitgehend von staatlichen Zahlungen abhängig ... in allerletzter Konsequenz: Zahlung nach Kassenlage.
Wofür der Rentenzuschuß genutzt bzw. notwendig ist, ist dabei unerheblich. Er ist nunmal da - er steigt und wird vermutlich auch weitersteigen.


es erfolgt keine Rentenzahlung nach "Kassenlage"- aber natürlich gesteuert von den Parametern in der Rentenanpassungsformel

und der größte Teil der Renten wird auch in Zukunft durch Beiträge finanziert werden.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(02 Nov 2016, 18:36)

Hallo Realist.]Wofür der Rentenzuschuß genutzt bzw. notwendig ist, ist dabei unerheblich. Er ist nunmal da - er steigt und wird vermutlich auch weitersteigen.

nö- das ist er nicht

denn die RV ist dabei ja nur die "Auszahlungsstelle"
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo.
Ich freue mich, zu einem Diskurs etwas beigetragen zu haben. Allerdings war es nicht meine Absicht, inhaltslos zu diskutieren. Ich wollte nämlich etwas bestimmtes diskutieren - etwa: wie man unsere Sozialsysteme innovativ sicherererer machen kann?

Da ich andererseits aber einmal geäußert, ich wäre grundsätzlich bereit, auch auf anderswertige Äußerungen einzugehen - weil: Jedem ist ein anderer Aspekt wichtig(er), mußte ich auch darauf eingehen.

Unabhängig davon, kann ... und muß ich aber immer wieder beobachten, daß einige Leute einfach nicht auf die zugehörigen und themenbehafteten sachlichen Inhalte eingehen (wollen) - egal welcher Art, so, als würden sie sich misverstanden fühlen ... und antworten dementsprechend polemisch, um die Diskusion am Laufen zu halten - aber längst ohne Inhalt.

Fazit:
  • Bitte beim Thema bleiben!
    • ... auch wenn es nur marginal sein sollte!
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Der Neandertaler hat geschrieben:(03 Nov 2016, 16:43)

Hallo.
Ich freue mich, zu einem Diskurs etwas beigetragen zu haben. Allerdings war es nicht meine Absicht, inhaltslos zu diskutieren. Ich wollte nämlich etwas bestimmtes diskutieren - etwa: wie man unsere Sozialsysteme innovativ sicherererer machen kann?

Da ich andererseits aber einmal geäußert, ich wäre grundsätzlich bereit, auch auf anderswertige Äußerungen einzugehen - weil: Jedem ist ein anderer Aspekt wichtig(er), mußte ich auch darauf eingehen.

Unabhängig davon, kann ... und muß ich aber immer wieder beobachten, daß einige Leute einfach nicht auf die zugehörigen und themenbehafteten sachlichen Inhalte eingehen (wollen) - egal welcher Art, so, als würden sie sich misverstanden fühlen ... und antworten dementsprechend polemisch, um die Diskusion am Laufen zu halten - aber längst ohne Inhalt.

Fazit:
  • Bitte beim Thema bleiben!
    • ... auch wenn es nur marginal sein sollte!

dein diesbezüglicher Vorschlag war dann- die "Unternehmen" mit einer "Zusatzabgabe" zu belasten.

Weiterhin wäre es für eine Diskussion auch sinnvoll- differenziert zu diskutieren

Die Betrachtung "die Sozialsysteme" ist nicht so sinnvoll

Wenn- dann muss man differenzieren nach:

a) Rentensystem für Arbeitnehmer
b) Arbeitslosenversicherung für Arbeitnehmer
c) GKV & PKV
d)Pflegeversicherung
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Der Neandertaler »

Hallo Dampflok.
Dampflok94 hat geschrieben:Immerhin 50% der Aussage sind korrekt. Die Maßnahmen waren natürlich für viele schmerzlich. Unausweichlich waren sie mit Neffen. "Alternativlos" gibt es praktisch nie, auch hier nicht.
Schön, daß Du meinen Aussagen vorab 50 Prozent Wahrheit zubilligst!
Darüber, daß die Folgen der Agenda-Maßnahmen "natürlich für viele schmerzlich" waren, ... ich glaube, darüber brauchen wir nicht zu streiten?!?
  • Unausweichlich?
Ja, ich halte sie nach wie vor für unausweichlich - aber nicht für alternativlos. Unausweichlich? JA, wenn man dazu bereit ist, bestimmte Fakten anzuerkennen ... und diese nicht so einfach ideologisch vom Tisch wischt ... zumindest darüber nachdenken sollte man (oder Frau).

Fakt ist, daß unsere Gesellschaft immer älter wird. Klingt banal und phrasenhaft - ich weiß. Aber nimm's zur Kenntnis! Dies kannst Du auch ganz schön an (fast) jeder Familie beobachten.

Mein Großvater ist mit 12 Geschwistern aufgewachsen - mein Vater war einer von sechs Kindern - ich selber hatte noch vier Geschwister. ... und wie sieht's heute aus? Wenn Du heutzutage eine Familie findest, die mehr als zwei Kinder hat, ist dies wohl die (fast) seltene Ausnahme. Mit weniger Kinder in der einen Generation ist es aber noch nicht getan ... die nicht geborenen Kinder bekommen ja auch wiederum keine Kinder, usw. Jeder hat Zinses-Zins-Rechnung gehat ... nun rechne dies mal für ... sagen wir mal: fünf oder sechs Generationen aus.

Zudem wird jeder auch noch zunehmend älter - also die Bezugsdauer von Rente verlängert sich. So, und wenn Du nun beides miteinander verknüpfst (weniger Kinder und Kindes-Kinder und Rentner werden zunehmend älter - also die Rentenbezugsdauer verlängert sich), stehen in einigen Jahren einem Rentner ein Arbeitnehmer gegenüber.

Ich kann mich an eine Diskussion aus besagten 80er Jahren erinnern. Teilnehmer - unter Anderem:
  • Norbert Blüm und unser damaliges Schlafmittel der Grünen - Renzo Schauch.
Der Moderator machte eine Rechnung auf und fragte anschließend in die Runde:
  • "Wenn die Rentenbezugsdauer immer länger wird, die Beitragssätze aber niedrig bleiben sollen, bleibt doch nur eine Möglichkeit: die Bezugs-Renten müssen gekürzt werden. Wenn aber andererseits die Rentenbezüge gleichbleibend sein sollen, heißt doch: die Beitragssätze müssen erhöht werden. Warum sagt den Leuten das niemand - warum ist niemand so ehrlich?"
Renzo Schlauch antwortete spontan:
  • "Dann wählt uns doch niemand mehr!"
    • ... soviel Spontanität hätte ich ihm nie zugetraut.
Zeigt aber auch, daß die Fakten schon bekannt waren und auch bewußt verschleiert wurden ... um Zustimmung zu bekommen. Nun ist es heutzutage aber für Politik umso schwerer, diese Fakten doch noch zu erklären.

Deshalb habe ich die Agenda 2010 gehalten ... und werde sie auch in Zukunft dafür halten. Daß nicht alles optimal ist - keine Frage. Für Änderungen gibt es immerhin Gerichte, die ab und an Politik in's Stammbuch schreibt, daß es so nicht geht ... und nachgebessert werden muß.
  • Alternativlos?
RICHTIG - "Alternativlos gibt es praktisch nie"! Die Alternative wäre meiner Meinung nach dewesen: wir lassen alles wie es war - machen so weiter ... nur wie lange (noch)?
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Piranha »

Der Neandertaler hat geschrieben:"Dann wählt uns doch niemand mehr!"
  • ... soviel Spontanität hätte ich ihm nie zugetraut.
Ehrlicher wäre gewesen zu sagen:
Bei (damals noch) 3% Produktivitätssteigerung pro Jahr ist es nicht das geringste Problem jedes Jahr 3% mehr Rentner zu versorgen, ohne dass ein einziger Mensch im Lande dabei netto weniger in der Tasche hat.
Erst seit durch zu niedrige Löhne die Investitionen in Automatisierung und damit die Produktivitätssteigerung auf 1,5% eingebrochen ist, haut die Rechnung nicht mehr hin.
So wurde das Demografieproblem zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung, weil gegen ein damals nicht existierendes Problem eine Massnahme, nämlich Lohnzurückhaltung, gefordert wurde, die dann das Problem verursacht hat.
Zuletzt geändert von Piranha am Do 3. Nov 2016, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sozialsysteme: Auswirkungen von ...

Beitrag von Realist2014 »

Piranha hat geschrieben:(03 Nov 2016, 18:15)

Ehrlicher wäre gewesen zu sagen:
Bei (damals noch) 3% Produktivitätssteigerung pro Jahr ist es nicht das geringste Problem jedes Jahr 3% mehr Rentner zu versorgen, ohne dass ein einziger Mensch im Lande dabei netto weniger in der Tasche hat.
Erst seit durch zu niedrige Löhne die Investitionen in Automatisierung und damit die Produktivitätssteigerung auf 1,5% eingebrochen ist, haut die Rechnung nicht mehr hin.
So wurde die das Demografieproblem zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung, weil gegen ein damals nicht existierendes Problem eine Massnahme, nämlich Lohnzurückhaltung, gefordert wurde, die dann das Problem verursacht hat.

völliger Nonsens im Hinblick auf die Globalisierung

weil ja die "Löhne" nur für DEUTSCHE Produkte ausgegeben werden, gelle... :rolleyes:
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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