Naja, das staatlich okkupierte Bildungssystem ist prinzipbedingt sowieso auf einem sehr holzig-dürren Wege.
Schulkritiker Blankertz dazu:
Allerdings ist Pestalozzis »mechanische Methode«, wie er sie selbst nannte, unter einer ganz speziellen Bedingung entstanden: Er hatte es in der Schweiz mit in den Revolutionswirren Ende des 18. Jahrhunderts verwahrlosten Kindern zu tun. Er nahm sich ihrer in »väterlicher« und, wie er stets betonte, auch »mütterlicher« Weise an. Er wandte sich jedem Kind einzeln zu, um es zum Lernen zu motivieren; vor allem aber lernten die Kinder, wie Pestalozzi halb stolz, halb zerknirscht bemerkte, seinetwegen. Alles, was wir von Pestalozzi wissen, deutet darauf hin, dass er ein – im positiven Wortsinne – chaotischer Mensch war,12 der auch als Lehrer – heilsam! – chaotisch agierte, sodass seine scheinbar strenge Methode ein Gegengewicht dazu bildete, um für etwas Struktur und Folgerichtigkeit zu sorgen.
Auf Pestalozzis »Methode« stieß der Preuße Wilhelm von Humboldt Anfang des 19. Jahrhunderts, ebenfalls in einer ganz speziellen Situation. Humboldt war als radikaler Liberaler gegen ein zentrales staatliches Schulsystem gewesen. Als Humanist verfocht er ein individuelles, selbstbestimmtes Lernen. Die Mechanik der Methode Pestalozzis lehnte er strikt ab. Brief an Goethe 1804: »Sagen Sie mir einmal selbst, was aus dem Menschengeschlecht würde, wenn alle Kinder nun 30 Jahre hintereinander nachbeteten: das Auge liegt unter der Stirn, 2 mal 2 ist 4, ein Quadrat hat 4 gleiche Seiten usf. […] Auch der Bauer und Bettler hat eine Phantasie [...] auch in ihm kann und muss etwas Höheres geweckt werden, und bisher wurde es geweckt. Man las in allen Schulen kapitelweise die Bibel. Da war Geschichte, Poesie, Roman, Religion, Moral alles durcheinander; der Zufall hatte es zusammengefügt, aber die Absicht möchte Mühe haben, es gleich gut zu machen«13
Aber 1811 änderte sich Humboldts Auffassung. Er wurde zum Kultusminister von Preußen berufen. Dieses Amt bekleidete er zwar kaum ein Jahr lang, aber in dieser kurzen Zeit prägte er das Schulsystem nicht nur Preußens und Deutschlands, sondern der ganzen Welt. Nun, Humboldt machte sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, viele nach seiner nun geänderten Einschätzung14 schlechte Elementarschul-Lehrer in kurzer Zeit dazu zu bringen, plan- und sinnvoll vorzugehen. Humboldt selbst sorgte sich jedoch vor allem um die Gründung der Universität; die Beschäftigung mit der Elementarschule war ihm eher lästig. Er entschied, dass die Pestalozzische Methode in ganz Preußen einzuführen sei. Aus einer Methode, die für eine Person, nämlich die des Pestalozzi, angemessen war und die er für seine ganz besonderen Kinder entwickelt hatte, wurde eine Methode, die alle Lehrer bei allen Kindern einsetzten.
Der verhängnisvolle Erfolg der Humboldtschen Reform nicht nur in Preußen, sondern in der ganzen Welt verdankt sich nun nicht ihrem pädagogischen Sinn, der sowohl von Humboldt als auch von Pestalozzi aus gesehen gar nicht gegeben ist, sondern ihrer Geeignetheit für eine zentral staatlich gesteuerte Institution, deren Ziel die Disziplinierung der Bevölkerung in einer sich emanzipierenden bürgerlich-industriellen Welt ist.
Von nun an verkommt Pädagogik zur Ideologie. Sie hält nämlich an der Fiktion fest, es ginge im Lernprozess darum, dass ein Lehrer sich mit einem Schüler um eine Sache kümmert. Dies wird die »pädagogische Triade« genannt.15 In Wirklichkeit aber ist ein Lehrer vom Staat durch den Lehrplan dazu angehalten, vielen Schülern etwas beizubringen, die weder freiwillig dort sitzen, sondern vielmehr durch Schulpflicht bzw. Berechtigungswesen gezwungen, noch Interesse an dem Stoff haben, noch den Sinn des Lernens für ihre eigene Zukunft einsehen. Damit wird Pestalozzi, noch heute der Übervater der Grundschullehrerschaft, auf den Kopf gestellt. Dennoch zieht sich die Fiktion der »pädagogischen Triade« bis heute in der Didaktik durch, wie der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Andreas Gruschka nachgewiesen hat.
Allein wie in "Schulen" in der Regel Fremdsprachen "eingetrichtert" werden, ist didaktischer Nonsens im Quadrat.
Da brauchts keine ausbessernde Nachhilfe, sondern einen grundsätzlich anderen Weg.
"Sprachbad" und davor Motivation als bewusster Begriff des Zwecks, bewusst gewollter, gewählter Zweck. Oder um es mit Stirner zu sagen: das Wissen muss sterben, um als Wille wieder neu aufzustehen und sich täglich neu zu erschaffen.
http://gutenberg.spiegel.de/buch/max-st ... ys-4219/15
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;