Maltrino hat geschrieben:(12 Sep 2016, 22:50)
Sorry, das wird jetzt ein gaaaaaanz langer Text....
Na der erste Schritt zur Verbesserung ist ja schon getan wenn man einfach mal Leute wie mich fragt...
1. Die einfache Lösung: Zeitreise! Katapultier mich mit dem Wissen von heute 20 Jahre in die Vergangenheit, wo ich mir selber einige Sachen, die ich heute weiß, sagen kann. Die Folge: Du würdest jetzt schon in einem Land leben wo ein topfitter Typ 20 Jahre lang die Welt verbessert hat... Und vielleicht würden sich dann einige Fragen gar nicht mehr stellen... ^^
2. Da Zeitreisen unmöglich sind fällt mir nur ein: Überzeuge jemand die Zentralbanken dieser Welt 7000 Milliarden Dollar auf die Erde niederregnen zu lassen. Scheißegal ob dann die Weltwirtschaft zusammenbricht oder nicht. Wichtig ist, dass es höchstwahrscheinlich auch bei einigen Leute landet die damit ein paar Leute anstellen, eine Webseite aufmachen und den Leuten die Wahrheit sagen.
Du siehst es ist schwierig. Ich könnte dir jetzt ganz einfach Lösungsvorschläge alla "Vernetztes Gesundheitssystem um Schwarmintelligenz zu nutzen anstatt Blender über das Leben von Menschen entscheiden zu lassen" oder "Ein Bildungssystem in dem die Schüler reden statt zuhören lernen" oder eben "Ein Sozialsystem das einfach jedem Menschen Geld gibt" oder eben "Intelligenztests für wichtige Berufe" am laufenden Band liefern. Das Problem ist nur: Die Diskrepanz des Wissens. Alles was ich anpranger ließe sich ohne Probleme lösen wenn die Menschen die das Wissen haben (die die entsprechenden Erfahrungen gemacht haben) auch die Entscheidung treffen. Du siehst an meinem absurden Beispiel mit der Zeitreise: Es kommt immer darauf an, zur richtigen Zeit das richtige Wissen zu haben. Ich habe in meinem Leben immer wieder erfahren, dass ich zwar zu jedem Zeitpunkt von Menschen umgeben war die höchstbezahlt irgendwelche wichtigen Berufe ausüben (Lehrer, Ärzte, Berufsberater etc.), die aber im Nachhinein völlig danebengelegenhaben, da sie 1. das Wissen nicht hatten, 2. nicht intelligent genug waren.
Das Problem ist nun: Wenn ich dir sage wie das Bildungssystem aussehen soll, dann ist das Problem damit nicht gelöst, weil sich niemand nach meinem Rat richten wird. Mit Zeitreise ließe sich vieles lösen. Wenn wir Zeitreise hätten, dann würde einfach jemand nach 1920 reisen und dem jungen Hitler in den Kopf schießen (Ja hallo, Verfassungsschutz...) oder ihm eben nen Job als Künstler geben damit er Ruhe gibt. Und schon wären einige Probleme gelöst.
Aber die Frage um die ich mir hier herumdrücke lautet ja: Wie kriegen wir Genies statt Blender in die richtigen und wichtigen Positionen? Erstmal danke, dass ihr bis hierhin mitgelest habt... Wie gesagt, Zeitreise gibt es nicht. Aber brauchen wir Zeitreise um zu wissen, dass Maradona den Freistoß schießen soll und nicht der untalentierte Streber mit der Note 1 im Schulsport?
Warum ist Maradona in die Position gekommen wo er hingehört? Weil es offenbar einen "sinnvollen Wettbewerb" gab der dazu geführt hat, dass er ausgewählt wurde und in die Nationalmannschaft berufen wurde.
Ja Realist, du wirst dich wundern, dass ich jetzt hier mit Wettbewerb und ausselektieren komme, aber das ist jetzt erstmal das was mir einfällt. Wir haben keine Zeitreise wo jemand aus der Zukunft kommt und sagt "Maradona wird treffen, wähl ihn aus". Wir brauchen vorher einen... Tja, Wettbewerb wo sich herausstellt, dass Maradona der beste ist.
Das Problem ist nur: Schule und Schulsport ist offenbar kein "sinnvoller" Wettbewerb. Jemand der sich in der Schule bewährt, der zeigt dass er pünktlich ist, brav ist, gut zuhören kann... Aber solche Fähigkeiten braucht man nicht wenn es um Leben und tot geht. Ja ich weiß, Schule soll "allgemeinbilden". Es führt aber dazu dass Schüler sich in einem "realitätsfremden" (nicht sinnvollen) Wettbewerb beweisen.
Um auf das Fußballbeispiel zurückzukommen: Maradona hat sich NICHT für die Nationalmannschaft qualifiziert indem er bis zum 17. Lebensjahr 2 mal die Woche im Schulsport in der kleinen Halle gut war. Maradona hat sich qualifiziert weil er seid seiner Kindheit Fußball auf dem Platz gespielt hat und dort gelernt hat und sich dort als der beste bewiesen hat. Er hat also seid seiner Kindheit das gemacht was er als erwachser macht und sich auch in einem realitätsnahen Wettbewerb bewiesen hat.
Was heißt das nun für unser "System" für unser Bildungssystem zum Beispiel? Wie erreichen wir es, dass die Menschen an die richtigen Postitionen kommen, die es einfach können? Auch hier ist natürlich fehlendes Wissen das Problem. Es wäre ein einfaches zu sagen: Ein Arzt muss ab 3 Jahre lernen Arzt zu sein und sich dort beweisen. Aber weiß jemand mit 3 Jahren dass Arzt der richtige Beruf ist? Aber das ist zur Zeit die einzige grundsätzliche, generationenübergreifende Lösung die mir einfällt:
Die Schule und Ausbildung müsste "realistisch" sein. Ist das "realistisch"? Offenbar nein, denn dann müsste der Schulsport Leistungsport sein.
Vorschlag den ich einfach in den Raum werfe: Jedes Kind müsste neben der aufs wesentliche reduzierte Schule (Allgemeinbildung) von kleinauf 1 oder 2 oder 3 Berufe oder wichtige Tätigkeiten ausüben. Es gibt diese Versuche wo hochbegabte Kinder mit Forschern zusammenarbeiten und dort in etwas "ausgebildet" werden was die Schule nicht leisten kann. Vielleicht ist das ein Ansatz. Wenn durch eine neue Art von Ausbildung ganz viele Kinder ab 5 Jahren anfangen Genforschung zu betreiben oder zu programmieren, dann wird nicht jeder davon so gut werden, dass er dort Erfolg hat. Aber diejenigen die Erfolg haben, die werden Erfolg haben 1. weil sie sich in dieser Fachrichtung bewiesen haben und 2. weil sie es von klein auf gelernt haben.
Wie gesagt, Allgemeinbildung schön und gut, aber unser jetzigen System sorgt dazu, dass sich Leute für eine Tätigkeit (Genforschung) qualifizieren weil sie sich in etwas völlig anderem (Pünktlich in der Schule sein) qualifiziert haben.
Was sollte meiner Meinung nach also der Sinn von Schule sein? Schule sollte ok, allgemein sein. Schule sollte dazu dienen, dass die Kinder schreiben, reden, laufen, reden, diskutieren, gesund sein usw. lernen. Aber mehr auch nicht. Wer gut in der Schule ist, der bekommt dann ein tolles Zeugnis wo drauf steht: Er ist gut in Allgemeinbildung. Und auf dieses Zeugnis kann man dann stolz sein... Aber dieses Zeugnis, diese Allgemeinbildung, darf nicht dazu dienen sich für "Spezialgebiete" zu qualifizieren. Für die Spezialgebiete qualifiziert man sich nur indem man sich in ihnen selbst beweist.
Nicht jemand der in der Schule lauter Einsen hat darf Genforscher werden, sondern jemand der gut genforscht. Genauso wie nicht ein guter Schulsportler Profifußballer wird sondern jemand der gut Fußball spielt.
Ob das jetzt auch in irgendeiner Weise Elitär ist, keine Ahnung, ist mir auch jetzt egal, es ist ein Vorschlag.
Schule soll allgemeine und wichtige Fähigkeiten zum Leben vermitteln ok. Aber Schule darf nicht missbraucht werden um Leute für Spezialgebiete zu selektieren oder auszusortieren. Wenn jedem Menschen klar ist, dass Schule zwar wichtige DInge fürs Leben vermittelt, die Kinder sich aber nicht über Schulleistungen für lebensentscheidende Fachberufe qualifizieren können, dann werden die Eltern (oder vielleicht auch die Kinder selber) dafür sorgen, dass sie möglichst früh in realitätsnahe Ausbildungen reinschnuppern um sich dort zu betätigen und zu beweisen. Natürlich muss es dann Programme geben für Kinder die aus "bildungsfernen Schichten" kommen und die keine Eltern haben die sie zu "Jugend forscht" oder "Jugend pflegt Alt" schicken. Aber das ist in der Schule ja ähnlich.
Neulich hab ich nen Typen getroffen, der in ner Werbeagentur als Designer arbeitet. Der war recht jung. Er hat nicht studiert. ich würde sagen er hat einen ungeheuren Vorteil und die Kunden profitieren auch davon: Er hat sich entschieden nicht zu studieren (obwohl er es sicher könnte) sondern er hat gleich in der Werbeagentur angefangen. Heißt: Er hat sich dort in einer realitätsnahen Umgebung bewiesen und er lernt früher was dort zählt. Die anderen Designer haben Nachteile: Sie lernen in einer realitätsfernen Umgebung und beweisen sich in einer realitätsfernen Umgebung für die Realität.
Gut, jetzt hab ich zumindest für den Bildungsbereich was vorgeschlagen. Und was ist das? Eine Art "duales System" von Kind an? Schule als "Allerlei"Bildung? So ungefähr. Hieße: Schule wird aufs Wesentliche reduziert, Schule gilt als abgeschlossen wenn grundlegende Fähigkeiten nachgewiesen werden. Für Fachberufe oder Fachbereiche oder Spezialberufe kann man sich aber nur "in der Realität" qualifizieren. Das hätte in meinem Fall wohl dazu geführt, dass ich nie in den Beruf den ich studiert hab reingeraten wäre (über die Schulleistungen), aber vielleicht wäre es für alle Beteiligten ja sogar das beste gewesen^^. Oder ich wäre gezwungen gewesen schon als Jugendlicher diesen Beruf in der Realität zu üben/auszuüben.
Ich möchte viele Dinge die ich in der Schule oder im Studium kennengelernt habe nicht missen. Aber ich würde ganz klar sagen: Weder Schule noch Studium qualifiziert wirklich für die Realität.
Und wie wird dann jemand in meinem Model Arzt? Indem er/sie als Kind in der Klinik rumlungert und Blut abnimmt und durchs Mikroskop schaut und bei Arztgesprächen dabei ist? Ist wahrscheinlich alles nicht erlaubt... Aber was ist die Alternative? Dass es so bleibt wie es jetzt ist wo irgendwelche Studenten plötzlich Arzt sind, die dir dann aufzählen was sie auswendig gelernt haben, was das alles theoretisch sein könnte anstatt einfach nachzuforschen was es ist?
Wie gesagt: Schule soll Schule sein, nicht weniger aber vor allem nicht mehr! Das Grundsatzproblem ist meiner Meinung nach, wenn Schule dazu missbraucht wird sich für Spezialgebiete zu qualifizieren, wo man völlig andere Fähigkeiten braucht als in der Schule. Für diese "Spezialgebiete" sollte man sich nur qualifizieren können indem man sie ausübt und sich direkt in ihnen beweist. Vergleiche Ausbildung zum Profifußballer und Schulsport. Über Schulsport wirst du kein Profifußballer sondern nur wenn du es von klein auf ausübst und dich dort beweist. Jemand der mit 24 Arzt oder Rechtsanwalt oder Architekt wird, der hat erstmal nichts bewiesen außer dass er gut zur Schule gehen kann und Studieren kann. Dementsprechend sieht dann oft das Ergebnis aus. Wenn man nur dann Arzt oder Rechtsanwalt oder Architekt werden kann wenn man sich in dem Beruf direkt beweist, dann kommen vielleicht ganz andere Leute an die "richtige" Position.
WIe gesagt, das als Vorschlag. Ich könnte jetzt auch sagen "Macht einen Intelligenztest für alle Menschen und verbietet allen die einen IQ unter 120 haben sich in Berufen zu betätigen wo man Verantwortung für Menschen trägt", aber das ist dann ja wahrscheinlich zu "elitär" und wird nie durchkommen...
nö
das ist alles nix konkretes, nix tatsächlich umsetzbares- sondern eine Mischung aus realitätsfernem Mumpitz gepaart mit kindlichem Wunschdenken...
da habe ich doch etwas weniger Buchstaben- dafür aber sinnvolles erwartet...