Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

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Kibuka
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Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

3,1 Billionen Euro werden die Deutschen bis 2024 erben - ein großer Teil der Immobilien, Aktien und Geldvermögen bleibt bei den oberen zwei Prozent. Laut einer Studie verfestigt sich die Kluft zwischen Arm und Reich.

http://m.spiegel.de/wirtschaft/soziales/a-1051998.html
Die Abschaffung der Vermögenssteuer in Deutschland hat dazu beigetragen, dass der Wohlstand immer ungleicher verteilt ist. Diese Verteilung wurde in den letzten Jahren zunehmend schärfer.

Das deutsche Erbschaftsrecht zementiert diese Situation. Es fördert die Bildung von Dynastien, wie zu Zeiten des Adels. Reiche Familien geben Geld und damit Macht weiter an die Nachkommen.

Würde der deutsche Staat Erbschaften pauschal mit 30% besteuern, würde man effektiv gegen dise Art der Wohlstandszementierung vorgehen. Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt wird seinen Kindern nur einen Bruchteil vererben. Seine Devise lautet, die Kinder dürften sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und müssten selbst Werte schaffen. An dieser Stelle müsste ein Umdenken stattfinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Gesellschaft stabil bleibt und in Zukunft alle vom Wohlstand profitieren.
Zuletzt geändert von Kibuka am Mi 9. Sep 2015, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Provokateur
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Nur wird häufig kein Barvermögen vererbt, sondern unteilbare Werte wie Firmen, Kunstwerke, Immobilien etc.

Auch wenn ich das Grundproblem sehe, ist es doch so, dass eine funktionierende Firma, die vom Vater an den Sohn vererbt wird, dem Steuerzahler mehr bringt (durch Arbeitsplätze etc.) als durch eine schwere Besteuerung eingenommen werdne könnte.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Tom Bombadil
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Bei Unternehmen und Immobilien könnte man die Erbschaftssteuer ja zeitlich strecken und an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit anpassen.
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Kibuka
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

Provokateur hat geschrieben:Nur wird häufig kein Barvermögen vererbt, sondern unteilbare Werte wie Firmen, Kunstwerke, Immobilien etc.

Auch wenn ich das Grundproblem sehe, ist es doch so, dass eine funktionierende Firma, die vom Vater an den Sohn vererbt wird, dem Steuerzahler mehr bringt (durch Arbeitsplätze etc.) als durch eine schwere Besteuerung eingenommen werdne könnte.
Diese Problematik ist bekannt und lässt sich auflösen. Bei vererbten Unternehmen wird der Zeitwert ermittelt. Anschließend findet eine Streckung der Zahlung an den Staat statt, abhängig vom Unternehmensgewinn.

Bei Kunstwerken oder Immobilien steht dem Erben frei die Erbschaftssteuer bar auszuzahlen und das Kunstwerk zu behalten oder 70 % des Verkaufserlöses.

Wenn diese Verfahrensweise gängige Praxis wäre, könnten sich viele Erben und Erbhinterlasser vorab darauf einstellen. Unternehmer und Private könnten dann auch Rücklagen bilden. Niemand wäre danach arm. 70 % ist mehr als fair. Das ist mehr, als ein Arbeiter von seinem Bruttolohn erhält.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Provokateur »

Ich bin ja eh fafür, alles außer Konsum, Kauf, Dienstleistungen und sonstige Finanztransaktionen (Aktien etc.) von Steuern zu befreien und nur die oben genannten Dinge mit 60% zu besteuern.
D.h. für den Normalbürger ändert sich nix. Die 60% werden eh abgezogen. So würde effektiv mehr Geld generiert, denn Reichtum, der nicht ausgegeben wird, ist keiner.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Mi 9. Sep 2015, 16:25 hat geschrieben:Würde der deutsche Staat Erbschaften pauschal mit 30% besteuern, würde man effektiv gegen dise Art der Wohlstandszementierung vorgehen. Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt wird seinen Kindern nur einen Bruchteil vererben. Seine Devise lautet, die Kinder dürften sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und müssten selbst Werte schaffen. An dieser Stelle müsste ein Umdenken stattfinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Gesellschaft stabil bleibt und in Zukunft alle vom Wohlstand profitieren.
Sehe ich generell genau so, allerdings sollte es Freibeträge geben die ein Otto-Normalverbraucher nicht überschreiten kann.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von XT6000 »

Kibuka » Mi 9. Sep 2015, 16:25 hat geschrieben:
Die Abschaffung der Vermögenssteuer in Deutschland hat dazu beigetragen, dass der Wohlstand immer ungleicher verteilt ist. Diese Verteilung wurde in den letzten Jahren zunehmend schärfer.

Das deutsche Erbschaftsrecht zementiert diese Situation. Es fördert die Bildung von Dynastien, wie zu Zeiten des Adels. Reiche Familien geben Geld und damit Macht weiter an die Nachkommen.

Würde der deutsche Staat Erbschaften pauschal mit 30% besteuern, würde man effektiv gegen dise Art der Wohlstandszementierung vorgehen. Bill Gates, einer der reichsten Männer der Welt wird seinen Kindern nur einen Bruchteil vererben. Seine Devise lautet, die Kinder dürften sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen und müssten selbst Werte schaffen. An dieser Stelle müsste ein Umdenken stattfinden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Gesellschaft stabil bleibt und in Zukunft alle vom Wohlstand profitieren.
Diese Unterscheidung ist prinzipiell unfair und gegen das Gleichbehandlungsprinzip.

Auch wer eine Immobilie erbt startet mit einem gehörigen Vorsprung ins Erwerbsleben. Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob mir mein Gehalt komplett bleibt, oder ein gewisser Teil Miete davon weggeht.

Warum sollte also der Immobilienerbe ausgenommen sein, und nur der Fabrikerbe blechen sollen?!
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Teeernte
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Kibuka » Mi 9. Sep 2015, 16:25 hat geschrieben:
Die Abschaffung der Vermögenssteuer in Deutschland hat dazu beigetragen, dass der Wohlstand immer ungleicher verteilt ist. Diese Verteilung wurde in den letzten Jahren zunehmend schärfer.

Das deutsche Erbschaftsrecht zementiert diese Situation. .
Schau mal - die Steuern werden da eingetrieben - wo es den geringsten Widerstand gibt.

Der Leiharbeiter mit 1000 eu Netto wird nicht wegen gestrichener 5 km Arbeitsstrecke von 35 km gegen das Amt vor Gericht ziehen....der hat das Geld dazu nicht....

Wer ein Schloß erbt bekommt dazu noch den Umbau bezahlt....

Eine Bank - dann bist Du fein raus...
KfW hilft bei der Stabilisierung des ukrainischen Bankensystems
Pressemitteilung vom 03.09.2015 / KfW

200 Mio. EUR zur Stärkung des Einlagensicherungsfonds
Schutz der Einlagen von Kleinsparern
Stärkung des Anlegervertrauens in den lokalen, sehr geschwächten Bankensektor
Das Geld des Steuerzahlers mit beiden Händen - neeeeee nicht rausgeworfen - sondern den guten Freunden unter die Ame gesteckt.

Das geht über Tricks in Milliardenhöhe wo man Steuergeld/Werte an Firmen verschenkt -

Es ist so viel Geld da - dass man "oben" nicht mehr abschöpft.... Da gibts Stress mit Anwälten, .....

Werte werden in Firmen gespeichert - und die Anteile kann man weltweit steuerfrei handeln.... versuch da ranzukommen.

Double Irish With a Dutch Sandwich - https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Ir ... h_Sandwich ist kein Sex...
Das Double Irish With a Dutch Sandwich ist eine Strategie zur Steuervermeidung multinationaler Konzerne, durch die auf Gewinne kaum oder keine Steuern gezahlt werden. Die Legalität der Methode ist umstritten
Aber Steuer muss man da nicht zahlen....

Man steckt die Häuserzeile, den Rubens oder die Reifenfabrik in so eine Firma - da bekommt der Staat nicht mal mit - dass die Firma einen neuen Eigentümer hat.
Ob vererbt....verschenkt - verkauft.... NULL STEUER -

Wo kein Kläger da kein Richter.....Verbiete nur (Besteuere nur) - was Du auch kontrollieren kannst...

Der kleine Max Mustermann kann das nicht....also bluten lassen.
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Mithrandir
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Mithrandir »

Provokateur » Mi 9. Sep 2015, 16:30 hat geschrieben:Nur wird häufig kein Barvermögen vererbt, sondern unteilbare Werte wie Firmen, Kunstwerke, Immobilien etc.
Das wäre kein unüberwindbares Hindernis. Der Staat kann einfach den entsprechenden Anteil beanspruchen, und – insbesondere im Fall eines Kunstwerks – einfach ruhen lassen. Der Erbe kann den Anteil dann kaufen bzw. im Fall eines Verkaufs den Staat auszahlen.

Wobei Erbschaften sich auch durch rechtzeitige Schenkungen umgehen lassen, und schließlich bedeutet Eigentum ja auch die Verfügungsgewalt darüber.

Erbschaftssteuern wären zwar eine Möglichkeit, Ungleichheit auszugleichen, auf der anderen Seite erzeugen oder verstärken fehlende Erbschaftssteuern Ungleichheit nur sehr bedingt, Kapital wird da nur weitergegeben, nicht zusätzlich akkumuliert.

Was die Akkumulation fördert ist eine ungleich höhere Abgabenlast auf die Erträge des Faktors Arbeit als auf die des Faktors Kapital. Und auch dass die Herrschenden ihre eigenen Interessen (bzw. die ihrer Klasse) bei der Machtausübung in besonderer Weise berücksichtigen.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Mithrandir » Mi 9. Sep 2015, 20:48 hat geschrieben: Das wäre kein unüberwindbares Hindernis. Der Staat kann einfach den entsprechenden Anteil beanspruchen, und – insbesondere im Fall eines Kunstwerks – einfach ruhen lassen. Der Erbe kann den Anteil dann kaufen bzw. im Fall eines Verkaufs den Staat auszahlen.

Wobei Erbschaften sich auch durch rechtzeitige Schenkungen umgehen lassen, und schließlich bedeutet Eigentum ja auch die Verfügungsgewalt darüber.

Erbschaftssteuern wären zwar eine Möglichkeit, Ungleichheit auszugleichen, auf der anderen Seite erzeugen oder verstärken fehlende Erbschaftssteuern Ungleichheit nur sehr bedingt, Kapital wird da nur weitergegeben, nicht zusätzlich akkumuliert.

Was die Akkumulation fördert ist eine ungleich höhere Abgabenlast auf die Erträge des Faktors Arbeit als auf die des Faktors Kapital. Und auch dass die Herrschenden ihre eigenen Interessen (bzw. die ihrer Klasse) bei der Machtausübung in besonderer Weise berücksichtigen.

das ist ja auch nicht der Fall....
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Mithrandir » Mi 9. Sep 2015, 21:48 hat geschrieben:

Was die Akkumulation fördert ist eine ungleich höhere Abgabenlast auf die Erträge des Faktors Arbeit als auf die des Faktors Kapital. Und auch dass die Herrschenden ihre eigenen Interessen (bzw. die ihrer Klasse) bei der Machtausübung in besonderer Weise berücksichtigen.
Was die Akkumulation am meisten fördert ist die mangelnde Bereitschaft breiter Teile der Bevölkerung Kapital in Form von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu bilden.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von HugoBettauer »

3x schwarzer Kater » Mi 9. Sep 2015, 21:03 hat geschrieben:
Was die Akkumulation am meisten fördert ist die mangelnde Bereitschaft breiter Teile der Bevölkerung Kapital in Form von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu bilden.
Die mangelnde Bereitschaft der Mandy mit ALG II, Immobilien und Unternehmensbeteiligungen zu erwerben, das ist wirklich ein Problem. Man sollte sie mehr motivieren.
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Kibuka
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

3x schwarzer Kater » Mi 9. Sep 2015, 21:03 hat geschrieben:
Was die Akkumulation am meisten fördert ist die mangelnde Bereitschaft breiter Teile der Bevölkerung Kapital in Form von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu bilden.
Fakt ist, dass breite Teile der Bevölkerung über gar keine Ersparnisse verfügen Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu kaufen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung hatten 2007 kein oder nur geringes Vermögen. Die Mittelschicht investiert durchaus in Immobilien. Das ist mit ein Grund für die anziehenden Immobilienpreise.

Die deutsche Vermögensverteilung hat amerikanische Verhältnisse angenommen. Das die breite Masse überhaupt noch nicht verarmt ist liegt an den Sozialsystemen und der Tatsache, dass die Produktion weltweit Rekordwerte erreicht hat. So bleiben selbst für den Pöbel genug Brotkrumen übrig. Am Hungertuch nagen muss niemand.

Aber es bilden sich gewaltige Kreditblasen weltweit und das Wirtschaftssystem steht zunehmend auf wackeligen Beinen. Wird der Trend nicht gestoppt, führt es früher oder später zu erheblichen Problemen. Und die Industrieländer sind keinesfalls immun. Allein die Staatsverschuldung der europäischen Länder hat seit der Finanzkrise 2007 im Schnitt um 50% zugelegt!
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka » Fr 11. Sep 2015, 14:49 hat geschrieben:
Fakt ist, dass breite Teile der Bevölkerung über gar keine Ersparnisse verfügen Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu kaufen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung hatten 2007 kein oder nur geringes Vermögen. Die Mittelschicht investiert durchaus in Immobilien. Das ist mit ein Grund für die anziehenden Immobilienpreise.

Die deutsche Vermögensverteilung hat amerikanische Verhältnisse angenommen. Das die breite Masse überhaupt noch nicht verarmt ist liegt an den Sozialsystemen und der Tatsache, dass die Produktion weltweit Rekordwerte erreicht hat. So bleiben selbst für den Pöbel genug Brotkrumen übrig. Am Hungertuch nagen muss niemand.

Aber es bilden sich gewaltige Kreditblasen weltweit und das Wirtschaftssystem steht zunehmend auf wackeligen Beinen. Wird der Trend nicht gestoppt, führt es früher oder später zu erheblichen Problemen. Und die Industrieländer sind keinesfalls immun. Allein die Staatsverschuldung der europäischen Länder hat seit der Finanzkrise 2007 im Schnitt um 50% zugelegt!
eine derartige Betrachtungsweise muss man differenzieren.

es macht keine Sinn, das Vermögen von Berufsanfängern mit denen nach 30 Jahren Erwerbsleben zu vergleichen

in der Altersgruppe ab 50 sind es nicht ( die immer wieder angeführten) 10 % - die über 60 % des Gesamtvermögens dieser Altersgruppe verfügen...
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von HugoBettauer »

Kibuka » Fr 11. Sep 2015, 14:49 hat geschrieben:
Fakt ist, dass breite Teile der Bevölkerung über gar keine Ersparnisse verfügen Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu kaufen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung hatten 2007 kein oder nur geringes Vermögen.
Evtl lohnt sich ein Kredit.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Brimborium »

Kibuka » Fr 11. Sep 2015, 15:49 hat geschrieben:
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung hatten 2007 kein oder nur geringes Vermögen.
Rechnest Du da die Kinder mit?
Woher hast Du die Zahlen?
Was bedeutet bei Dir "nur geringes Vermögen"?
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Nichtwähler
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Nichtwähler »

Irgendwie ist es doch erfrischend schön, wenn man in der Realität sieht, wie unsere "hochintelligenten" Politiker immer wieder gegen Wände laufen. Zumindest wenn sie gestandenen Menschen etwas wegnehmen wollen.

Und wenn ich dann diese merkwürdigen Formulierungen lese, wie es möglich ist/wäre, die Menschen auch von dem bereits versteuerten Geld zu "befreien" und am besten auch gleich alles zu nehmen.

Menschen, die Sparsam, fleissig und immer nach vorne denken, müssen vor diesen unseligen und Abartig denkenden Kretin`s auch noch ihr Angespartes bzw. Erwirtschaftes Vermögen verteidigen.
Diese "Fuzzy`s" sind nicht in der Lage, mit dem Geld was sie der arbeitenden Masse abpressen, aus zu kommen.
Natürlich ist nicht selbst verdientes Geld schnell aus zu geben, eine Eigenschaft die besonders Sozialisten aller Coleur beherrschen. Sie haben nichts gelernt, nichts erwirtschaftet, nichts erhalten. Aber mit dem Geld anderer Menschen um sich zu werfen, das können sie Perfekt. Die Perfektion geht sogar inzwischen so weit, das sie sich - Straflos(!) - immer weitere Steuern, Abgaben, Gebühren und Bussgelder einfallen lassen können.

Sozialisten aller Länder, vereinigt euch. Vereinigt euch in die Kom-intern, dann könnt ihr den Leistungsträgern noch viel mehr abpressen. Immerhin habt ihr die Armen und die vielen H 4 Empfänger hinter euch und das sind in Sozialistischer Denkweise in Doitschland ja ca. 95%. Der Rest ( 5% ) sind die Reichen, denen muss unbedingt alles genommen werden.

Herr, lass Gras wachsen. Die Zahl der Rindviecher nimmt ständig zu. :D :D :D
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Nichtwähler » So 13. Sep 2015, 13:17 hat geschrieben:Irgendwie ist es doch erfrischend schön, wenn man in der Realität sieht, wie unsere "hochintelligenten" Politiker immer wieder gegen Wände laufen. Zumindest wenn sie gestandenen Menschen etwas wegnehmen wollen.

Und wenn ich dann diese merkwürdigen Formulierungen lese, wie es möglich ist/wäre, die Menschen auch von dem bereits versteuerten Geld zu "befreien" und am besten auch gleich alles zu nehmen.

Menschen, die Sparsam, fleissig und immer nach vorne denken, müssen vor diesen unseligen und Abartig denkenden Kretin`s auch noch ihr Angespartes bzw. Erwirtschaftes Vermögen verteidigen.
Diese "Fuzzy`s" sind nicht in der Lage, mit dem Geld was sie der arbeitenden Masse abpressen, aus zu kommen.
Natürlich ist nicht selbst verdientes Geld schnell aus zu geben, eine Eigenschaft die besonders Sozialisten aller Coleur beherrschen. Sie haben nichts gelernt, nichts erwirtschaftet, nichts erhalten. Aber mit dem Geld anderer Menschen um sich zu werfen, das können sie Perfekt. Die Perfektion geht sogar inzwischen so weit, das sie sich - Straflos(!) - immer weitere Steuern, Abgaben, Gebühren und Bussgelder einfallen lassen können.

Sozialisten aller Länder, vereinigt euch. Vereinigt euch in die Kom-intern, dann könnt ihr den Leistungsträgern noch viel mehr abpressen. Immerhin habt ihr die Armen und die vielen H 4 Empfänger hinter euch und das sind in Sozialistischer Denkweise in Doitschland ja ca. 95%. Der Rest ( 5% ) sind die Reichen, denen muss unbedingt alles genommen werden.

Herr, lass Gras wachsen. Die Zahl der Rindviecher nimmt ständig zu. :D :D :D
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Kibuka » Fr 11. Sep 2015, 15:49 hat geschrieben:
Fakt ist, dass breite Teile der Bevölkerung über gar keine Ersparnisse verfügen Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu kaufen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung hatten 2007 kein oder nur geringes Vermögen. Die Mittelschicht investiert durchaus in Immobilien. Das ist mit ein Grund für die anziehenden Immobilienpreise.
Du zäumst das Pferd von hinten auf. Wenn zwei Drittel der Bevölkerung kein Vermögen haben, dann liegt das bei mindestens der Hälfte nicht daran, dass sie nicht können, sondern andere Prioritäten (Konsum) haben. Eine Erhöhung der Erbschaftsteuer ändert daran nichts. An der Vermögensverteilung wird sich nur dann was ändern, wenn ein größerer Teil der Bevölkerung auch bereit ist, in Unternehmen zu investieren.
Die Voraussetzungen dazu sind in Deutschland seht gut. Wir haben vergleichsweise hohe Löhne, geringe Lebenshaltungskosten und auch die Einkommensverteilung ist im Vergleich zu anderen Ländern wenig ungleich verteilt. Im Gegensatz zu deinem Eingangspost bin ich der Meinung, dass vererben durchaus dazu dienen kann, dass die Ungleichverteilung sinkt. Denn letztendlich ist Vermögensbildung für den Normalbürger ein Prozess, der konsequent über Jahrzehnte hinweg verfolgt werden muss. Das Vererben schafft letztendlich die Möglichkeit den Nachkommen eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen und ihnen auch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten. Hohe Freibeträge bei der Erbschaftssteuer (so etwa 500tsd bis 1 Mio.) sind einer gerechten Vermögensverteilung durchaus förderlich. Darüber hinaus kann sie durchaus (gestaffelt) höher sein.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

Nichtwähler » So 13. Sep 2015, 13:17 hat geschrieben:Diese "Fuzzy`s" sind nicht in der Lage, mit dem Geld was sie der arbeitenden Masse abpressen, aus zu kommen.
Und du bist offensichtlich nicht in der Lage, Themen differenziert zu verstehen und kontextbezogen darauf zu antworten. Stattdessen glaubst du offensichtlich, dass das Motto unter deinem Benutzernamen dich dazu legitimiert, deine Wertevorstellungen in jedem Thread herunterrotzen zu können, der auch nur im Entferntesten mit dem Kampfbegriff "Sozialismus" zu tun haben könnte.
Zuletzt geändert von Kibuka am Do 17. Sep 2015, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Peddargh »

In Erwägung unserer Schwäche machtet

Ihr Gesetze, die uns knechten soll'n.

Die Gesetze seien künftig nicht beachtet

in Erwägung, dass wir nicht mehr Knecht sein woll'n.



Refrain:

In Erwägung, dass Ihr uns dann eben

mit Gewehren und Kanonen droht,

haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben

mehr zu fürchten als den Tod.



In Erwägung, dass wir hungrig bleiben,

wenn wir dulden, dass Ihr uns bestehlt,

wollen wir mal feststell'n, dass nur Fensterscheiben

uns vom guten Brote trennen, das uns fehlt.



Refrain



In Erwägung, dass da Häuser stehen,

während Ihr uns ohne Bleibe lasst,

haben wir beschlossen, jetzt dort einzuziehen,

weil es uns in uns'ren Löchern nicht mehr passt.



Refrain



In Erwägung, es gibt zuviel Kohlen,

während es uns ohne Kohlen friert,

haben wir beschlossen, sie uns jetzt zu holen,

in Erwägung, dass es uns dann warm sein wird.



Refrain



In Erwägung, es will Euch nicht glücken,

uns zu schaffen einen guten Lohn,

übernehmen wir jetzt selber die Fabriken,

in Erwägung, ohne Euch reicht's für uns schon.



Refrain



In Erwägung, dass wir der Regierung,

was sie immer auch verspricht, nicht trau'n,

haben wir beschlossen, unter eig'ner Führung

uns ein gutes Leben aufzubau'n.



In Erwägung, Ihr hört auf Kanonen,

and're Sprachen könnt Ihr nicht versteh'n,

müssen wir dann eben, ja das wird sich lohnen,

die Kanonen auf Euch dreh'n.


Bertolt Brecht
I learned long ago, never to wrestle with a pig. You get dirty, and besides, the pig likes it.
(der George Bernard Shaw (?))
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Parker »

Kibuka » Mi 9. Sep 2015, 18:35 hat geschrieben:
Diese Problematik ist bekannt und lässt sich auflösen. Bei vererbten Unternehmen wird der Zeitwert ermittelt. Anschließend findet eine Streckung der Zahlung an den Staat statt, abhängig vom Unternehmensgewinn.

Bei Kunstwerken oder Immobilien steht dem Erben frei die Erbschaftssteuer bar auszuzahlen und das Kunstwerk zu behalten oder 70 % des Verkaufserlöses.

Wenn diese Verfahrensweise gängige Praxis wäre, könnten sich viele Erben und Erbhinterlasser vorab darauf einstellen. Unternehmer und Private könnten dann auch Rücklagen bilden. Niemand wäre danach arm. 70 % ist mehr als fair. Das ist mehr, als ein Arbeiter von seinem Bruttolohn erhält.
Ich habe letztens ein 12 Jahre altes Auto geerbt. Das hatte mein Vater schonmal bezahlt und natürlich auch versteuert. Mit seinem Tod soll ich jetzt in der Pflicht stehen, das nochmal zu tun?
Selbstverständlich könnten Erben und Vererbende sich darauf einstellen, was Du Dir ausgedacht hast... indem sie alles, was geht, außer Landes schaffen.
Du glaubst doch nicht, daß es Arbeitnehmern auch nur irgendetwas nutzt, wenn jede Firma bei Generationswechsel plötzlich 30% ihres Wertes in roten Zahlen dastehen hat. Genau die werden darunter zu leiden haben.
Ein schöner Weg, des Neides wegen uns alle miteinander ärmer zu machen. Sage ich als Erbe eines 12 Jahre alten Wagens.
Zuletzt geändert von Parker am Do 17. Sep 2015, 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Peddargh »

Parker » Do 17. Sep 2015, 00:15 hat geschrieben:
Ich habe letztens ein 12 Jahre altes Auto geerbt. Das hatte mein Vater schonmal bezahlt und natürlich auch versteuert. Mit seinem Tod soll ich jetzt in der Pflicht stehen, das nochmal zu tun?
Selbstverständlich könnten Erben und Vererbende sich darauf einstellen, was Du Dir ausgedacht hast... indem sie alles, was geht, außer Landes schaffen.
Du glaubst doch nicht, daß es Arbeitnehmern auch nur irgendetwas nutzt, wenn jede Firma bei Generationswechsel plötzlich 30% ihres Wertes in roten Zahlen dastehen hat. Genau die werden darunter zu leiden haben.
Ein schöner Weg, des Neides wegen uns alle miteinander ärmer zu machen. Sage ich als Erbe eines 12 Jahre alten Wagens.
Du benutzt "Neid"...
Ich benutze "Gier"...
Du ahnst welches da erfolgreicher ist?
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Parker »

Peddargh » Do 17. Sep 2015, 01:45 hat geschrieben:Du benutzt "Neid"...
Ich benutze "Gier"...
Du ahnst welches da erfolgreicher ist?
Ich weiß es sogar. Menschen, die gieriger sind als ich, besitzen nicht nur mehr als ich, sie bieten auch mehr Menschen eine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich bin da bei 0.
Altruismus ist eine Illusion. Der Kollateralnutzen der Gier für die Nichtgierigen ist höher als alles, was eine effektive Bekämpfung von Gier jemals einbringen könnte.
moderliese

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von moderliese »

Parker » Do 17. Sep 2015, 01:55 hat geschrieben:
Ich weiß es sogar. Menschen, die gieriger sind als ich, besitzen nicht nur mehr als ich, sie bieten auch mehr Menschen eine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich bin da bei 0.
Altruismus ist eine Illusion. Der Kollateralnutzen der Gier für die Nichtgierigen ist höher als alles, was eine effektive Bekämpfung von Gier jemals einbringen könnte.
Damit lässt sich praktisch alles legitimieren, selbst Kinderarbeit und Zuhälterei. Prima :thumbup:
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zollagent
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

moderliese » Mi 23. Sep 2015, 09:31 hat geschrieben: Damit lässt sich praktisch alles legitimieren, selbst Kinderarbeit und Zuhälterei. Prima :thumbup:
Wo die Legitimation aufhört, sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen. Gesetzliche Regeln legen einen Status fest, der früher oder später umgangen wird, ohne ihn formal zu verletzen. Man kann nun mal nicht alle denkbaren Situationen in so einer Gesetzesformulierung berücksichtigen.
Zuletzt geändert von zollagent am Mi 23. Sep 2015, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Peddargh
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Peddargh »

Parker » Do 17. Sep 2015, 00:55 hat geschrieben:
Ich weiß es sogar. Menschen, die gieriger sind als ich, besitzen nicht nur mehr als ich, sie bieten auch mehr Menschen eine Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich bin da bei 0.
Altruismus ist eine Illusion. Der Kollateralnutzen der Gier für die Nichtgierigen ist höher als alles, was eine effektive Bekämpfung von Gier jemals einbringen könnte.
Na, wie sag ich´s ihm?
Menschen die gieriger sind als du gehen auch zu Weilen und zu Recht in den Knast.
Menschedn die gieriger sind als du haben dafür gesorgt, dass es in diesem Lande möglich ist,
Menschen unter dem Existenzminimum Vollzeit zu beschäftigen.
Altruismus ist eine menschliche Eigenschaft, die du schon bei den kleinsten beobachten kannst,
und einem erst aberzogen werden muß.
Ohne diesen Altruismus muß jede Gesellschaft an seinem gierigen Individuum zerbrechen.
Was derzeit vielerorts bereits beobachten müssen.

Wobei dann auch immer zu sehen ist, dass Altruismus und Gier im Menschen nebeneinander stehen.
Man entscheidet sich nicht dafür oder dagegen sondern wägt für jede Frage die richtige Mischung.
Die für sich richtige Mischung...

Darf ich da weiter meiner sanften Ideologie folgen, weiter meiner Nachbarschaft
eine hilfreiche Hand sein?
Oder sollte ich mich dafür schämen, von dir ungierig genannt zu werden,
deine Ideologie übernehmen, mich ähnlich höherwertig fühlen
und künftig Geld für meine Dienste verlangen?
Wird deutlich was ich meine?
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von pikant »

Parker » Do 17. Sep 2015, 00:15 hat geschrieben:
Ich habe letztens ein 12 Jahre altes Auto geerbt. Das hatte mein Vater schonmal bezahlt und natürlich auch versteuert. Mit seinem Tod soll ich jetzt in der Pflicht stehen, das nochmal zu tun?
du kannst ja das Erbe ausschlagen, aber ich wuerde es annehmen und dann das Auto verkaufen.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

viele AG, die "Menschen in Vollzeit unter dem Existenzminimum beschäftigt hatten"- hatten selber kaum mehr. ( Friseure, Gastro usw..)

Wobei das nun wegen dem ML ja nicht mehr möglich ist ( dafür wurden ja auch die Preise erhöht) - aber die Anzahl der Vollzeiterwerbstätigen als "Aufstocker" ja sowieso sehr GERING war...

und was du "vielerorts" glaubst beobachten zu müssen- ist nicht anders als vor 10, 20 oder 30 Jahren.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von moderliese »

zollagent » Mi 23. Sep 2015, 11:15 hat geschrieben: Wo die Legitimation aufhört, sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen. Gesetzliche Regeln legen einen Status fest, der früher oder später umgangen wird, ohne ihn formal zu verletzen. Man kann nun mal nicht alle denkbaren Situationen in so einer Gesetzesformulierung berücksichtigen.
Nicht praktikabel, da es in Willkür hinausläuft. Wurde schon mehrfach versucht und schlug fehl. Gier schaltet erwiesenermassen Menschenverstand aus.
Ohne Regeln und Gesetze geht das nicht. Aber alles ot.
Zuletzt geändert von moderliese am Mi 23. Sep 2015, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von pikant »

Kibuka » Mi 9. Sep 2015, 15:25 hat geschrieben:


Würde der deutsche Staat Erbschaften pauschal mit 30% besteuern, würde man effektiv gegen dise Art der Wohlstandszementierung vorgehen..
ich verstehe nicht, warum man Erbschaften pauschal besteuern sollte, wenn man im Steuersystem hohe Einkommen hoeher besteuert als niedrige Einkommen - warum kann man solch eine progressive Besteuerung nicht auf bei Erbschaften einfuehren mit Freibetraegen garniert?

bei einer pauschalen Besteuerung manifestiert sich das Ungleichgewicht in Deutschland doch und wird nicht verkleinert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Sind eigentlich diejenigen, die hier unablässig "Jeder ist seines Glückes Schmied" propagieren, für eine Erbschaftssteuer von 100%?
Zuletzt geändert von Tom Bombadil am Mi 23. Sep 2015, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von moderliese »

pikant » Mi 23. Sep 2015, 12:20 hat geschrieben:
ich verstehe nicht, warum man Erbschaften pauschal besteuern sollte, wenn man im Steuersystem hohe Einkommen hoeher besteuert als niedrige Einkommen - warum kann man solch eine progressive Besteuerung nicht auf bei Erbschaften einfuehren mit Freibetraegen garniert?

bei einer pauschalen Besteuerung manifestiert sich das Ungleichgewicht in Deutschland doch und wird nicht verkleinert.
Ich hätte nichts gegen eine progressive Erbschaftssteuer , einige Vermögens-/Unternehmenserben sicherlich schon.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von pikant »

moderliese » Mi 23. Sep 2015, 11:39 hat geschrieben: Ich hätte nichts gegen eine progressive Erbschaftssteuer , einige Vermögens-/Unternehmenserben sicherlich schon.
ich habe nur dem User Kibuka geantwortet, der meint Erbschaften zementieren die Ungleichheit in Deutschland, dann aber eine pauschale Besteuerung von 30% vorschlaegt - das zementiert die Ungleichheit in Deutschland bei den Erbschaften.

Sein Vorschlag bringt dem Staat zusaetzliches Geld, macht den Privatbuerger aermer und zementiert die Ungleichheit auf einem etwas niedrigeren Niveau zugunsten den Staatseinnahmen - mehr nicht!
Zuletzt geändert von pikant am Mi 23. Sep 2015, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.
moderliese

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von moderliese »

pikant » Mi 23. Sep 2015, 12:47 hat geschrieben:
ich habe nur dem User Kibuka geantwortet, der meint Erbschaften zementieren die Ungleichheit in Deutschland, dann aber eine pauschale Besteuerung von 30% vorschlaegt - das zementiert die Ungleichheit in Deutschland bei den Erbschaften.

Sein Vorschlag bringt dem Staat zusaetzliches Geld, macht den Privatbuerger aermer und zementiert die Ungleichheit auf einem etwas niedrigeren Niveau zugunsten den Staatseinnahmen - mehr nicht!
Der status quo fördert jedenfalls die Ungleichheit, so viel steht fest, und bildet so auf Dauer eine neue Feudalgesellschaft heraus die nur für eine kleine Minderheit von Vorteil ist. Eine pauschale Erbschaftssteuer mit Freibeträgen ist immer noch besser wie der jetzige Zustand. Den irrigen Ansatz eines Foristen ungehemmtes Vererben würde die Ungleichverteilung mindern kann man jedenfalls in keinster Weise nachvollziehen, geradezu höhnisch setzt er dem ganzen noch die Krone auf zu behaupten mangelnde Investitionen wegen Konsums seien die Ursache.
Zuletzt geändert von moderliese am Do 24. Sep 2015, 09:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

moderliese » Do 24. Sep 2015, 08:32 hat geschrieben: Der status quo fördert jedenfalls die Ungleichheit, so viel steht fest, und bildet so auf Dauer eine neue Feudalgesellschaft heraus die nur für eine kleine Minderheit von Vorteil ist. Eine pauschale Erbschaftssteuer mit Freibeträgen ist immer noch besser wie der jetzige Zustand. Den irrigen Ansatz eines Foristen ungehemmtes Vererben würde die Ungleichverteilung mindern kann man jedenfalls in keinster Weise nachvollziehen, geradezu höhnisch setzt er dem ganzen noch die Krone auf zu behaupten mangelnde Investitionen wegen Konsums seien die Ursache.

wir HABEN doch eine Erbschaftssteuer mit Freibeträgen.

kannst du hier ausrechnen:

https://www.smart-rechner.de/erbschafts ... echner.php
Demolit

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Demolit »

Nun darf bei der Betrachtung des Vorgangs Besteuerung von Erbschaft nicht außer Acht gelassen werden, dass die Begründung, warum ein Staat den Erbvorgang besteuern kann, auf sehr schmalem Sims steht.

Er kann das nur, wenn er das Recht auf Eigentum vollumfänglich gewährleisten kann. Bedeutet das Eigentum darf nicht in seiner Eigenschaft in seiner Wirtschaftlichkeit angegriffen werden. Aus dem Gedankengang des Schutzes des Eigentums kann Erbschaftsbesteuerung nicht unter dem Gesichtspunkt des sozialen Ausgleichs vorgenommen werden.....Enteignung geht nur unter anderen grundgesetztlich verankerten Kriterien.

Übrigends ist Vermögensfortbestand auch ein rechtlich geschütztes Gut durch unsere Verfassung, weil im Eigentumsgedanken selber bereits die Übertragung von Eigentum inhärent ist.

Deshalb sind die hier dabattierten Argumente keine Argumente, die tragfähig wären für eine Veränderung des Vorgangs Besteuerung eines Erbvorgangs.
odiug

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von odiug »

3x schwarzer Kater » Mi 9. Sep 2015, 21:03 hat geschrieben:
Was die Akkumulation am meisten fördert ist die mangelnde Bereitschaft breiter Teile der Bevölkerung Kapital in Form von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien zu bilden.
Stimmt.
Der Deutsche spart oder konsumiert in der Masse.
Was die Erbschaftssteuer betrifft, so laesst sich das mit Freibetraegen einfach loesen.
200 - 300 tausend Euro sind eh streuerfrei und das ist auch richtig so.
Das Problem ist Firmenvermoegen und da hat das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber ja Auflagen erteilt, die Steuerfreiheit dort aufzuheben.
moderliese

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von moderliese »

Demolit » Do 24. Sep 2015, 09:49 hat geschrieben:Nun darf bei der Betrachtung des Vorgangs Besteuerung von Erbschaft nicht außer Acht gelassen werden, dass die Begründung, warum ein Staat den Erbvorgang besteuern kann, auf sehr schmalem Sims steht.

Er kann das nur, wenn er das Recht auf Eigentum vollumfänglich gewährleisten kann. Bedeutet das Eigentum darf nicht in seiner Eigenschaft in seiner Wirtschaftlichkeit angegriffen werden. Aus dem Gedankengang des Schutzes des Eigentums kann Erbschaftsbesteuerung nicht unter dem Gesichtspunkt des sozialen Ausgleichs vorgenommen werden.....Enteignung geht nur unter anderen grundgesetztlich verankerten Kriterien.

Übrigends ist Vermögensfortbestand auch ein rechtlich geschütztes Gut durch unsere Verfassung, weil im Eigentumsgedanken selber bereits die Übertragung von Eigentum inhärent ist.

Deshalb sind die hier dabattierten Argumente keine Argumente, die tragfähig wären für eine Veränderung des Vorgangs Besteuerung eines Erbvorgangs.
Mal langsam, wenn man gestorben ist findet durch das Vererben ein Eigentumsübergang statt und niemandes Eigentum wird in irgendeiner Weise enteignet. Mal abgesehen davon das man als Toter schlecht noch Eigentümer sein kann.
Demolit

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Demolit »

moderliese » Do 24. Sep 2015, 11:18 hat geschrieben: Mal langsam, wenn man gestorben ist findet durch das Vererben ein Eigentumsübergang statt und niemandes Eigentum wird in irgendeiner Weise enteignet. Mal abgesehen davon das man als Toter schlecht noch Eigentümer sein kann.
Ich glaube jetzt, du hast DAS Ganze nicht verstanden. Deine Antwort trifft mit nichts meine Darlegung.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Nathan »

Provokateur » Mi 9. Sep 2015, 16:30 hat geschrieben:Nur wird häufig kein Barvermögen vererbt, sondern unteilbare Werte wie Firmen, Kunstwerke, Immobilien etc.

Auch wenn ich das Grundproblem sehe, ist es doch so, dass eine funktionierende Firma, die vom Vater an den Sohn vererbt wird, dem Steuerzahler mehr bringt (durch Arbeitsplätze etc.) als durch eine schwere Besteuerung eingenommen werdne könnte.
Zumindest "Kunstwerke und Immobilien" sind kein gutes Argument. Bei Firmen und den Immobilien, die diese Firmen beherbergen kann es anders aussehen, da könnte eine pauschale Besteuerung wirklich das wirtschaftliche Aus bedeuten und der Gesellschaft ein Bärendienst erwiesen werden. Ansonsten aber schließe ich mich der Forderung deines Kollegen an, denn tatsächlich zementiert die bisherige Regelung die einseitige Vermögensverteilung. Es entfällt grundsätzlich auch das Argument, der Besteuerte würde für seine Lebensleistung auch noch bestraft.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

Tom Bombadil » Mi 23. Sep 2015, 12:22 hat geschrieben:Sind eigentlich diejenigen, die hier unablässig "Jeder ist seines Glückes Schmied" propagieren, für eine Erbschaftssteuer von 100%?
Keiner? Das ist aber merkwürdig.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Tom Bombadil » Mi 23. Sep 2015, 11:22 hat geschrieben:Sind eigentlich diejenigen, die hier unablässig "Jeder ist seines Glückes Schmied" propagieren, für eine Erbschaftssteuer von 100%?

warum sollten sie?

das Eine hat mit dem Anderen NICHTS zu tun.

Manches Erbe wurde komplett verprasst

also gilt der Spruch AUCH für Erben
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Nathan » Do 24. Sep 2015, 12:46 hat geschrieben:
Zumindest "Kunstwerke und Immobilien" sind kein gutes Argument. Bei Firmen und den Immobilien, die diese Firmen beherbergen kann es anders aussehen, da könnte eine pauschale Besteuerung wirklich das wirtschaftliche Aus bedeuten und der Gesellschaft ein Bärendienst erwiesen werden. Ansonsten aber schließe ich mich der Forderung deines Kollegen an, denn tatsächlich zementiert die bisherige Regelung die einseitige Vermögensverteilung. Es entfällt grundsätzlich auch das Argument, der Besteuerte würde für seine Lebensleistung auch noch bestraft.

welche "bisherige Regelung"?

wir HABEN doch eine Erbschaftststeuer
Zuletzt geändert von Realist2014 am Do 24. Sep 2015, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
Demolit

Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Demolit »

Für Kunstwerke von nationaler Bedeutung, Stiftungen in er Art gibt es heute schon die sinnvolle Sonderregelung des § 13 Abs 1 Nr 2 ErbStG entsprechende Unterbuchstaben....

Alles gut in D geregelt.

Und immer daran denken, es gibt keinen Grund in unserem Rechtssystem mit der Erbschaftssteuer irgendeinen Verteilungsmechanismus in Gang zu setzen. Der würde am BVerfG scheitern..

echt ;)
hallelujah
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von hallelujah »

was ist nun eigentlich das Kernthema dieses Thread?

Erbschaften von Familienunternehmen, worauf sich der Link im Eingangsthread bezieht oder generell Erbschaften?

Täuscht mein Eindruck oder wird hier alles durcheinandergewürfelt?

http://www.steuerklassen.com/erbschafts ... ertabelle/
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

Realist2014 » Do 24. Sep 2015, 13:50 hat geschrieben:

welche "bisherige Regelung"?

wir HABEN doch eine Erbschaftststeuer
Richtig. Und genau das wird aktuell reformiert.
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von pikant »

hallelujah » Do 24. Sep 2015, 19:33 hat geschrieben:was ist nun eigentlich das Kernthema dieses Thread?

Erbschaften von Familienunternehmen, worauf sich der Link im Eingangsthread bezieht oder generell Erbschaften?

Täuscht mein Eindruck oder wird hier alles durcheinandergewürfelt?

http://www.steuerklassen.com/erbschafts ... ertabelle/

es gibt ein Urteil des BvG wonach die Vererbung von Unternehmen neu geregelt werden muss - bei den anderen Erbschaften sieht die Bundesregierung zur Zeit keinen Handlungsbedarf!
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Realist2014 »

Kibuka » Fr 25. Sep 2015, 07:37 hat geschrieben:
Richtig. Und genau das wird aktuell reformiert.

ja

aber NUR im Bereich der Besteuerung von vererbten UNTERNEHMEN.

Das wird aber leider in deinem Eingangspost nicht so ganz klar- daher läuft die Diskussion auch etwas holprig.

Somit müsste das Thema eigentlich lauten:

Erbschaftssteuerbefreite Erbschaften von UNTERNEHMEN zementieren Ungleichheit in Deutschland
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Re: Erbschaften zementieren Ungleichheit in Deutschland

Beitrag von Kibuka »

Das ist falsch. In dem Strangtitel steht bewußt Erbschaften, unabhängig davon, ob es sich um vererbte Unternehmen oder beispielsweise vererbtes Kapital handelt.
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