Eben war von einem Anstieg von 200 auf 400 eur die Rede, der schon als exorbitant angesehen wurde. Das hab ich als Grundlage genommen. Aber du hast recht, ich hab viel zu optimistisch geschätzt, aber für beide Systeme.
Meine Schätzung, dass der GKV-Beitrag im Alter ( in 35 Jahren) 700 eur betrage, war viel zu niedrig.
Wenn man von Gehaltssteigerungen und entsprechender Anpassung der BBG von jährlich 3 Prozent ausgeht, kommt man auf einen Höchstbeitrag in 35 Jahren in der GKV iHv rd 1.300 eur. Wenn es beim heutigen Beitragssatz bleibt.
Entsprechend kann dann auch der PKV-Tarif steigen.
Insofern war meine Rechnung tatsächlich völliger Quatsch in den absoluten Zahlen. Sorry.
Man kann aber sagen: wenn der PKV-Beitrag nicht mehr steigt als die Löhne und Gehälter, also zB jährlich um 3 Prozent, bleibt er im Anstieg tendenziell parallel zum GKV-Höchstbeitrag.
D.h. wenn er anfangs erheblich niedriger war als der Höchstbeitrag in der GKV und dann immer um 3 Prozent im Jahr steigt, bleibt er erheblich niedriger.
Nur wenn er mehr steigt, als Löhne und Gehälter, nähert er sich dem GKV-Höchstbeitrag, so wie ich es angenommen habe.
gibt es wenige Personen die PKV versichert sind und 3 Kinder alleine aufziehen.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Mutter eigenständig zB in der GKV versichert ist. Wenn dann der Mann mehr verdient und privat versichert sein will, können die Kinder ja nicht bei der Frau mitversichert werden, sondern sie müssen auch privat versichert werden.
Tarife mit derart niedrigen Prämien wie von dir genannt gibt es, beinhalten aber immer einen sehr hohen Eigenbehalt den man natürlich berücksichtigen muss.
Es gibt ja Einstiegstarife mit 100 eur. Ein Selbstbehalt ist selbstverständlich. Die 200 eur hab ich aus dem Thread hier. Nimm 300 eur, ändert am Grundsatz auch nichts.
100 eur Kindertarif ist ein ganz normaler bzw. guter Tarif, was ich zufällig weiss.
Ebenfalls berücksichtigen sollte man die Beitragssprünge innerhalb der Tarifsysteme zb. vom
Kindertarif zum Jugendlichen und Erwachsenentarif.
Allein dadurch verteuern sich PKV Prämien zum Teil massiv.
Wie gesagt, hab völlig falsch geschätzt, ich gebe es zu. Muss in beiden Systemen langfristig viel mehr sein.
Zu diesen Sachen weiss ich nichts. Nenn mir Zahlen.
Berücksichtigen sollte man auch, dass von den ca. 9 Mill. PKV-Versicherten 47 Prozent zu dem beihilfeberechtigten Personenkreis (Beamte AN ÖD) gehören.
Immer bezogen auf Voll-KV.
Von den verbleibenen 63% gehören nur 35,5% zu dem von dir angesprochen Personenkreis.
Der Rest setzt sich aus dem Kreis der Selbständigen und Freiberufler zusammen.
Und was bedeutet das für die Rechnung? Ich bin halt von einem AN über der BBG ausgegangen und habe die Frage gestellt, ob sich für ihn der Wechsel finanziell lohnt, wenn er 3 Kinder hat.
Ist doch schön, dass sich so viele für die GKV entscheiden.
Aber nehmen wir wieder dein Beispiel und ändern es lediglich in ELTERNPAAR mit drei Kindern.
Denk mal über die Unterschiede GKV vs. PKV während der Elternzeit bzw. Reduzierung/Wegfall von Verdienst über mehrere Jahre wegen Kinderbetreuung nach.
Ich hab ausdrücklich gesagt, dass wenn eine längerfristige beitragsfreie Mitversicherung der Ehefrau angestrebt ist, die GKV ggfs eine günstigere Option bietet.
Wenn aber die Mutter zB 3 Jahre Elternzeit macht und danach halbtags wieder einsteigt, muss sie nie beim Mann mitversichert werden. Sie ist also ohnehin in der GKV, egal wie der Mann sich versichert. Ausser sie ist über der JAEG, dann ist es nochmal ne ganz andere Nr.
Das "Familienrisiko" ist ein Hauptgrund dafür, dass gut verdienende Leute über JAEG nicht zur PKV wechseln.
Das mag sein. Und das wird immer so propagiert. Dagegen habe ich argumentiert.
Zu deiner Prognose der Beitragslangzeitentwicklung bedenke bitte, auch die PKV ist eine Solidaritätsgemeinschaft. Die Basis ist aber viel geringer als die der GKV.
Auch die PKV kann trotz gesetzl. Altervorsorgemaßnahme und tariflicher Altersrückstellungen langfristig nur durch "junges Blut" Beiträge niedrig halten.
Und daran mangelt es.
Naja, das Altersrisiko sollte in den Tarifen schon einkalkuliert sein. Es werden ja auch Altersrückstellungen gebildet. Aber kann schon sein, dass die PKVen da systematisch zu niedrig kalkulieren, um Kunden anzulocken. Darf aber eigentlich nicht sein, seit es die Altersrückstellungen gibt.
Im Übrigen finde ich es eine Schweinerei, dass junge, gesunde, gutverdienende Singles per Rosinenpickerei abgeworben werden, und dann so Jammerthreads wie hier aufgemacht werden, wenn sie nicht mehr jung, gesund, Single oder gutverdienend sind.
Und ich wollte einfach mal klarstellen, dass weder Familien noch Rentner zwingend Nettotransferempfänger in der GKV sind. Es gibt viele gute Gründe für die GKV. Aber ich sehe sie eher in der Versicherung gegen Einkommensarmut bzw. gegen ein Leben, das nicht immer auf der Sonnenseite verläuft, als darin, dass lebenslange Gutverdiener durch Kinder oder als Rentner einen finanziellen Vorteil ergattern.